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Thema: (?) (893) Nicht ausgegebene Briefmarken weltweit
Das Thema hat 894 Beiträge:
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merkuria Am: 24.01.2023 10:04:53 Gelesen: 70120# 845 @  
1953 plante die Tschechoslowakei eine Sonderausgabe für die Jungen Pioniere. Vorgesehen waren drei Wertstufen zu 1 Krone in verschiedenen Farben. Infolge der Währungsreform vom 30. Mai 1953 (Neu Goldwährung 1 Krone = 100 Heller) verzichtete man auf diese Ausgabe, da Marken in alter Währung nur noch bis zum 18. Juni 1953 zu 1/50 ihres Nennwertes aufgebraucht werden konnten. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser Unverausgabten wurde an der 69. Burda Auktion vom 10. September 2022 in Prag/Tschechien unter Los Nr. 1363 für 340 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.02.2023 08:32:13 Gelesen: 68768# 846 @  
Am 1. Juni 1929 verausgabte die Republik China eine Sonderausgabe zum Staatsbegräbnis von Dr. Sun Yat-sen (Mi Nr. 219-222).



Zwischenzeitlich ist uns bekannt geworden, dass diese Ausgabe ursprünglich verschiedene Zeichnungen beinhalten sollte. Von der 4 und 10 Cents Wertstufe liegen uns ungezähnte Drucke für diese Ausgabe vor, welche jedoch in dieser Zeichnung nie ausgegeben wurden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten wurde an der Spink Auktion vom 14. Januar 2023 in Hongkong unter Los Nr. 5043 für 19‘000 HK$ (ca. 2‘250 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 08.02.2023 09:04:35 Gelesen: 68485# 847 @  
1945 plante die Tschechoslowakei eine Blockausgabe zur Befreiung von Prag. Dieser sollte 4 Postwertzeichen zu je 10 Kronen enthalten und wurde auf Briefmarkenpapier in den Farben schwarz, rot und blau gedruckt. Vermutlich erachtete man dieses Papier für eine Blockausgabe dann doch als zu dünn und da dickeres Papier derzeit nicht zur Verfügung stand, verzichtet man auf eine Ausgabe in dieser Form. Der Michel Katalog listet diese unverausgabten Blocks nicht.



Je ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 70. Burda Auktion vom 19. November 2022 in Prag/Tschechien unter Los Nr. 1772-1774 für 188 € (schwarzer Block), 100 € (roter Block) und 125 € (blauer Block) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.02.2023 09:02:55 Gelesen: 67955# 848 @  
Am 5. Dezember 1959 verausgabte Kolumbien eine Blockausgabe (Mi Nr. 895/896, Block 16) anlässlich 40 Jahre Flugpost der AVIANCA (früher SCADTA). Der Block wurde durch die Staatsdruckerei Wien mit Zähnung 12 in einer Auflage von 20‘000 nummerierten Exemplaren produziert.



Von dieser Blockausgabe sind uns mittlerweile ungezähnte Exemplare ohne Nummerierung bekannt geworden. Ob diese aus unfertigen Beständen der Wiener Staatsdruckerei stammen, kann abschliessend nicht beantwortet werden. Auf jeden Fall wurden diese ungezähnten Blocks nie amtlich verausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Eine ungebrauchtes Exemplar dieses unverausgabten Blocks wurde an der David Feldman Auktion vom 18. Dezember 2022 in Genf/Schweiz als Rücklos Nr. 60837 für 100 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.02.2023 09:25:27 Gelesen: 67710# 849 @  
Am 21. November 1991 verausgabte Venda (Homeland von Südafrika) eine Sonderausgabe mit Bäumen (Mi Nr. 229-232). Diese Ausgabe umfasste vier Wertstufen zu 27, 45, 65 und 85 Cents.

Zwischenzeitlich sind uns diese Marken in gleichen Zeichnungen, jedoch mit den Wertstufen 25, 40, 50 und 60 Cents bekannt geworden. Eine offizielle Ausgabe dieser Wertstufen ist amtlich aber nie erfolgt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.

Seit dem 27. April 1994 sind diese Gebiete wieder Teil Südafrikas und die Postverwaltungen der vier Homelands (Bophuthatswana, Ciskei, Transkei und Venda) wurden am 1. April 1996 in die südafrikanische Post eingegliedert und verwenden seither auch wieder dessen Marken.




Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cheshire Auktion # 8342 vom 27. Januar 2023 in Knudsford/GB unter Los Nr. 900 für 70 GB£ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Stefan Am: 05.03.2023 12:43:05 Gelesen: 67047# 850 @  
In Beitrag [#45] wurden am 14.10.2016 die bis dato nicht katalogisierten Fußballbriefmarken aus Tansania aus dem Jahr 1994 zum Thema "World Cup - USA 1994" (Fußballweltmeisterschaft in den USA 1994) vorgestellt ...



... und zusätzlich geschrieben:

Diese vier Briefmarken wurden in der russischen Staatsdruckerei hergestellt. In den Jahren 1991-1996 erschienen ca. drei Dutzend Sätze, welche in der Sowjetunion bzw. Russland für die Postverwaltung in Tansania produziert wurden und auch durchaus bedarfsmäßig verwendet vorkommen. Diese Sätze umfassen meist sieben Briefmarken und einen Block, im Einzelfall auch lediglich vier Briefmarken und einen Block. Daher ist nicht auszuschließen, dass der ursprünglich für den 01.09.1994 geplante Satz Briefmarken zum Thema Fußball vier Briefmarken umfassen sollte. Allerdings würde dann noch der Block fehlen bzw. ist mir bisher nicht bekannt.

Die vier Fußballbriefmarken sind in der jetzigen Ausgabe des Michel-Kataloges Ostafrika (2021/2022) nachträglich als Mi-Nr. A1805 bis D1805 für September 1994 katalogisiert worden (auch wenn mir diese bisher erst mit Sempteldaten ab 1997 bekannt sind). Diese Briefmarken existieren in Sammlerhand sowohl postfrisch als auch gestempelt.

Sammlerkollege saeckingen hat jetzt (nach ca. 6,5 Jahren seit der erstmaligen Meldung in diesem Thema) den lang vermissten und sehr sehr wahrscheinlich dazugehörenden Block auf ebay [1] gefunden, die Zugehörigkeit des Blocks zu dem bisher bekannten Briefmarkensatz m.E. zweifelsfrei erkennbar u.a. an der individuellen Gestaltung (Schriftzug) des Landesnamens "TANZANIA":



Es handelt sich bei dem Block um ein Vorlageexemplar auf Vorlagekarton der russischen Staatsdruckerei in Moskau. Der ebay-Anbieter aus Düsseldorf schreibt dazu in der Artikelbeschreibung in [1]:

Tanzania, 1994, World Cup, NOT adopted essay, mint, RARE, exist 7 only printed in USSR (Goznak)

bzw. über deepL [2] übersetzt (und sprachlich angepasst):

Tansania, 1994, Fußballweltmeisterschaft, NICHT angenommener Probrdruck, postfrisch, SELTEN, es gibt nur 7 gedruckt in der UdSSR (Goznak)

Ob dieser Block zu 300 Shilling Nominale nun tatsächlich nur als Vorlageexemplar mit einer Auflage von sieben Stück existiert und nie in größerem Umfang gedruckt, wird sich zukünftig zeigen. Immerhin ist nun klar, dass tatsächlich (ursprünglich) ein Block zu diesen mit vier Briefmarken geplanten Satz angedacht gewesen war und nun ist auch bekannt, wie dieses Stück ausschaut. Auf dem Vorlagekarton ist handschriftlich ein Hinweis vorhanden (in russischer Sprache als eine Art staatliche Kurzschrift von beruflichen Vielschreibern, wörtlich übersetzt) "Genehmigen Sie mit einem Nennwert von 500 Shilling". Dies würde bedeuten, dass für diesen Block (entgegen der Meinung des ebay-Verkäufers) die Druckfreigabe erteilt worden war (mit abweichender Nominale).

Bei dem Handstempelabschlag "V/O. Mezhdunarodnaya Kniga Moscow" (ОАО Международная Книга) handelt es sich um einen Verweis auf ein staatliches Unternehmen für den Im- und Export von Büchern (russ. "Kniga") und sonstiger Literatur/Medien aus Sowjetzeiten:

"V/O Mezhdunaródnaya Kniga (auf Russisch, В/О Международная Книга, wörtlich „International Book Entity“) ist eine Gesellschaft, die sich dem weltweiten Vertrieb und Export von Büchern verschrieben hat. Sie ist die älteste existierende internationale Handelsorganisation in Russland, die es geschafft hat, trotz der Zerschlagung der Sowjetunion zu überleben.

In der Sowjetzeit war es mit Hunderten von Verlagen verbunden und für den Export großer Mengen an Literatur und verschiedener Materialien mit kulturellen und intellektuellen Informationen verantwortlich.

Nach dem Fall der UdSSR wurde es schnell zum einzigen Exporteur russischer Bücher, Zeitschriften und Zeitungen und zum einzigen Importeur ausländischer Publikationen."
[3]

Der Ausruf des ebay-Artikels [1] liegt bei 297,00 US-$ (aktuell ca. 280,25 Euro) und wurde am Tag der Veröffentlichung dieses Beitrags einige Stunden später auch beboten (aktuell eine verbleibende Restlaufzeit des Angebots von sechs Tagen).

Gruß
Stefan

[1] https://www.ebay.de/itm/295545674518
[2] https://www.deepl.com/de/translator
[3] https://es.wikipedia.org/wiki/Mezhdunar%C3%B3dnaya_Kniga bzw. automatisiert von Google von spanisch nach deutsch übersetzt: https://es-m-wikipedia-org.translate.goog/wiki/Mezhdunar%C3%B3dnaya_Kniga?_x_tr_sl=es&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc
 
merkuria Am: 11.03.2023 10:07:28 Gelesen: 66822# 851 @  
Am 25. Juli 1959 verausgabte Frankreich eine Freimarkenausgabe zu 25 FR in den Farben grauschwarz/orangebraun (Mi Nr. 1259).



Zwischenzeitlich sind uns 25 Francs-Wertstufen in dieser Zeichnung bekannt geworden, welche in den Farben blau/orangerot daherkommen. Eine offizielle Ausgabe in dieser Farbe ist amtlich nie erfolgt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im französischen Cérès Katalog wird sie unter Nr. 1216 A gelistet und mit 1‘000 € bewertet.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 188. Cérès Auktion vom 28. Februar 2023 in Paris unter Los Nr. 2695 für 480 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Stefan Am: 11.03.2023 15:25:22 Gelesen: 66790# 852 @  
Als Ergänzung: der in Beitrag [#850] vorgestellte Probedruck (Block aus dem Jahr 1994 zum Thema Fußball aus Tansania) ist vorhin (11.03.2023) auf ebay [1] zum Startgebot von 297,00 US-$ (umgerechnet aktuell 277,89 Euro) verkauft worden.



Da ich davon ausgehe, dass neben den vier Briefmarken aus dem Satz (40 Sh. bis 250 Sh., Abbildung siehe Beitrag [#850]) auch eben jener Block (mit abweichender Nominale zu 500 Sh.) für eine geplante Verausgabung zum 01.09.1994 regulär in Russland produziert wurde, hat nun die Suche nach entsprechenden Belegexemplaren begonnen.

In den 1990er und 2000er Jahren war es in Tansania nicht ungewöhnlich, dass auch bei den zahlreich vorhandenen Motivausgaben die vorkommenden Zusammendruckkleinbogen oder Blocks aufgetrennt und je nach Bedarf entsprechend die Briefmarken zur Frankatur aufgebraucht worden sind. Mich würde es daher nicht überraschen, wenn irgendwann die Einzelmarke aus dem Block auf Beleg bedarfsverwendet auftaucht (Stempeldatum ab bzw. nach dem Jahr 1997).

Gruß
Stefan

[1] https://www.ebay.de/itm/295545674518
 
merkuria Am: 18.03.2023 17:41:11 Gelesen: 66574# 853 @  
1969 wurde das Königreich Libyen unter dessen König Idris durch einen Militäputsch gestürzt. Mit Ausrufung der Arabischen Republik Libyen am 1. September 1969 endete somit auch die Gültigkeit der mit Königreich Libyen bezeichneten Postwertzeichen.

Eine durch die königliche Post für 1969 zur Ausgabe vorbereitete Freimarkenausgabe mit 20 Wertstufen von 1 Millième bis 1 Libysches £ konnte somit nicht mehr ausgegeben werden und sollte auch vernichtet werden. Komplette Sätze dieser Unverausgabten sind uns auf Präsentationskartons der Druckerei bekannt geworden, welche wohl für die verantwortlichen Dienststellen der vormaligen königlichen Post hergestellt wurden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, im italienischen Sassone Katalog werden sie unter SAS Nr. 263-280 geführt und mit 20‘000 € bewertet.

Erst mit der Währungsreform von 1972 (1 Libyscher Dinar = 1000 Dirhams) wurde dann eine neue Freimarkenausgabe mit dem Wappen der Republik und der Landesbezeichnung LAR (Libyan Arab Republic) verausgabt (Mi Nr. 359-376).





Ein kompletter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 177. Felzmann Auktion vom 9. März 2023 in Düsseldorf unter Los Nr. 1130 für 1‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.03.2023 09:26:08 Gelesen: 66276# 854 @  
Das französische Übersee-Departement Réunion verausgabte bis 31.12.1974 die Briefmarken Frankreichs, versah diese aber mit einem Aufdruck der gültigen Wertbezeichnung in der für Réunion geltenden Währung Franc CFA (Franc de la Communauté Financière d'Afrique). Ab 1. Januar 1975 gilt in Réunion die französische Währung und demzufolge werden seither auch die regulären französischen Briefmarken verwendet.

Die 1960 nach der Währungssreform Frankreichs erschienene 0.05 Franc Marke (Mi Nr. 1274) sollte im selben Jahr auch mit einem Aufdruck in CFA Währung in Réunion erscheinen. Die Marke war zur Ausgabe vorbereitet, wurde aus mir nicht bekannten Gründen jedoch nicht ausgegeben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, der französische Yvert & Tellier Katalog listet sie unter Yv Nr. 342A.



Ein amtlich ungültig gestempeltes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 188. Cérès Auktion vom 28. Februar 2023 in Paris unter Los Nr. 4418 für 2‘666 € inklusive Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 03.04.2023 08:26:17 Gelesen: 65594# 855 @  
1964 plante Nordkorea die Ausgabe einer Freimarke zu 5 Chon. Aus mir nicht bekannten Gründen wurde diese jedoch nie verausgabt. Trotzdem soll gemäss Literatur eine unbekannte Anzahl dieser Unverausgabten in der an China grenzenden Provinz Hamgyong-bukto verkauft und auch verwendet worden sein. Diese Unverausgabte wurde in Beitrag [#444] vorgestellt.

Bisher wurden nur vereinzelt gebrauchte Exemplare angeboten, ungebraucht blieb diese Unverausgabte bisher unbekannt. Mit der 238. Postiljonen Auktion vom 15. März 2023 in Malmö/Schweden ändert sich dieser Zustand. An dieser Auktion wird eine ungebrauchte Sechsereinheit dieser Unverausgabten angeboten, weshalb ich diese Marke nochmals zum Thema nehme.



Eine postfrische Sechsereinheit dieser Unverausgabten wurde an der 238. Postiljonen Auktion vom 15. März 2023 in Malmö/Schweden Unter Los Nr. 306 für 1‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 10.04.2023 09:19:44 Gelesen: 65249# 856 @  
Die 1918 ausgerufene Volksrepublik der Westukraine verausgabte bis 1919 ihre eigenen Briefmarken. Dazu verwendete man Marken von Österreich und versah diese mit entsprechenden Aufdrucken (Mi Nr. 1-91).

Für den Juli 1919 wurden eigene Marken in Wien bestellt, welche diese Aufdruckausgaben ablösen sollten. Das Gebiet der Westukraine wurde im Juli 1919 jedoch durch Polen vereinnahmt, weshalb diese Marken nicht mehr an die Postschalter gelangten. Diese unverausgabten Marken werden im Michel Katalog unter Mi Nr. V-IX und X-XXI gelistet. Diese Unverausgabten konnten in Ermangelung von Angeboten und Abbildungen in Beitrag [#412] nur teilweise vorgestellt werden.

Mit dem Angebot der 238. Postiljonen Auktion vom 15. März 2023 in Malmö/Schweden können wir alle unverausgabten Werte dieser in Wien bestellten Marken zeigen, weshalb ich nochmals auf dieses Thema zurückkomme.

Unverausgabte Mi Nr. V – IX:




Unverausgabte Mi Nr. X – XXI:




Eine ungebrauchte Zusammenstellung aller Unverausgabten Mi Nr. V-XXI wurde an der 238. Postiljonen Auktion vom 15. März 2023 in Malmö/Schweden Unter Los Nr. 397 für 150 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.04.2023 07:45:54 Gelesen: 65052# 857 @  
1897 plante Queensland (Landesteil von Australien) eine Sonderausgabe zum diamantenen Krönungsjubiläum von Queen Viktoria (1837). Gezeigt werden sollte Queen Viktoria mit Witwenschleier sowie am unteren Bildrand die Jahreszahlen 1837 und 1897. Aus mir nicht bekannten Gründen blieb diese Marke in dieser Zeichnung jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.

1899 und 1907 fand diese Zeichnung ohne die Jahreszahlen trotzdem Verwendung als ½ Penny Freimarke (Mi Nr. 106 + 114).



Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten wurde an der 250. Abacus Auktion vom 1. März 2023 in Mount Waverley/Australien unter Los Nr. 848 für 360 AU$ (ca. 250 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 24.04.2023 08:33:54 Gelesen: 64774# 858 @  
Am 10. April 1935 verausgabte der Sudan eine Flugpostausgabe (Mi Nr. 76-81). Dazu verwendete man die Flugpostmarken von 1931 (ex Mi Nr. 56-62) und versah diese mit einem zweizeiligen, schwarzen Aufdruck der neuen Wertbezeichnung in lateinischer und arabischer Schrift.



Von der 15 Millièmes auf 10 Millièmes Wertstufe (Mi Nr. 76) sind uns Aufdrucke in roter Farbe bekannt geworden. Diese roten Aufdrucke wurden nie ausgegeben und stammen eventuell aus Probedrucken der Druckerei. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 380. Status International Auktion vom 20. April 2023 in Forrest Lodge/Australien unter Los Nr. 3196 für 350 AU$ (ca. 250 €) angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.06.2023 11:14:00 Gelesen: 57606# 859 @  
Am 24. November 1900 verausgabte die deutsche Post in China eine Freimarken-Aushilfsausgabe in Tientsin (Mi Nr. 8-14). Dazu verwendete man Freimarken des Deutschen Reichs (ex Mi Nr. 54-62) und versah diese mit einem diagonalen, von links unten nach rechts oben verlaufenden Handstempelaufdruck China.

Nebst den verausgabten Wertstufen zu 3, 5, 10, 20, 30, 50 und 80 Pf wurden auch die Wertstufen 25 und 40 Pf sowie 2 und 3 Mark mit den China Aufdrucken versehen, gelangten jedoch nicht an die Postschalter. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I – IV.



Ein postfrisches Exemplar des 25 Pf Wertes (Mi Nr. I) wurde an der Cherrystone Auktion vom 9. Mai 2023 in Teaneck/USA unter Los 463 für 23‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 08.07.2023 08:31:17 Gelesen: 54268# 860 @  
Der Hintergrund dieser Unverausgabten ist in der bewegten Geschichte Chinas während der Gründungszeit der Republik zu suchen.

Nach Ablösung des Kaiserreiches China durch Bildung einer Republik im Jahre 1911 lieferten sich verschiedene Militärkommandeure (sog. War Lords) einen blutigen Kampf um die Macht im Lande. Einer dieser Protagonisten war Yuan Shi Kai, welcher hier im Thema „Feldherren und Militärführer“ auch schon unter [1] vorgestellt wurde.

Dank seiner militärischen Macht und seinen Beziehungen, gelang es ihm 1915, die Macht in der jungen Republik zu übernehmen. Dabei stellte er die Monarchie wieder her und rief sich zum Kaiser des von ihm wiedererschaffenen Chinesischen Kaiserreichs aus. Seine Hongxian-Dynastie währte jedoch nur ein paar Monate, vom 12. Dezember 1915 bis 22. März 1916. Danach wurde er zum Rücktritt gezwungen und starb wenige Monate später.

In der Zeit vom Dezember 1915 bis zum März 1916 plante die Postverwaltung des wiedererstandenen Kaiserreichs eine neue Freimarkenausgabe. Dazu verwendete man die Freimarken von 1913 der Republik (Mi Nr. 148-168) und versah diese mit einem senkrechten Aufdruck in chinesischer Schrift ( Ching Hwa Ti Kuo = Kaiserreich China). Zu einer Ausgabe kam es jedoch nicht mehr, da das Kaiserreich vor Ausgabe der Marken wieder in eine Republik zurückverwandelt wurde. Die zur Ausgabe vorbereiteten Marken wurden vernichtet. Nur wenige Sätze mit Specimen-Aufdruck (vermutlich aus dem Archiv der Druckerei) blieben uns erhalten. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht. Der chinesische Chan Katalog listet diese unter Chan Nr. AP7-25.



Ein kompletter, ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 14. Juni 2023 in Teaneck/USA unter Los 262 für 22‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/221578
 
merkuria Am: 28.07.2023 08:38:03 Gelesen: 50909# 861 @  
Im Mai 1949 verausgabte die Republik China eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1052-1055). Nebst den verausgabten Wertstufen zu 1, 2, 5 und 10 $ wurden auch andere Wertstufen zu 10, 16 und 50 Cents sowie 20 $ produziert. Infolge der rasenden Inflation wurden diese aber nicht benötigt und blieben deshalb unverausgabt. Die 20 $ Wertstufe ohne den Aufdruck der Volksrepublik kann heute vorgestellt werden. Der Michel Katalog verweist auf diesen Umstand, listet die ohne Aufdruck unverausgabte Marke jedoch nicht. Der chinesische Chan Katalog listet sie unter Chan SPN 2.

Diese Bestände wurden später durch die Volksrepublik China zur Herstellung von Freimarken mittels Aufdruck des neuen Wertes verwendet (Mi Nr. VR 49-56). Die rechte Abbildung zeigt die später aus diesen Beständen hergestellte Marke Mi Nr. 56 der Volksrepublik.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 39. Kelleher & Rogers Auktion vom 11. Juli 2023 in Hongkong unter Los 1390 für 8‘500 HK$ (ca. 1‘020 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.08.2023 17:43:47 Gelesen: 46945# 862 @  
Eine der wohl sagenumwobensten unverausgabten Marken der Volksrepublik China ist wohl die im chinesischen Philatelie-Volksmund unter der Bezeichnung "Big Blue Sky" (grosser blauer Himmel) bekannte halbe Briefmarke. An Auktionen wurde bisher nur die halbe rechte Briefmarke angeboten und abgebildet. Von der ganzen Briefmarke ist mir keine Abbildung bekannt, ausser einer von Richard in seinem Thema über chinesische Fälschungen [1] gezeigten Ganzfälschung.

Was die Geschichte der "Big Blue Sky" anbelangt, ist darüber wenig verbürgt. Bekannt ist, dass die Marke als Teil einer Sonderausgabe für den September 1967 vorgesehen war. Ob diese Sonderausgabe 2 oder 4 Marken umfassen sollte, ist aber schon umstritten. Bisher sind auch keine anderen Wertstufen dieser Ausgabe aufgetaucht. Der geplante Ausgabeanlass „40. Jahrestag der Vereinigung von Mao’s Herbst-Ernte-Armee mit der Aufständischen-Armee von Zhu De bei Jing Gangshan im Oktober 1927“ weist auf einen geschichtlichen Wendepunkt in der chinesischen Revolution hin. Damit ist auch ein grosser Teil der Spekulationen verbunden, die über den Verzicht dieser geplanten Ausgabe angestellt werden.



Die Vorlage für die geplante Ausgabe lieferte wohl ein während der Kulturrevolution im August 1967 entstandenes Propaganda-Plakat (Originalgrösse 39x54 cm), welches Mao Tse Tung und Lin Biao gemeinsam auf dem Balkon des Tien An Men Tores zeigen.



Das einzige was uns eine Vorstellung gibt, wie diese Unverausgabte als Ganzes ausgesehen haben könnte, ist eine im Internet immer wieder angebotene Gesamtfälschung aus Taiwan [1].



Die an Auktionen schon angebotene Hälfte dieser Unverausgabten weist einen diagonalen Knick auf, was vielleicht auf deren Herkunft aus dem Vernichtungsvorgang herrührt. In welcher Menge diese Marke bis zu ihrer Vernichtung bereits hergestellt wurde, ist ebenfalls unbekannt. Alle anerkannten, grossen Kataloge wie Michel, Yvert & Tellier (Frankreich), Stanley Gibbons (Grossbritannien) oder Scott (USA) listen diese Unverausgabte nicht.

Trotz den vielen offenen Fragen erzielte diese halbe Marke an der 9. Interasia Auktion vom Januar 2010 in Hongkong unter Los Nr. 1173 einen Zuschlag von 1.9 Mio HK$, was zu der Zeit 274‘000 Euro entsprach.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=3053&CP=0&F=1
 
merkuria Am: 28.08.2023 08:34:01 Gelesen: 44348# 863 @  
Am 20. August 1949 verausgabte die Republik China eine Freimarkenausgabe mit Motiven des Sommerpalastes in Peking (Mi Nr. 1073-1074).Infolge der rasenden Inflation in dieser Zeit, wurden beide Marken vorerst ohne Wertangabe gedruckt. Nach Bekanntwerden des Ausgabezeitpunktes, wurden in einem zweiten Arbeitsschritt die entsprechenden Wertbezeichnungen als Aufdruck sowie die Durchstechung für die Trennung angebracht.



Von der 40 Cents Wertstufe sind uns Marken ohne den Wertaufdruck bekannt geworden, welche so nie an die Postschalter gelangten. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. 1074 F I.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 823. Cherrystone Auktion vom 24. August 2023 in Teaneck/USA unter Los 4541 für 675 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.09.2023 08:11:40 Gelesen: 42038# 864 @  
Am 17. Februar 1979 verausgabte Malawi einen Block zur Eröffnung der Eisenbahnlinie Salima-Lilongwe (Mi Nr. 324-327 / Block 55). Die Ausgabe umfasste die Wertstufen 5, 10, 20 und 40 Tambalas, welche in der Blockausgabe zusammengefasst wurden.



Von der 5 Tambalas Wertstufe sind uns auch Marken mit der Wertbezeichnung 4 Tambalas in gleicher Zeichnung bekannt geworden (Mi Nr. I). Auch sind Blockausgaben bekannt, welche die 4 Tambalas Wertstufe enthalten (Mi Nr. Block I). Diese 4 Tambalas Wertstufe wie auch der entsprechenden Block wurden wohl 1978 an Malawi geliefert, blieben jedoch infolge einer Portoerhöhung unverausgabt.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der David Feldman Auktion vom 16. Juli 2023 in Grand Saconnex/Genf/Schweiz unter Los 41175 für 200 GB£ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.09.2023 17:07:38 Gelesen: 37777# 865 @  
Am 8. Juli 1998 verausgabte Italien eine Freimarkenausgabe unter dem Titel „Die Frau in der Kunst“ (Mi Nr. 2579-2583). Dabei wurden die Wertstufen zu 100, 450, 650, 800 und 1000 Lire ausgegeben. Eine Wertstufe zu 900 Lire war ebenfalls für diese Ausgabe vorgesehen, blieb aber aus mir nicht bekannten Gründen unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im italienischen Sassone Katalog wird sie unter Sassone Nr. 1997/A I gelistet.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten mit Attest wurde an der 1. Tuscanphila Auktion vom 23. September 2023 in Fucecchio/Italien unter Los 550 für 2‘460 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.10.2023 12:47:45 Gelesen: 32748# 866 @  
1949/1950 verausgabte die Kommunistische Postverwaltung der Kuantung-Halbinsel (Dairen und Port Arthur) eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 74-79). Dazu verwendete man Freimarken früherer Ausgaben (ex Mi Nr. 63-64) und versah diese mit einem Aufdruck des neuen Wertes in drei verschiedenen Aufdrucksvarianten.

Aus mir nicht bekannten Gründen wurde auf die Ausgabe der Aufdrucksvariante III in altchinesischer Schrift verzichtet. Die Marken waren wohl zur Ausgabe vorbereitet, gelangten aber nicht an den Postschalter. Der Michel Katalog erwähnt diesen Umstand in einer Fussnote und listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. 78 III und 79 III.



Eine postfrische Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten wurde an der 39. Kellerher & Rogers Auktion vom 12. Juli 2023 in Hongkong unter Los 1685 für 3‘200 HK$ (ca. 385 €) + Aufgeld verkauft.

Seit Eröffnung dieses Threads im September 2016 können wir heute nach etwa 7 Jahren auf über 400‘000 Leser-Besuche (Klicks) zurückblicken, was weniger als einem % aller Themen auf den Philaseiten vergönnt ist! Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit wieder einmal bei allen Lesern für das grosse Interesse an diesem Thema bedanken.

In 866 Beiträgen wurden bis heute 708 unverausgabte Einzelmarken oder Sätze vorgestellt. Damit wir den Überblick behalten, werde ich die letzte Übersicht vom 17. Dezember 2022 [#840] (geordnet nach Staaten/Gebieten) in den nächsten Wochen wieder aktualisieren.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Dobó Attila Am: 09.10.2023 17:03:07 Gelesen: 32668# 867 @  
@ merkuria [#1]

In Ungarn verwüstete 1980 eine schwere Überschwemmung den Kreis Békés. Diejenigen, die sich vor Ort verteidigten, wurden durch das Wasser von ihren Familien getrennt und konnten nur auf dem Briefweg in Kontakt bleiben. Damals waren die Briefmarken, die die Sturmboote zwischen den Siedlungen transportierten, mit einem inoffiziellen Aufdruck versehen.

Diese Briefmarken wurden vom Absender einige Monate später auf dem hier gezeigten Express-Einschreiben-Umschlag verwendet.


 
merkuria Am: 19.10.2023 09:01:22 Gelesen: 29924# 868 @  
Am 2. Januar 1897 verausgabte Britisch Ostafrika eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 73-78). Dazu verwendete man Freimarken von Sansibar (Mi Nr. ex Mi Nr. 25-33) und versah diese mit einem dreizeiligen roten Aufdruck British / East / Africa . Von dieser Ausgabe wurden auch Aufdrucke mit einem Punkt nach Africa hergestellt, welche aber nicht an den Postschaltern verkauft wurden, sondern für das UPU-Büro in Bern bestimmt waren. Der Michel Katalog listet und bewertet diese Unverausgabten nicht, erwähnt obigen Umstand aber in einer Fussnote.



Ein ungebrauchtes Exemplar der unverausgabten 1 Anna (Mi Nr. 74) wurde an der 139. Colonial Stamp Company Auktion vom 12. Oktober 2023 in Los Angeles/USA unter Los 324 für 180 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.10.2023 09:58:31 Gelesen: 26747# 869 @  
Am 28. November 1995 verausgabte die Volksrepublik China eine Sonderausgabe mit Ansichten von Hongkong (Mi Nr. 2669-2672).



Bei den ursprünglich für diese Ausgabe vorgesehenen Marken war kein goldenes Band für die Landesbezeichnung vorgesehen.

Nach Vorliegen der ersten ausgabebereiten Marken befand die Postverwaltung, dass die Landesbezeichnung so nicht gut erkennbar sei und verlangte eine Korrektur dieses Umstandes. Dazu erfolgte die Umgestaltung mittels Anbringen eines senkrechten goldfarbenen Bandes zur Hervorhebung der Landesbezeichnung. Die Marken der ursprünglichen geplanten Ausgabe wurden vernichtet. Trotzdem gelangte eine nicht bekannte Menge der unverausgabten 20 Fen Wertstufe (Mi Nr. 2669) in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrischer Viererblock dieser Unverausgabten wurde an der 4. AVA Auktion vom 10. Juli 2023 in Hongkong unter Los 1484 für 18‘000 HK$ (ca. 2‘100 €) angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

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