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Thema: (?) (42) Alliierte Besetzung SBZ Mecklenburg-Schwerin: Stempelfälschungen
Briefmarkentor Am: 22.10.2013 14:35:33 Gelesen: 45497# 1 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ziel dieses Beitrages ist es, eine Übersicht der Falschstempel und missbräuchlich verwendeten Stempel auf dem Gebiet der Oberpostdirektion Schwerin zu erstellen. Hierzu möchte ich euch alle aufrufen, die in eurem Besitz als falsch geprüften gestempelten Postwertzeichen vorzustellen und falls bekannt, die entsprechende Merkmale der Fälschung aufzuzeigen. Aber auch bei Zweifeln zu einem Stempel soll dieses Thema als Diskussionsplattform dienen.

Viele Grüße

Marko
 
Briefmarkentor Am: 22.10.2013 20:21:09 Gelesen: 45423# 2 @  
LÜBZ

Starten will ich dieses Thema mit dem rückdatierten Stempel LÜBZ (MECKL) / c



Viererblock Mi.-Nr. 35 x mit Druckereizeichen

Zu verdanken haben wir diese Fälschungen dem Lübzer Sammler Hans Sauber (verstorben 1953). Dieser war bis Kriegsende 1945 für die Post tätig und unterhielt auch in der Folgezeit gute Kontakte zum örtlichen Postamt.

Erkennbar sind die Fälschungen an der oberen gebrochenen Gerade im inneren Kreis des Zweikreisbrückenstempel mit dem Unterscheidungsbuchstaben c. Diesen Bruch gibt es auf bedarfsgerechten Belegen erst dem Juni 1946.



Ich hege zwar wenig Hoffnung, aber vielleicht können Forenmitglieder weiter Postwertzeichen mit dem rückdatierten Stempel zeigen. Betroffen sind auch Marken des Deutschen Reiches. Interessant wären als Vergleich auch bedarfsgerechte Belege bis Ende Juni / Anfang Juli 1946.

Quelle:

Rundbrief Nr. 150 der ARGE Bezirksstempelaufdrucke SBZ 1948
Rundbrief Nr. 107 der ARGE Mecklenburg-Vorpommern
 
philapit Am: 23.10.2013 12:59:14 Gelesen: 45374# 3 @  
@ Briefmarkentor [#19]

Hallo Sammlerfreunde!

Heute möchte ich gleich mal einen ganzen Schwung Stempelfälschungen vorstellen, alle vom Prüfer Kramp. Leider wird Herr Kramp einen Teufel tun dazuzuschreiben, woran er den Falschstempel erkannt hat. Würde alles an Prüfkosten noch verteuern. Wer bessere Spezialsammlungen hat, kennt sich mit der Prüfkostenproblematik aus. Das ist aber eine andere Baustelle. Einen Rat an alle Sammler von MPV gestempelt. Alles bessere nie ungeprüft kaufen. Massenhaft Stempelfälschungen. Bei den Nr. 20-22+26-28 auch Ganzfälschungen und Gummifälschungen. So nun schaut Euch die Stempelfälschungen in Ruhe an, erspart evtl. hohe Prüfkosten. Von der Ortschaft Barth liegt mir kein einziger echter vor.



Die 3er Abbildung der 20-22 ist eine Ganzfälschung. Habe mal eine Karte der Postorte von MVP von 1945 mit beigefügt. Hoffe, es ist etwas zu erkennen. Wer neuere Technik besitzt kann ja alles vergrößern. Bin auf Eure Reaktion gespannt.

Mit Sammlergruß
philapit
 
Briefmarkentor Am: 23.10.2013 13:58:53 Gelesen: 45361# 4 @  
@ philapit [#22]

Hallo philapit,

vielen Dank, dass du deine Briefmarken zeigst. Auf den einen oder anderen Stempel werde ich noch näher eingehen.

Die von dir gezeigte Karte zeigt meiner Meinung nach nicht die Postorte von Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 1945 sondern die Orte mit der Postleitzahl 2xxx in der Deutschen Demokratischen Republik. Als Beispiele seien beim vorletzten Bild die Städte Prenzlau und Torgelow am rechten Rand der Karte aufgeführt. Prenzlau gehörte immer zum Land Brandenburg, Torgelow in Pommern hatte in der DDR die Postleitzahl 2110.

Des weiteren trugen die Stempel der Ortschaften auf dem Gebiet der OPD Schwerin die Postleizahl 3, bzw. 3a und 3b. Vereinzelt verwendete man auch noch Stempel mit der Postleitzahl 4 (RPD Stettin - Provinz Pommern).

Eine ausführliche Übersicht der Ortschaften auf dem Gebiet der OPD Schwerin mit Stand 1946 findet ihr unter folgendem Link:

http://www.kleine-briefmarkenecke.de/Gemeindeverzeichnis

Viele Grüße

Marko
 
Briefmarkentor Am: 23.10.2013 19:07:40 Gelesen: 45312# 5 @  
BARTH

Von Barth gibt es einen scheinbar nachgemachten Kreisstegstempel. Bei diesem berühren die Geraden nicht den Außenkreis.

Philapit, ich zeige dies mal an deinen Marken:



Quelle:

Hans-J. Richter - Mecklenburg-Vorpommern die Stempel der Postämter, Zweigpostämter und Poststellen 1945-1952
 
Briefmarkentor Am: 25.10.2013 18:39:27 Gelesen: 45223# 6 @  
Rostock

In Rostock wurden nach Kriegsende nur Zweikreisstegstempel verwendet. Bei dem Kreisstegstempel auf den nachfolgenden Postwertzeichen handelt es sich um einen in den 30-iger Jahren entwendeten Stempel. Hat ein Forenmitglied dazu die passende Mitteilung aus den Amtsblättern?





Mi.-Nr. 35y. Dieses Postwertzeichen erschien am 25.02.1946. Der Stempel trägt als Datum den 29.01.1946.

Und hier noch drei Marken von philapit:



Quelle:

Hans-J. Richter - Mecklenburg-Vorpommern die Stempel der Postämter, Zweigpostämter und Poststellen 1945-1952
 
Briefmarkentor Am: 30.07.2014 21:18:23 Gelesen: 44369# 7 @  
Schwerin

Der Zweikreisstegstempel (3) SCHWERIN (MECKL) 1 / ac wurde - zum Schaden der Sammler - auf Ausgaben der OPD Schwerin / Mecklenburg-Vorpommern verwendet.

STEMPEL FALSCH



Dieser Falschstempel lässt sich sehr leicht erkennen:

Verlängert man den unteren Rand der Datumszeile, berührt die Linie den unteren Rand des Buchstaben "C" von SCHWERIN. Dies ist beim Original nicht so.



Die Buchstaben wirken im Vergleich zum Original länglich. Besonders gut erkennt man dies am Unterscheidungsbuchstaben "ac".



Und hier der originale Stempel im Vergleich:


 
Briefmarkentor Am: 04.04.2016 21:00:39 Gelesen: 42490# 8 @  
Ahrenshoop

Die folgenden vier Postwertzeichen der OPD Schwerin wurden mit dem Falschstempel AHRENSHOOP / a / b. OSTSEEBAD WUSTROW (MECKL) abgeschlagen und entsprechend als falsch signiert:





Hier ein echter Abschlag:



Die Buchstaben erscheinen beim Falschstempel länger (siehe Buschstabe "S" in "AHRENSHOOP)
 
Briefmarkentor Am: 06.04.2016 19:03:36 Gelesen: 42413# 9 @  
Barth

Der nachfolgende Viererblock wurde mit einem Falschstempel BARTH / a abgeschlagen. Der Falschstempel zeigt nur ein Datum, aber keine Uhrzeit. Auch ist er mit einem Durchmesser von 25 mm kleiner als der originale Stempel.



Hier eine Abbildung des Originals:


 
Briefmarkentor Am: 16.04.2016 11:25:31 Gelesen: 42298# 10 @  
WENDISCH PRIBORN

Nachfolgend seht ihr ein waagerechtes Paar der Mi.-Nr. 31ya (OPD Schwerin) mit Druckereizeichen. Insgesamt wurden davon nur 434.400 Stück in 4.344 Bögen verausgabt. Nach Michel Deutschland Spezial von 2012 wertet eine Marke mit Druckereizeichen postfrisch 25,00 €, gestempelt sogar 180,00 €.



Abgeschlagen wurde das Paar mit dem Zweikreisstegstempel (3a) WENDISCH PRIBORN / a / (Kr PARCHIM). Als Datum ist der 01.04.1946 eingestellt.

Anhand der Postleitgebietzahl (PLGZ) 3a und folgendem Hintergrundwissen lässt sich dieser Stempelabschlag leicht als Rückdatierung bzw. Stempelfälschung erkennen:



Das Postwertzeichen erschien am 25. Februar 1946. Die Verwendung wurde bis zum 31. Oktober 1946 durch die Postverwaltung geduldet. In diesem Zeitraum waren auf dem Gebiet der OPD Schwerin, welche nach Kriegsende aus den (Teil-) Gebieten der ehemaligen Reichspostdirektionen Stettin, Schwerin und Hannover zusammensetze wurde, Stempel mit PLGZ 3, 4 und 20 in Gebrauch.

Erst im März 1947 wurden neue die PLGZ 3a und 3b eingeführt. Dies fand dann auch nach und nach in den Stempelgeräten seinen Niederschlag.

Quelle: Beiträge zur Postgeschichte Mecklenburg-Vorpommern
 
Briefmarkentor Am: 01.05.2016 18:02:27 Gelesen: 42126# 11 @  
GÜSTROW

Relativ häufig werden Postwertzeichen der OPD Schwerin mit folgendem Stempelabschlag angeboten:



Markante Merkmale des Zweikreisstegstempel/Zweikreisbrückenstenmpel sind die gebrochene untere Sehne und das Fehlen einer Postleitgebietszahl.

Mitleiweile liegt mir dieser Stempelabschlag auch komplett vor:



Das Fehlen eines Unterscheidungsbuchstabens wurde meistens durch geschicktes setzten des Stempelabschlages verschleiert.

Außerdem liegen mir noch folgende als falsch geprüfte Stempelabschläge zu Güstrow vor:



Nachfolgend noch einige Güstrower Stempelabschläge aus meiner Sammlung, die ich für echt halte:


 
Briefmarkentor Am: 22.06.2016 09:59:41 Gelesen: 41391# 12 @  
SCHWERIN

Nachfolgende zwei Postwertzeichen der Oberpostdirektion Schwerin mit dem Falschstempel SCHWERIN / a / BPA 3:



Der Wert zu 0,04 Reichsmark wurden entsprechend von Herrn Kramp (BPP) signiert:


 
mumpipuck Am: 22.06.2016 12:41:54 Gelesen: 41369# 13 @  
Hallo Marko,

sehr interessante Darstellung, bei der ich eine Menge lernen konnte! Danke!

Burkhard
 
Briefmarkentor Am: 23.06.2016 09:24:44 Gelesen: 41332# 14 @  
Hallo Burkhard,

so kann ich mich wenigstens ein wenig für deine ganzen Bemühungen revanchieren.

Herzliche Grüße

Marko
 
Briefmarkentor Am: 23.06.2016 09:53:46 Gelesen: 41327# 15 @  
RECHLIN

Die zwei folgenden Stücke dürften die Herzen eines jeden Sammlers dieses Gebietes höher schlagen lassen:



- ungezähntes Paar der Mi.-Nr. 27 --> nach MICHEL Deutschland Spezial 2012 in gestempelter Erhaltung EUR 110,00 für eine Marko
- linke Marke vom Feld 89 mit Plattenfehler Mi.-Nr. 27XVIII - rechteckiger Fleck unter erstem "n" in Kindern --> EUR 130,00
- rechte Marke vom Feld 90 mit Plattenfehler Mi.-Nr. 27II - Riss vom "K" in Mecklenburg bis zum Bein des Kindes (Teilauflage) --> EUR 200,00

Die Auflage betrug übrigens nur 448.000 Stück



- Waagerechtes Paar der Mi.-Nr. 33x, in der Mitte ungezähnt --> im MICHEL Deutschland Spezial 2012 ohne Preisangabe

Auch bei dieser Briefmarke lag die Auflage bei nur 510.000 Stück

Aber, die beiden gezeigten Stücke wurden mit dem Zweikeisstegstempel (3) RECHLIN (MÜRITZ) / c - Postleitgebietszahl asymmetrisch im Stempelgerät - abgeschlagen.

Hans-J. Richter führt dieses Stempelgerät in seinem Buch "Mecklenburg-Vorpommern die Stempel der Postämter, Zweigpostämter und Poststellen 1945-1952" zwar auf, nennt aber keinen Verwendungszeitraum und fügt folgende Anmerkung hinzu: Zitat: "Von dem Tagesstempel mit KB "c" gibt es zweifelhafte Belege von oder an R. Uhlig mit ausgefallenen Frankaturen. Vermutlich war der Stempel infolge des Krieges zumindest zeitweilig in privater Hand; andernfalls wären die beiden Ortsnotstempel nicht begründbar."

Der zuständige Prüfer im BPP, Herr Kramp wird da etwas deutlicher:


 
Thilo Nagler Am: 23.06.2016 12:08:44 Gelesen: 41311# 16 @  
@ Briefmarkentor [#15]

Hallo Briefmarkentor,

jedoch meine ich, dass der Stempel der Mi-Nr. 20 gegenüber den Mi-Nrn 27 und 33 abweicht. Zum einen zeigt der Stempel der Mi-Nr. 20 keine Punkte nach der Tages- und Monatsangabe und zum anderen weichen die Buchstaben der Ortsbezeichnung gegenüber den Mi-Nrn 27 und 33 ab. Gut zu sehen beim "N" sowie dem Abstand zwischen "L" und "I" von "RECHLIN" oder "M" von "MÜRITZ". Vermutlich handelt es sich beim Stempel der Mi-Nr. 20 um eine Ganzfälschung und beim Stempel der Mi-Nrn 27 und 33 um den beschriebenen zweifelhaften (aber wohl "echten") Poststempel.
 
Briefmarkentor Am: 23.06.2016 13:07:43 Gelesen: 41292# 17 @  
@ Thilo Nagler [#16]

Herzlichen Dank für den Hinweis. Es handelt sich tatsächlich um zwei verschiedene Abschläge.

Von beiden liegen mir Marken mit der Prüfung "Stempel falsch" von Herrn Kramp vor:


 
Briefmarkentor Am: 26.06.2016 13:05:42 Gelesen: 41221# 18 @  
MIDDELHAGEN



Auch dieser Stempelabschlag ist leider falsch.
 
Carsten Burkhardt Am: 22.10.2016 10:16:03 Gelesen: 39789# 19 @  
Liebe Sammlerfreunde,

eigentlich sollte man meinen, dass sich manche Falschstempel inzwischen herumgesprochen haben. Ob es Dreistigkeit ist oder Unwissenheit, lassen wir es mal dahingestellt sein.

Unter Artikel-Nummer 201696681148 bietet gerade wieder mal jemand ein schönes Lot Mi. Nr. 331 va X1 mit einem Zweikreisstegstempel DRESDEN A16/e an, Michelwert deutlich über 1000 Euro insgesamt für echt. Ich habe natürlich erst mal vorsichtig angefragt: Sind alle Stempel falsch?

Die Antwort kam recht schnell:

Aber NEIN !

Im Katalog sind zwei Preise angegeben; der höhere Preis gilt für die echt gelaufenen Briefmarken, die geprüft werden sollten.

Der kleinere Preis gilt für die Sammlermarken, die in der DDR genauso abgestempelt und dem Sammler zugeschickt wurden wie bei uns in der BRD. Man erkennt sie daran, dass die Stempel genau über eine Ecke gehen. In Deutschland sind die Sammlermarken auch nicht falsch.

Gruss




Wenn ein Paar andere Leute mitmachen, könnte man hier nach und nach Köpfe-Marken mit Falschstempeln einstellen, quasi als Ergänzung zur entsprechenden Rubrik in Philastempel.

Viele Grüße

Carsten
 
Carsten Burkhardt Am: 08.12.2016 14:09:54 Gelesen: 39545# 20 @  
Hallo,

ich habe gestern einen ebay-Verkäufer (mausi19612010 (180 ) entdeckt, der scheinbar erfolgreich und ungeniert falsche gemachte Belege mit zwei Falschstempeln verkauft

ALTENKIRCHEN / b (RÜGEN) 2 mit verschiedenen Stempeldaten



und GÖHREN (RÜGEN) / a



Ein Link zu den aktuellen Angeboten:

http://www.ebay.de/itm/282278933244?_trksid=p2060353.m1438.l2649&ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT

In der Vergangenheit hat er damit schon einiges an Geld gemacht. Jetzt wird er immer dreister und verkauft angebliche Mehrfachfrankaturen 334 Luftpost und frühe DDR-Zeit, aber auch MVP.

Vorsicht!

Ich habe dem Verkäufer per Mitteilung geschrieben:

"Der Stempel ist falsch, alle Stempel und Belege Ihres Angebotes sind Fälschungen.

Ich weise Sie darauf hin, dass ab jetzt alle Ihre Angebote von mir beobachtet werden und Sie als Betrüger bei der Polizei angezeigt werden, wenn Sie sie nicht sofort beenden.

Dr. Carsten Burkhardt
Verbandsprüfer SBZ 212-241, DDR 327-341 VPEX"


Viele Grüße
Carsten
 
Carsten Burkhardt Am: 08.12.2016 14:20:55 Gelesen: 39618# 21 @  
Ich habe die Mitteilung schon im MVP-Thread gemacht, aber da hier auch Raritäten Köpfe II im Angebot sind, hier noch einmal der Beleg:
ch habe gestern einen ebay-Verkäufer (mausi19612010 (180 ) entdeckt, der scheinbar erfolgreich und ungeniert falsche gemachte Belege mit zwei Falschstempeln verkauft

ALTENKIRCHEN / b (RÜGEN) 2 mit verschiedenen Stempeldaten



Ein Link zu den aktuellen Angeboten:

http://www.ebay.de/itm/282278933244?_trksid=p2060353.m1438.l2649&ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT

In der Vergangenheit hat er damit schon einiges an Geld gemacht.
Jetzt wird er immer dreister und verkauft angebliche Mehrfachfrankaturen 334 Luftpost und frühe DDR-Zeit, aber auch MVP

Vorsicht!

Ich habe dem Verkäufer per Mitteilung geschrieben:

"Der Stempel ist falsch, alle Stempel und Belege Ihres Angebotes sind Fälschungen.
Ich weise Sie darauf hin, dass ab jetzt alle Ihre Angebote von mir beobachtet werden und Sie als Betrüger bei der Polizei angezeigt werden, wenn Sie sie nicht sofort beenden
Dr. Carsten Burkhardt
Verbandsprüfer SBZ 212-241, DDR 327-341 VPEX"


Viele Grüße
Carsten



[Redaktionell ergänzt: Losbeschreibung:

Echtheit: Nicht bestimmt Expertengeprüft: Ungeprüft

Sie bieten auf einen Brief, Erhaltung siehe Scan,es handelt sich um ungeprüfte Ware, d.h. es können auch Fälschungen sein, Privatverkauf, keine Garantie, kein Umtausch, keine Gewährung bei Sachmängel, unversicherter Versand]
 
DL8AAM Am: 08.12.2016 15:25:10 Gelesen: 39596# 22 @  
@ Carsten Burkhardt [#21]

So ärgerlich und unerwünscht das auch ist, was macht der Verkäufer denn "ungesetzliches"? Selbst wenn er selbst der Hersteller der Belege sein sollte.

Er schreibt "Sie bieten auf einen Brief, Erhaltung siehe Scan,es handelt sich um ungeprüfte Ware, d.h. es können auch Fälschungen sein, ... ". Und meines Wissens ist es in Deutschland nicht illegal oder strafbar "so etwas zu machen" und zu verkaufen, es sei denn ich verkaufe diese "Fälschungen" bewusst als "echt". Dann ist es Betrug. Ansonsten darf der das "machen" und auch "verkaufen". Leider.

Thomas
 
Koban Am: 08.12.2016 15:33:38 Gelesen: 39591# 23 @  
@ DL8AAM [#22]

Das ist jetzt hoffentlich nicht Dein Ernst?

Koban
 
lueckel2010 Am: 08.12.2016 15:42:02 Gelesen: 39582# 24 @  
@ Koban [#23]

Hallo,

wird DL8AAM [#22] schon ernst gemeint haben, denn dies ist gültige deutsche Rechtsprechung, egal, ob es nun einem gefällt oder nicht!

Schönen Abend, "lueckel2010"
 
drmoeller_neuss Am: 08.12.2016 16:01:16 Gelesen: 39564# 25 @  
@ Carsten Burkhardt [#21]

Ich befürchte, da wird man strafrechtlich nichts tun können.

Das sieht aus wie ein "Selbststempler". Es dürfte sich aber um ein Klischee handeln, und die Stempelfarbe passt auch nicht.

Der Betrugsverdacht wird schwer nachzuweisen sein, es sein denn man erwischt den Anbieter beim Stempeln. Du kannst die Artikel aber beim ebay Watchdog melden. Wenn einiges zusammenkommt, kann das Konto des Verkäufers gesperrt werden.

Der Artikel ist nicht "unbestimmt", er ist einfach falsch.
 
Koban Am: 08.12.2016 16:04:35 Gelesen: 39554# 26 @  
Weiss der Anbieter um die Tatsache, was bei Eigenproduktion (wie beispielhaft unterstellt wurde) ja mit Sicherheit der Fall wäre, dass es sich um eine Fälschung handelt, handelt es sich bei der verwendeten Formulierung natürlich um versuchten Betrug.

Mal ganz abgesehen davon, dass das diskutierte Angebot nicht den ebay-Richtlinien entspricht, wonach Fälschungen sichtbar als solche gekennzeichnet sein müssen.

Koban
 
Carsten Burkhardt Am: 08.12.2016 17:48:31 Gelesen: 39492# 27 @  
@ Koban [#26]

Davon gehe ich aus und deshalb habe ich mich ihm auch in der ersten Mail als Prüfer zu erkennen gegeben. Wenn er bewusst alles ignoriert, kann man ihm den Betrug beweisen.

Bisher waren es nur Bagatell-Belege. Jetzt kommt ein Hammer mit der MeF 334.

Allerdings sollte er sich mehr Mühe mit dem Umschlägen und der Schrift geben. Die sind sehr deutlich nicht zeitgerecht.

Apropos ALTENKIRCHEN / b, ich habe von so früh nichts, weil es nicht mein Gebiet ist.

1950 sieht er echt so aus:



Viele Grüße

Carsten
 
lolli Am: 08.12.2016 20:45:31 Gelesen: 39450# 28 @  
@ Carsten Burkhardt [#27]

Guten Abend allen,

hat dann der mir vorliegende Stempel "Altenkirchen" Chancen auf Echtheit?

Das letzte "E" in Altenkirchen ist anders (rechtwinkliger) als im vorgestellten Falschstempel. Stutzig macht mich der obere Steg.



Stefan
 
Carsten Burkhardt Am: 08.12.2016 20:54:06 Gelesen: 39441# 29 @  
@ lolli [#28]

Woher ist der Beleg? mausi19612010 oder hatte er schon andere Namen?

Prüfer des Zeitraumes ist Herr Kramp, so weit ich weiß.

Ich kann mich nur zu meinem Prüfzeitraum äußern (Oktober 1948 bis 1954), dort habe ich großes Datenmaterial.

Der Verkäufer hat mir soeben geantwortet:

Dank für Ihren Hinweis, ich werde dem nachgehen.

Mal sehen, was daraus wird. Ich werde berichten.

Viele Grüße
Carsten
 
Briefmarkentor Am: 08.12.2016 21:02:13 Gelesen: 39437# 30 @  
Richter führt in seinem Buch "Mecklenburg-Vorpommern die Stempel der Postämter, Zweigpostämter und Poststellen 1945-1952" folgende im Zeitraum 1945 bis 1946 genutzte Stempelgeräte auf:

Zweizeiliger Zeilenstempel (Ortsnotstempel) Altenkirchen (Rügen)
Zweikreisstegstempel ALTENKIRCHEN / a / (RÜGEN)
Zweikreisstegstempel (3) ALTENKIRCHEN (RÜGEN) / a

Gemäß Gemeindeverzeichnis des Landes Mecklenburg hatte Altenkirchen nebst umliegender Ortschaften mit Stand vom 29. Oktober 1946 insgesamt 1.481 Einwohner.

In den Ortsverzeichnis von 1944 und 1949 ist für Altenkirchen ein Postamt notiert. Ab 1951 wird in meinen Unterlagen ein Zweigpostamt geführt.

Der gezeigte Stempelabschlag trägt neben dem Unterscheidungsbuchstaben "b" die Ziffer 2, was wohl ein Zweigpostamt suggerieren soll?
 
lolli Am: 08.12.2016 21:13:26 Gelesen: 39427# 31 @  
@ Briefmarkentor [#30]

Danke für die Info.

Stefan
 
Carsten Burkhardt Am: 08.12.2016 21:30:02 Gelesen: 39418# 32 @  
Das Angebot ist komplett gelöscht. Zumindest diesmal hat es etwas gebracht.

Apropos Stempel. Ich bezweifle nicht, dass ein ähnlicher Stempel in dieser Zeit in Gebrauch war. Schaut man sich die Schrift an, Sütterlin war nicht erlaubt. Der Umschlag bei der 334 ist modern, mit Aufheller.

Viele Grüsse
Carsten
 
Briefmarkentor Am: 08.12.2016 21:51:45 Gelesen: 39407# 33 @  
@ Carsten Burkhardt [#32]

Schaut man sich die Schrift an, Sütterlin war nicht erlaubt.

Es kam doch aber bestimmt mal vor, dass gegen Vorschriften verstoßen wurde?


 
Carsten Burkhardt Am: 08.12.2016 22:09:15 Gelesen: 39398# 34 @  
@ Briefmarkentor [#33]

Gab es die Vorschrift am 16. August 1945 schon? Zumindest hier sieht sie echt aus.

Viele Grüsse
Carsten
 
DL8AAM Am: 09.12.2016 11:51:20 Gelesen: 39315# 35 @  
@ Koban [#23]

Das ist jetzt hoffentlich nicht Dein Ernst?

Koban, leider (!) ist es aber so. Ich darf in Deutschland im Prinzip (fast) alles "fälschen" (bis auf aktuell gültige Postwertzeichen, Wertpapiere, Urkunden, Geld o.ä. und ggf. auch Dinge die unter den Begriff Produktpiraterie fallen), nur darf ich das dann nicht als echt verkaufen.

Leider.

Thomas
 
Briefmarkentor Am: 09.12.2016 12:20:51 Gelesen: 39307# 36 @  
@ Carsten Burkhardt [#34]

Gab es die Vorschrift am 16. August 1945 schon?

Eine gute Frage. Bekannt ist folgendes:

Für das durch britische Truppen besetzte Westmecklenburg galt vom 14. Juni 1945 bis 30. Juni 1945 folgendes:

Zugelassen waren:- Nur offene Postkarten
- Die Gebühr für alle Postkarten betrug 6 Rpf.
- Diese durften nur in lateinischer Schrift geschrieben werden. Deutsche Buchstaben waren nicht zulässig.
- Sie durften keine Auskünfte bezüglich der Bewegungen oder Stellung von Truppen, militärischen Lagern oder militärischen Einrichtungen enthalten, einerlei ob alliierte oder deutsche.
- Die Anschrift musste deutlich auf der rechten Hälfte der einen Seite der Postkarte geschrieben sein.
- Auf der linken Hälfte der Postkarte, derselben Seite wie die Anschrift, musste des Name und die volle Anschrift des Absenders vermerkt sein.
- Mitteilungen durften nicht auf der Vorderseite, sondern nur auf der Rückseite der Postkarte geschrieben sein.
- Die Post stand unter der Zensur der alliierten Militärregierung.


Zum 1. Juli 1945 besetzte die Rote Armee das westliche Mecklenburg. Die Sowjetischen Militäradministration erließ am 1. August 1945 folgenden Befehl an die Regierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern:

Im Hinblick auf die Instandsetzung des Nachrichtendienstes sowie der Organisation des Telegraphen- und Fernsprechdienstes zwischen den Kreisen sowie Wiederaufnahme des Briefverkehrs wie in der Provinz so auch in den Kreisen wird folgende Ordnung beim Gebrauch des Nachrichtendienstes in Anwendung gebracht:

§ 3 Postverbindung
1. Den Postverkehr sowohl im ganzen Land so auch in den Kreisen zu erneuern.
2. Zum Verkehr unter der Bevölkerung, die sich auf dem Gebiet der Sowjetzone Deutschlands befindet zuzulassen.
a) Unverschlossene Einschreiben wie auch unverschlossene gewöhnliche Briefe,
b) telegrafische und Postgeldüberweisungen.
3. Den Selbstverwaltungen der Städte und Kreise der Provinz wie auch den Unternehmungen und Fabriken zu gestatten, das Führen von geschlossener Korrespondenz dienstlichen Charakters und Banderollen (eingeschriebene und einfache) im Gewicht bis zu 1 kg.
4. Bis zum 1.10.1945 bleibt der Tarif für die Postkorrespondenz, Telegramme und Überweisungen nach den Sätzen bis zur Okkupation bestehen.


Quellen: „Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern unter Sowjetischer Besatzung 1945 bis 1949 – Band 1“

Wie die Landesregierung diesen Befehl umsetzte ist mir nicht bekannt. Die nächste mir bekannte Vorschrift datiert vom 22. September 1945 und wurde von der Hauptverwaltung Post- und Fernmeldewesen in Berlin erlassen. http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=9448&CP=0&F=1

Darin heißt es: Für alle Sendungen dürfen nur lateinische oder russische Schriftzeichen und die deutsche, russische, englische oder französische Sprache verwendet werden.


Jedoch ist anhand meiner kleinen Ansammlung von Belegen auffällig, das Sütterlin kaum mehr benutzt wurde. Allerdings ist meine Sammlung zu klein, um allgemeingültige Rückschlüsse ziehen zu können.

http://kleine-briefmarkenecke.de/Mecklenburg-Vorpommern/Maerz-1945
http://kleine-briefmarkenecke.de/Mecklenburg-Vorpommern/April-1945
http://kleine-briefmarkenecke.de/Mecklenburg-Vorpommern/Juni-1945
http://kleine-briefmarkenecke.de/Mecklenburg-Vorpommern/Juli-1945
http://kleine-briefmarkenecke.de/Mecklenburg-Vorpommern/August-1945
http://kleine-briefmarkenecke.de/Mecklenburg-Vorpommern/September-1945
 
Carsten Burkhardt Am: 09.12.2016 14:28:03 Gelesen: 39272# 37 @  
@ Briefmarkentor [#36]

Danke für die schnelle Hilfe.

Um so dämlicher, wenn der Fälscher Sütterlin schreibt, um es echter aussehen zu lassen.

Viele Grüsse
Carsten3
 
Koban Am: 09.12.2016 17:34:24 Gelesen: 39231# 38 @  
@ DL8AAM [#35]

Koban, leider (!) ist es aber so. Ich darf in Deutschland im Prinzip (fast) alles "fälschen" (bis auf aktuell gültige Postwertzeichen, Wertpapiere, Urkunden, Geld o.ä. und ggf. auch Dinge die unter den Begriff Produktpiraterie fallen), nur darf ich das dann nicht als echt verkaufen.

Leider.


Thomas,

ich habe nichts Gegenteiliges geschrieben. Die Frage bezog sich im Wesentlichen auf das Beispiel "Selbst wenn er selbst der Hersteller der Belege sein sollte". Dann ist selbstverständlich weder echt noch Echtheit unbestimmt zulässig! Gleiches gilt natürlich auch, wenn er nicht der Hersteller wäre, aber um die Falschheit wüsste. Die Schwierigkeit Letzteres gerichtsfest beweisen zu können steht auf einem ganz anderen Blatt.

Gruß.
Koban
 
lolli Am: 09.12.2016 18:44:22 Gelesen: 39206# 39 @  
@ Carsten Burkhardt [#37]

Und genauso dämlich die Käufer - so wie ich hätte ich auch wissen müssen, hatte anscheinend kompletten Hirnausfall. :-)

Stefan
 
Briefmarkentor Am: 25.05.2017 14:46:43 Gelesen: 36856# 40 @  
Die nachfolgend abgebildete Briefmarke wurde mit einem ovalen Stempelgerät SCHWERIN (MECKL) abgeschlagen. Die zeittypischen Zweikreisstegstempel hatten die Form eines Kreises.



Dieser Stempelabschlag ist auch auf PhilaStempel hinterlegt. Dort findet ihr zur Zeit 23 echte Stempelabschläge von Stempelgeräten der Schweriner Postämter aus dem Zeitraum 1945 bis 1946.
 
Briefmarkentor Am: 25.05.2017 15:21:35 Gelesen: 36846# 41 @  
Die Stempelabschläge auf dem nachfolgend abgebildeten Beleg aus Wismar wurden als falsch geprüft.



Gemäß dem Buch "Mecklenburg-Vorpommern die Stempel der Postämter, Zweigpostämter und Poststellen 1945-1952" von Hans-J. Richter war der Zweikreisstegstempel (3) WISMAR / b - Postleitgebietszahl im Kreis - seit März 1946 in Gebrauch.



Ich vermute, dass hier das echte und zeittypische Stempelgerät zu einem späteren Zeitpunkt unter Nutzung einer anderen Stempelfarbe missbräuchlich verwendet wurde. Ergänzend hier noch ein echter Stempelabschlag des Stempelgerätes vom 13. Dezember 1945.



Vielleicht kann ein mitlesender Prüfer hier Licht ins Dunkel bringen.

Diese Stempelabschläge sind auch auf PhilaStempel hinterlegt. Dort findet ihr zur Zeit 10 echte Stempelabschläge von Stempelgeräten aus Wismar aus dem Zeitraum 1945 bis 1946.
 
Meck-Pom-adi Am: 27.08.2023 11:23:04 Gelesen: 3127# 42 @  
@Briefmarkentor
Ein Beleg aus Lübtheen mit drei Stempelabschlägen vom 5.2.46. Im Klischee, so unterschiedlich können Abschläge auf einem Beleg aussehen.

Stellt sich die Frage! Links mit Unterbrechung im Datum-Rahmen (Falsch) und der rechte Abschlag ohne Unterbrechung (Echt).

Bis ich diesen Brief bekommen habe sind schon einige als Falsch geprüfte Marken in den Schredder gekommen. Eine Rückdatierung ist nicht immer zwingend denn Stempeln war damals Handarbeit.


 
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