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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
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heide1 Am: 05.07.2010 21:14:52 Gelesen: 4679711# 533 @  
@ muemmel [#532]

Moin Harald,

wieso ... hätte ich mal bloß keine Bemerkung zu dem letzten Beleg abgegeben ...?

Das ist doch das interessante daran - kleine Bemerkungen am Rande werfen neue Fragen auf! So wie diese Bemerkung zum Beleg.

Mir ist die Papierknappheit zu der Zeit bekannt und auch mit etlichen Briefen dokumentiert. Zum Beispiel habe ich einen 3- oder 4x verwendeten Brief - und habe immer noch nicht die Abfolge der Verwendungen entschlüsselt. Aber, das kennen INFLA-Sammler ja zur Genüge.

Also, bitte weiter mit Neben-Bemerkungen, sie sind immer wieder Anstoss für eigene Überlegungen. Und, eigentlich habe ich INFLA jetzt zur Seite gelegt - aber Du mit Deinen Belegen und kleinen Bemerkungen reizt mich immer wieder.

Gruß Jürgen - hoffentlich wirds bald wärmer!
 
muemmel Am: 06.07.2010 17:26:48 Gelesen: 4679636# 534 @  
Salut liebe Forumler,

heute nun ein auf den ersten Blick gänzlich unspektakulärer Fernbrief über 20 Gramm vom 24.12.1923, der von Würzburg nach München ging. Das Porto betrug 200 Milliarden Mark bzw. 20 Rentenpfennig und wurde mit vier Marken der 339 W verklebt.



Dreht man den Brief dann um, stellt man fest, dass dieser doppelt verwendet worden ist und am 2.1.1923 von Düsseldorf nach Würzburg auf die Reise gegangen ist. Zu der Zeit (Portoperiode 11, 15.11.1922 — 14.1.1923) betrug das Porto für den einfachen Fernbrief "lächerliche" 25 Mark.



So kann aus einem unscheinbaren Beleg ein kleines Ringeltäubchen werden.

Schönen wiederverwendeten Gruß
Harald
 
muemmel Am: 07.07.2010 12:31:25 Gelesen: 4679589# 535 @  
Salut,

heute habe ich einen Wertbrief im Angebot, der am 29.12.1923 von Magdeburg nach Tailfingen unterwegs war. Das Porto betrug 20 Pfennig und die Versicherungsgebühr je 100 Rentenmark 50 Pfennig.



Der Absender hat bei der Wertangabe 200 "Goldmark" angegeben, richtig wäre natürlich "Rentenmark" gewesen. Im Grunde genommen eigentlich nichts Besonderes, aber die Marken der Nummern 342 (50 Rentenpfennig) und 343 (100 Rentenpfennig) im Dezember 1923 verwendet, kommen nicht allzu häufig vor. Einen Beleg mit der 343 vom Dezember habe ich bisher nur einen als Abbildung zu Gesicht bekommen.

Werten Gruß
Harald
 
Baldersbrynd Am: 08.07.2010 08:21:02 Gelesen: 4679509# 536 @  
Hallo,

viele schöne Belege kann man hier sehen, Danke für das.

Hier zeige ich einen Wertbrief von einem bekannten Briefmarkenhändler aus Chemnitz nach der Schweiz, verschickt am 11.12.1923. Wert 300 Billionen Mark oder 300 Rentenmark.

Porto 45 Pf. für Brief in zweite Gewichtsklasse und 50 Pf. für Wertbrief bis 300,00 Mark. Keine Einschreibegebühr erhoben.

Viele Grüße
Jørgen


 
heide1 Am: 08.07.2010 11:55:01 Gelesen: 4679499# 537 @  
@ muemmel [#535]

Moin Harald,

zum Wertbrief im Angebot, der am 29.12.1923 von Magdeburg nach Tailfingen habe ich eine Frage.

Das Porto 20 Pfg ist klar.
Aber, galt die Berechnung von Wertbriefen ab 1.9.23:
-Einschreibengebühr +
-Versicherungsgebühr 2% vom Wert
am 29.12.23 nicht mehr?

Wo ist mein Denkfehler?

Gruß Jürgen
 
muemmel Am: 08.07.2010 14:38:47 Gelesen: 4679481# 538 @  
@ Baldersbrynd [#536]

Hallo Jørgen,

danke für die Vorstellung des Wertbriefs ins Ausland. Dafür war die Versicherungsgebühr deutlich billiger als im Inland. Für 300 Billionen Papiermark (gleich 300 Rentenmark) waren 500 Milliarden bzw. 50 Rentenpfennig ausreichend.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 08.07.2010 14:50:43 Gelesen: 4679477# 539 @  
@ heide1 [#537]

Moin Jürgen,

ab 1.12.1923 entfiel die Einschreibengebühr für Wertbriefe und die Versicherungsgebühr betrug je 100 Billionen Mark (100 Rentenmark) nun 500 Milliarden (50 Rentenpfennig).

Hier noch ein solches Exemplar vom 31.12.1923 von Krefeld nach Sonthofen:



Hier wurde die Wertangabe noch in Papiermark angegeben und mit fünf Marken der 342 für die Versicherungsgebühr plus einmal 341 für das Porto frankiert. Warum der Postler die Marken mit einem Grobsendungsstempel entwertet hatte, wird sein Geheimnis bleiben, denn den normalen Tagesstempel hätte er ebenso oft benutzen müssen.

Zackige Grüße
Harald
 
muemmel Am: 09.07.2010 15:09:25 Gelesen: 4679416# 540 @  
Willkommen liebe Forumler,

hier nun ein Dienstbrief mit mehr als 20 Gramm vom 11.12.1923 von Hannover nach Gronau, frankiert mit einer D 102:



Nun mag sich mancher fragen, was soll das, so etwas findet man doch fast in jeder Grabbelkiste? Doch sind Belege mit Rentenpfennig-Dienstmarken echte Seltenheiten, wenn sie im Dezember 1923 gelaufen sind.

Der Grund ist, dass die Druckpressen und Rotationsmaschinen der Reichsdruckerei in den letzten Novembertagen rund um die Uhr liefen, um die Versorgung mit den neuen Rentenpfennigmarken ab 1.12.1923 flächendeckend in ganz Deutschland sicher zu stellen. Dies hatte auch zur Folge, dass die Inflationsmarken mit dem Schlangenaufdruck "Dienstmarke" zum großen Teil erst im Dezember gedruckt worden sind und die Behörden Anweisung hatten, diese bis Ende März 1924 zu verbrauchen, bevor die auf Rentenpfennig lautenden Dienstmarken zur Verwendung kamen.

Und schon wird aus einem Allerweltsbeleg ein Sahneteilchen. :-)

Dienstliche Grüße
Harald
 
muemmel Am: 09.07.2010 21:19:38 Gelesen: 4679376# 541 @  
Und weil´s so gut passt, leg ich noch eine dienstliche Fernpostkarte drauf:



Gelaufen am 5.12.1923 von Mühlacker nach Lienzingen, frankiert mit einer D 99. Hierbei handelt es sich um eine sehr frühe Verwendung einer Rentenpfennig-Dienstmarke.

Und hier noch die Mitteilungsseite:



weiterhin dienstliche Grüße
vom dahinschmilzenden Harald
 
muemmel Am: 10.07.2010 14:59:01 Gelesen: 4679339# 542 @  
Salut, Freunde der Inflationsbelege.

Nun kommen die Belege der Portoperiode 27a (1.-31.12.1923) an die Reihe, also solche die mit Inflationsbriefmarken frankiert worden sind. Die Reichspost stellte den Verkauf der Inflationsmarken ab dem 1.12. ein, aber die im Besitz des Publikums befindlichen Marken konnten noch bis Ende des Monats zur Frankatur verwendet werden, wobei 10 Milliarden einem Rentenpfennig entsprachen.

Den Anfang macht ein Berliner Ortsbrief vom 3.12.1923.



Das Porto betrug 5 Pfennig, war also mit fünf Marken der 328 AP tarifrichtig verklebt.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 11.07.2010 14:49:31 Gelesen: 4679235# 543 @  
Hallöle,

trotz der Backofentemparaturen hier noch ein weiterer Ortsbrief gleicher Provinienz:



Gelaufen am 12.12.1923 in Chemnitz und ebenfalls frankiert mit fünf Marken der 328 AP. Der Stempel stammt von einer Sylbe-Bandstempelmaschine mit drei Köpfen.

Hitzige Grüße
Harald
 
muemmel Am: 12.07.2010 11:19:24 Gelesen: 4679149# 544 @  
Guten Morgen allerseits,

ein Ortsbrief, der mehr als 20 Gramm auf die Waage brachte, kostete 10 Pfennig Porto. Hier ein solcher vom 19.12.1923 aus Neumarkt in der Oberpfalz, frankiert mit fünf Marken der 329 AW.



Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 13.07.2010 11:27:21 Gelesen: 4679082# 545 @  
Salut an die Freunde der Inflationsbelege,

nun geht es weiter mit den Fernbriefen. Das Porto für den einfachen Fernbrief bis 20 Gramm betrug im Dezember 1923 10 Pfennig oder 100 Milliarden Mark. Den Anfang macht hier ein Brief vom 1.12.1923 von Remscheid in das westfälische Bünde, frankiert mit 10 Marken der 328 AP.



Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 14.07.2010 17:37:45 Gelesen: 4678997# 546 @  
Guten Abend,

nun ein Brief, bei dem etwas weniger Marken bedurfte. Gelaufen am 6.12.1923 von Nordhorn nach Bentheim und frankiert mit fünf Marken der 329 AP.



schönen Gruß vom schwitzenden
Harald
 
Blättchensammler Am: 14.07.2010 19:26:30 Gelesen: 4678985# 547 @  
Hallo Harald !

Ich schaue immer gerne Deine Belege an und vor allen Dingen die Infos dazu wie Fernbrief u.s.w.

In Anhang zeige ich einen Beleg, er ist riesig lang und wurde in der Mitte gefaltet, wie war hier die Portostufe, wie setzt sich das zusammen ? Danke schon mal für Infos.

lg
Stefan


 
muemmel Am: 14.07.2010 20:46:13 Gelesen: 4678977# 548 @  
@ Blättchensammler [#547]

Guten Abend Stefan,

erst einmal Dank für die Vorstellung dieses Beleges. Der würde mir schon gefallen, aber leider sind keine Rosettenmarken drauf. :-)

Diese großformatigen "Aktenbriefe" wurden meist von Behörden, aber auch Anwälten und Notaren, zum – wie der Name schon sagt – Versand von Akten verwendet. Die Aktenblätter (Format DIN A4) wurden senkrecht gefaltet und passten dann hervorragend in diese Couverts.

Der von Dir gezeigte Aktenbrief stammt aus der Portoperiode 11 vom 15.12.1922 bis 14.1.1923 und muss zwischen 251 und 500 Gramm gewogen haben, denn dafür war das Porto von 45 Mark notwendig.

Der Umschlag ist nach Entnahme der Akten leider mittig gefaltet worden. Eleganter wäre natürlich eine Faltung etwas jenseits der Mitte gewesen, damit der mit Marken bestückte Teil faltenlos geblieben wäre. Aber mit derartigen Unachtsamkeiten müssen wir Philatelisten bei solchen "Ungetümen" leider leben.

Schönen Gruß vom nunmehr etwas kühleren Niederrhein
Harald
 
muemmel Am: 15.07.2010 15:10:03 Gelesen: 4678938# 549 @  
Hallo,

bei inzwischen etwas erträglicheren Temperaturen hier nun eine Buntfrankatur vom 7.12.1923 von Minden nach Hagen.



Verklebt wurden Marken der 328 AP und 327 BP mit einem Gesamtbetrag von 100 Milliarden = 10 Rentenpfennig.

Zackige Grüße
Harald
 
muemmel Am: 16.07.2010 19:15:34 Gelesen: 4678835# 550 @  
Guten Abend an die Freunde der Inflationsbelege,

nun wollten die Leute die noch in ihrem Besitz befindlichen Inflationsmarken aufbrauchen und aus diesem Grund gestaltet hier die Rechnerei auf Portorichtigkeit etwas schwierig.





Vorderseitig kamen neun Marken der 327 BP mit 45 Milliarden zum Einsatz. Auf der Rückseite finden acht weitere Exemplare dieser Marke, damit haben wir immerhin schon 85 Milliarden zusammen. Die 26 Marken der 324 AP ergeben weitere 13 Milliarden, zusammen also bereits 98 Milliarden. Die noch fehlenden 2 Milliarden wurden schließlich durch die eine 326 AW links oben erbracht.

Und nun ein schönes Wochenende
Harald
 
Blättchensammler Am: 16.07.2010 19:17:55 Gelesen: 4678834# 551 @  
@ muemmel [#548]

Harald, vielen Dank für die Infos !

lg
Stefan
 
muemmel Am: 17.07.2010 19:30:09 Gelesen: 4678761# 552 @  
Hallöle,

heute nun ein Fernbrief vom 5.12.1923 von Berlin nach Potsdam, bei dem die Rechnerei trotz der Vielzahl der verwendeten Marken erheblich einfacher ist:





Zum Einsatz kamen 50 Marken der 326 AW, mit denen das erforderliche Porto von 100 Milliarden erbracht wurde.

Ästhetiker mögen zwar der Meinung sein, dass so etwas doch nicht in eine Sammlung gehört. Natürlich haben etliche Marken gelitten, aber es war schließlich auch nicht einfach die vielen Marken auf einem normalen Briefcouvert unterzubringen; da musste mitunter bis an den Rand oder auch darüber hinaus geklebt werden. Außerdem spiegelt dieser Beleg und auch der zuvor gezeigte Geschichte pur wider.

Vielfache zackige Grüße
Harald
 
muemmel Am: 18.07.2010 11:19:01 Gelesen: 4678698# 553 @  
Guten Morgen,

heute eine Buntfrankatur vom 1.12.1923 von Borken nach Berlin:



Mein einziger Beleg mit einer 50 Milliarden-Marke.

Schönen Gruß
Harald
 
Baldersbrynd Am: 18.07.2010 16:43:14 Gelesen: 4678665# 554 @  
Hallo Harald,

Du zeigst sehr viele schöne Belege. Ein Beleg mit 50 Milliarden Mark, habe ich nicht.

An alle Inflasammler, ich schaue ein Orts-Drucksache von 4.12.1923. Sendet in Darmstadt. Porto 5o Mia Mark oder 5 Pfg. Frankiert mit 4 mail 327B,P und ein mal 328A,P.

Viele Grüße
Jørgen


 
Postgeschichte Am: 18.07.2010 17:34:56 Gelesen: 4678654# 555 @  
@ Baldersbrynd [#554]

Hallo Jørgen,

10 Milliarden (Mrd) entsprachen 1 Rentenpfennig. Verklebt wurden hier 30 Mrd, also portorichtig 3 Rentenpfennig für eine Drucksache.

Gruß
Manfred
 
Baldersbrynd Am: 19.07.2010 07:18:11 Gelesen: 4678619# 556 @  
@ Postgeschichte [#555]

Ja, es war ein Fehler von mir. Ich muss mein Schulgeld zurück bekommen.

Viele Grüße und Danke

Jørgen
 
muemmel Am: 19.07.2010 15:04:00 Gelesen: 4678591# 557 @  
Hallo Jørgen,

vielen Dank für das Zeigen der Drucksache, leider fehlt mir so etwas noch. Auch Orts- und Fernpostkarten mit Inflationsmarken aus Dezember 1923 suche ich noch.

Daher also nun weiter mit den Fernbriefen und hier ein solcher mit einer "Übergangsfrankatur", also Inflationsmarken und Rentenpfennigmarken. Solche Belege haben wiederum einen besonderen Reiz und sie sind auch nicht sehr häufig zu finden.



Der Brief ging am 11.12.1923 von Berlin nach Sorau. Hier wurde die Inflationsmarke als Füllwert von 1 Pfennig benutzt.

Schönen Gruß
Harald
 

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