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Thema: Rumänien für Sammler
Das Thema hat 1087 Beiträge:
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Laudano Am: 13.06.2023 08:31:17 Gelesen: 42784# 1063 @  
@ bignell [#1059]
@ Martin de Matin [#1057]

Zur Zeit werden diese Marken, insbesondere der Viererblock,



bei eBay angeboten wie Sauerbier. Ich nehme an, Händler wie z. B. Primus besitzen davon offenbar noch etliche Mengen, und das Interesse daran wird weiter sinken.

Nun sind 9,95 Euro, die ich dafür bezahlt habe, nicht die Welt. Aber, wenn selbst das offensichtlich zuviel zu sein scheint...

Gruß
Harry
 
10Parale Am: 13.06.2023 22:23:13 Gelesen: 42645# 1064 @  
@ Heinz 7 [#1062]

Du zeigst uns wunderbare Belege. Auch aus der stillen Betrachtung kann wohltuende Energie gesogen werden. All die Zuschläge liegen jenseits von Gut und Böse in einer anderen Welt. Ich hoffe, wir können uns noch sehr lange mit dieser High Price Philatelie beschäftigen. Sie ist das Salz in der Suppe.

Wir sollten uns heute schon die Frage stellen, was morgen wertvoll sein könnte und auch für unsere nachfolgenden Generationen sammeln.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 27.06.2023 11:25:43 Gelesen: 39177# 1065 @  
@ 10Parale [#1064]

Ganz abseits der "High price philately" kann man sich auch wunderbar beschäftigen mit kleinen Werten.



Dieses Angebot habe ich heute gesehen. Kosten: 40 Euro.

Diese Farbenvielfalt! Genial. Wie viele "grün" finden wir? Wie viele "blau"?

Heinz
 
Heinz 7 Am: 27.06.2023 11:29:59 Gelesen: 39175# 1066 @  
@ Laudano [#1063]

Es ist garantiert NICHT zu viel.

Der Viererblock ist schön, ein Hingucker, und gar nicht häufig, gemäss bisheriger Meinung. Auch wenn nun offenbar ein grösseres Angebot vorhanden ist? Ich kann dazu nichts sagen.

Ausser: Gratulation zum Kauf!

Heinz
 
Gerhard Am: 27.06.2023 14:34:33 Gelesen: 39072# 1067 @  
@ Heinz 7 [#1065]

Hallo Heinz,

würde spontan mal antworten 5-6 Grüne und 5 Blaue, zudem in Tönen; spannende Bearbeitung. Wie viele katalogmässig aufgeführte Farben hast Du zu bieten?

MphG
Gerhard
 
Laudano Am: 27.06.2023 15:37:18 Gelesen: 39051# 1068 @  
@ Heinz 7 [#1066]

Hallo Heinz,

ich besitze zwei dieser Exemplare und eine Einzelmarke, fand aber damit bei eBay bisher keinen Anklang. Dann behalte ich sie und freue mich daran.

Grüße aus Berlin
Harry
 
Heinz 7 Am: 27.06.2023 23:19:18 Gelesen: 38995# 1069 @  
@ Gerhard [#1067]

Es ist interessant: genau diese 9. Ausgabe wurde am Symposium der ARGE Rumänien 2022 ausführlich besprochen.

Dabei wurde erwähnt, dass die Katalogisierungs-Tiefe für die Ausgaben nach 1872 markant abnahm. Während für die 1.-8. Ausgabe jede erdenkliche Variante auch katalogisiert wurde, ist dies für die 9. Ausgabe (ff) nicht mehr der Fall.

Als "schlimm" muss man wohl die Situation bei Michel bezeichnen. Da werden fast keine Farbunterschiede aufgeführt, von den Nuancen bei der Zähnung ganz zu schweigen.

Die 5 Bani-Marke grün kann nur die Mi Nr. 50 sein, da gibt es nur 2 Katalogeinträge:

50 a) grün auf grünlich
50 b) russischgrün auf grünlich

bei der 10 Bani-Marke blau gibt es zwei Möglichkeiten:

Mi Nr. 39 (Pariser Buchdruck): Michel listet nur "blau"
Mi Nr. 45 (Bukarester Druck von Pariser Platten):
45 a) blau auf gelblich
45 b) schwarzblau auf gelblich
45 c) ultramarin auf gelblich

Der Schweizer Briefmarkenkatalog "Zumstein" war bei dieser Ausgabe viel besser, vor allem, weil er die Zähnungsvarianten berücksichtigte.

Aber am weitesten hilft uns meines Wissens auch hier der rumänische CMPR:

CMPR 39: albastru
39 b) albastru viu
39 c) albastru dechis
45 a) albastru
45 b) albastru laptos
45 c) albastru aprins
45 d) albastru verzui
45 e) albastru negricios
45 f) albastru indigo
45 g) ultramarin
45 Ba) albastru-ultramarin dechis, tip. II
45 Bb) albastru mat, Tip. II

50 a) verde dechis
50 c) verde-albastru (50 b ist keine Farbnuance)
50 d) verde-albastru pal
50 e) verde-albastru dechis
50 f) verde-albastru inchis

Die reale Vielfalt findet also in der Katalogisierung ihren Niederschlag



An diesen ungebrauchten Viererblocks sieht man übrigens gut gewisse Unterschiede zwischen der Nr. 39 und der Nr. 45.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Gerhard Am: 28.06.2023 08:23:40 Gelesen: 38921# 1070 @  
@ Heinz 7 [#1069]

Was Michel wann, wo und vor allem warum aufschlüsselt, wird wohl ewig sein Geheimnis bleiben. Wir können ja nur froh sein, wenn er in der Kopfzeile bspw. vorkommende Zähnungsunterschiede aufführt, manchmal sogar mit den dazu gehörigen Nummern. Er weiß es nicht besser wäre eine Antwort, die aber so nicht stimmen kann, da er, wie alten Katalogen häufig zu entnehmen, einiges durchaus wußte (weiß?). Wenn ich allerdings im Klassik und Semiklassikbereich die Farbbezeichnung blau lese, erwarte ich, ohne je eine Marke gesehen zu haben immer Töne.

Nachvollziehbar ist das für mich alles nicht, dass das deutsche Standartwerk hochmütig entscheidet, was den Sammler interessiert oder nicht. So wird durch verkürzte Eintragungen seit langem regelmäßig Geld gespart, auf Kosten der wißbegierigen Sammler indem man diese Informationen nach und nach reduziert. Ab und zu gibt es groß angekündigte "Überarbeitungen", die oft wenig wirklich Neues offenbaren. Es bleibt mir und vielleicht auch vielen anderen Sammlern dann nur übrig entsprechende Zusatzbemerkungen im Katalog vorzunehmen, falls ausreichend Platz vorhanden ist, oder gleich in entsprechende Länderkataloge zu investieren, was oftmals mit sprachlichen Hürden versehen ist.

Ob wir noch eine in unseren Augen angemessene Katalogisierungstiefe erleben werden, wie Du so schön formulierst wage ich zu bezweifeln.

MphG
Gerhard
 
10Parale Am: 29.07.2023 12:25:22 Gelesen: 32315# 1071 @  
@ Heinz 7 [#1069]
@ Gerhard (#1070)

Andererseits, genau aus diesem Grund gibt es ja Arbeitsgemeinschaften (und philaseiten!), um "Katalogisierungstiefe" (ein schöner Ausdruck!) zu ergründen. Ich möchte den Michel da nicht unbedingt kritisieren. Selbst Experten bedienen sich noch der "alten" Literatur. Die 9. Ausgabe hat nicht nur Tiefe, sondern auch Breite.

Unter Breite würde ich dann auch die Kombination "FARBE" und "STEMPEL" verstehen.

Apropos Stempel, ich zeige heute eine illustrierte Postkarte, die am 05.01.1931 von BRASOV (Kronstadt) nach BERN in die Schweiz lief. Die Postkarte lief als Drucksache (ohne Hinweis darauf, doch laut Marinescu sind 2 Lei der Tarif dafür in dieser Periode, Tabelle Nr. 233) und wurde mit einer 2 Lei Marke, Michel Nr. 378, König Karl II. freigemacht. Hier haben wir einen CURSA II Stempel von BRASOV.

Die Ansichtsseite zeigt ein Bauernpaar aus der Gegend rund um Hermannstadt (Sibiu) in einer originaltypischen Tracht. Interessant finde ich auch den Hinweis auf einen Bibelvers aus dem 5. Buch Moses:

Der Herr aber, der selber vor Euch hergeht, der wird mit dir sein und wird die Hand nicht abtun und dich nicht verlassen. Fürchte dich nicht und erschrick nicht!

Liebe Grüße

10Parale

 
10Parale Am: 02.08.2023 19:48:48 Gelesen: 31335# 1072 @  
@ Pepe [#32]

von einem anerkannten Rumänien-Sammler habe ich diese Michel Nr. 27 ersteigern können, ein sehr breitrandiges, farbfrisches Stück. Der Stempel von Galati (15. September 1871) ist bei Kiriac Dragomir (Stampilografie Postala) als der kleine Stempel III von Galati dokumentiert. (ohne Ornament) - Seite 108, Figur 100. Er geht noch in die Nachbarmarke hinein.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 09.08.2023 14:48:07 Gelesen: 29965# 1073 @  
@ 10Parale [#1072]

Sehr schön, Stephan.

Der Stempel wurde korrekt identifiziert, aber kann es sich nicht um fig. 100, handeln, sondern es müsste fig. 500 sein.

Der Stempel war doch eine Weile im Einsatz und so kam er nicht nur auf der 8. Ausgabe Rumäniens vor (Carol I. mit Backenbart), sondern auch auf Ausgaben der 6. und 7. Ausgabe. Anbei zeige ich einen Vollstempel auf einem Paar der Nr. 17 (6. Ausgabe).



Herzliche Grüsse

Heinz
 
10Parale Am: 10.08.2023 15:14:57 Gelesen: 29794# 1074 @  
@ Heinz 7 [#1073]

Ja, es ist natürlich Figur 500, wie du sagst. Sehr ansprechend, das waagrechte Paar mit dem schönen Stempel von Galati. Hier könnte man sich auch eine kleine Chronologie zulegen, fände man nur genügend Stempel mit fortlaufendem Datum.

Irgendwo hast du mal geschrieben, dass du nur Rumänien bis 1906 sammelst, stimmt das? Mich fasziniert die Klassk- bzw.- Semiklassik auch immer wieder aufs Neue. Die Inflation von 1945 -47 stellt auch ein interessantes Sammelgebiet dar. Allerdings habe ich den Eindruck, dass auch hier schon die Spekulation beginnt und für seltene Belege enorm hohe Preise bezahlt werden, in der Hoffnung, dass diese weiter steigen.

Beim Herumstöbern findet man zum Glück auch mal manch anderen interessanten Beleg, der aus der Zeit fällt. So wie der Folgende: Er wurde in Bukarest im Stadtteil GRIVITA aufgegeben. Dieser Stadtteil mit einem schönen See (Lac Grivita und Zentrum der Eisenbahn-Fertigung) wird hier auf dem Stempel vom 23. Januar 1934 dokumentiert. Freigemacht mit insgesamt 20 Lei ging das Einschreiben portogerecht (10 Lei einfacher Brief + 10 Lei Einschreibegebühr siehe Tabelle 233 bei Marinescu) in ein fernes Land: Niederländisch Indien und dort in die Hafenstadt Soerabaya (Surabaya), heute indonesische Hauptstadt der Provinz Java Timur. Dort wurde sie am 20.02.1934 mit einem schönen Ankunftsstempel versehen.

Der Reiseweg ist lang und interessant. Zunächst wurde der Brief nach Constanta an das Schwarze Meer (ca. 300 km) transportiert. Dort nahm er die Route wohl über das Schwarze Meer und über den Bosporus bis zum Suez Kanal (siehe Leitwegvermerk - ca. 2.700 km). Dann ging es durch das Rote Meer wohl irgendwie mit dem Schiff durch das Arabische Meer und weiter im Indischen Ozean bis nach Indonesien. Die Gesamtstrecke dürfte etwas mehr wie 13.000 km sein, beträchtlich.

Interessant sind auch die beiden 3 Verschlussvignetten, die zum einen mittig an die Weltausstellung 1910 in Brüssel erinnert. Bei den anderen Vignetten handelt es sich um "Die Weltkorrespondenz" wobei es sich tatsächlich um eine philatelistische Zeitschrift gehandelt haben muss, die es heute noch in den Archiven zum Bestaunen gibt. Wer sie abonnierte bekam vielleicht eine Mitgliedsnummer [1].

Obwohl die 4 Lei Marke aus dem Satz Freimarken König Karl II. von 1930 angeschlagen ist und der Brief Gebrauchsspuren erhält, ist er doch ein nicht so häufig anzutreffendes Kleinod. Siehe auch Beitrag #25915.11.2021 22:10:40 Motiv Bücher, Zeitschriften und andere Druckwerke von Volkimal.

Liebe Grüße

10Parale

Stephan



[1] https://zdb-katalog.de/title.xhtml?idn=010817115&view=brief
 
10Parale Am: 23.10.2023 19:50:14 Gelesen: 9557# 1075 @  
Ich bin ziemlich sicher, dass es mir gelungen ist ein seltenes Stück an Land zu ziehen:

Zu den Bukarester Briefträgerhörnchen zitiere ich mich mal selbst aus [#211]:

Diese Posthörnchen "GOARNA VECHE" wurden ausschließlich in Bukarest zwischen 1896 und 1912 und auch später zwischen 1926 und 1937 verwendet.

Ich zeige einen Luftpostbrief aus Südrhodesien (Britisches Mandat) mit einer 6d Freimarke George V. aus der Serie "Field Marshall" Siehe [1] von 1931.

Leider sind die Stempel sehr undeutlich, so dass man etwas wissenschaftlich fabulieren muss, ohne einen echten Beweis liefern zu können. Ich tippe zumindest beim Ankunftsstempel von Bukarest auf der Rückseite auf den 5. März 1937. Der Abgangsstempel ist möglicherweise vom 3.3.37 und der Abgangsort, - aber das ist aus der Luft gegriffen -, eine Stadt mit M = Masvingo ?

Nun gut, was mich total begeistert und was eigentlich total selten und schön ist, ist die Spätverwendung eines Bukarester Briefträgerhörnchen auf einer seltenen Destination. Ein weiteres Briefträgerhörnchen auf einem Beleg aus Südrhodesien kenne ich persönlich nicht. Ich musste ein wenig höher steigern als zunächst geplant, aber dann erkannte ich, dass ich da wirklich ein seltenes Stück an Land gezogen hatte.

Als Adresse lese ich soviel "..LADY GRACE .....BRITISH LEGATION.....BUCHAREST

März 1931 kann das Stempeldatum nicht sein da die "Field Marshall" erst am 01. April 1931 auf den Markt kamen.

Liebe Grüße

10Parale



[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=10122&CP=0&F=1 Beitrag #7 von Cantus
 
Heinz 7 Am: 05.11.2023 18:54:55 Gelesen: 6300# 1076 @  
1955 wurden neue Freimarken herausgegeben, die in Grossauflagen viele Sammleralben füllten. Das Motiv "Berufe" war zuerst mit 10 Werten (von 3 Bani bis zu Lei 2.55) vertreten, später kamen Ergänzungswerte hinzu.

Im November 1955 kam als Michel Nr. 1546 der 40 Bani-Wert zur Ausgabe. Als Zeichnung sehen wir eine "Studentin".



Als Viererblock wirkt jede Marke besonders schön, finde ich.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.11.2023 22:13:17 Gelesen: 3988# 1077 @  
@ Heinz 7 [#1076]

Die Briefmarken der Ährenausgabe sind nicht einfach genau zu bestimmen, sofern man die Details gemäss CMPR alle berücksichtigen will. Ein Blick in diesen Katalog lohnt sich aber immer dann speziell, wenn Besonderheiten zu betrachten sind, die im Michel-Katalog keinen Platz finden.

Die Marke Michel Nr. 140: Ährenausgabe 50 Bani orange kommt, wie viele rumänische Briefmarken dieser Zeit, in verschiedenen Zähnungen vor. Besonders interessant sind die Mischzähnungen "C" und "D".

Anbei zeige ich nun ein solches Exemplar



Oben und unten ist die Marke eng gezähnt, senkrecht auf den beiden Seiten eher weit.

Die Zähnung ist nach meiner Messung eine 13:11. Das Problem ist, dass keiner der Kataloge diese Zähnung kennt. Vermerkt ist aber die Zähnung "D" = 13.5 : 11.5. Sie ist im Katalog CMPR immerhin mit dem Faktor 150 bewertet, d.h. aus einem Katalogwert von Euro 2.00 werden so immerhin Euro 300.

Ich habe diese Marke in einem Sammellos von 16 Marken der Ährenausgaben gefunden. 4 Briefmarken davon waren nicht gut, alle anderen 12 sind sammelwürdig. Einen Kaufpreis von CHF 10 an der Basler Sammlerbörse bezahlte ich gerne.

Heinz
 
Histrianorum Am: 20.11.2023 09:37:04 Gelesen: 2226# 1078 @  
Lieber Heinz,

diese Briefmarke stammt aus der "Moldawien"-Ausgabe.

Mit freundlichen Grüßen
 
10Parale Am: 20.11.2023 19:25:16 Gelesen: 2110# 1079 @  
@ Histrianorum [#1078]

Du meinst mit Moldawien-Ausgabe wohl die Michel-Nr. 243-247 und hier speziell Michel Nr. 245 mit einer Zähnung von 13.5 : 11.5 bzw. 11.5 : 13.5 oder 11.5 bzw. 13.5.

Wie der Michel ausführt, übernahm die rumänische Post Mitte November 1918 wieder das gesamt Gebiet von Rumänien mit den Teilgebieten Siebenbürgen, Marmarosch, Banat und Bukowina. Auch das von Russland abgetrennte Bessarabien (also vor knapp 105 Jahren!) gehörte zu diesem Gebiet, Bessarabien hier = Moldawien. Musste mich auch erst mal schlau machen. Allerdings ist es mir auch schon passiert, dass ich diese Marken (140/245) verwechselt habe. Der Stempel (ich denke es ist Bucuresci) vom Nov.1919 spricht eindeutig für die Nr. 245.

Der Michel führt weiter aus: Um die Verwendung der beim Rückzug (welcher Rückzug?, von wem?) im Oktober - Dezember 1916 zurückgelassenen Markenbestände zu verhüten, wurden alle bis dahin gültigen Werte außer Kurs gesetzt und nur die im Gebiet Moldau ausgegebenen Marken Michel Nr. 240 - 47 für gültig erklärt.

Ich verstehe es so, dass in den o.g. Gebieten Markenbestände von Österreich-Ungarn bzw. Russland zurückgelassen wurden, die aber nicht mehr gültig waren, sondern eben die 240-247 ?

Vielleicht kann dies jemand mal erklären.

Liebe Grüße

10Parale
 
Histrianorum Am: 20.11.2023 23:23:19 Gelesen: 2012# 1080 @  
Es gibt viel Geheimnisvolles hinter dieser Briefmarkenausgabe. Die rumänische Regierung zog sich nach Iași zurück und hinterließ die in Bukarest bei der "Fabrica de timbre" gedruckten Briefmarkenbestände. Die Werte bis zu 50 Bani wurden in Iași gedruckt, und die Werte von 1 Leu und 2 Lei wurden 1919 in Bukarest gedruckt.

Es ist sehr einfach, diese Briefmarken von denen mit dem Weizenmuster zu unterscheiden, da sie auf Kriegspapier minderer Qualität gedruckt wurden. Halten Sie eine Briefmarke gegen eine Lichtquelle, und Sie können ein Siebmuster erkennen.

Mit freundlichen Grüßen
 
Heinz 7 Am: 20.11.2023 23:28:05 Gelesen: 2007# 1081 @  
@ Histrianorum [#1078]
@ 10Parale [#1079]

Besten Dank für die Hinweise. Meine Sammlung endet generell 1903; bei den späteren Ausgaben habe ich wenig Erfahrung. Ihr scheint recht zu haben. Es gab offenbar einen "Nachzügler" 1919. Michel Nr. 245, allerdings wird bei Michel die Farbe "hellrosa" angegeben, was hier ja wohl nicht zutrifft.

Im CMPR finden wir die Marke wohl unter Nummer 240 mit der Farbe "roz". Bei Zumstein finden wir die Farbe: "fleischrot" (No. 251), das passt wohl am besten.

Sicher bemerkenswert ist, dass bei dieser Marke die Zähnung 13.5:11.5 oft vorkommt. Also ist mein vermeintlicher "Fund" einer seltenen Zähnung ein Irrtum. Schade, eigentlich.

In der Philatelie kann man jeden Tag dazu lernen.

Heinz
 
Histrianorum Am: 20.11.2023 23:32:30 Gelesen: 2001# 1082 @  
Ich muss mich korrigieren, die Werte, die "Gravate" ähneln, wurden in Bukarest gedruckt.
 
22028 Am: 21.11.2023 11:06:21 Gelesen: 1615# 1083 @  
Im aktuellen Kundenmagazin "Markenzeichen" [1] des Auktionshauses Heinrich Köhler, Wiesbaden, werden die Ochsenköpfe von Moldau behandelt.

[1] https://hk-files.s3.eu-central-1.amazonaws.com/PDFs/Markenzeichen/Markenzeichen-06_deutsch.pdf
 
10Parale Am: 21.11.2023 19:26:11 Gelesen: 1462# 1084 @  
@ 22028 [#1083]

vielen Dank für´s Zeigen und die Info. Bald kann man ja in Zürich wieder Ochsenköpfe ersteigern. Für mich ein Traum, aber ich freue mich, dass Rumänien mit dieser Briefmarke sicherlich ganz weit oben im Ranking der Berühmtesten und Teuersten steht.

Bei meinem letzten Aufenthalt im alten Dakerland schenkte mir ein guter Freund eine alte Glocke aus der Moldau mit einem Halbrelief eines Ochsenkopfes. Der Klöppel ist aus Holz. Sie klingt ein wenig wie eine Schweizer Kuhglocke.

A propos...heute abend spielt die Schweiz gegen Rumänien. Dann kann ich ja die Glocke läuten, wenn ein Tor fällt. (Spaß).

Wer mal meine Sammlung erbt, bekommt die Glocke mit dazu.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 02.12.2023 22:42:53 Gelesen: 233# 1085 @  
Es kommt nur selten vor, dass gleich drei grosse Sammler ihre Rumänien-Spitzenstücke verkaufen. Ende November war es bei Corinphila wieder einmal soweit:

Die Sammlung Dr. Geza Homonnay (Teil 2) - Ungarische Postämter in Rumänien -
Teile der Sammlung von Gabriel Sassower - Rumänien (im allgemeinen Katalog)
Die Sammlung ‘PENELOPE’- Europas “Nummer 1” auf Brief

Zugegeben, "Penelope" enthielt nur ein Los für die Rumäniensammler, aber was für eines! Ein wunderbarer Brief der ersten Briefmarke von Rumänien überhaupt, ein Brief von Bakeu nach Jassy.



Es gibt Sammler, die betrachten diesen Brief als minderwertig, weil die 27 Parale-Marke rund geschnitten ist; sie bevorzugen viereckig geschnittene Marken. Doch sollten wir bedenken, dass die Marken aus Bakeu alle (?) rundgeschnitten wurden, weil der Posthalter von Bakeu dies so handhabte. Wir erkennen daraus also auch ein Echtheitmerkmal für diese sehr seltenen Briefe aus Bakeu.

Der Brief wurde am Freitag in Zürich verkauft. Erwartungsgemäss interessierten sich mehrere Sammler für das schöne Stück und der Startpreis von - immerhin! - Euro 20'000 wurde weit übertroffen. Erst bei Euro 50'000 fiel der Hammer! Ein weiterer Spitzen-Erlös für Rumänien. Ich gratuliere dem Käufer. Er hat viel bezahlt, aber ein Spitzenstück erworben!

Auch die Stücke aus der Homonnay-Sammlung wurden zum Teil eifrig beboten. Besonders gefallen haben wir die Belege, als Briefe mit den gelben 2-Soldi-Marken (Michel Nr. 1) angeboten wurden. Gleich mehrere davon kamen zum Angebot:



Los 2983 und Los 2998 sind vielleicht die schönsten.



Eine wunderbare Drucksache von Bukarest ins Ausland nach Wien und eine einmalige Zeitung adressiert nach Prag. Natürlich waren auch diese Stücke nicht "billig", aber solche Seltenheiten in vorzüglicher Qualität findet man nur sehr selten.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.12.2023 23:04:10 Gelesen: 226# 1086 @  
@ Heinz 7 [#1085]

Dutzende von hoch-interessanten Briefen am Freitag stammen aus der Sammlung von Gabriel Sassower, London. Postgeschichtlich hat dieser Sammler über Jahrzehnte mit wachem Auge geforscht und im "London Philatelist" (und in anderen Zeitschriften) wichtige Erkenntnisse veröffentlicht. Von viele Belegen hatte er besonders schöne Exemplare (Stempel, Formulare, Briefmarken).



Los 3108:

Beschreibung:
"Austrian PO's 1850: Entire letter to Lyons, France struck with superb two line dated "IBRAILA / 23. MAG" datestamp in blue (Tchilinghiian fig. 728, early use in this colour), rastel punched for disinfection with "AT" transit in black and reverse with Lyons arrival cds, where charged "32" décimes due in manuscript. Ex collection Sassower."

Dass ein so schönes Lot zum Ausrufpreis verkauft wurde (CHF 160), wundert mich. Bei anderen Losen mussten die Sammler tiefer in die Tasche greifen.



Ein hochinteressanter Brief war Los 3154, von Galatz in die Schweiz, aus der berühmten Joost-Korrespondenz. der Brief war zu wenig frankiert, was auch ausführlich dokumentiert wurde. Der Brief wurde von moderaten CHF 250 auf sehr hohe CHF 1'800 hoch geboten, für eine Einzelfrankatur mit einer Michel Nr. 34 sicher stolzer Preis.

Und und und... Ich habe selten in den letzten Jahren eine so lange Gebotsliste platziert; die effektive "Einkaufsliste" ist dann allerdings recht kurz geworden. Weil Rumänien - Qualitätsware eben fast immer gute Preise erzielt!

Heinz

[DeepL: "Österreichische Post von 1850: Ganzer Brief nach Lyon, Frankreich, gestempelt mit herrlichem zweizeiligem Datum "IBRAILA / 23. MAG" in blau (Tchilinghiian fig. 728, frühe Verwendung in dieser Farbe), Rasterstempel zur Desinfektion mit "AT" Transit in schwarz und rückseitig mit Lyons Ankunft cds, wo belastet "32" décimes due in Manuskript. Ex Sammlung Sassower".]
 
10Parale Am: 03.12.2023 19:03:27 Gelesen: 29# 1087 @  
@ Heinz 7 [#1085]

Es war wirklich eine Marathon-Auktion von Corinphila in Zürich. Die Wochenzeitung "The Economist" (London) hat ja kürzlich Zürich als die teuerste Stadt der Welt ausgemacht, aber hier kam wirklich Qualität und Rarität am laufenden Band unter den Hammer.

Deine gezeigten Beispiele aus der Sammlung von Gabriel Sassower, London, gehören zweifelsohne zu den Spitzen Rumäniens. Los 3154 (der zu wenig frankierte Brief nach Langnau) konnte ich selbst online mitverfolgen. Ich dachte mir schon, dass hier auch ein paar Schweizer Bieter am Werk sind. Es wundert dich, dass Los 3108 ((IBRAILA /23 MAG" - to Lyon (France)) zum Ausrufpreis zugeschlagen wurde. Mich wundert es nicht so sehr, weil ich glaube, bei dieser Auktion waren die unter sich, die es sich leisten konnten. Die weniger gut betuchten (ich zähle mich mal offen dazu) waren höchstens aus Interesse online oder sonst wie vor Ort.

Besonders erstaunt hat mich eine Reihe von Briefen wie beispielsweise Los Nr. 3156, 1872, Michel Nr. 37 + 39, also die ersten Ausgaben der Freimarken Fürst Karl I. im Kreise (Pariser Bdr.) mit einem waagrechten Paar der 3 Bani hellgrün auf grünlich und einer 10 Bani blau (Gesamtfrankatur: 16 Bani) mit einem schönen Abschlag (BRAILA - GALATZ / CURSA II) vom 18. November. Dieser leicht überfrankierte Brief war mit 120 Schweizer Franken ausgerufen. Da hatte ich noch Hoffnung. Aber zugeschlagen wurde er mit enormen 1.100 Schweizer Franken. Das ist erstaunlich, denn solche Briefe findet man meines Erachtens noch des öfteren in Privatsammlungen. Zudem zeigt es mir, dass portogerechte Abschläge nicht immer ausschlaggebend sind bei der Wertermittlung.

Dennoch ist es mir bei diesem Auktionsreigen ebenfalls gelungen, etwas an Land zu ziehen. Doch davon mehr später. Rumänien ist bei mir im Moment "out of reach".



Der Scan zeigt nicht den ganzen Brief, der übrigens (vergessen wir den Preis für eine Sekunde!) wunderschön ist.

Liebe Grüße

10Parale
 

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