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Thema: Baldwin's Coins & Stanley Gibbons in der Strand Collectibles Group vereinigt
Das Thema hat 117 Beiträge:
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AfriKiwi Am: 01.07.2009 10:32:38 Gelesen: 97295# 18 @  
Hallo alle,

Schmunzelend lese ich wie Ernst alles gemeint ist und mit Recht. Denn für solche Leute die gerade so einge 10 Tausend investieren und verlieren am Ende, ist es eine Katastrophe dessen Person.

Nun diejenige die Millionen so investieren, werden ihren Verlust mit einem guten Whiskey wegschlucken. Solche die Millionen haben für Briefmarken, haben schon Ihre Schatzzimmer mit anderen Investionsartikeln geschmückt und wird höchsten gelockt mit dieser 'Mode'.

Ein Szenario was schon öfter in den Zeitungen zu lesen: Nachdem einige 'Investoren' gute % Profite machten wurde es in einige Jahren danach stramm in der Kasse. Der Zweig von der Firma wurde verkauft, geht pleite und der CEO reist zu den Bahamas.

Erich

PS: Kaum würde jemand das untere Bild in Briefmarken umwandeln. Der letzte Käufer's Portmonee von US$ 54 Millionen reichte nicht. Wenn mein Abdruck mit dem Boot unter geht stört es höchstens kurz die Fische.
 


Lars Boettger Am: 01.07.2009 11:05:03 Gelesen: 97289# 19 @  
@ AfriKiwi [#18]

Hallo Erich,

erinnere Dich bitte daran, wer bei AFINSA investiert hat. Das waren keine Millionäre. Das waren Rentner, die für Ihr Geld seit der Euro-Einführung keine Zinsen mehr bekamen (Pesetenzins: 10%, Eurozins: 3%).

Das gleiche kann in England passieren. Die Banken zahlen keine Zinsen mehr und da es in England m.W. keine staatliche Rentenversicherung gibt, lockt das SG-Angebot wieder die Pensionäre, die mit ihrem Spargroschen ihre täglichen Ausgaben finanzieren müssen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
doktorstamp Am: 01.07.2009 18:58:41 Gelesen: 97256# 20 @  
@ Lars Boettger [#19] und andere

Die FSA kann keine Aufsicht über SG haben, da das ganze von den Kanal Inseln aus betrieben wird. Hier hat die FSA nichts zu zagen und/oder ist in der Rechtswirksamkeit erheblich beschränkt.

Überwiegend werden es Großinvestoren sein, die ihr Geld aufs Spiel setzen, immerhin wäre es möglich daß ein Investment Manager im Auftrag anderer Geld hier einstecken konnte.

SG bietet auch monatliche Ratenzahlungen an, so wird der kleine Man angesprochen. Ich kann nur betonen: Finger weg.

Was die Aktien betrifft kann sich jeder selbst entscheiden, man sollte dabei nicht den Überblick verlieren, daß der Wert der Aktien auch von den Investments untermauert sind.

Heute sind die Aktien 120 Pence (1.7.2009).

mfG

Nigel
 
Carolina Pegleg Am: 01.07.2009 19:09:55 Gelesen: 97255# 21 @  
@ bayern klassisch [#16]

Hallo,

Stanley-Gibbons bietet verschiedene Möglichkeiten der Investition in Briefmarken an. Worauf wir uns hier besonders in der Diskussion eingeschossen haben sind die angebotenen "Guaranteed Minimum Return Contracts." diese funktionieren so, dass Du von SG ein Portfolio Marken erwirbst. Der Schwerpunkt sind dabei klassische Marken in bester Erhaltung. SG wirbt damit, dass die zur Auswahl stehenden Marken (selbstverständlich) alle geprüft sind, als unterbewertet gelten und positives Entwicklungspotential besitzen. Hier ein Link zu den Marken, die Du Dir ins Portfolio legen kannst (Mindestinvestition, wie gesagt 10,000 Pfund):

http://www.stanleygibbons.com/investments/invest-in-stamps/recommended-items/All.aspx

Wer die Marken nicht selbst auswählen will oder kann, kann auch auf von SG zusammengestellte Portfolios zurückgreifen. Link zu diesen "pre-built investment portfolios":

http://www.stanleygibbons.com/investments/invest-in-stamps/pre-built-portfolios.aspx

In jedem Fall erwirbst Du bestimmte Marken, und nicht etwa Anteile an Marken. Es ist kein Blindpool, wie Lars schrieb. Da dir die Marken gehören kannst Du sie bei dir zu Hause aufbewahren, oder SG lagert sie für Dich.

Nach Ablauf der vertraglichen First (variable 5-10 Jahre) hast Du verschiedene Möglichkeiten.

1. Du forderst die garantierte Mindestverzinsung von je nach Vertragsdauer 3-5% p.a. mit anderen Worten, SG kauft Dir Dein Briefmarkenpaket zu einem Preis equivalent einer 3% jährlichen Verzinsung zurück. Aus 10,000 werden so 11,500 (die Zahlen sind aus einer Tabelle von SG und berücksichtigen keinen Zinseszins).

2. Du gibst die Marken nicht an SG zurück, sondern veräusserst sie selbst.

3. Du versteigerst die Marken über SG, die in diesem Fall hierfür keine Kommission nehmen.

4. Du verkaufst die Marken an SG zu 75% des Katalogpreises (was sich empfehlen dürfte, wenn die Katalogpreissteigerung über der Mindestverzinzung liegt.)

5. Du verlängerst den Vertrag für weitere 5-10 Jahre.

Im Prinzip handelt es sich bei dieser Anlage also um einen Kaufvertrag mit verschiedenen Spielarten von Rückkaufverpflichtungen. Aus den von Lars und Nigel genannten Gründen (Risiken) möchte ich diese Anlagen einem Normalsammler (oder -sparer) nicht empfehlen. Ich sehe aber durchaus eine Chance für Briefmarken als Investitionsobjekt, ähnlich Antiquitäten, soweit es sich um die Diversifizierung grosser Vermögen geht. Dabei steht noch nicht einmal die Rendite im Vordergrund, sondern die Risikostreuung. Immerhin eine Investition, die mit dem Ölpreis nicht zusammenhängt. :) Wenn SG es schafft ein Investitionsprodukt zusammenzuschustern, dass von der FSA abgesegnet und dann beaufsichtigt wird, wäre das eine grosse Sache. Ich kann es daher schon verstehen, dass SG in die Entwicklung dieser Geschäftsidee einigen Aufwand steckt.
 
Carolina Pegleg Am: 01.07.2009 19:37:08 Gelesen: 97251# 22 @  
@ doktorstamp [#20]

Hallo Nigel,

es haben sich unsere beiden letzten Beitrage überschnitten. Ganz klar stimme ich zu: Finger weg. Was Nigel mit Ratenzahlung anspricht, ist die Möglichkeit einen "Guaranteed Minimum Return Contracts" mit 10% Anzahlung zu erwerben (Rest nach einem Jahr, glaube ich.) Dazu sage ich: des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Wer das macht, hat es nicht anders verdient.

Ansonsten sehe ich bei diesem Angebot keinen Betrug oder Irreführung. Ich kaufe Briefmarken für 10,000 und nach 5 Jahren werden sie für 11,500 zurückgekauft. Der Vertrag ist wirklich von erfrischender Kürze. Das einzige Problem ist, ob SG in 5 Jahren tatsächlich zahlungsfähig ist, was Lars hervorragend erklärt hat. Und, wenn die Firma nicht zahlen kann, was die Marken dann wirklich wert sind. Bei Geldangelegenheiten steht auch jeder selbst in der eigenen Verantwortung keine Dummheiten zu machen. Ich kann dafür SG keinen Vorwurf machen.

Die FSA kann keine Aufsicht auf SG haben, da das ganze von den Kanal Inseln aus betrieben wird. Hier hat die FSA nichts zu tagen und/oder ist in der Rechtswirksamkeit erheblich beschränkt.

Deshalb soll die Investitionssparte ja auch in ein neues Tochterunternehmen mit Sitz in Schottland ausgegliedert werden [#1]. "We want to become more regulated ..."

Was die Aktien betrifft kann sich jeder selbst entscheiden, man sollte dabei nicht den Überblick verlieren, daß der Wert der Aktien auch von den Investments untermauert sind.

Ca. 15% der Umsätze kommen von den Katalogen, weitere ca. 15% von der Autogrammsparte. Ca. 70% sind Briefmarkenhandel. Welchen Anteil daran die Investitionsprodukte haben, kann ich nicht sagen. Ich müsste die Jahresabschlüsse/Bilanzen genauer studieren und, ehrlich gesagt, so genau müssen wir das doch alles vielleicht doch nicht wissen. ;)

Arno
 
bayern klassisch Am: 02.07.2009 08:17:59 Gelesen: 97235# 23 @  
Hallo Lars und Carolina Pegleg,

habt vielen Dank für die erhellenden Worte.

Ich habe mir die Mühe gemacht, das verlinkte Angebot zu Gemüte zu führen.

Von losen fremdländischen Marken verstehe ich nichts.

Von Postgeschichte aber vielleicht ein wenig.

Wenn ich mir die wenigen Briefe anschaue, die einen postgeschichtlichen Hintergrund haben und optisch bewundernswert sind, wie ein 30.000 Pfund Brief aus 1841 von Dublin nach Ragusa, und dort attestiert wird, dass der Empfänger damals 38 Kreuzer zahlen musste, dann habe ich meine Zweifel, ob das alles so richtig ist, was dort an Beschreibungen generell lobpreisend zu lesen steht (in dem konkreten Fall lief der Brief nicht nach Österreich, sondern in das Königreich beider Sizilien, wofür dann auch 38 Grana für halbbögige Briefe und nicht 38 Kr. Conventionsmünze zu zahlen waren, um nur einen Fehler konkret aus der Hüfte vom Büro aus zu benennen).

Ich teile somit aller euer Urteil über SG und halte ein Unternehmen ohne wirkliche Fachkompetenz bei sehr teuren Belegen für keine geeignete Alternative zum sonstigen Finanzmarkt. Wer heute in lose Märkchen investiert, muss wissen, was er tut.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Lars Boettger Am: 02.07.2009 10:34:52 Gelesen: 97221# 24 @  
@ bayern klassisch [#23]

Hallo Ralph,

bedenklich stimmt mich die hohe Anzahl an Essais. Da ist der Markt sehr klein - und wahrscheinlich die Preise sehr volatil.

Interessenskonflikt: Mit einem Investmentfonds würde ich das nicht vergleichen. Ein Investmentfonds ist so aufgebaut, dass der Fondsmanager nichts mit dem Broker, der Depotbank oder dem Fonds Administrator zu tun hat. Der Fonds wird intern und extern geprüft und unterliegt in Europa einer strengen Aufsicht. Damit will man erreichen, dass der Käufer nicht übervorteilt wird.

Bei SG wüsste ich nicht einmal, ob die erworbenen Marken in einem Sondervermögen liegen, oder ob die in den Geschäftsräumen der Firma zur "Masse" dazu gehören.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
bayern klassisch Am: 02.07.2009 12:51:58 Gelesen: 97210# 25 @  
Hallo Lars,

was mich wundert: Wenn der Einstiegspreis 10.000 Pfund ist, aber kein Stück für diesen Preis gelistet ist, bekommen ich dann 1 Stück für 8000 Pfund und die "Halbierung" einer auf 4000 Pfund taxierten Marke?

Spaß beiseite - ich habe auch gesehen, dass vieles in einem engen Markt angeboten wird, in dem der Ausfall eines bedeutenden Sammlers zu drastischen Preisanpassungen nach unten führen kann.

Der Markt ist auch sehr Commonwealth lastig, wodurch die gewünschte Diversifikation suboptimal ist. Die Masse lose, weniges auf Brief ist auch eher eine Investition in die eigene Zukunft.

Wer sein Geschäft von den "Inseln" aus betreibt, muss keine schlechte Firma sein - aber von dort im Falle eines Falles etwas von seiner Einlage zurück zu bekommen, dürfte nicht einfach werden.

Von eventuellen Anfragen des deutschen Finanzamts wegen Steuerehrlichkeit mal ganz abgesehen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
doktorstamp Am: 02.07.2009 15:37:33 Gelesen: 97196# 26 @  
@ bayern klassisch [#25]

Der Markt ist auch sehr Commonwealth lastig,

Warum wohl, weil nämlich hier SG die Bewertungen bestimmen kann, auf anderen Gebiete sind sie halt gezwungen landeseigene Literatur und Bewertungen nachzukommen. Auch meint SG durch ihre Kataloge Einfluß auf den Markt zu bringen, m.M. nach eine erhebliche Überschätzung ihres Rufes, geschweige denn ihre Fähigkeiten.

wodurch die gewünschte Diversifikation suboptimal ist.

Mondial betrachtet ja, wir sind ja nun mal Affen, und in unserer Aussicht bekanntlich beschränkt. Anders gesehen ist SG manchmal zu fein sich Rat zu holen.

Und wie heißt der Spruch so schön. "Briefmarken sind die Aktien des kleinen Mannes"; und nicht Postgeschichte, obwohl ich dies auch gerne sehen wurde.

Ich hoffe nur das obige wird so empfunden wie gemeint, nämlich "Tongue in Cheek".

mfG

Nigel
 
bayern klassisch Am: 02.07.2009 18:20:09 Gelesen: 97185# 27 @  
Lieber Nigel,

da du ja von (zumindest einigen) Commonwealth - Staaten viel Ahnung hast, würde mich an Hand einiger Beispiele interessieren, ob die Werte bei SG realistisch angesetzt sind, oder ob du als großer Sammler diese Wertigkeiten als zu niedrig bzw. zu hoch angesetzt siehst.

Ich bin sicher, ein halbes Dutzend von den bei SG gezeigten Stücken könntest du fachmännisch kommentieren und daraufhin wertmäßig taxieren, ohne Gefahr zu laufen, zum Symathie- oder Antipathieträger zu werden. Einfach nur die ehrliche Meinung eines "alten Hasen" würde sicher viele hier interessieren.

Liebe Grüsse von einem, der die Postgeschichte jeden Tag mit Händen greifen will.
 
doktorstamp Am: 04.07.2009 08:17:32 Gelesen: 97150# 28 @  
@ Carolina Pegleg [#22]

Lieber Arno,

in Schottland herrschen zum Teil andere Gesetze als in England, die Wirksamkeit der FSA ist hier auch beschränkt, auch werden sie in der Lage sein das Englische Recht zu umgehen. Die Regelung in Schottland ist in einigen Sachen etwas lässiger als in England, vor allem in diesem Bereich, da keine Erfahrung fehlen die Rechtskräfte.

Erst wenn SG es von England aus betreibt wird man sicher sein, sofern man sicher sein kann. Keiner von uns ist ein Hellseher.

mfG

Nigel

Lieber Ralph

Das beste wäre du nennst mir sechs Marken, Commonwealth versteht sich, und ich werde mich dazu äussern.
 
bayern klassisch Am: 04.07.2009 08:57:48 Gelesen: 97142# 29 @  
Lieber Nigel,

ich habe mir 6 Stücke aus dem Link von Carolina Pegleg herausgesucht, für die eine allgemeine Preisbewertung möglich sein müsste.

In der Reihenfolge der Seiten von SG führe ich sie mal auf:

GB 1840 1d black, gestempelt, SG DP 28g für 17.500 GBP.

Seychelles Cover, SG Z 50 für 3.750 GBP.

Ceylon, ungebraucht, SG 359 a für 3.250 GBP.

New Hebrides, ungebraucht, SG 42 a für 2.250 GBP.

Sierra Leone, ungebraucht, SG 71 für 45.000 GBP und

Cape of Good Hope Cover, SG 14 c für 20.000 GBP.

Leider kann ich die Bilder dort nicht sinnvoll hierher ziehen. Wenn es ein anderer kann, wäre das nicht schlecht. Mir geht es jedoch primär um die Preisansätze und den Wahrheitsgehalt der Beschreibung, wobei ich hier Nigel unbedingt glaube, während bei SG dieser Glaube noch nicht vorhanden ist. Erst nachdem Nigel sich dazu geäußert hat, wird man wissen, wie lukrativ diese Angebote wirklich sind.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
asmodeus Am: 04.07.2009 10:00:59 Gelesen: 97135# 30 @  
@ bayern klassisch [#29]

"GB 1840 1d black, gestempelt, SG DP 28g für 17.500 GBP."

Also dieses Stück ist sehr interessant. Es war ein Experiment mit der dicke und schwere des Papiers! Entwertet wurden die Marken mit dem Versuchsstempel.

Diese Marke gibt es kaum auf dem "Sammlermarkt". Die meisten Stücke befinden sich im British Postal Museum und in den Archiven. Der Preis setzt sich hier mit der Seltenheit des Materials und der guten Erhaltung zusammen. Ich habe mal nachgeschaut und kein ähnliches Stück gefunden.
 
bayern klassisch Am: 04.07.2009 10:53:06 Gelesen: 97128# 31 @  
Hallo asmodeus,

danke für deine Einschätzung - so hatte ich es mir gedacht. Trotzdem muss es doch realistische und weniger realistische Preisansätze geben, auch wenn bei seltenen Stücken die Schwankungen größer sind, als bei Standardmaterial.

Falls eine Einschätzung zu dem realistischen Markenpreis von heute nicht möglich ist, kann ich auch ein anderes Beispiel anführen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
doktorstamp Am: 04.07.2009 11:55:07 Gelesen: 97117# 32 @  
@ bayern klassisch [#29]

Vorab, die Platte 7 ist keine Seltenheit in sich, aus den 12 Platten liegt diese “Weltrarität” in der Mitte. Dünnes Papier; hier hat SG sich was ausgedacht, das Papier damals war zum größten Teil von Hand geschöpft. Dagegen zählt die Probeentwertung zu den Seltenheiten der GB Philatelie, ist aber keine Weltrarität. Meine Bewertung wäre um £8.000 bis £10.000.

Was Asmodeus sagt stimmt aber es sind genügend in Privat Händen*.

Seychelles Z50, auch hier mutet SG ihre Kunden zu viel zu. Wenn ich mich entsinne entstammt dieser Beleg der Sammlung Hackmey. Es ist auch für dieses Gebiet fast keine Abnehmer mehr. In den letzten 4 Jahren sind samt Hackmey vier dicke Samlungen auf den Markt gekommen, zwei davon in einem Jahr durch den Tod ihrer Besitzer. Wenig ging über den Ausruf weg. Durchschnittszuschlag lag bei 80%. Dementsprechend ist dieser Beleg um 30% zu teuer.

Ceylon SG359a mit PF Eine sehr seltene Marke, die vielleicht für diesen Preis ein Abnehmer findet. Der PF ist nebensächlich.

New Hebrides SG42a Aufdruck kopfstehend. Das Gebiet genießt keine grosse Popularität.

Solche Marken werden sicherlich Nichtkenner angedreht. Marktkenner werden die Marke ablehnen, weil sie nur mit Schwierigkeit zu veräussern wird. Aus der Baillie Sammlung ist sie nicht, sie war wahrhaftig und buchstäblich eine Spitzensammlung. £1.000 wäre großzügig angebracht.

Sierra Leone SG71 Endlich eine Weltrarität. Die Afrikanischen Gebiete erleben z.Z. ein “Comeback”. Immerhin muß SG einen Käufer finden, dürfte nicht all zu schwer fallen.

SG liegt in etwa richtig. Künftige Abnehmer sind aber so selten wie die Marke selbst!

Cape of Good Hope. Woodblocks (sogenannt weil die Druckstöcke aus Holz geschnitten waren), haben seit eh und je zu den Weltraritäten gezählt. Hier m.M. nach hat SG den Preis zu niedrig gesetzt, auf dem freien Markt dürfte der Beleg um £25.000 bringen ohne Aufgeld. Er hat auch eine sehr gute Provinanz. Die Dale-Lichtenstein Sammlung wurde über 24 Jahre versteigert, so groß war die Sammlung. Alleine die Chinesischen Drachen Marken erforderten 3 Jahre.

*Es gibt ausserhalb der organisierten Philatelie sämtliche GB Sammler, die nur Auktionshäusern bekannt sind. Oft werden die Sammlungen per Private Treaty veräussert, oder sie landen ab und zu mal in den Museen um die Erbschaftsstuerpflicht zu vermindern oder gar umzugehen.

Viel Vergnügen

Nigel
 
bayern klassisch Am: 04.07.2009 14:50:32 Gelesen: 97098# 33 @  
Lieber Nigel,

aus jeder deiner Zeilen spricht eine langjährige Kennerschaft und das ist wohltuend zu lesen. :-)

Halten wir fest, dass im Schnitt etwa die 25%, die man als Fallschirm angedacht hat, zuvor draufgeschlagen wurden (von Ausnahmen abgesehen). Das ist immer noch besser, als bogenweises unverkäufliches Material, welches in den siebziger Jahren den Markt überschwemmte.

Einen tiefen Grund zum Einstieg kann ich aber nach wie vor nicht erkennen. Man kauft die teure Katze im teuren Sack, zumal ich bei der Auswahl auf eher "normale" Stücke geachtet habe und nicht auf, wie Lars richtig schrieb, Minimärkte wie Plattenfehler, Specimen usw. usw.

Vielen Dank und liebe Grüsse von bayern klassich
 
Lars Boettger Am: 04.07.2009 16:59:02 Gelesen: 97085# 34 @  
@ doktorstamp [#32]

Herzlichen Dank für diese sehr interessante Analyse! SG hat von den Banken und Industrieunternehmen gelernt. Wenn diese Stücke mit Gewinn verkäuflich wären, dann hätte das Unternehmen den Umsatz bestimmt gemacht. So kann man sein Inventar gegen eine geringe Gebühr auslagern, die Liquidität verbessern und die Bilanzrelationen "schönen". Cool. Ob die Anleger das kapiert haben?

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
hesselbach Am: 04.07.2009 18:52:00 Gelesen: 97072# 35 @  
Völlig Wertfrei.

Als Beamter einer einnehmender Behörde möchte ich folgendes dazu beitragen:

Jeder Aufleger eines Fonds will davon leben.

Finanzprodukte bedürfen in der Regel rechtlicher Beratung (ich persönlich kaluliere jeden Schlips-Träger mit ca. 48.000, war mal in der Gewerbe-Steuer-Messbetrags Feststellung eine Größe in DM).

Gruß
Thomas
 
Carolina Pegleg Am: 08.07.2009 22:43:24 Gelesen: 96880# 36 @  
@ doktorstamp [#28]

Mit den Unterschieden im einzelnen zwischen dem Bankrecht in England und Schottland kenne ich mich natürlich nicht aus. Es ist gut wenn Du mich da zur Vorsicht und vor voreiligen Schlüssen warnst.

Ich finde, man sollte aber auch jetzt nicht gleich in das andere Extrem fallen und hier gleich einen Betrug wittern oder nur die Absicht die Bilanzen zu verschönern.

(1) alle Firmen wollen, genauer gesagt, müssen Profit machen, wenn sie am Markt bestehen wollen und Arbeitsplätze erhalten wollen. Die Firma kauft Briefmarken zu x ein und verkauft in etwa zu x + 100%.

Was Lars diesemal sagt "Wenn diese Stücke mit Gewinn verkäuflich wären, dann hätte das Unternehmen den Umsatz bestimmt gemacht" [#34], stimmt also nicht 100%. Die Marken werden mit Gewinn verkauft, und zwar an den Investor. -- Dann werden Gehälter und Miete bezahlt und am Ende bleiben von jedem Pfund Umsatz etwa 18p Gewinn (gemäss Bilanz). Dies ist ein recht hoher Prozentsatz im Vergleich mit anderen Branchen, aber nicht astronomisch.

(2) Firmen müssen sich irgendwie finanzieren, entweder durch Bankkredit (derzeit schwierig), durch Ausgabe von Aktien (kompliziert und von bestehenden Aktionären nicht gerne gesehen), oder durch Ausgabe von Anleihen ("bonds"). Firmenanleihen sind absolut nichts neues. Im Prinzip leiht man einer Firma Geld gegen ein Zinsversprechen Wer eine normale Anleihe kauft, hat in der Regel keinerlei Sicherheit (kommt auf die konkrete Ausgestaltung an). In der Regel ist man im Falle eines Falles auf die Konkursquote angewiesen (Bei SG gehören einem wenigstens die Briefmarken). Egal ob man jetzt eine Anleihe von Daimler oder Stanley Gibbons kauft. Man muss stets das Risiko und den Ertrag vergleichen. Mehr Zinsen als auf dem Sparbuch gibt es eben nur, wenn man auch mehr Risiko übernimmt. Das grosse Caveat ist, dass Firmenanleihen im allgemeinen der Bankenaufsicht, ggf. auch der Börsenaufsicht unterliegen, so dass es einen gewissen Investorenschutz gibt. Dies ist bei SG nicht der Fall. Alleine damit verbietet sich m.E. derzeit eine Investition bei SG.

(3) Das Geld dass zur Finanzierung eingesammelt wird -- egal ob durch Bankkredit, Aktienemission, oder eben Anleihe -- wird in die Firma gesteckt, mit dem Ziel durch geschickte Investition in die Firma eine höhere Rendite zu erwirtschaften als anderweitig möglich. Das macht jede Firma so. Sonst könnte McDonalds das Geld auf dem Sparbuch lassen, anstatt neue Filialen zu eröffnen. Die Investoren von McDonalds (die Aktionäre) haben aber nicht investiert, damit am Ende die Firma soviel erwirtschaft, wie es auch auf einem Sparbuch gegeben hätte: mehr Risiko, höhere Erwartungen an den Ertrag.

Hier "leiht" SG sich von den Anlegern -- wenn man bei den Mindestverzinsungen bleibt -- Geld zu 4-5% und erwirtschaftet oben erwähnte ca 20%. Für den Fall, dass Investoren nach Zeitablauf von ihrem Rückkaufsrecht Gebrauch machen, die Marken aber im Wert gesunken sind, gibt es Rückstellungen in der Bilanz (derzeit etwa eine halbe Millionen Pfund).

Ich hoffe ich klinge nicht zu sehr wie ein Oberlehrer. Aber einiges was ich hier gelesen habe, erschien mir bei allem guten Willen doch etwas wirtschaftsfeindlich und es ist nun mal mein Broterwerb.

Als Sammler brauchen wir alle SG nicht, da unsere eigene Sammlung bereits eine Vermögensdiversifizierung in Sammelgegenstände darstellt. Ausserdem haben wir das know-how um ggf. auch bessere Schnäppchen zu machen, als von SG zu kaufen. Für Nicht-Sammler sehe ich aber nach wie vor eine Lücke und meine eine möglicherweise gute Geschäftsidee zu erkennen. Vorausgesetzt es gelingt die erstrebte Anerkennung durch die Bankenaufsicht.
 
Lars Boettger Am: 08.07.2009 23:20:10 Gelesen: 96871# 37 @  
@ Carolina Pegleg [#36]

Wirtschaftsfeindlich bin ich bestimmt nicht. Aber ich beschäftige mich seit 20 Jahren mit dem Thema Geldanlage und Bilanzanalyse. Leider wissen nur wenige Anleger wirklich, auf welches Risiko sie sich bei der Geldanlage einlassen.

In einem Punkt muss ich Dir widersprechen: Wenn ich ein Rückkaufversprechen gebe, dann ist das in erster Linie ein Verkauf - aber mit einer Garantie verbunden. Und das ist für mich kein wirklicher Verkauf, sondern ein "Parken". Wie Du sagst, vollkommen legitim. Aber als Investor musst Du den Garantiegeber bewerten. Und das ist halt nur eine kleine "Sammlerklitsche". Bei Daimler sehe ich ein Milliardenunternehmen - dem ich momentan keine müde Mark leihen würde. Genausowenig wie BMW oder VW.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Carolina Pegleg Am: 09.07.2009 05:06:49 Gelesen: 96860# 38 @  
@ Lars Böttger [#37]

Das Wort wirtschaftsfeindlich, wenn auch nicht an Dich persönlich gerichtet, war sicher unglücklich. Mir war nur ad hoc kein treffenderer deutscher Ausdruck für meinen Eindruck eingefallen. Ich hätte das Wort sicher ersetzt, wenn ich noch einmal Gelegenheit gehabt hätte den Beitrag durchzulesen. Ich wurde allerdings zum Küchendienst abkommandiert und habe daher den Beitrag ohne nochmalige Durchsicht und Feinschliff raushauen müssen.

Mit Sicherheit will ich Dir Deine Erfahrung nicht absprechen. Mein Anliegen war es nur eine andere Perspektive aufzuzeigen und etwas moderatere Töne anzuschlagen. Ich bin dabei aber zugegebenermassen manchmal etwas weitschweifig in meinem Bestreben meiner Sicht einen Rahmen zu geben. Pauschale und generalisierende Aussagen werden der Komplexität der Angelegenheit meiner Meinung nach aber nicht gerecht. So hat z. B. -- Stichwort: Garantiegeber bewerten -- das Insolvenzrisko eigentlich wenig mit der Grösse eines Unternehmens zu tun, weshalb es auch für die Bewertung diese Risikos irrelevant ist, dass es sich um eine "kleine Sammlerklitsche" handelt. Relevant ist für das Insolvenzrisiko im wesentlichen der Verschuldungsgrad -- und SG ist praktisch schuldenfrei. Langfristigen Verbindlichkeiten von 0,5 Millionen steht 20 Mio. an Aktiva gegenüber. Lassen wir es damit vielleicht gut sein. Ich finde sonst kein Ende. Es ist ein sehr schwieriges Thema und ich finde das Skalpell und nicht den Vorschlaghammer angebracht. Die Untertöne es ginge hier vorrangig um eine Verschönerung der Bilanzen und Abzocke von Investoren finde ich bislang schlicht haltlos. Auch die Analyse von Nigel belegt doch nur, dass im Durchschnitt kaufmännisch vollkommen übliche Margen verlangt werden. Von irgendwas muss SG doch seine 100+ Angestellten bezahlen. Heisst das, dass wir alle morgen bei SG einkaufen sollen? Natürlich nicht. Wir haben hoffentlich bessere Alternativen. Aber einen Markt, gibt es für das Angebot irgendwo sicher. Wie sagt man: Am Ende gibt der Erfolg recht (oder auch nicht).
 
Lars Boettger Am: 09.07.2009 07:09:54 Gelesen: 96856# 39 @  
@ Carolina Pegleg [#38]

Wenn ein kleines Handelsunternehmen, dessen Aktiva sich aus Altpapier zusammensetzt, Pensionsgeschäfte betreibt, hingegen Banken sich kein Geld mehr leihen können bzw. kein Geld mehr geliehen bekommen, dann finde ich das bedenklich. Bei den Banken hab ich als Anleger notfalls eine Staatsgarantie für meine Einlagen. SG haftet alleine mit seinem Vermögen.

Keiner von uns hat einen Einblick in die Geschäftslage von SG. Bilanzen und GuVs sind Schall und Rauch, wenn man liquidieren muss. Die langfristigen Verbindlichkeiten machen mir die wenigstens Sorgen, die kurzfristigen Verbindlichkeiten killen Dich.

Wenn ich hier Termingeschäfte auf Schweinbäuche als lukrative Anlage für sicherheitsbewusste Investoren propagieren würde, dann wäre ich schnell als Zocker verschrien. Im Grundsatz ist die Anlage bei SG nicht grossartig anders.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
doktorstamp Am: 09.07.2009 09:56:41 Gelesen: 96845# 40 @  
http://morningstar.timesonline.co.uk/timesonline/timesonline.jsp?page=company-summary&companyId=4056

Wer sich hier auskennt kann sich doch ein Bild von der Firma machen.

Man sieht die Aktien werden z.Z. ziemlich stark empfohlen. Diese Empfehlung ist allerdings für den Markt und nicht für den kleinen Mann.

Vergessen muß man auch nicht, was hier zu sehen ist basiert auf Information der Firma und deren Steuerberater, was oft nicht im Einklang mit der Wahrheit zu bringen ist. Die Bilanzen sämtlichen Firmen haben häufig nicht mit dem Angegebenen überein gestimmt.

mfG

Nigel
 
Carolina Pegleg Am: 09.07.2009 21:28:48 Gelesen: 96786# 41 @  
@ Lars Böttger [#39]

Ich gebe Dir zu, dass ich bei meiner Betrachtung zum Insolvenzrisiko auf die Gesamtverbindlichkeiten und nicht nur auf die langfristigen Verbindlichkeiten hätte abstellen können/sollen, obwohl es auch nicht ungewöhnlich ist die langfristigen separat zu betrachten. Nimmt man die kurzfristigen dazu, im wesentlichen laufende Lieferantenverbindlichkeiten, sieht das Bild auch nicht anders aus. Im Vergleich zu anderen Unternehmen hat SG eine sehr geringe Schuldenlast.

Das was SG anbietet hat mit Warentermingeschäften auf Schweinebäuche nichts zu tun. Das weisst Du auch. Und von einer Anlage für den sicherheitsbewussten Investor hat auch niemand gesprochen. Mir geht es darum nach Möglichkeit die "tatsächlichen Hintergründe" [#1] unvoreingenommen zu analysieren. Die Sache ist m. E. leider nicht so einfach dies als unseriöses Schneeballsystem abzutun. Ich verstehe, dass was Du sagst ironisch / polemisch gemeint ist, aber hilft dies wirklich die Hintergründe zu beleuchten und für interessierte Mitleser (wenn es denn noch welche gibt) aufzuklären, was Konzeption und Risiken (tatsächliche, nicht eingebildete) sind?

Ich stimme Dir mit Deinen Bedenken hinsichtlich der oft überschätzten Sicherheit von Anlagen ansonsten vollkommen zu. Oft wissen Anlieger wirklich nicht, welche Risiken sie übernehmen. Aber diese Bedenken sollten sich nicht zu Paranoia auswachsen, wonach wir alle unser Geld nur noch unter die Matratze stecken.

Die Sicherheit der Anlage ist wichtig, aber eben nur ein Kriterium. Ebenso wichtig ist für die meisten Investoren leider die Rendite. Und wenn 1% Zinsen auf dem Sparbuch nicht reichen, da noch nicht einmal die Inflation ausgeglichen wird, dann ist man gezwungen in anderen Anlageformen, in erster Linie Aktien und festverzinslichen Anlagen, auszuweichen und so eben etwas grössere Risiken zu übernehmen. Das hat mit Gier nicht zu tun, sondern mit der traurigen Notwendigkeit irgendwann einmal mit dem Ersparten die Rente subventionieren zu müssen. Wer höhere Renditen haben muss, aber das notwendigerweise erhöhte Risiko minimieren will, kann dies nur durch Diversifizierung erreichen. Erst bei sehr grossen Vermögen werden da vielleicht max 5-10% Investition in Sachanlagen wie Antiquitäten zu erwägen sein.

Da Sammler schon einen Teil ihres Vermögens automatisch in Briefmarken stecken haben, kommt eine zusätzliche Anlage in Briefmarken also selbst bei Sammlern mit grossem Vermögen kaum in Frage, da hierdurch keine (weitere) Diversifizierung erreicht würde. Das habe ich oben schon einmal geschrieben, wiederhole es aber noch einmal, weil es mir ein wichtiger Gedanke erscheint.

Für grosse Vermögen im allgemeinen, insbesondere institutionelle Anleger, die (1) mehr als die Sparbuchrendite erwirtschaften müssen, (2) sowieso oberhalb der bei Banken garantierten Anlagebeträge liegen und (3) ihre Anlagevermögen diversifizieren müssen, mögen geringfügige (vielleicht <1%) Investitionen in Briefmarken neben Antiquitäten und anderen Sammelgegenstände in Betracht kommen. Bisher gibt es da kein Angebot, weswegen ich dabei bleibe, dass SG eine interessante Idee hat (mit der jetzt mehrfach diskutierten Einschränkung der noch fehlenden Bankenaufsicht).

Um schliesslich noch eine weitere schiefe Darstellung in diesem Thema gerade zu rücken: Das Inventar wird in der Bilanz -- auch bei SG -- grundsätzlich konservativ nach dem niedrigeren Wert von Erwerbskosten oder Realisierungswert ausgewiesen. Es trifft also nicht zu, dass SG eine Marke, die für 100 gekauft wurde, sich in den eigenen Katalogen mit 1000 bewerten kann. In den Büchern steht die Marke stets mit den Erwerbskosten von 100. Ausser der tatsächliche Realisierungswert wäre auf 80 gesunken, dann muss nach unten korrigiert werden. Die Bewertung wird von Wirtschaftsprüfern überprüft und bestätigt. Ich sage nicht, dass bei der Inventarbewertung nicht manipuliert werden kann, aber man sollte da jetzt auch nicht überreagieren. Das ist bei jeder Firma ein potentielles Manipulationsfeld.

Ein bislang noch nicht erwähntes (?) Risko ist noch das Währungsrisiko. Gekauft und verkauft wird in britischen Pfund. Da mag man sich über 4-5% Rendite nicht freuen, wenn der Wert des Pfundes bei Ablauf des Vertrages in 5 Jahren z. B. um 10% gesunken sein sollte.
 
Lars Boettger Am: 10.07.2009 08:20:50 Gelesen: 96761# 42 @  
@ Carolina Pegleg [#41]

Drei Anmerkungen:

1. Meine Kommentare sind nicht ironisch gemeint - auch nicht das mit den Schweinebäuchen. Die "Investoren" kaufen die Marken auf Termin und spekulieren auf eine Wertsteigerung.

2. Ich kenne mich mit dem UK GAAP nicht aus, meine aber, dass die Bilanz von SG nach IFRS erstellt wurde - und da gelten nicht unbedingt die konservativen Bilanzierungsregeln. So lange ich die hauseigenen Impairmenttests für die Bewertung der Aktiva nicht kenne, wäre ich ganz vorsichtig.

3. Ich habe ein paar "Zwangsrealisierungen" miterlebt. Wenn der Markt mitbekommt, das man verkaufen will/muss, dann gehen die Preise so schnell in den Keller, das es nicht mehr feierlich ist.

Persönlich wünsche ich SG sehr viel Erfolg und hoffe, dass alle Investoren eine hohe Rendite erzielen. Aber die Erfahrung zeigt, dass Unternehmen erst den gelutschten Drops an private Anleger weiterreichen (T-Online, Infineon - erinnert sich jemand an die ursprünglichen Eigentümer)? Und wir reden NICHT über Investoren, die mit einem Milliardenvermögen eine Diversifizierung suchen, sondern über Kleinsparer, die etwas mehr Verzinsung möchten.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 

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