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Thema: (?) (183-184) Mit Brief und Siegel: Was sagt uns die Rückseite ?
Das Thema hat 184 Beiträge:
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Altdeutschland Am: 19.12.2012 19:31:47 Gelesen: 194514# 85 @  
@ Manne [#83]

Hallo,

es handelt sich um eine Landdrostey (auch Landdrostei geschrieben). Das sind hannoversche Verwaltungseinrichtungen, vergleichbar mit den heutigen Kreisen.
Das handschriftliche Kürzel aus auf der Vorderseite KLD bedeutet das gleiche.

Viele Grüße
Altdeutschland
 
Altdeutschland Am: 19.12.2012 19:42:56 Gelesen: 194510# 86 @  
Hier ein ähnlicher Brief aus Osnabrück, vorderseitig KLD Stempel.





Schönen Abend
Altdeutschland
 
BD Am: 19.12.2012 19:56:01 Gelesen: 194507# 87 @  
Hallo,

Wertbrief: In Rumänien geschrieben, in Polen aufgegeben und in Breslau von der deutschen Post geöffnet und vierfach zusätzlich gesiegelt. In Breslau wurde das Briefgewicht wegen der Siegel von 13 1/2 gramm auf 20 gramm angehoben.

Beste Grüße Bernd



 
bayern klassisch Am: 19.12.2012 20:02:10 Gelesen: 194503# 88 @  
Hallo Bernd,

phantastisches Stück - so noch nicht gesehen.

Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
BD Am: 20.12.2012 14:55:38 Gelesen: 194461# 89 @  
Wenn ein Siegel aufgebrochen war, gab es Unruhe im Postamt.

Wertbrief von Sens....? nach Greifswald mit 3000 Mark, das war viel Geld im Jahr 1900.

Postassistent Berg und Oberpostsekretär Müller als Zeuge stellen fest, die Siegel sind bei der Ankunft in Allenstein 2 aufgesprungen. Inhalt nicht geprüft.

Postassistent Berg wiegt den Brief sofort, 69 Gramm, ein Gramm fehlt. Brief wird provisorisch mit Papiersiegel verschlossen. Die Obrigkeit prüft: Post...? Nobitz und Oberpostassistent Gartell schauen nach, die 3000 Mark sind da. Der Brief wird neu versiegelt.

Postassistent Berg wiegt erneut, 74 Gramm nach Verschluß werden vorn unten links notiert. Die Streichung der ursprünglichen 70 Gramm hat er allerdings vergessen. Leider sind die Siegel beim Öffnen durch Herrn Fischer in Greifswald zerbrochen. Über den Brief wird er sich allerdings gewundert haben.

Beste Grüße Bernd


 
Postgeschichte Am: 20.12.2012 15:34:24 Gelesen: 194451# 90 @  
@ BD [#89]

Hallo Bernd,

der Absendeort heißt "Sensburg" (im späteren Abstimmungsgebiet Allenstein). Das Verfahren bei der Aushändigung beschädigter Sendungen und bei Gewichtsabweisungen war vorgeschrieben. Nachzulesen im § 101 der Allgemeine Dienst-Anweisung für Post und Telegraphie, Abschnitt V, Abt. 2 vorgeschrieben.

Der Brief wurde "beanstandet". Dies kann vom Empfänger oder auch vom Empfangspostamt oder einem Durchgangspostamt erfolgt sein. Ich habe verschiedene "beanstandet"-Briefe, die z.T. Rückschlüsse auf den Beanstander zulassen. Bei deinem Beleg könnte es bei der Umarbeitung beim Postamt 2 in Allenstein (Bahnpostamt) festgestellt worden sein, da die Bearbeitungsvermerke hier angebracht wurden.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
BD Am: 20.12.2012 15:40:24 Gelesen: 194448# 91 @  
Hallo Manfred,

danke für die Ortsbestimmung und die Erläuterung zu dem " beanstandet". Ich hatte für diese Notiz keine Erklärung.

Beste Grüße Bernd
 
Richard Am: 22.12.2012 08:11:23 Gelesen: 194298# 92 @  
@ roteratte48 [#64]

Ich möchte ja nicht den Server zumüllen mit dem Altpapier.

Hallo Rolf,

auf dem Server ist noch viel Platz für alles was mit Philatelie zu tun hat, von der markenlosen Vorphilatelie bis zu den markenlosen Konsolidierern und allem, was dazwischen liegt.

Schade ist es, wenn von Dir und besonders Ralph der Erklärungstext als Grafik gezeigt wird. Damit wird er von den Suchmaschinen und von der Forumsuche nicht mehr gefunden und junge Interessenten und Sammler künftiger Generationen finden solch schöne Belege nicht.

Schöne Grüsse, Richard
 
roteratte48 Am: 22.12.2012 10:06:26 Gelesen: 194280# 93 @  
@ Richard [#92]

Schade ist es, wenn von Dir und besonders Ralph der Erklärungstext als Grafik gezeigt wird. Damit wird er von den Suchmaschinen und von der Forumsuche nicht mehr gefunden

Hallo Richard,

hab' Dank für Deinen Hinweis - ich glaube, weder Ralph noch ich waren uns bewußt, daß unsere Texte als Grafik dargestellt werden. Was mich angeht, so verstehe ich das auch jetzt noch nicht. Ich schreibe meine Texte (so wie auch diesen jetzt) ganz normal ins Textfeld und füge dann über die Funktion "Alternativ: hier mehrere Grafiken für einen Beitrag vorbereiten" die Bilder hinzu! Wo und weshalb wird mein Text dann als Grafikdatei gespeichert - kann vielleicht Heiko mir erklären, was ich an meinem Einstellverhalten ändern muß, um so etwas künftig zu vermeiden?

Liebe Grüße - und Dir, wie auch allen anderen Forenmitgliedern, gute Wünsche für die bevorstehenden Festtage!

Rolf
 
rostigeschiene (RIP) Am: 22.12.2012 10:21:54 Gelesen: 194274# 94 @  
@ roteratte48 [#93]

Entschuldige, dass ich mich einmische.

Richard meinte bestimmt die Erklärungen, die in den Grafiken, bei den abgebildeten Briefen und Siegel, ersichtlich sind. Diese lassen sich über die Suchfunktion nicht aufrufen.

Werner
 
roteratte48 Am: 22.12.2012 10:32:56 Gelesen: 194272# 95 @  
@ rostigeschiene [#94]

Ah ja, jetzt, eine Insel. *gg* Das ist absolut keine Einmischung, Werner - danke für Deine Hilfe! Und so verstehe ich jetzt auch den "Casus cnactus" - aber das liegt natürlich daran, daß hier teilweise aufbereitete Sammlungsblätter gezeigt werden. Den dort für jeden hier sicht- und lesbaren Text dann nochmal zu wiederholen, bedeutet zum einen (sorry!) zusätzlichen Zeitaufwand - und zum anderen kommt das vielen, die, so wie ich, nicht über das Abspeichern als *jpg nachgedacht haben, bissle blöd vor - "das steht doch alles schon da oben, etc."

Bald ist ja Silvester - Zeit für gute Vorsätze und Änderungen - "I'll do my very best!"

Liebe Grüße - Rolf
 
bayern klassisch Am: 22.12.2012 14:19:37 Gelesen: 194243# 96 @  
Lieber Richard und Rolf,

ich gelobe Besserung für 2013 und trete mit dem aus dem März 1806 von Würzburg nach Redwitz den Beweis an - hier eine Krone mit 7 Zinken für den Freiherrenstand (Barone) auf einem mit 12 Kr. bezahlten Brief, den die Taxispost spedierte, weil Bayern in diesen Gebieten noch kein eigenes Postregal hatte.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
roteratte48 Am: 22.12.2012 17:00:01 Gelesen: 194213# 97 @  
@ bayern klassisch [#96]

Den hättste ooch nochmal auffem Blatt zeigen dürfen - is ja noch net 2013!
 
bayern klassisch Am: 22.12.2012 17:07:35 Gelesen: 194210# 98 @  
Lieber Rolf,

heute um 12.00 Uhr von der Post bekommen - also noch keine Blatt möglich. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
roteratte48 Am: 22.12.2012 18:05:13 Gelesen: 194191# 99 @  
@ bayern klassisch [#98]

Ping-pong - Brief mit gleichem Stempel, aber der großherzoglichen Krone im Verschlußsiegel:


 
bayern klassisch Am: 22.12.2012 18:24:17 Gelesen: 194178# 100 @  
Lieber Rolf,

der kann sich aber auch sehen lassen - von vorn und hinten!

Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Marcel Am: 22.12.2012 19:42:21 Gelesen: 194159# 101 @  
@ Manne [#81]

Hallo Manne,

ich kann zwar auch nicht alles lesen, aber in Deinem Schriftstück geht es um ein herrschaftliches Flurstück (Dominial Parzelen) in der Herrschaft (Dominium) Hermsdorf.

Hermsdorf heute: Jerzmanowa http://de.wikipedia.org/wiki/Jerzmanowa

Du hast da ein wunderschönes polnisches (schlesisches) Adelssiegel - wahrscheinlich derer von Opitz-Hermsdorf. Genau sagen kann ich es Dir nicht, aber es gibt eine Verbindung zur Stammfamilie derer von Dolega. Demnach ist die Familie Jerzmanowski (übersetzt: Hermsdorfer) die einzige bekannte Verbindung zum polnischen Adel.

Das Stammwappen der Dolega:



Opitz wiederum könnte auf Nachfahren von dem schlesischen Dichter Martin Opitz zurückgeführt werden der 1627 in den Adelsstand durch Kaiser Ferdinand erhoben wurde und den Beinamen von Boberfeld erhielt.

Dein gezeigtes Siegel könnte beide Adelsfamilien vereint darstellen. Aber wie gesagt es geht diesmal um eine reine Vermutung - genau sagen kann ich es Dir leider nicht, aber es ist vielleicht ein Anhaltspunkt.

Dein Brief ging an die Glogau-Sagansche Landschafts-Direction in Niederschlesien.

Glogau heute Glogow: http://de.wikipedia.org/wiki/G%C5%82og%C3%B3w
Sagan heute Zagan: http://de.wikipedia.org/wiki/%C5%BBaga%C5%84



Noch ein Wort zu dem Hufeisen im Wappen. Das Hufeisen gilt nicht nur als Glücksymbol, sondern sympolisiert ebenso die Pferdezucht. Das Hufeisen ist im deutschen Raum hauptsächlich in der Pfalz und im Rhein-Hessischen Raum zu finden.

schöne Grüße
Marcel
 
Manne Am: 23.12.2012 11:07:25 Gelesen: 194059# 102 @  
@ Marcel [#101]

Hallo Marcel,

vielen Dank für Deine ausführliche Beschreibung.

Schöne Feiertage.
Gruß
Manne
 
Hawoklei (RIP) Am: 23.12.2012 11:26:37 Gelesen: 194053# 103 @  
Hallo,

nach längerer Zeit melde ich mich mal wieder und wünsche allen hier Lesenden u. Schreibenden ein schönes Weihnachtsfest und einen guten "Rutsch" ins nächste Jahr!

Zu diesem Thema fand ich bei mir zwei Belege mit schwarzen Siegeln verschlossen. Der obere lief von Berlin S.W. nach Prenzlau am 5.5.1889. Im Siegel erkenne ich die verschlungenen Buchstaben "M B" oder "B M".

Der untere Brief lief am 9.12.? von Nienburg nach Artlenburg, zur Zeit des "Königreich Hannover". Mit der Lupe erkenne ich im Siegel folgende Merkmale: außen ein senkrechtes Oval, innen ein Wappen mir Blüten u. Blättern umrahmt. im Wappen oben zwei nach links schwimmende Enten, unten ein Kreis in 4 Viertel durch ein diagonales Kreuz geteilt. Oben in der Mitte eine Säule mit einem stehenden, nach links schauenden Schwimmvogel (Ente, Gans).

Ich bitte zu beachten: Das ist meine subjektive Wahrnehmung! Ich finde das aber zeigenswert und suche noch weiter.

Beste Grüsse Hans



 
Hawoklei (RIP) Am: 23.12.2012 14:12:54 Gelesen: 194014# 104 @  
Ich mache mal weiter mit einem schönen Wertbrief, der am 9.10.1888 von Döbeln nach Arnsdorf bei Böhrigen gelaufen ist. Frei gemacht mit 3 x Mi.-Nr. 41 = 30 Pfg. Das Briefporto für einen Wertbrief bis 10 Meilen betrug 20 Pf + 10 Pf. Versicherungsgebühr.

Rückseitig zwei Siegel mit den Initialen "E.H.", entsprechender Absenderstempel "EMIL HAASE" dazwischen.

Beste Grüsse Hans




 
Hawoklei (RIP) Am: 23.12.2012 15:21:42 Gelesen: 193996# 105 @  
Als nächstes hier ein Ganzsachen Umschlag U 1 aus Bayern, der am 23.10 1872 von Kitzingen nach Brambach /sächs. Vogtland gelaufen ist. Der Absender des Briefes hieß "Eduard Lotz" und seine Initialen E.L. sind im rückseitigen Siegel abgedrückt worden.

Beste Grüsse Hans


 
Marcel Am: 23.12.2012 19:52:17 Gelesen: 193954# 106 @  
@ Hawoklei [#103]

Hallo Hans,

zu Deinen oberen Brief mit dem Monogramm BM könnte es sich um Berta Markwald handeln. Sie war Gattin des Berliner Kaufmanns Adolf Markwald - Besitzer des gleichnamigen Handelshauses in Berlin und Siam.

Zu Deinen zweiten Brief mit dem Siegel kann ich nur erwähnen, daß die Blüten im Kranz eventuell mehrere Lippische Rosen darstellen könnte, das müßtest Du mal vergleichen - dann wäre das Wappen zumindest schon einmal eingegrenzt. Mehrere Blüten könnten aber auch die einzeln folgenden Generationen darstellen. Eine Ente im Wappen spricht wiederum für eine Person oder ein Geschlecht mit vielen Eigenschaften und Interessen. Unten im Kreis (Rad) sieht es mir mehr nach Stäben aus (Bischofsstabähnlich). Vielleicht ist Dein Siegel auch kirchlicher Herkunft, dann könnte der Blütenkranz einen Rosenkranz darstellen (allerdings ungewöhnliche Darstellung).

http://de.wikipedia.org/wiki/Lippische_Rose

Gruß Marcel
 
Hawoklei (RIP) Am: 24.12.2012 09:37:59 Gelesen: 193917# 107 @  
Hallo Marcel,

danke für deine Erklärungen! Die Blüten im Kranz habe ich mir noch mal mit besserer Beleuchtung und Vergrösserung angeschaut. Danach kann ich sagen, dass es sich tatsächlich um "Lippische Rosen" mit je fünf Blütenblättern handelt! Leider kann ich die genaue Anzahl der Blüten nicht feststellen - es sind 10 oder 12 Stück. Nochmal danke für die Hinweise.

Beste Grüsse Hans
 
Marcel Am: 28.04.2013 14:12:58 Gelesen: 189282# 108 @  
Einen schönen Faltbrief, den ich erstanden habe, möchte ich Euch nicht vorenthalten.

Ein gewisser G. Gerstung aus Jena (noch nicht näheres zu ihm herausgefunden) hatte Geschäftsbeziehungen zu Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichsplatz in Köln. Der Faltbrief wurde geschrieben am 20.02.1836 und ging am 21.02.1836 nach Köln - empfangen am 24.02.1836 mit einem deutlich lesbaren Prägesiegel G.G. für den o.g. Herrn Gerstung.

Als ich den Brief zum ersten Mal sah, dachte ich toller Name und forschte im Netz nach. Dabei fand ich heraus das der Empfänger eine Firma ist. Das Unternehmen Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz (heute GmbH) wurde am 13. Juli 1709 als G.B.Farina in Köln gegründet und ist heute die älteste bestehende Eau-de-Cologne- und Parfüm-Fabrik der Welt.

Die ganze Unternehmensgeschichte kann man hier nachlesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Maria_Farina_gegen%C3%BCber_dem_J%C3%BClichs-Platz

Schaut Euch mal den Absatz "Berühmte Benutzer und Kunden" an. Bin doch recht erstaunt wer alles dort auftaucht u.a. Goethe, Beethoven, sämtliche Herrschaften und sogar Bill Clinton.







Vielleicht kann mir ja einer von Euch etwas über die erhobene Gebühr erklären, denn da habe ich durchaus noch Nachholbedarf?

schöne Grüße
Marcel
 
bayern klassisch Am: 28.04.2013 14:27:26 Gelesen: 189274# 109 @  
Hallo Marcel,

Taxis 1 1/4 Silbergroschen plus 7 Silbergroschen für Preußen = 8 1/4 Silbergroschen für den Empfänger in Köln zu zahlen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 

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