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Thema: (?) (32) Deutsche Lokalausgaben 1945 Spremberg
Das Thema hat 45 Beiträge:
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wessi1111 Am: 03.11.2020 15:06:59 Gelesen: 15585# 21 @  
@ Regis [#20]

Hallo Regis,

danke für das Zeigen des Beleges.

Welchen handschriftlichen Zusatz meinst du, ich sehe keinen?

Richtig ist natürlich, dass der Beleg als Postkarte frankiert ist, da für den Bücherzettel das Drucksachenporto ausgereicht hätte.

Vielleicht als Postkarte, da es eine Anfrage und keine Bestellung war?

Gruß
Wessi
 
Lars Boettger Am: 03.11.2020 17:35:57 Gelesen: 15560# 22 @  
@ wessi1111 [#21]

Hallo Wessi,

ich glaube Regis [#20] meint die handschriftliche Ergänzung der Rückseite, die m.E. über das hinausgeht, was bei einem Bücherzettel erlaubt war.

Beste Grüße!

Lars
 
wessi1111 Am: 03.11.2020 17:39:24 Gelesen: 15555# 23 @  
@ Lars Boettger [#22]

Hallo Lars,

ja, das meinte ich auch mit meinem letzten Satz "Vielleicht als Postkarte, da es eine Anfrage und keine Bestellung war?"

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 13.11.2020 04:29:31 Gelesen: 15347# 24 @  
Hallo zusammen,

wie in den bisherigen Beiträgen ersichtlich, gehören zum Sammelgebiet Spremberg neben den Lokalmarken auch die Barfrankaturen.

Ein weiterer Teil des Sammelgebietes sind die Poststellen von Spremberg. Den Bereich der Stadtpoststellen behandele ich in einem eigenen Thema [1].

Als ich vor einiger Zeit auf die Landpoststellen von Spremberg aufmerksam wurde, musste ich feststellen, dass es aus der Zeit ab der Wiederaufnahme des Postverkehrs nur sehr wenige Belege und genauso wenig Informationen gibt.

Daher habe ich mich dann auch mit den Zeiten vor und nach 1945 beschäftigt, um herauszufinden, welche Poststellen gab es überhaupt und welche Poststellen schon in der Zeit vor dem 8.5.1945 geschlossen wurden.

Einen solchen Beleg möchte ich hier vorstellen:



Paketkarte aus Dirschau 1 in der Nähe von Danzig nach Wolfsfurt über Spremberg. Ankunftsstempel von Spremberg -1.12.44.--8 (m), kein Poststellenstempel.

Das Fehlen des Poststellenstempels legt nahe, dass diese schon geschlossen war und das Paket im Postamt Spremberg ausgegeben wurde.

Wolsfurt hieß vor dem 30.11.1936 und ab 1947 Sabrodt und lag damals im Kreis Hoyerswerda und hat auch sonst nie zum Kreis Spremberg gehört.

Für die postalische Zugehörigkeit zu Spremberg war sicherlich die Lage direkt an der Kreisgrenze, heute der sächsischen Grenze, verantwortlich.

Gruß
Wessi

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=14081
 
wessi1111 Am: 16.11.2020 05:10:54 Gelesen: 15245# 25 @  
@ wessi1111 [#15] bis [#19]

Hallo zusammen,

Richard hat mich gebeten, die wenig erfreuliche Diskussion nicht weiterzuführen, woran ich mich auch halten möchte.

Nachfolgend möchte ich deshalb einzig und allein Fakten präsentieren, so dass sich jeder seine eigene Meinung bilden kann.

In @ Heinrich Köhler [#17] steht: "Wir haben die Beschreibung entsprechend ergänzt."

Wie sieht das nun in der Praxis aus?

Auf der Homepage der Auktion [1] wurde der schon in [#15] wiedergegebene Auktionstext:

" 1946, 8 Pfg. + 1 M. und 12 Pfg. + 1 M. auf gelblichrotem Papier, gezähnt, 30 kpl. Bogensätze mit je 30 Marken, postfrisch, wenige Marken mit kleinen Eckfehlern, sonst in guter Erhaltung" ergänzt durch die Angabe: "(Mi.-Nr. 15-16A; 72.000,-)"

Das für die Eintragung der Katalognummer vorgesehene Feld blieb leer, es erfolgte nur die Angabe im Lostext.

Kurze Zeit später wurde dann auch ein Bild eingefügt sowie ein Hinweis, dass das Bild nur einen Auszug des Angebotes darstellt.



Wie sieht das gleiche Los nun auf Philasearch aus?



Das Bild wurde ca. am 3.11.2020 eingefügt, die geänderte Beschreibung hat es jedoch bis heute nicht in den Katalog bei Philasearch geschafft.

Gruß
Wessi

[1] https://www.heinrich-koehler.de/de/375th-auction-11411
 
wessi1111 Am: 17.11.2020 00:33:41 Gelesen: 15192# 26 @  
Hallo zusammen,

in [#24] habe ich einen Beleg vorgestellt, der (wahrscheinlich) im Postamt Spremberg bearbeitet wurde, weil die Poststelle schon geschlossen war.

Einen Beleg einer noch geöffneten Poststelle möchte ich nachfolgend zeigen:




Diesen Beleg habe ich schon in [1] gezeigt, da ich das Datum nicht entziffern konnte.

Paketkarte mit Stempel Spremberg 17.XX.XX (a) und Poststellenstempel Bohsdorf Vorwerk über Spremberg

Damals bin ich zu keinem Ergebnis gekommen.

In dem in [2] vorgestellten Buch "Stadt Spremberg - Aus der Geschichte 2. Teil" wird in dem Artikel "Zur Geschichte des Postwesens in Spremberg" der letzte Arbeitstag vor Schließung mit dem 17.4.1945 angegeben. Ich werde mich bemühen, die in dem Artikel genannten Quellen zu beschaffen, um das am Original zu überprüfen.

Daher kann das Datum der Paketkarte nur der 17.4.1945 sein, als Uhrzeit lässt sich ganz schwach 18 Uhr erkennen. Die Paketkarte wurde offenbar noch in der Landpoststelle bearbeitet, durch die Schließung des Postamtes konnte dann jedoch keine Weiterbearbeitung mehr erfolgen, oder das Paket ist auf dem Weg zum Empfänger liegengeblieben.

Gruß
Wessi

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=212749
[2] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=249911
 
JohannesM Am: 17.11.2020 12:43:30 Gelesen: 15150# 27 @  
@ wessi1111 [#26]

Beim unteren Stempel ist der Monat ja einigermaßen erkennbar, aber eine 4 ist das auf keinen Fall, eher eine 8.

Beste Grüße
Eckhard
 
wessi1111 Am: 25.12.2020 17:38:56 Gelesen: 14679# 28 @  
@ JohannesM [#27]

Hallo Eckhard,

da beim unteren Stempel die beiden linken Zahnspitzen offensichtlich etwas Farbe abbekommen haben, die nicht unbedingt zur Ziffer gehören müssen, lasse ich für mich das Ergebnis offen.

Wenn für die Schwärzung und die Stempelfarbe die gleiche Tinte verwendet wurde, wird wohl auch kein Prüfer mit irgendwelchen Methoden den verdeckten Inhalt sichtbar machen können. Insofern bleibe ich bei meinem Fazit.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 25.12.2020 18:14:10 Gelesen: 14670# 29 @  
Hallo zusammen,

bei Ebay ist gerade folgende Rarität zu haben:

Ebay-Anbieter "quwarktasche", privater Anbieter



eBay 333831254554



R-Brief Spremberg (i+l) vom 27.6.46 mit Ankunftsstempel vom 12.7.46

Auktionstext:

Spremberg 27.6.46 Brief durch Militär geöffnet Sensationsfund,sehr selten.
Dieser Brief gehört meiner Meinung nach in eine Spezialsammlung.
Einschreiben,durch Militär geöffnet,Stempel Spremberg,Celle,Altcelle,Stadt Berlin Marken usw.
Desweiteren finde ich die zwei Sremberg Marken nicht in diesen Farben???


Was macht nun die Rarität aus ?
- Beleg mit 64 Pfg. in Bären- und Ziffernmarken vom Absender vorfrankiert
- diese Marken mit dem normalerweise für Einschreiben verwendeten i-Stempel mit Uhrzeit "10" entwertet
- 20 Pfg. mit den Wiederaufbaumarken Michel-Nr. 21B/22B zufrankiert; natürlich findet der Anbieter die nicht im Katalog, wenn er nur bei den amtlichen Ausgaben sucht
- die Wiederaufbaumarken sind mit dem l-Stempel mit Uhrzeit "12" entwertet, dieser Stempel wurde nie am Schalter verwendet, sondern nur zur Abfertigung der Sammlerpost.
- die Wiederaufbaumarken waren ab 1.4.1946 ungültig, wurden aber vom Postamt Spremberg auch danach noch entgegen den Vorschriften verwendet, um Sammlerwünsche zu befriedigen

Fazit:

Da der Brief mit ungültigen Marken frankiert war, hätte Nachgebühr erhoben werden müssen, dass der Brief unbeanstandet befördert wurde, ist allenfalls eine Merkwürdigkeit, jedoch keine Rarität. Von diesen "durchgerutschten" Belegen ohne Nachgebühr gibt es einige bis zum 31.10.1946, als alle Lokalausgaben ungültig wurden. Die Zensur beweist, dass der Brief zeitgerecht befördert wurde, macht aber aus dem Machwerk auch keine Rarität.

Da bei diesem Beleg postamtlich "geschummelt wurde", habe ich dieses Thema ausgewählt und nicht [1] (Deutsche Lokalausgaben 1945 Spremberg Fälschungen).
Es gibt auch einige Belege ähnlich dem vorgestellten, jedoch mit rückdatiertem Tagesstempel, diese wären dann in dem Thema [1] besser aufgehoben.

Gruß
Wessi

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=13341
 
wessi1111 Am: 27.12.2020 20:37:14 Gelesen: 14632# 30 @  
@ wessi1111 [#29]

Hallo zusammen,

der "Sensationsfund" ist unverkauft geblieben, für mich keine Sensation, noch nicht einmal eine Überraschung.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 27.12.2020 21:28:21 Gelesen: 14621# 31 @  
Hallo zusammen,

Richard hat mir zu meinen Beiträgen per E-Mail folgende allgemeine Frage gestellt:

"sehr schöne Beiträge auf diesem Spezialgebiet.
Vielleicht achtest Du nebenbei auch auf Absender und Empfänger der Belege und insbesondere auf der Nummern der Einschreibezettel, mit denen man die Zahl der Einschreiben und die Zahl der vermutlich bedarfsmässigen Absender herausfinden könnte.
Oder bist Du der Ansicht, das wäre nicht sinnvoll ?"

Da das eine Frage ist, die mich schon seit mehreren Jahren beschäftigt, möchte ich hier in diesem Thema dazu antworten.

Vor mindesten 10 Jahren habe ich folgenden Beitrag auf der Homepage des BPP-Prüfers Dr. Harder über die Lokalausgaben von Fredersdorf mit einer Chronologie der R-Zettel gefunden [1].

Mindestens 10 Jahre deshalb, weil der letzte Snapshot der Homepage von 2010 ist, die Seite existiert leider nicht mehr.

Seit damals war ich von der Idee begeistert, für Spremberg eine ebensolche Übersicht wie für Fredersdorf zu erstellen, kann doch eigentlich gar nicht so schwer sein.

Anfang diesen Jahres habe ich dann begonnen, die über Jahre gesammelten Belege aus Scans und Veröffentlichungen tabellarisch zu erfassen.

Aktuell habe ich die R-Nummern, die Stempeldaten, Absender, Empfänger und Zusatzangaben auf den Belegen erfasst.

Es fehlt noch:

Erfassung von R-Zetteltyp, Tagesstempeltyp und Frankatur.

Folgende Punkte führen dazu, dass es doch nicht ganz so einfach ist, die vorhandenen Daten auszuwerten:

- die Anzahl der Belege ist ungleich größer als von Fredersdorf
- in Spremberg wurden R-Zettel von den Poststellen aufgebraucht
- es wurden teilweise mehrere R-Zettelrollen parallel verwendet, am Einschreibeschalter und in der Postamtshauptkasse
- von der Postamtshauptkasse gibt es neben vielen korrekten Belegen auch solche mit Verwendung von ungültigen Marken wie in [#29] und auch Belege mit rückdatierten Stempeln, also sozusagen "amtliche Fälschungen"
- da die Rückdatierung von Belegen teilweise nur wenige Tage später erfolgte, ist ein Nachweis über den Tagestempel nicht möglich, sondern nur bei Einschreiben
- erst durch die Auswertung von sehr vielen Belegen fällt auf, dass auf den ersten Blick unverdächtige Belege doch nur Sammlerbelege sind

Warum mache ich das nun?

Über Spremberg wurde schon einiges geschrieben, wahrscheinlich mehr als von jeder anderen Lokalausgabe. Es gibt aber genauso viel, was noch nicht veröffentlicht wurde:

- Wiederaufnahme des Postverkehrs 1945 und eine umfassende Erfassung der Barfrankaturen
- die Poststellen ab 1928 bis zur Einführung der vierstelligen Postleitzahlen
- die Tagestempel, welche sind unverdächtig und welche nur manchmal
- Chronologie der R-Zettel

In etwa der Reihenfolge könnte auch die Veröffentlichung von Artikeln im Rundbrief der Arge DeuNot erfolgen, bestimmte Teile werde ich natürlich auch in diesem Thema vorstellen.

Übrigens liegt mir eine Veröffentlichung von überschaubaren Themen mehr als ganze Bücher, genauso wie mir die Erstellung einer Ausstellungssammlung zu komplex ist, ich bin mit einer chronologischen Anordnung meiner Belege ohne Begleittext im Ganzsachenalbum vollauf zufrieden.

Veröffentlicht habe ich bisher zwei Artikel:

1. Chronologie einer Marke, die es (vermutlich) gar nicht gibt (2018) - über die Michel-Nr. 11 XIV = links liegende 8
2. Spremberg – der Ersttag der Michel-Nr. 1-6 (2020) - es ist der 4.12.1945, weiterhin eine Übersicht über alle drei Auflagen der Michel-Nr. 1-6

Wegen der Vielzahl an offenen Fragen wird es auch in den nächsten Monaten und Jahren nicht langweilig werden.

Gruß
Wessi

[1] https://web.archive.org/web/20070904151434/http://fredersdorf.harder.de/rzettelindex.html
 
wessi1111 Am: 21.06.2024 18:35:55 Gelesen: 3564# 32 @  
Hallo zusammen,

ich möchte heute einmal einen Artikel aus dem Rundbrief 104/2023 der Arge DeuNot zeigen und dazu folgende Fragen stellen:

Wer kann weitere Belege mit einem der beiden b-Stempel von Spremberg ab 1946 bis ca. 1970 zeigen?

Wer kann R-Briefe nach Groß-Zimmern mit dem entsprechenden Ankunftsstempel von 1946 zeigen?

Wer kann weitere Belege an das Waisenhaus in Klein-Zimmern zeigen?





Gruß
Wessi
 
mumpipuck Am: 23.06.2024 00:50:38 Gelesen: 3487# 33 @  
@ wessi1111 [#26]

Hallo Wessi,

woraus schließt Du, dass die Paketkarte liegengeblieben ist ?

Auf der Rückseite befindet sich doch ein Auslieferungsvermerk. Beim Datum lese ich "20/9".

Damit halte ich als Stempeldatum den 17.09.1945 für sehr wahrscheinlich. Der untere Stempelabdruck kann durchaus so gelesen werden.

Viele Grüße
Burkhard
 
wessi1111 Am: 23.06.2024 01:05:50 Gelesen: 3484# 34 @  
@ mumpipuck [#33]

Hallo Burkhard,

Preisfrage: Ist es realistisch, dass im September 1945 mit Hitlermarken frankiert wurde und konnten im September 1945 überhaupt schon Pakete verschickt werden?

Ich beantworte beide Fragen mit nein, daher ist es viel realistischer, dass die Paketkarte vom April 1945 stammt.

Gruß
Wessi
 
Martin de Matin Am: 23.06.2024 03:20:20 Gelesen: 3472# 35 @  
@ wessi1111 [#26] [#34]

Wie wäre es mit einer dritten Variante ?

Könnte es nicht auch der 17.9.1944 sein? Mit etwas gutem Willen könnte man die zweite Jahreszahl als "4" interpretieren, wenn man das Bild stärker vergrössert. Es ist doch schon ein Zufall, das gerade beim unteren Stempelabdruck die Schwärzung deutlich grösser (doppelt?) ist, so das die Jahreszahl schwer erkennbar ist.

Man könnte meinen, wenn man etwas böses denkt, das hier eventuell etwas produziert wurde.

Gruss
Martin
 
bernhard Am: 23.06.2024 07:57:53 Gelesen: 3457# 36 @  
@ Martin de Matin [#35]

Oder 1943.

Was mir auffällt:

- weder beim Absender noch beim Empfänger ist eine Postleitzahl angegeben
- die Poststelle Bohsdorf Vorwerk hatte zum vermeintlichen Datum 17.4.45 längst einen neuen Poststellen-Stempel mit PLZ
- es scheint eine 9 im Monatsdatum zu sein



Viele Grüße
Bernhard
 
bernhard Am: 23.06.2024 13:40:40 Gelesen: 3380# 37 @  
@ wessi1111 [#32]

Hallo Wesselin,

ich hatte deinen Artikel zwar schon damals gelesen, nun aber nochmals genauer unter die Lupe genommen.

Meine Meinung zu den Spremberg b-Stempeln in Abb. 8 bis 11:

• Vorbemerkung: alle b-Stempel sind ohne bereits eingearbeitete Postleitzahl (also symmetrisches Stempelbild) hergestellt worden, waren also mit Sicherheit bereits vor Kriegsende 1945 hergestellt worden und im Einsatz.

• Abb. 8: ich gehe davon aus, dass dieser Stempel bereits in der Kriegszeit (1942) durch einen anderen b-Stempel ersetzt wurde.

• Abb. 9-11: m.E. handelt es sich hier um ein und denselben Stempel, teils mit zugefügter PLZ und umgebauten Datumswerk, ggfs. nachgraviert.

• Wenn dies nicht so wäre, wären 3 b-Stempel vor Kriegsende im Postamt Spremberg vorhanden gewesen und dies ist mehr als unwahrscheinlich, siehe hierzu Abbildung eines weiteren b-Stempels vom 18.2. 1945 (Bedarfspostkarte mit Text aus 1945, 119. Gerd Müller Auktion Los 24G).



aus Los 24G, 119. Auktion Gert Müller

Viele Grüße
Bernhard
 
mumpipuck Am: 23.06.2024 17:26:48 Gelesen: 3347# 38 @  
@ wessi1111 [#34]

Die Sache lässt mir ja keine Ruhe....

Ich habe folgenden Artikel gefunden, aus dem hervorgeht, dass Mitte April 1945 schwere Gefechte mit der Roten Armee um Spremberg stattfanden.

https://www.spiegel.de/politik/inferno-in-der-lausitz-a-ff0996bd-0002-0001-0000-000048495925

Der 17.04.1945 kommt m.E. daher nicht in Frage. Da lag Spremberg mitten im Kampfgebiet. Im Datum des Tagesstempels erkenne ich auch keinesfalls eine "4" für April.

Die angenommenen Jahre 1943 und 1944 halte ich für unwahrscheinlich, da das Paket dann noch während des Dritten Reiches ausgeliefert worden wäre. Warum sollten dann die Hitlermarken geschwärzt sein?

Ich weiß nicht, ob Spremberg zu diesem Zeitpunkt zu einer sächsischen OPD gehörte. Aber eine sächsische Schwärzung scheidet m.E. ebenfalls aus wegen des Auslieferungsdatums 20.09. Die waren längstens bis Anfang August 1945 gültig.

Denkbar wäre für mich den Monat als eine verschmutzte "3" zu lesen. Dann wäre es der 17.03.1945. Möglicherweise konnte das Paket kriegsbedingt nicht mehr vor Eintreffen der Roten Armee Mitte April nach Leipzig befördert werden konnte und lag bei deren Eintreffen noch im Postamt Spremberg. Nach einer gewissen Beruhigung der Situation wurden die liegengebliebenen Sendungen dann im September 1945 an die Empfänger ausgeliefert und vorher die Hitlermarken geschwärzt. Dann würde es sich um einen sogenannten Überroller handeln.

Allerdings habe ich keinen Stempel von Spremberg mit so eiener runden "3" gefunden...

Vielleicht weiß ja noch jemand, wie es in der zweiten Märzhälfte 1945 um den Postverkehr zwischen Spremberg und Leipzig bestellt war.

Herzliche Grüße
Burkahrd
 
wessi1111 Am: 23.06.2024 17:38:57 Gelesen: 3336# 39 @  
@ Martin de Matin [#35]
@ bernhard [#36]

Hallo Martin und Bernhard,

auch mit der Diskussion in [1] ab Beitrag Nr. 6 habe ich bisher keine befriedigende Antwort gefunden.

Mir ist natürlich bewusst, dass die Paketkarte auch von 1943 oder früher sein kann, der neuere Poststellenstempel ist mir bekannt.

Die Postleitzahl wurde zumindest auf Paketkarten bis Kriegsende nicht so durchgängig gebraucht, dass das alleine ein Ausschlusskriterium für meine Paketkarte wäre.

Ich habe mir auch noch einmal die Stempel angesehen. Von der Form her kommen nur die Stempel mit den Unterscheidungsbuchstaben a, l und m in Frage. Von den Stempelmerkmalen her passt nur der Stempel a. Ein Vergleich auch mit älteren Belegen hat kein klares Bild ergeben. Es ist eben nicht so, dass bestimmte Stempelmerkmale auf jedem Abschlag zu sehen sind.

Ich werde mich mit der Stempelthematik weiter befassen.

Mein Fazit bleibt aber, dass es sowohl Indizien für als auch gegen die Echtheit gibt und ohne Ermittlung des Stempeldatums alles Spekulation bleibt.

Gruß
Wessi

[1] https://www.philaseiten.de/thema/941
https://www.philaseiten.de/beitrag/212749
 
wessi1111 Am: 23.06.2024 17:56:04 Gelesen: 3321# 40 @  
@ mumpipuck [#38]

Hallo Burkhard,

zu dem Datum 17.4.1945 habe ich in [#26] geschrieben:

In dem in [2] vorgestellten Buch "Stadt Spremberg - Aus der Geschichte 2. Teil" wird in dem Artikel "Zur Geschichte des Postwesens in Spremberg" der letzte Arbeitstag vor Schließung mit dem 17.4.1945 angegeben. Ich werde mich bemühen, die in dem Artikel genannten Quellen zu beschaffen, um das am Original zu überprüfen.

Ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln, auch wenn ich die Primärquelle bisher noch nicht gefunden habe.

Der von dir verlinkte Artikel steht dem nicht entgegen.

Gruß
Wessi
 
bernhard Am: 23.06.2024 18:47:26 Gelesen: 3297# 41 @  
@ mumpipuck [#38]

Die angenommenen Jahre 1943 und 1944 halte ich für unwahrscheinlich, da das Paket dann noch während des Dritten Reiches ausgeliefert worden wäre. Warum sollten dann die Hitlermarken geschwärzt sein?

Hallo Burkhard,

hier kommt die von Martin als Möglichkeit gebrachte 3. Variante ins Spiel, nämlich, dass die Paketkarte erst viel später geschwärzt wurde um sie z.B. interessanter zu machen. Dieser Ansicht bin ich ebenfalls, siehe Begründungen in [#36].

Viele Grüße
Bernhard
 
mumpipuck Am: 25.06.2024 00:20:45 Gelesen: 3219# 42 @  
@ bernhard [#41]

Du hat leider Recht. Das wird es sein. Das mit dem Poststellenstempel überzeugt mich. Es gibt zwar vereinzelt Poststellen, die alte Stempel wieder hervorkramten und parallel nutzten, aber das ist die absolute Ausnahme. Also wohl leider verfälscht.

Burkhard
 
wessi1111 Am: 25.11.2024 18:06:29 Gelesen: 2025# 43 @  
Hallo zusammen,

in [#32] habe ich den ersten Teil des Artikel "Der b-Stempel von Spremberg und andere Merkwürdigkeiten" aus dem Rundbrief 104/2023 der Arge DeuNot gezeigt und dazu folgende Fragen gestellt:

Wer kann weitere Belege mit einem der beiden b-Stempel von Spremberg ab 1946 bis ca. 1970 zeigen?

Wer kann R-Briefe nach Groß-Zimmern mit dem entsprechenden Ankunftsstempel von 1946 zeigen?

Wer kann weitere Belege an das Waisenhaus in Klein-Zimmern zeigen?

Im Rundbrief 106/2024 der Arge DeuNot erschien der zweite Teil des Artikels:





Die oben gestellten Fragen haben auch nach Erscheinen des zweiten Teils ihre Gültigkeit.

In [#37] machte Bernhard folgende Feststellung:

Wenn dies nicht so wäre, wären 3 b-Stempel vor Kriegsende im Postamt Spremberg vorhanden gewesen und dies ist mehr als unwahrscheinlich, siehe hierzu Abbildung eines weiteren b-Stempels vom 18.2. 1945 (Bedarfspostkarte mit Text aus 1945, 119. Gerd Müller Auktion Los 24G).

Dazu kann ich unter Einbeziehung des zweiten Teils des Artikels sagen: ja, so isses.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 04.01.2025 17:08:30 Gelesen: 1787# 44 @  
@ wessi1111 [#32]
@ wessi1111 [#43]

In den beiden Teilen des Artikels "Der b-Stempel von Spremberg und andere Merkwürdigkeiten" habe ich die mir bekannten Belege mit dem b-Stempel, der nach dem Krieg verwendet wurde, vorgestellt.

Hier nochmals die Stempel aus dem ersten Teil:



Und die beiden Stempel des Beleges aus dem zweiten Teil:



Anfangs bin ich davon ausgegangen, dass es sich um verschiedene Stempel handelt, da die Geometrie einfach nicht zusammenpasst.

In [#37] schrieb Bernhard:

Vorbemerkung: alle b-Stempel sind ohne bereits eingearbeitete Postleitzahl (also symmetrisches Stempelbild) hergestellt worden, waren also mit Sicherheit bereits vor Kriegsende 1945 hergestellt worden und im Einsatz.

• Abb. 8: ich gehe davon aus, dass dieser Stempel bereits in der Kriegszeit (1942) durch einen anderen b-Stempel ersetzt wurde.

• Abb. 9-11: m.E. handelt es sich hier um ein und denselben Stempel, teils mit zugefügter PLZ und umgebauten Datumswerk, ggfs. nachgraviert.


Zu Vorstehendem:

Vorbemerkung: Das ist richtig.
• Abb. 8: Das ist richtig und das habe ich dann im zweiten Teil beschrieben.
• Abb. 9-11: Das habe ich aus den nachstehend beschriebenen Gründen nicht gewagt zu denken.

Wenn man sich die Abbildungen 9, 11 und die beiden Stempel aus dem zweiten Teil im Vergleich mit der Abb. 8 anschaut, sieht es so aus, als ob der Stempel nur nachgearbeitet wurde und die PLGZ hinzugefügt wurde.

Mit diesem nachgearbeiteten b-Stempel gibt es ab 1945 keinen einzigen echten Bedarfsbeleg. Es ist durchaus vorstellbar, dass die Belege von 1946 erst viel später ich den 1950-er Jahren produziert wurden.

Das würde auch erklären, warum der Beleg aus Abb. 10 nicht ins Schema passt, da dort die Stellung des Kennbuchstabens abweicht, er liegt viel weiter links als bei den Stempeln in den Abbildungen 8, 9, und 11.

Eine mögliche Reihenfolge wäre dann:

- bis 1942 (Abb. 8) - Originalversion

- 1950 (Abb. 10) - Stempel leicht nachgearbeitet, es lässt sich nicht erkennen, ob die PLGZ schon eingesetzt wurde. Der Kennbuchstabe wurde nicht nachgearbeitet, sondern erneuert. Die Frage ist dabei, warum der dann neue Kennbuchstabe so stark abgenutzt ist, wurde er etwa an das übrige Stempelbild angepasst?

- nach 1950 (Abb. 9, 11, Teil 2) - Stempel zum zweiten Mal nachgearbeitet oder unter Beibehaltung des Datumswerkes neu erstellt. Beleg von 1957 ist zeitgerecht, Belege von 1946 sind rückdatiert.

Ist solch eine Vorgehensweise beim Nacharbeiten von Stempeln vorstellbar? Welche anderen Möglichkeiten gibt es?

Gruß
Wessi

Hervorhebungen durch die Redaktion
 
bernhard Am: 05.01.2025 22:45:26 Gelesen: 1711# 45 @  
@ wessi1111 [#44]

Hallo Wesselin,

ich bin nach wie vor der Ansicht, dass es sich bei den Abb. 9, 10, 11 um das selbe Stempelgerät handelt.


Zur Abb. 10:

im Artikel schreibst du: sind Fragmente einer aptierten PLGZ (2) zu sehen ...
in [#44] schreibst du: es lässt sich nicht erkennen, ob die PLGZ schon eingesetzt wurde.

Ich meine man erkennt die eingesetzte PLZ. Da der Stempelabschlag vom 12.10.50 ist, muss sie auch vorhanden sein. Nach dem Juni 1950 wurden keine DDR-Stempel mit PLZ hergestellt und auch in keinem Stempel die PLZ nachträglich eingefügt. In den späteren Jahren wurde die PLZ aus den Stempeln entfernt.

An den vermeintlich neu eingesetzten Unterscheidungsbuchstaben glaube ich nicht. Er trifft hier auf eine Marke, welche ihrerseits durch eine darunterliegende Marke etwas erhöht liegt. Da kann immer etwas anderes herauskommen.

Abb. 9-11 halte ich für zeitgerecht. Die angefügten Stempel vom 07.3.46 halte ich für rückdatiert. Dies vermutlich nach 1957, da von den Stegen und der PLZ nichts mehr zu erkennen ist.

Es hat nichts zu sagen, dass 1945-1949 keine Bedarfsbelege mit diesem b-Stempel bekannt sind. Wir wissen ja nicht an welcher Stelle der Stempel im PA eingesetzt war. Das er 1946 auf Lokalpost vorkommt ist m.E. plausibel. Bei dieser Massenabfertigung mussten entweder andere Stellen aushelfen oder der Stempel wurde ausgeliehen. Und ab 1950 kommt er ja dann auf Bedarfspost vor.

Viele Grüße
Bernhard
 

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