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Thema: (?) (267) Moderne Postgeschichte: Internationales Remailing
Das Thema hat 278 Beiträge:
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bedaposablu Am: 23.07.2022 17:40:47 Gelesen: 146517# 254 @  
@ Stefan [#253]

Hallo Stefan!

Recht vielen Dank für Deine Info und dem Link.

Ich hatte zwar schon mit der Lupe so etwas wie Mailfast gelesen, konnte damit aber nichts anfangen.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Heinrich3 Am: 24.07.2022 20:43:42 Gelesen: 146237# 255 @  
Hallo,

die gut 250 Beiträge dieses Themas habe ich nicht durchsucht und hoffe also, daß dieser Beleg etwas neues bringt.

Der Absender ist eine wohltätige Organisation in den USA, die von der französischen Post die Briefe nach Deutschland (vermutlich ganz Westeuropa) versenden läßt.

- ungenannter Absender in Midland, MI - USA, dort Postfach 6200
- PPI "PORT PAYÉ / AUTORISATION N° / DCI 95/18 / FRANCE"
- Rücksende-Adresse Postfach 420 in 93351 Le Bourget CEDEX (vermutlich im oder nahe dem Flughafen)

Noch einen schönen Abend,
Heinrich


 
DL8AAM Am: 16.08.2022 23:17:03 Gelesen: 142684# 256 @  
@ DL8AAM [#246]

Nur zur kurzen, weiteren Bestätigung, dass das Postfach 2796 in 36243 Niederaula zur TNT Post UK (neuer Name seit 2015: Whistl) bzw. zum Remailer Spring (G3 Worldwide)-Gruppe [PostNL-Gruppe] gehörte/gehört. Es findet (nur?) für britische Absender (Kunden) Verwendung.



Umschlag mit der zusätzlich eingedruckten "Formularkennzeichnung" TNT P06512. Unbekannter Absender, Versand in 2022.

Beste Grüße
Thomas

Weitere Belege mit diesem speziellen Niederaulaer Postfach im Thema "Grossbritannien: Stempel bestimmen", siehe

https://www.philaseiten.de/beitrag/142961 - https://www.philaseiten.de/beitrag/142973 - https://www.philaseiten.de/beitrag/169703
 
Heinrich3 Am: 16.11.2022 18:31:23 Gelesen: 118893# 257 @  
Hallo,

heute bei mir angekommen: Werbebrief der Firma booking.com, die noch Vermieter von Ferienhäusern sucht.

Erstellt wurden Brief und Briefumschlag vermutlich bei ASENDIA und dann von der französischen Post nach Deutschland befördert, wo unsere Post übernahm.

Rücksende-Anschrift ist ASENDIA BENE NL14010007 P (BENE = vermutlich Belgien-Niederlande)

Die Umschlag-Rückseite ist völlig leer.


 
epem7081 Am: 23.12.2022 20:17:52 Gelesen: 112415# 258 @  
Hallo zusammen

bei der Suche in untersten Schubladen ist mir dieser Postsendung in die Hände gefallen. Ein Fall für diesen Thread?

Das Anschreiben stammt aus A-6764 Lech a. Arlberg und trägt das Datum vom 1. März 1999. Das Info-Material über Lech am Arlberg wurde über Frankreich nach Deutschland geschickt. Dafür wird im rechten Teil des Freimachungsaufklebers als Grundlage eine "Autorisation N0 96/08" angegeben. Für den Fall der Nichtzustellbarkeit sollte die Rücksendung an DCI - TSM / 93 LE BOURGET TIM erfolgen.



Ich wünsche noch eine schöne Bescherung unterm Weihnachtsbaum.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Baber Am: 03.02.2023 15:04:58 Gelesen: 104544# 259 @  
Das Auktionshaus Corinphila in Zürich versendet auch über ASENDIA nach Österreich, als Rücksendeadresse ist aber ein deutscher HUB angegeben, wenn DE04081885 auf Deutschland verweist.



Gruß
Bernd
 
DL8AAM Am: 06.02.2023 22:00:34 Gelesen: 104447# 260 @  
Hier wieder einmal ein "interessantes" eCommerce-Remailing aus China, frankiert durch/für DHL/DPAG in Niederaula



eCommerce-Sendung (Ebay) aus China, ursprünglich eingeliefert über den Logistikdienstleister Orange Connex Ltd. (OCL) in Yiwu (Jinhua) [20.01.2023]. Sie lief gemäß den Trackingdaten [1][2][3] zum Speedpak Regional Distribution Center in Jiaxing [25.01.2023]. Wurde dann noch gleichtägig DHL avisiert und erreichte am Folgetag [26.01.2023] das "DHL eCommerce Distributionszentrum" in Shanghai. Sie erhielt dort auch eine eigene DPAG-Sendungsnummer für die "Last Mile"-Zustellung (LM) durch die Deutsche Post. Ausgang am 27.01.2023 mit anschliessender Zoll-/Exportabfertigung. Am 28.01.2023 verlies sie China in Richtung Belgien. Dort in Belgien ging sie dann aber erst am 02.02.2023 (trackingmäßig) im Versandzentrum ("Destination Hub") ein. Am 06.02.2023 erreichte sie - das für mich zuständige - Fracht- bzw. Paketzentrum in Staufenberg-Lutterberg bei Kassel ("FZ34 ZB11-99"). Stunden später dann die persönliche Übergabe durch die gelbe Briefträgerin (da die Sendung nicht in den Briefkastenschlitz passte), nicht per DHL. Die Sendung trägt keinerlei Zollvermerke. Versendet wurde übrigens ein Funkuhr-Uhrwerk für 3 € (inkl. Versandkosten und europäischer Einfuhrumsatzsteuer).

Nun zur eigentlichen philatelistischen (Beleg-) Beschreibung:

Unten: Versandlabel von Orange Connex (OCL), im Rahmen des SpeedPAK-Angebots, mit Barcode und OCL-Sendungsnummer ("EE....A0N"), (scheinbar) aber ohne Empfängeradresse? Die Angaben "S1" und "276" dürften vermutlich interne "Laufweghinweise" von OCL sein. Das untere Label trägt übrigens auch die Rechnungsdaten bzw. die Warenbeschreibung (wenn sie denn sichtbar wäre).

Oben: Überklebt wurde dieses OCL-Label - noch in China - durch das eigentliche postalische Versandlabel (nun mit Empfängeradresse) mit Barcode und Sendungsnummer der Deutschen Post UV618746647DE (U für Untracked). Die eigentliche UPU-Frankatur versteckt sich in der etwas schwammigen Angabe PREPAID Germany, d.h. "(Porto) vorausbezahlt (bei/durch die DPAG) in Deutschland". Rücksendeadresse ist das Sammel- bzw. Deckpostfach der DPAGL Postfach 2007 in 36243 Niederaula (dem Internationalen Postzentrum/IPZ2 der Deutschen Post). Die Angabe oben rechts DE steht für Deutschland und PKM für die Sendungsart Packet International Priority Manifest, d.h. es handelt sich hier um eine Manifestabfertigung, dass heisst vereinfacht gesagt, die Sendung lief als Teil eines riesiggrossen "Sammeltransports" (Container/Palette o.ä.) nach Europa und wurde als solches (über ein Manifest) EU-zolltechnisch abgefertigt. Diese Sammelsendung wurde hier dann geöffnet und vereinzelt, heisst in viele separate Einzelpostsendungen aufgeteilt und postalisch versendet.

Die Sendungsnummer stammt zwar aus dem Pool für Untracked-Sendungen (d.h. "ohne Sendungsverfolgung"), sie wurde aber trotzdem durch die DPAG/DHL erfasst und ist somit für die Trackingseiten doch rückverfolgbar.

Beste Grüße
Thomas




[1] https://www.orangeconnex.com/tracking
[2] https://ecommerceportal.dhl.com/track
[3] https://parcelsapp.com/en/tracking/EE10022034870950001010003A0N
 
epem7081 Am: 22.03.2023 05:22:23 Gelesen: 98955# 261 @  
Hallo zusammen,

über viele Jahre hatte ich bei den Vereinten Nationen in Wien ein Neuheitenabo laufen. Anfänglich wurden die Sendungen noch mit Sondermarken freigemacht. In den letzten Jahren gab es nur noch einen eingedruckten „Poststempel“ und der Gegenwert des Portos wurde in abgestempelten Freimarken erstattet. Ich kann im Moment noch nicht ganz feststellen, ob der Versand von Genf aus kurzfristig in dieser Übergangszeit durchgezogen wurde. Ich bin noch einmal in meine „Altbestände“ eingestiegen und kann aktuell für den Zeitraum Juni 2005 bis Januar 2007 diese Versendung der "FASZINATION DAS PHILATELIE JOURNAL FÜR SAMMLER" über die Schweiz belegen.

Ich habe auch für diesen Zeitpunkt keine Kenntnisse über die Postgebühren in Österreich und der Schweiz. Vermutlich wird es aber ein Gefälle gegeben haben, dass der Versand über die Schweiz günstiger war. Auch alle einliegenden Bestellinformationen sind übrigens auf Wien abgestellt.



Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
bedaposablu Am: 28.03.2023 17:57:10 Gelesen: 98846# 262 @  
Hallo miteinander!

Aus meinem Ansichtskartenfundus: Urlaubsgüße aus Mallorca





Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Journalist Am: 01.05.2023 09:29:43 Gelesen: 95153# 263 @  
Hallo an alle,

ich zeige hier einen Aufkleber von Asendia, leider ist aber beim Fensterumschlag nicht genau erkennbar, von wo nach wo er geschickt wurde:



Zielland dürfte aber Deutschland gewesen sein, da eine entsprechende Kodierung vorhanden ist.

Viele Grüße Jürgen
 
DL8AAM Am: 02.05.2023 15:33:13 Gelesen: 94896# 264 @  
@ Journalist [#263]

nicht genau erkennbar, von wo nach wo er geschickt wurde

Hallo Jürgen,

der Brief stammt aus den USA, erkennbar an der Rücksendeadresse "ASENDIA JFK". JFK steht hier für den New Yorker Flughafen John F. Kennedy, d.h. die Sendung wurde über den ASENDIA Standort New York versendet. Wer genau, ist aber unklar.

Der Inhalt des Matrixcodes gibt leider auch nicht sehr viel mehr preis: "756900031513010000....". Der Wert "756" steht hier für die 'Post CH AG' und "90" (oder auch nur "9") für den Geschäftsbereich ASENDIA. Im Rest müsste sich die Herkunft bzw. eine Absenderkennung verstecken.

Beste Grüße
Thomas
 
Araneus Am: 02.05.2023 16:43:12 Gelesen: 94868# 265 @  
@ Journalist [#263]
@ DL8AAM [#264]

Diese Label findet man auf den Monatsabrechnungen von American Express Kreditkarten, die (vermutlich aus den USA) nach Deutschland geschickt werden. Der Inhalt des Matrixcodes ist dabei immer identisch (siehe zum Vergleich die Bilder in Beitrag [#213] auf dieser Seite). Gelegentlich wird der Freimachungsvermerk auch direkt auf den Umschlag gedruckt, auch dann beinhaltet er denselben Matrixcode (siehe Beitrag [#250] auf dieser Seite).

" Im Rest müsste sich die Herkunft bzw. eine Absenderkennung verstecken."

Dafür spricht, dass bei demselben Versender immer dieselbe Ziffernfolge auftritt. Im Beitrag [#251] auf dieser Seite ist ein Freimachungsvermerk ebenfalls von American Express gezeigt, der zwar keinen Matrixcode enthält, bei dem aber in der Absenderangabe die Ziffernfolge 000315 im Klartext erscheint, die ja auch Teil des Matrixcode-Inhalts ist. Auch das deutet darauf hin, dass der Matrixcode einen Hinweis auf den Absender enthält.

Schöne Grüße
Franz-Josef
 
bedaposablu Am: 23.06.2023 17:50:36 Gelesen: 87494# 266 @  
Hallo miteinander!

Heute in meinem Fundus "wiederentdeckt", weil früher nicht ernst genommen:



Brief vom Hotel Glocknerhof, Heiligenblut vom September 1999 mit einem Wintersportangebot. Ein typischer ABC-Brief aus Österreich über die Niederlande nach Deutschland.

Bei diesem gelben Umschlag ist mir der rote "Port Payé"-Aufkleber aus Rotterdam erst jetzt aufgefallen Hier in diesem Forum hatte ich solch einen Aufkleber noch nicht entdeckt!

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
DL8AAM Am: 21.07.2023 23:06:55 Gelesen: 82970# 267 @  
Auch hier steckt - auf den ersten Blick nicht gleich erkennbares - Remailing dahinter:



"Innerdeutsche" Sendung des Absenders "American Express Europe S.A. (Germany branch)" aus 60486 Frankfurt am Main, frankiert durch den Frankierservice der Deutschen Post bei Briefzentrum 52 (Aachen) am 18.07.2023.

Also warum Remailing? Erkennbar wird es zum einem an der "internationalen" Form der Adressierung, mit dem Zusatzindiz in der Statuszeile "..../DP1/DEU/1" (wohl eine Art von Sortier- bzw. Leithinweis auf die Deutsche Post bzw. nach Deutschland). Auch fehlt ein "echter" Absender. Aber das alles ist alleine noch nicht unbedingt ein zwingender Beweis für ein Remailing. Wirklich sichtbar wird der Charakter des Remailings erst durch die rückseitig eingedruckte Adresse für unzustellbare Rücksendungen, das Postfach 2989 in 36243 Niederaula. Also wieder ein "Deckpostfach" beim Internationalen Briefzentrum (für den Flughafen Frankfurt/Main) in Niederaula. Auch hier findet sich übrigens der Eindruck DP1 auf dem Umschlag (rechts unten).

Das Postfach 2989 ist mir bisher nur von Sendungen von American Express bekannt, wahrscheinlich führt die DPAG hier ein eigenes für einen "speziellen" Großkunden.

Versendet wurde eine Kreditkarte. Scheinbar werden diese zentral "irgendwo" außerhalb von Deutschland produziert, dort auch bereits versandfertig eingetütet, auf die entsprechenden Empfängerländer sortiert und anschliessend (irgendwo/irgendwie) über die Deutsche Post abgeleitet, die die gesamte Versandabwicklung vom Import (vermutlich), über die Freimachung und Versand (wohl als "Direct Mail") bis zur Unzustellbarkeitsbearbeitung übernommen hat.

Weiss hier jemand mehr? Ist das Briefzentrum Aachen eines, über das internationale Zuleitungen importiert werden?

Beste Grüße
Thomas
 
DL8AAM Am: 16.08.2023 16:13:10 Gelesen: 79783# 268 @  
Nach der "Worldtech Logistics GmbH" [#193][1] aus Mörfelden-Walldorf hier nun ein weiterer eCommerce-Remailing-Dienstleister, der Sendungen aus China in Deutschland in das deutsche Postnetz ableitet.

Shaoke Logistics GmbH in 65451 Kelsterbach (Am Grünen Weg 5)



Internationales (Englischsprachiges) DHL Paket-Versandlabel für eine chinesische eCommerce-Sendung der Handelsplattform TEMU nach Deutschland; August 2023. Es handelt sich hier um eine "Speziallösung" (Software) für DHL Paket-Label - speziell für den chinesischen eCommerce -, die wir bereits in dieser Form auch im Beitrag in [#193] von Worldtech Logistics so gesehen haben, siehe auch der Zusatz "In case of Return/Refund please contact seller!".

Absender ist der Deckname "DE Kunden-CBPDDS" mit der ebenfalls nicht existierenden (Straßen-) Anschrift "Am Grünen Weg 600, 65451 Kelsterbach" in Germany. Die genannte Straße besitzt lediglich "echte" (physisch existierende) Hausnummern bis maximal in die 20er. Bei PaketDa findet sich ein weiterer Eintrag dieses Decknames mit der echten Hausanschrift "Grünen Weg 5, 65451 Kelsterbach" [2] - und wenn man Tante Google befragt, findet man unter dieser Anschrift die "Shaoke Logistics GmbH", die deutsche Tochter des international aktiven, china-singapur-stämmigen eCommerce-Logistikunternehmens "SHAOKE Logistics Holding PTE. Ltd", dessen Hauptkompetenz im Bereich der Warenlieferkette "Asien nach Europa" liegt [3].

Die Sendung wurde bereits in China fertig konfektioniert (d.h. verschiedene Waren [aus einer Bestellung] von verschiedenen chinesischen Händlern wurden hier zu einer Sendung zusammengeführt), nach Europa geflogen, hier von Shaoke zolltechnisch importiert und anschliessend an DHL zur Zustellung übergeben. Es handelt sich also im Prinzip um eine klassische "echte" ABB-Remailingform, nur für Pakete und Päckchen.

Das DHL-Label überklebt ein weiteres "Logistik"-Label aus der Konfektionierung, dass neben der Vorgangs-/Bestell- bzw. Belegnummer "Billing No" und "Reference No" (des DHL-Labels) bereits die Zielangabe "Germany" trägt. Zusätz erkenne ich dort das (mirt nichts sagende) Kürzel JKY25.

Gemäß der Trackingdaten wurde die fertige Sendung bzw. die zugewiesene Sendungsnummer bereits im Rahmen der Konfektionierung in China am 06.08.2023 elektronisch an DHL gemeldet. Bestellung 05.08. und Zustellung am 15.08.2023.



Tackingdaten links TEMU, rechts von der Plattform parcelsapp.com

Mit TEMU hat nun die "dritte Marktphase" des chinesischen eCommerces begonnen, nach "Made in China"-Importe (noch traditionell über "Zwischenhändler") und nach "Sold by China" (d.h. chinesische Händler verkaufen noch individuell selbst an den Kunden, über Handelsplattformen, wie Ebay oder Amazon) nun "Marketed by China", d.h. der chinesische Produzenten- und Händlermarkt hat sich hier eine eigene Verkaufsplattform geschaffen, die dann "Sammelbestellungen" in Eigenregie zusammenstellt und die konfektionierten Lieferungen direkt an den Endverbraucher exportiert [4]. Wobei TEMU hier auf eine bereits existierende und gut funktionierende, internationale Logistik- bzw. Versandinfrastruktur, inklusive "Remailing", zurückgreifen kann.

Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/248983
[2] https://www.paketda.de/wissen/online-seller-bremen.html
[3] https://shaoke.com/en/home
{4] https://www.ardmediathek.de/video/die-ratgeber/temu-shopping-app/hr/M2NjYTUyNDctZjZkMS00ZDY3LWI2Y2YtNGZmNjUzMDgyOGM4
 
Baber Am: 23.10.2023 13:17:58 Gelesen: 68907# 269 @  
Eine deutsche Bundesbehörde versendet Briefe nach Österreich über einen Postdienstleister in den Niederlanden. Eigentlich unverständlich, da die Deutsche Post AG doch auch noch dem Bund gehört.



Gruß
Bernd
 
DL8AAM Am: 23.10.2023 15:03:03 Gelesen: 68881# 270 @  
@ Baber [#269]

Warum? Sehr viele Behörden (Kommunal bis zu Bund) versenden über deutsche Privatposten. "Müssen" sie auch, denn ab einem gewissen "Status" und Umfang muss der Postversand öffentlich ausgeschrieben und vergeben werden. Dafür gibt es deutsche und europäische Gesetze und Richtlinien (deren Hauptaufgabe es u.a. ist, dass sagen wir einmal Absprachen bzw. Korruption zu verhindern), auch für den Prozess bzw. das Verfahren selbst gibt es Vorgaben. Und diese "Richtlinien" unterscheiden nicht zwischen dem Einkauf von "Klopapier" und Postdienstleistungen. Ketzerisch gesagt, ohne Behördenaufträge würde sich das deutsche Privatpostsystem schwer bis womöglich überhaupt nicht tragen.

Ob das genannte Bundesamt der direkte Auftraggeber für eine Remailingaktion ist, ist nicht klar, (eher) denkbar ist auch, dass das Bundesamt einen Komplettpostabnahme-Vertrag mit einer Privatpost hat und dieses dann im Nachgang den Anteil von Auslandspost ausgesondert und in das deutsche Privatpost-Auslandssendungs-Netzwerk abgeleitet hat. Wobei mir hier eine mögliche Kennzeichnung (zur Ersterfassung der Sendung) der erstannehmenden Privatpost fehlt (?), wie im folgenden Beispiel (aus unserer Stempeldatenbank [1]). Finden sich wömöglich im Fenster (privat-) postalische Angaben?



Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/242816
 
Baber Am: 23.10.2023 16:11:59 Gelesen: 68869# 271 @  
@ DL8AAM [#270]

Hallo Thomas,

im Fenster des Briefes vom Bundesamt für soziale Sicherung war nur meine Adresse aber kein weiterer Leithinweis.

Das mit der Ausschreibung klingt ja alles sehr schön und notwendig. Auch die Deutsche Rentenversicherung versendet über Post-nl mit dem Ergebnis, dass ein Brief von Berlin bis zu mir nach Götzis 14 Tage dauert. Untereinander verkehren die Sozialversicherungsträger elektronisch, aber mit dem Betroffenen nur mit dieser "Schneckenpost". Ich bin verpflichtet, dem österreichischen Rentenversicherungsträger jede Änderung bei meiner deutschen Rente melden, kann es aber erst, wenn ich einen Bescheid in den Händen habe. So sieht es dann aus, als wenn ich etwas verschweigen wollte, was der österreichische Rentenversicherer schon 14 Tage vor mir wusste.

Gruß
Bernd
 
DL8AAM Am: 11.05.2024 17:31:23 Gelesen: 49839# 272 @  
@ DL8AAM [#268]

Eine weitere Sendung von TEMU aus China, die über eine "UPU-postfremde" Logistikkette aus China nach Deutschland zur Übergabe an DHL "remailingähnlich" gelaufen ist:

YC Logistics



Sendung bestehend aus drei Waren verschiedener chinesischer Händler, bestellt über die TEMU App (03.05.2024), von TEMU in China konfektioniert (überklebtes Label mit Angabe QTY3 "Quantity 3", d.h. drei Warenstücke) und über das chinesische Logistikunternehmen YC Logistics versendet (04.05.2024). Bereits am 04.05.2024 wurde das Päckchen elektronisch dem Zusteller DHL, bereits mit der DHL-Sendungsnummer, angekündigt.

Leitweg auf einem weiteren überklebten Label LGG2/34 beschreibt, dass die Sendung erst über den belgischen Frachtflughafen Liège (Lüttich) [IATA Flughafen-Kennung LGG], geflogen (07.-08.05.2024) und dort auch entsprechend zolltechnisch behandelt wurde (08.05.2024), anschließend sollte die Sendung über den DHL-Hub 34 in Staufenberg/Kassel zur Zustellung an den Empfänger gelangen. Das DHL-Label wurde also erst nach dem Flug durch ein von TEMU beauftragtes Logistikunternehmen in Europa aufgebracht, wobei der entsprechende Datensatz zur Erzeugung von TEMU selbst stammt. Deshalb auch die englischsprachigen Anschriftenzusätze "Germany".

Das Päckchen wurde dann auch planmäßig von Lüttich - offiziell immer noch innerhalb der ursprünglichen TEMU-eigenen Transportkette - zum DHL-Paketzentrum Köngen bei Stuttgart transportiert (08.-10.05.2024) und dort als DHL (Inlands-) Paket eingeliefert (10.05.2024). Hier in Köngen setzt auch erst das eigentliche DHL-Tracking ein. In Folge Weiterleitung an das DHL-Paketzentrum 34 (10.-11.05.2024) und Zustellung in 37085 Göttingen am 11.05.2024.

Bei der Absenderangabe auf dem DHL-Label YC - Log. for Temu in der Lessingstr. 400 in 15230 Frankfurt (Oder) handelt es sich um eine postoffizielle "Scheinadresse" für eventuelle Unzustellbarkeiten. Die Anschrift existiert nicht. Die angegebene Lessingstraße hat in der echten Welt nur Hausnummern bis in die 20er hinein. Die Hausnummer 400 ist rein virtuell. Unzustellbare Sendungen landen gezielt "irgendwo" bei DHL und werden sehr wahrscheinlich "irgendwie" zentral "verwertet" (s.u.).

Das Online-Fachportal Paketda schreibt hierzu, Zitat "Häufig nutzen Chinaverkäufer virtuelle Absenderadressen, die von DHL zur Verfügung gestellt werden. Erkennbar sind diese Anschriften an unrealistisch hohen Hausnummern wie z.B. 400, 500 oder 600." und " viele Chinaprodukte sind so günstig, dass sich ein Rücktransport bis China nicht lohnt. Die Produkte verbleiben deshalb oft in Europa und werden hier als Restposten verscherbelt" [1].

Zur Abrundung, hier die entsprechenden Trackingdaten: links von TEMU, rechts von DHL



Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.paketda.de/verschicken/china-bestellung-zurueckschicken.html
 
DL8AAM Am: 29.07.2024 19:19:15 Gelesen: 40493# 273 @  
@ DL8AAM [#272]

Hier ein weiteres, ganz aktuelles DHL-Label aus der Versandlogistik von/für TEMU (China), nun wurde das Label über das "DHL Business Portal" selbst erzeugt.



Label für ein DHL Paket zu 280 Gramm, d.h. es handelt sich eigentlich um ein Päckchen. Auch hier wurde wieder bei der Absenderangabe auf dem Label "YC - Log. for Temu" in der Lessingstr. 400 in 15230 Frankfurt (Oder) angegeben, eine postoffizielle "Scheinadresse" für eventuelle Unzustellbarkeiten, eine Straßenanschrift, die es in der Echtwelt nicht gibt. Überklebt wurde ein TEMU-Label, dass zum Zeitpunkt der Zusammenstellung bzw. der Verpackung der Sendung aufgebracht wurde.

Das eigentlich interessante ist der Leitweg dieses Päckchen. Das TEMU-Label selbst gibt BELGG, d.h. über Belgien an. Da ich die Lieferung (zum Warenwert zu 3 € für Gartenwerkzeug) versandkostenfrei erhalten wollte, musste ich mir das mit erheblich längeren Lieferfrist ("bis zu 1 Monat" oder so) einkaufen. Da es mir eher um den postalischen Teil ging, weniger um die Ware selbst, kam mir dieses sogar sehr entgegen. ;-) Hier das Tracking:



Bestellt am 30.06.2024, verpackt und versendet am 01.07. Bereits am 01.07. wurde die Sendung unter der Angabe der DHL-Sendungsnummer bei DHL elektronisch angekündigt. Soweit so gut, die Sendung verlies China am 08.07.2024 per Zug, ging am 10.07. im Transit in Kasachstan an. Nun lief sie im Transit (fast 14 Tage quer durch Russland) zur EU-Außengrenze nach Lithauen (22./23.07.), dann - weiterhin im Transit - über Polen (23.07.) und Deutschland (24.07.) nach Belgien (25.7.), wo dann die auch notwendige Infuhrverzollung für die EU stattfand. Er jetzt wurde die Sendung im Nachgang an DHL weitergereicht. Wie es aussieht erfolgt die zolltechnische Behandlung für TEMU-Lieferungen aus China grundsätzlich über Belgien, egal ob die Lieferungen per Flieger über Lüttich oder per Zug über Kasachstan-Lithauen in die EU eingeführt werden.

Am 26.07. übernahm und erfasste dann DHL in Köngen bei Stuttgart erstmals physisch die Sendung (hier setzt auch das eigentliche DHL-Tracking ein), sie lief dann über Kassel/Staufenberg, den DHL-Hub 34, um am 27.07. durch unsere DPAG-Briefträgerin (d.h. nicht durch den DHL-Kurierfahrer) zugestellt zu werden, also terminlich passgenau, wie angekündigt.

Beste Grüße
Thomas
 
epem7081 Am: 21.08.2024 22:30:39 Gelesen: 37890# 274 @  
Hallo zusammen,

von Wien über Amsterdam nach Bochum, ein Fall für ABC-Mailing? Mein Beleg zeigt vorderseitig mit Logo und rückseitig mit vollständiger Adresse als Absender: FORUM - Institut für Management GmbH Josefstädter Str. 51 A-1080 Wien.

Eine postalische Behandlung des Belegs am 4.1.1994 wird nur durch den per Nadeldrucker aufgebrachten Textblock zwischen zwei Linien belegt: IF UNDELIVERABLE PLEASE / RETURN TO P.O.BOX: 2750 / 1000 CT AMSTERDAM / IMPRIME PERMIS #101 ASD / PORT PAYE / PAYS BAS



Von der Rückseite habe ich lediglich die Absenderangabe eingescannt.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
DL8AAM Am: 22.08.2024 15:46:09 Gelesen: 37795# 275 @  
@ epem7081 [#274]

von Wien über Amsterdam nach Bochum, ein Fall für ABC-Mailing?

Hi Edwin,

ja, ABA ist richtig ("aus A - Österreich, über B - die Niederlande nach C - Deutschland") und zwar sogar ein schöner Beleg aus der "guten alten" Zeit des klassischen Remailings, noch bevor die großen nationalen, 'hoheitlichen' Posten dieses Business für sich entdeckt und übernommen haben.

Dein Beispiel stammt übrigens von DHL, dem wohl damals größten Player auf dem Markt. Aber noch zu Zeiten vor der Übernahme durch die Deutsche Post. Er kommt vom sogenannten - 1989 eröffneten - "Amsterdam Mail System", das DHL seinerzeit in Kooperation mit der hoheitlichen niederländischen Post betrieb. Es war damals das größte private Postzentrum der Welt, ausgerüstet mit der damals modernsten Technik überhaupt. DHL sammelte weltweit (unsortierte) Sendungen ein, transportierte diese zur Sortierung in Amsterdam. Sogar inneramerikanische DHL-Sendungen durchliefen seinerzeit erst das Sortierzentrum in den Niederlanden. Dieser Aufwand, inklusive der UPU-Einschleusung über die niederländische Post, war scheinbar immer noch günstiger, als die damals noch erheblich preiswertere US-Post ;-)

Bei dem von Dir gezeigten Tintenstrahl-Stempel handelt es sich um die typische Standardgrundform des Amsterdamer Briefzentrums, bekannt bis ins Jahr 1999. Während der Einsatzzeit durchlief die Form verschiedene Variationsphasen. Ab 1998 übernahm dann die Deutsche Post sukzessive DHL und heute nach fast 30 Jahren domiert DHL immer noch den weltweiten Postmarkt bzw. sogar die Deutsche Post selbst, die sich heute inzwischen ganz offiziell nach Außen ("nur noch") DHL Group nennt. Die späte Rache der Übernommenen aus dem fernen kalifornischen San Francisco ;-) DHL ist ja bekanntlich nur die Abkürzung der Gründerväter Adrian Dalsey, Larry Hillblom und Robert Lynn - DHL ...

Nun zur Ansprache der unterschiedlichen Elementen des Stempels:

IMPRIME PERMIS #101 ASD steht für die Genehmigungs- bzw. Vertragsnummer für die Einlieferung von Sendungen im Rahmen einer Entgeltbezahlt-Abrechnung (ASD = Amsterdam), im englischen Phila-Sprachgebrauch nennt man sowas deshalb auch "Permit Mail".

S.A.L. heisst "Surface Air Lifted" und bezeichnet Sendungen die (vereinfacht gesagt) im Inland per Landpost und international per Luftpost befördert werden [1].

Bei der Angabe 43-215305.+ handelt es sich um eine Kennzeichnung zur ursprünglichen Herkunft der Sendung, wobei 43 das Herkunftsland Österreich angibt (43 ist die internationale Telefonvorwahl für Österreich). 215305 identifiziert das jeweilige Mailing bzw. den jeweiligen Auftrag. Es ist keine Sendungsnummer.

Wie schön waren doch diese klassischen Remailings damals noch, ganz im Gegensatz zu heute ... :-(

Beste Grüße
Thomas

[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Surface_Air_Lifted
 
epem7081 Am: 22.08.2024 21:22:02 Gelesen: 37737# 276 @  
@ DL8AAM [#275]

Hallo Thomas

Respekt! Ich ziehe vor Hochachtung und Anerkennung den Hut. Eindrucksvoll was Du hier als Experte an Details aufzeigen kannst. Ein gehaltvoller Informationsaustausch und Wissenszuwachs dank unserem Forum.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
DL8AAM Am: 20.11.2024 17:37:38 Gelesen: 25440# 277 @  
@ DL8AAM [#246]

Hier nun eine aktuelle Version dieser Remailingkennzeichnung und Frankatur für den selben Absender:



Ausschnitt auf einer C5-Sendung des Autovermieters "HERTZ (UK)" [Hertz House, 11 Vine Street, Uxbridge, Middlesex UB8 1QE) nach Deutschland, ursprünglich versendet über den Postdienstleister TNT UK (inzwischen nur noch eine Marke aus dem Hause "FedEx Express"), per Tintenstrahler versehen mit einer Standard-DPAG Remailingfrankatur, hier mit dem bekannten Postfach 2796 in 32243 Niederaula, als postalische Rücksendeadresse. Dieses (Deck-) Sammelpostfach steht für den Remailer "Spring (G3 Worldwide)" aus der PostNL Gruppe [2], der von TNT für die UPU-Einschleusung über das IPZ Niederaula (Internationales Postzentrum) der DPAG eingeschaltet wurde.

Zusätzlich findet sich zur Identifikation der Sendung eine weitere Kennzeichnung, ein linearer Barcode (geschlüsselt ist hier die unbekannte Kennung 105151128324001305) und die unbekannte Kombination F IJ DEU 00004 055, vermutlich eine Angabe zur Charge sowie eine laufende Zählnummer.

Rückseitig findet sich die ursprüngliche Rücksendeadresse des Absenders (oben) sowie (unten) ein orangefarbener, sogenannter "4-State Customer Code (4SCC)" Barcode, der wohl aus der "britischen" Sortierung oder der Remailingbehandlung stammt. Auf den ersten Blick würde die Form einer RM4SCC-Kodierung tippen? Inhalt AE633EU4NT (?).




Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.tnt.com/express/en_gb/site/home.html
[2] https://www.spring-gds.com/de
 
epem7081 Am: 21.02.2025 13:13:58 Gelesen: 15222# 278 @  
@ DL8AAM [#275]

Hallo Thomas und alle Interessierten,

von 1400 Wien (UN) über Brüssel nach D-73467 Kirchheim, ein Fall für ABC-Mailing! Mein Beleg zeigt vorderseitig mit Logo und vollständiger Adresse als Absender: UNPA - Postfach 900, A-1400 Wien- Vereinte Nationen.



Eine postalische Behandlung des Belegs am 12.2.1997 wird nur durch den per Nadeldrucker aufgebrachten Textblock belegt: if undelivered, please return to / P.O.Box: 101/33 1934 Brüssel X-Airport

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 

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