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Thema: BDPh beschliesst neue Zukunftskommission / Leitung von Alfred Schmidt
Das Thema hat 109 Beiträge:
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TeeKay Am: 15.02.2024 14:25:10 Gelesen: 2865# 85 @  
@ Richard [#81]

Die Website wurde 2021 modernisiert. Bis 2021 war das ein Webdesign von Anfang des Jahrtausends, als Frames bei Hobby-Websites noch üblich waren. 2021 war es aber auch kein professionelles Webdesign, sondern offensichtlich von einem wenig mit dem Thema vertrauten zusammengebastelt. 2022 wurde wieder auf das alte Webdesign zurückgewechselt. Webdesign und Betrieb einer Website wäre eine schon besprochene Möglichkeit des BDPh, Vereine zu unterstützen. Als die Wayback Machine im Mai 2023 vorbeischaute, war die Website bereits offline.

@ Zackensonne [#84]

30 min reichen wirklich nur aus für das allerschlimmste. Für mehr haben auch weder ich noch die BDPh-Vorstände Zeit. Aber Feuerlöschen ersetzt keine stringende Strategie. Onlinemarketing funktioniert nur, wenn alle relevanten Teile vorhanden sind und ineinander greifen. Und dafür braucht man Vollzeitkräfte. Es ist unmöglich, dass der Vorstand das allein umsetzen könnte. Alfred Schmidt und Eric Scherer sind Vollzeit in ihren eigenen Unternehmen gebunden. Ich nehme mal an, sie wollen auch Zeit für ihr Hobby haben. Die verbliebene Restfreizeit ist keinesfalls ausreichend, um eine umfassende Kommunikations- und Verkaufsstrategie zu erarbeiten und umzusetzen.

Der Markt für Philatelie existiert. Websites zur Ahnenforschung erleben einen Boom. Die Menschen interessieren sich für die Vergangenheit. Philatelie bietet einen Blick in die vergangenen 170 Jahre - die Vorphilatelie noch weiter zurück - die andere Hobbies nicht bieten können. Ich persönlich würde mein Marketing auf dieser Idee aufbauen. Dafür benötigt es andere Publikationen. Wenn ich willkürlich die Ausgabe Juli 2023 der philatelie herausziehe, so kommt auf den ersten 22 Seiten nichts, was an Geschichte interessierte Menschen interessieren würde. Auf den Seiten 23 bis 26 kommt Geschichte, aber bebildert mit lauter Neuheiten-Belegen. Auf den Seiten 32 bis 35 kommt dann erstmals etwas, was ich persönlich zum Hauptaugenmerk sämtlicher Außenkommunikation machen würde: Geschichtlich sehr interessante Themen belegt mit historisch relevanten Belegen. In dem Fall Kriegsgefangenenpost. Mir sagten schon etliche Menschen, dass sie es sehr spannend finden, sich diese Post anzusehen. Diese alten Belege, eingebettet in eine gut erzählte Geschichte, machen es möglich, sich gedanklich in der Zeit zurück zu versetzen. Man kann miterleben, sich vor dem inneren Auge vorstellen, wie es damals war. So geht es mir jedesmal, wenn ich mir meine Berlin-Sammlung anschaue.

Weiter geht es erst wieder auf den Seiten 44 bis 46 mit der Entwicklung der Panzerwaffe, auch belegt mit historischen Belegen. Und das war es dann auch. 68 Seiten, von denen nur 11 auf den Interessenboom an Laien-Ahnen- und Geschichtsforschung einzahlen. Statt Selbstbeweihräucherung, Neuheiten und spezialisierten philatelistischen Artikeln sollten die philatelie zu einem Geschichtsmagazin umgebaut und so auch vermarktet werden - samt anderem Namen. Die Philatelie selbst hat einen miesen Ruf als langweiliges, veraltetes Hobby - warum sollte man also ausgerechnet den mit dem Namen herausstellen? Es bräuchte Geschichtenerzähler, die mit Zuarbeit z.B. der Argen spannende Geschichten erzählen.
 
Altsax Am: 15.02.2024 15:56:50 Gelesen: 2821# 86 @  
@ TeeKay [#85]

"Der Markt für Philatelie existiert. Websites zur Ahnenforschung erleben einen Boom. Die Menschen interessieren sich für die Vergangenheit. Philatelie bietet einen Blick in die vergangenen 170 Jahre - die Vorphilatelie noch weiter zurück - die andere Hobbies nicht bieten können. Ich persönlich würde mein Marketing auf dieser Idee aufbauen.

68 Seiten, von denen nur 11 auf den Interessenboom an Laien-Ahnen- und Geschichtsforschung einzahlen. Statt Selbstbeweihräucherung, Neuheiten und spezialisierten philatelistischen Artikeln sollten die philatelie zu einem Geschichtsmagazin umgebaut und so auch vermarktet werden - samt anderem Namen. Die Philatelie selbst hat einen miesen Ruf als langweiliges, veraltetes Hobby - warum sollte man also ausgerechnet den mit dem Namen herausstellen? Es bräuchte Geschichtenerzähler, die mit Zuarbeit z.B. der Argen spannende Geschichten erzählen."


In Bezug auf die Gewinnung neuer, zukunftsträchtiger Zielgruppen ist das zweifelsfrei ein sinnvoller Ansatz. Finanziert wird der BDPh aber von der existierenden Mitgliedschaft, für die meist die "Philatelie" das das wenn nicht einzige, so doch bedeutendste Kontaktmedium zum Verband darstellt. Die Mehrzahl dieser Mitglieder sammelt nach "alter Art" Briefmarken. Für sie muß die Verbandszeitschrift (auch) Inhalte bringen, die für Bindung sorgen.

Viele Unternehmen sind schon gescheitert, weil sie keine zukunftsfähigen Produkte anboten, aber nicht wenige auch deshalb, weil sie bei der "Erschließung neuer Märkte" die alten vernachlässigten. Die Kombination aus beidem ist der Schlüssel zum Erfolg!
 
TeeKay Am: 15.02.2024 17:31:12 Gelesen: 2781# 87 @  
Wie gross die Bindung der bestehenden Mitglieder an die Zeitschrift ist, zeigt ja der Austritt ganzer Vereine und die Diskussion um wenige Cent Preiserhöhung. Die Inhalte begeistern doch auch keine Bestandsmitglieder.
 
22028 Am: 15.02.2024 17:48:38 Gelesen: 2763# 88 @  
@ TeeKay [#87]

Die Inhalte begeistern doch auch keine Bestandsmitglieder.

Auf meinen letzten Artikel zur Privatpost in Kolumbien habe ich eine ganze Reihe von positiven Feedbacks bekommen. Wenn Dir der Inhalt nicht passt, wann hast Du den letzten Artikel für die Philatelie zur Veröffentlichung eingereicht? Die Philatelie lebt von den eingereichten Artikeln.

Immer nur Kritisieren wird auf die Dauer doch langweilig. Wenn Du was verbessern willst, solltest Du auch mal aktiv werden, und damit meine ich nicht hier bei Philaseiten auszuteilen „Action speaks louder than words“
 
Michael Mallien Am: 15.02.2024 22:09:04 Gelesen: 2665# 89 @  
@ TeeKay [#87]

Die Inhalte begeistern doch auch keine Bestandsmitglieder.

Hallo Thomas,

vielleicht ist Dir nicht bewusst, von wem die Fach-Artikel in der philatelie stammen? Es gibt, soweit ich weiß, keine Redaktion oder Journalisten des BdPh, die sich die Themen aktiv suchen. Vielmehr sind es wir, die engagierten Philatelisten, die Artikel zu ihren Fachgebieten bei der Redaktion einreichen. In den allermeisten Fällen handelt es sich dabei um Bestandsmitglieder.

Im Grunde ist es ähnlich wie hier auf den Philaseiten. Wer seine eigenen Sammelgebiete fördern möchte wird journalistisch aktiv und veröffentlicht Beiträge dazu. Persönlich habe ich das bisher "nur" in den Veröffentlichungen der Arge (AGF), in der ich Mitglied bin, getan und eben hier auf den Philaseiten. Ich plane schon lange mal etwas in die philatelie zu bringen, eben um meine Sammelgebiete zu fördern. Die Reichweite ist schließlich nicht zu vernachlässigen.

Wenn Du geschichtlich interessante philatelistische Themen für die philatelie hast, würde ich sie bestimmt interessiert lesen.

Viele Grüße
Michael
 
Phil A. Telist Am: 16.02.2024 12:29:48 Gelesen: 2483# 90 @  
"Wenn Du geschichtlich interessante philatelistische Themen für die philatelie hast, würde ich sie bestimmt interessiert lesen."

Dem kann ich mich nur vollen Herzens anschließen. Die Zeitschrift lebt von den Beiträgen der Mitglieder.

Herzliche Grüße von der Redaktion.
 
Richard Am: 19.02.2024 09:10:48 Gelesen: 2247# 91 @  
Eines unserer Mitglieder hat uns zwei Grafiken zum BDPh zur Verfügung gestellt.

Die Mitgliederzahl hat sich demnach seit 2008 (60.000) bis 2024 (geschätzt 20.000) drastisch um zwei Drittel ermässigt - in nur 16 Jahren.

Setzt sich dieser Trend ungebremst fort, würde der BDPh bis 2040 nur noch etwa über 6.000-7.000 Mitglieder verfügen. Verbunden damit wäre ein teilweiser Verlust der bisherigen Struktur von Ortsvereinen, Arbeitsgemeinschaften und Landesverbänden innerhalb des BDPh.





Die zweite Grafik zeigt die Altersstruktur mit einem "Peak" (englisch für Gipfel, Spitze, Scheitelwert) der heute 84-jährigen mit rund 700 [*] Mitgliedern - für nur einen Jahrgang. In 16 Jahren werden diese Mitglieder mit 100 Jahren auch bei bester gesundheitlicher Versorgung fast nicht mehr vorhanden sein.






Der Vorstand BDPh hat die Probleme und notwendigen Aufgaben richtig erkannt, allerdings nicht erst jetzt, sondern vor 17 Jahren, als dieses Forum und Portal gegründet wurde. Bisher ist uns aus den Reihen der Zukunftskommission keinerlei Informationen bekannt geworden.

Mitglieder, die über bessere aktuelle Informationen verfügen, dürfen gerne hier schreiben oder uns vertraulich ihr Wissen mailen.

Schöne Grüsse, Richard

[*] korrigiert 19.02.2024 von 700.000 auf 700 Mitglieder

Hinweis: Die beiden Grafiken wurden am 22.03.2024 um 14 Uhr auf Verlangen des BDPh Vorstands entfernt.
 
JoergH Am: 19.02.2024 09:49:51 Gelesen: 2219# 92 @  
@ Richard [#91]

Irgendwas verstehe ich da wohl nicht richtig.

In der Grundschule habe ich mal gelernt, dass eine Teilmenge nicht größer sein kann als die Gesamtmenge - finde ich bei allen Vorbehalten gegenüber der Mengenlehre auch heute, 50 Jahre später, nach wie vor logisch.

Wie können dann von 20.000 Mitgliedern (Gesamtmenge) 700.000 Mitglieder im Alter von 84 Jahren (Teilmenge) sein?

Meine Vermutung: an irgendeiner Stelle ist da das Komma zu weit nach rechts oder links gehüpft.

Jörg
 
stampmix Am: 19.02.2024 10:32:00 Gelesen: 2176# 93 @  
@ Richard [#91]

Die Mitglieder-Grafik beruht offensichtlich aus inter-, extra- oder sonstwie polierten Werten. Du bist doch Direktmitglied im BDPh und kannst anhand der HV-Protokolle korrekte Zahlen liefern.

Die 700 (ganzen, ohne Nachkomma) 84-Jährigen sind doch ein toller Beweis zur Vereinstreue der Philatelisten. Für die Zukunft einer wann auch immer tätigen Kommission wäre die summierte Mitgliederzahl der 0-65 jährigen wichtig, nicht ein beliebiger Einzel-Jahrgang.
 
nagel.d Am: 19.02.2024 12:35:55 Gelesen: 2106# 94 @  
@ stampmix [#93]

Laut Protokoll der HV gibt es 22.467 stimmberechtigte Mitglieder. Die Stimmen der Einzelmitglieder sind, sofern sie nicht abgerufen worden sind, den entsprechenden Landesverbänden oder Arbeitsgemeinschaften zugeschlagen worden (Gemäß Satzung).

Das Ergebnis ist also man kann hier nicht zwischen Einzelmitgliedern und Mitglieder in den Landesverbänden, Ortsverbänden oder Arbeitsgemeinschaften differenzieren, es gibt nur ein Gesamtergebnis.
 
Baber Am: 19.02.2024 15:34:07 Gelesen: 2007# 95 @  
@ Richard [#91]

der heute 84-jährigen mit rund 700.000 Mitgliedern

Hallo Richard,

da würde sich der BDPh aber freuen, wenn er 700.000 Mitglieder allein in dieser Altersgruppe hätte.

Ich glaube, es muss 700 heißen.

Gruß
Bernd
 
Dobe Am: 19.02.2024 23:11:58 Gelesen: 1872# 96 @  
Ich habe gerade die erste Ausgabe des StampED Magazins gelesen und muss sagen: es ist richtig gut geworden, die Zielgruppe ist definitiv unter 30 Jahre - Kenntnisse aller gängigen SocialMedia Begriffe werden werden vorausgesetzt, eine Protagonistin ist eine junge Frau aus der LGBTQ+ Community - Basics werden erklärt, überall Links, etc pp - das kann alles weitere Kampagnen nicht ersetzen, ist aber definitiv die richtige Richtung. Die Aufmachung, der Stil etc, nicht zu viel Text, mehr Bilder - das würden meine Kids (13-20) auch lesen.

Die Aufmachung ist aber schon sehr professionell - da waren Profis am Werk, die wussten genau, was sie da tun. Aber als Anregung absolut sinnvoll :-).
 
Richard Am: 22.02.2024 09:37:55 Gelesen: 1666# 97 @  
@ JoergH [#92]
@ stampmix [#93]
@ nagel.d [#94]
@ Baber [#95]

Hallo zusammen,

ich sehe mit Freude, mein Beitrag wird sehr aufmerksam gelesen, vielen Dank.

Die Zahl habe ich gerade von irrtümlichen 700.000 auf 700 geändert und dies unter dem Beitrag festgehalten, sie sollte auch aus der Grafik zu erkennen sein.

Bei dieser Gelegenheit nochmals mein Satz aus [#91]:

Mitglieder, die über bessere aktuelle Informationen verfügen, dürfen gerne hier schreiben oder uns vertraulich ihr Wissen mailen.



Weitere Informationen zur Geburten- und Sterbezahl [1] und den Baby-Boomern siehe Wikipedia und die Grafik im Abschnitt "Deutschland".

Schöne Grüsse, Richard
 
TeeKay Am: 22.02.2024 09:59:16 Gelesen: 1650# 98 @  
@ Richard [#91]

"Setzt sich dieser Trend ungebremst fort, würde der BDPh bis 2040 nur noch etwa über 6.000-7.000 Mitglieder verfügen. Verbunden damit wäre ein teilweiser Verlust der bisherigen Struktur von Ortsvereinen, Arbeitsgemeinschaften und Landesverbänden innerhalb des BDPh."

Ohne irgendetwas zu ändern, wird sich der Trend jedoch beschleunigen, da der Verband mit abnehmender Mitgliederzahl zunehmend dysfunktional wird. Die Beiträge der weniger werdenden Mitglieder werden zu einem immer größeren Anteil für keinen Nutzen stiftende interne Verbandsbürokratie aufgebraucht. Der Leistungsumfang sinkt. Zudem skalieren die Strukturen nicht mit der Mitgliederzahl nach unten. Ein Verein löst sich nicht erst auf, wenn der letzte Tod ist, sondern schon deutlich eher. Mich würde daher nicht wundern, wenn schon 2030 die Entscheidung fällt, dass der BDPh keine Existenzgrundlage mehr hat, er aber zweckfrei weiter geführt wird, weil einige Funktionäre es so wollen.
 
alemannia Am: 22.02.2024 13:46:53 Gelesen: 1546# 99 @  
@ Richard [#91]

Hallo zusammen,

wenn ich die 2. Grafik richtig interpretiere, zeigt sie nicht die Anzahl der Mitglieder im BDPh, sondern die Mitglieder in einem Bundesverband Deutscher Philatelisten.

Handelt es sich hierbei um die Funktionsträger in den Landesverbänden, evtl. zuzüglich derer im Verband Philatelistischer Arbeitsgemeinschaften und der Deutschen Philatelisten-Jugend?

Gruß
Guntram
 
Lars Boettger Am: 22.02.2024 14:23:11 Gelesen: 1516# 100 @  
@ alemannia [#99]

Handelt es sich hierbei um die Funktionsträger in den Landesverbänden, evtl. zuzüglich derer im Verband Philatelistischer Arbeitsgemeinschaften und der Deutschen Philatelisten-Jugend?

Hallo Guntram,

die Funktionsträger sind nicht separat aufgeführt, sondern die Grafik zeigt alle Mitglieder, die über einen Verein, eine Arbeitsgemeinschaft, die DPhJ oder als Direktmitglied Mitglied im BDPh sind. Dabei spielt die Funkion keine Rolle.

Beste Grüsse!

Lars
 
Richard Am: 24.02.2024 09:44:07 Gelesen: 1249# 101 @  
Ergänzend ein Auszug aus dem Protokoll der BDPh Hauptversammlung 29.09.2023 in Bautzen:

(BDPh, 15.12.2023)

24. Verschiedenes

Der Landesverband Südwest (09) stellt den Antrag, dass der BDPh eine Zukunftskommission unter dem Vorsitz des BDPh-Präsidenten einrichten soll. Aufgaben der Kommission sollen sein:

• die Analyse des aktuellen Ist-Zustands des BDPh in seiner Struktur und Altersverteilung der Mitglieder;
• die Festlegung eines anzustrebenden künftigen Soll-Zustands;
• die Definition von Maßnahmen zur Erreichung dieses neuen Soll-Zustands unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen;
• die Bewertung der Auswirkungen von umgesetzten Maßnahmen.

Die Landesverbände seien angehalten, Vertreter für die Kommission zur Verfügung zu stellen.

Der Antrag wird mehrheitlich angenommen.

Konrad Krämer schließt die Hauptversammlung um 13.30 Uhr

 
bernhard Am: 24.02.2024 14:16:10 Gelesen: 1159# 102 @  
@ Dobe [#64]

Hallo zusammen,

ich denke genau hier bei diesem Beispiel wäre eine gute Möglichkeit anzusetzen. Beim Verkauf des Nachlasses müssen sich die Erben automatisch etwas mit der vorhandenen Briefmarkensammlung auseinandersetzen. Bei entsprechenden google-Eingaben könnte man an eine entsprechende Seite des BDPh oder eines entsprechend vorbereiteten Youtube-Filmes gelangen, welche dem Nutzer hilfreiche Informationen über die Verwertung gibt und gleichzeitig aber auch anregt, Teilgebiete ggfs. einfach weiter zu sammeln. Zu verschiedenen Themen könnten dann verschiedene Sammlungs-Beispiele gebracht werden, welche spannende Einblicke in die Welt der Philatelie geben. Am besten verknüpft mit Zeitgeschichte, z.B. Inflation, Ende und Wiederaufbau der Post 1945, aber auch Motivthemen, Ländersammlungen …

Jede ArGe könnte z.B. dazu leicht verständliche zeit- und postgeschichtliche Inhalte beisteuern, ja eine eigene Seite dazu beisteuern. Eine Kommission könnte sich speziell um diese Inhalte kümmern, bis sie stehen.

Der potentielle Verwerter, der angesprochen werden soll, könnte sich hier noch mehr mit dem Sammlungsthema des Verstorbenen beschäftigen und selbst dabei angeregt werden.

Auch zeigt das Beispiel vom Nutzer Dope, dass zumindest bestimmte Teile des Forums für alle kostenlos zugänglich bleiben müssen! Wenn die Einnahmen aus Werbung und Spenden nicht ausreichen, sollte hier genauso wie beim BDPh die Einsicht reifen, dass man irgendwo sparen muss/sollte (z.B. philachat, Debrix …). Alles was mitgeschleppt werden muss, belastet dauerhaft.

Dies gehört zwar eher in das Thema über die Zukunft der PhilaSeiten, muss hier aber wegen dem Zusammenhang erwähnt werden.

Ich hatte auch ganz am Anfang mal vorgeschlagen eine Umfrage zu machen, wer überhaupt verschiedene Funktionen und Bereiche nutzt. Bei philachat war ich heute aus Neugierde wieder mal drin, da kann man auf der ersten Seite noch die Neujahrsgrüße nachlesen. Diese Neujahrsgrüße sind gleichzeitig mit dem Satz verbunden „Falls das hier noch irgendwer liest...“ Man weiß nicht einmal wann die entsprechenden Posts entstanden, es fehlt irgendwie ein Tagesdatum. Aber sicherlich findet sich zu jedem Punkt wieder eine passende Ausrede (Kosten nur marginal, wird von einigen Usern genutzt, ist etwas einmaliges in der Phila-Welt usw.).

Viele Grüße
Bernhard
 
Altsax Am: 24.02.2024 14:48:17 Gelesen: 1136# 103 @  
@ Richard [#101]

"Der Landesverband Südwest (09) stellt den Antrag, dass der BDPh eine Zukunftskommission unter dem Vorsitz des BDPh-Präsidenten einrichten soll. Aufgaben der Kommission sollen sein:

• die Analyse des aktuellen Ist-Zustands des BDPh in seiner Struktur und Altersverteilung der Mitglieder;
• die Festlegung eines anzustrebenden künftigen Soll-Zustands;
• die Definition von Maßnahmen zur Erreichung dieses neuen Soll-Zustands unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen;
• die Bewertung der Auswirkungen von umgesetzten Maßnahmen.

Die Landesverbände seien angehalten, Vertreter für die Kommission zur Verfügung zu stellen."


Die Jahreshauptversammlung des BDPh hatte in Wolfsburg im Jahre 2007 mit 55,5 zu 44,5 %`der Stimmen dem Antrag zur Einrichtung einer Zukunftskommission zugestimmt, die bis zur Jahreshauptversammlung 2009 Vorschläge für eine Strukturreform des BDPh erarbeiten und vorlegen soll.

Im Jahre 2018 wurde eine "Strukturkommission" eingerichtet, deren Vorgehen exakt den obigen "Aufgaben" folgte, also so falsch nicht gewesen sein kann. Die erarbeiteten Vorschläge durften auf Betreiben des Verwaltungsrates nicht einmal veröffentlicht werden.

Wer soll daran glauben, daß diesmal wirklich zukunftsweisende Ergebnisse erzielt und umgesetzt werden, wenn die Kommissionsmitglieder nur aus Verbandsvertretern und von ihnen abhängigen Mitgliedern des BDPh-Vorstandes bestehen ?
 
filunski Am: 24.02.2024 15:25:27 Gelesen: 1107# 104 @  
@ Altsax [#103]

"Wer soll daran glauben, daß diesmal wirklich zukunftsweisende Ergebnisse erzielt und umgesetzt werden, wenn die Kommissionsmitglieder nur aus Verbandsvertretern und von ihnen abhängigen Mitgliedern des BDPh-Vorstandes bestehen ?"

Hallo Altsax,

ich sehe das schon fast als rhetorische Frage. ;-)

Aber die realistische Antwort darauf wäre: Niemand.

Nicht nur, dass die ganze Geschichte an "Und ewig grüßt das Murmeltier" erinnert, ist und bleibt es wie in der großen Politik auch. Es gibt nur Absichtserklärungen und viele Konjunktive (wir müssten, wir sollten, es wäre schön, nötig etc.), aber raus kommt am Ende noch nicht mal heiße Luft.

Wer sollte auch die ganze Arbeit nochmals machen? Diejenigen, die sich beim letzten Mal vergeblich viel Arbeit und Mühe gemacht und vor allem viel Zeit investiert haben, hat man (BDPh, Verwaltungsrat und LV) "vorgeführt" und verprellt. Der jetzige BDPh Vorstand hat doch gar nicht die Zeit und jemanden der sich "full time" um diese Aufgabe kümmert und "last not least" wohl auch gar nicht dIe richtige Motivation (das Schiff ist zwar leck geschlagen, die ersten "Ratten" verlassen es schon, aber es schwimmt ja noch).

Gruß,
Peter
 
Altsax Am: 24.02.2024 15:59:45 Gelesen: 1070# 105 @  
@ filunski [#104]

So uneingeschränkt pessimistisch bin ich nicht. Herrn Schaile ist es immerhin gelungen, eine Mehrheit für den Antrag seines Landesverbandes zu bekommen. Nicht in allen Landesverbänden ist noch die kalkhaltige Betonfraktion am Ruder, die bisher alle Reformversuche zu blockieren wußte. Vielleicht setzt sich ja doch einmal die normative Kraft des Faktischen in Form von Realitätssinn durch.
 
Richard Am: 09.03.2024 09:27:13 Gelesen: 801# 106 @  
In seiner Mitgliederzeitschrift Südwest Aktuell veröffentlichte der Mitgliederstärkste LV Südwest die Entwicklung der Mitgliederzahlen von 1951 bis Ende 2023:



Wie daraus entnommen werden kann, hat sich die Zahl der Mitglieder in den vergangenen 10 Jahren um 3.221 oder 44 % auf 4.041 ermässigt bei einem Rückgang der Mitgliedervereine um 25 oder 18 % auf 112.

Vor 30 Jahren betrug die Zahl der Mitglieder noch 15.011

In den anderen Landesverbänden sieht es vermutlich ähnlich aus.

Eine Aufgabe für die Zukunftskommission des BDPh Präsidenten Alfred Schmidt, deren Zusammensetzung noch immer nicht veröffentlicht wurde.
 
TeeKay Am: 09.03.2024 10:59:33 Gelesen: 750# 107 @  
Sehr schön sehen wir auch, dass die durchschnittliche Mitgliederzahl pro Verein nur noch 36 beträgt. 1956, als es etwa 10% mehr Gesamtmitglieder gab, hatte jeder Verein durchschnittlich 74 Mitglieder. Selbst zum Start 1951 waren es schon 67 Mitglieder pro Verein. Die Philatelie leistet sich damit einen sehr kleinteiligen Organisationsgrad, bei dem ein immer größerer Anteil der Mitglieder mit Organisationsbürokratie befasst ist und dafür einen immer größeren Anteil der Einnahmen aufwendet (durch sinkende Mitgliederzahl bei mutmaßlich min. gleichbleibendem Aufwand), ohne dass für die Mitglieder noch sichtbar Mehrwert geschaffen werden kann (weshalb es keine Neumitglieder gibt).

Interessant ist, dass bereits in den 60ern die Zahl der Mitglieder pro Verein sein Hoch erreichte. Ab da wurde weiteres Mitgliederwachstum durch zusätzliche Vereine, nicht mehr durch mehr Mitglieder pro Verein erzielt. Das Gesamtmitgliederhoch wurde eher erreicht als das Hoch bei der Vereinszahl. Seit Mitte der 1990-er sinkt die Zahl der Mitglieder viel, viel schneller als die Zahl der Vereine, was zu oben beschriebener Überbürokratisierung der gesamten Organisation führt, die immer mehr mit sich selbst als mit der Mehrwertschaffung für Mitglieder befasst ist.

Wichtig ist jetzt, dass der BDPh keinesfalls irgendetwas überstürzt, sondern ganz behutsam und mit Bedacht vorgeht und sich viel Zeit mit Nachdenken, Planung und Diskussion befasst. Wie Richard in seinem letzten Absatz sagt, sind wir zum Glück noch in der Nachdenkphase.


 
Lars Boettger Am: 09.03.2024 17:41:40 Gelesen: 636# 108 @  
@ TeeKay [#107]

Die Philatelie leistet sich damit einen sehr kleinteiligen Organisationsgrad, bei dem ein immer größerer Anteil der Mitglieder mit Organisationsbürokratie befasst ist und dafür einen immer größeren Anteil der Einnahmen aufwendet

Die Zahlen lügen nie. Aber die Wahrheit hier m.E. etwas anders gelagert:

- Die Ortsvereine haben, analog zum Mitgliederrückgang, auch ihre Vorstände bzw. Verwaltungseinheiten verkleinert. In der Regel bestehen die Vereinsvorstände aus drei geschäftsführenden Vorstandsmitgliedern und eventuell ein-zwei Beisitzern. "Tauschobmann" oder "Materialwart" sind Positionen, die sich überlebt haben. "Schriftführer" gibt es nur noch sehr selten. Eine Position, die bei vielen Vereinen nicht bzw. nicht mehr besetzt ist, ist der Öffentlichkeitsarbeiter. Das ist eine extrem wichtige Position für die Aussenwirkung.

- Dein Argument bezüglich der Einnahmen kann ich für einen Ortsverein nicht nachvollziehen. Ich erhalte kein Fahrgeld oder ähnliches und kenne jetzt keinen Orstverein, bei dem etwas ähnliches gezahlt wird. Mit dem jährlichen Beitrag finanzieren wir Veranstaltungen (siehe z.B. "Infotag zum Älterwerden"). Auf Landesverbands- oder Bundesebene ist der Rückgang anders gelagert, da hast Du nicht unrecht. Es gibt diesen negativen Basiseffekt, andererseits ist auch der BDPh-Vorstand gegenüber dem Vorstand von vor 30 Jahren deutlich kleiner.

- Größe hat nicht automatisch etwas mit Vereinsaktivität zu tun. Wenn Du eine gute Idee hast, dann setze sie im Verein um. Egal, ob Du 10 Mitglieder oder 100 Mitglieder hast.

was zu oben beschriebener Überbürokratisierung der gesamten Organisation führt, die immer mehr mit sich selbst als mit der Mehrwertschaffung für Mitglieder befasst ist.

An was machst Du die "Überbürokratisierung" fest? Der BDPh hat letztes Jahr sehr erfolgreich eine grosse FIP-Ausstellung veranstaltet. Wer das verpasst hat, hat wirklich etwas verpasst. Da war für alle Sammler etwas dabei, egal, ob Du im Wettbewerb ausgestellt hast oder bei den Postanstalten Deine Bestände auffüllen wolltest. Der LV Südwest ist als nicht-kommerzieller Veranstalter der IBB Ulm eingetreten. Es ist fraglich, ob ohne unser finanzielles Commitment der Nachfolger der IBB Sindelfingen überhaupt stattgefunden hätte. Die Pressekampagne zur "010"-Marke war sehr erfolgreich und hat bei dem ein oder anderen Verein zu neuen Kontakten und neuen Ideen geführt. Der Verein in Haldensleben veranstaltet diese Jahr eine nationale Ausstellung zusammen mit Brasilien. Ich freue mich schon darauf, alte Freunde wiederzusehen! Unter der Federführung von Eric Scherer läuft die Seminar-Reihe des BDPhs weiter. Was ich mir wünschen würde (und da tute ich in ein Horn, in dass Du m.E. auch schon geblasen hast), wäre eine deutlich verstärkte Präsenz auf den Social Media-Kanälen. Bzw. nicht nur ein Präsenz, sondern eine Social-Media-Strategie. Aber das ist Aufgabe der Landesverbände und des Bundesverbandes. Da kann ich als kleiner Vereinsvorsitzender nichts bzw. nicht viel daran ändern.

Beste Grüsse!

Lars


 
TeeKay Am: 09.03.2024 20:04:19 Gelesen: 577# 109 @  
@ Lars Boettger [#108]

" An was machst Du die "Überbürokratisierung" fest?"

An reinen Kosten/Nutzen-Erwägungen der Mitglieder. Das Thema Mitgliedsbeitrag ist ein Dauerbrenner, obwohl es um relativ kleine Beträge geht. Einige Vereine treten aus, weil es ihnen zu teuer wird, nicht, weil sie sich auflösen. Offenbar generiert die komplette Organisationskette Verein-Landesverband-Bundesverband aus Sicht vieler Mitglieder in Relation zu den Beiträgen nicht genügend Nutzen. Dazu kommt das Thema der Neukundengewinnung, das überhaupt nicht läuft.

Aus meinem Diagramm lese ich persönlich ab, dass die organisierte Philatelie in Deutschland ihre Schlagkraft zersplittert, statt vereint. Das gesamte Organisationskonstrukt muss verwaltet werden, wofür Geld, Zeit und mentale Energie draufgeht, die dann nicht für andere Dinge zur Verfügung stehen.
 

Das Thema hat 109 Beiträge:
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