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Thema: eBay führt neues Zahlungsverfahren für alle ein
Das Thema hat 79 Beiträge:
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Richard Am: 07.03.2012 11:06:36 Gelesen: 54932# 30 @  
Axel Gronen von http://www.Wortfilter.de zum neuen Ebay Zahlungssystem:

Kritik am neuen eBay-Zahlungsverfahren

Vor allem für private Verkäufer ist das geplante neue Zahlungsverfahren bei eBay eine Zumutung. Ich meine, damit wird eBay der gesamten Plattform schaden.

Bisher war ich dem neuen Zahlungsverfahren bei eBay gegenüber einigermaßen neutral eingestellt, weil ich insbesondere für gewerbliche Verkäufer keine allzu gravierenden Nachteile sehe. Nun wird aber immer deutlicher, dass eBay gewaltige Probleme mit den privaten Verkäufern bekommen wird.

Zunächst einmal zum Sinn des Ganzen: eBay verliert gegenüber Amazon immer mehr an Boden und ist seit letztem Jahr nur noch die Nummer zwei. Da Amazon offenbar vieles besser macht, kopiert eBay seit einiger Zeit Amazon in vielen Bereichen und möchte nun mit einem umfassenden Käuferschutz punkten. Meine Prognose: Das wird nicht funktionieren!

Ich halte schon die neuen eBay-Verkäuferbedingungen (Ergänzende Geschäftsbedingungen für die Nutzung der eBay.de- und eBay.at-Website als Verkäufer) für rechtswidrig: Darin wird als neuer Vertragspartner der Verkäufer eine mir bisher völlig unbekannte Firma "eBay Services S.à r.l." aus Luxemburg benannt. Dass eBay weder den Geschäftsführer, noch weitere Details außer der Postanschrift nennt, halte ich für einen klaren Verstoß gegen § 5 TMG.

Update 06.03.2012: Der Firmensitz der eBay Services S.à r.l.

Die dann folgende Widerrufsbelehrung ist auch für juristische Laien erkennbar rechtswidrig, denn sie bezieht sich nicht auf die von der "eBay Services S.à r.l." erbrachten Finanzdienstleistungen. Im Übrigen halte ich die Tätigkeit der "eBay Services S.à r.l." für erlaubnispflichtig, sie verfügt aber weder über eine BaFin-Lizenz, noch hat sie eine Banklizenz.

Viel gravierender als die rechtlichen Probleme sind aber die technischen Herausforderungen. Zwar veröffentlicht eBay keine Informationen zum Volumen des Handels in Deutschland. Meiner Schätzung nach geht es aber hier um 200 bis 300 Millionen Zahlungen jährlich, die künftig nicht an die eBay-Verkäufer, sondern an die "eBay Services S.à r.l." gehen. Diese Briefkastenfirma aus Luxemburg ohne vernünftiges Impressum soll künftig jährlich rund 5 Milliarden Euro vereinnahmen? Tolle Idee.

Dass eBay den technischen Herausforderungen der korrekten Verbuchung von Zahlungen schon im bisherigen kleinen Umfang nicht gewachsen ist, zeigt exemplarisch dieser Bericht in der c´t. Das deckt sich auch mit den Erfahrungsberichten, die ich von meinen Lesern bekommen habe.

Vor allem für private Verkäufer ist das neue Zahlungsverfahren eine Katastrophe: Selbst wenn alles glatt läuft, müssen die mindestens zwei Wochen auf ihr Geld warten. Und wenn die "eBay Services S.à r.l." die Zahlung nicht zuordnen konnte oder es sonst ein Problem gibt, dann gibt es richtigen Frust: Von der "eBay Services S.à r.l." gibt es nämlich statt Geld nur mehr oder weniger unpassende Textbausteine. Menschen werden bei der "eBay Services S.à r.l." offenbar nur dann mit Problemfällen befasst, wenn sich die c´t oder ein Fernsehsender meldet. Und Strafanzeigen wegen Untreue werden von den örtlichen Polizeidienststellen vermutlich nur mit Gelächter quittiert: Wer sein Geld einer ausländischen Firma ohne Geschäftsführer und Impressum anvertraut, ist selbst schuld. Zudem haben deutsche Ermittler wohl kaum die Möglichkeit, wegen Einzelbeträgen unter 1.000 Euro gegen potenzielle Täter im Ausland vorzugehen.

Eine Konsequenz des neuen Zahlungsverfahrens wird bisher kaum diskutiert, sie wird aber meines Erachtens das größte Problem werden: Die Verlagerung des Versandrisikos auf den privaten Verkäufer. Künftig müssen auch private Verkäufer bei eBay den Versand nachweisen können. Zitat aus den Verkäuferbedingungen: "Verkäufer sind verpflichtet, auf Anforderung von eBay Services den Versand eines Artikels mittels eines qualifizierten Versandbelegs oder einer Sendungsverfolgungsnummer des Versanddienstleisters nachzuweisen."

Das bedeutet: Wer künftig als privater Verkäufer seine Artikel preiswert als Bücher- oder Warensendung verschickt, wird häufig sein Geld nicht bekommen. Der Käufer muss dann nur behaupten, er habe die Ware nicht bekommen - dann bekommt er sein Geld ohne weitere Prüfung zurück, weil der Verkäufer keinen qualifizierten Versandbeleg hat.

Private Verkäufer sind also künftig gezwungen, nur dokumentierbare (teure) Versandformen anzubieten. Das wiederum ist für die Käufer äußerst unschön: Die hohen Versandkosten werden natürlich auf die Käufer abgewälzt.

Viele von den angeblich 5,4 Millionen aktiven privaten eBay-Verkäufern in Deutschland werden auf den ganzen Ärger keine Lust haben und eBay spätestens nach der ersten Zahlungspanne den Rücken kehren. Und damit sind sie natürlich auch als Käufer verloren.

Bei den rund 110.000 aktiven gewerblichen Verkäufern sieht es etwas anders aus: Die werden die Zähne zusammenbeißen und weitermachen. Das Versandrisiko hatten sie auch schon in der Vergangenheit und einigen Ärger mit (PayPal-)Zahlungen sowieso. Aber auch die gewerblichen Verkäufer werden weniger umsetzen, wenn frustrierte Privatverkäufer die Plattform verlassen und künftig lieber woanders einkaufen.
Mein Fazit

Der Käuferschutz wird durch das neue Zahlungsverfahren verbessert. Das wird das angeschlagene eBay-Image aber nicht entscheidend verbessern: Wer früher schlechte Erfahrungen mit eBay gemacht hat, wird deshalb nicht zurückkommen.

Neue Käufer wird eBay damit nicht gewinnen, im Gegenteil: Verärgerte Privatverkäufer gehen auch als Käufer verloren.

Fakt bleibt: Der Einkauf bei Amazon ist bequemer (1-Klick-Checkout), als der bei eBay. Zwar holt eBay aus Käufersicht bei der Sicherheit nun auf, aber das ist meines Erachtens viel zu teuer erkauft und wird sich vermutlich ohnehin nicht im von eBay gewünschten Maß herumsprechen.

Update: Rechtsanwalt Johannes Richard wirft in seinem kritischen Beitrag noch weitere ungelöste rechtliche Fragen auf. So behält sich eBay Services S.a.r.L. das zweifelhafte Recht vor, mit Forderungen einer völlig anderen Firma, nämlich der eBay Europe S.à r.l., aufzurechnen. Unklar sind auch alle Fragen der Rückabwicklung, z.B. nach Widerruf oder in Gewährleistungsfällen: Internetrecht-Rostock.de Die "Neue eBay-Zahlungsabwicklung"

(Quelle und noch mehr Beiträge: http://www.wortfilter.de/news12Q1/4298-Kritik-am-neuen-eBay-Zahlungsverfahren.php )

Weiteres Thema:

eBay-Preiserhöhung wird Existenzen vernichten

http://www.wortfilter.de/news12Q1/4297-eBay-Preiserhoehung-wird-Existenzen-vernichten.php
 
drmoeller_neuss Am: 07.03.2012 12:06:56 Gelesen: 54913# 31 @  
Aus Verkäufersicht kann ich dem neuen Zahlungssystem durchaus auch positive Seiten abgewinnen: ebay übernimmt für mich die Überprüfung und Zuordnung der Zahlungseingänge. Nicht jeder Käufer bringt es auf die Reihe, bei der Zahlung den ebay-Namen oder die Artikelnummer anzugeben. Wenn dann auch noch der Endbetrag der gleiche ist, hilft nur warten, bis alle anderen bezahlt haben. Natürlich beschwert sich dann der Käufer über die lange Versandzeit. Auch notorische Nicht-Zahler werden es schwerer haben, da ebay konsequenter anmahnen wird als die meisten Verkäufer. Wegen der paar Cent Verkaufsprovision habe ich nie den Aufwand bei ebay getrieben, einen nicht bezahlten Artikel zu melden. Und die letzte Kategorie von Spaßvögeln oder besser gesagt, Erpresser, die nachträglich versuchen, einen Rabatt heraus zu handeln, weil "die Auktion doch so gut gelaufen sei", werden bei ebay als Zahlungsempfänger auf Granit beissen.

Als Verkäufer bin ich auch nicht böse, meine Bankdaten nicht mehr jedem herausrücken zu müssen. Es gab genug Fälle, in denen Betrüger 1-EUR Artikel gekauft haben, um an die Bankdaten heranzukommen und damit zum Beispiel Lastschriftaufträge zu fälschen. Und wenn das Geld einen Tag länger unterwegs ist, werden das die meisten Verkäufer verkraften können. Wahrscheinlich mittelt sich das sogar heraus, da die "gemütlichen" Käufer von ebay konsequenter an ihre Zahlungspflichten erinnert werden.

Auch lässt sich die tatsächliche Versandzeit besser und gerechter messen. Viele Käufer unterliegen dem Irrtum, dass diese Zeit sofort nach Ablauf der Auktion beginnt, und nicht erst dann, wenn sich der Käufer endlich bequemt hat, zu zahlen.

Und dann ist das nächste Damoklesschwert: Versandverlust.

ebay verlangt nicht vom Verkäufer, alles nur gegen Nachweis zu versenden. Bei gewerblichen Anbietern spielt das ohnehin keine Rolle, da hier der Verkäufer per Gesetz immer für einen Postverlust haften muss. Trotzdem schicken die meisten gewerblichen Händler Kleinsendungen ohne besonderen Nachweis ab. Natürlich wird es den ein oder anderen Betrüger geben, der "Sendungen verliert". Mal davon abgesehen, dass hier irgendwann auch bei ebay die rote Lampe angehen wird, würde ich das einfach mit einkalkulieren. Dafür habe ich als Online-Händler keine Verluste durch Ladendiebstahl. Ganz pessimistisch gerechnet, geht jede 100. Sendung verloren. Dann muss ich in meiner persönlichen Kosten-Nutzen-Rechnung 1% auf den Warenwert aufschlagen. Für mich ist jedenfalls das Argument des zwingenden "Versandnachweises" überstrapaziert.

Kommen wir nun zu der eigentlichen Achillesferse, der von ebay verlangten Provision. Zunächst ändert sich für private und gewerbliche Kleinanbieter recht wenig. Paypal-Transaktionen werden im einstelligen Euro-Bereich sogar günstiger, da die über die Pauschale abgedeckt sind. Überweisungen sind für Privatleute in den meisten Fällen umsonst, aber viele Geschäftskonten werden per Buchung belastet. PayPal ist hier halb so wild. Ärgerlich wird es für Anbieter für höherwertige Artikel, da hier die Provision erheblich steigt, im schlimmsten Fall um das mehrfache. Da nicht jeder mit PayPal bezahlt hat, schmerzen die 2% Aufschlag auf die Provision umso stärker. Hier werden viele Händler das Weite suchen, wenn ebay nicht doch einlenkt. Das Geschäftsmodell findet sich immer häufiger, den ebay-Shop nur noch als Werbemedium und Einfallstor für den eigenen Online-Shop zu verwenden. Und für 11% ersparte Provision lässt sich auch schon ein eigener Online-Shop gut bewerben.

Mir scheint es, dass ebay ein selbst verschuldetes Imageproblem hat. 99,99% aller Transaktionen laufen problemlos ab. Trotzdem schaffen es ebay und PayPal erfolgreich, sich regelmässig mit Negativschlagzeilen in der Presse zu platzieren. Das gleiche Problem hat die Deutsche Bahn, obwohl die absolute Mehrheit der Züge absolut pünktlich und das Personal freundlich ist.

Vielleicht hätte ebay Beschwerden in der Vergangenheit nicht mit Textbausteinen abbügeln sollen. Dieses latente Misstrauen führt dazu, dass die meisten Verkäufer davon ausgehen, dass die Einführung des neuen Zahlungssystems nicht funktionieren wird.

Für mich wird die Einführung des neuen Zahlungssystemes bei ebay eine betriebswirtschaftliche Frage sein. Rechnet es sich nicht mehr für die Verkäufer, werden weitere ebay-Mitglieder abspringen bzw. ihr Handelsvolumen drastisch reduzieren. Die Konkurrenz von ebay steht in den Startlöchern. Die Plattform hood.de ermöglicht es, mit dem ebay-Turbolister Artikel einzustellen, und übernimmt auch auf Wunsch die ebay-Bewertungen.
 
Lars Boettger Am: 07.03.2012 12:23:01 Gelesen: 54904# 32 @  
@ Richard [#30]:

Wer sein Geld einer ausländischen Firma ohne Geschäftsführer und Impressum anvertraut, ist selbst schuld.

Was auch immer der Herr schreibt, er hat sich nicht wirklich mit informiert. Zum einen ist Luxe mburg kein Dritte-Welt-Land, zum anderen hat die Gesellschaft drei Direktoren, davon einen mit Adresse in Luxemburg.

Im Memorial-Text wird ausdrücklich darauf verwiesen, dass keine Bank-Dienstleistungen (Factoring) angeboten werden. Das ist eher ein Punkt, der mich von aufsichtsrechtlicher Seite stutzen lässt.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass der eBay-Verkäufer eine Wahl trifft. Es gibt noch viele andere Möglichkeiten, um etwas zu verkaufen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Polar-Tibeter Am: 08.03.2012 09:48:26 Gelesen: 54807# 33 @  
@ drmoeller_neuss [#31]

Die Plattform hood.de ermöglicht es, mit dem ebay-Turbolister Artikel einzustellen

Aber nicht direkt, sondern nur über Export aus dem TL heraus. Diese Datei muß dann bei hood hochgeladen werden. Habe ich da gelesen.

und übernimmt auch auf Wunsch die ebay-Bewertungen.

Dazu habe ich bei hood nichts gefunden. Wo steht da was drüber, wie das geht?

Polar-Tibeter
 
Hausfreund Am: 08.03.2012 11:29:59 Gelesen: 54786# 34 @  
Geht aber nur, wenn man bei Hood einen Shop betreibt. In den Anleitungen für den Shop findet sich auch die Beschreibung.
 
Carolina Pegleg Am: 12.03.2012 00:06:45 Gelesen: 54542# 35 @  
Aus meiner Sicht -- überwiegend als Käufer, gelegentlich als Verkäufer -- ist das eine begrüssenswerte Neuregelung. Die 2% Gebühr sind über die zu erwartenden höheren Verkaufserlöse aus Verkäufersicht problemlos zu verschmerzen. Ich habe in den letzten 12 Monaten etwa 20 Artikel auf ebay (USA) verkauft. Nur etwa die Hälfte ging nach den USA, dann 1x Deutschland, 1 x Österreich, 1 x Singapur, 2 x Italien, 2 x Japan, 2 x Grossbritannien. Die erfolglosen Bieter kamen noch aus einer Reihe anderer Länder. Diese internationalen Verkäufe -- alle problemlos -- wären ohne Paypal nicht möglich gewesen. Als Käufer habe ich mich schon häufig gewundert, wie wenige Verkäufer aus Deutschland Paypal anbieten und/oder internationale Kunden komplett von der Auktion ausschliessen. Über die Jahre zusammengerechnet habe ich so sicher mehr als tausend Euro an Geboten nicht abgeben können. Dabei ist es doch eine der Stärken von ebay, als wirklich internationaler Handelsplattform, dass jeder Kunde die Kommunikation in seiner Landessprache erhält und ein einfaches und sicheres internationales Zahlungssystem besteht. Jeder kann also ohne Probleme nach Italien oder China verkaufen, oder von dort einkaufen. Diese Dienstleistung ist so konkurrenzlos und auch ihr Geld wert. Natürlich bei hood.de (?? noch nie was davon gehört), bleibt man unter sich.
 
AfriKiwi Am: 12.03.2012 03:53:33 Gelesen: 54529# 36 @  
Hier haben wir ein Herdenzwang vom ersten Grad.

Alle Zahlung wird übernommen gegen nur 2%, hört sich gut und nahe schmerzlos an.

So werden auch alle Zahlungsprobleme übernommen und auch rasch aussortiert.

Bald wird bemerkt die Kosten daran verbunden sind unzureichend und wups da gehts gleich auf 3%.

Es kann sogar angeboten werden, dass diejenige ohne Zahlungsprobleme nur 1% bei der nächste Verhandlung bezahlt und der Riskant Händler/Verkäufer 5%.

Handwerker müßen bezahlt werden, wenn man ihm die Arbeit überläßt - es kann doch kaum anders sein, und er darf sein Preis stellen.
 
oldebuche1945 Am: 12.03.2012 09:29:26 Gelesen: 54502# 37 @  
@ Carolina Pegleg [#35]

Hallo Carolina P. !

Wenn Du auf ebay.de gehst, kannst Du jederzeit mitbieten und musst nicht der Enthaltsamkeit frönen. Was mich interessiert, bezahlt ihr die gleichen hohen Gebühren bei Ebay und Paypal ? Gibt es eventuell zu hier etwa Unterschiede ? Wenn ja, dann kannst Du die Frage, warum hier wenig Paypal anbieten, eigentlich selbst beantworten.

Der Sinn dieser an sich unnützen Verschlimmbesserung ist, und dieses wurde z.T. schon erwähnt, die ausserhalb Paypal vagabundierenden Geldströme, zur angeblichen Perfektionierung der Kaufabwicklung, zunächst bei Ebay zu kanalisieren. Wenn auch 2% wenig aussehen, der Gewinn stellt sich ja eigentlich bei dem Riesenbatzen ein, denn nur der ist der Ausgangspunkt für neue Begehrlichkeiten geworden.

In diesem Sinne
oldebuche1945
 
ligneN Am: 13.03.2012 18:13:39 Gelesen: 54392# 38 @  
Axel Gronen auf Wortfilter hat recht.

Und die privaten Anbieter sind bei ebay das Salz in der Suppe. Jedenfalls für alle Käufer wie mich, die NICHT beliebig vermehrbares wie Elektro/DVD/mp3-krams suchen. Meist vorgestern in China hergestellt und bei anderen Onlineplattformen wie Amazon viel einfacher zu haben.

Ebay hätte schon längst Mehrfach/Schein-Accounts von "shill bidders" überprüfen können. Schon längst gravierend auffällig gewordene Anbieter über die Konto- / Kreditkartendaten für immer ausschließen können. Macht man aber nicht wg. Personal kostjageld und Schaden haben die Bieter. Deckaccounts, Strohmänner - geschenkt.

ebay war vom Ansaz her ein digitaler Flohmarkt / Antiquariat mit ebbes Spannung durch Auktionssystem. Das lief halbwegs prima, bis man - trotz rasanter Zunahme der Umsätze - Investitionen in Sicherheit / Aussieben der Strolche unterließ.

Die Anonymisierung der Bieter ebenso wie die "0" Cent Angebotsgebühr für Privat waren aber die beiden größten Fehler der letzten Jahre. Seitdem ist man als Käufer in mancher Hinsicht Manipulationen frei ausgeliefert und sieht vor lauter Billigmüll keine brauchbaren Sachen mehr angeboten. Der Zeitaufwand wird immer größer, gleichzeitig hat man auch die Suchmöglichkeiten auf "100 Zeichen" begrenzt.

In diesen Zusammenhang gehört, daß man bei Anklicken von beendeten Angeboten inzwischen nicht mehr auf dem angebot sondern einer großen Werbefläsche von laufenden "ähnlichen" Sachen landet mit Winzlink zum weiterklicken auf das gesuchte Angebot. Selbst dort landet man erst mal wieder auf einer breiten Werbefläche "ähnlicher Angebote" im header, bis dann nach einigem Scrollen das gesuchte beende Angebot auftaucht.

Offenbar soll der geneigte Bieter immer X-zig "ähnliche Angebote" vorgeführt bekommen "weildannkaufterjamehr". Tut er nicht, ihr Marketinggenies. Er sucht nicht mehr im ebay Dschungel, sondern klickt genervt weg zum Original.

Ein 2. Amazon wird man nie werden, schon weil man einfach zuwenig oder gar nicht in Sicherheit und Kontrolle investiert. Das gehört schlicht zum Geschäftsmodell von ebay der letzten Jahre. Auf mittlere Sicht der Weg in den Untergang. Neue Manager + "back to the basics" wären das einzige, was ebay helfen könnte.

Das neue Zahlungssystem würde als "Treuhand/Sicherheitsangebot" wohl nur ab gewisser Mindestbeträge - ?100 Euro? einen Sinn ergeben und halbwegs beherrschbar sein. Selbst dann müßte man hoch investieren.

Gruß
ligneN
 
Hausfreund Am: 13.03.2012 19:44:29 Gelesen: 54366# 39 @  
eBay verdient inzwischen mit PayPal mehr als mit der eigentlichen Plattform.
 
Carolina Pegleg Am: 20.03.2012 04:51:36 Gelesen: 54126# 40 @  
@ oldebuche1945 [#37]

Aus dem Gefühl heraus geschätzt sind die kombinierten ebay/paypal Gebühren etwa genauso hoch in den USA wie in Deutschland, rund 10%. Ich habe es aber einmal genauer recherchiert, weil mich das jetzt auch interessiert hat.

Auf ebay USA entfällt die Einstellgebühr unter 50 Auktionen im Monat. Verkaufsprovision ist 9% vom Umsatz (Auktionspreis plus Versandkosten zusammengerechnet). Paypalgebühren sind $0.30 plus 2.9% für Inland (USA) oder 3.9% für Auslandstransaktionen. Die Kosten sind also höher, als die eingangs in diesem Thema für ebay.de genannten "11% insgesamt." Dazu kommen bei Auslandstransaktionen ggf. noch 2.5% für Geldwechseln zwischen Währungen, aber es gibt auch die Möglichkeit Zahlungen in Fremdwährungen ungewechselt in Paypal-Konto zu belassen. Das ist was ich normalerweise mache. Die angesammelten Euros werden dann gelegentlich für Käufe benutzt.

Ob die Paypalgebühren das Geld "wert" sind, oder nicht, ist wahrscheinlich letzendlich eine Diskussion wo die Ansichten weit auseinanderliegen. Ich wollte nur eine zusätzliche Perspektive aufzeigen, die meiner Meinung nach hier bislang zu kurz gekommen. Paypal ist im Vergleich zu Auslandsüberweisungen oder Auslandsscheckzahlungen ausserhalb des IBAN/BIC Raumes nicht nur "spottbillig," sondern auch einfacher und sicherer. Paypal erweitert daher potentiell den Kreis der Bieter beträchtlich und das ist m. M. das Geld wert. Briefmarkensammeln in Aisen boomt, und wie soll ich da sonst an die Käufer rankommen?

Interessant auch das ligneN [#38] anmerkt, das Amazon für Käufer einfacher ist -- die haben genau das System, das ebay jetzt einführen will, d.h. Zahlungen erfolgen zentral an Amazon und werden von dort an die Verkauefer ausgeschüttet.

Übrigens, das Gesamtvolumen der über Paypal abgewickelten Zahlungen im Jahr 2011 betrug 118 Milliarden US Dollar, 25% davon grenzüberschreitende Zahlungen.

Arno
 
oldebuche1945 Am: 26.03.2012 19:24:36 Gelesen: 53869# 41 @  
@ Carolina Pegleg [#40]

Hallo C. P.

Habe mich etwas näher mit der Paypal-Problematik ob Deines überschwänglichen Lobes beschäftigt.

Bei Inlands-Überweisungen fallen 1,9% der überwiesenen Summe plus 0,35 Euro Fixum hier an. Das geht noch !

Bei Überweisungen aus dem Ausland sieht es viel düsterer aus, ausgehend von den AGB's sind es 3,9 - 5,2% + ein Fixum von 0,35 Euro. Warum nun diese Spanne, das wissen die Götter ?

Real mit Einrechnung des Fixum sind es so 5,30 %, wenn die Überweisung z.B. aus Brasilien kommt. Wenn man bedenkt, daß der Regelfall ein "Rein - Raus " ist, etwa eine Spanne von 5 Tagen, dann sind diese 5,3 % schon richtig happig. Wo bekommt man 5,3 % für die paar Tage ?

Noch gravierender wird es, wenn Fremdwährungen gewechselt werden. Das sind dann nochmal 2,5 - 4,0 % Zuschlag auf die marktüblichen Wechselgebühren. Auch nicht schlecht !

Nicht jeder kann seine Fremdwährung stehen lassen, so wie Du vorschläglich anmerktest. Dazu kommt noch die Kursproblematik zwischen Euro und $, mal nur am Rande erwähnt.

Ihr wohnt wohl doch näher am Olymp, und diese Götter sind Euch wohlgesonnener. So ist wohl der Sachverhalt.

MfG
oldebuche1945
 
Carolina Pegleg Am: 27.03.2012 03:59:54 Gelesen: 53805# 42 @  
@ oldebuche1945 [#41]

Ich glaube, dass Du mein Argument leider nicht 100% verstanden hast. Deswegen noch mal. Nun anhand eines Standardbeispieles:

Ein Verkäufer in Deutschland bietet auf ebay.de einen Artikel zu 1 EUR Startpreis an. Der Verkäufer bietet paypal als Zahlungsmethode an und versendet weltweit mit entsprechenden kostendeckenden Versandkostenpauschalen je nach Versendundungsort.

Der Artikel wird für 10 Euro an einen Käufer in Deutschalnd (alternativ: die USA) verkauft. Die entstandene Einstellkosten oder ebay-Provision ist für die folgende Betrachtung irrelevant, weil sie identisch ist, egal ob der Käufer in Deutschland oder im Ausland sitzt.

Bezahlt der deutsche Käufer per Überweisung, so scheint es, entstehen keine zusätzlichen Kosten für die Zahlung. Ich habe keine aktuelle Information ob das so richtig ist, aber so scheine ich es der Diskussion zu entnehmen, dass Überweisungen ein kostenloser Service der Banken sind. Bezahlt der Käufer per paypal entstehen 0,35 EUR plus 1.9% von 10,00 EUR = 0,54 EUR an Kosten. Ich vermute, dass ein kluger Verkäufer diese Kosten in aller Regel in der Versandkostenpauschale einrechnet, und dass ein kluger Käufer auch einsieht dass "Versand" nicht nur die reinen Portokosten sind. Sitzt der Käufer in den USA kommt Zahlung per Überweisung nicht in Betracht. Die Paypalgebühren betragen 0,35 EUR plus 3.9% von 10,00 EUR = 0,74 EUR. Der kluge Verkäufer wird paypal-Zahlung bei Auslandsverkäufen stets antizipieren und daher diese Kosten immer pauschal in die Versandkosten miteinbeziehen.

"Wechselgebühren" entstehen nicht. Der Artikel wird in Euro angeboten und in Euro bezahlt. Die Kosten der Umrechnung von USD, in Euro sind in den 3.9% Gebühren enthalten. Das ist die Dienstleistung von paypal, die mit der Gebühr abgegolten wird. Es wird in Euro verkauft und in Euro gezahlt.

Wechselgebühren entstehen, wenn ich als deutscher Verkäufer einen Artikel z. B. auf ebay.ca (in Canada) in kanadischen Dollar anbiete. Der Käufer zahlt dann in CAN$ (die Währung in der der Artikel gelistet wurde). Der Verkäufer kann die in CAN$ auf seinem paypal-Konto eingegangene Zahlung in Fremdwährung auf seinem Paypalkonto stehen lassen und ggf. in der Zukunft für einen Einkauf in CAN$ nutzen. Benutzt der Verkäufer das Geld allerdings später um einen Artikel, der in Euro verkauft wird, zu ersteigern, oder lässt er sich den Betrag in Euro auszahlen, dann entstehen in der Tat Wechselgebühren. Allerdings war es ja die Entscheidung des Verkäufers, den Artikel in kanadischen Dollar anzubieten, und so vermute ich dann, dass diese Gebühren auch einkalkuliert waren, um einen anderen und "kauffreudigeren" Kundenkreis zu erreichen.

So ist dann in der Tat der Sachverhalt.

Ob diese Dienstleistung von paypal das Geld wert ist, wie ich schon gesagt habe, dass kann jeder für sich entscheiden. Ich habe gelegentlich ebay Verkäufer in Deutschland gebeten, mich als amerikanischen Bieter zuzulassen und paypal Zahlung zu gestatten. Wenn ich eine Antwort erhalten habe, war es 50/50 positiv/negativ und es gabe einige sehr gute Erfahrungen. Ein Verkäufer hat mir allerdings auch geschrieben, dass es für "50 Cent Differenz zum nächten Bieter den Aufwand nicht wert wäre." Das ist natürlich völliger Quatsch. Ich habe z. B. vor kurzem einen Feldpostbrief aus Ägypten auf ebay verkauft. Startpreis US$ 10, ein Bieter aus GB hat US$ 11.67 geboten, ein Ami US$ 24.88 und ein Italiener US$ 25.38 (mindestens). Für wieviel wäre der Brief verkauft worden, wenn ich ausländische Bieter ausgeschlossen hätte? -- Für $10 an den Ami, d. h. ein Verlust von $15.38. Wäre die Auktion so in Deutschland gelaufen ("kein paypal" = de facto Ausschluss von Bietern ausserhalb des IBAN/BIC Raumes), wäre der Zuschlag für $12.17 an den Italiener erfolgt. Was ich mit diesem Beispiel illustrieren will, ist alles was ich mit meinem Beitrag [#35] sagen wollte: Paypal resultiert in deutlich mehr internationalen Geboten und damit höheren Zuschlagspreisen. Sich auf die 2% höheren Kosten zu fixieren ist möglicherweise kurzsichtig. Wie gesagt, das ist meine Perspektive und Erfahrung und hat mit Olymp nichts zu tun. "Überschwänglich" werde ich dann, wenn ebay/papal die kombinierten Gebühren unter 5% halten. Bis dahin sind mir 88% von $ 25.38 auf meinem Konto allerdings immer noch lieber 91% von $ 10 oder 100% von $ 0 auf Delcampe.

Beste Grüsse aus Ohio,

Arno
 
AfriKiwi Am: 27.03.2012 05:29:32 Gelesen: 53799# 43 @  
PayPal hängt ja an ebay - wie schön - so am Rande.

Die Prozenten !

Ein Artikel im Wert knapp unter NZ$20 wurde mir von einem Käufer in England gekauft, bezahlt in NZ$ und gegen 6.67% Gebühren. Der Käufer hat einen Betrag unter $2.50 nachgezahlt worauf 32% Gebührenkosten abgezogen wurde.

Es scheint wohl, wo kleine Beträge bezahlt werden hohe Gebüren fällig sind und weniger, wenn der Betrag heftiger ist. Im Prinzip bin ich damit einverstanden, es war aber mal anders am Anfang mit kleine Beträge.

Also sind kleine Zahlungen dem Verkäufer ungünstig und besser auf einem nächsten höheren Kaufwert zu übertragen.

Dazu dann Angebot ab €1 und Zuschlag €2 mit Port gehts unter €5 ob die Prozenten auch so bei der Euro so aussehen, wäre wohl interessant ?

In Euro wäre das obere Beispiel die Hälfte, also in der Gegend von 3.3% und 16%.
 
DMD Am: 27.03.2012 10:06:12 Gelesen: 53762# 44 @  
@ Arno, nur so am Rande:

Wenn nur der Italiener von den dreien hätte bieten können, wäre der Brief nicht unbedingt für 12 €, denn andere Bieter mit einem Limit von z. B. 21 € hätte auch zum Zug kommen können.
 
Kontrollratjunkie Am: 27.03.2012 11:03:45 Gelesen: 53748# 45 @  
Hier noch ein lesenswerter Link zu dem neuen Wahnsinn namens Ebay:

http://www.wortfilter.de/news12Q1/4326-Scheitert-eBays-neues-Zahlungsverfahren.php

Gruß
KJ
 
DL8AAM Am: 27.03.2012 15:04:36 Gelesen: 53711# 46 @  
@ Carolina Pegleg [#42]

Zum Einstieg: Ich finde das (die Zahlungsschiene) super!

Problem 1 ist, dass viele dt. eBayer eher nur auf den heimischen Markt schauen und verkennen, dass es sich bei eBay im Prinzip um ein weltweites System handelt. Das zufälligerweise in DL viele Banken kostenlose Eurolandüberweisungen anbieten, ist aber weltweit gesehen nur eine winzige Ausnahme. In einigen Ländern sind private Inlandsüberweisungen auch heutzutage unüblich bzw. auch unmöglich, wenn ja dann sind diese in der Regel meist recht teuer. Für ein weltweit aktives Unternehmen sind Sonderlösungen für einzelne Staaten nicht schön, ideal ist immer ein System für alle aufzubauen. Es gab zwar schon vorher die Möglichkeit freiwillig Zahlungen über paypal zuzulassen, was aber viele deutsche Anbieter - auf Grund "Aufwand" und Kosten - bisher kaum akzeptierten. D.h. deutsche Angebote/Bieter drehten sich bisher meist nur um sich selbst herum, mit der Folge, dass es quasi eine deutsche eBay-Insel gab. Da kann ich eBay sehr gut verstehen, dass sie dass so nicht wollen. ebay ist eben international ausgerichtet, gerade letzte Woche hat sich ein Kollege einen schönen Schal aus Festlandchina und Schuhe aus Singapur schicken lassen (und habe interessante Schalter AFS-Frankturen bekommen, hi). Der kostengünstige Zahlungsverkehr macht schon Sinn, Insellösungen - auch wenn sie im Einzelfall mal günstigerv sein sollten - aber nicht.

In der letzten Zeit hatte ich für ein paar Freunde die Zahlungsabwicklung für deren eBay-Ersteigerungen (von privat) in den USA deichseln können. Scheinbar haben in DL nicht einmal alle eine Kreditkarte, d.h. keine CC, kein paypal, nur "EC-Karte" und kostenloses Gehaltskonto - nur wie jetzt zahlen? Meist konnte dass dann so geklärt werden, dass ich meine Kreditkartendaten zur Verfügung stellte, der Verkäufer in den Staaten einen befreundeten Ladeninhaber vor Ort fragte, ob dieser damit eine Zahlung in seinem Laden buchen würde und er, der private eBay-Verkäufer, vom Ladeninhaber sein Geld, abzüglich CC-Gebühren und Provision etc., bekommt. Bisher ging auch nie etwas schief, ufff. Das macht nicht wirklich jeder mit. Ich mache das auch nur, wenn mir der Käufer versprochen hat, mir die Frankturen zu überlassen. Wie komme ich denn sonst einmal ein die neuen US PC-AFS für Frachtsendungen des USPS (siehe [1])? ;-)

BTW, ich habe vor zwei Wochen eine meldepflichtige Überweisung in N$ nach Namibia über unsere lokale Sparkasse auslösen müssen. Von der versprochen schnellen Ausführung (Aussage des Sparkassenbeamten "nur 2-3 Wochen") abgesehen hätte ich nicht einmal mehr Geld für die Tränen im Auge gehabt, hätte ich die Gebühren selbst zahlen müssen.

Problem 2 ist, dass wir in DL die Unsitte ausgebildet haben, in jeder Suppe erst einmal das eine Haar zu suchen und dann Dinge jahrzehntelang totdiskutieren (natürlich unter der Moderation von Nurbedenkenträgern). Paypalzahlungsverkehr hat natürlich nicht nur Vorteile, beim Bäcker nebenan beispielsweise keine, aber auf Grund des internationalen Charakters überwiegen diese bei eBay nur mich klar (ich spreche nur von der Zahlung). Es ist aber trotzdem nur eine Kompromisslösung, damit die eBayer weltweit ohne Barrieren vergleichsweise problemlos agieren können. Man könnte jetzt zwar einwerfen, dass ich als Verkäufer/Bieter das nicht brauche, da meine Zielgruppe sowieso nur aus dem innerdeutschen Raum kommen würde. Nur warum ist das so? Nur weil wir mit unserer dt. eBay-Insel 95% des restlichen eBay-Weltmarktes ausschliessen.

FYI, es klingt zwar alles wie eine Werbebotschaft für paypal-eBay, ich bin aber eigentlich nicht wirklich ein Freund dieser allmächtigen Plattform. Insbesondere die kommerzielle Sofortkäufeschiene ist mir ein besonderer Dorn, die Angebote sind zwar billiger (gut gut), aber führen zur letztendlich Verödung des örtlichen Einzelhandels. Wenn dann nur noch Lehrstände und Ketten in der Fußgängerzone vorherrschen, ist das Geschrei wieder groß. Und die Versandlabels der deutschen Paketdienste sind auch nicht wirklich sammelswert, oder? Tja, obwohl eigentlich nicht? Man müsste sich nur einmal damit näher beschäftigen. Philatelie ist vielseitiger als man denkt. ;-)

Gruß
Thomas

PS: Sofortkauf bei eBay-Mozambique wäre aber AFS-frankturtechnisch wieder supi ;-))

[1]: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=43649
 
Carolina Pegleg Am: 27.03.2012 16:17:22 Gelesen: 53698# 47 @  
@ DMD [#44]

Ich verstehe Dein Argument leider nicht. Wenn nur der Italiener hätte bieten können, wäre er der einzige Bieter gewesen und der Brief wäre für 10.00 Euro an ihn gegangen. "Andere Bieter mit einem Limit von 21 Euro, die hätten zum Zug kommen können" (?), gab es nicht. Wenn Du meinst -- als abstraktes Beispiel -- dass ein bestehendes Gebot von 100 andere abhält 95 zu bieten, und man daher nie sagen kann, wie der Ausschluss des Bieters von 100 sich auswirken würde, dann ist das m.M. nur teilweise richtig. Erstens, und das ist der Hauptgrund, gehen die Gebote bei ebay in der Regel erst in den letzten 10 Sekunden hoch. Das bestehende Höchtgebot von 100 ist daher bis zur letzten Sekunde unbekannt, und niemand wird daher abgeschreckt 95 zu bieten. Zweitens springt das nächsthöchste Gebot nur deshalb auf 95, weil es ein Gebot von 100 gibt. Ohne das Gebot von 100 würde der zweithöchste Bieter die Auktion eine Stufe höher als der drittbeste Bieter gewinnen. Das ist genau mein Beispiel oben, wo der Abstand vom zweiten zum dritten Bieter deutlich grösser ist. Hier der Link zur abgelaufenen Auktion:

http://cgi.ebay.com/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=150752618227

Noch einmal: Das ist nur ein Beispiel, dazu dass Paypal das Mitbieten von ausländischen Sammlern erst ermöglicht, es also positive Effekte gibt. Das hat nichts damit zu tun, dass Paypal in Deutschland jetzt Pflicht werden soll, bzw alle Zahlungen über Ebay abgewickelt werden sollen. Einen unnnötigen Zwang zu irgendwas finde ich auch nicht gut. Auch Gebührenerhöhungen finde ich nicht gut. Wenn es aber so kommt, glaube ich dass es im nachhinein sich als viel Lärm und unnötige Aufregung heraustellt. Die x% Prozent höheren Kosten werden vom Verkäufer in die Versandkostenpauschale einkalkuliert, weitergereicht und damit fertig. Und an die Verzögerung bis das Geld auf dem Verkäuferkonto ist, wird man sich auch gewöhnen. Als nur sehr gelegentlicher Privatverkäufer, ist es mir ehrlich gesagt ziemlich egal, ob das drei oder fünf Tage dauert. Zumeist lasse ich das Geld sowieso auf dem Paypal-Konto stehen -- als kleine "Schwarze Kasse" unabhängig vom Gemeinschaftskonto :)

@ Kontrollratjunkie [#45]

Danke für den Link. Gute Hintergrundinfo, aber ein bisschen dramatisierend für meine Geschmack. Aristoteles hat dargelegt, dass es drei Formen der Argumentation gibt, Ethos, Pathos, und Logos. Ich bin ziemlich eindeutig (?) ein Anhänger von Überzeugung durch sachliche Argumente (Logos) -- was allerdings die schwächste Form der Argumentation ist. Bei Argumentation die mit Übertreibung darauf abzielt Emotionen hervorzurufen (Pathos), "Skandal! Keine BaFin-Lizenz! Ebay nimmt Hartz IV Empfängern die Babynahrung weg," schalte ich ab. -- Ich bin hier schon wahlkampfgeschädigt und habe aufgrund des ständigen Drückens auf die Tränendrüsen jedesmal wenn man das TV anschaltet vielleicht derzeit eine dünne Haut für Panikmache. Derzeit wird die amerikanische Gesundheitsreform vor dem Verfassungsgericht verhandelt -- eine politische Debate, die sich durch die vollkommene Abwesenheit von logos auszeichnet.

Arno
 
nomis Am: 27.03.2012 17:56:58 Gelesen: 53669# 48 @  
Ein Tipp: http://www.paypalsucks

MFG
 
Carolina Pegleg Am: 28.03.2012 04:59:57 Gelesen: 53604# 49 @  
@ DL8AAM [#46]

Thomas,

mein langatmiger Beitrag [#47] hat sich mit Deinem überschnitten. Stimme Dir ziemlich in allem zu. Ich habe für Auslandsüberweisung von umgerechnet $ 250 hier schon $ 30 Gebühren bezahlt. Und dann beschwert man sich das Paypal Gangster sind.
 
DMD Am: 28.03.2012 09:48:48 Gelesen: 53573# 50 @  
@ Arno

Zur Erklärung: Ein Bieter, der am Feb-12-12 17:10:33 PST 21 $ geboten hat, kommt in der Ergebnisliste gar nicht mehr vor, da das Gebot des Bieters m***n ja um Feb-12-12 17:10:31 PST schon in der Ergebnisliste mit 24.88 $ Eingang gefunden hat.

Wenn man übrigens versehentlich anstatt Sepa/EU Überweisung die Auslandsüberweisung anklickt, dann sind Überweisungen auch nach Euroland teuer. Die Überweisung in die Niederlande von 15 € hat mich 4.60 € gekostet.
 
Tabaluga Am: 28.03.2012 10:00:23 Gelesen: 53568# 51 @  
@ DMD [#50]

Wenn man übrigens versehentlich anstatt Sepa/EU Überweisung die Auslandsüberweisung anklickt, dann sind Überweisungen auch nach Euroland teuer. Die Überweisung in die Niederlande von 15 € hat mich 4.60 € gekostet.

Habe für eine Überweisung nach Luxenburg 25,00 Euro bezahlt, es war zwar ein höherer Betrag doch das dürfte m.M. nach gleich sein, Buchung bleibt Buchung. Dass die Banken hier ganz unterschiedlich kräfig abzocken und das auch zwischen den Euroländern ist nee riesen Schweinerei !

Diese Bankgebühren oder auch Paypal Gebühren fallen ja gerade bei Kleinbeträgen richtig ins Geld und in der Philatelie geht es ja oft um geringe Summe.

mfg
Jens
 
Lars Boettger Am: 28.03.2012 10:20:45 Gelesen: 53559# 52 @  
Wer bei eBay verkauft, dem unterstelle ich einen gewissen Hang zum Masochismus. Das Menu ist kompliziert, die Einteilung der Kategorien oberflächlich, die Betreuung dürftig, die Kommunikation schwierig - und dafür zahle ich im Verhältnis zu anderen Verkaufsalternativen richtig viel Provision. Aber ich stelle immer wieder fest, dass für viele Verkäufer eBay als einzige Verkaufsmöglichkeit (oder auch Einkaufsmöglichkeit) sehen. Ich billige eBay auch ein gewissen Relevanz zu, sonst würde ich dort nicht sporadisch etwas kaufen, aber da ich einen gewissen Grad der Spezialisierung erreicht habe, muss ich mich nach Material woanders umsehen.

Tausch und Kauf im Verein: Für meine Stempel- und Markensammlung finde ich immer wieder etwas bei Vereinskollegen. Sie wissen, was ich suche und bringen entsprechende Stücke mit. Umgekehrt habe ich auch immer etwas dabei. Das kostet mich meinen Vereinsbeitrag pro Jahr, für den ich noch andere Leistungen erhalte.

Tauschtage: Ich besuche sehr gerne die Tauschtage, auch als Verkäufer. Ein Tisch kostet zwischen 12 und 15 Euro. Ich kann meine überschüssigen Sachen anbieten und ohne große Provisionszahlung verkaufen. Ab und zu bekommt man auch schöne Sachen angeboten. Und man hat ein weit aus größeres Angebot, wie im Internet.

Floh- und Trödelmärkte: Der Verband der Floh- und Trödelmarkthändler veranstaltet regelmäßig große Messen. Da findet man als Briefmarken- und Postkartensammler oft schöne Stücke, muss allerdings 2 oder 3 Euro Eintritt bezahlen.

Delcampe et al.: Für mich ist Delcampe mittlerweile viel interessanter als eBay. Wer sich darüber aufregt, dass dort so viel zu finden ist, hat die Suchfunktionen und Kategorien noch nicht entdeckt. Von der Gebühr her ist das auch alles günstiger als eBay. Und nicht so hektisch.

Auktionen: Dank "Philasearch" oder "Stampauctionnetwork" kann ich die aktuellen Auktionsangebote einfach durchsuchen. Und als Verkäufer bekomme ich trotz hoher Gebühren für gängige Ware faire Marktpreise. Allerdings erhalte ich nicht sofort mein Geld und ich sollte mir vor dem Verkauf Gedanken machen, ob das Auktionshaus seriös ist.

Wie gesagt, es gibt eine Menge Alternativen zu eBay. Wem die Kombination Zahlungsverfahren + PayPal nicht passt, der muss jetzt nicht jammern, sondern sollte handeln.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Lars Boettger Am: 28.03.2012 10:25:18 Gelesen: 53558# 53 @  
@ Tabaluga [#51]

Ich zahle seit Jahren für Überweisungen von Luxemburg nach Deutschland 20 Cents. Das mag unter anderem daran liegen, dass Luxemburg (im Gegensatz zu Deutschland) im Inlands- wie im Auslandsverkehr nur mit IBAN/BIC arbeitet. Anstatt auf die Banken zu schimpfen, sollte sich der deutsche Verbraucher mal fragen, warum Deutschland im internationalen Vergleich Zahlungsverkehrs-Diaspora ist.

EC- und Maestro-Karten gibt es auch nicht mehr, ich kriege jedes Mal einen Anfall, wenn ich in Deutschland etwas elektronisch bezahlen soll. Mittlerweile nehme ich nach Deutschland wieder Bargeld mit, weil fast nirgends "normal" bezahlt werden kann.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
DMD Am: 28.03.2012 10:32:41 Gelesen: 53548# 54 @  
@ Lars

Eine Überweisung nach NL kostet mich normalerweise auch nur die gleichen Gebühren wie innerdeutsche Überweisungen. Es gibt jedoch neben der SEPA/EU Überweisung auch die Auslandsüberweisung. Auch dort wird die IBAN/BIC Nummer verwendet. Ich habe einen Fehler gemacht, indem ich die falsche Auswahl getroffen habe.
 

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