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Thema: (?) (12) Fingerhutstempel
Stefan Am: 18.09.2015 17:18:23 Gelesen: 14087# 1 @  
Vergangenes Wochenende lief mir das nachfolgende Exemplar aus Österreich Mi-Nr. 35 (Ausgabe ab 1867) in einem Groschenbuch über den Weg. Ich fand den Stempel aufgrund seiner Größe einfach niedlich und "musste" die Marke mitnehmen. Die Marke wurde am 30.11. in Sternberg entwertet.



Handelt es sich hierbei um eine reguläre Stempeltype zur Briefmarkenentwertung aus jener Zeit? Der Stempeldurchmesser erscheint mir recht klein. Lässt sich feststellen, um welches Sternberg im damaligen Österreich es sich handelt?

Gruß
Pete
 
bignell Am: 18.09.2015 18:36:48 Gelesen: 14072# 2 @  
@ Pete [#1]

Hallo Pete,

ist ein sogenannter Fingerhutstempel aufgrund der Grösse. Es handelt sich um das heutige Sternberk [1].

Lg, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/%C5%A0ternberk

[Beiträge [#1] und [#2] redaktionell kopiert aus dem Thema "Stempel bestimmen: Österreich"]
 
Cantus Am: 18.09.2015 21:13:29 Gelesen: 14054# 3 @  
@ Pete [#1]

Hallo Pete,

man spricht bei österreichischen Stempeln dann von Fingerhutstempeln, wenn der Stempeldurchmesser 20 mm oder weniger beträgt. Hier ist ein Auszug aus dem Handbuch von Herrn Klein:



Hier ist noch ein Beispiel aus meiner Sammlung:



Fingerhutstempel vom 12.2.1873 aus Weyer (Oberösterreich), Durchmesser 20 mm

Viele Grüße
Ingo

https://de.wikipedia.org/wiki/Weyer_%28Ober%C3%B6sterreich%29
 
10Parale Am: 18.09.2015 21:51:23 Gelesen: 14043# 4 @  
@ Pete [#1]

Ich habe Edwin Müller´s Handbuch der Entwertungen von Österreich vor mir liegen und dort ist bei den ersten 5. Freimarkenausgaben von Österreich auch von 3 verschiedenen Stempeln von STERNBERG (Mähren) die Rede. Siehe Seite 136.

Ich ringe bei dem Stempel von Pete [#1] mit 2 Stempeln nach Edwin Müller einmal: 2716.RS-f V oder einmal: 2716.GtS-fy V 68 (100)

Es handelt sich ja um die Michel Nr. 35, 2 Kreuzer gelb von Österreich aus dem Jahr 1867, eine der Freimarkenserien der frühen Jahre.

Wie gesagt ich bin blutiger Anfänger in der Handhabung von Müllers Handbuch, oder liege ich da völlig falsch?

Liebe Grüße

10Parale
 
bignell Am: 18.09.2015 22:43:47 Gelesen: 14025# 5 @  
@ 10Parale [#4]

Hallo 10Parale,

falsches Buch. Es gibt für die Ausgaben ab 1867 den zweiten Band von Müller (sehr selten) bzw die Neubearbeitungen von Klein bzw Riegler [1]. Im ersten Band sind die Fingerhutstempel nicht erfasst, weil es sie damals noch nicht gegeben hat.

Lg, Harald

[1] http://www.kosel.com/de/sh/klein.htm
 
Stefan Am: 18.09.2015 23:21:35 Gelesen: 14018# 6 @  
@ bignell [#2] und [#5]
@ Cantus [#3]
@ 10Parale [#4]

Ich danke euch für die Infos. Der Stempeldurchmesser des Fingerhutstempels beträgt rund 19 mm und wäre nach [#3] ein f-Stempel.

Gruß
Pete
 
Heinz 7 Am: 18.09.2015 23:39:39 Gelesen: 14010# 7 @  
@ Pete [#1]

Hallo Kollegen,

Fingerhutstempel gibt es natürlich nicht nur von Österreich, sondern auch (z.B.) von Rumänien oder der Schweiz. Wollen wir das Thema einkreisen (z.B. "Fingerhutstempel von Österreich")?

In der Schweiz sind FH-Stempel sehr beliebt und geben "viel Stoff". Auch für Rumänien gibt es dazu einiges zu zeigen. Was meint ihr?

Heinz
 
jahlert Am: 19.09.2015 00:38:16 Gelesen: 14006# 8 @  
@ Heinz 7 [#7]

Ein schönes Thema, das Pete hier eröffnet hat. :-)

Wir sollten zuerst die Fingerhutstempel verschiedener Länder hier vorstellen und dann ggfs. anschließend bei Bedarf auf die Unterteilungen eingehen (z.B. der CH-Gruppe 104).

Mit 21-22 mm Durchmesser kommen für mich z.B. die 'Kleinrondstempels' aus den Niederlanden auch noch mit unter den Hut. Es sind allerdings Zweikreisstempel.

Jürgen
 
Cantus Am: 20.09.2015 19:06:04 Gelesen: 13934# 9 @  
@ jahlert [#8]

Hallo Jürgen,

die Stempeldurchmesser oberhalb von 20 mm sind fließend. Du kennst da welche mit 21 - 22 mm, ich allerlei mit 23 mm oder mehr. Ich denke daher, wir sollten uns bei den Fingerhutstempeln auf solche bis zu 20 mm beschränken und für andere Kleinstempel getrennte Themen eröffnen. Von mir heute noch ein Stempel aus St.Egid.



St.Egid, Ankunftstempel vom 31.12.1870, Durchmesser = 20 mm

Viele Grüße
Ingo

https://de.wikipedia.org/wiki/St._Aegyd_am_Neuwalde
 
Mondorff Am: 20.09.2015 19:06:57 Gelesen: 13934# 10 @  
@ jahlert [#8]

Hallo Jürgen,

hier sind Beispiele von Fingerhutstempeln aus Belgien und Luxemburg:



links: Clervaux/Luxemburg aus dem Jahre 1847



Warneton/Belgien aus dem Jahre 1848

Bei diesem Stempeltyp ist die Jahreszahl nie Bestandteil des Stempelgeräts. Der Ø liegt zwischen 18 und 20,5 mm.

Stempel mit noch kleinerem Durchmesser sind die in Luxemburg verwendeten Briefkastenstempel. Die kleinen, in den Briefkästen selbst befestigten Stempelchen gibt es mit einem oder zwei Buchstaben - sie haben Ø zwischen 8 mm und 13 mm.



links: N im Kreis - könnte zu mehreren Dörfern passen / rechts: Briefkastenstempel Y im Kreis von Steinfort/Luxemburg

Die Stempel wurden gewöhnlich neben der Marke abgedrückt (bei Vorphilabelege rechts oben auf dem Brief). Nur wenn der Rundgang des Briefträgers auch den Wohnort des Empfängers einschloss, der Brief also gleich wieder zugestellt werden konnte, durfte die Marke mit dem Briefkastenstempel entwertet werden.



Briefkastenstempel V im Kreis von Hobscheid/Luxemburg

Schönen Gruß
DiDi
 
SH-Sammler Am: 20.09.2015 22:01:34 Gelesen: 13906# 11 @  
@ Cantus [#9]
@ alle

Da in diesem Beitrag schon mehrfach die Fingerhutstempel der Schweiz angesprochen wurden, zeige ich hiermit mal ein Exemplar. Die Fingerhüte in der Schweiz weisen Durchmesser ab 18 mm bis ca. 20 mm auf. Sie sind im Stempelwerk der Gruppe AW 104 zugeteilt. Dabei wird noch unterschieden, ob die Jahreszahl oder der Monat in Schrägschrift resp. senkrecht geschrieben stehen. Es ist ein Thema für die absoluten Spezialisten.

Hier nun der Beleg:



Neunkirch nach Schaffhausen vom 6 Febr. 1858, Porto mit 5 Rappen Strubelmarke 22D

Gruss

SH-Sammler Hanspeter
 
Stefan Am: 15.12.2019 15:40:02 Gelesen: 6150# 12 @  
Täuscht es oder gab es derartige "Winzlinge" (Fingerhutstempel) auch in Ungarn? Nachfolgend Beispiele aus dem Ort Bollesó aus dem Jahr 1893:



Danke.

Gruß
Pete
 
Gernesammler Am: 05.03.2023 14:31:21 Gelesen: 212# 13 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 21.6.1863 aus Bischoffzell spediert nach Romanshorn wo der Brief am gleichen Tag zur Ausgabe kam.

Für das Franko nahm man zwei Marken der sitzenden Helvetia, Zumstein Nr.30 zu 5 Rappen, gestempelt wurde mit Fingerhutstempel von Bischoffzell, sowie zur Ankunft mit dem Fingerhutstempel von Romanshorn.

Die Fingerhutstempel sind ein schönes Sammelgebiet an dem man sich lange erfreuen kann da die Stempel meist sauber abgeschlagen wurden.

Gruß Rainer



[Redaktionell kopiet aus dem Thema "Schweiz Dauerserie Sitzende Helvetia "]
 
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