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Thema: Haben wir Briefmarkensammler eine Lobby ?
Das Thema hat 92 Beiträge:
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Briefmarkensammler Am: 27.10.2011 21:04:24 Gelesen: 51953# 43 @  
@ Carolina Pegleg [#41]

Interessant. Du bist kein BDPH-Mitglied und verteidigst diese Organisation. Ich bin Beitragszahler und kritisiere sie. Auf jeden Fall macht einer von uns etwas falsch.

Ansonsten ist diese Diskussion wirksam totgeschlagen worden. Wer will schon über Verschwörungstheorien lesen ?

Gute Nacht !
 
Pommes Am: 27.10.2011 22:03:54 Gelesen: 51935# 44 @  
Ich habe dieses Thema in den letzten Tagen interessiert mitgelesen. Leider fehlt mir gerade die Zeit für eine ausführliche Stellungnahme, obwohl es schon gehörig "unter den Nägeln brennt". Daher nur kurz ein Aspekt, der meines Erachtens noch nicht in die Diskussion eingebracht wurde.

Wer "Briefmarken sammeln" bzw. Philatelie mit einem Wertzuwachs der erworbenen Marken oder daraus hergestellter "Produkte" gleich setzt, der sollte lieber das Handelsblatt u. ä. lesen, als die vom BDPh herausgegebene "Philatelie". ... und bei einigen Beiträgen hier habe ich durchaus das Gefühl, dass es darum geht, "hättet ihr mich doch (eher) gewarnt!".

Ich kenne die Mär von der "Briefmarke als Aktie des kleinen Mannes", teilen kann ich sie nicht! Ich sehe die Aufgabe des BDPh auch nicht darin, dass Wertzuwachsprognosen für bestimmte philatelistische Verwendungsformen gegeben werden. Das wäre eine Aufgabe für Aktienanalysten ...

Ich erwarte von einer Interessenvertretung in diesem Fall Informationen zu meinem Hobby und, dass meine Interessen in der nicht oder wenig beteiligten Öffentlichkeit als "gleichwertig" wahrgenommen werden usw.. Was ich nicht erwarte (nicht erwarten kann) ist, dass der Verband mir über Jahrzehnte im Vorhinaus prognostiziert, ob ich die von mir erworbenen Marken, Karten, Briefe usw. ggf. auch wieder zu einem besseren Preis an einen Dritten veräußern kann.

Wer auf Gewinn orientiert ist sollte an die Börse gehen, aber beim besten Willen die Hände von "meinem" Hobby lassen! Falls Philatelie auf die Erwartung auf Wertzuwachs reduziert wird, dann möchte ich kein Philatelist sein!

... und nur für diejenigen, die immer einen "Faden in der Suppe finden": Mit vorstehenden Bemerkungen ist das Gebaren einiger Händler nicht gemeint. Vieles davon finde auch ich nicht legitim, obwohl es durchaus legal ist ...

Mit den besten Sammmlergrüßen
Thomas
 
Günther Am: 30.10.2011 11:09:06 Gelesen: 51809# 45 @  
Hallo liebe Sammelfreunde,

das ist doch ein tolles Thema, oder?

Und der Ablauf ist so unheimlich aussagekräftig. Ganz leicht ist zu erkennen, welche Threads von Sammlern stammen und welche von Vertretern der Briefmarkenlobby.

Ganz logisch versammeln sich in Internetforen alle Arten von Schreibwilligen und auch Schreibwütigen, solche, die etwas zu sagen haben und solche, bei denen das nicht der Fall ist, solche, die wissen, oft solche, bei den das Gegenteil er Fall ist - und natürlich wollen alle ihre Interessen möglichst wirkungsvoll vertreten.

Die logische Folge ist, daß Gleichgesinnte in solchen Foren nie unter sich sind, sich immer auch anderen, oft gegensätzlichen und, legitim, immer auch egoistischen Meinungen ausgesetzt sehen.

Das kann, wie jeder schon vielfach erfahren hat, ich sage mal, nervend, kann aber absolut auch befruchtend sein.

Wenig sinnvoll und deswegen an sich auch nicht beachtenswert sind Beiträge, die wie in diesem Thread und vielen anderen auch, destruktiv und völlig frei von Argumenten, teils dümmlich geführt werden.

Zu erkennen sind diese Beiträge sehr einfach: sie bekämpfen einfach alles, was uns Briefmarkensammlern Vorteile verschafft, bzw. im Umkehrschluß, ihnen Nachteile brächte.

Unsere absolut berechtigten und mit Argumenten begründeten Ansprüche als Hauptteilnehmer der Philatelie (ohne Briefmarkensammler gäbe es diesen Markt nicht) scheinen nun die Interessen der Briefmarkenlobby ganz besonders zu tangieren, was man an den heftigen Reaktionen, die zeitweise sogar über das Ziel hinausschossen und nachträglich berichtigt werden mußten, erkennen kann.

Ich persönlich könnte mich zufrieden zurücklehnen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Geht aber nicht. Ich rege mich einmal immer noch darüber auf, wie blöde ICH war, zuzulassen, so betrogen zu werden, zum anderen kann ich nicht teilnahmslos zuschauen, wie vor allem die jungen, aber auch vertrauensvolle, uninformierte, vielleicht unbedarfte oder blauäugige Sammler über den Tisch gezogen werden und unserem schönen Hobby damit die Basis, nämlich der Nachwuchs entzogen wird.

Besonders schlimm empfinde ich, nicht nur bei dieser Diskussion, daß es einen Verband gibt, der sich, statt zu argumentieren, „vornehm“ auf fragwürdige, für das Thema gar nicht relevante Positionen zurückzieht, nicht mal ansatzweise erkennen läßt, daß man darüber nachdenkt.

Alleine das „Anklingenlassen“ einer Diskussion um Katalogpreise veranlaßt spontan eine Rechtfertigung mit Vorkommnissen vor 30 Jahren. Da erkennt der mitdenkende Sammler nicht mal Interesse daran, sagen zu dürfen, was er meint, nein, da wird sofort „abgebügelt“. Es soll vermieden werden, daß er erfährt, daß um 1980 herum ein gepuschter, maßlos überhitzter Briefmarkenmarkt zusammenbrach – und die Briefmarkenlobby dafür sorgte, daß ausschließlich die Sammler den Schaden hatten, indem man zu Gunsten des Handels die Katalogpreise hoch hielt. Folge: der Sammler erhielt nichts mehr für seine Marken, der Handel verkaufte aber weiterhin aufgrund überhöhter Katalogpreise zu irrelevanten Preisen – und daran hat sich, genau das ist mein Vorwurf, nichts geändert. Die Kataloge nennen einen Wert von 100 %, die Sammler bezahlen bis zu 80 % und bekommen, wenn sie verkaufen wollen, 10 %. Das ist Betrug!

Das schlimme an diesem Verband ist trotzdem nicht das, was er sagt, sondern das, was er nicht sagt – auch dazu.

Hat jemand je einen Kommentar zu dem Umstand gehört, daß der Michel-Deutschland-Spezial, für mich, von den Briefmarkenbewertungen abgesehen, der absolut beste Katalog, sich seit 2002 um sagenhafte 740 %, also um des 7,4-fache verteuert hat? Ich konnte dazu lediglich einen Kommentar hören, nämlich, daß ja immer weniger diesen Katalog kaufen! Warum wohl und (Feststellung nur für Kaufleute) mit welchen weiteren Folgen?

Oder hat jemand einen Kommentar zur neuen Produktlinie der Post, Ersttagsbriefe plus eventueller Auffrankierung durch Automatenmarken, echt gelaufen, anzubieten, gehört? OK, da kann der Verband nichts sagen, der Michel führt in diesem Katalog doch die Jahresgaben des Verbandes. Sogar mit eigener Bewertung! Sorry.

Ich hör´ ja schon auf und verschweige vorerst die übrigen „999“ Punkte.

Ich stelle fest, nichts ist klar, alles verschwommen – und am Ende zahlt der Sammler.

Das kann so nicht bleiben!

Mit Grüßen an die Sammelfreunde

Günther
 
22028 Am: 30.10.2011 11:48:08 Gelesen: 51799# 46 @  
Habe mir jetzt die Diskussion durchgelesen, muss sagen, bei vielen von den Beiträgen entzieht sich mir der Sinn.

Aber, warum brauchen wir Briefmarkensammler eine Lobby? Wozu denn? Um Einfluss auf die Neuheiten zu nehmen? Einfluss auf die Katalogisierung oder was???
 
Baber Am: 30.10.2011 15:01:26 Gelesen: 51769# 47 @  
Eigentlich sollten die Briefmarkensammler eine Lobby haben, die auf die Ausgabenpolitik Einfluß nehmen könnte. Da immer weniger Briefe geschrieben werden, erscheinen die Briefmarken doch nur noch für die Sammler. Statt weniger werden aber weltweit immer mehr Briefmarken herausgegeben. Das kann auf die Dauer nicht gut gehen, denn man bekommt kaum mehr Briefmarken aus dem Postverkehr und kann sie daher nur noch kaufen, was den Versandstellen natürlich am liebsten ist.
Bei der Masse an Neuheiten sind dazu aber immer weniger Sammler in der Lage oder bereit. In meinem Bekanntenkreis höre ich immer nur, ich habe mit 2000, 2005, 2010 usw. das Land A, B, und C aufgehört zu sammeln wegen der Neuheitenflut.

Gruß
Baber
 
Lars Boettger Am: 30.10.2011 16:17:13 Gelesen: 51753# 48 @  
@ Briefmarkensammler [#38]

Bitte um Entschuldigung! Das war mir nicht bekannt. Aber ich frage mich, warum Du nicht a) die DPhJ oder b) die BDPh-Bundesstelle Jugend, Familie, Bildung nicht wenigstens informierst oder in Anspruch nimmst. Bei der BDPh-Bundesstelle findest Du in Siegfried Dombrowsky einen sehr engagierte Leiter, der jedes Jahr neue und interessante Broschüren und Spiele für jugendliche Briefmarkensammler entwickelt. Und er hat auch viel Material, dass er weiterreichen kann. Als Pädagoge hat er auch in punkto Schulen einen sehr guten Zugang.

Das VW-Werbezitat ist mir durchaus geläufig. Nur keine Sorge, das ist im BDPh angekommen. Was aber anscheinend nicht angekommen ist, ist die Arbeit, die der BDPh macht. Da wäre ein Aufeinanderzugehen m.E. sinnvoller als Abgrenzung.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Lars Boettger Am: 30.10.2011 16:24:40 Gelesen: 51748# 49 @  
@ Günther [#40]

Nur einen kurzen Kommentar auf Deinen Beitrag (ich sehe mir die Links nicht an, weil ich mich nicht ärgern will): Der Bundesbeitrag stieg von 8,50 Euro auf 12,00 Euro = 3,50 Euro. Das sind pro Monat keine 30 Cents. Dafür bekomme ich 12x im Jahr ein Zeitschrift von internationalem Format mit aktuellen Informationen, Broschüren für die Vereine, Öffentlichkeitsarbeit, Seminare, Rechtsschutz etc. Ich habe mit einem Schweizer Sammler gesprochen. Dort liegt der Beitrag für den Verband bei dem vierfachen...

Das Grundproblem liegt bei den Vereinen selber. Wenn ich aktive Nachwuchsarbeit mache und ein attraktives Angebot habe, dann schaffe ich es, neue Mitglieder zu gewinnen. Wenn ich nur einmal im Monat ein Bierchen mit meinen Sammlerfreunden trinke, dann geht der Verein irgendwann einmal ein. Wir haben auch kein Verbandsproblem, wir haben ein biologisches Problem. Wir verlieren Mitglieder, weil Vereine sich auflösen (kein Vorstandsnachfolger) und Mitglieder sterben.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Lars Boettger Am: 30.10.2011 16:39:33 Gelesen: 51739# 50 @  
@ Carolina Pegleg [#41]

Seit über 10 Jahren bin ich Mitglied in der American Philatelic Society http://www.stamps.org. Ich wünschte, ich hätte deren Mitgliedsbeiträge... Bei einem ähnlichen Angebot ist der BDPh deutlich billiger, hat allerdings viel weniger hauptamtliche Mitarbeiter.

Was mir beim APS ausnehmend gut gefällt, ist die Bereitschaft der Mitglieder, etwas für ihren Verband zu spenden. Als gemeinnütziger Verein ist der BDPh in der Lage, Spendenquittungen auszustellen. Leider sind in Deutschland nur sehr wenige Personen willens, für einen Briefmarkensammlerverband zu spenden.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Lars Boettger Am: 30.10.2011 16:57:39 Gelesen: 51728# 51 @  
@ Günther [#45]

Alleine das „Anklingenlassen“ einer Diskussion um Katalogpreise veranlaßt spontan eine Rechtfertigung mit Vorkommnissen vor 30 Jahren. Da erkennt der mitdenkende Sammler nicht mal Interesse daran, sagen zu dürfen, was er meint, nein, da wird sofort „abgebügelt“. Es soll vermieden werden, daß er erfährt, daß um 1980 herum ein gepuschter, maßlos überhitzter Briefmarkenmarkt zusammenbrach – und die Briefmarkenlobby dafür sorgte, daß ausschließlich die Sammler den Schaden hatten, indem man zu Gunsten des Handels die Katalogpreise hoch hielt. Folge: der Sammler erhielt nichts mehr für seine Marken, der Handel verkaufte aber weiterhin aufgrund überhöhter Katalogpreise zu irrelevanten Preisen – und daran hat sich, genau das ist mein Vorwurf, nichts geändert. Die Kataloge nennen einen Wert von 100 %, die Sammler bezahlen bis zu 80 % und bekommen, wenn sie verkaufen wollen, 10 %. Das ist Betrug!

Lieber Günther,

ich werde Dir Deine falsche Meinung nicht nehmen können (sonst hättest Du wenigstens auf meinen ersten Ausführungen zu dem Thema reagiert), aber bevor noch weitere Leute glauben, dass es eine böse "Briefmarkenlobby" gibt, empfehle ich Dir zum einen den Artikel von Scott R. Trepel (Inhaber des Auktionshauses Robert Siegel NY) im "Chronicle" (Nr. 162/Jahrgang 1994) zur Ishikawa-Auktion und zum anderen die folgende Erfahrung: Wenn die Katalogpreise halbiert werden, dann halbiert sich auch der Verkaufspreis, weil der Käufer gewohnt ist, nur zu 25/30% vom Katalogwert Briefmarken zu kaufen. Entsprechend halbieren sich dann auch die Ankaufspreise. Ausserdem verweise ich auf die Diskussion im BDPh-Forum über Katalogwerte, da kam vom APHV der Vorschlag, dass es einen Hinweis im Michelkatalog gibt, dass Marken < 5 Euro Katalogwert keinen Handelswert haben.

Wenn Du Einfluss auf Katalogpreise nehmen möchtest, dann werde Mitglied in einer Arbeitsgemeinschaft und BPP-Briefmarkenprüfer. Dann kannst Du durch Deine eigene Forschung die Katalogpreise beeinflussen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
22028 Am: 30.10.2011 17:08:31 Gelesen: 51723# 52 @  
@ Lars Boettger [#50]

Das mit der Spendenbereitschaft könnte auch damit zusammenhängen das in den USA die Vorstandschaft von den Mitgliedern gewählt wird. Wenn man sich die Diskussion in anderen Foren dazu ansieht kann ich mir schon vorstellen dass da eine gewisse negative Meinung zum Vorstand vorherrscht...
 
22028 Am: 30.10.2011 17:12:01 Gelesen: 51721# 53 @  
@ Lars Boettger [#49]

Völlig richtig. Auf der Fahrt nach Sindelfingen hatte ich den ehemaligen Vorstand meines Ortsvereins im Schlepptau. Unter dessen Leitung waren "wir" ein großer aktiver" Verein, nun nur noch ein untätiger Haufen. Ich weiß, es klingt abgedroschen, man möchte mich dazu überreden die Vorstandschaft zu übernehmen, aber ich habe so schon kaum Freizeit... und mit meiner "Vorschlaghammer Diplomatie" und exotischen Sammelgebieten kommen ich bei Bund/Berlin Sammlern nicht ran...
 
Lars Boettger Am: 30.10.2011 17:17:56 Gelesen: 51717# 54 @  
@ 22028 [#52]

Der BDPh hat eine komplett andere Struktur: Die Landesverbände sind die Mitglieder des BDPh. Dazu kommen noch die Direktmitglieder, die auf der Hauptversammlung ebenfalls Stimmrecht haben und wählen können.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
drmoeller_neuss Am: 30.10.2011 20:00:37 Gelesen: 51677# 55 @  
Die in diesem Thread geforderte Briefmarkenlobby soll wohl um alles kümmern, um die privaten Katalogherausgeber, um die Postverwaltungen und den Versandhandel, der die Sammler schröpft und, und, und ... Ein Super-Verbraucherverband der Briefmarkenkonsumenten eben.

Und der BDPh kann diese allumfassende Rolle nicht wahrnehmen, weswegen aus allen Rohren gegen den BDPh geschossen wird. Da wird der BDPh schon einmal mit der desolaten Situation in Griechenland verglichen - Thema verfehlt.

Lars verteidigt als tapferer Einzelkämpfer den BDPh - eigentlich würde ich die Aufgabe eher dem Pressesprecher zuordnen, als dem Finanzreferenten (Schatzmeister).

Zum Thema Katalogpreise: wenn Bund/Berlin-Spitzen in postfrischer Luxusqualität vom Handel regelmässig für 40% angeboten werden, dann stimmt etwas mit den Katalognotierungen nicht (mehr). Bei Altdeutschland und gestempelten Marken kann man immer noch mit der Qualität argumentieren, und eben nur ausgezeichnete Spitzenstücke erzielen 100% Katalogwert. Aber bei modernem postfrischen Material? Postfrischer als postfrisch geht nun mal nicht.

Natürlich könnte man die Kataloge sammlerfreundlicher gestalten: den eigentlichen Katalogteil mit der Markenbeschreibung und jährlich ein Nachtragheft mit aktualisierten Preisen (die meisten ändern sich ohnehin nicht) und den Neuheitenkatalogisierungen. Marken unter 5 EUR bekommen gar kein Preisansatz, sondern nur ein Sternchen mit dem Hinweis: "Bei dieser Marke handelt es sich um sogenannte Massenware. Diese Marke kann nur in grösseren Posten und Sammlungen gehandelt werden. Briefmarkenhändler berechnen im Verkauf eine Bearbeitungsgebühr, die auch von der angebotenen Leistung abhängig ist. Sammlern wird empfohlen, solche Marken im Stücktausch zu tauschen."
Was glaubt Ihr, was passieren wird: ein Aufschrei wird durch die Sammlerschaft gehen, dass sich die Katalogherausgeber zum Totengräber des Hobbies machen würden. Natürlich wird dann der BDPh wieder zur Hilfe gerufen, um gegen die "bösen Buben" vorzugehen. Wer kennt nicht das Zeremoniell auf Tauschtreffen: ellenlange Kolonen mit Centbeträgen, die im Kopf auf Papier zusammengezählt werden, und mit dem Satz enden: "Hans/Günther/Stefan (oder so ähnlich), ich habe bei Dir jetzt 2,70 EUR Tauschguthaben".

Der Sammler braucht übrigens nicht jedes Jahr neue Kataloge, im Gegensatz zum Schwaneberger Verlag, der mit dem Geschäftsmodell der jährlichen Kataloge seine Redaktion finanzieren muss.

Zum Thema Spenden: Warum ruft der BDPh nicht aktiver dazu auf? So mancher Sammler würde seine Sammlung lieber beim BDPh sehen, als sie von desinteressierten Erben bei einem drittklassigen Provinzauktionator verramscht zu sehen. Entsprechende Textvorlagen für Vermächstnisse würden den Spendern die Entscheidung erleichtern. Für Geldspenden hilft der Hinweis auf die steuerlichen Absetzbarkeit, dank der kalten Progression sind bereits Facharbeiter vom Spitzensteuersatz betroffen, so dass sich der Fiskus bei jeder Spende an den BDPh sich etwa mit der Hälfte beteiligt.

Zur Mitgliederstruktur des BDPh: man könnte die Ortsvereinsmitgliedschaft und die BDPh-Mitgliedsschaft voneinander entkoppeln. Dann gäbe es nur Direktmitglieder, wobei man über den Ortsverein zum einem niedrigeren Beitrag Mitglied beim BDPh wäre, da der Ortsverband einige Verwaltungsarbeit übernimmt. Wer gar nichts vom BDPh wissen möchte, lässt es eben bleiben. Das amerikanische Modell wäre also auch in Deutschland möglich. Viele Sammler wollen aber nicht die absolute Basisdemokratie (die auch zusätzliche Kosten verursachen würde, schliesslich müsste der Präsident per Briefwahl gewählt werden), sondern wünschen sich etwas mehr Offenheit mit Entscheidungen, die die Zukunft oder die Finanzen des Verbandes betreffen. Mich würde auch interessieren, ob die knapp 2000 Mitglieder, die jedes Jahr der BDPh verliert, ausschliesslich durch Tod und Alter ausscheiden.
 
erwin58 Am: 30.10.2011 23:35:44 Gelesen: 51628# 56 @  
@ drmoeller_neuss [#55]

Ihr Zitat: "Die in diesem Thread geforderte Briefmarkenlobby soll wohl um alles kümmern, um die privaten Katalogherausgeber, um die Postverwaltungen und den Versandhandel, der die Sammler schröpft und, und, und ... Ein Super-Verbraucherverband der Briefmarkenkonsumenten eben."

Herr Möller, sie verbiegen die Diskussion nach Belieben. @Günther und die andere Beitragsschreiber fordern keine Briefmarkenlobby, sondern beklagen ihre Existenz und ihr für Sammler unsägliches Wirken. Ich gehe davon aus, dass ihr Doktortitel nicht von der Uni Bayreuth stammt und fordere sie daher in dieser Diskussion zu mehr Lauterkeit und wissentlicher Genauigkeit auf. Darüber hinaus frage ich mich wirklich, wieso sie so ein Problem mit einem Verband haben, der tatsächlich die Interessen seiner Mitglieder vertritt ?
Gruß von Erwin, der nur Hauptschulabschluß und Meisterbrief sein eigen nennen darf.
 
22028 Am: 31.10.2011 06:12:33 Gelesen: 51612# 57 @  
@ erwin58 [#56]

Also ich finde am Beitrag von @drmoeller_neuss nichts verwerfliches. Im Gegenteil, einige gute Ansätze lese ich da heraus.
Es wird immer Sammler geben die keine organisierte Philatelie benötigen, sobald es aber mal ans Ausstellen geht, Fälschungsbekämpfung, Literatur die meist nur mit finanzieller Unterstützung der organisierten Philatelie herausgegeben werden kann etc..., dann sieht es eben leider anders aus. OK, manches am BDPh ist verbesserungswürdig, das bestreitet auch keiner, ich Denke aber dass da einiges am Umbau ist.
 
Lars Boettger Am: 31.10.2011 07:02:54 Gelesen: 51605# 58 @  
@ erwin58 [#56]

Hallo Erwin,

es kommt mir so vor, als ob einerseits die Einflussmöglichkeiten wahnsinnig überschätzt werden:

- Katalogmacher sind unabhängig, d.h. der Redakteur entscheidet die Notierung - Einfluss nehmen kann (ich wiederhole mich - schon wieder) die Arbeitsgemeinschaft und der Verbandsprüfer

- Für die Post sind wir nur ein kleiner Fussel in der Gewinn- und Verlustrechnung, der Philateliebereich unterstützt uns aber, soweit wie es geht

- Die Partnerverbände sind unabhängig, allen gemeinsam ist das Interesse, die Philatelie sauber zu halten

Andererseits kann ein Verband nicht ohne fatale Konsequenzen vor etwas warnen, das nicht beweisbar ist:

- Sind die Preise der Firmen Borek & Sieger wirklich zu hoch? Das bezweifel ich - die Marken gehen durch viele Hände, es werden ausführliche Kataloge erstellt, Garantien gegeben, Reklamationen müssen auch abgedeckt sein und ein Gewinn muss unter dem Strich übrig bleiben. Wer selber ein Direktabo hat, der bekommt die Marken deutlich güngstiger. Aber das sollte jedem eigentlich klar sein, oder?

- "Produktwarnungen" - sind Ersttagsblätter gesundheitsschädlich? Nein! Ist der BDPh gegründet worden, um Investmenttipps zu geben? Nein! Aber wer die "philatelie" aufmerksam verfolgt, der weiss, was und wie erfolgreich (z.B. forschend oder im Ausstellungswesen) gesammelt wird. Wenn man sich nicht an diesen Vorbildern orientiern will, dann ist das die eigene Entscheidung. Die hat jeder zu akzeptieren.

Wer die philatelistische Presse der letzten Jahrzehnte aufmerksam liest, der merkt, dass immer wieder vor Spekulationsblasen gewarnt wurde. Nur gehört hat darauf keiner. Die Gier oder die Unwissenheit waren in der Regel grösser.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Günther Am: 31.10.2011 11:04:55 Gelesen: 51575# 59 @  
Hallo Sammlerfreunde,

was für eine seltsame Diskussion! Da ist alles nur auf Verteidigung mit untauglichen, den Kern der Diskussion völlig verfehlenden Mitteln, ausgerichtet. Das eigentliche Problem wird versucht zu zerreden bzw. davon abzulenken.

Ich greife den BDPh an, weil er nicht das tut, was ein Verband tun sollte, nämlich seine Mitglieder zu vertreten. Tut er das, ist er eine tolle Institution – aber erst dann. Heute ist er jedoch weiter denn je davon entfernt.

@ Lars

Du verteidigst als „Vertreter der Sammlerschaft“ die Firmen Borek und Sieger schon wieder, als gehörten Dir diese Firmen. Ich meine, das müßte doch rüber gekommen sein, den Sammlern sind die Sorgen und Nöte und auch Gründe, warum die so teuer sein müssen, absolut egal. Da ist alles deren Risiko. Und wenn wir uns betrogen fühlen, dann wehren wir uns mit Händen und Füßen.

Also nochmal!

Wenn ich irgendwo Briefmarken kaufe, dann bezahle ich dafür im normalen Handel bis zu 80 % vom Michel. Will ich diese Marken, nehmen wir an, am gleichen Tag, wieder verkaufen, bekomme ich dafür vielleicht 10 % bis 20 % und für vieles überhaupt nichts.

Das bedeutet einerseits, daß der Sammler mit seinem Kauf einen nie wieder gutzumachenden, sofortigen Verlust von locker 60 %, 80 % oder auch gerne mal 100 % einfährt, der Handel jedoch exorbitante Gewinne.

Dröseln wir das weiter auf.

In etwa der Normalfall ist der, daß mir der Handel eine Marke mit einem Katalogwert von angenommen € 100,--, für € 10,-- abkauft. Um einfältigen Erklärungen vorzugreifen: Wäre die Marke nicht einwandfrei, würde ich dafür überhaupt nichts bekommen. Genau diese Marke kann ich am gleichen Tag über wundervoll aufgemachte, hochwertigste Verkaufskataloge wieder zu einem vielleicht auch noch zum „Sonderangebot“ stilisierten Preis von € 75,-- wieder erwerben. Das entspricht einer Kalkulation von 7.500 % !

Und Du schreibst jetzt auch noch, wir müssen Verständnis dafür haben, daß Gewinne gemacht werden müssen, daß selbst Reklamationen (wie können die denn bei so tollen Häusern überhaupt entstehen?) von den Kunden, also uns Sammlern, bezahlt werden müssen - und "das sollte jedem eigentlich klar sein, oder". Wie bitte?

Man muß sich das vorstellen: 7.500 % (in Worten: siebentausendfünfhundert).

Und jetzt kommt jemand wie ich daher und sagt, Freunde, kauft im Internet, z.B. bei eBay zu den Preisen ein, zu denen diese „Händler“ einkaufen – und vermeidet einfach Verluste. Erstmal nur Verluste, denn Gewinne habt ihr dann ja noch nicht gemacht.

Reaktionen der Briefmarkenlobby darauf sind natürlich ganz logisch. Aber wie. Ausnahmslos mit argumentationslosen, die Sammler für doof haltenden Formulierungen.

Dabei bin ich Reaktionen, besonders natürlich mit guten Argumenten mehr als aufgeschlossen, davon sollte die Diskussion leben – sie ist aber leider fast völlig frei davon.

Günther
 
22028 Am: 31.10.2011 11:58:29 Gelesen: 51555# 60 @  
@ Günther [#59]

Auf solche Postings sollte man eigentlich gar nicht antworten da Verfasser solcher im Allgemeinen zur Sache voreingenommen sind. Sicher, Borek und Sieger haben hohe Preise, aber niemand wird gezwungen dort zu kaufen.

Ich kann Lebensmittel beim Feinkosthandel kaufen oder beim Discounter um die Ecke. Beschwert sich da jemand über die Preisunterschiede?

Jedes Hobby kostet Geld. Versuche mal deine gebrauchte Ski-Ausrüstung oder Mountain Bike etc. zu verkaufen. Was bekommst Du dafür?

Wenn Du alles besser weißt, stellt sich bei mir die Frage: Kannst Du es auch besser? Dynamische Nachwuchsfunktionäre sind beim BDPh immer gesucht.
 
Briefmarkensammler Am: 31.10.2011 12:47:52 Gelesen: 51542# 61 @  
@ Günther

Dein Kalkulationsbeispiel mit 7.500% ist falsch. Richtig wäre in dem von Dir geschilderten Beispiel Faktor 7,5, d.h. 750% Marge zwischen EK und VK. Wie dem auch sei: Sieger und Borek sind auf Dummenfang. Und obwohl deren Anzahl dank Internet und damit verbunden mehr Markttransparenz Tag für Tag abnimmt, scheint die nominale Anzahl der "Dummen" immer noch groß genug zu sein, um den beiden Unternehmen ein profitables Auskommen zu ermöglichen.

@ LarsBöttger

Wieso "Entschuldigung" ? Für was willst Du Dich entschuldigen ? Verstehe ich jetzt nicht ganz.

Die von Dir angedachte Einbindung von BDPH bzw. DPhJ wäre für unsere Projekte denkbar kontraproduktiv. Das Bild das diese Organisationen bei der Jugend abgeben, ist mit Verlaub gesagt "erbärmlich" und würde der Intention junge Menschen für die Philatelie zu gewinnen komplett entgegenlaufen. Was soll am BDPH für einen 16-Jährigen von Interesse sein ? Ich möchte nicht schon wieder auf die aktuelle Ausgabe der "Philatelie" abheben, aber wenn ein Jugendlicher die November-Ausgabe in die Hand bekäme, würde er wohl annnehmen, dass es diese Organisation anscheinend nur gibt, damit sich alte Menschen gegenseitig Orden und Urkunden verleihen können. Grusel, Grusel, ...

Hier fallen mir unwillkürlich die Schnappschüsse ein, die ich im Mai auf der Messe in Essen gemacht habe und die ich gerne an diesen Beitrag anhänge. Ein Alptraum für die Auswirkung ! Ich möchte Philatelie als ein junges attraktives Hobby setzen und nicht als Ausflug in die geriatrische Abteilung eines sterbenden Verbands.

Die Strategie ist eine andere: Was mich interessiert, ist die Einbindung bzw. das Heranführen der jungen Leute in ein oder mehrere Internetforen. Ziel: Online-Austausch, Chat mit Gleichgesinnten, Tausch, Bündeln von Aktivitäten. Eben Informieren/Weiterbilden/Teilhaben ohne Verpflichtung im Kreise gleichgesinnter Gleichaltriger. Als Unternehmer sehe ich dabei, wer der jungen Herrschaften in der Lage ist kommunikativ zu sein und sich (in einer vorgegebenen Zeit) ein Netzwerk aufzubauen. Dass der BDPH seine Online-Inhalte nur für (zahlende) Mitglieder bereithält, sorgt bei jungen Leuten im übrigen für Unverständnis und ein schnelles "Weiterklicken".

Gleichzeitig gibt die vorhandene und mittlerweile gut diversifierte philatelistische Internetlandschaft eine gute Basis für schulische Forschungsprojekte mit unterschiedlichstem fachlichen und unternehmerischen Bezug.

Bsp.1: Fach Mathematik 11./12. Klasse: Thema Korrelation zwischen A und B. Hier ergeben sich mannigfaltige Möglichkeiten diese mathematische Thematik mit philatelistischem Bezug zu hinterlegen (z.B. Korrelation zwischen Bund Michelnummer und Ebay-Verkaufspreis)

Bsp.2: Fach Wirtschaft 10./11. Klasse: Thema Preisbildung in Internetplattformen am Beispiel von Briefmarken der BRDeutschland. Differenzierung zwischen privaten und gewerblichen Anbietern mit Bezug auf Einkaufs- und Verkaufspreis und Margen-Potential.

Bsp.3: Fach Geschichte 10./11. Klasse: Thema Nationalsozialismus - Widerstand in der Philatelie. Dokumentation und geschichtliche Einordnung am Beispiel der Ausgaben von DDR und BRD.

Anhand dieser (willkürlich gewählten) Projekt-Beispiele kann man die Schüler im Rahmen studienvorbereitender Projekte zum selbstständigen Arbeiten anleiten und dabei bei großen Teilen der Projektmitglieder das Interesse für die Philatelie wecken.

Derartige Schulprojekte kosten nicht die Welt. Neben etwas gezackten Spielmaterial, diversen Katalogen, einem Internetzugang, PCs und einem Lehrer als Promotor, ist der Aufwand überschaubar. Wichtiger ist das nachhaltige "WOLLEN" und "MACHEN".




 
Günther Am: 31.10.2011 14:42:59 Gelesen: 51512# 62 @  
Hallo Freunde,

vergaloppiert, sind natürlich 750 %. Sorry.

Trotzdem die Frage, ob jemand eine andere Branche kennt, die mit solchen Sätzen kalkuliert.

@ 22028

Wenn Sie umgesetzt hätten, was Sie eingangs Ihres Threads für das Beste hielten, wäre Ihnen die nachfolgende Antwort erspart geblieben.

Toll, wenn jemand zu solchen Preisen kauft, ist er selbst schuld – und rechtfertigt vor allem das Handeln dieser Häuser. Daß Junge und Gutgläubige dort einkaufen, ihren Fehler erst später bemerken, weil niemand davor warnt, ist eine Schande.

Gebrauchte Briefmarken mit gebrauchtem Sportequipment zu vergleichen, für das man nur noch wenig Ertrag erwarten kann, macht sprachlos. Sie selbst sammeln sicher keine Briefmarken?

Ach ja, und zu dem Hinweis zur Jugendarbeit möchte ich auch antworten. Meine Internet-Seiten sind besonders auch für diese Gruppe geschrieben, weiter habe ich im September mein Buch „Briefmarken-Ratgeber ... der Leitfaden“ herausgegeben, das im Internet, z.B. bei Amazon, natürlich im Buchhandel und unter dem Link http://briefmarken-literatur.de/buch.html erhältlich ist. Weiterhin halte ich demnächst Vorträge vor jungen Sammlern, was ich noch intensivieren werde.

Und der "versteckte" Hinweis, sich im BDPH zu engagieren, hat mich eher erschreckt. Wieso sollte man das in einem Verband tun, der offensichtlich für Briefmarkensammler überhaupt nichts übrig hat?

@ Briefmarkensammler

Was Sie zur Alterstruktur schreiben, möchte ich dadurch unterstreichen, daß ich auf den Thread „Messe Sindelfingen Bilder“ hinweise. Das meine ich absolut nicht abwertend, denn auch ich bin 69 Jahre alt. Es unterstreicht aber wirklich deutlich, wie es um die Philatelie bestellt ist.

Ich wünsche einen schönen Nachmittag

Günther
 
22028 Am: 31.10.2011 15:00:27 Gelesen: 51500# 63 @  
@ Günther [#62]

Doch, ich sammle Briefmarken und Postgeschichte einiger Überseegebiete. http://fuchs-online.com/

Meine Tibet Ausstellungssammlung (leider nicht der aktuelle Stand) ist hier zu finden: http://fuchs-online.com/tibetsammlung/

Und der Vergleich Briefmarken mit gebrauchten Sportgeräten ist so zu verstehen das JEDES Hobby Geld kostet, die Diskussion über einen eventuellen Wertverlust beim Wiederverkauf ist aber speziell beim Briefmarkensammler ausgeprägt.
 
22028 Am: 31.10.2011 15:36:33 Gelesen: 51488# 64 @  
@ Günther [#62]

Ist Ihre Seite gehackt? Die Menueleiste sollten Sie mal aufräumen oder ist die Werbung für die blauen Pillen Absicht?


 
Briefmarkensammler Am: 31.10.2011 15:46:19 Gelesen: 51476# 65 @  
@ Günther [#62]

Faktor 7,5 zwischen EK und VK ist per se nichts Außergewöhnliches.

Aktuell zu sehen bei Apple Iphone 4S (Materialkosten 188 USD, VK bis zu 900 EUR), Kleidung, teils besseren Lebensmitteln und Unterhaltungselektronik.

Über Faktor 7,5 nur lachen können Anbieter von Luxusartikeln wie Louis Vuitton, Chanel oder Fossil. Im Einzelfall gibt es hier EK/VK Relationen von jenseits Faktor 50.

Deine Aufregung in allen Ehren. In diesem Kontext gehen sie ins Leere.

Zur Klarstellung: Es ist kein Problem, wenn Sieger & Co Marken für 100% Michel anbieten. Jeder Anbieter kann machen, was er will. Zu einem Kaufvertrag gehören immer zwei Parteien. Bei Ebay habe ich schon öfters für über 100% Michel verkauft (bin ich deswegen böse ?). Das eigentliche Problem ist, dass das Unternehmen, das den Markt mit philatelistischem Müll überschwemmt, das gleiche Unternehmen ist, welches dem BDPH spendet und sich von seinen Vertretern huldigen lässt.

In der wirtschaftlichen Realität werden derartige "Geschaftlhubereien" normalerweise sanktioniert. Beim Verband der Sammler BDPH, ist das Sponsoring seitens eines Unternehmens, dass Tausende von Sammler nachweislich viel Geld gekostet hat, aber offensichtlich ok.
 
wuerttemberger Am: 31.10.2011 16:41:03 Gelesen: 51454# 66 @  
Nur eine kleine Korrektur:

Der Handelsaufschlag ist in Günters Beispiel 650%

Berechnung: (75 - 10) * 100 / 10 = 650%

Die Gewinnspanne bezogen auf den Umsatz (VK=75€) liegt bei 86,6%

Berechnung: (75 - 10) * 100 / 75 = 86,6%

Noch viel Spass bei der weiteren Diskussion. ;-)

Gruß

wuerttemberger
 
Briefmarkensammler Am: 31.10.2011 17:48:15 Gelesen: 51431# 67 @  
@ wuerttemberger [#66]

Es ist eine Frage der Formulierung: Wenn eine Ware 100,- EUR im Einkauf oder der Herstellung kostet und für 750 EUR verkauft wird, spricht man von einer Spanne von 650% aber von einem Verkaufspreis von 750% zu Einstand. Um genau dieser Argumentations-/Rechenfalle zu entgehen, wird im Handel mit Faktor gerechnet.
 

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