Philaseiten.de: (?) (9) Alliierte Besetzung SBZ Ostsachen mit Altprüfung Zierer

Thema: (?) (9) Alliierte Besetzung SBZ Ostsachen mit Altprüfung Zierer

philapit	Am: 02.04.2018 17:23:41	Gelesen: 6265	# 1	@

SBZ Mi.48 Ac gestempelt Altprüfungen Zierer

Hallo Spezialisten,

ich besitze eine 48 Ac mit Altprüfung Zierer und Heubach Echtheitsgarantie als Farbe Dunkelblaugrau. Im heutigen Michel Spezial ist dieser Farbton nun die 48 b, oder liege ich da falsch ? Bedanke mich schon mal für evtl. Antworten.

Richard	Am: 03.04.2018 09:04:57	Gelesen: 6155	# 2	@

@ philapit [#1]

Hallo Philapit,

da solltest Du, wenn Du Gewissheit haben möchtest, bei den BPP Prüfern Dr. Jasch oder Kunz [1] [2] anfragen und gerne das Ergebnis hier mitteilen.

Hanns Zierer hat u.a. SBZ geprüft von 1968 bis 1991.

Prüfzeichen werden inzwischen in industriellem Umfang gefälscht und unters Volk gebracht. Die Händlergarantie von Heubach [3] sagt zumindest aus, dass das Prüfzeichen in 1986 oder früher aufgebracht wurde.

Vielleicht meldet sich hier aus dem Forum noch ein Mitglied zu Deiner Frage.

Schöne Grüsse, Richard

[1] https://www.bpp.de/de/Gebietssuche-und-Pr%C3%BCfersuche.html
[2] http://www.briefmarken-atteste.de/atteste/suchen/ablage/115
[3] http://www.briefmarken-atteste.de/atteste/suchen/ablage/116

Bernd Steudner	Am: 03.04.2018 16:43:52	Gelesen: 6091	# 3	@

@ philapit [#1]

Prüfzeichen mit Zierer BPP würde ich nicht mehr in meine Sammlung aufnehmen. Er hat sehr viel daneben geprüft und ist später leider in Verruf geraten. Die Echtheits Garantie von Heubach kannst Du gleich in den Papierkorb entsorgen. Hat gar keinen Sinn darauf zu vertrauen. Habe selbst mal einige gehabt für die 2Awbx mit Sonderstempel Berlin-Köpenick signiert von Herbst, alles falsch. Siehe auch im Michel Spezial (bei mir ist es der von 2016) Seite 113.

Wie schon Richard schrieb zum BPP senden um Klarheit zu haben. Viel Glück.

Schöne Grüße, Bernd.

philapit	Am: 04.04.2018 10:03:24	Gelesen: 6001	# 4	@

Hallo Bernd,

danke für deine Antwort. Das ist alles schön dahergesagt. Ich habe eine Spezialsammlung SBZ in 8 großen Alben mit ca 2-3 tausend geprüften oder attestieren Marken und Briefen. Da ich schon 60 Jahre dieses Gebiet sammle sind natürlich massenhaft von alten Prüfern wie Rehfeld, Zierer usw. dabei.

Deiner Meinung nach alles nachprüfen lassen oder in die Tonne. Nun habe ich die letzten Jahre vieles bei Herrn Ströh und Schulz prüfen lassen (keine Nachprüfung). Herr Ströh hat mittlerweile seine Tätigkeit eingestellt. In ca. 3 Jahren werden diese Prüfungen wieder als veraltet angesehen ?

Eigentlich eine Verarschung der Sammler.

Mit freundlichem Gruß
Philapit

Markus Pichl	Am: 04.04.2018 13:33:42	Gelesen: 5943	# 5	@

@ philapit [#4]

Ich habe eine Spezialsammlung SBZ in 8 großen Alben mit ca 2-3 tausend geprüften oder attestieren Marken und Briefen.Da ich schon 60 Jahre dieses Gebiet sammle

Hallo Philapit,

MiNr. 48 wurde im Rastertiefdruck hergestellt und bei den Farbvarianten der MiNr. 48 handelt es sich streng genommen um drei verschiedene Auflagen, die sich durch verschiedene Raster verraten.

Im Michel Spezial 1971 war die ungezähnte Variante wie folgt katalogisiert:

a) graublau
b) grau

Im Michel Spezial 1991:

a) (dunkel)graublau
b) grau
c) dunkelblaugrau

Im Michel Spezial 2017

a) dunkelpreußischblau
b) (dunkel)blaugrau
c) schwärzlichblaugrau

Wer auch immer für die Katalogisierung bzw. die heutigen Farbbezeichnungen verantwortlich ist, sollte lieber Bratwürste verkaufen und nicht Farben bezeichnen.

Deine Marke ist von Herrn Zierer mit seinem zweiten BPP-Prüfstempel signiert und zwar als c-Farbe. Sie ist auch heute noch eine c-Farbe, daran ändert das Verwirrspiel mit den Farbbezeichnungen im Michel nichts. Durchaus sollte man sich aber einen Gedanken über den Entwertungsstempel machen und warum seine Kreise im unteren Rand der Marke auf einmal aufhören.

Nachstehend eine Kempe-Postkarte, darauf eine MiNr. 48 A c, geprüft Dr. Jasch BPP

Die MiNr. 48 A c im Vergleich mit einer 48 A a, letztere auch geprüft Dr. Jasch BPP

Zur Zeit habe ich leider keine 48 A b, die ich zeigen könnte, daher bin ich im Netz auf die Suche gegangen.

Auf philasearch habe ich gefunden eine b-Farbe, wenn auch mit Postmeistertrennung aus Coswig - was aber nicht die Farbe bzw. die Auflage berührt, aus der die Marke stammt (Bildquelle: Dr. Reinhard Fischer Handelshaus für Briefmarken und Münzen GmbH). Wir sehen eine dritte Rasterung.

Hier noch eine postfrische 48 A b, gefunden auf ebay (Bildquelle ebay-Anbieter "fallooblau", Olaf Kühne)

Die 48 A b gibt es dann noch in einem etwas bläulicherem Farbton, die Rasterung ist aber selbige, wie bei den zwei beispielhaft gezeigten.

Nun sollte es ein einfaches für Dich sein, die Farbe bzw. die Auflage nachzuvollziehen.

Aber wie gesagt, der Entwertungsstempel mutet komisch an.

Beste Grüße
Markus

Bernd Steudner	Am: 04.04.2018 20:54:47	Gelesen: 5852	# 6	@

@ philapit [#4]

Das habe ich ja so nicht gewußt, dachte Deine Frage bezog sich alleine auf die abgebildete Marke.

Aber eins ist für mich klar, weil ich auch schon über 40 Jahre die SBZ sammle, Rehfeld sowie Ströh, Dr. Jasch und Schulz kannst Du schon vertrauen. Bei Zierer wäre ich da sehr vorsichtig.

Was mich immer so wahnsinnig macht, es kann nichts bleiben wie es ist mit den Prüfungen. Es fallen z.B. auf einmal Farben weg wofür einer mal viel Geld bezahlt hat. Und das schlimmset dabei ist noch das sich die Prüfer nicht grün sind, siehe heute noch Paul und Schönherr. So machen die die Philatelie kaputt und es ist kein Wunder wenn viele den Hobby den Rücken kehren. Gehöre selbst dazu, ich verwalte nur noch meine Sammlung.

Gruß Bernd

philapit	Am: 05.04.2018 14:46:26	Gelesen: 5773	# 7	@

Danke Bernd,

100 % Zustimmung! Versuche mal heute eine Zonen Spezialsammlung zu verkaufen. Mit besten Stücken. Vom Auktionator "Die Atteste und Prüfungen" erkenne ich nur unter Vorbehalt der Nachprüfung an. Was bleibt da von einer hochwertigen und hochpreisigen Sammlung übrig?

Ich rate jedem Sammler nur noch prüfen zu lassen, wenn ein unmittelbarer Verkauf ansteht. Denn keiner kann sich sicher sein, dass die aktuellen Prüfer in den nächsten Jahren noch aktuell sind und anerkannt werden. Sehr schlimm bei dem Gebiet Bezirkshandstempel. In fast jedem Katalog der Spruch" nur mit aktueller Prüfung" erwerben. Somit ist jede ältere Sammlung wertlos oder man lässt diese für hunderte Euronen nachprüfen. Alles ein Witz, wenn es nicht so traurig für den Sammler wäre.

Mit freundlichem Gruß
Philapit

Bernd Steudner	Am: 14.12.2021 10:56:28	Gelesen: 2109	# 8	@

@ philapit [#7]

Sehe ich alles genauso wie du, deshalb habe ich vor 3 Jahren aufgehört zu sammeln.

Ist mir zu stressig geworden, nicht mal die Prüfer sind sich einig, ein Witz und eine Schande für den Sammler. Was ich in meine Spezialsammlung für Geld investiert habe, möchte ich gar nicht mehr wissen, jedenfalls viel zu viel.

Ich habe viel zu spät kapiert, das der ganze Streit und Rummel um die Prüfungen auf den Buckel der Sammler abgelegt wird. Nicht mehr mit mir, so ruiniert man die ehrlichen Briefmarkensammler wie unser eins. Schade, ja sehr schade.

Gruß Bernd

Holzwuermlein	Am: 12.02.2022 19:32:49	Gelesen: 1676	# 9	@

Hallo,

das wäre gleichbedeutend damit, dass, wenn ich eine vom Hr. Jasch geprüfte Marke online kaufe, es sein kann, der Prüfstempel ist industriell gefälscht und ich schicke die Marke nochmal zu Jasch und prüfe nach ?

Dann kann ich auch aufhören mit sammeln.

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