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Thema: Bayern ab "Pfennig-Zeit" 1876 bis 30.6.1920: Belege, Marken, Essays
Das Thema hat 842 Beiträge:
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Gernesammler Am: 28.08.2018 11:39:46 Gelesen: 178796# 193 @  
Hallo Sammlerfreunde,

zwei Ganzsachen Postkarten zu 10 Pfennig der Nr.P 110 (19)F und A (Frage und Antwortteil), der Frageteil ist vom 7.10.1919 und kam aus Fürth in Bayern nach Bamberg, die zweite Karte der Antwortteil ist vom 29.2.1920 und kam aus Nürnberg und wurde spediert nach Bamberg. Beide Karten waren an den Rat der Stadt gerichtet und bekamen nach Eingang den Stempel des Stadtmagistrats sowie eine Eingangsnummer in Blau.

Beide Ganzsachen Postkartem wurden in der Portoperiode 4 (1.10.1919 - 5.5.1920) verschickt.

Für das Franko verklebte man auf der ersten Karte als Zusatzfrankatur 2x Bayern Nr.111 zu 2 1/2 Pfennig und auf der zweiten Karte als Zusatzfrankatur eine Bayern Nr.153 zu 5 Pfennig.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 05.09.2018 20:09:51 Gelesen: 178070# 194 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Postkarte vom 27.2.1908 aus Oberhausen bei Augsburg nach Hamburg, für das Franko nahm man eine Bayern Nr. 61. Gestempelt wurde hier mit Einkreisstempel von Oberhausen bei Augsburg (Helbig 30b Typ 2, R Fuß weit), Oberhausen war seit 1893 Expedition ab 1911 Augsburg 9. Auf der Karte sieht man die Abbildung des Jakobertores von Augsburg, dieses hatte 1249 einen Vorgängerbau, aber erst im 15. Jahrhundert bekam es seinen jetzigen Namen.

Gruß Rainer


 
hajo22 Am: 05.09.2018 22:54:27 Gelesen: 178050# 195 @  
Geschäftsbrief per Einschreiben aus Nürnberg von Ende Juli 1914 nach Dresden, Ankunft dort am 26.7., wenige Tage vor Ausbruch des 1. Weltkrieges.

Frankiert mit 30 Pfg. König Ludwig III (Nr.99I). Die Marke mit Firmenlochung. Das Couvert zeigt noch Elemente des Jugendstils auf.



hajo22
 
Gernesammler Am: 17.09.2018 20:09:09 Gelesen: 177514# 196 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 21.5.1920 aus der Portoperiode 5 (6.5.1920-31.3.1921) aus München 31 von der Firma J. Nerf nach Berlin Tempelhof.

Für das Franko verklebte man 2 Marken der König Ludwig Serie zu 15 Pfennig Bayern Nr.115 und eine Marke aus der Abschiedsserie mit Aufdruck "Deutsches Reich" zu 10 Pfennig Michel Nr. 120.

Gestempelt mit Zweikreisstempel von München 31 (Helbig Nr.37c, b in grotesk) Verwendung 1904-20.

Gruß Rainer


 
muequadrat Am: 26.09.2018 20:14:43 Gelesen: 176716# 197 @  
Guten Abend,

ich bin neu hier und alles andere als ein Bayernspezialist. Bin aber gerade dabei meine Heimatsammlung Würzburg in die Bayernzeit zu erweitern. Bin dabei auf ebay auf folgende Karte gestoßen, die ich sehr schön finde, aber sie ist ja wohl um 1 Pfg überfrankiert. Wie gravierend findet Ihr das? Das Thema wird ja gelegentlich von Sammelgebiet zu Sammelgebiet leicht unterschiedlich gesehen.

Vielen Dank im voraus!

Grüße,
Bertram


 
bayern klassisch Am: 26.09.2018 23:04:55 Gelesen: 176700# 198 @  
@ muequadrat [#197]

Hallo Bertram,

schön, wieder einen Bayernsammler mehr hier begrüßen zu dürfen!

Das Stück war eine klassische Sammlerkarte, da ist die Frage nach der Überfrankatur weniger preisrelevant. Es ging ausweislich des rückseitigen Textes dem Absender ja um die Zusendung eines Belegs mit neuen 2 Pfennigmarken und da waren 3 halt spektakulärer, als nur eine und eine 3 Pfg. Marke.

Postgeschichtlich ist das eher Null, aber es sieht halt schön aus. Zum Preis einer Bratwurst macht man da aber sicher nichts falsch.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
muequadrat Am: 26.09.2018 23:23:28 Gelesen: 176698# 199 @  
Hallo Ralph,

vielen Dank für die freundliche Begrüßung - ja, der Text ist schon auch nett und aufschlussreich, das stimmt. Danke für die Einordnung, hilft sehr. Das mit der Bratwurst ist in der Tat eine gute Richtschnur.

Liebe Grüße
Bertram
 
Gernesammler Am: 11.10.2018 19:46:21 Gelesen: 175827# 200 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Postkarte P8 zu 5 Pfennig aus Breitengussbach vom 27.1.1877 nach Culmbach an Herrn Jub Limmer. Gestempelt mit Halbkreisstempel (Winkler 12a) hier wird die Verwendung bis 1875 angegeben im Helbig nochmals ab 1876 und als Ankunftsstempel Einkreisstempel (Helbig 22) nur eine Stundenangabe.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 11.10.2018 20:31:47 Gelesen: 175821# 201 @  
@ Gernesammler [#200]

Hallo Rainer,

der Empfänger hieß Geb. Limmer, wohl Gebhard oder Gebhart, oder er meinte Gebrüder Limmer. Du kannst mal googlen, ob es nicht doch Gebrüder Limmer gab (sollte eigentlich Gebr. abgekürzt werden).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 15.10.2018 19:55:11 Gelesen: 175586# 202 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Künstlerpostkarte aus Speyer vom 31.12.1912 an Herrn Hauptmann Stock in Ulm an der Donau mit den herzlichsten Neujahrsgrüßen seiner Unteroffiziere.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.77 "Prinz Luitpolt", gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Speyer (Helbig 30b).

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 14.11.2018 19:44:38 Gelesen: 173431# 203 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 23.6.1899 von der Zigarren Fabrik Rülzheim Merkel & Sohn als Einschreiben nach Berlin.

Für das Franko nahm man 2 x Bayern Nr. 57 zu 20 Pfennig, für das Franko des Briefes im Fernverkehr über 15 - 250 Gramm waren 20 Pfennig zu verkleben für die Reko Gebühr ebenfalls.

Für die Ausweisung als Einschreiben wurde ein Klebezettel vom Typ 8 I verklebt, sowie handschriftlich ausgewiesen und die Manualnummer 33 vermerkt.
Gestempelt mit Einkreiser von Ruelzheim (Helbig 30a verwendet ab 1896) auf der Rückseite ist der Ankunfts-Ausgabestempel vom Berliner Postamt 53 vom 24.6.1899.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 14.11.2018 19:52:38 Gelesen: 173428# 204 @  
@ Gernesammler [#203]

Hallo Rainer,

ein schöner Pfalzbrief im 2. Gewicht, prima erklärt. So häufig sind Briefe aus Rülzheim nicht, von daher alles richtig gemacht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 15.11.2018 11:52:25 Gelesen: 173366# 205 @  
November vor 100 Jahren: Waffenstillstand und Ende des 1. Weltkrieges. Die Münchner Neuesten Nachrichten schrieben einen Wettbewerb für bayerische Friedensmarken aus.

Probedrucke in verschiedenen Formaten und Farben zu einem Entwurf "Soldatenheimkehr" als Friedensmarke 1918/19 von Johann Würstl, München.



Würstl lieferte noch mindestens einen weiteren Entwurf zu einer Friedensmarke, dessen Probedruck ich bei Interesse gelegentlich zeigen kann.

hajo22
 
Rottaler Am: 15.11.2018 13:46:13 Gelesen: 173334# 206 @  
@ Eilean [#17]

Hallo,

wie an der Vergrößerung des Stempels aus Dachau v. 12.12.12 ersichtlich ist der Monatsname DEZ kopfstehend.

Schon bemerkt?

Grüße aus dem Rottal
 
Gernesammler Am: 10.12.2018 20:14:00 Gelesen: 171714# 207 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Postkarte aus Miesbach vom 27.12.1912 nach München mit Eilbotenzuschlag, für das Franko nahm man eine Bayern Nr.77 zu 5 Pfennig sowie eine Bayern Nr.80 zu 25 Pfennig für die Eilbotengebühr.

Gestempelt in Miesbach mit Zweikreisstempel (Helbig 37c) und der Ankunftsstempel von München auch ein Zweikreisstempel, gleichzeitig hat wohl der Bote bei Übergabe nochmals gestempelt mit Einkreisstempel München und der Nr.10, es wurde noch die Manualnummer 336 abgeschlagen.

Damit die Postkarte für die Eile gekennzeichnet war wurde der Klebezettel Nr.4b genommen (rotes Pergaminpapier) "Durch Eilboten".

Gruß Rainer


 
Helmstedt333 Am: 10.12.2018 21:33:45 Gelesen: 171699# 208 @  
Schöne Ansichtskarte Starnberger See 1898 mit Schiffpoststempel


 
tobi125 Am: 14.12.2018 12:39:51 Gelesen: 171496# 209 @  
Als Neuling hier, muss ich einmal meinen Hut ziehen vor so großem Sachverstand.

Ich freue mich auf viele interesannte Informationen und eventuell Austausch über das Sammelgebiet.

Muss allerdings erwähnen, dass ich meine Sammelleidenschaft nach über 20 Jahren wieder entdeckt habe und nicht mehr so stark in der Thematik drin bin.
 
GR Am: 03.01.2019 16:02:40 Gelesen: 170530# 210 @  
Diese Karte habe ich heute erhalten. Die Vorderseite beschreibt bereits gut, woher sie stammt und der Stempel der Posthilfsstelle Isenach Taxe Dürkheim ist klar. Da die Pfalz 1899 politisch zu Bayern gehörte und die Karte mit einer 5 Pfennig - Marke frankiert ist, passt alles. Das Jahr 1899 ist durch den Ankunftsstempel von Strassburg im Elsass klar. Ich habe aber den L2 von Frankenstein nicht gefunden. Kann mir jemand etwas dazu sagen? Besten Dank im voraus.

Gerhard


 
bayern klassisch Am: 03.01.2019 16:41:17 Gelesen: 170520# 211 @  
@ GR [#210]

Hallo Gerhard,

die Posthilfsstelle Isenach durfte die 5 Pfg. Marke nicht entwerten, sondern nur Aufgabe stempeln.

Frankenstein war Haltestelle der Bahn - daher wurde erst dort die Entwertung der Marke vorgenommen, dann ging es nach Südosten Richtung Zielort.

Diese sog. Stationsstempel sind nicht häufig, wenngleich auch keine Weltraritäten. Es ist schön, wenn man hübsche Poststücke wie hier mit ihnen zeigen kann. Im Spezialkatalog von Peter Sem könnte man den finden, ganz sicher aber in Dr. Joachim Helbigs fundamentalem Werk (4 Bände) über die Stempel der bayer. Pfennigzeit.

Da wir schon bei dem Terminus Pfennigzeit sind - der Titel des Threads "Bayern ab "Pfennig-Zeit" (1874/76) bis 30.6.1920 ..." ist m. E. nicht ideal; in Bayern war die Kreuzerwährung bis zum 31.12.1875 aktuell und von der Pfennigzeit spricht man ausnahmslos erst ab dem 1.1.1876, als alle Kreuzermarken außer Kurs gesetzt wurden und keine Frankaturkraft mehr besaßen.

Dass man in Bayern schon 1874 eine Marke mit der Nominale 1 Mark heraus brachte, hat mit der Überschrift nichts zu tun, weil es schon immer Mark und Pfennig in Bayern gab, nur wurde diese Zeit halt wegen Gulden und Kreuzern Kreuzerzeit genannt. Daher wäre es sicherlich sinnfördernd, den Titel auf die Zeit vom 1.1.1876 bis zum 30.6.1920 zu modifizieren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
GR Am: 03.01.2019 16:54:41 Gelesen: 170516# 212 @  
Lieber Ralph,

habe lieben Dank für Deine ausführliche Erklärung. Im Bayern Spezial 2, 2. Auflage, von Sem habe ich den Stempel nicht gefunden. In der Kombination mit der "Posthilfsstelle Isenbach" im Forsthaus Isenbach fand ich ihn jedenfalls kaufens- und jetzt auch zeigenswert.

Liebe Grüsse
Gerhard
 
bayern klassisch Am: 03.01.2019 17:44:24 Gelesen: 170508# 213 @  
@ GR [#212]

Lieber Gerhard,

diese Kombination ist sicher außergewöhnlich, von daher hast du alles richtig gemacht, prima!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.01.2019 20:30:17 Gelesen: 170481# 214 @  
@ GR [#210]
@ bayern klassisch [#211]

Hallo Gerhard, hallo Ralph,

der Stempel der Posthilfsstelle Isenach ist im Helbig von 1898-1907 aufgeführt, der L2 Stempel von Frankenstein leider nicht.

Gruß Rainer
 
GR Am: 03.01.2019 21:33:20 Gelesen: 170469# 215 @  
Vielen Dank Rainer (Gernesammler),

diese Information freut mich. Es hat dort wohl eine Posthalterei gegeben:

https://de.wikipedia.org/wiki/Frankenstein_(Pfalz). Die Einwohnerzahl lag 1900 bei 818.

Ich hoffe, ich habe das richtige Frankenstein vor Augen. :-)

Beste Grüsse
Gerhard
 
bayern klassisch Am: 03.01.2019 22:16:02 Gelesen: 170454# 216 @  
@ GR [#215]

Lieber Gerhard,

ja, das ist das richtige Frankenstein. Heißt so, wie ein literarisch weltbekannter Arzt mit Vorlieben für Starkstrom und nächtliche Friedhofsbesuche, sagt zumindest Mary Shelley.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Wolfgang Lang Am: 09.01.2019 00:45:34 Gelesen: 170089# 217 @  
Hallo Gerhard,

da ich (wie der Ralph) ein Pälzer bin, hat mich das Stück durchaus angesprungen.

Der 14. Mai 1899 war ein Sonntag. Da hatte die Luise also einen Sonntagsausflug an den Isenach-Weiher gemacht und eine Karte gekauft. Man kann annehmen, dass der Posthilfstellen-Stempel bereits abgeschlagen war, als die Karte gekauft wurde. Die geschriebene Karte wurde jetzt allerdings nicht an der Isenach in den Briefkasten geworfen (da die Marke dann in Dürkheim oder Hardenburg entwertet worden wäre), sondern Luise nahm sie mit und lief die nicht weite Strecke nach Frankenstein, wo sie den Zug Kaiserslautern - Neustadt bestieg. In Frankenstein warf sie die Karte in den Briefkasten, und da der Kreisstempel des Ortes gerade zur Reparatur war, kam der Aushilfsstempel zum Einsatz.

Bisher ist der L2 von Frankenstein registriert für die Daten 18.8.83, 14.4.94, 17.10.98, 25.10.99 sowie (ohne Bestimmung der Jahreszahl) 24.4. und 21.7.

Ich hänge Dir einen Scan an von einer Einzelmarke (evtl. 1894)



einem Paar (wohl 1899)



einer Ganzsache 1899



und einer 1 Mark Wappen, von diesem Ort sicherlich nicht häufig



Ach ja, einen Aufgabeschein für Postanweisung hätten wir auch noch



Nach über 100 Jahren freuen wir uns am Sonntags-Ausflug von Fräulein Luise und der entstandenen nicht häufigen Stempelkombination.

Fröhlich Palz, Gott erhalt's.

Wolfgang
 

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