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Thema: Das BDPh Ausstellungswesen im Jahr 2024 - und seine Zukunft ?
Das Thema hat 28 Beiträge:
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Christoph 1 Am: 14.01.2024 13:20:17 Gelesen: 1586# 4 @  
@ 22028 [#3]

Das mag Deine Meinung sein, die des Großteiles der Aussteller aber nicht

Hier wird mit wenigen Worten sehr entlarvend das Problem beschrieben: Die Meinung der überwiegenden Mehrheit wird von der kleinen Minderheit der sich selbst beweihräuchernden Hochpreis- und Hochglanz-Aussteller einfach als belanglos abgetan. So wird das nichts. Diese Art der Aussteller wird aussterben und dann kommt nichts mehr nach.

Gruß Christoph
 
22028 Am: 14.01.2024 14:03:31 Gelesen: 1558# 5 @  
@ Christoph 1 [#4]

Bei allem Respekt, aber das was Du da schreibst ist Blödsinn in Reinform.

Das was Du schreibst würde dann auch von anderen Wettbewerben gelten. Es gibt genug Leute die sich freiwillig dem Wettbewerb stellen, die Kosten dafür selbst tragen und gleichzeitig wissen dass es nie zu einer Goldmedaille bei Weltmeisterschaften genügen wird.

Ein guter Freund von mir, Björn Sohrne aus Schweden, sicher kein reicher Mann und derzeit im Krankenhaus, er lebt für das Sammeln und Ausstellen, wenn er zu FIP Ausstellungen reist dann immer mit kleinem Budget und billigen Hotels, aber er ist dabei, und wie heißt es beim Leistungssport, dabei sein ist alles.

Es ist der Spaß daran, das wirst Du aber Du als Feind des Ausstellungswesens nie begreifen werden.
 
TeeKay Am: 14.01.2024 14:07:07 Gelesen: 1554# 6 @  
@ 22028 [#3]

"Das mag Deine Meinung sein, die des Großteiles der Aussteller aber nicht, ausser denen welche sich die Regeln nicht verinnerlichen und in ihren Exponaten umsetzen. Niemand wird zum Auszustellen gezwungen. Wenn Nichtaussteller daran kein Interesse haben und, ober Stundenlang in 50 Cents Kisten wühlen stört das die Aussteller ja auch nicht."

Wenn es dich nicht stört, dass kein Mensch dein Exponat anschaut, dann ist es eben doch Selbstbeweihräucherung. Denn du und alle anderen in anderen Threads Tipps gebende Aussteller haben exakt 0 mögliche Besucher der Ausstellung im Kopf, sondern einzig und allein die Juroren und irgendwelche Punktbewertungen.

Noch nie hörte ich den Tipp, die Ausstellungsordnung in den Mülleimer zu werfen und radikal aus Sicht potentieller Besucher zu denken. Dass das keiner tut, sieht man schon daran, dass auf keiner Ausstellung Sitzgelegenheiten en masse verteilt sind für die durchschnittlich 75-jährigen Besucher. Stattdessen sind die Rahmenwüsten ideal für die Austragung der jährlichen Langsteh-Weltmeisterschaft.

Und wenn nur das Geld der Aussteller für Ausstellungen draufginge, warum gibt es dann so wenige? Warum ist die IBRA 2023 kleiner als die von 1999 gewesen? Warum ist es vielleicht die letzte IBRA gewesen? Doch wohl, weil eben eine Menge Geld von Nichtausstellern in Ausstellungen fließt. Das Geld der 50 Cent Wühlkistenkunden, mit denen die Händler die Ausstellungshalle querfinanzieren.
 
22028 Am: 14.01.2024 14:15:54 Gelesen: 1547# 7 @  
@ TeeKay [#6]

Wenn es dich nicht stört, dass kein Mensch dein Exponat anschaut, dann ist es eben doch Selbstbeweihräucherung.

Nein, ich sehe das als Wettbewerb, Curling z.B. schaut auch kaum einer an, ist das dann auch Selbstbeweihräucherung
 
Lars Boettger Am: 14.01.2024 14:45:49 Gelesen: 1526# 8 @  
@ TeeKay [#6]

Doch wohl, weil eben ne Menge Geld von Nichtausstellern in Ausstellungen fließt.

Ich habe bisher fünf Ausstellungen organisiert. Als erstes brauchst Du ein Budget. Der Posten "Geld von Nichtausstellern" kam bei keiner Ausstellung vor. Aber - und das war mit ca. 15% kein grosser Posten - es gibt für Wettbewerbsausstellungen einen Posten "Stiftungsgelder". Die Stiftungsmittel werden indirekt von Ausstellern und Nicht-Ausstellern zusammengebracht.

Natürlich finanzieren Händler eine Ausstellung mit. Andererseits nehmen sie bei Ausstellungen auch Geld ein, sonst würden sie es nicht machen.

Ich gehe davon aus, dass die IBRA 2023 in Essen als Wettbewerbsausstellung im Verhältnis grösser war, als die IBRA 1999 in Nürnberg. Der BDPh hatte vor 25 Jahren 70.000 Mitglieder, heute sind es noch 20.000 Mitglieder. Vor 35 Jahren gabe es jeden Monat zwei bis drei Wettbewerbsausstellungen, heute sind es noch vier bis fünf pro Jahr. Bei der IBRA 2023 waren die Rahmen gut besucht, die Aussteller haben für interessierte Besucher Führungen angeboten. Deine harsche Kritik am Ausstellungswesen ist für mich als Insider nicht nachvollziehbar.

Beste Grüsse!

Lars
 
Ilves2020 Am: 14.01.2024 19:49:19 Gelesen: 1313# 9 @  
@ 22028 [#7]

Nicht einfach etwas behaupten, was nicht stimmt. Curling hat bei Olympischen Spielen auch im deutschen Fernsehen sehr gute Einschaltquoten.

Amateur-Turniere oder Clubligen in Deutschland (habe selber gespielt) sind etwas anderes, da sie von vornherein für die Spieler/Spielerinnen und nicht als Publikumsveranstaltung gedacht sind. Wenn Du Dich also mit Deinem Juror alleine treffen würdest, wäre das mit dem Curling-Spielbetrieb hierzulande vergleichbar.

Wenn Du aber Deine Sachen bei einer großen Ausstellung (bei welcher auch immer) für das potentielle Publikum ausstellst, ist das eher mit Curling im Fernsehen zu vergleichen. Und da ich bei sehr vielen Themen und Beiträgen hier allermeistens nur lese, wer wieviel Punkte bekommen hat oder eben nicht und warum das alles ungerecht ist oder eben nicht, ist es am Ende eben doch Selbstbeweihräucherung. Denn nur sehr selten las ich davon, dass jemand bei einer Ausstellung Spaß daran hatte, dass er/sie mit vielen Sammlern und Besuchern die Freude an seinem Aussstellungsobjekt geteilt hat und ihm die Punkte am Ende herzlich egal waren. Mag vorgekommen sein, aber sicherlich nicht besonders häufig.

Ich gehe jetzt meinen Curling-Besen reinigen.
 
22028 Am: 14.01.2024 20:39:27 Gelesen: 1253# 10 @  
@ Ilves2020 [#9]

Wenn Du Dich also mit Deinem Juror alleine treffen würdest, wäre das mit dem Curling-Spielbetrieb hierzulande vergleichbar.

Spielt ihr da gegen euch selbst? Ich vermute nicht, also hinkt Dein Vergleich. Auf Ausstellungen trifft man sich immermit anderen Ausstellern und dabei werden selbstverständlich auch die Ergebnisse diskutiert. Mit dem Juror nur wenn man es wünscht.

Über Juryergebnisse und Bewertungen wurde schon so viel geschrieben, meist von Nicht-Ausstellern. Ich bin es leid von Nicht-Ausstellern da negative Kommentare zu lesen. Liegt es nicht im Wesen des Menschen, dass im Allgemeinen ein gewisser Ehrgeiz (selbst dieser Ausdruck wurde mir schon mal kritisiert) vorhanden ist besser zu werden.

Bei JEDEM Wettbewerb wo Schiedsrichter auch, um es mal Haltungsnoten zu nennen, vergeben gibt es immer Diskussionen.

Ansonsten, ich habe heute scheinbar den Jackpot gewonnen und einen Curling Spieler, der erste, kennen gelernt, wenn auch nur virtuell.

Du gehst Deinen Curling-Besen putzen, ich arbeite an meinen Exponaten und wir beide sind glücklich.

[Beiträge [#1] bis [#10] redaktionell verschoben aus dem Thema "BDPh beschliesst neue Zukunftskommission / Leitung von Alfred Schmidt"]
 
drmoeller_neuss Am: 15.01.2024 02:51:41 Gelesen: 1150# 11 @  
Ich kann die unterschiedlichen Meinungen in diesem Thema nachvollziehen.

Der Faktencheck: Aussteller bleiben in der Regel unter sich und Ausstellungen kosten viel Geld für die Rahmen und die Ausstellungshallen. Sammler wie 22028 haben ihre Freude (und auch Genugtuung) daran, sich dem Wettbewerb zu stellen. Das sollte man einfach akzeptieren.

Wie Lars geschrieben hat, werden die meisten Kosten für die "Rahmenfriedhöfe" von den Ausstellern selbst aufgebracht. Es gibt genügend hervorragende Philatelisten mit ausstellungsreifen Sammlungen, denen die Rahmengebühren einfach zu hoch sind. Diese Sammlungen bekommt nie ein anderer Philatelist zu Gesicht. Dazu kommt, dass das philatelistische Material vom Transport nicht besser wird und bei Ausstellungen im Ausland können noch zolltechnische Hürden dazukommen.

Für mich kommt die wichtigste Aussage von 22028: Auf Ausstellungen trifft man sich immer mit anderen Ausstellern und dabei werden selbstverständlich auch die Ergebnisse diskutiert. Mit dem Juror nur wenn man es wünscht.

Für mich sind hybride Ausstellungen der Köngisweg: Die Ausstellungsblätter werden im Internet präsentiert, und für den "zwischenmenschlichen Teil" trifft man sich an einem Wochenende in einem schönen Tagungshotel. Wer nicht persönlich reisen möchte, kann auch online an den Diskussionen teilnehmen. Juroren aus der ganzen Welt können zugeschaltet werden. Ein Fünf-Gänge-Menü auf dem Festabend lässt sich aber nur offline servieren und die Flurgespräche beim Frühstück gibt es auch nicht im Internet. :)

Die Aussteller können ihre Exponate in Kurzvorträgen präsentieren. Im den Tagungsräumen werden Bildschirme aufgestellt, wo die Exponate in Endlosschleifen laufen, oder vom Besucher ausgewählt werden können. Alle Besucher des Philaseiten-Standes auf den Messen in Essen und Ulm dürften sich an den grossen Fernseher erinnern, auf denen die Höhepunkte aus den Beiträgen der vergangenen Jahre präsentiert werden.

Alle weiteren Details lassen sich mit moderner Technik elegant lösen, wie es Teekay immer wieder mit Beispielen belegt; die Exponate können der ganzen Welt gezeigt werden oder man begrenzt die Zugriffsrechte auf einen kleinen Kreis, ganz wie es der Aussteller wünscht.

Der Aussteller kann unter seinem Klarnamen auftreten oder unter einem Pseudonym. Sammlungen können öffentlich kommentiert werden, oder die Bewertungen sind nur dem Aussteller zugänglich.
 
Droenix Am: 15.01.2024 04:53:03 Gelesen: 1143# 12 @  
@ drmoeller_neuss [#11]

Ich kann Dir in vielen Punkten zustimmen. Als Aussteller bei der Bayern-Hybrid 2023 kann ich dieses Konzept inkl. des Jurorenwochenendes uneingeschränkt empfehlen.

Ich möchte trotzdem nicht auf Präsenzausstellungen verzichten. Besonders deshalb, da hierdurch Werbung für die Philatelie gemacht werden kann. Bei dem bestehenden Nachwuchsproblem sollte die Philatelie nicht in die eigenen vier Wände verschwinden. Dass hier Verbesserungen notwendig sind, wobei das m.E. weniger in der Ausstellungsordnung, sondern z.B. in der Art und Vielfalt der Präsentation, mehr Gespräche zwischen Aussteller und Besucher, wären sicherlich hilfreich für das Ausstellungswesen und insgesamt für die Philatelie.
 
Eric Scherer Am: 15.01.2024 10:20:50 Gelesen: 1067# 13 @  
Lieber Teekay

Gerne möchte ich nochmals auf Deine Anmerkung "So ist z.B. die virtuelle Ausstellung (Punkt von der Liste) auf einem technischen Stand vom Beginn des WWW vor 30 Jahren - HTML 1993 fügte Bilder zur Spezifikation hinzu." eingehen:

In der IT gibt es einige Grundsätze:

1) Toller geht immer.
2) Das technisch Machbare, ist nicht immer das betriebswirtschaftlich Sinnvolle.
3) Alte und etablierte Technologien müssen nicht schlecht sein.
4) Wunschlisten-Engineering hat in der IT noch nie zum Erfolg geführt.

Die Plattform "Exponate Online" ist ein gutes Beispiel für das Beherzigen dieser Grundsätze:

- die Plattform ist stabil, einfach zu bedienen und funktioniert auch bei geringer Bandbreite
- die Plattform ermöglicht es, Exponate mit minimalem Post-Processing-Aufwand online zu schalten
- weltweit ist Exponate Online die mit Abstand grösste und bestbesuchte Plattform dieser Art

Ich denke, wir haben hier überhaupt keinen Handlungsbedarf. Die Plattform ist stabil, beliebt und lebendig. Mehr braucht es nicht.

Deine Vorschläge sind leider in vielen Fällen "Anstiftung zur Geldverschwendung". Bitte verzeihe mir, wenn ich das so formuliere. Mal schnell etwas schlecht machen, dann eine Forderung aufstellen und dabei zu vergessen, dass das alles auch Geld kostet, ist einfach.
 
HWS-NRW Am: 15.01.2024 10:20:59 Gelesen: 1067# 14 @  
Hallo,

als früherer Funktionär und überaus aktiver Aussteller (und es macht mir sogar Spaß) habe ich hier in NRW bereits bei drei digitalen Ausstellungen aktiv mitgewirkt bzw. ausgestellt, auch ich denke, das wird der Weg der Zukunft sein, ab und an mal eine größere Ausstellung (in Ulm oder München) und alle zwei-drei Jahre eine "Event" wie jetzt in Haldensleben, das sollte für den ausstellungs-"wütigen" Philatelisten ausreichen und es kostet auch nicht soviel wie auf einigen sehr großen Ausstellungen.

Auch das BDPh-Angebot "Exponate online" kann man immer wieder nutzen, ich habe dort fünf Exponate untergebracht, die (ich) und jeder andere interessiert Sammler sich jederzeit und so oft er mag, ansehen kann. Und es kostet keinen Cent dank des BDPh und seiner überaus aktiven Mitstreiter, hier sei besonders Michael Lenke benannt.

Aber auch der direkte Kontakt zu den Sammlerfreunden ist bei einer größeren Ausstellung / Messe nicht zu verachten, mir gefiel das in Essen, Sindelfingen, Trier u.s.w., auch das kann zum Glück jeder für sich festlegen.

Also bitte nicht immer nur "maulen", sondern einfach aktiv werden wie der größte Teil der Nutzer auf den Philaseiten!

mit Sammlergruß
Werner
 
22028 Am: 15.01.2024 13:17:32 Gelesen: 976# 15 @  
Warum lautet der Titel der Diskussion Das BDPh Ausstellungswesen im Jahr 2024 - und seine Zukunft?

Das Ausstellungswesen ist doch kein Alleinstellungsmerkmal des BDPh sondern das hat der Verband eines jeden Landes und die Regeln sind eigentlich ziemlich gleich. Andererseits, evtl. ist das mit dem Titel Absocht da jede Diskussionm mit BDPh im viele Klicks bringt... > Clickbaits
 
DL8AAM Am: 15.01.2024 18:41:52 Gelesen: 898# 16 @  
@ drmoeller_neuss [#11]

und die Flurgespräche beim Frühstück gibt es auch nicht im Internet. :)

Was genau der Grund ist, weshalb wir in der Firma kein Homeoffice und eMeetings (mehr) machen. Die informellen Flur- und Kaffeeküchentreffen sind ein extrem wichtiger Faktor der "Produktivität". ;-)

@ Eric Scherer [#13]

Zusätzlich muss man hier auch bedenken, dass "weltweite" virtuelle Veranstaltungen (jeglicher Art) auf jedem Endgerät der "Welt" gleichzeitig stabil funktionieren muss. Da gilt dann auch so etwas wie das "der Schwächste" das Tempo bestimmt, technisch, infrastrukturell und auch kenntnismäßig, außer ich will mich nur in der Bubble der Top-10 der IT-Freaks austauschen.

Unser "Kern" ist die Philatelie, nicht die IT-Technik. Nicht jeder kauft sich jährlich immer die "schnellsten Geräte" auf dem Markt, ich kenne hier im Bekanntenkreis viele, die noch nicht einmal auf Windows 10 umgestiegen sind (warum auch? ich habe Windows 10 auch erst seit dem letzten Jahr, als der alte PC - auf dem Win10 nicht installierbar war - kaputt ging, eher kaufe ich mir nichts Neues, weder eine Kaffeetasse, ein TV-Gerät, ein Auto, noch ein PC).

Beste Grüße
Thomas
 
Koban Am: 15.01.2024 18:41:56 Gelesen: 898# 17 @  
Hand aufs Herz, ob die bisherige Ausstellungspraxis tatsächlich überhaupt geeignet ist, Werbung für die Philatelie (ausserhalb philatelistischer Kreise) zu machen, wage ich zu bezweifeln. Zumindest nicht in nennenswertem Umfang. Verirren sich denn überhaupt Nichtsammler auf derartige Ausstellungen?

Auf diesem Wege Sammlernachwuchs zu gewinnen, halte ich für nahezu ausgeschlossen.

Wie haben wir denn angefangen? Disneymotive, Tiere, Sport, Blumen.

Ob Ecken von Belegen überlappen, Rahmenlinien vorhanden sind, dass Papier den richtigen Elfenbeinton hat, all das interessiert Nichtphilatelisten nicht.

Was diese ansprechen würde, hätte wahrscheinlich gar keine Chance überhaupt gezeigt zu werden, geschweige denn eine gute Bewertung zu erhalten.

Ich wage die Behauptung, dass ein beliebiger, von einem Jungsammler gegen alle Regeln gestalteter Rahmen mit z.Bsp. Tiermotiven, vom noch nichtsammelnden (jugendlichen) Publikum mehr Zuspruch erhalten dürfte als z.Bsp. die (tollen) Overlandmail-Rahmen von 22028.

Gruß,
Koban
 
Baber Am: 15.01.2024 19:38:07 Gelesen: 850# 18 @  
@ Koban [#17]

Hallo Koban,

hier magst Du recht haben. Die wichtigtsten Betrachter der Ausstellungsrahmen sind die Juroren und die urteilen eben nach den Regeln der Ausstellungsordnungen. So wie es bei jedem sportlichen Wettkampf Regeln gibt. Kürzlich wurde ein Schispringer disqualifiziert, weil sein Anzug nicht den Regeln entsprach. Bei der Formel 1 wird um jedes Leitblech und seine Stellung diskutiert.

Aber zurück zu den Ausstellugen. Die Regeln haben sich ja etwas bewegt. Bei der Postgeschichte 2c darf man jetzt auch nicht philatelistische Dokumente zeigen wenn man eine "Geschichte erzählen" will. Und das soll man ja eigentlich, wenn man das Interesse des Betrachters wecken will.

Ein Beispiel:

In meiner Postgeschichte Sammlung "Von Südrhodesien nach Simbabwe, der lange Weg zur Unabhängigkeit 1064-1980" hatte ich eine Ansichtskarte vom Victoria Falls Hotel integriert, weil in diesem Hotel die Gründung und die Auflösung der Föderation Rhodesien und Nyassaland beschlossen wurde.

Auf der Ausstellung in Gmunden folgte eine Frau ihrem Mann durch die Rahmenreihen. Vor dem Rahmen mit der Ansichtskarte blieb sie stehen und rief ihren Mann zurück "Schau mal in diesem Hotel waren wir doch im letzten Jahr". Das war der Anknüpfungspunkt, dass sich beide die Sammlung erklären ließen.

Und noch ein Wort zur Jugend. Ja, so haben wir alle angefangen. Aber entscheidend war nicht ob wir Tiere, Blumen oder Sportler gesammelt haben, sondern dass wir mit Marken täglich in Berührung gekommen sind, bzw. von Verwandten und Bekannten damit bedacht wurden. Das fehlt heute, weil kaum mehr Briefmarken im Umlauf sind.

Gruß
Bernd
 
Droenix Am: 15.01.2024 20:26:56 Gelesen: 803# 19 @  
@ Koban [#17]

Du lebst noch in der Phantasiewelt, dass die Jugend heute noch Briefmarken sammeln wird. Das ist doch nicht die Realität. Ich bin für jeden Jungsammler dankbar, aber sie werden immer weniger. Die Jugendlichen haben einfach nicht mehr die Zeit für ein Hobby wie Briefmarkensammeln, da sie einen Großteil ihrer Zeit am Smartphone in sozialen Netzen verbringen. Wir müssen doch die Sammler Ü-40 erreichen, die sowohl die Zeit als auch das Geld haben. Da können auch Ausstellungen einen wichtigen Beitrag leisten, in dem anhand der Sammlung gezeigt wird, wie man vorgehen kann, welchen Möglichkeiten es gibt und natürlich wie viel Spaß das alles macht. Ausstellungssammlungen sind auch nicht eine Frage des Geldes. Ich habe Ausstellungssammlungen, die im unteren dreistelligen Bereich zusammengestellt wurden. Damit kannst Du kein Großgold gewinnen, aber regional und national Deine Freude haben.
 
Schwämmchen² Am: 15.01.2024 21:08:43 Gelesen: 773# 20 @  
Ich denke, die Zukunft liegt in virtuellen Ausstellungen. Man kann so die Sammlungen ganz in Ruhe betrachten, interessante Teile abspeichern und für die Sammlung steht 24x7 zum Abruf zur Verfügung. Bei besonderen Events, wie bspw. internationaler Wettbewerb, kann ergänzend auch noch real ausgestellt werden. Im Hinblick auf die zeitliche Komponente, wäre das für mich zumindest ein Anreiz, ebenfalls an einer Ausstellung teilzunehmen.
 
Koban Am: 15.01.2024 21:13:14 Gelesen: 769# 21 @  
@ Droenix [#19]

?

Bitte lese meinen Beitrag nochmal in Ruhe.

Mein Beitrag bezog sich im Kern darauf, ob die Ausstellungspraxis überhaupt geeignet ist, Werbung für die Philatelie im allgemeinen zu sein, oder gar Sammlernachwuchs zu gewinnen. Beides hast Du in [#12] ja behauptet.

Oder meintest Du lediglich Ausstellernachwuchs? Dein Beitrag [#19] liest sich für mich zumindest so.

Gruß,
Koban
 
Droenix Am: 16.01.2024 09:30:35 Gelesen: 629# 22 @  
@ Koban [#21]

Mein Beitrag bezog sich auf Deine Aussage "Ich wage die Behauptung, dass ein beliebiger, von einem Jungsammler gegen alle Regeln gestalteter Rahmen mit z.Bsp. Tiermotiven, vom noch nichtsammelnden (jugendlichen) Publikum mehr Zuspruch erhalten dürfte als z.Bsp. die (tollen) Overlandmail-Rahmen von 22028."

Möglicherweise liegen wir aber in unserer Einschätzung nicht weit auseinander. Ich behaupte jedenfalls, dass das klassische Sammeln von Briefmarken weiter zurückgehen wird. Bleiben wird dagegen das postgeschichtliche Sammeln und Thematik, insbesondere in Form der Open-Philately. Und da kommen Ausstellungssammlungen ins Spiel, die das Zeigen, was möglich ist, wie so ein Thema angegangen werden kann. Optimiert sollte das in einem Austausch von Aussteller mit Sammlern enden.
 
22028 Am: 16.01.2024 09:43:21 Gelesen: 617# 23 @  
@ Droenix [#22]

Optimiert sollte das in einem Austausch von Aussteller mit Sammlern enden.

Absolut, allerdings geht das besser bei Persönchen Treffen, oder wie es ein anderer schrieb, bei informellen Flur- und Kaffeeküchentreffen.
 
Droenix Am: 16.01.2024 14:57:55 Gelesen: 539# 24 @  
@ 22028 [#23]

Das stimmt! Deshalb kann eine Online Ausstellung eine sinnvolle Ergänzung, aber kein Ersatz für Präsenzausstellungen sein.
 
philamueller Am: 17.01.2024 10:28:35 Gelesen: 417# 25 @  
@ TeeKay [#1]

Das Ausstellungswesen in seiner heutigen Form, und das sagen ja selbst die Aussteller, ist eine einzige Selbstbeweihräucherungsaktion

Ich stelle seit 1987 aus. Grund für die erste Teilnahme mit zwei Exponaten "Lünen" und "Geld" war eine Ausstellung des örtlichen Sammlervereins. Warum das böse Wort Selbst... ? - Gilt das auch für einen der ca. 23.000 Männer beim Berlinmarathon, der dann 20.000ster wird ?

damit sich ein paar Kapitalstarke goldene Urkunden abheften können

Mein danach erstelltes Exponat "Sparen - Sparkassen - Weltspartag" war bei den ersten Ausstellungen mit 3.000 DM versichert. Viele Absenderfreistempel aus dem Posteingang. 3 x Gold auf Rang 3.

Außenwirkung für Nichtaussteller 0.

Über meine Goldmedaille bei der Weltausstellung in Rio für das Exponat "Geld" berichtete die örtliche Tageszeitung auf mehr als einer halben Seite. Das sollte dann doch Werbung für die Philatelie sein.
 
22028 Am: 17.01.2024 10:46:16 Gelesen: 409# 26 @  
@ philamueller [#25]

TeeKay darfst Du doch nicht mit Fakten kommen, der ist in meinen Augen dermaßen verbittert oder in irgendeinem negativen Käfig namens Ausstellens (und oder auch BDPh) gefangen, der kann nicht mehr anders.

Ich habe es schon bei der einen und anderen Gelegenheit geschrieben, im Jahre 2015, als ich das erste Mal meine Irak Eisenbahnmarken in Mainz ausstellte gab es ein Jugendexponat einer Deutschen Dauerserie, wurde auch mit Gold bewertet, der Aussteller sagte dass es faktisch ein Exponat aus dem Papierkorb war, das einzig was er kaufte waren Verschlussteller von Rollenmarken und die kosten auch keine Unsummen.
 
philamueller Am: 17.01.2024 10:49:30 Gelesen: 408# 27 @  
Virtuelle Ausstellungen finde ich für die Zukunft gut, über "hybrid" muss man sicher noch mehr nachdenken. Die Kombination mit einem Juryseminar ist nur ab und an möglich.

Ob ich dann zu einem Nachtreffen von einigen Stunden quer durch Deutschland reisen würde, ist für mich noch fraglich. Je nach Art meines Objektes finde ich bei kleinen Ausstellungen nur schwer Gesprächspartner. Aber eine Gesprächsrunde per Zoom kann ich mir vorstellen.

Wer keine Regeln möchte, sollte auch an solchen virtuellen Wettbewerben nicht teilnehmen. Diese Exponate sind bei Exponate online gut aufgehoben. Ich zeige dort den EURO. Eine Dokumentation der Zeit um 2002; nicht für den Wettbewerb aufgebaut.

Warum die Beteiligung dort noch recht gering ist, verstehe ich nicht.
 
jahlert Am: 17.01.2024 11:08:54 Gelesen: 394# 28 @  
@ 22028 [#26]

Darf ich auf die goldene Forumregel Nr. 1 hinweisen?

"Wir möchten Sie um gegenseitige Hilfsbereitschaft, Respekt und Toleranz bitten. ..."

Unterschiedliche Auffassungen sind doch normal und sie sind die Würze für eine Diskussion.
 

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