Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Moderne Raritäten: Bund Hepburn Briefmarke für 150.000 Euro versteigert
Das Thema hat 63 Beiträge:
Gehe zu Seite:  1   2 3 oder alle Beiträge zeigen
 
jk Am: 27.07.2012 12:33:06 Gelesen: 33178# 1 @  
Hallo Leserschaft!

In der neuen Ausgabe der "Philatelie" Nummer 422 ist eine Sensationsmeldung bekannt gegeben worden dass ein Käufer dieses Stückes 99.500,-- € bei einem namhaften Briefmarkenhaus bezahlt hat. Diese Marke ist wie viele andere die unter römischen Buchstaben (I-?) katalogisiert sind einfach illegal in den Handel gekommen. Eigentlich müsste sie beschlagnahmt werden.

Soll man sich als Sammler nun darüber freuen, weinen oder schlicht den Kopf schütteln! Wie ist denn eure Meinung nach derartigen Stücken?

Beste Grüsse -jk-
 
donfliesio Am: 27.07.2012 12:42:40 Gelesen: 33172# 2 @  
Hallo jk,

die Marke ist nicht illegal in den Handel gekommen, Die Marke war schon fix und fertig gedruckt, es hatte nur die Zustimmung vom Sohnemann gefehlt und dieser hatte sie wegen der Zigarette abgelehnt. Jedoch der Originalbogen wurde bei Schlegel Berlin in einer Sonderauktion als kompletter Zehnerbogen verkauft. Ich vermute, der Käufer wird den Bogen aufgetrennt haben und jetzt die Marken einzeln auf den Markt zu bringen.

Damaliger Verkaufspreis bei der Auktion 430.000,- € für den Bogen. Einzelpreis jetzt 99.500,- € für eine Marke x 10 ist ein satter Gewinn. Würde ich auch so machen.

Gruß
donfliesio
 
Lars Boettger Am: 27.07.2012 14:55:10 Gelesen: 33124# 3 @  
@ jk [#19]

Der Rechteinhaber hat selbst einen Zehnerbogen der wegen fehlenden Bildrechtes zurückgezogenen Marke verkauft. Jede Diskussion legal/illegal ist rein akademisch.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
drmoeller_neuss Am: 27.07.2012 15:33:41 Gelesen: 33103# 4 @  
@ Lars Boettger [#21]

Die Frage ist doch, wie die Marke in den Handel gekommen ist. Wenn die Hepburn-Kinder diesen Bogen offiziell von der Deutschen Post oder dem Finanzminister ohne weitere Auflagen geschenkt bekommen haben, dürfen die damit machen, was sie wollen.

Anders sieht es aus, wenn dieser Bogen aus einer Akte z.B. des Finanzministeriums "verschwunden" ist. An gestohlenen Sachen kann man kein Eigentum erwerben, und ich erinnere mich auch an Postverwaltungen, die aus der Druckerei gestohlene Makulatur mit allen rechtlichen Mitteln zurückverlangt haben. (Waren das die Far-Öer ?)

Natürlich kann man auch einfach die Verjährungsfristen abwarten, und hoffen, dass keiner Ansprüche erhebt.

Was natürlich gar nicht geht: Die Marke auf Poststücke kleben, um eine bedarfsgestempelte Rarität zu bekommen. Das könnte man als Urkundenfälschung (§ 267 StGB) auslegen, da die Marke nicht gültig ist, aber in der Absicht eines gültigen Postwertzeichens verwendet wird und mit gültigen Postwertzeichen verwechselt werden kann.

Mir ist aber nicht bekannt, ob die Gscheidle für die Verwendung der Olympia-Probedrucke zur Postfrankatur jemals belangt wurde. Hintergrund: die Bundesregierung hatte 1980 entschieden, die olympischen Spiele in Moskau wegen des Einmarsches der UdSSR nach Afganistan im Jahr zuvor zu boykottieren. Die bereits gedruckte Olympia-Marke wurde nicht ausgegeben, obwohl sie keinen Hinweis auf den Auftragungsort "Moskau" enthielt. Die Gattin des Postministers Gscheidle hatte damals "versehentlich" im Schreibtisch ihres Gatten Probedrucke dieser Marke gefunden und ihre Post damit frankiert.
 
doc Am: 27.07.2012 16:07:47 Gelesen: 33089# 5 @  
@ drmoeller_neuss [#22]

Da der 10er-Bogen dieser Marke von der Deutschen Post dem Sohn von Frau Hepburn überreicht wurde und dieser den Bogen bei Schlegel, wie man hört, für wohltätige Zwecke versteigert hat, dürfte es keinen Zweifel an der Legalität dieses Bogens, aus welchem auch die o.g. Marke stammt, geben.

Freundliche Grüße,

Wolfgang
 
22028 Am: 27.07.2012 21:04:00 Gelesen: 33005# 6 @  
Und beim Auktionshaus Schlegel wird eine weitere Marke, diesmal die Ecke links unten aus dem 10er-Bogen, bei der Auktion vom 27. - 29. August 2012 angeboten.
 
T1000er Am: 27.07.2012 21:29:56 Gelesen: 32998# 7 @  
@ 22028 [#24]

Dann wünschen wir den Bietern doch, die sich an den Geboten für die Hepburn-Marke beteiligen, "Viel Spaß beim Geld versenken" !

Gruß,
T1000er
 
Baber Am: 29.07.2012 18:18:59 Gelesen: 32869# 8 @  
@ drmoeller_neuss [#22]

Als Probedruck würde ich die nicht ausgegebene Olympiamarke von 1980 nicht bezeichnen, denn es war ja eine zur Ausgabe fertige Marke. Insofern unterscheidet sie sich eigentlich nicht von der Hepburn Marke. Beide wurden zurückgezogen und von beiden wurden bestimmten Personen Bogen überreicht, die damit nun machen konnten was sie wollten.

Natürlich hätten die Briefe der Frau Gscheidle eigentlich Nachporto wegen Verwendung ungültiger Marken verlangt, aber was läuft nicht alles durch im Postbetrieb, wenn es nur fluoresziert.

Gruß
Baber
 
Lars Boettger Am: 29.07.2012 18:25:22 Gelesen: 32864# 9 @  
@ T1000er [#25]

"Viel Spaß beim Geld versenken" !

Warum willst Du das exklusiv den Bietern der Hepburn-Marke wünschen? Alle Philatelisten wissen, dass sie ein Hobby betreiben, das Geld kostet, aber keines bringt. So gesehen ist der Käufer einer Hepburn-Marke noch besser dran, als ein Käufer von "Massenware".

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
T1000er Am: 29.07.2012 18:49:42 Gelesen: 32858# 10 @  
@ Lars Boettger [#27]

Warum willst Du das exklusiv den Bietern der Hepburn-Marke wünschen?

Na sagen wir mal, weil es sich um ein Stück Papier handelt, das rein amtlich gesehen nichtmals den Status eines gültigen Postwertzeichen hat.

Sollte dieses "Papierchen" doch mal seinen Weg auf einen Briefumschlag finden, dann bitte "sauber stempeln" und mit Nachportovermerk versehen. Dann hat dieser frankaturtechnisch wertlose "Schnippel" noch bedingt Aufnahmepotenzial in unser Hobby.

Das ist halt meine Meinung zu dieser, nenne ich sie mal "Marke"! :-)

Gruß,
T1000er
 
Lars Boettger Am: 29.07.2012 22:53:22 Gelesen: 32811# 11 @  
@ T1000er [#28]

Es geht hier nicht um Logik. Sonst dürfte kein "Roter Adenauer" oder keine "Gescheidle"-Marke bei irgendeiner Auktion Geld bringen. Aber gerade diese nicht verausgabten Briefmarken haben ihren Reiz und sind m.E. zwar keine Investitionsobjekte, haben aber zahlungsfreudige Anhänger.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
T1000er Am: 29.07.2012 23:07:29 Gelesen: 32804# 12 @  
@ Lars Boettger [#29]

... sind m.E. zwar keine Investitionsobjekte, haben aber zahlungsfreudige Anhänger.

Lars,

ich denke, damit hast Du "den Nagel auf den Kopf getroffen".

Ich denke nur was wohl los wäre, die Marke wäre verausgabt worden und dann einen Tag später wieder zurückgezogen.

Das Gerenne und Geschreie der Sammlerschaft mag ich mir kaum vorstellen. Dazu dann noch die Albummacher, die diese Marke ja mit hätten aufnehmen "dürfen"!
Na ja, aber das ist reine Spekulation. Möge es nie eintreffen!

Gruß,
T1000er
 
Lars Boettger Am: 30.07.2012 12:29:37 Gelesen: 32749# 13 @  
@ T1000er [#30]

Eintagsfliegen

Unter dem Begriff "Eintagsfliegen" firmieren Marken, die nur einen Tag am Schalter waren. Und davon gibt es einige im Sammelgebiet Deutschland (Dt. Post in Marokko, Pappchinese, Poszta-Marke) bzw. viele Marken, die nur einige Tage im Gebrauch waren (Sudetenland, Kurland-Halbierung, Hela-Marke, Vineta-Provisorium).

Persönlich würde ich mich davon nicht irritieren lassen. Ein Vordruckalbum führt nach meiner Beobachtung zu einem "Horror Vacui", der mit allen Mitteln bekämpft wird. D.h. man steckt sich lieber Fälschungen ins Album, damit nur keine Lücke erscheint.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 

Das Thema hat 63 Beiträge:
Gehe zu Seite:  1   2 3 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.