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Thema: Altdeutschland Bayern: Stempel bestimmen
Das Thema hat 187 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 19.08.2020 00:22:28 Gelesen: 53727# 138 @  
@ siegfried spiegel [#137]

Hallo Siegfried,

die 1. Marke wurde mit dem Mühlradstempel der 1. Verteilung entwertet, passt also für dich, die 2. Marke zeigt den geschlossenen Mühlradstempel 271 der 2. Verteilung.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
siegfried spiegel Am: 19.08.2020 08:01:56 Gelesen: 53707# 139 @  
Hallo Ralph,

vielen Dank für deine Auskunft.

Die Frage war aber, ob man mit genügend Vergleichsmaterial zweifelsfrei feststellen kann, ob die Stempel auf losen Marken tatsächlich von Langenfeld sind, oder Nr.177 von Hahnbach, bzw. Nr. 271 von Pless sein könnten.

Im Sem steht doch, dass bei bestimmten Werten eine Zuordnung nicht möglich wäre. Ich habe bisher vermutlich noch keinen Stempel von Hahnbach oder Pless gesehen, kann mir aber vorstellen, das die dort verwendeten MR in Details abweichen.

Grüße aus Mittelfranken,
Siegfried




 
bayern klassisch Am: 19.08.2020 09:47:11 Gelesen: 53664# 140 @  
@ siegfried spiegel [#139]

Hallo Siegfried,

die Nummernstempel (so hießen sie amtlich, nicht Mühlradstmepel, das ist ein terminus technicus unserer Zeit von Sammlern verliehen) wurden nach Dienstende am 19.11.1856 über die Mittelbehörden nach München geschickt, wo sie hinsichtlich ihres Erhaltungszustandes geprüft und, wenn diese o.k. war, neu verteilt wurden (sog. 2. Verteilung).

Es waren also immer dieselben Stempel. Nur wenn Stempel keine brauchbaren Abschläge mehr lieferten, wurden sie eingezogen, vernichtet und ein neuer Stempel angefertigt.

Wenn also ein guter Stempel am 19.11.1856 in Ort A im Einsatz war, er am 20.11.1856 in München geprüft und für gut befunden wurde, bekam ihn Ort B am 30.11.1856 zugeteilt und durfte mit ihm ab dem 1.12.1856 Marken entwerten.

Bei losen Marken ist das Unterscheiungskriterium die Wahrscheinlichkeit - viele Marken Bayerns kommen hinsichtlich Platten und Typen nur begrenzt vor, wobei es immer wieder Ausreißer gibt (sog. Liegenbleiber oder Portemonnaiemarken, die jahrelang irgendwo ihr karges Dasein fristeten).

Darüber hinaus gab es bei einigen Poststellen Besonderheiten - 74 = Dachau z. B. stempelte immer zentrich rechts leicht auf den Brief übergehend. Hätte man 100 Marken mit diesem Stempel, würde man vlt. 80 aufgrund der o. g. Methode zuordnen und könnte mindestens 19 der verbliebenen 20 Marken anhand der Stempelung zuordnen.

Andere Stempler haben ihre Marken neben dem Nummernstempel oft nur am Rand leicht mit dem Halbkreisstempel versehen, so dass man auch hier eine Zuordnung treffen kann, wenn man sich sehr gut auskennt.

In dubio gilt immer der Stempel als richtig, der weniger Zuschlag nach sich zieht, also der Häufigere ist.

Liebe Grüsse,
Ralph

[Beiträge [#137] bis [#140] redaktionell verschoben aus dem Thema "Altdeutschland Bayern: Mi. 2 zu 3 Kreuzer in 2 Haupttypen", in welchem es um die Bestimmung von Marken ging]
 
siegfried spiegel Am: 01.10.2020 10:58:33 Gelesen: 52819# 141 @  
Hallo Bayernsammler,

in meiner Heimatsammlung befinden sich 2 Stempel von Scheinfeld, die ich nicht so recht zuordnen kann.

Auf dem Paar Portomarke Nr.9 ein 2-Zeiler "SCHEINFELD. / 4 OKT", das könnte der Aushilfsstempel von Scheinfeld sein.

Allerdings steht im Sem Seite 416 als Verwendungszeitraum (18)69, die Portomarke Nr.9 erschien aber erst im Januar 1882.

Auf dem Geldbegleitbrief ist ein 2-Zeiler "Scheinfeld / 27/5", die 27 ist handschriftlich eingetragen.

Der Brief geht an die "Gräfl-Creditkasse Castell". Ist das der Fahrpoststempel des Expediteurs?

Beste Grüße aus Mittelfranken,
Siegfried


 
bayern klassisch Am: 01.10.2020 12:17:07 Gelesen: 52801# 142 @  
@ siegfried spiegel [#141]

Hallo Siegfried,

m. E. sind beide Stempel Aushilfsstempel, die natürlich auch nicht ewig hielten, sondern im Lauf der Jahre ersetzt wurden.

Dein Satz: Ist das der Fahrpoststempel des Expediteurs? ist ein wenig unglücklich, weil, von Ausnahmen abgesehen, Postexpeditionen sowohl für die Brief-, als auch für die Fahrpost zuständig waren. Die Stempel waren inventarisiert, nicht personalisiert, gehörten also als Teil des Staatsärars nicht dem Subunternehmer (Expeditor), sondern der k. b. Postverwaltung.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
zonen-andy Am: 03.10.2020 08:52:07 Gelesen: 52686# 143 @  
Hallo,

ich habe in keiner Stempeldatenbank den Ort "Stein a. d. Rednitz" gefunden oder habe ich Ihn übersehen ?

Für eine Rückmeldung wäre ich dankbar.



Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
volkimal Am: 03.10.2020 10:10:30 Gelesen: 52679# 144 @  
@ zonen-andy [#143]

Hallo Andreas,

du hast ihn übersehen oder die falschen Suchbegriffe eingegeben. Hier findest Du etwas [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/1196
 
Erdinger Am: 03.10.2020 11:03:04 Gelesen: 52665# 145 @  
@ siegfried spiegel [#141]

Hallo Siegfried,

beide sind Aushilfsstempel.

Auf den Portomarken ist mit den Versalien in Groteskschrift ein typischer Vertreter der Zweizeiler aus der Pfennigzeit zu sehen, wenn auch die Datumsangabe in Antiqua vom gewöhnlichen Muster (wäre ebenfalls Grotesk) abweicht.

Der zweite ist typisch für die Aushilfsstempel der späten Kreuzerzeit in Mittelfranken.

Es gibt nur ein älteres Buch von Georg Winkler ("Die bayerischen Aushilfsstempel", München 1975), das immer wieder einmal im Internet angeboten wird. Weil das Thema geradezu unerschöpflich ist und vor allem Heimatsammler interessiert, ist die Forschung weitgehend zum Stillstand gekommen. Nur für Oberfranken (ein Buch von Dieter Simon) und die Pfennigzeit (Nachträge zum Helbig-Handbuch von Roland Holzmayr) liegen neuere Erfassungen vor. Neufunde sind noch jederzeit möglich.

Auf der Homepage der Arge Bayern (klassisch) gibt es unter der Rubrik Rundbriefe/Leseproben [1] einen Aufsatz über Aushilfsstempel der Kreuzerzeit, in dem auch die Literatur zu bayerischen Aushilfsstempeln aufgeführt ist (das sind nur wenige Titel). Der Aufsatz behandelt im Wesentlichen die "Regensburger Gruppe", geht aber vergleichend auch auf andere bayerische Regionen und das Thema Aushilfsstempel insgesamt ein.

Viele Grüße aus Erding!

[1] https://www.bayern-arge.de/rundbriefe/leseproben/
 
zonen-andy Am: 03.10.2020 13:54:53 Gelesen: 52645# 146 @  
@ volkimal [#144]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Dachte mir schon das ich einen Fehler beim suchen hatte.

Grüße
Andreas
 
bayern klassisch Am: 05.10.2020 11:08:46 Gelesen: 52572# 147 @  
Liebe Freunde,

mit Nürnbergs sonderbarstem Stempel ging mir diese Postkarte ins Netz, die leider nur auf dem 7. Mai 187? zu datieren ist. Zum Empfänger Georg Nestel, Zeichner, habe ich nur Daten eines Zeichners aus Darmstadt gefunden, der 1824 in Darmstadt geboren wurde und dort 1927 (!!) verstarb.



Gerne würde ich noch mehr Stempel dieses Typs von Nürnberg sehen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
t.knörich Am: 09.10.2020 22:38:33 Gelesen: 52394# 148 @  
Guten Abend,

ich hätte eine Frage zu dem abgebildeten Beleg, bzw. dem Stempel.

Es handelt sich ja wohl um den Ort Oettingen. Gab es damals eine andere Schreibweise (Ottingen) oder ist der Stempel fehlerhaft ?

Danke + ein schönes Wochenende
Timm


 
bayern klassisch Am: 11.10.2020 10:47:18 Gelesen: 52305# 149 @  
@ t.knörich [#148]

Hallo,

das ist eine Stempeltype 12a nach Winkler und sollte, wäre der Stempel klarer abgeschlagen ÖTTINGEN heißen. Abgelöst wurde er, wohl wegen der schlechten Lesbarkeit, später durch den Stempel OETTINGEN.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
t.knörich Am: 11.10.2020 22:44:36 Gelesen: 52271# 150 @  
@ bayern klassisch [#149]

Prima, Danke für die Info !
 
JQ Bayern Am: 27.10.2020 22:57:38 Gelesen: 51879# 151 @  
Guten Abend.

Anbei habe ich mal Zwei Stempel eingefügt die mich beschäftigen und mich ratlos zurück lassen. Freue mich wie immer sehr über Hilfe.

[1] Sollte sich auf einer Mi. 78II befinden, die jedoch mit einem kleinen runden blauen Stempel versehen ist (wohl 2× nebeneinander aufgedruckt). Lesen kann ich den nicht, aber kennt jemand von euch so etwas?



[2] Befindet sich auf einer Mi. 52 und hat das Wort 'CONTROL'. Ist das ein Stempel aus dem Ausland oder hat es etwas anderes damit auf sich?



Viele Grüße
 
bayern klassisch Am: 27.10.2020 23:34:35 Gelesen: 51871# 152 @  
@ JQ Bayern [#151]

Hallo,

den 1. Stempel kenne ich nicht, glaube aber nicht, dass er postaisch ist.

Der 2. Stempel ist auf losen Marken und Einheiten bekannt - evtl. wurde er auf Marken abgeschlagen, die auf Postformularen aufgeklebt waren, um unterfrankierte Sendungen aus Bayern ins Ausland buchmäßig auszugleichen.

Also z. B. Meldung aus der Schweiz, ein sogenannter "Frankodefekt", dass auf einer Paketkarte aus Bayern 50 Pfg. zu wenig frankiert worden waren, dann ging diese Meldung an das zuständige bayerische Oberpostamt und von dort wurde die Poststelle belastet und musste sich das zu wenig erhobene Franko vom Absender holen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Lars Boettger Am: 27.10.2020 23:37:03 Gelesen: 51871# 153 @  
@ JQ Bayern [#151]

Der 1. Stempel sieht stark nach Kinderpost aus (Größe + Farbe).

Beste Grüße!

Lars
 
Wolfgang Lang Am: 28.10.2020 12:42:47 Gelesen: 51821# 154 @  
@ JQ Bayern [#151]

Der Lars hat recht; man kann das Wort "KINDERPOST" sogar teilweise erkennen.

Gruss
 
JQ Bayern Am: 28.10.2020 21:09:05 Gelesen: 51775# 155 @  
@ bayern klassisch [#152]

Vielen Dank euch allen für die schnellen und guten Antworten.

'Kinderpost' ist mir bisher auch noch nicht begegnet, aber es stimmt das man das erkennen kann.

Grüße
 
zonen-andy Am: 15.11.2020 11:38:25 Gelesen: 51336# 156 @  
Hallo,

wieder mal Stempelabschläge K1 die ich in dieser Form nicht gefunden habe. Wer kann helfen? Vielen Dank im voraus.

Buchloe 2.Dez. 94 / aber Buchloe 2 gibt es.
Schoellkrippen 21.6.??



Mit freundlichen Grüßen
Andreas
 
bayern klassisch Am: 15.11.2020 12:55:23 Gelesen: 51321# 157 @  
@ zonen-andy [#156]

Hallo Andy,

wenn es Buchloe 2 gab, muss es auch Buchloe 1 bzw. am Anfang noch ohne Unterscheidung gegeben haben.

Beim 2. Stück ist das Jahr doch unerheblich.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
zonen-andy Am: 15.11.2020 14:11:30 Gelesen: 51305# 158 @  
@ bayern klassisch [#157]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

MfG Andreas
 
Gernesammler Am: 15.11.2020 18:04:41 Gelesen: 51280# 159 @  
@ zonen-andy [#156]

Hallo Andreas,

Stempel von Buchloe ist der Einkreisstempel 21b, hohe Groteskschrift in der Form verwendet für Buchloe von 1892-95 und der Stempel von Schoellkrippen ist der Einkreisstempel 24b mit einfacher Stunde wurde für diesen Ort von 1888-93 verwendet.

Gruß Rainer
 
zonen-andy Am: 15.11.2020 18:39:06 Gelesen: 51272# 160 @  
@ Gernesammler [#159]

Hallo Rainer,

vielen Dank für die perfekte Antwort. Genau das wollte ich wissen.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
Ameise Am: 03.12.2020 12:12:04 Gelesen: 50756# 161 @  
Hallo,

ich habe bei J. Helbig (Handbuch der bayerischen Ortsstempel 1876-1920) und Holzmayr (Nachtrag) den Stempel NEUSTADT A/H. mit Jahreszahl nicht gefunden.



Bei Helbig ist der Stempel NEUSTADT A/H. (die Nr. 5) nur ohne Jahreszahl aufgeführt.

Es dürfte ja dann ein anderes Stempelgerät sein oder?

Viele Grüße
Enrico
 
Erdinger Am: 03.12.2020 14:26:12 Gelesen: 50731# 162 @  
Hallo Enrico,

das im Helbig abgebildete Stempelgerät ist dasselbe, nur ohne Jahreszahl. Ab 1883 erhielten zahllose Altstempel wieder Jahreszahlen eingepflanzt, selbst wenn sie schon reichlich ramponiert waren.

Wenn der Stempel nur als Ankunftsstempel verwendet wurde, war die Erhaltung wohl nicht so wichtig.

Ganzsachen erweisen sich regelmäßig als Fundgrube für bisher nicht belegte Stempeltypen oder -varianten. Auch wenn der materielle Wert gering ist, sind solche Funde immer reizvoll.

Am besten an Herrn Holzmayr melden!

Viele Grüße
Dietmar
 

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