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Thema: Berliner Bärenganzsachen von 1945 in ihren Verwendungsformen
Das Thema hat 73 Beiträge:
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hajo22 Am: 14.02.2013 11:47:58 Gelesen: 56469# 1 @  
Hallo,

ich bin erst seit einigen Tagen Mitglied bei PhilaSeiten und weiß nicht, ob über dieses Thema schon geschrieben/diskutiert wurde.

Ich denke, ich werde es ggf. schon aus der Leserschaft erfahren.

Die Berliner Bärenmarken und hier die Bärenganzsachen von 1945 (Mi. P1-P4) sind zeit- und postgeschichtlich hochinteressant, so dokumentieren sie z.B. den Postbeginn in (Groß-)Berlin nach dem II. Weltkrieg (2./3./6.8.1945: Der 3.8. scheint für den Sowjetsektor den Ersttag zu belegen - ältere Quellen nennen jedoch nach meiner Erinnerung den 2.8. - sowie der 6.8.1945 den Ersttag für die Westsektoren.

Unter "besonderen Verwendungsformen" verstehe ich hier z.B. die Verwendung als Auslandskarte, als Einschreibkarte, in Mischfrankatur, usw., also jede Verwendung außerhalb der Grundverwendung als Ortspostkte. (5 Pfg.) oder Fernpostkarte (6 Pfg.) bzw. ab 1.3.46 als 10 oder 12 Pfg.-Karte, ausgenommen interessante Mischfrankaturen mit anderen Zonenmarken. Auch ausgenommen Ersttage (siehe oben).

Die Bärenpostwertzeichen sind dem Grunde nach Stadtpostmarken, die - vermutlich aus Markenmangel im Land Brandenburg - auch dort gültig waren.

Der Berliner Bär konnte - als alliierte Ausgabe - rund um die Welt reisen und das als "einfache" Stadtpostmarke (-ganzsache).

Beginnen möchte ich mit einer Bärenganzsache in Auslandsverwendung (möglich vom 1.4.-31.10.1946) und zeige eine P4 (6 Pfg.) mit Zusatzfrankatur Ziffernserie 40 Pfg., die Karte also um 1 Pfg. überfrankiert (richtig wären 45 Pfg. gewesen) in die Schweiz vom 4.4.46, mit amerikanischer Zensur (Zensurkreis 40... = in Baden-Württ. zensiert).

Wer kann weitere Bärenganzsachen in Auslandsverwendung zeigen? Wer kann eine Karte nach Übersee belegen ? Habe ich noch nie gesehen.

Ich freue mich über eine rege Teilnahme!


 
hajo22 Am: 15.02.2013 10:38:42 Gelesen: 56408# 2 @  
Leider ist aus der Leserschaft keine Reaktion erfolgt. Schade.

Aber ich zeige heute eine interessante Mischfrankatur.

Dazu: "Fremdausgaben", also in diesem Zusammenhang Ausgaben anderer deutscher Zonen wurden in Großberlin geduldet, sofern sie nach dem Zusammenbruch gedruckt und noch postgültig waren sowie auf deutsche Mark und Pfg. lauteten. Geduldet bedeutet, die Verwendung der Ausgaben anderer Zonen sowie auch Lokalausgaben war nicht ausdrücklich untersagt.

Das bedeutet, daß in dem einen oder anderen Fall Fremdausgaben von Berliner Postlern (aus Unkenntnis) beanstandet wurden, meist wurden sie aber toleriert, weil eben nicht ausdrücklich verboten/untersagt. Die Berliner Post sah das natürlich nicht gern, den es bedeutete Einnahmenausfall. Die besondere Situation einer Vier-Mächte-Besatzung erlaubte aber keine Verweigerung der Anerkennung von Marken der einzelnen Besatzungszonen (also politisch bedingt).

Daher gibt es bis zu den Währungsreformen sehr reizvolle Mischfrankaturen.

Hier also eine Mehrfach-Fremdausgaben-Mischfrankatur (Bärenganzsache AMPost Allgemeine Ausgabe Französiche Zone - Allgemeine Ausgabe Ziffernserie).

Rein philatelistisch (zeigt aber was alles möglich war), portorichtig frankiert v. 18.6.1946 aus Berlin-Charlottenburg 2 m (ohne Stundenangabe). Der Stempel war m.W. bis 1949 in Gebrauch.

Wer kann weitere interessante Mischfrankaturen mit Bärenganzsachen zeigen?


 
Gerhard Am: 15.02.2013 10:52:31 Gelesen: 56402# 3 @  
@ hajo22 [#2]

Schon interessant, besitze so etwas leider nicht, zeigt ruhig mehr - soviel zu meiner "Reaktion".

Gerhard
 
hajo22 Am: 15.02.2013 13:25:33 Gelesen: 56370# 4 @  
@ Gerhard [#3]

Auf die Reaktion will ich gleich mal reagieren und zeige die P1 in besonderer Versendungsform:

Hier die P1 als Einschreibortskarte (30 Pfg. + 5 Pfg.) v. 24.9.45 W 35 g nach Schöneberg, Ankunft Berlin-Schöneberg n, 25.9.45.

Der Text betrifft eine (anscheinend wichtige) Terminabsage.

Ein frühes Ortseinschreiben. Nach einer Verfügung vom 7.8.45 wurde der Einschreibdienst ab 13.8.45 zugelassen. Philatelistischer Einfluß kann daher nicht ausgeschlossen werden, zumal der Adressat Sammler war. Dennoch wie ich finde, zeigenswert.

Wer besitzt Bärenganzsachen per Einschreiben gelaufen? Bitte zeigen.


 
Briefmarkentor Am: 15.02.2013 16:16:18 Gelesen: 56348# 5 @  
Hallo hajo22,

hier eine Ganzsache aus meiner Sammlung:



Es handelt sich dabei um eine Postkarte im Fernverkehr vom 08. Oktober 1945 aus Berlin-Pankow in die Ortschaft Torgelow-Holländerei über das Postamt Torgelow, welche als Einschreiben versendet wurde.

Das Porto für diese Versendungsform betrug 36 Rpf (Karte im Fernverkehr 6 Rpf + Einschreibegebühr 30 Rpf). Genutzt wurde eine Ganzsache (Michel P4) zu 6 Rpf mit Postleitzahlkreisen und eine Freimarke (Michel 7A) zu 30 Rpf.

Die fehlende Resonanz zu diesem Thema wundert mich nicht. Nach meinem Empfinden sind Belege und gar Ganzsachen dieses Themengebietes noch seltener als Belege aus der OPD Schwerin. Zumal, wenn man sich auf das Land Brandenburg beschränkt. Dies ist meine persönlich Einschätzung. Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.

Viele Grüße

Marko
 
hajo22 Am: 15.02.2013 18:46:25 Gelesen: 56319# 6 @  
@ Briefmarkentor [#5]

Hallo Marko,

eine sehr schöne Karte haben Sie da. Gratuliere. Danke für die Abbildung.

Ich will schnell auch eine P4 als Einschreibfernkarte zeigen. Sie ist mit 37 Pfg. um 1 Pfg. überfrankiert. Dafür aber aus folgendem Grund sehr interessant: Die AM-Post-Marken 6, 8 und 12 Pfg. (amerikanische Ausgabe) wurden neben den Bärenmarken im August 1945 an den Postschaltern in den Westsektoren kurze Zeit verkauft.

Der Verkauf wurde jedoch schnell wieder eingestellt, wahrscheinlich haben die Russen interveniert, aber auch die großen Vorräte an Bärenmarken erforderten keine anderen "Fremdausgaben" aus der amerikanische Zone. Auf der Bärenganzsache P4 wurde diese "Kurz-Serie" hier verklebt im Westberliner PA (amerikanischer Sektor) SW 61, 24.9.45, Ankunft Eisleben 27.9.45 (Rückseite). Philatelistische Verwendung, die Zahl links unten "10" zeigt wohl an, wie viele dieser Sendungen der Absender an den Adressaten aufgegeben hat. Aber wer hat so etwas heute noch?

Viele Grüße
Jochen
und hier die Karte:


 
hajo22 Am: 16.02.2013 00:09:58 Gelesen: 56288# 7 @  
Mit meinem Anspruch: "in besonderen Verwendungsformen" habe ich wohl deutlich zu hoch gegriffen. Dieser Fehler kann passionierten Ganzsachensammlern leicht unterlaufen, ich bitte um Vergebung. Ich schraube also zurück und sehe zunächst auf die Normalverwendung als Orts- bzw. Fernpostkarte.

Die Bärenganzsachen sind in der philatelistischen Literatur von Anfang an stiefmütterlich behandelt worden. Man findet kaum Hinweise. So kennt man z.B. auch die Auflagezahlen nicht. Sicher wird es so sein, daß die Auflage der P1 und P2 erheblich geringer war als die der P3 und P4.

Der Vordruck der P1/P2 entsprach nicht mehr den postalischen Erfordernissen. Schon die letzten Hitlerkarten wiesen Postleitzahlkreise (PLZK) auf, hingegen die ersten Bärenganzsachen noch den senkrechten Teilstrich hatten und damit formularmäßig überholt waren. Der wenigen Literatur über die Karten ist zu entnehmen, daß sie nur zu Postbeginn im August 45 bis längstens Anfang/Mitte Sept. 45 an den Postschaltern vorrätig waren.

So sollen schon ab dem 20.8. die Karten mit PLZK an den Schaltern verkauft worden sein. Also nur eine kurze alleinige "Vertriebsdauer" der P1 u. P2, sie müssen nach zeitgenössischen Berichten schnell ausverkauft gewesen sein. Da ja zunächst dem innerstädtischen Postverkehr erste Priorität eingeräumt wurde, dürften mehr P1 als P2 hergestellt worden sein. Der große Bedarf, der schnelle Ausverkauf der P1 führte dazu, daß häufig die P2 als Ortspostkarte (überfrankiert) diente, solange die P3 noch nicht erhältlich war.

Die Reichsmark war 1945 längst ein wertloses Auslaufmodell. Der eine Reichspfennig mehr, lächerlich. Wichtig war das Formular und der (angekettete) Bleistift am Stehpult im (unbeheizten) Schalterraum. Also sollten wir die Verwendung der 6 Pfg. Karte im innerstädtischen Postverkehr nicht allzu streng werten.

Die "Königin" der 4 Karten ist für mich in der einfachen Verwendung als normale Fernpostkarte eindeutig die P2. Im Besonderen nach Ausverkauf bei den Postschaltern und in der kurzen Verwendungsperiode vom 1.1. bis 28.2.46. Ab 1.3.46 ja dann nur noch mit Zusatzfrankatur 6 Pfg. als Fernpostkarte möglich.

Die bedarfsmäßig 1946 gebrauchte P2 als Fernpostkarte vor Gebührenerhöhung ist ein philatelistisches Sahnestück.

Und so sieht ein solches Sahnestück aus (Berlin-Waidmannslust 14.1.1946):


 
hajo22 Am: 17.02.2013 08:36:45 Gelesen: 56223# 8 @  
Ersttag des Postverkehrs (für Privatleute, Unternehmen) in den Westsektoren von Berlin war der 6.8.1945.

Ich kann eine Bärenganzsache 5 Pfg. Ortskarte vom 7.8.1945 gestempelt B-Charlottenburg 2 w zeigen.

Wer besitzt eine Bären-GS vom 6.8.1945 aus den Westsektoren?


 
hajo22 Am: 18.02.2013 20:57:00 Gelesen: 56146# 9 @  
Heute eine 5 Pfg. Bärenganzsache P1 Ortskarte in der Fernverwendung von 22.9.1945 Berlin.-Charlottenburg 2 ap (Maschinenstempel). Die Absenderin hatte wohl keine Fernpostkarte zur Hand. Da es keine 1 Pfg.-Marke zu dieser Zeit in Berlin gab und die Bärenserie erst bei 5 Pfg. startete, verzichtete die Absenderin auf eine Zusatzfrankatur, was in der Folge zu einer Nachgebühr von 1,5 Pfg. = aufgerundet (üblich) 2 Pfg. führte.

Der Text ist so interessant, daß ich auch die Rückseite zeigen will: "Leider dürfen wir von Berlin aus keine Briefe absenden, so muß ich eben alles auf die Karte setzen."

Das lag daran, daß der Brief-Postverkehr zwischen den Westsektoren und der SBZ von den Westalliierten noch nicht offiziell genehmigt war (erst ab 15.10.45). Aber die Bärenganzsache sprang ein! Man kann nicht sagen, daß die Absenderin Platz auf der Karte verschwendet hätte. Wirklich nicht.

Wer kann interessante Bärenganzsachen zeigen? Es muß ja nicht eine Auslandskarte sein!


 
Cantus Am: 19.02.2013 00:32:22 Gelesen: 56121# 10 @  
Hallo allerseits,

ich bin zwar geborener Berliner, habe mich bisher aber weder bei Briefmarken noch bei Ganzsachen für den Zeitraum 1945 - 1948 in Berlin interessiert und kann deshalb leider auch kein Material beisteuern. Möglicherweise findet sich irgendwo eine Karte, das ist dann aber Zufall. Lasst euch aber nicht von der fehlenden Resonanz beeindrucken, das ist bei vielen Spezialgebieten so.

Was mir an dem bisher gezeigten Material besonders gefällt, sind die auffallend schönen Stempel. War das in der damaligen Zeit eher normal oder zeigt ihr hier doch ausgesucht saubere Karten?

Viele Grüße
Ingo
 
hajo22 Am: 19.02.2013 09:51:39 Gelesen: 56086# 11 @  
@ Cantus [#10]

Hallo Ingo,

was die Abbildungen von meinen Ganzsachen betrifft, so halte ich mich beim Sammeln von gestempelten Ganzsachen an die Maxime des großen (leider inzwischen verstorbenen) Philatelisten John Boker, der da sagte: "The best or nothing".

Viele Grüße
Jochen

PS: Die Berlin-Philatelie nach 1945 ist eines der spannendsten Themen der Deutschen Nachkriegspostgeschichte, unerschöpflich an Besonderheiten.
 
hajo22 Am: 19.02.2013 14:19:57 Gelesen: 56053# 12 @  
Hier eine P 4 Type d (= sämischer, glatter Karton) als Fernpostkarte mit Maschinenstempel Berlin-Charlottenburg 2 ap vom 27.11.45 (alter Tarif) nach Osterburg.

Auch hier wurde auf der Karte kein Platz verschwendet.

Ich hatte die Anfrage, warum die Stempel auf den Ganzsachen so sauber abgeschlagen sind.

Dazu: Ganzsachen sind nichts anderes als bedruckte Kartons. Auf einem Karton kann man einen Stempel besser abschlagen als auf einem Couvert mit Inhalt. Hier erscheinen die Stempel gelegentlich durch den Inhalt verkantet oder unvollständig. Schlechte, d.h. undeutliche Stempel gibt es auch bei Ganzsachen und sollte man nur in Ausnahmefällen akzeptieren. Hingegen kann man m.M. nach bei Bedarfskarten Risschen, Knicke, leichte Verschmutzungen/Fleckchen, evtl. noch Heftklammerlöcher, tolerieren.

Letztlich muß man sich selbst entscheiden, was noch in die Sammlung aufgenommen werden kann und was nicht mehr.

Und hier die P 4d:


 
hajo22 Am: 19.02.2013 17:43:03 Gelesen: 56026# 13 @  
Bevor ich jetzt hier den letzten Beitrag zum Thema Bärenganzsachen 1945 schreibe (ich will mich ja auf Dauer wirklich nicht allein unterhalten), möchte ich noch eine große Lanze für die Bärenausgabe 1945 (hier die Ganzsachen) brechen.

Die Karten sind keine großen Seltenheiten, es gibt sie noch in größeren Mengen und man kann mit "kleinem" Geld eine schöne und postgeschichtlich interessante Sammlung aufbauen. Man nehme ein bißchen Wissen, etwas Geduld und Ausdauer, für gestempelte in Sonderverwendung viel Glück und zum Schluß noch eine große Prise besten Philatelie-Geschmacks. Dann rühre man alles zusammen und - schwupps - besitzt man eine aussagekräftige, post- und zeithistorische Sammlung, die nicht jeder hat und die man nicht so ohne weiteres im nächsten Briefmarkengeschäft kaufen kann.

Auch für Liebhaber von Papierfarben, -stärken und -formen ist gesorgt, es tut sich ein Sammler-Eldorado mit den Karten P3 und P4 auf. Also: Alles geboten bei und mit den Berliner Bären.

Zum Abschluß zeige ich noch eine P3e mit privatem Zudruck (Briefmarkengeschäft Klickow). Diese Bärenganzsache wurde als Drucksache (Tarif 3 Pfg.) "mißbraucht" und trägt den meines Wissens ersten Berliner Sonderstempel "Warenmustermesse vom 1.-10.12.1945 Berlin-Köpenick".

Herr Klickow startete hier eine Kunden-Kampagne um alte Geschäftsverbindungen wieder in Gang zu setzen. Eine Vielzahl dieser "Bären-Drucksachen" kam aus den unterschiedlichsten Gründen zurück (ich besitze allein ein halbes Dutzend Rückläufer mit allen möglichen Zurückvermerken).

Ich zeige die Vorder- und Rückseite einer dieser Karten. Der Datums-Zeilenstempel, hier: 20.XII.1945 zeigt den tatsächlichen Versandtag der Drucksachenkarte an. Der Wertstempel war entweder schon vorher mit dem Sonderstempel bedruckt worden (1. Variante) oder der Sonderstempel wurde zwar am 20.12.45 verwendet, konnte aber vom Datum her nicht umgestellt werden (2. eher unwahrscheinliche Variante). Man kennt das von Danzig 1939 her, da wurde der "Befreiungsstempel" 2 Monate lang mit dem gleichen Datum verwendet und ein normaler Tagesstempel mit dem Versandtag zur Richtigstellung daneben gesetzt.

Und hier die dazugehörigen Bilder (Vorder- und Rückseite):



Vorderseite: handschriftlich "Empfänger verstorben 7/1"; Kastenstempel 7/1 (1946) Zurück; Überlingen am Bodensee durchgestrichen. Rückseite: Angebotspalette (mit tollen Sachen)
 
gestu Am: 19.02.2013 17:52:19 Gelesen: 56021# 14 @  
Ich habe von der Bärenausgabe eine ganze Kiste voll Belege. Habe davon aber keine Ahnung, weil ich mich damit noch nicht beschäftigt habe. Das Papier bzw. die Pappe der Ganzsachen ist immer unterschiedlich dick, die Färbung des Kartons ist auch immer anders. Auch bei den dazu geklebten Marken gibt es viele Papierunterschiede. Aus dem Schuhkarton Ganzsachen 6 Pfg hier ein paar Scans:










 
gestu Am: 19.02.2013 18:14:25 Gelesen: 56013# 15 @  
Dann gebe ich noch gleich ein paar Belege mit 5 Pfg dazu. Und schon bist du hier kein Alleinunterhalter mehr.




 
Briefmarkentor Am: 19.02.2013 18:22:14 Gelesen: 56005# 16 @  
Hallo hajo22,

alle hier bisher gezeigten Ganzsachen sind in Berlin abgestempelt. Kannst du Ganzsachen zeigen, die im brandenburgischen (z.B. Prenzlau) Verwendung fanden?

Viele Grüße

Marko
 
hajo22 Am: 19.02.2013 19:26:35 Gelesen: 55988# 17 @  
@ Briefmarkentor [#16]

Hallo Marko,

ich bedauere, kann ich nicht zeigen, da ich mich bei der Sammlung ausschließlich mit Bärenganzsachen in Berlin gestempelt beschäftigt habe. Bären-Ganzsachen in Brandenburg verwendet muß es auf jeden Fall geben, da zulässig. Ob die Ganzsachen auch an den Brandenburger Postämtern verkauft wurden, kann ich nicht sagen. Ich tippe mal eher nein. Wenn doch, dann möglicherweise in Potsdam bzw. in der näheren Umgebung von Berlin.

Interessante Frage, ich gehe der Sache auf jeden Fall nach und melde mich bei Dir, wenn ich fündig geworden bin.

Ich besitze Ganzsachenbestände - auch mit Bären - unsortiert und außerhalb der Sammlung einfach in Pappkartons, was bei einem Brief- und Ganzsachensammler ja nichts bedeutet, da üblich.

Schönen Abend und danke für den Hinweis.
Jochen
 
hajo22 Am: 19.02.2013 19:51:22 Gelesen: 55977# 18 @  
@ gestu [#14]

Hallo guten Abend,

da will ich gleich mal auf die Einschreibkarte eingehen. Ein schönes Stück, aber kein Wunder, der Herr Professor war Ganzsachen-Sammler und korrespondierte mit einer solchen Ganzsachen-Koryphäe wie Dr. Ascher. Ich kann da eine schöne Ziffernserie-Ganzsache, Alliierte Besetzung, P 951 mit Zusatzfrankatur Ziffernserie zeigen, genaues Auslandstarifporto von 45 Pfg. nach Jerusalem (Dr. Ascher mußte als Jude Deutschland im III. Reich verlassen). Amerikanische Zensur, Zensurkreis 30 = Berlin. Leider keine Bärenganzsache mehr möglich, da gestempelt 22.4.1947 (der Bär war schon lange ungültig) Berlin-Neukölln 1.

Die anderen - auffrankierten Bärenganzsachen - sind auch sehr schön.

Ich zeige mal die Ganzsache von Dr. Maaß an Dr. Ascher (der schrieb in den 20iger Jahren des letzten Jahrhunderts den berühmten Ascher-Ganzsachen-Katalog).

Hier die Bilder:



Schönen Abend und danke für die Abbildungen.
 
Briefmarkentor Am: 19.02.2013 19:58:30 Gelesen: 55974# 19 @  
Hallo Jochen,

gerne. Mir ist halt schon vor Jahren aufgefallen, dass man Material aus Brandenburg kaum findet. Gerade mit Landkreisen (wie z.b. Prenzlau), die an das Gebiet Mecklenburg-Vorpommerns grenzen und mit denen es 1952 zu Gebietstausch (z.B Stadt Strasburg) kam, könnte man schön die Entwicklung nach Kriegsende dokumentieren. Wenn ich nur welches bekäme. Spannend ist ja auch die Frage, ob Postwertzeichen der einen Oberpostdirektion auf grenznahen Orten der anderen OPD verbraucht wurden.

Viele Grüße

Marko
 
hajo22 Am: 19.02.2013 20:00:52 Gelesen: 55974# 20 @  
@ gestu

Hallo,

danke für die Abbildungen. Leider keine Ganzsachen, aber trotzdem interessant und schön diese 5 Pfg. Massenfrankaturen.

Bei so vielen Bären könnte man direkt Angst bekommen, wenn es nicht nur Wappentiere wären! Besonders gut ist die 5 Pfg. Einzelfrankatur Berliner Bär mit amerikanischer Zensur. Selten und ungewöhnlich bei Ortspostkarten.

Schönen Abend und danke für die interessante Vorlage.
 
gestu Am: 19.02.2013 20:05:28 Gelesen: 55971# 21 @  
@ hajo22 [#20]

Ich werde nach und nach mal weiter einiges einscannen und dann hier zeigen. Leider fehlt mir in diesem Bereich das Wissen, um die Stücke näher zu beschreiben. Ich habe nicht nur die Ganzsachen, sondern auch andere Briefe mit Mehrfach- und Mischfrankaturen. Es ist ein sehr vielfältiges Sammelgebiet, aber zur Zeit überfordert es mich. Das ist was für den Ruhestand - deshalb behalte ich die gesamten Briefe und Karten auch.

Aus deinen Beschreibungen kann ich vieles lernen und dann für meine Sammlung anwenden! Das ist für mich sehr interessant und lehrreich - deshalb von mir auch ein Dankeschön für die aufschlussreichen Beschreibungen.
 
hajo22 Am: 19.02.2013 20:21:17 Gelesen: 55967# 22 @  
@ Briefmarkentor [#19]

Hallo Marko,

also ganz so schlimm ist es nicht. Ich habe mal schnell in einem Kartönchen nachgeguckt und gleich was gefunden, was ich als Scan schicke.

Ich kann mich erinnern, daß ich vor Jahren einem Sammler behilflich war, der den Berliner Bär außerhalb Berlins verwendet, suchte. Ich konnte ihm, glaube ich mehrere Briefe, abgeben. Es waren aber, denke ich, keine Bärenganzsachen dabei. Ich weiß es nicht mehr so genau, ist schon länger her.

Hier ein Bild, R-Doppelbrief mit 108 Pfg. portorichtig.

Viele Grüße
Jochen


 
volkimal Am: 19.02.2013 21:34:47 Gelesen: 55952# 23 @  
@ Briefmarkentor [#16]

Hallo Marko,

ich glaube, diese beiden Belege (Ganzsache bzw. Brief) an meine Großmutter bzw. meinen Großvater kommen aus Brandenburg:



Die Karte aus Germendorf (heute Ortsteil von Oranienburg) ist allerdings nicht gestempelt sondern handschriftlich entwertet.

Die Marken auf dem Brief aus Teschendorf sind mit einem Notstempel entwertet, der Brief und trägt zusätzlich einen Datumsstempel. Bei Teschendorf handelt es sich um Teschendorf bei Oranienburg (heute Ortsteil der amtsfreien Gemeinde Löwenberger Land). Ab dem 1.3.46 wurde das Porto übrigens von 12 Pfg. auf 24 Pfg. erhöht. Die blaue "18" entspricht dem anderthalbfachen Portofehlbetrag.

Viele Grüße
Volkmar
 

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