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Thema: Briefmarkenhaus Hermann E. Sieger wird nach 101 Jahren liquidiert !
Richard Am: 16.01.2024 09:01:50 Gelesen: 12442# 1 @  
Briefmarkenhaus Hermann E. Sieger wird nach 101 Jahren liquidiert!

(wm-pcp) Insider horchten bereits auf, als die Vorwerbung des Auktionshauses Heinrich Köhler in Wiesbaden vor wenigen Tagen u.a. den Verkauf der Luftpost- und Zeppelin-Sammlung der Familie Sieger aus Lorch inserierte. Diese Aerophilatelie-Kollektion war repräsentativ für die „Marke Sieger“, die seit den 1930-er Jahren weltweit bekannt wurde. Hermann Ernst Sieger wie auch sein Sohn Hermann Walter Sieger waren legendäre Fachprüfer auf diesem Gebiet und letzterer führte die Lorcher Firma in den 1970-er Jahren zur Weltspitze. In jener Zeit soll sie mit ihren Abo-Modellen und dem weltweiten Neuheitenbezug, um nur einige Geschäftssegmente zu nennen, bis 60 Millionen DM umgesetzt haben. Aber im 21. Jahrhundert ging es zuerst langsam, dann immer stärker bergab. Neukunden zu werben war aufgrund nicht mehr zugänglicher Werbemöglichkeiten bei der Deutschen Post immer schwieriger, gleichzeitig starben alte Kunden mehr und mehr hinweg. Und dann kam noch Corona und das Internet! Und nun die Liquidation (siehe: https://www.briefmarken-sieger.de/impressum/ )

All dies schilderte Günther H. Sieger unlängst in einem auf der Internetseite des Bundesanzeigers veröffentlichten Bericht, den wir anschließend im Wortlaut wieder geben.


Hermann E. Sieger GmbH Lorch
Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020
Lagebericht
Lage des Unternehmens und Abkehr vom Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Die Firma Hermann E. Sieger GmbH betreibt seit 101 Jahren Deutschlands größtes Spezialversandhaus für Briefmarken und philatelistische Bedarfsartikel, Münzen und Zubehör. Unsere Absatzmärkte befinden sich in Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie dem angrenzenden deutschsprachigen Raum wie Südtirol, den Niederlanden oder dem Elsass. Der Verkauf erfolgte immer auf Basis unseres bewährten Neuheitensystems für Briefmarken und Münzen. Dazu kommen unsere regelmäßig erscheinenden Kataloge (Siegerpost), früher mit einem Umfang von bis zu 120 Seiten, heute mit maximal 32 Seiten und unser laufend aktualisiertes Internetportal. Leider hat sich der Briefmarkenmarkt in den letzten Jahren nicht wie erhofft stabilisiert, sondern ist stetig zurückgegangen.

Ein großer Dämpfer erfolgte während der Corona-Krise. Anfangs gab es zwar gewisse Umsatzzuwächse, die allerdings aber nur von kurzfristiger Dauer waren. Diese Zeit hat die Firma Hermann E. Sieger GmbH durch eine fast 1,5 Jahre dauernde Kurzarbeitsphase überleben können. Die Überalterung unserer Kundschaft, die neuen Medien und die damit verbundene Tatsache, dass sich junge Leute heute kaum noch für Briefmarken begeistern lassen, hat die Situation in den vergangenen Jahren immer schwieriger gemacht. Die zwischenzeitlich gestiegene Inflation und die Rezession Anfang 2020 mit einer extremen Kaufzurückhaltung des Mittelstands hat unser Geschäftsmodell zunehmend und nachhaltig beeinträchtigt.

Von der Gesellschafterversammlung wurde daher am 29.08.2023 beschlossen, die Geschäftstätigkeit aufgrund der unbefriedigenden Ergebnisentwicklung und weiterhin ungünstiger Zukunftsaussichten bis zum 31.12.2023 einzustellen.

Darüber hinaus wurde in der Gesellschafterversammlung am 07.12.2023 die Auflösung der Gesellschaft mit Wirkung zum Ablauf des 31.12.2023 beschlossen. Zum Liquidator wurde Günter Hermann Sieger bestellt. Der Jahresabschluss auf den 31.12.2020 wurde daher unter Abkehr vom Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt.

Geschäftsverlauf und -ergebnis

Ausgehend von einem Umsatzrückgang um 22,8 % gegenüber dem Vorjahr bei einem überproportional gestiegenem Materialaufwand wurde im Jahr 2020 ein Rohergebnis in Höhe von TEUR 2.729 erzielt. Bei einem proportional stabilen Personalaufwand wurde das Ergebnis insbesondere durch erhebliche Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert im Vorratsvermögen mit TEUR 5.054 belastet. Diese Abschreibungen berücksichtigen die Bewertung des Vorratsvermögens unter Abkehr vom Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit. Der Jahresabschluss auf den 31.12.2020 weist einen Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR 5.374.863,09 aus. Unter Berücksichtigung von Entnahmen aus der Kapitalrücklage und von Entnahmen aus (anderen) Gewinnrücklagen wird zum 31.12.2020 ein Bilanzverlust in Höhe von TEUR 5.205 ausgewiesen. Das Eigenkapital der Gesellschaft ist aufgezehrt. In der Bilanz wird ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag in Höhe von TEUR 1.115 aktiviert. Die Liquidität war im Berichtsjahr gegeben, ist inzwischen jedoch deutlich angespannt.

Prognosebericht: Liquidationsverfahren

Durch die zwischenzeitlich eingeleitete Beendigung der Geschäftstätigkeit und die Liquidationsmaßnahmen soll die Gesellschaft ohne Insolvenz beendet werden. Die wesentlichen Gläubiger tragen dieses Vorgehen mit und unterstützen die Gesellschaft mit flankierenden Maßnahmen. In diesem Zusammenhang hat der Alleingesellschafter am 31.08.2023 auf 5 Darlehen im Gesamtwert von rund TEUR 609 verzichtet. Weitere Darlehensgläubiger haben am 31.08.2023 Rangrücktritte für Darlehen im Gesamtwert von TEUR 1.116 gewährt.

Die Liquidation der wesentlichen Vermögenswerte ist wie folgt geplant:

1. Warenlager: Der Verkauf wird über ein renommiertes Briefmarken-Auktionshaus in Deutschland und der Schweiz (für internationale Bieter) abgewickelt.

2. Kundenstamm mit Abonnenten, den Einzelkäufern und dem Online-Shop: Hier laufen gerade Verhandlungen – mit einem größeren Mitbewerber – die zum Zeitpunkt, zu dem der Lagebericht verfasst wurde, aber noch nicht vollständig abgeschlossen sind. Wir rechnen damit, dass unsere Kunden bereits im neuen Jahr von der neuen Firma beliefert werden. Zum gleichen Zeitpunkt beginnt dann der Abverkauf jener Waren, die nicht über das Auktionshaus verkauft werden können - natürlich wie in solchen Fällen üblich, mit erheblichen Rabatten und Nachlässen.

3. Immobilien der Hermann E. Sieger GmbH: Deren Veräußerung haben wir in die Hände der Immobilienabteilung unserer Hausbank, der Volksbank Stuttgart gelegt. Erstes Projekt, welches bereits jetzt offeriert wird, ist unser ehemaliges Druckereigebäude in der Hohenstaufenstrasse, im Lorcher Industriegebiet Ost.Aktuell gehen wir davon aus, dass bei diesen Vermögenswerten Veräußerungserlöse entstehen, welche die bilanzierten Buchwerte erreichen. Insofern sehen wir gute Chancen, die Liquidation erfolgreich abschließen zu können.

Als Risiko der künftigen Entwicklung besteht jedoch auch die Gefahr, dass die Gesellschaft die Liquidation nicht erfolgreich abschließen kann und Insolvenz beantragt werden muss. Aktuell schätzen wir dieses Risiko aufgrund der eingeleiteten Maßnahmen und der Bereitschaft des Gesellschafters zu unterstützenden Maßnahmen als gering ein. Der Zeitraum, in dem das komplette Vermögen liquidiert wird, dürfte sich bis zum Herbst 2024 erstrecken - abhängig natürlich, wie schnell die Immobilien veräußert werden können.

Der Auktionsverkauf erfolgt über zwei größere Spezialauktionen, eine davon im März und die zweite im September 2024. Die Außenstände und Bankverbindlichkeiten denken wir in monatlichen Schritten, bis spätestens März 2024 beglichen zu haben, wobei wir bereits zum Jahresende unsere Außenstände reduzieren konnten. Mit der Liquidation endet eine lange und viele Jahre auch erfolgreiche Firmentradition. Unser Dank geht an alle Mitarbeiter, Geschäftspartner und Kunden, welche uns stets treu begleitet haben.

Lorch, den 12. Dezember 2023
Liquidator Günter Hermann Sieger


Quelle: http://www.bundesanzeiger.de
 
22028 Am: 16.01.2024 09:23:38 Gelesen: 12421# 2 @  
@ Richard [#1]

Nicht nur Insider, auch ich, horchten auf dass zumindest der erste Teil der Sieger Sammlung bei Köhler in Wiesbaden versteigert wird. Mich wunderte schon vor einigen Jahren als die damaligen Chefs von Sieger beim aus dem Gedächtnis beim RPSL treffen in Sindelfingen das ja immer von Heinrich Köhler gesponsort wurde, von Köhler und geehrt wurden.

Man könnte Bände über die Firma schreiben, ich gestehe ich war vor 45 Jahren oder so auch Kunde dort, mein Vater von dem ich noch einen guten Meter Briefe mit Neuheiten, teilweise noch ungeöffnet von dieser Firma habe vorliegen, ebenso.

Corona hat die Firma sicher nicht „gekillt“, das war das Sammlerverhalten allgemein worauf die Firma sich nicht umgestellt hat. Heute braucht man keinen Neuheitendienst der Neuheiten zu inflationären Preisen anbietet, OK, der Service der Firmen muss bezahlt werden.

Ich hoffe bei der Luftpostauktion etwas zu finden dass in meine SCADTA Sammlung passte, andererseits habe ich noch keinen Sieger Brief mit SCADTA Marken gesehen, allerdings, seine Sammlung hatte sicher auch NICHT Sieger Briefe.
 
nagel.d Am: 16.01.2024 12:40:34 Gelesen: 12290# 3 @  
Da ich des öfteren bei Sieger bestellt hatte, gerade bei Marken von Liechtenstein und das Preis-/Leistungsverhältnis für mich gestimmt hat muß ich sagen schade drum.

Letztendlich ist es aber auch hier ein Beispiel, daß der Wandel nicht mehr schönzureden ist. Neuheiten bestellen die Jüngeren heute im Zeitalter des Onlinehandel direkt bei der entsprechenden Postverwaltung und bei älterem Material greift man auf Ebay, Delcamp und co zurück.
 
Eric Scherer Am: 16.01.2024 13:14:42 Gelesen: 12246# 4 @  
@ nagel.d [#3]

Da hast Du genau recht. In sog. "mehrstufigen Vertriebsmodellen" kann man sich als Händler nur halten, wenn man echten Mehrwert generiert und die Ware sonst nicht für alle auch so zugänglich ist. Früher habe ich über Sieger z.B. USA-Neuheiten gekauft, weil der Zahlungsprozess nach Washington über einen Bankscheck einfach aufwändig und teuer war.
 
drmoeller_neuss Am: 16.01.2024 13:47:28 Gelesen: 12204# 5 @  
@ Richard [#1]

Wieder geht ein philatelistisches Schwergewicht von Bord.

Wie viele andere Händler sucht man die Schuld bei anderen und dem "bösen" Umfeld.

Und dann kam noch Corona und das Internet!

Corona war für den Versandhandel das beste Konjunkturprogramm seit Jahrzehnten. Und das Internet hat den Versandhandel vereinfacht und kostengünstiger gemacht. Scheinbar ist man bei Sieger aber nicht mit der Zeit gegangen und hat zu lange an Traditionellem, d.h. Gedrucktem festgehalten, obwohl diese Kundschaft langsam, aber sicher ausstirbt.

Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

Ausgehend von einem Umsatzrückgang um 22,8 % gegenüber dem Vorjahr bei einem überproportional gestiegenem Materialaufwand wurde im Jahr 2020 ein Rohergebnis in Höhe von TEUR 2.729 erzielt. Bei einem proportional stabilen Personalaufwand wurde das Ergebnis insbesondere durch erhebliche Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert im Vorratsvermögen mit TEUR 5.054 belastet. Diese Abschreibungen berücksichtigen die Bewertung des Vorratsvermögens unter Abkehr vom Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit. Der Jahresabschluss auf den 31.12.2020 weist einen Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR 5.374.863,09 aus.

Man hat sich jahrelang selbst reichgerechnet und jetzt gemerkt, dass die im Lager liegende Kartonphilatelie auf dem Markt nichts mehr wert ist. Auch Frankaturware verliert jedes Jahr an Wert, siehe nur Länder wie Liechtenstein, Österreich und Dänemark, die nur noch mit erheblichen Abschlägen überhaupt absetzbar sind.

Man muss aber Sieger zu Gute halten, dass er selbst (hoffentlich) rechtzeitig die Reissleine gezogen hat. Zum Glück sind Immobilien in Süddeutschland noch gefragt und Arbeitskräfte dort knapp, so dass die Beschäftigten schnell im Einzelhandel oder an anderer Stelle unterkommen dürften.

Man kann nur dreimal raten, wer der Kundenstamm von Sieger übernimmt. Mein heisser Favorit ist ein erfolgreiches Handelshaus am Bodensee.
 
Droenix Am: 16.01.2024 15:19:51 Gelesen: 12111# 6 @  
Da bin ich gespannt, was auf den Auktionen in Deutschland und der Schweiz angeboten wird. Wenn es sich um die eigene Sieger Flugpost-Sammlung handelt, wie die ersten Bilder aus der Vorschau von Heinrich Köhler zeigen, dann bin ich sehr gespannt! Ob dort dann auch das Warenlager angeboten wird ?
 
TeeKay Am: 17.01.2024 11:53:46 Gelesen: 11791# 7 @  
Ein Schwergewicht war Sieger zuletzt nicht mehr. 2020 machte das Unternehmen nur noch 2,7 Mio Euro Jahresumsatz - 7400 Euro pro Kalendertag oder pro Mitarbeiter und Kalendertag 116 Euro. Da machen Bettler in London doppelt soviel Tagesumsatz.

Ich persönlich denke, dass es nicht schade um das Unternehmen ist. Ja, sie haben Marken aus exotischen Ländern im Abo angeboten. Und ja, das mag für den einen oder anderen günstiger gewesen sein, als sie sich direkt an der Quelle zu besorgen. Aber der Großteil des Geschäfts dürfte auf überteuerte Motiv-Abos entfallen sein, mit denen Menschen das Geld aus der Tasche gezogen wurde [1]. Der BDPh wurde mit kleinen jährlichen Spenden gewogen gestimmt, auf dass bis heute Verbandsoffizielle das Loblied "Wenns Spaß macht, ists gut" auf wertlose aber teure Aboprodukte anstimmen. Seltsamerweise bewarb Sieger das Zeug in den mir bekannten Fällen nicht mit gigantischen Mengen Spaß, sondern mit potenziellen Wertentwicklungen, die nie eintraten.

Als Versandhändler ausgerechnet Covid und die weggefallene Möglichkeit der Werbung in Postfilialen für das Scheitern verantwortlich zu machen, ist absurd. Als die Sieger-Tütchen aus den Filialen verschwanden, tauchte im Hintergrund eine Erfindung namens Internet auf. Man mag es kaum glauben, aber einige der wertvollsten Aktiengesellschaften der Welt sind im Internet groß gewordene Onlineshops. Nie zuvor war es möglich, zielgruppengenauer Werbung zu machen und Kundenadressen einzusammeln. Nie zuvor war es möglich, Werbebudgets so exakt zu steuern wie heute. Und was könnte für Versandhandel besser sein als eine Pandemie, bei der Menschen nicht mehr das Haus verlassen?

Wahrscheinlicher ist für mich, dass der Vater bis zum Schluss nicht das Zepter an den Sohn abgeben wollte und das Geschäft so führte, wie er es seit 50 Jahren tat - ohne Internet.

[1] Siehe Bilanz für 2018: "Bedauerlicherweise hat sich die Prognose vom letzten Jahr - im Jahre 2018 - nicht erfüllt. Wir mussten wiederum einen Umsatzrückgang von über 10 Prozent hinnehmen, was darauf zurückzuführen war, dass es in diesem Jahr kein internationales Großereignis gab, welches weltweit philatelistisch dokumentiert werden konnte. Es gab also weniger Briefmarken, die angeboten und verkauft werden konnten."
 
drmoeller_neuss Am: 17.01.2024 13:52:44 Gelesen: 11641# 8 @  
@ TeeKay [#7]

Ein Schwergewicht war Sieger zuletzt nicht mehr. 2020 machte das Unternehmen nur noch 2,7 Mio Euro Jahresumsatz - 7400 Euro pro Kalendertag oder pro Mitarbeiter und Kalendertag 116 Euro. Da machen Bettler in London doppelt soviel Tagesumsatz.

Wie kommst Du denn darauf, dass bei einem Briefmarkenhandelshaus das Rohergebnis gleich dem Umsatz entspricht? [1] Der in Deinem Beispiel genannte Bettler ist ein Spezialfall, wo das Rohergebnis tatsächlich dem Umsatz entspricht (wenn man die Abschreibung für den Hut, die Gebühr für die maschinelle Zählung der Münzen in der Bank etc. einmal vernachlässigt :) )

Wie üblich, hast Du vollkommen recht, was den Rest Deines Beitrages angeht.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Rohergebnis
 
Redfranko Am: 17.01.2024 13:58:19 Gelesen: 11634# 9 @  
Eine kleine Träne muss ich mir schon aus dem Augenwinkel wischen, denn mit Sieger fing bei mir das Sammeln an. So manche Taschengeld-DM floss in den späten 70er-Jahren in ein USA-Abo. Und als dann ein Ausbildungsjob sicher war, gab es auch mal kleinere Sonderbestellungen.

Ich glaube der Vergleich zu großen Online-Shops hinkt. Denn dort wird zum Teil enormes Wagniskapitel reingehauen, dass ein kleiner deutscher Briefmarkenhändler niemals bekommen hätte. Und es gibt immer wieder Fälle, wo selbst bei Investitionen im dreistelligen Millionenbereich der Laden gegen die Wand gefahren wird. Wie viele Jahre hat Amazon 0 $ Gewinn gemacht?

Der Niedergang von Sieger ist bedauerlich, aber m.E. verkraftbar.
 
alex11 Am: 17.01.2024 18:42:33 Gelesen: 11410# 10 @  
@ drmoeller_neuss [#5]

"Auch Frankaturware verliert jedes Jahr an Wert, siehe nur Länder wie Liechtenstein, Österreich und Dänemark, die nur noch mit erheblichen Abschlägen überhaupt absetzbar sind."

Dänemark kenne ich mich nicht aus, aber die Preise für Frankaturware von Liechtenstein und Österreich in einen Topf zu werfen, ist schon witzig.

Viele Österreicher (inklusive mir) würden sich freuen, Euro-Frankaturware Österreich 'mit erheblichen Abschlägen' angeboten zu bekommen.

Grüße Alexander
 
drkohler Am: 17.01.2024 18:58:50 Gelesen: 11391# 11 @  
So manche Taschengeld-DM floss in den späten 70er-Jahren in ein USA-Abo.

Da liegt vielleicht auch ein Geheimnis der US-Philatelie begraben.



Diese Blatt ist ein ungefaltetes Markenheftchenblatt. Es war in den USA so nie erhältlich, die wenigen bekannten Exemplare stammen alle aus Deutschland.

Das Gerücht war/ist, dass ein/der deutsche Vertreter ein kleines Paket dieser Heftchen bekommen hatte (aus welchen Gründen auch immer, warscheinlich 100 Stück). Und Sieger war damals einer/der Vertreter der USA in Deutschland.

Es kann also durchaus sein, dass in Sammlungen von Sieger-Abo Bezüger dieses MHBlatt schlummert. Kann wahrscheinlich locker für einen dreistelligen $-Betrag angeboten werden.
 
nagel.d Am: 17.01.2024 21:03:27 Gelesen: 11266# 12 @  
Was mir bei den letzten Siegerpost vermehrt aufgefallen ist, ist, daß dort im Angebot auch Modelleisenbanen (Loks) angeboten werden oder auch Hefte für Sammlermodellautos beigefügt waren (Top Collect wenn ich mich richtig erinnere). Ob man da neben dem klassischen Briefmarken und Münzangebot nicht zuviel Nischenangebote aufgemacht hat, ohne sich dann wirklich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren.

Ich werde die Tage noch aus dem letzten Siegerpostmagazin einiges aus dem Bereich Liechtenstein personalisierte Marke bestellen.
 
Journalist Am: 17.01.2024 21:36:27 Gelesen: 11232# 13 @  
@ nagel.d [#13]

Hallo nagel.d und an alle,

wie wurde den das letzte Siegerpostmagazin verschickt? - früher hat Sieger ja fast alles als Infopost oder Dialogpost frankiert mit Briefmarken verschickt.

Die Frage hier an dieser Stelle, um eventuell mehr Leser zu erreichen, die Antworten wenn möglich aber bitte unter der "Rubrik" Dialogpost posten - danke.

Die Frage soll etwas Licht in das bisherige Dunkel der letzten Monate der Dialogpost mit Briefmarken bringen - schon jetzt danke für entsprechende Antworten.

Viele Grüße Jürgen
 
lueckel2010 Am: 18.01.2024 00:27:23 Gelesen: 11129# 14 @  
@ drkohler [#11]

Ich kann von einem ähnlichen Fall aus dem Jahr 1993 berichten:

Als Mitglied der ArGe "USA/ Canada im BDPh" hatte ich dort auch ein Neuheitenabonnement. Die USA-Neuheiten waren 1993 noch erschwinglich und ziemlich "übersichtlich". Sieger, damals Agentur des USPS für den europäischen Raum (soweit ich mich erinnere), belieferte auch unseren Neuheitenwart zuverlässig und preiswert.

Im Rahmen dieses Abos wurde zuerst eine Mi.-Nr. 2376 I A ausgeliefert und einige Zeit später eine Mi.-Nr. 2376 I F (anderes Zähnungsmaß). Glaubwürdigen "Gerüchten" zufolge, wurde die letztgenannte Marke von Sieger beim USPS " ausschließlich für den "europäischen Markt" geordert! Allerdings wurde in der deutschen Fachpresse und auch im ArGe-Rundbrief nie etwas drüber veröffentlicht.

Die Mi.-Nr. 2376 I F war jahrelang bei den Sammlern in den USA vollkommen unbekannt, wie mir auf Nachfrage von allen damals bestehenden Kontakten durchweg bestätigt wurde. Sie wurde auch erst später nachträglich in das Scott-Katalogschema eingefügt.

Moin (= Gute Nacht), Gerd Lückert
 
nagel.d Am: 18.01.2024 07:18:18 Gelesen: 11065# 15 @  
@ Journalist [#13]

Es war glaube ich Infopost mit Briefmarken frankiert, das Magazin kam aber November/Dezember.
 
soeste2919 Am: 18.01.2024 14:01:09 Gelesen: 10912# 16 @  
Hallo !

Ab der Siegerpost Nr. 190 habe ich mein Exemplar unter Folie erhalten. Der Adreßträger war gleichzeitig der bekannte DIN A 4 große Bestellschein. Oben auf der rechten Seite stand der eingedruckte Frankaturvermerk "DIALOGPOST" Allemagne Port paye".

Also keine Markenfrankatur vorhanden.

MfG. soeste2919
 
rosteins69 Am: 18.01.2024 21:49:07 Gelesen: 10721# 17 @  
@ soeste2919 [#16]

Das ist interessant. Ich habe die Sieger-Post immer im weißen Papierumschlag mit Briefmarken frankiert bekommen. Aber vor ca. 2 Jahren hatten sie mich wegen wohl zuwenig Bestellungen aus dem Verteiler genommen. Seitdem habe ich die Siegerpost regelmäßig über die Homepage angefordert. Die kam auch immer sehr schnell. Und immer markenfrankiert. Zuletzt aber nur noch als Blättchen mit wenigen Seiten.

Ich finde es schade um Sieger. Von den 5 noch „groß“ zu nennenden Versandhäusern in Deutschland, war er für mich der korrekteste. Selbstproduzierte Kartonphilatelie mal außer acht gelassen: in der Siegerpost spürte ich eine gewisse Liebe zum verkauften Produkt. Das Magazin war für mich immer ein schöner und abwechslungsreicher Streifzug durch die internationale Philatelie und Neuerscheinungen. Und der Kundenservice war gut und schnell.

Ich habe aber schon vermutet, dass die Geschäfte dort schlecht laufen. Die Rabattschlachten („30 Prozent auf alles“…) waren so Sieger-Unlike, dass es auffällig war. Und ja, ich habe mir auch manche „Inspiration“ aus der Siegerpost geholt und dann doch woanders für weit weniger Geld zugeschlagen. Die Zeit für dieses Geschäftsmodell ist aus mehreren Gründen einfach vorbei.

Jetzt sind es also noch vier. Und bei mindestens einem davon, sehe ich auch sehr schwarz. Der leistet sich zwar keine teure Printwerbung sondern setzt alleine auf Mails. Aber die Preise sind für heutige Zeiten so dermaßen überzogen, dass es beim Internetkundigen Käufer einfach nicht mehr lange gutgehen kann…
 
Jürgen Witkowski Am: 18.01.2024 23:13:19 Gelesen: 10641# 18 @  
Ein Abgesang auf bessere Zeiten für die Fa. Sieger. Auf derartigen Briefmarkentüten machte man Werbung, um an neue Kunden zu kommen.



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Didi Am: 19.01.2024 07:32:10 Gelesen: 10536# 19 @  
Ich finde es schade für Sieger aber es war abzusehen.

Natürlich hatte ich auch einige Sieger Abonnements, für die ich viel zu viel bezahlt habe, aber auch das gehört zum Briefmarkensammeln dazu.

Ich bin gespannt was da so alles unter den Hammer kommt.

Viele Grüße
Dietmar
 
soeste2919 Am: 19.01.2024 12:13:40 Gelesen: 10408# 20 @  
Hallo!

Ich glaube, der große Mitbewerber in Braunschweig macht gerade alles richtig. Er baut ein Bürohochhaus für 27 Millionen und alle Räumlichkeiten sind schon vermietet.

In Lorch sieht es eher traurig aus. Laut örtlichen Zeitungen Hausärzte und Apotheken weg. Autozulieferer in der Region schließen oder wandern ab. Woran liegt denn das wohl?

Trotzdem ein schönes Wochenende. soeste2919
 
DL8AAM Am: 19.01.2024 19:09:55 Gelesen: 10256# 21 @  
@ rosteins69 [#17]

Der leistet sich zwar keine teure Printwerbung sondern setzt alleine auf Mails.

Das ist ein zweischneidiges Schwert. Oben schrieb sinngemäß jemand, Sieger hätte das Online-Shopping zu sehr links liegen gelassen, dazu passend, dass während Corona - entgegeben des weltweiten Trends - die (Online-) Umsätze nicht geboomt haben, sondern die Zahlen eher noch weiter einbrachen. Ich glaube aber nicht, dass das der Kernproblem ist.

Die Frage ist, wer kauft "solche" Briefmarkenangebote? Die jungen hippen internetaffinen Onlineshpping-"Mädels" sicherlich nicht.

Wenn ich mich hier vor Ort umschaue, ist ein großer Teil der Sammler nicht wirklich im Internet shoppend unterwegs, falls sie überhaupt im Internet aktiv sind. Ich habe fast den Eindruck, dass die Philatelie sogar eine Nische für Internetverweigerer ist. ;-) Wenn ich mir hier auf Veranstaltungen "Sammlungen" anschaue, sieht man oft sogar noch schreibmaschinenbeschriebene Rahmen.

Scheinbar haben etliche keine PCs und Drucker. Das Problem liegt eher am Wegbrechen der kaufenden typischen Basis. "Echte Philatelisten" (sorry für diesen Ausdruck) greifen weniger auf diese Art des Angebots zurück, das ist meist weit außerhalb ihrer Gebiete. IT-affine Philatelisten sammeln anders. Die "Wald und Wiesen" Allround-Spasshobbyisten im stillen Kämmerchen (bitte, das ist nicht abwertend gemeint) werden aber immer weniger und hier kommt so gut wie nichts nach. Damit dass Sieger auf einmal ihre "Olympia-Abo-Sammungen" groß im Internet anbieten, generieren sie damit keine neue Sammlergeneration.

Die jetzt noch auf Markt aktiven Versandhändler zeichnen sich aber leider oft dadurch aus, dass sie inzwischen (für mich) unseriös (erscheinende) Dinge als Kernangebote vertreiben, uns etwas "als Anlage verkaufen" (siehe hier zum Beispiel den Thread mit den "Goldmünzen"-Angeboten). Damit erreicht man eher die "Seniorengeneration" (die billig vermeindliche Werte schaffen wollen, aber nicht eine "echte" Sammlung aufbauen) - und zwar über gedruckte (Papier-) Werbung.

Onlineangebote muss ich als Interessent gezielt aufsuchen, in der Regel suche ich gezielt und weiss vorher, was ich (in etwa) will. Papierwerbung aber überrascht Kunden und motiviert zu eher ungeplanten Käufen (weil mich das Angebot - aus welchen Grund auch immer - zufällig anspricht).

Hier vor Ort rundern sogar Geschäfte schon wieder zurück, die vor einigen Monaten von Flyer-Werbung auf das Online und Apps ungestellt haben, und verteilen inzwischen auch wieder Angebotsheftchen. Die Umsätze gingen scheinbar merklich zurück. Beim ungezielten Rumblättern "auf der Keramik" stolpert man regelmäßig mal über etwas, von dem ich vorher nicht einmal wusste, dass ich es vielleicht wollen würde. ;-) Das ist beim ALDI ebenso, wie bei "Sieger". TEMU macht uns zwar gerade vor, wie man so etwas rein online erfolgreich aufziehen kann, aber die sprechen eben eine komplett andere Zielgruppe an (und noch verkauft TEMU sogar unter ihren "Erstellungskosten", nur um sich im Markt zu positionieren, aktuell - wenn ich der ARD glauben schenken darf - machen die Millardenverluste). Aber diese Online-Zielgruppe schließt aber eben kein Ruanda-Briefmarken-Abo mit einer Handy-App ab. Digitalisierung und Online ist eben nicht immer für jeden Anbieter "der" zielführende (Haupt-) Weg.

Für mich ist der (Haupt-) Grund, dass dieses Geschäftsmodell bzw. das "Angebot" und die dazugehörige Zielgruppe einfach nicht so viele Anbieter auf dem Markt trägt. Die mehr zurückhaltend-seriöseren Anbieter trifft es schneller. Vielleicht hätten sie auch auf überteuerte hauchdünnste Goldfolien-Münzen aus Somalia - als "Goldanlagemodell" - setzen sollen? ;-)

Beste Grüße
Thomas
 
rosteins69 Am: 19.01.2024 19:44:47 Gelesen: 10211# 22 @  
Nur zur Info, nicht als Werbung:

Aktuell gibt es bei Sieger 50 % Rabatt auf alles Zubehör. Das Lager wird also geleert. Und selbst Höherpreisiges wie der Sherlock Wasserzeichensucher ist in der Aktion enthalten.
 
drmoeller_neuss Am: 19.01.2024 19:55:36 Gelesen: 10192# 23 @  
Die Webseite von Sieger liefert das beste Beispiel, wie man Kundenpotential verschenkt. Sucht doch einmal die Schaltfläche für die englische oder französische Version. Die werdet Ihr nicht finden, da Sieger nach seiner eigenen Darstellung den Kundenkreis auf den deutschsprachigen Raum begrenzt. Gnädigerweise wird noch Südtirol beliefert.

Sieger hat eine Reihe von attraktiven Überseemarken im Angebot, die man bei anderen Anbietern nicht findet. Dafür würden sich bestimmt auch Kunden in Europa, Asien und Amerika interessieren, die sich aber von einer rein deutschsprachigen Webseite nicht angesprochen fühlen.

[1] https://www.briefmarken-sieger.de/
 
Lars Boettger Am: 19.01.2024 19:57:44 Gelesen: 10188# 24 @  
@ soeste2919 [#20]

Er baut ein Bürohochhaus für 27 Millionen und alle Räumlichkeiten sind schon vermietet.

Wenn ein Briefmarkenhaus einen deartigen Betrag in die Hand nimmt, um ein Bürohochhaus zu bauen, dann stellt sich mir die Frage, ob oder wieviel sie mit dem Kerngeschäft überhaupt noch verdienen. Ich muss ja mindestens die Hälfte selbst als Eigenkapital übrig haben, damit ich eine Fremdfinanzierung bekomme und die Unbill des Immobilienmarktes aussitzen zu können (das Geld fehlt im Briefmarkengeschäft).

Wenn ich in den Briefmarken eine gute Eigenkapitalverzinsung sehe, dann lasse ich mein Geld in den Briefmarken und handele weiter. Wenn ich eine sichere Verzinsung auf mein Kapital möchte, dann wäre es aus meiner Sicht einfacher, das Geld in Staatsanleihen anzulegen und dabei bis zum Ende der Laufzeit nur ein geringes Risiko zu haben.

Beste Grüsse!

Lars
 
Ron Alexander Am: 20.01.2024 22:49:27 Gelesen: 9908# 25 @  
@ rosteins69 [#22]

Danke für den Hinweis, ich habe heute sehr viel Zubehör bestellt, was ich schon lange auf meiner Liste hatte aber bisher immer zu teuer war, bei bis zu 100 € weniger konnte ich nicht widerstehen.

Es ist schade dass Sieger verschwindet, preislich sicherlich Oberkante aber die Qualität war immer sehr gut. Eine Reklamation hatte ich auch mal bei einem defekten Album, völlig problemloser Umtausch. Sicher habe ich beim ein oder anderen zu viel bezahlt und auch das ein oder andere Album Kartonphilatelie, aber ich schaue heute immer mal wieder gerne rein.

Fand die Kataloge einfach zum durchblättern immer schön anzuschauen.

Grüße,
Ron
 
rosteins69 Am: 27.01.2024 02:30:49 Gelesen: 9595# 26 @  
@ rosteins69 [#22]

Aktuell hat Sieger eine „50-%-auf-Alles“-Räumung. Die Steckalben und vieles weitere Zubehör sind nach der „50-Prozent-auf-Zubehör“-Aktion zwar fast komplett ausverkauft.

Dafür gibt es nun deutsche Frankaturware der letzten 20 Jahre für rund 80 % des Frankaturwertes. Einzeln oder teils auch im Zehnerbogen. Ich habe für die Postcrossing-Aktivitäten meiner Frau kräftig zugeschlagen. Auch auf ebay ist solches Material für diesen Preis nicht zu erhalten, wenn man nicht gleich einen kunterbunten Grossposten erwerben will.

Interessant ist dabei die Preispolitik, die einen Einblick in den Kundenstamm bzw. die Zielgruppe von Sieger gibt: Die Heinz-Erhardt-Marke der Deutschen Post kostet auch nach dem 50-Prozent-Nachlass immer noch über dem Nominalwert. Ich mag seinen Humor. Aber in meinem Bekanntenkreis kennt ihn niemand mehr. Keiner hätte einen Grund, für eine Heinz-Erhardt-Marke einen „Aufpreis“ zu bezahlen. Bei Siegers Kundschaft war das wohl anders. Also Zielgruppe 65+. Wenn nicht 70+. Da geht zwangsweise irgendwann die Luft aus.

Auch interessant für mich: Das sehr dünne Lager bei aktuellen Liechtenstein-Ausgaben. Hier hätte ich für den aktuellen Preis gerne einige Marken der Serie „Chinesische Tierkreiszeichen“ der letzten zwölf Jahre nochmals nachgekauft. Aber bis auf die Marke von 2021 Fehlanzeige. Aufgrund der Werbung und der historischen Verbindung für die Liechtenstein-Philatelie in der Siegerpost hätte ich den Siegerversand hier weit potenter eingeschätzt. Das Geschäft mit den Liechtenstein-Marken scheint schon länger nicht mehr so gut gelaufen zu sein, als das man sich da was aufs Lager legt.
 
nagel.d Am: 27.01.2024 10:42:46 Gelesen: 9470# 27 @  
@ rosteins69 [#26]

Gerade bei Liechtenstein hast du recht, erschwerend kommt hinzu Liechtensteinsammler haben dann auch das Abo direkt bei der Post Liechtenstein (hier gehe ich mal von mir aus) und ich bestelle dann auch teilweise direkt bei der Versandstelle, welche dann auch gelegentlich älteres Material anbietet.

Und die Erfahrung mit der Lieferung, gerade bei Liechtensteinmarken insbesondere im Rückwärtsabo habe ich auch gemacht. Hier war teilweise Material nur mit langen Lieferzeiten lieferbar.
 
brunoh Am: 27.01.2024 18:46:28 Gelesen: 9178# 28 @  
Habe heute meine Bestellung erhalten, leider nur einen Bruchteil. Das meiste war schon ausverkauft.
 
Ron Alexander Am: 27.01.2024 23:33:31 Gelesen: 8986# 29 @  
@ brunoh [#28]

Dito, wo ging es mir auch, leider.
 
nagel.d Am: 28.01.2024 12:18:12 Gelesen: 8800# 30 @  
Ich denke was erschwerend hinzu kommt, daß Sieger im Kerngeschäft Briefmarken den Zeit- und Sammelwandel nicht mitbekommen hat. Die Angebote mit Porzelan-, Leder-, Strick-, Stickerei-, Holz- und anderen Materialen-Briefmarken ist nicht wirklich das was ein Sammler der Generation 60 + sammelt. Wenn ich dann sehe, hier nehme ich mich zum Beispiel, Liechtenstein sammle aber dann Angebote für Blockpakete aus Übersee und "Raubstaaten" bekomme die nicht in mein Sammelgebit Liechtenstein passen, muss ich mich fragen ob der Händler da nicht in seine Kundenkartei schaut.
 
Fridolino Am: 29.01.2024 19:23:21 Gelesen: 8553# 31 @  
Nach der Werbung hier für den Abverkauf habe ich gestern auch mal 3 Alben bei Sieger bestellt und per paypal bezahlt.

Heute kam dann eine email, dass die Ware überhaupt nicht existiert und ich das Geld zurück bekommen soll.

So etwas ist mir bisher in keinem anderen Online-Shop passiert, denn es ist ja für den Betreiber ein Leichtes, die vorhandene Stückzahl zu hinterlegen und nicht mehr Verkäufe zuzulassen als Ware vorhanden ist.

Aber das stärkste kommt noch: Man kann noch immer den Artikel im Webshop kaufen, auch 20 Stück lassen sich bestellen und bezahlen.

Seriös geht anders, und wenn solche Anbieter verschwinden, ist es in meinen Augen kein Verlust.
 
asmodeus Am: 30.01.2024 16:36:22 Gelesen: 8236# 32 @  
Habe auch nur die Hälfte bekommen, aber mal schauen, wann ich den Differenzbetrag zurückbekomme. Auf der Rechnung und im Schreiben wurde nichts von der Rückerstattung erwähnt.
 
saeckingen Am: 30.01.2024 17:33:42 Gelesen: 8173# 33 @  
Ich hatte gleich zu Beginn des Angebotes einige Pakete Blattschutzhüllen und ein Album bestellt und per PayPal bezahlt. Am folgenden Montag gab es über PayPal eine komplette Rückerstattung des Geldes mit dem Vermerk "Alles ausverkauft", sonst habe ich nichts mehr gehört.

Man konnte die gleiche Ware zumindest Mittwoch immer noch bestellen! Der Webshop scheint nicht mit dem aktuellen Warenbestand verknüpft zu sein.

Grüße
Harald
 
TeeKay Am: 02.02.2024 00:42:25 Gelesen: 7793# 34 @  
Von meiner 500 Euro Bestellung wurde rund 1/10 geliefert. Inklusive Neukundenschreiben, in der mir Neuheitenlieferungen schmackhaft gemacht werden. Kein Wort von Geschäftsauflösung.

Es fehlt Sieger also nicht nur an einem Warenwirtschaftssystem oder der Anbindung des vorhandenen Systems an den Onlineshop, man machte sich auch keine Gedanken, wie man die Geschäftsauflösung ggü. Kunden kommunizieren will, die etwas bestellen.

Auf der Website ist von 50% Rabatt inzwischen keine Rede mehr, während zumindest einige der mir nicht gelieferten Produkte weiter auf der Website zu finden sind.
 
DL8AAM Am: 02.02.2024 14:10:51 Gelesen: 7562# 35 @  
Dann hatte ich wohl richtig Glück. Ich habe mir 29.01. gegen 17 Uhr online 11 Alben für je € 9,95 bestellt (diese blauen "Motto-Ordner" von Lindner, 60 Seiten, gefüttert, weiß), per Paypal. Die Sendung (knapp 25 kg) kam vollständig bereits am Mittag des 01.02. hier mit DHL an, inklusive einem "Papierdicken-Messgerät" als Werbegeschenk. Glück? Oder es will einfach nur keiner diese "thematisch zweckentfremdeten" Alben. ;-)
 
Fridolino Am: 02.02.2024 16:32:13 Gelesen: 7474# 36 @  
@ Fridolino [#31]

Nachdem nun 4 Tage nach Stornierung seitens Sieger das Geld immer noch nicht zurück erstattet war, habe ich angefragt, wann das denn passiert und warum es so lange dauert.

Eine Antwort erhielt ich nicht, aber ca eine Stunde später kam eine email von paypal, dass das Geld zurück gebucht wurde.
 
Seku Am: 08.02.2024 05:07:00 Gelesen: 6879# 37 @  
Ich hatte Anfang Januar etwas bestellt und per Paypal vorab bezahlt. Nach ca. zwei Wochen kam die Ware und die Mitteilung, dass ein Artikel nicht mehr lieferbar sei. Den Betrag hatte ich dann umgehend reklamiert. Heute teilte Paypal mit, dass der Betrag zurück gezahlt wurde.

Gruß Günther
 
Ron Alexander Am: 28.02.2024 20:33:26 Gelesen: 6240# 38 @  
Es geht dem Ende entgegen bei Sieger, posting auf der Facebook Seite:


 
Richard Am: 28.02.2024 23:34:38 Gelesen: 6105# 39 @  
Schlussverkauf bei Sieger:

https://www.briefmarken-sieger.de/sale/
 
Richard Am: 09.03.2024 15:07:59 Gelesen: 5373# 40 @  
Borek ist der neue Sieger

Herzlich willkommen bei Richard Borek

Überrascht, weil Sie eigentlich den Webshop von Briefmarken-Sieger besuchen wollten? Sie können beruhigt sein, Sie haben alles richtig gemacht. Die Hermann E. Sieger GmbH befindet sich in Liquidation und hat den Service für ihre Abonnenten und Online-Kunden in unsere Hände gelegt. Wir freuen uns über diesen großen Vertrauensbeweis.



Richard Borek ist wie Briefmarken-Sieger ein traditionsreiches Familienunternehmen mit über 130 Jahren Erfahrung im Briefmarkenversandhandel. Unser Herz schlägt für das Sammeln und wir wären sehr glücklich, auch Sie zu unseren Kunden zählen zu dürfen.

Wir möchten Sie darüber informieren, dass Ihr bei der Hermann E. Sieger GmbH geführtes Kundenkonto aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht an uns weitergegeben wurde.

Sie haben Fragen? Wir helfen Ihnen gerne weiter: Sie erreichen uns telefonisch montags bis freitags zwischen 07:00 Uhr und 20:00 Uhr unter +49 531 - 205 555, per Fax unter +49 531 - 205 1500 oder per E-Mail unter info@borek.de
 
TeeKay Am: 19.03.2024 20:29:45 Gelesen: 4870# 41 @  
Bis heute hat Sieger mir nicht die Differenz zwischen dem von der Kreditkarte eingezogenen Bestellwert und dem Preis der wenigen gelieferten Artikel erstattet. Warum der Laden nicht lief, wird mir immer klarer.
 
Dobe Am: 19.03.2024 20:51:24 Gelesen: 4849# 42 @  
@ TeeKay [#41]

Ich habe noch gar nichts von der bestellten Ware gesehen. :-(
 
Richard Am: 19.03.2024 23:11:07 Gelesen: 4772# 43 @  
@ TeeKay [#41]
@ Dobe [#42]

Die Internet Seiten von Sieger waren nicht mehr zu erreichen.

Ich würde mich an eurer Stelle an Borek wenden [#40]. Wird nicht geliefert oder gezahlt, ist das ein Fall für die Staatsanwaltschaft.

Auf Trustpilot sind die Bewertungen von Sieger bereits verschwunden, ebenso wie die von Delcampe.

Schöne Grüsse, Richard
 
TeeKay Am: 19.03.2024 23:22:22 Gelesen: 4762# 44 @  
Das Unternehmen gibt es noch in Liquidation. Borek wird nicht Siegers Verbindlichkeiten gekauft haben. Sie haben ja nichtmal die Kundendaten gekauft.
 
soeste2919 Am: 20.03.2024 08:58:00 Gelesen: 4665# 45 @  
Hallo!

So schnell gehts nicht mit der Staatsanwaltschaft. Siegers Internetseiten gingen mit Ablauf des 29.02.2024 vom Netz. Borek durfte keine "Kundendatei" aus Datenschutzgründen übernehmen.

Die bisherigen Sieger-Kunden müssen sich schon selber bei Borek melden. Eine Insolvenz bei Sieger ist u.U. immer noch möglich.

Soviel für heute.

MfG. soeste2919
 
drmoeller_neuss Am: 20.03.2024 09:46:24 Gelesen: 4628# 46 @  
@ Richard [#43]

Wird nicht geliefert oder gezahlt, ist das ein Fall für die Staatsanwaltschaft.

Wenn man sich bei jedem nicht gelieferten Artikel bei ebay an die Staatsanwaltschaft wenden würde, hätten die viel zu tun.

Wir sollten Sieger ein wenig Zeit zugestehen, die wurden in den letzten Tagen vor der Schliessung von Bestellungen geradezu überrannt. :)

Es ist, wie es bei Schlecker war: in ansonsten meistens menschenleeren Filialen hatten die Menschen in den letzten Tagen von Schlecker über eine Stunde an der Kasse gewartet, nur weil das Klopapier zum halben Preis verramscht wurde.

Wenn noch Zahlungen von Sieger ausstehen, sollte man die erst einmal "auf herkömmlichem Wege" anmahnen. Also freundlicher, aber bestimmter Brief an Sieger mit Fristsetzung. Wenn da nichts passiert, einen Mahnbescheid beantragen (das kann man selbst online ohne Anwalt machen) [1]. Wie in Deutschland 2.0 üblich, muss man am Ende ein paar Seiten Papier ausdrucken und per Post an das Mahngericht schicken.

Oder einen Anwalt damit beauftragen und seine Gebühr direkt auf den Betrag aufschlagen. Im schlimmsten Fall bleibt man auf den Anwaltskosten sitzen. Wenn auf den Mahnbescheid keine Reaktion, d.h. Zahlung erfolgt, muss man einen Vollstreckungsbescheid beantragen, damit der Gerichtsvollzieher in Aktion treten kann.

Das Unternehmen ist in Liquidation (Geschäftsauflösung). Liquidation und Insolvenz sind zwei vollkommen unterschiedliche Stiefel. Liquidation bedeutet nichts anderes als die ordnungsgemässe Auflösung einer Gesellschaft. Insolvenz setzt eine drohende Zahlungsunfähigkeit voraus. Da Sieger noch einige Immobilien besitzt, gehen die Geschäftsführer von einem Überschuss nach der Liquidation aus (siehe Eingangsartikel in diesem Thema). Sollte es anders sein, könnte der Tatbestand der Insolvenzverschleppung vorliegen. Das ist in Deutschland kein Pappenstiel und hat strafrechtliche Konsequenzen und zivilrechtlich haftet die Geschäftsführung mit ihrem eigenen Privatvermögen. Da auch die privaten Briefmarkensammlungen der Siegers unter den Hammer gekommen sind, wäre hier ggf. auch noch etwas zu holen.

M.E. hat Borek damit nichts zu tun. Borek hat nicht Sieger übernommen (und damit auch die Verpflichtungen), sonst bräuchte es keine Liquidation.

Natürlich kann man Borek anschreiben. Dort wird man nicht glücklich sein, mit einer Firma mit zweifelhaften Geschäftsgebaren in einen Topf geworfen zu werden.

Wie gesagt, habt etwas Geduld. Sieger war auch zu alten Zeiten nicht als der schnellste Lieferant bekannt. Und der Verkauf von überschüssige Ware an den Endverbraucher ist für Sieger immer noch die beste Form der Verwertung, als der Verkauf an einen Zwischenhändler, der seine Gewinnspanne noch aufschlägt.

[1] http://www.online-mahnantrag.de
 
Mi1068 Am: 23.03.2024 11:39:07 Gelesen: 4291# 47 @  
@ Richard [#40]

Hallo,

auch ich habe die Gelegenheit genutzt und kurz vor Schluss für noch etwas bei Sieger im Online-Shop bestellt.

Die Bestellung wurde von Sieger bestätigt und eine Lieferzeit von 5-7 Tagen angekündigt.

Als nach dieser Zeit noch nicht geliefert wurde, machte ich mir wegen der hier geschilderten Umstände, kurz vor Schließung des Sieger-Shops, noch keine Gedanken.

Jetzt habe ich von Borek, die haben also meine Daten/Bestellung, eine Ablehnung meiner Bestellung und eine Stornierung dieser Bestellung erhalten.

Mit besten Grüßen
Heinz
 
drmoeller_neuss Am: 23.03.2024 17:35:31 Gelesen: 4136# 48 @  
@ Mi1068 [#47]

Bei mir kam die Ablehnung von Sieger. Trotzdem ist es keine Glanzleistung, nach drei Wochen zu merken, dass man nicht liefern kann.

Sollten wirklich Daten an Borek weitergegeben worden sein, ist das wieder ein Fall für den Datenschutzbeauftragten. Im Thema "Delcampe" kannst Du über das Thema Datenschutz viele Beiträge finden.


 
Lars Boettger Am: 24.03.2024 10:45:05 Gelesen: 3948# 49 @  
@ drmoeller_neuss [#48]

Sollten wirklich Daten an Borek weitergegeben worden sein, ist das wieder ein Fall für den Datenschutzbeauftragten.

Falls Borek vertraglich das Kundengeschäft von Sieger übernommen hat, dann sehe ich im ersten Augenblick kein Problem darin.

Beste Grüsse!

Lars
 
drmoeller_neuss Am: 01.04.2024 19:35:17 Gelesen: 3582# 50 @  
Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Sieger hat geliefert! Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, da ich von Sieger nichts mehr gehört hatte. Andere scheinen nicht mein Glück gehabt zu haben, nach den Kommentaren auf Facebook zu schliessen. [1]

Auf die Presseanfrage der Schwäbischen Post nach Gründen für die Betriebsschliessung hat Sieger auch nicht geantwortet. [2]

Nun zu meiner ersten Bestellung: Es kamen an einem Tag zwei (!) Sendungen mit verschiedenen Rechnungsnummern, eine Paketsendung und ein Maxibrief. Zumindest war der Umschlag als Maxibrief mit 2,75 Euro frankiert, obwohl 1,60 Euro für einen Großbrief auch gereicht hätten. Warum die paar Marken aus Andorra im Wert von 45,35 Euro nicht mehr in das Paket gepasst haben, muss man nicht verstehen. Ist mir aber auch egal, ich habe dafür keine Versandgebühren bezahlt.

Vielleicht ist die Sachbearbeiterin zu Mittag gegangen, und ein anderer Kollege hat weiter gemacht? Jedenfalls hat es Sieger nicht geschafft, den Betrag der zweiten Lieferung von meiner Vorauszahlung abzuhalten. Und es geschehen noch größere Wunder: Sieger hat mir den überschüssigen Betrag der Vorauszahlung zurücküberwiesen. Ich war schon in Gedanken bei einem Gerichtsvollzieher.

Dafür hatte ich auf der Paketsendung einen ominösen Artikel 719101 für 1,85 Euro auf der Rechnung. Da ein Niederlande Kleinbogen zweimal geliefert und nur einmal berechnet wurde, kann ich diesen Phantomartikel gut verkraften.

Ein Artikel ist auf der Rechnung ausgedruckt, und wurde mit einem roten Handstempelaufdruck "Leider ausverkauft" storniert. Auf der Rechnung wurde der Betrag per Hand abgezogen. Wollte man mir hier eine Freude mit einen Siegerschen Rechnungsprovisorium bereiten?

Ironie am Rande: Auf der kleineren Rechnung ist noch eine Werbung mit "Der Weihnachtsmann kommt" und dem Hinweis auf die Wiehnachtsmarken aus Gibraltar aufgedruckt. Die Sendung kann ich einen Monat lang zur Ansicht behalten. Wie soll das gehen, wenn die Firma nicht mehr existiert?

Wie ich schon geschrieben hatte, wurde meine andere Bestellung sang- und klanglos nach drei Wochen storniert. Ich hatte den Fehler gemacht, und hatte hier Lastschrifteinzug gewählt. Damit hatte ich keinen Faustpfand in der Hand.

Wie bei Sieger zu erwarten, war die Ware war einwandfrei und vielleicht sogar zu üppig verpackt. Jeder Kleinbogen steckte einzeln in einer Pergamintüte. An schlechter Qualität ist Sieger sicher nicht gescheitert.

Was man nicht verstehen muss, sind die Gratisbeilagen in Form von zwei Faksimile-Drucken vom österreichischen WIPA-Block und dem Berliner Nothilfeblock. Man kann auch gleich von Fälschungen sprechen. Mal abwarten, ob diese Teile im Zuge der Sieger-Liquidation gehäuft auf ebay auftauchen.

[1] https://www.facebook.com/BriefmarkenSieger/?locale=de_DE
[2] https://www.schwaebische-post.de/baden-wuerttemberg/wirtschaft-regional/firmen-und-maerkte/nach-101-jahren-briefmarken-sieger-aus-lorch-stellt-betrieb-ein-92887695.html
 
DL8AAM Am: 01.04.2024 20:34:48 Gelesen: 3527# 51 @  
@ drmoeller_neuss [#50]

Was man nicht verstehen muss, sind die Gratisbeilagen in Form von zwei Faksimile-Drucken vom österreichischen WIPA-Block und dem Berliner Nothilfeblock. Man kann auch gleich von Fälschungen sprechen.

Ich hatte seinerzeit auch Glück, 100€ über Paypal und ich hatte meine komplette Lieferung innerhalb von nicht einmal einer Woche erhalten. Und ebenfalls mit der Beilage eines "Werbegeschenks".

Aber bisher waren diese Faksimile-Drucke (zumindest die von Sieger und anderen seriösen Anbietern) immer entsprechend korrekt gekennzeichnet, d.h. keine Fälschung. ;-)

Beste Grüße
Thomas
 
Dobe Am: 01.04.2024 20:39:01 Gelesen: 3520# 52 @  
@ DL8AAM [#51]

Ich hatte auch per PayPal bezahlt und alle Marken auch erhalten, aber leider keine der schönen Alben (ausverkauft) - wurde aber alles per PayPal zurückerstattet. Alles seriös und kein Problem. Ansonsten sehr sauber und ordentlich verpackt, bei mir waren 2 Luxemburger-Marken dabei. ;-)

Viele Grüße

Michael
 
Danilasewa Am: 01.04.2024 20:46:46 Gelesen: 3510# 53 @  
Uli: Wenn aber "Neudruck" draufsteht, kann man das wohl kaum als Fälschung bezeichnen.

Sogar unser oberster Briefmarkenkünstler Jean de Sperati hatte sich deshalb seinerzeit jahrelang vor Prozessen retten können, bevor ihn ein bekannter Philatelist - Name entfallen - in Paris erfolgreich vor den Kadi brachte.

Zur Frage, weshalb zu viel Porto verklebt wurde: Viele Briefmarkenfirmen lassen ihre Briefe von Dritten fremdfrankieren. Und da sie ohnehin für eingekaufte Nominale nie 100 % bezahlen - es soll Fälle geben, wo weniger als 50 % gezahlt wird - ist das der Firma ziemlich egal, wie viel Porto draufklebt. Der Unterschied für einen mit 2,75 € und einen mit 1,60 € frankierten Brief beträgt also für das betr. Unternehmen gerade mal 60 €Cent, und das zu kontrollieren kostet personalmäßig mehr als die Briefe gleich überfrankiert zu versenden, zumal bei einer bestimmten Hüllengröße (hier wohl C4) von einem Gewicht >500 g ausgegangen wird.

Auch Banken verschicken teils zwei-drei Briefe an denselben Adressaten täglich und sparen dabei bestimmt kein Porto. Aber als "Hintergrund-Info" im wahrsten Sinne des Wortes findest Du hinter dem Couvertfenster oft den Spruch, dass das Aussortieren zwecks Portoersparnis teurer wäre als lieber gleich für jede Message einzeln einen Brief zu 85 € Cent zu verschicken - und noch dazu verschicken nicht die Banken diese Briefe, sondern die Post - sorry: Jetzt muss man ja korrekt sagen, die "DHL Group" - kuvertiert die Brief i.A. der Banken selbst und knöpft den Banken sicherlich auch keine 85 € Cent dafür ab.
 
Richard Am: 04.04.2024 09:03:46 Gelesen: 3175# 54 @  
@ Mi1068 [#47]

Jetzt habe ich von Borek, die haben also meine Daten/Bestellung, eine Ablehnung meiner Bestellung und eine Stornierung dieser Bestellung erhalten.

Hallo Heinz,

kannst Du diese Nachricht von Borek bitte zeigen ? Deinen Namen kannst du abdecken.

Schöne Grüsse, Richard

Das Mitglied hat in Beitrag [#56] seine Darstellung korrigiert !
 
Seku Am: 04.04.2024 15:45:08 Gelesen: 3005# 55 @  
Ende Februar hatte ich nochmals bestellt. Die Ware kam unvollständig, ein Posten war nicht mehr lieferbar. Ich habe mehrmals reklamiert. Zuletzt gestern bei [1]. Heute kam folgende e-mail:

vielen Dank für Ihre Nachricht. Die fehlenden Briefmarken werden noch heute an Sie zum Versand gebracht. Wir entschuldigen uns und verbleiben mit freundlichen Grüßen

Nun ich habe mich sofort für die Nachricht bedankt und darauf hingewiesen, dass ich auch noch Geld zurück erwarte.

Bin mal gespannt.

Günther

[1] internet@sieger.de
 
Mi1068 Am: 05.04.2024 11:18:35 Gelesen: 2805# 56 @  
@ Richard [#54]

Hallo Richard,

leider ist mir hier ein Irrtum unterlaufen.

Nachdem meine Bestellung von Sieger bestätigt wurde, aber nicht in der angekündigten Zeit ausgeführt wurde, erhielt ich wieder einige Tage später eine Mail mit dem Betreff "Ihre Bestellung bei Sieger". Inhalt die beschriebene Ablehnung und Stornierung der Bestellung.

Ich war enttäuscht nicht wenigstens einen Teil meiner umfangreichen Bestellung zu erhalten. Die späte Nachricht sowie die Formulierung "Ihre Bestellung bei Sieger" hat mich zu dem Irrtum gebracht, das die Mail von Borek gewesen ist. Ich habe da nicht weiter geschaut, die Mail sofort gelöscht.

Erst auf Deine Nachfrage habe die Mail aus dem Papierkorb wieder hergestellt, denn ich hatte das ganze schon längst "abgehakt". Die Mail war nicht von Borek, sondern von Sieger.

Sorry für meine falsche Aussage.

Freundliche Grüße
Heinz
 
ravlyk Am: 06.04.2024 01:58:05 Gelesen: 2620# 57 @  
Hallo,

Ich habe am 31.01. eine Bestellung aufgegeben und mit Karte bezahlt. Am nächsten Tag (01.02) erhielt ich eine E-Mail mit "Vielen Dank für Ihre Bestellung (Nummer: ###) am 31.01.2024 um 01:32 Uhr, die wir gerne ausführen.

Leider sind im Augenblick nicht alle Artikel am Lager vorrätig, so dass sich die Auslieferung noch etwas verzögert. Ihre Bestellung wurde bei uns notiert und wird nach dem Wareneingang an Sie zum Versand gebracht."

Das war die letzte Nachricht, die ich von dem Shop erhielt.

Seitdem habe ich viele Male eine Nachricht an internet@sieger.de, auf Facebook und Ebay geschrieben, aber keine Antwort erhalten.

Ich verstehe nicht, wie es möglich ist, dass die Firma mit "seit 100 Jahren die Experten für Briefmarken, Münzen und Zubehör" so handeln kann.

Ich bin ein ziemlicher Neuling in Sachen Sammeln und habe noch nie von Sieger gehört, es war mein erster und erfolgloser Versuch, in diesem Shop etwas zu kaufen. Und ich kann nicht verstehen, wie das Unternehmen mit einer so langen Geschichte als regelrechter Betrüger agieren kann. Ich habe bis heute auf keine meiner Anfragen eine Antwort erhalten. Es ist unfassbar.

Warum haben sie all diese Verkaufsaktionen durchgeführt, wenn sie nicht vorhaben, die Bestellungen zu bearbeiten? Ich habe meine Bestellung vor der Information über die Liquidation gemacht, warum habe ich keine Antwort auf alle meine Nachrichten erhalten?

Es sieht so aus, als ob das ganze Unternehmen von Sieger nur ein großer Betrug ist. Und so wird es für mich auch bleiben.

Olexandr
 
DL8AAM Am: 06.04.2024 03:00:38 Gelesen: 2611# 58 @  
@ ravlyk [#57]

Du weisst schon, dass die Firma abgewickelt und dann aufgelöst wird?

Es wird nur noch der vorhandene Lagerbestand - stark rabattiert - abverkauft. Der Algorithmus des Online-Shops nimmt hier scheinbar erst einmal alle Aufträge an, ohne eine laufende Datenpflege gegen den aktuell noch bestehenden Lagerbestand. Beide Dinge (Verkauf versus Restlagerbestand) laufen scheinbar nicht mehr sauber synchronisiert ab. Dafür bekommst Du eben auch einen extrem günstigen Rabattpreis.

WICHTIG für uns ist dabei aber "nur", dass eventuell geleistete Vorauszahlungen, wenn "irgendwann" festgestellt wird, dass das Lager zwischenzeitlich leergelaufen ist, komplett 1:1 in voller Höhe zurückgezahlt werden - und das scheint aktuell (noch?) der Fall zu sein. Auch wenn es etwas dauert.
 
Dobe Am: 06.04.2024 07:00:02 Gelesen: 2579# 59 @  
@ ravlyk [#57]

Ich habe am Ende etwa die Hälfte der Ware erhalten und das restliche Geld wurde zurück gezahlt. Es gab offensichtlich einen ziemlichen Ansturm auf die stark rabattierten Angebote. Eigentlich ist/war die Firma seriös, aber es ist schon merkwürdig,dass dein Geld nicht zurück gezahlt wurde.
 
TeeKay Am: 06.04.2024 19:09:51 Gelesen: 2410# 60 @  
Bei mir wurde nichts zurückgezahlt, nicht geantwortet. Also tun wir doch nicht so, als handle es sich bei Sieger um einen seriösen Laden. Ausverkauf hin oder her - da stimmten die Prozesse offensichtlich schon vorher nicht.
 
Seku Am: 06.04.2024 19:23:40 Gelesen: 2399# 61 @  
Wie angekündigt sind die fehlenden Marken heute eingetroffen. Jetzt fehlt nur noch eine Rücküberweisung von nicht mehr vorrätigen Stücken.

Ich habe auch das Gefühl, die sind mit der Masse der Bestellungen überfordert. Möglicherweise muss das auch mit reduziertem Personal geschehen.

Habt einen schönen Sonntag

Günther
 
DL8AAM Am: 06.04.2024 19:54:10 Gelesen: 2375# 62 @  
Jou, sieht so aus, als ob sie nur noch mit einer Rumpfbelegschaft die alten Bestellungen (immer langsamer) abarbeiten, hoffentlich.

Die Liquidation hat es inzwischen erneut in die dortige Presse geschafft [1]. Leider habe ich aber kein Abo dieser Zeitung, um den kompletten Artikel lesen zu können.

Beste Grüße
Thomas

[1] https://remszeitung.de/2024/3/27/briefmarken-sieger-aus-lorch-ist-nun-geschichte/
 
Clemens M Brandstetter Am: 07.04.2024 11:40:45 Gelesen: 2207# 63 @  
Sucht man Sieger findet man Borek:

Herzlich willkommen bei Richard Borek

Überrascht, weil Sie eigentlich den Webshop von Briefmarken-Sieger besuchen wollten? Sie können beruhigt sein, Sie haben alles richtig gemacht. Die Hermann E. Sieger GmbH befindet sich in Liquidation und hat den Service für ihre Abonnenten und Online-Kunden in unsere Hände gelegt. Wir freuen uns über diesen großen Vertrauensbeweis.

Richard Borek ist wie Briefmarken-Sieger ein traditionsreiches Familienunternehmen mit über 130 Jahren Erfahrung im Briefmarkenversandhandel. Unser Herz schlägt für das Sammeln und wir wären sehr glücklich, auch Sie zu unseren Kunden zählen zu dürfen.

Wir möchten Sie darüber informieren, dass Ihr bei der Hermann E. Sieger GmbH geführtes Kundenkonto aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht an uns weitergegeben wurde.
 
DL8AAM Am: 07.04.2024 14:36:42 Gelesen: 2113# 64 @  
@ Clemens M Brandstetter [#63]

Siehe bereits [#40].
 
drmoeller_neuss Am: 07.04.2024 21:23:04 Gelesen: 1954# 65 @  
@ TeeKay [#60]

Ausverkauf hin oder her - da stimmten die Prozesse offensichtlich schon vorher nicht.

Sonst würde Sieger jetzt nicht liquidiert werden. Sieger betreibt ausschliesslich einen Versandhandel und verkauft nicht über den Einzelhandel oder auf Messen.

Jedes halbwegs vernünftige Warenwirtschaftssystem sorgt dafür, dass der Bestand laufend mit dem Webshop abgeglichen wird. In Einzelfällen kann es natürlich einmal passieren, dass der Warenbestand falsch erfasst wurde, Marken beim Zertrennen Zahnfehler bekommen, zusammenkleben etc. und dann unverkäuflich sind und fehlen.

Wenn aber ein Artikel seit Tagen ausverkauft ist, und trotzdem noch im Webshop bestellbar ist, ist das System entweder hoffnungslos veraltet oder falsch aufgesetzt.
 
nagel.d Am: 08.04.2024 07:39:55 Gelesen: 1792# 66 @  
@ drmoeller_neuss [#65]

Das Warenwirtschaftsystem bei Sieger hat früher schon nicht immer funktioniert. Ich habe öfter bei Sieger bestellt und sehr oft kam dann die Mitteilung daß einige Artikel nicht lieferbar waren und nachgeliefert werden, auch Artikel aus Rückwärtsabos. Teilweise hab ich mir die Artikel trotz Bestellung bei Sieger auf anderem Weg beschafft.

Das hat mich persönlich schon öfter gewundert.
 
ravlyk Am: 09.04.2024 13:56:25 Gelesen: 1527# 67 @  
Hallo,

heute habe ich ein Paket von Sieger erhalten, das einen Teil meiner Bestellung enthält (ohne ausverkaufte Artikel). Dafür aber mit einigen Geschenken (10 Papua-Neuguinea-Briefmarken, 1 luxemburgische, 4 liechtensteinische, 1 deutsche und sogar 1 Markenheftchen von der Isle of Man).

Ich muss mich also entschuldigen, meine Bestellung wurde größtenteils erfüllt, aber gleichzeitig habe ich 10 Wochen in völliger Stille gewartet.

In der jetzigen Situation werde ich mich natürlich nicht über fehlende Artikel beschweren. Aber es ist interessant, ob ich Geld dafür bekommen werde? Falls nicht, werde ich mich wegen des geringen Betrags nicht beschweren.

Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

Hello,

Today I received a package from Sieger containing part of my order (without sold out items). But instead with some gifts (10 Papua New Guinea stamps, 1 Luxembourg, 4 Liechtenstein, 1 German and even 1 stamp booklet of Isle of Man).
So, I must apologize, my order was mostly fulfilled, but at the same time I waited 10 weeks in complete silence.
In the current situation, I won't argue about missing items, of course. But it's interesting, if I will get money for them? if not still won't argue due to small amount.

WBR, Olexandr
 
Seku Am: 18.04.2024 05:21:46 Gelesen: 1120# 68 @  
@ [#61]

Heute morgen kam von PayPal eine Mitteilung, dass Sieger eine Rücküberweisung gemacht hat. Obwohl es lange gedauert hat, bin ich jetzt zufrieden.

Mit Gruß

Günther
 
Sammler Am: 29.04.2024 17:58:30 Gelesen: 653# 69 @  
Die Adressweitergabe von Sieger an Borek scheint zu flutschen.

Borek hat an sämtliche Adressen, für die ich jemals bei Sieger Bestellungen aufgegeben hatte, Werbebriefe verschickt. Inklusive einer Adresse direkt an die Packstation.

Ich hatte bei Sieger nur ein Kundenkonto, aber immer mal abweichende Lieferadressen.
 
TeeKay Am: 03.05.2024 14:30:51 Gelesen: 341# 70 @  
Auf der aktuellen Kreditkartenrechnung ist endlich Siegers Gutschrift der nicht gelieferten Ware aufgetaucht - am 9.4., exakt zehn Wochen nach Lieferung der lieferbaren Ware.
 
DL8AAM Am: 03.05.2024 15:01:26 Gelesen: 314# 71 @  
@ Sammler [#69]

Die Adressweitergabe von Sieger an Borek scheint zu flutschen.

Wobei das "offizielle", persönliche Anschreiben immer noch den Briefkopf-Absender Sieger trägt - und nur "beigelegt" findet sich ein unpersönliches weiteres Informationsschreiben von Borek (und natürlich gleich ein Angebot). Ein "feiner" Unterschied. So hat (wohl) "offiziell" nur der externe Produzent dieses Mailings (wohl irgendetwas aus dem Bereich Fulfilment-"Lettershop") die Adressdaten für diesen einen Auftrag (temporär) von Sieger bekommen. ;-)



Wobei nur eine kleine Anekdote am Rande, als mein damaliger Arbeitgeber (ein Dienstleister ohne "echtes" Anlagevermögen) während Corona insolvent wurde, hat der amtlich bestellte Insolvenzverwalter die Unternehmung wirklich teuer an einen Mitbewerber verkaufen können. Der "Wert" bestand im wesentlichen, außer der abgelebten Büroausstattung und uralter Dienstautos, eigentlich nur aus der Kundenadresskartei. ;-) Nein, natürlich nicht, man kann und darf "offiziell" keine Kunden verkaufen, nein natürlich nicht ... ;-)

Dieses Anschreiben geht sogar komplett, inklusive der Beilage, in meine postgeschichtliche bzw. philateliemarkt-geschichtliche Sammlung ein. ;-)



Bei dem rückseitig, postalisch angegebenen Absender handelt es sich bereits um Borek in Braunschweig.

LG
Thomas
 
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