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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10505 Beiträge:
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inflamicha Am: 15.10.2021 21:38:56 Gelesen: 1232395# 9231 @  
@ philast [#9230]

Guten Abend!

Man sollte nicht unbedingt mehr hinein interpretieren als tatsächlich gegeben ist- es handelt sich meiner Ansicht nach schlicht und ergreifend um einen falsch frankierten Beleg. Das kam häufig vor und wurde an dieser Stelle schon des öfteren gezeigt. Ich versuche auch immer gerne die Beweggründe des Absenders zu erforschen, aber meistens bleibt die Ursache der Fehlfrankatur im Dunkeln.

Ich habe heute wieder eine Teilbarfrankatur. Der verwendete Ortsstempel findet sich auch in der Infla-Falschstempelliste, woran man sieht dass alle dort aufgeführten Stempel nicht zwangsläufig Nachstempelungen sind. An sich echte Stempel so wie hier wurden allerdings später auch für solche Zwecke missbraucht. Abgesehen von der Infla-Prüfung sind bei dem gezeigten Brief der Gebühr bezahlt-Stempel und das leider unleserliche Amtssiegel des Postamtes Indizien für eine zeitgerechte Abstempelung.



Auch bei diesem Beleg ist das Porto in keinster Weise nachvollziebar, selbst wenn man eine Datumsfehleinstellung in Betracht zieht. Aber schaut selbst: Der Absender verklebte auf seinem Brief vom 20.9.1923 (PP 18) mit 2mal Mi 248 a und einer Mi 250 ganze 800 Mark. Dazu erhob der Schalterbeamte noch 45.000 Mark in bar und notierte diese Summe rechts oben. Diesen 45.800 Mark stehen folgende "Auswahlmöglichkeiten" gegenüber: Fernbriefporto (der Nachbarortsverkehr zwischen Wildpark und Potsdam galt nur bis zum 31.3.1921, könnte aber immer noch in den Köpfen herumgegeistert sein) in der PP 18 250.000 (bis 20 g) oder 350.000 M. (bis 100 g), bei Datumsfehleinstellung (z.B. statt 20.8.23) 1.000 bzw. 1.200 M. in der PP 15, 20.000 bzw. 25.000 M. in der PP 16 oder 75.000 bzw. 100.000 M. in der PP 17- nichts passt. Und danach (ab PP 19) kamen ja schon die Milliönchen. Nur ein Ortsbrief der 2. Gewichtsstufe in der PP 17 (1.9.-19.9.23) hätte die bar erhobenen 45.000 Mark gekostet. Wobei die verklebten 800 Mark unter den Tisch gefallen wären, was auch nicht rechtens war. Und Ortsbriefporto war ja nicht nicht mehr und ab 20.9. sowieso schon wieder teurer.

Also nicht zu klären, oder? Schlimm dass hier ein Postbeamter involviert war, der die Gebühren eigentlich drauf gehabt haben sollte.

Sachdienliche Hinweise erbeten an Chiffre... Ach was, können auch hier veröffentlicht werden. ;-)

Gruß Michael
 
muemmel Am: 17.10.2021 17:08:42 Gelesen: 1230670# 9232 @  
Guten Tag,

der heutige Sonntagsbeleg stammt aus der Frühzeit der Inflation:



Dabei handelt es sich um einen Brief der 2. Gewichtstufe vom 4.11.1917 (Portoperiode 2) aus Breitendorf an die Königl. Amtshauptmannschaft in Löbau. Frankiert wurde mit je 1 x Mi. 86 II und 101.

Sonnige Grüße
Mümmel
 
Gernesammler Am: 18.10.2021 20:07:31 Gelesen: 1229587# 9233 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 25.10.1923 (Portoperiode 21, 20.10.-31.10.1923) von A. Thurnauer einer Fabrik für Korbwaren in Burgkundstadt an B.Ivarsson in Osby Schweden.

Für das Franko nahm man 6x die Mi.Nr.314 AP zu 1 Millionen und auf der Rückseite 19x die Mi.Nr.309 AW 200 Mark mit Überdruck 2 Millionen, für den einfachen Brief in das Ausland wären 30 Millionen fällig gewesen, somit müsste dieser in der 2.Gewichtsstufe liegen mit weiteren 15 Millionen je weitere 20 Gramm.

Da es im Gesamtfranko aber nur 44 Millionen sind, ist entweder eine Marke abgefallen was aber nicht zu ersehen ist oder es wurde einfach übersehen. Gestempelt wurde mit Zweikreisstempel von Burgkundstadt (Helbig 39b), ich habe leider nichts zu der rückseitig aufgeklebten Vignette "Goldener Hirsch" gefunden.



Gruß Rainer
 
muemmel Am: 18.10.2021 21:24:27 Gelesen: 1229535# 9234 @  
@ Gernesammler [#9233]

Guten Abend Rainer,

auf der Rückseite gibt es ein paar Stellen, wo evtl. früher mal ein Marke geklebt haben könnte. Aber wie dem auch sei, es gibt Ganzstücke, die mit bedeutend größeren Abweichungen vom Sollporto ohne Beanstandungen befördert worden sind.

@ alle

Heute zeige ich ein Schmankerl, das man nicht häufig findet.



Ein Brief vom 5.11.23 (Ersttag der Portoperiode 23) ab Hamburg nach Kristiania (Oslo) in Norwegen, frankiert mit 18 Marken der MiNr. 325 APa, also 18 Milliarden Mark. Die ersten 20 Gramm verlangten in dieser Portoperiode 4 Milliarden und für jede weiteren 20g waren dann 2 Milliarden fällig.

Mithin also ein Auslandsbrief der 8. Gewichtstufe (>140-160g). Nach solchen muss man sehr lange suchen.

Grüßle
Mümmel
 
inflamicha Am: 18.10.2021 21:28:41 Gelesen: 1229525# 9235 @  
Guten Abend!

@ Gernesammler [#9233]

Hallo Rainer,

wahrscheinlich war der Brief sogar zwischen 40 und 60 g schwer. Auf der Rückseite fehlen nämlich eindeutig mehrere Marken, kenntlich an den fehlenden Stempelübergängen. Ich denke auch die Vignette war komplett zugeklebt. Porto-Soll in diesem Falle 60 Millionen Mark.

Da habe ich es mit meinem heutigen Beleg einfacher (zumindestens konnten da keine Marken abfallen):



Der Brief vom 25.8.1923 (PP 16) von Kehl nach Olbernhau kostete den Absender 20.000 Mark, welche bar am Schalter entrichtet wurden. Der 25.8. war der Ersttag für den offiziellen Gebrauch der Barfrankaturen. Der verwendete Stempel "20 000 Mark / durch Einnahme- / nachweisung / verrechnet." entsprach dabei nicht den Richtlinien - feststehende Ziffern für den erhobenen Betrag waren nicht zugelassen.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 19.10.2021 20:24:23 Gelesen: 1228628# 9236 @  
Guten Abend,

heute ein Brief der Kieler Fischindustrie AG:



Der Brief nach Regensburg vom 10.10.1923 (Ersttag der PP 20) war mit 5 Millionen Mark zu frankieren. Der Absender griff zu Mi 292 (4) und 309 AP (2).

Gruß Michael
 
juni-1848 Am: 19.10.2021 21:29:28 Gelesen: 1228580# 9237 @  
@ inflamicha [#9210]

Danke, Michael, für die mehr als ausführliche Antwort.

@ Gernesammler [#9226]

Für das Franko in der Portoperiode 22 (1.11.-4.11.1923) hätte man für eine Postkarte ins Ausland 120 Millionen Mark sowie weitere 50 Millionen Mark für die Reco Gebühr gebraucht, meine Frage; wieso wurden hier anstatt 170 Millionen 340 Millionen an Marken verklebt, ist der R-Stempel vom 5.11.23 für die Rückantwort?

und

@ inflamicha [#9227]

Warum der Absender die doppelte Gebühr verklebt hat kann ich Dir auch nicht sagen, der rückseitige Stempel ist jedenfalls ein Bearbeitungsstempel des Baseler Kohlehandels und nichts postalisches. Eine Vorausfrankierung mit deutschen Marken für eine Rücksendung aus dem Ausland war nicht möglich (Ausnahme bezahlte anhängende Rückantwortkarten, so etwas liegt hier aber nicht vor).

Dazu habe ich drei Fragen:

Ist es richtig dass im Auslandsverkehr bezahlte anhängende Rückantwortkarten möglich waren während der ganzen Inflazeit?

Galt diese Regelung für den Postverkehr mit allen Auslandsstaaten; oder gab es Einschränkungen bzw. Ausnahmen?

Ist es richtig, dass Zusatzdienste (wie Einschreiben, Eilbote, Flugpost, Nachnahme) für eine vorbezahlte Antwort-Postkarte in keinem Fall mit Marken der Deutschen Reichspost vorausfrankiert (=bezahlt) werden konnten?

Sammlerdank vorab für Eure fachkundigen Antworten.

Werner
 
inflamicha Am: 20.10.2021 22:18:18 Gelesen: 1227548# 9238 @  
Guten Abend!

@ juni-1848 [#9237]

Die Regelung mit der internationalen Antwortkarte wurde erst 1971 auf der Weltpostvereinskonferenz in Tokio aufgehoben, galt also auch während der gesamten Inflationszeit. Gegolten hat diese natürlich nur zwischen Mitgliedsstaaten des Weltpostvereins. Zusatzdienste durften meines Wissens nicht vorabfrankiert werden, sondern mussten vom ausländischen Rücksender in dortigen Marken verklebt werden. Einfach mal googeln, man findet reichlich Material im Netz dazu, u.a. gab es auch hier mal eine Forumsdiskussion zu diesem Thema. Mir fehlt leider momentan die Zeit für tiefere Recherchen. Ich habe im übrigen hier schon einige solche Postkarten gezeigt, z.B. 7 1/2 Pfg.- Ganzsachen aus den Niederlanden (Beleg-Nr. 10360) und aus Spanien (Beleg-Nr. 10356) sowie eine 3 Mark-Ganzsache mit Zusatzfrankatur aus Dänemark (Beleg-Nr. 10541) immerhin aus dem August 1923 und damit fast aus der Hochinflation. (Beleg-Nummern beziehen sich auf Inflaseiten.de)

Ich hätte für heute auch eine 7 1/2 Pfennig-Postkarte:



Es handelt sich dabei um die gezähnte Variante der P 110 (also P 110 II), die hier mit privatem Zudruck der Schappe-Nähseide-Fabriken in Gutach/Breisgau am 14.4.1919 (PP 3) nach Höfen/Enz gesandt wurde. Da der Wertstempel für die 10 Pfg. Sollporto nicht ausreichten wurde mit einer Mi 98 zufrankiert. Die Marke ist mit der Firmenlochung "G & C" = Gütermann & Co. versehen. Die gezähnten Karten waren für die Beschriftung mit der Schreibmaschine vorgesehen. Die Herstellung erfolgte in 5er-Streifen, welche sich gut in die Maschine einspannen ließen. Dieses Exemplar hier wurde bestimmungsgemäß verwendet- oft sieht man ja mit der Hand beschrifete gezähnte Karten.

Gruß Michael
 
Gernesammler Am: 21.10.2021 20:17:03 Gelesen: 1226647# 9239 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Postkarte vom 25.9.1923 im Ortsverkehr von Berlin W35 nach Berlin NW21, spediert in der Portoperiode 18 (20.9.1923-30.9.1923) hier waren für das Franko 50 Tausend Mark nötig.

Verklebt wurden dafür die Mi.Nr. 277, 40 Pfennig mit Überdruck 5 Tausend, die Mi.Nr. 279, 40 Mark mit Überdruck 15 Tausend und die Mi.Nr.285, 200 Mark mit Überdruck 30 Tausend.

Gestempelt wurde mit Maschinenstempel von Berlin W35, vielleicht war es ein Gast in Berlin, denn die Postkarte hat die Ansicht von Bad Kissingen mit der Trimburg.

Gruß Rainer


 
inflamicha Am: 23.10.2021 22:02:38 Gelesen: 1224339# 9240 @  
Guten Abend!

Beim Aufräumen habe ich 2 Belege mit Bezug zu Themen der letzten Tage gefunden, die ich hiermit nachreiche:



Zwar aus der frühen Inflationszeit, aber selbsterklärend: An den Paketgebühren fehlten 10 Pfennig, die dem Empfänger in Berlin-Steglitz als Nachporto berechnet wurden. Die mit entsprechendem Text versehene Postkarte wurde selbstverständlich als Postsache portofrei zugestellt. Da der Fehler beim absendenden Postamt in Clausthal lag wurde kein "Strafzuschlag" erhoben.

Der zweite Beleg (leider ohne Poststempel) bezieht sich auf die Antwortpostkarte im internationalen Verkehr:



Beim Quellenstudium dazu findet man des öfteren den Hinweis, dass einige Länder solche Postkarten nicht anerkennen wollten, meist weil sie selbst solche Karten nicht ausgaben. Hier wird es eher politische Gründe gehabt haben. Dazu muss man wissen dass der Absender im nun polnischen Wollstein (Wolsztyn) wohnhaft war, welches bereits seit Anfang 1919 im großpolnischen Aufstand besetzt und im Versailler Vertrag endgültig von Deutschland abgetreten wurde. Die Doppelkarte gelangte aus Breslau wohl noch problemlos zum Empfänger, die Rückantwort jedoch wurde mit der Bemerkung "deutsche Marken unzulässig/zurück" und blau eingerahmtem Wertstempel sowie ebenso gekennzeichneter Briefmarke an den Absender zurückgegeben.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 23.10.2021 22:35:09 Gelesen: 1224312# 9241 @  
Guten Abend,

ich hätte da noch einen weiteren schwergewichtigen Brief ins Ausland, diesmal sogar eingeschrieben:



Dieser ging am 19.11.23 (Letzttag der Portoperiode 24) von Berlin-Steglitz nach Göteborg in Schweden. Die Einschreibgebühr betrug 10 Milliarden Mark und wurde mit einer Mi. 328 AW verklebt. Das Porto für die ersten 20 Gramm schlug mit 40 Milliarden Mark zu Buche und jede weiteren 20 Gramm dann 20 Milliarden. Mit 7 Marken der Mi. 329 AP handelt es sich demnach um die 6. Gewichtstufe (100-120g).

Schwerwiegende Grüße
Mümmel
 
Baldersbrynd Am: 24.10.2021 11:13:14 Gelesen: 1222999# 9242 @  
Hallo Infla Freunde,

Nachnahme Karten:

PP 23: Drucksachen Porto 200.000.000 Mark Nachnahme Porto 500.000.000 Mark Zusammen 700.000.000 Mark Frankiert mit Post-Freistempel 700.000.000 Mark
PP 24: Drucksachen Porto 2.000.000.000 Mark Nachnahme 5.000.000.000 Mark Zusammen 7.000.000.000 Mark Frankiert mit Post-Freistempel 7.000 Mark ohne die letzte 000.000
PP 25: Drucksachen Porto 4.000.000.000 Mark Nachnahme 10.000.000.000 Mark Zusammen 14.000.000.000 Mark Frankiert mit Post-Freistempel 14.000 Mark ohne die letzte 000.000
PP 26: Drucksachen Porto 16.000.000.000 Mark Nachnahme 40.000.000.000 Mark Zusammen 56.000.000.000 Mark Frankiert mit Post-Freistempel 56.000 Mark ohne die letzte 000.000

Viele Grüße
Jørgen




 
muemmel Am: 24.10.2021 17:59:48 Gelesen: 1222580# 9243 @  
Guten Abend,

bei dem heutigen Sonntagsbeleg handelt es sich um einen einfachen Fernbrief:



Gelaufen am 11.11.1917 (Portoperiode 2) von Schussenried nach Ravensburg und mit 1 x Mi. 100 frankiert.

Schönen Gruß
Mümmel
 
inflamicha Am: 24.10.2021 21:03:15 Gelesen: 1222368# 9244 @  
Guten Abend,

von mir gibt es heute eine Drucksache aus der PP 19:



Die Drucksache aus Hamburg vom 4.10.1923 an Boldts Dauermilchfabrik in Loose Kreis Eckernförde war mit 400.000 Mark freizumachen. Der Absender verklebte 4 Exemplare der Mi 289 b. Die rechte Marke zeigt dabei eine Auffälligkeit des Aufdruckes:



Alle 3 Ziffern sind oben abgeplattet. Laut Burneleit handelt es sich somit um den Überdruck der OPD Hamburg (wie zu erwarten) von Platte 1. Der Fehler kommt auf den Feldern 81-85 dieser Platte vor.

Gruß Michael
 
Gernesammler Am: 25.10.2021 19:20:09 Gelesen: 1221395# 9245 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Packetkarte für ein Paket von 9,7 Kilo vom 27.5.1920 (Portoperiode 5, 6.5.1920-31.3.1921) aus Poppenlauer an Herrn Schuster in Nürnberg spediert. Für das Franko nahm man eine Bayern Nr. 167 zu 3 Mark, König Ludwig mit Überdruck "Freistaat Bayern" und 2 Marken Bayern Abschied mit Überdruck "Deutsches Reich" Mi.Nr. 127 zu je 75 Pfennig, solche Mischfrankaturen Bayern-Deutsches Reich sind nicht ganz so oft, gestempelt mit Einkreisstempel Poppenlauer (Helbig 30b) verwendet 1919-21.

Es wurde für die Fahrpost der Klebezettel von Poppenlauer mit der Manualnummer 531 verklebt und handschriftlich die Nummer 45 vergeben. Auf der Rückseite wurde noch der Einkreisstempel mit der Nr. 28 abgeschlagen, hier handelt sich um die besondere Nürnberger Form eines Lagerfriststempels. Bei Paketen war der Eingangstag sowie der darauffolgende Tag frei von Lagergebühren, ab dem 3. Tag wurde eine solche berechnet.

Gruß Rainer


 
inflamicha Am: 26.10.2021 21:18:59 Gelesen: 1219874# 9246 @  
Guten Abend,

ein Wertbrief nach Berlin-Charlottenburg:



Der Wertbrief aus Köln vom 6.6.1922 (PP 7) war mit 14 Mark aus 3,- Briefporto bis 100 g, 2,- Einschreibgebühr und 9,- Versicherungsgebühr (1,50 M. pro 1.000 M. Wertangabe) freizumachen. Verklebt wurden die Mi-Nrn. 97 B II, 187 und 200 a (4). Dabei waren die beiden Paare nicht zulässig, da die Marken einzeln mit Abstand zu kleben waren, um ein verstecktes Öffnen des Briefes und die Entnahme von Briefinhalten möglichst zu verhindern. Adressiert war der Brief übrigens an den bekannten Briefmarkenprüfer Max Thier, dessen Signum sich auf so mancher Marke u.a. aus Altdeutschland findet.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 27.10.2021 20:48:26 Gelesen: 1218466# 9247 @  
Guten Abend,

weil es so schön war, gleich noch ein Wertbrief:



Der Eilbrief nach Camburg / Saale mit Wertangabe 1.000 Mark wurde am 17.5.1920 (PP 5) in München aufgegeben. Die Gebührenberechnung sieht wie folgt aus:

Briefporto 40 Pf., Einschreibgebühr 50 Pf., Versicherungsgebühr 1 Mark und Eilzustellung noch eine Mark - zusammen ergibt das 2,90 Mark. Verklebt wurde eine Mi 134 I, mithin 10 Pf. zuviel.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 27.10.2021 21:01:50 Gelesen: 1218460# 9248 @  
Guten Abend,

heute stelle ich einen Brief vor, der überhaupt nicht in mein Beuteschema (Sonntagsbelege, Belege der Hyperinflation) passt, aber dennoch sehr reizvoll ist:



Es handelt sich um einen einfachen Fernbrief, der mit 3 Mark frankiert ist (2 x Mi 146 II, 1 x Mi 191). Es muss sich um die Portoperiode 8 (1.7. bis 30.9.1922) handeln. Vorher reichten noch 2 Mark als Porto und danach wollte die Reichspost bereits 6 Mark haben.

Die Besonderheit sind die Schaffnerbahnpost-Stempel THUM-WILLISCHTHAL der gleichnamigen schmalspurigen Bahnpoststrecke. Auch wenn die Zug-Nummer und das Datum nicht wirklich leserlich sind, eilt Belegen mit Schaffnerbahnpost-Stempeln der Ruf voraus, recht selten zu sein.

Schöne Grüße
Mümmel
 
philast Am: 28.10.2021 18:45:20 Gelesen: 1217485# 9249 @  
@ inflamicha [#9247]

Hallo,

durchaus eine frühe Verwendung (ich warte immer noch geduldigst auf einen Beleg mit Verwendung vor dem 6.5.20) zumal auf einem Wertbrief und nicht wie meist auf einer Paketkarte. Außerdem liegt noch eine 134 IX vor.

Das ist früher wohl auch nicht immer extra signiert worden. Feines Stück.

Grüße
philast
 
Gernesammler Am: 28.10.2021 20:05:04 Gelesen: 1217404# 9250 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 30.11.1923 aus der Portoperiode 26 (26.11.23-30.11.23) aus Nürnberg an die Vereinigte Freiburger Uhrenfabriken (Freiburg in Schlesien, heute Świebodzice).

Für das Franko nahm man eine 329A zu 20 Milliarden, unten links steht 4 fach was der Tarif für den einfachen Brief im Fernverkehr wäre, 80 Milliarden. Gestempelt wurde mit Krag Maschinenstempel von Nürnberg *2*, die Marke selbst ist leider etwas gefleddert, ob es an der Maschine lag kann ich nicht sagen.

Gruß Rainer


 
muemmel Am: 31.10.2021 13:22:01 Gelesen: 1215268# 9251 @  
Guten Tag,

bei dem heutigen Sonntagsbeleg handelt es sich um einen Ortsbrief:



Gelaufen am 24.3.1918 (Portoperioe 2) in Wandsbek und frankiert mit 1 x Mi. 99.

Noch sonnige Grüße
Mümmel
 
inflamicha Am: 06.11.2021 19:51:23 Gelesen: 1208228# 9252 @  
Guten Abend,

ein Kartenbrief als Ortsbrief in Berlin-Tegel:



Der Brief vom 7.6.1923 (PP 13) war mit 40 Mark freizumachen. Verwendung fand ein Ganzsachen-Kartenbrief K 21, der aufgrund der Erfordernisse mit Mi 170, 208 P und 229 W auffrankiert wurde. Im Gegensatz zu den Marken mit Germaniamotiv, die am 1.11.1922 ungültig wurden, durften Ganzsachen mit Germania-Wertstempel noch bis zum 30.9.1923 verwendet werden. Die Reichspost begründete dies mit den hohen Herstellungskosten der Ganzsachen.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 07.11.2021 11:05:42 Gelesen: 1207544# 9253 @  
Guten Morgen,

der heutige Sonntagsbeleg stammt aus der Portoperiode 2:



Fernpostkarte vom 24.3.1918 ab Rappoldsweiler nach Krefeld. frankiert mit einmal MiNr. 99.

Schöne Grüße
Mümmel
 
inflamicha Am: 07.11.2021 18:25:53 Gelesen: 1207195# 9254 @  
Guten Abend,

was passt sonntags besser als ein Dienstbeleg. ;-)



Die Bezirkskrankenhausverwaltung Neresheim versandte diesen Brief in der 2. Gewichtsstufe (>20 bis 250 g) am 15.1.1920 (PP 4) an die Oberamtspflege im selben Ort. Für die nötigen 20 Pfennig Porto verklebte man 10 Exemplare der Dienstmarke für die württembergischen Gemeindebehörden Mi 133.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 07.11.2021 20:03:16 Gelesen: 1207099# 9255 @  
@ inflamicha [#9254]

was passt sonntags besser als ein Dienstbeleg ;-)

Hallöle Michael,

fürwahr, aber es gibt tatsächlich einige solcher Belege, die zumindest an einem Sonntag gestempelt worden sind, doch die sind recht rar.

Schönen Gruß
Mümmel
 

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