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Thema: Bund Dauerserie Welt der Briefe - Fehldruck der 010 Cent Marke !
Journalist Am: 19.01.2024 16:57:21 Gelesen: 9836# 1 @  
Hallo an alle,

teils über die Versandstelle, teils an der einen oder anderen Poststelle zeitweilig in den letzten Tagen erhältlich die neueste Marke aus der Serie "Welt der Briefe"



Das obige Bildschirmfoto von einem von verschiedenen Verkäufern auf Ebay angebotene Stück, hier die Einzelvariante, teils auch als 5er-Streifen mit EAN-Code zu kaufen.

Es handelt sich bei dieser Meldung um keinen verfrühten Aprilscherz, eher passend zur Zeit ein "Faschingsscherz" ? - nein es ist alles real.

Viel Spaß beim Nachforschen bei Ebay und vor Ort in den Poststellen.

Wer diese Marken vor Ort findet, möge dies doch bitte hier mitteilen, wo er diese gefunden hat - danke.

Viele Grüße Jürgen

[Titel auf Wunsch von Stefan am 08.02.2024 von Fehlproduktion auf Fehldruck geändert]
 
Stefan Am: 24.01.2024 19:00:39 Gelesen: 9723# 2 @  
@ Journalist [#1]

Es handelt sich bei dieser Meldung um keinen verfrühten Aprilscherz, eher passend zur Zeit ein "Faschingsscherz" ? - nein es ist alles real.

Nein, nix Karneval oder Fastnacht oder sonst etwas Scherz - diese Briefmarke existiert tatsächlich und ist vereinzelt in Postfilialen erhältlich, so geschehen heute in einer Postfiliale in 52146 Würselen bei Aachen ;-)



Anscheinend hat die Deutsche Post AG (noch) nicht (?) diese fehlerhafte Charge der Mi-Nr. 3723 (Rollenmarke, nassklebend) zurückgerufen. Dem Vernehmen nach konnte man diese Nominale in der Zeit vom 17.01.-22.01.2024 nicht in Weiden bestellen, nachdem zuvor auch Exemplare der Nominalangabe "010" ausgeliefert worden waren. Seit gestern ist es wieder möglich zu bestellen. Mir ist nicht bekannt, ob ausschließlich die Normalfassung mit der Nominalangabe "10" oder auch diese Abart ("010") geliefert wird.

Bei dieser Variante handelt es sich um eine Produktion der Bundesdruckerei in Berlin. Soweit mir bekannt, wurde diese nassklebende Ausgabe zu 10 Cent zuvor noch nicht in Berlin produziert (sondern in der Druckerei Royal Joh. Enschedé in Haarlem (Niederlande)).

Die Deutsche Briefmarken-Revue wirbt seit heute online [1] mit einem kleinen Artikel auf die kommende Ausgabe dieser Zeitschrift. Darin wird ein kleiner gedruckter Artikel über diesen Fehldruck erscheinen.

Gruß
Stefan

[1] https://www.deutsche-briefmarken-revue.de/_dbr/sensationeller-fehldruck/
 
Meisterbetriebsmeister Am: 25.01.2024 17:44:03 Gelesen: 9459# 3 @  
Ich dachte bisher, die Druckereien bekommen eine Druckvorlage (heute sicher digital) und können nicht beliebig das Bild-Motiv verändern.

Brauchte heute auch Zehner - leider ist die "010" nur auf dem Kassenzettel - dafür habe ich aber noch die Zehner der Blumen-Serie bekommen, diese war auch noch selbstklebend zu haben. :-)
 
prinzlodi Am: 25.01.2024 21:10:30 Gelesen: 9375# 4 @  
@ Stefan [#2]

Nachdem es zu Anfang widersprüchliche Aussagen gab, ob dies ein neuer Type ist (plausibel wäre es ja: Dass ab jetzt bei den Welt der Briefe Marken die Wertangaben immer dreistellig sein könnten) oder ein Fehldruck, brachte der dbr-Artikel, den ich gestern als Abonnent las, Klarheit zugunsten letzterem:

Dort wurde ein Presseaussage der Post zitiert, wonach die Druckerei "autark" bei der Motivgestaltung und auch beim Versand agierte [kann das wirklich sein? Dass eine Druckerei so frei das Motiv anpassen kann und dass sie Endkunden direkt beliefert?]. Ferner wurde die Druckerei gebeten, die ausgelieferten PwZ zurückzuholen und korrekt nachzuproduzieren. [mehr dann ab 26.1.2024 am Kiosk, kostet nur 3,90 EUR und ist ihr Geld wert!]

Nachdem die Rolle gestern wieder bestellbar war, hatte ich mir gestern eine bestellt und - im Glauben an die Pressemeldung - erwartet, dass ich eine jetzt korrekt produzierte Rolle der Bundesdruckerei bekomme. (Befürchtet hatte ich dass ich noch aus alten Lagerbeständen eine holländische Rolle bekäme).

Heute Lieferung bekommen. Und sehr zu meiner Verwunderung wurde weder meine Erwartung, noch meine Befürchtung bestätigt! Denn das Produktionsdatum war der 4.12.23 und der Inhalt...

... nun ja, anscheinend hat die Versandstelle Weiden bei dieser Rückrufaktion nicht vollends mitgemacht - bin gespannt, ob sie morgen immer noch bestellbar ist:



Oder, falls die Post dem Einfangen der Fehldrucke nicht mehr Herr wird: Könnte es sein, dass sie (so wie einst die US Post bei einer Marke) denjenigen, die sich jetzt über den Fehldruck freuen, das Spekulationsgeschäft abgräbt, indem sie das doch in Massen regulär nachproduziert?

PS: Lustig ist auch, dass ausgerechnet bei der 10-cent-Marke beide Rollendruckereien Startprobleme hatten.
 
Journalist Am: 26.01.2024 11:06:32 Gelesen: 9199# 5 @  
@ prinzlodi [#4]

Hallo Prinzlodi und an alle,

ja nachdem es erst einmal einen Verkaufsstopp gab, wurde die Fehlproduktion für wenige Tage circa von Donnerstag den 18.1 bis vermutlich maximal Dienstag den 23.1. auch verschickt und ausgeliefert. Ab Mittwoch den 24.1.2024 wurde nun die korrigierte neue Version 4 ohne die führende 0 ausgeliefert.

Das Verpackungsdatum dieser Produktion ist der 18.1.24 - hier 13:43:46

Es gibt also nun 4 verschieden 10 Cent Varianten der nassklebenden Rollenmarke "Welt der Briefe".


Die Fehlproduktion dürfte daher nicht weiter ausgeliefert werden und wird eventuell eines Tages doch vernichtet werden ?

Soweit die neuesten Erkenntnisse zu diesem Chaos.

Viele Grüße Jürgen
 
prinzlodi Am: 26.01.2024 12:03:45 Gelesen: 9157# 6 @  
@ Journalist [#5]

Zur Präzisierung meiner obigen Bestelldaten:

Die Rolle war mindestens während des letzten Wochenendes und bis einschliesslich Montag 22.1. nicht bestellbar.

Ab Dienstag, 23.1. war sie dann wieder bestellbar. Ich habe dann am 23.1. um 13:43 bestellt und habe gestern noch eine 010-Rolle mit Produktionsdatum 4.12.23 (s.o.) bekommen.

Scheinbar kam die neue Charge erst am Mittwoch an und am Dienstag haben die in Weiden aus der Not heraus noch alte Rollen verkauft?
 
Meisterbetriebsmeister Am: 26.01.2024 12:50:30 Gelesen: 9116# 7 @  
@ Journalist [#5]

Die Fehlproduktion dürfte daher nicht weiter ausgeliefert werden und wird eventuell eines Tages doch vernichtet werden ?

Ich würde darauf tippen, das es einen Bestand für Abo-Kunden und die Jahres-/Quartalszusammenstellungen geben könnte. Sonst wird es einen Aufschrei geben.
 
Vernian Am: 26.01.2024 15:20:32 Gelesen: 9036# 8 @  
Also irgendwie ist das bislang noch recht unklar, da "Journalist" und "prinzpoldi" doch nicht ganz stimmige Angaben machen.

- also Auslieferung vom 18. bis 23. Januar der Variante "010" - ok.

- Verpackungsdatum 18.01.24

- Produktionsdatum aber (zumindest in dem einen vorliegenden Fall) 4.12.23

- worin liegt jetzt hier die Unterscheidung Datum der Verpackung oder der Produktion?

- Warum 4 verschiedene 10 Cent Varianten?

Kann dies mal für jeden nachvollziehbar ausformuliert werden?

Übrigens, bei der mir nächstgelegen Poststelle war ich vorhin, die neue Variante liegt dort nicht vor.

Best

Vernian
 
Journalist Am: 26.01.2024 15:32:42 Gelesen: 9024# 9 @  
@ Journalist [#5]
@ Vernian [#8]

Hallo Vernian,

die neuen Auslieferungen mit Verpackungsdatum 18.01.2024 sind die Ersatzauflage mit der richtigen Wertangabe 10 gedruckt in der Bundesdruckei. Ein guter Scan folgt noch, da meine Smartphonekamera derzeit defekt ist.

Dies ist daher nun die 4. Auflage

1. Auflage - 10 Cent kopfstehende Matrix aus den Niederlanden - großes EAN Feld

2. Auflage - 10 Cent richtige Matrix aus den Niederlanden - großes EAN Feld

3. Auflage - 010 Cent falsche Produktion aus Berlin - kleines EAN Feld

4. Auflage - 10 Cent - aus Berlin - kleines EAN Feld

Ich hoffe, diese Aufstellung hilft doch etwas weiter - viele Grüße Jürgen
 
Meisterbetriebsmeister Am: 26.01.2024 15:55:08 Gelesen: 9003# 10 @  
@ prinzlodi [#6]

Scheinbar kam die neue Charge erst am Mittwoch an und am Dienstag haben die in Weiden aus der Not heraus noch alte Rollen verkauft?

"Not" kann es kaum sein, denn man hätte die 10 Cent Blumen online "sichtbar" schalten können.

Für den normalen Postkunden ein adäquater Ersatz.

https://shop.deutschepost.de/dauerserie-blumen-winterling-rolle-mit-200-briefmarken-nassklebend-0-10-eur (auch lt. Versandliste noch vorhanden)
https://shop.deutschepost.de/dauerserie-blumen-winterling-rolle-mit-500-briefmarken-nassklebend-0-10-eur
 
Vernian Am: 26.01.2024 16:57:29 Gelesen: 8946# 11 @  
@ Journalist [#9]

Danke Journalist!

Da ich den EAN-Feldern keine besondere Aufmerksamkeit schenke, ist mir diese Unterscheidung entgangen.

Kopfstehende Matrix, ja ich entsinne mich irgendwo hier etwas gelesen zu haben, kann nur nicht finden wo. Falls mir jemand den Link geben kann - lese ich gerne nach. Danke! Allerdings glaube ich auch nicht, dass mir das auffallen würde, wenn ich eine solche Marke an die Hand bekäme, dazu habe ich bislang den Matrixen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Für mich ist das kein wirkliches Element der Markengestaltung, oder besser: des Markenbilds. Daher gleitet mein Blick meist ziemlich unaufmerksam über die Matrixe hinweg.

Danke

Vernian
 
Meisterbetriebsmeister Am: 26.01.2024 17:13:10 Gelesen: 8925# 12 @  
@ Vernian [#11]

Geht mir ähnlich - nur per Zufall ist mir aufgefallen, das die gestern am Schalter gekaufte Teilrolle der 10 ct. Blumen die 2484y (Streifengummi) ist.

Aber das ist dann auch nur etwas für Spezialsammler.

VG
 
Burkhardt Am: 26.01.2024 17:16:53 Gelesen: 8915# 13 @  
Heute in der Postfiliale im Getränkemarkt 34388 Trendelburg (Nordhessen) diese vollständige Originalrolle bekommen. Hat jemand eine Ahnung, in welcher Zahl die 010 Rollen ausgeliefert wurden?


 
Burkhardt Am: 26.01.2024 17:19:02 Gelesen: 8910# 14 @  
Ergänzend, nach Frage an die Angestellte lag KEIN Rückruf für diese Marken vor, Sie hat sogar noch die internen Mitteilungen an die Filiale kontrolliert!
 
Journalist Am: 26.01.2024 18:06:19 Gelesen: 8855# 15 @  
@ Burkhardt [#14]

Hallo Burkhardt und an alle,

zwar ist die Post in der Lage, die eine oder andere Marke beispielsweise nach einer Portoänderung, da nicht mehr benötigt, zurückzuziehen. Aber hier wird immer das Motiv angeben, das können die Mitarbeiter der Poststellen noch verstehen.

Bei der Fehlproduktion aber müsste man diesen Mitarbeitern erst erklären, an welchen Details sie denn diese Fehlproduktion erkennen können - das ist nicht sehr realistisch - also wird der Teil der circa Ende 2023 nach der normalen Softwareanalyse des Bestands vor Ort und des typischen Umsatzes nachgeliefert wurde, im Laufe der Zeit normal verbraucht werden, es sei denn ein Sammler kommt vorher vorbei und kauft diese Bestände auf.

Die Versandstelle selbst kann viel leichter den bei ihr befindlichen Bestand kontrollieren und für eine weitere Auslieferung sperren. Allerdings kann bei dem einen oder anderen Verpackungsplatz je nach Nutzung dieser Tage immer mal wieder noch die eine oder andere Fehlvariante verschickt werden - dies dürften aber keine großen Mengen mehr sein.

Viele Grüße Jürgen
 
Burkhardt Am: 26.01.2024 18:57:40 Gelesen: 8813# 16 @  
Danke dir für deine Einschätzung!
 
Meisterbetriebsmeister Am: 27.01.2024 14:17:08 Gelesen: 8593# 17 @  
@ Journalist [#15]

Allerdings kann bei dem einen oder anderen Verpackungsplatz je nach Nutzung dieser Tage immer mal wieder noch die eine oder andere Fehlvariante verschickt werden - dies dürften aber keine großen Mengen mehr sein.

Was heute wohl bestätigt wurde - meine Versandstellen-Bestellung von Donnerstagmorgen 25.1.24 (u.a. Rollen 10c Welt der Briefe) ist eingetroffen.

Druckdatum 4.12.23 - eine Rolle ohne Druckdatum - großes EAN-Feld mit korrekter Matrix - dürfte die Zweitauflage sein. Es wird anscheinend von Zweit- bis Viertauflage ausgeliefert.



 
Stefan Am: 27.01.2024 20:04:27 Gelesen: 8463# 18 @  
Heute hatte ich in 52499 Baesweiler (bei Aachen gelegen) Glück gehabt und mittags in einer Postfiliale kurz vor deren Feierabend eine original verpackte Rolle zu 200 Briefmarken kaufen können. Der Mitarbeiter war so freundlich, hatte im Lager (Tresor?) nachgesehen und war fündig geworden.

Ich hatte diese Woche in 15 Filialen der Deutsche Post AG in verschiedenen (Klein-)Städten nördlich von Aachen nachgefragt und in zwei größeren Filialen (ehemals mit einer Postbank? oder Nachfolger einer Postfiliale mit einer Postbank?) Glück gehabt. Die anderen Filialen verfügen entweder noch über die Vorgängerausgabe zu 10 Cent der Dauerserie Blumen (nassklebend als Rolle oder selbstklebend auf Folienblatt) oder hatten noch die vorherige Auflage der 10 Cent Welt der Briefe aus niederländischer Produktion (Enschedé aus Haarlem) in Gebrauch oder führten lediglich die gängigsten Portostufen. Allerdings hatten auch einige sehr sehr kleine Verkaufsstellen in normalen Zeitschriftenläden usw. Briefmarken zu 10 Cent vorrätig, der Rollenmarkenspender in einer Schublade unter dem Verkaufstresen "versteckt". Im Filialfinder auf der Internetseite der DPAG sehe ich keine Möglichkeit, die einzelnen Filialgrößen zu differenzieren. Die meisten größeren Filialen führen keine Postbankdienstleistungen mehr (was sich online sonst hätte separat filtern lassen).

Meinem Eindruck nach ist die Chance, eine Rolle dieser dritten Auflage mit dem Fehldruck zu finden, in den größeren Filialen höher, weil sicherlich binnen weniger Wochen Briefmarken einfach häufiger nachbestellt werden. Ich nehme an, dass in diesen Filialen früher auch Postbankdienstleistungen angeboten worden sind.

Aktuell ist die heute erworbene Rolle weiterhin original verschlossen und etwas zu dick für den Scanner. Nachfolgend daher einige (möglichst scharfe) Fotos vom Verpackungsaufkleber. Wie in diesem Thema bereits mehrfach erwähnt, erfolgte die Verpackung in der Bundesdruckerei in Berlin am 04.12.2023. Neben der Tagesangabe ist auch die Uhrzeit zu lesen (hh:mm:ss) und ist in diesem Thema bisher zwischen 14:08 Uhr (und 41 Sekunden) und 14:47 Uhr (und 13 Sekunden) belegt.





In [1] hatte man sich vor einigen Monaten aufgrund der individuellen Matrixcodenummer Gedanken über die Druckbogengröße der Rollenmarke gemacht und kam dort auf eine Breite von 14 Rollen nebeneinander für den Briefmarkendruck (Bildmotiv) und auf sieben Rollen für den zweiten Druckgang (Matrixcodedruck). Der in [1] (dort Beitrag 8) erwähnte Plattenkanal findet sich auch auf einer Rolle des Fehldrucks auf jedem vierten EAN-Feld.

Ein Auslesen der mutmaßlich fortlaufenden Nummerierung der Matrixcodes müsste im Idealfall im Laufe der Zeit anhand der niedrigsten und höchsten Nummer offenbaren, wie hoch in etwa die ursprüngliche (dritte) Nachauflage gewesen sein dürfte.

Gruß
Stefan

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=17536&CP=0&F=1
 
Frankenjogger Am: 27.01.2024 21:29:29 Gelesen: 8387# 19 @  
Hallo,

bei mir flatterte heute ein email-Angebot ins Postfach, wo mir die Marke für 5 € angeboten wurde.

Ich denke das die Auflage derart groß sein dürfte, dass dieser Preis überteuert ist.

Jeder, so denke ich, der die Marke braucht, sollte derzeit einen kühlen Kopf bewahren, sprich Geduld haben.

Viele Grüße,
Klemens
 
Meisterbetriebsmeister Am: 28.01.2024 11:31:35 Gelesen: 8265# 20 @  
@ Frankenjogger [#19]

Sehe ich auch so- und es könnte im Idealfall so sein, dass die Versandstelle die Marke über die nächste Vorratsliste anbietet, um die Sammler zu bedienen.

Ein Fehldruck (falsche Farben...) oder eine Fehlproduktion (kopfstehender Barcode...) ist es in dem Sinne ja eigentlich nicht - die Produktion der Marke erfolgte ja korrekt.

Ich würde es eher als "Herstellung von einer nicht-autorisierten Vorlage" bezeichnen.

Früher wäre der Stecher verantwortlich gewesen (Blaue Mauritius) - die war auch kein Fehldruck mit "Post Office", sondern wurde korrekt gedruckt. Ob da jetzt versehentlich eine "Design-Probe" an die Bundesdruckerei geschickt und diese ungeprüft genutzt wurde oder ob da jemand aus welchen Gründen auch immer eine Null "untergeschoben" hat, wird die Zeit wahrscheinlich zeigen.

Eigentlich sollte man als Laie meinen, das die Bundesdruckerei schreibgeschützte Vorlagen bekommt, um dort eben ein solches "Eigenleben" zu verhindern. Man denke nur mal, dass die 10 Euro-Banknote auch um eine Null "angereichert" würde.

Einen schönen Sonntag
 
prinzlodi Am: 28.01.2024 17:20:56 Gelesen: 8161# 21 @  
@ Journalist [#9]

So wie es aktuell aussieht, ist (bzw. war es bis gestern) es nicht so schwierig, noch an die Fehldrucke der 3. Auflage zu kommen, so dass ich anzweifle, dass die wirklich selten sein werden, genauso wie ich anzweifle, ob von der Post/BDB wirklich der Wille da ist, deren Verkauf zu unterbinden.

Umgekehrt haben anscheinend noch nicht so viele Sammler Marken von der 4. Auflage (bislang auch noch nicht auf eBay angeboten). Nicht dass aktuell alle, die 10-cent-Marken brauchen, versorgt sind, und die Post sich mit der Auslieferung der 4. Auflage zurückhält - und dann auf einmal die 4. Auflage selten bleibt. ;-)
 
Meisterbetriebsmeister Am: 28.01.2024 18:50:01 Gelesen: 8114# 22 @  
@ prinzlodi [#21]

Du denkst viel zu kompliziert. Für die Post sind 10 ct. Marken eben 10 ct. Marken. Es wird verkauft, was gerade vorne im Regal liegt.

Im Januar war die 10 ct. Marke zur Auffrankierung alter Wertstufen bei BüWa (Portoerhöhung um 30 Ct.) nötig. Das hat kurzzeitig einen höheren Bedarf ergeben, da es keine passenderen Marken (Blumen) in Rollen (mehr) gibt.

Wer viel frankiert, frickelt bestimmt keine Marken vom Markenset oder Kleinbogen. Der Unterschied zwischen Auflage 3 und 4 ist - Auflage 4 wird man wie Auflage 2 beliebig nachdrucken können- bei Auflage 3 bezweifle ich das.

Update: ich musste heute (29.1.)zur Post und habe drei Filialen abgeklappert.
Filiale 1 - 10 ct. Marke der zweiten Auflage
Filiale 2 - die 010 ct. Marke war bereits im Markenspender - Restbestand 135 Stück. Davon habe ich 50 Stück bekommen und die einzige vorhandene (0)10 ct.-Rolle- Druckdatum 4.12.23 14:08:03. Das dürfte jetzt aktuell das früheste Datum sein. @ Stefan [#18]
Filiale 3 - nur 10 ct Blumen als Rolle und Markenset

Die Bestände der üblichen Postfilialen sind doch in der Regel so klein, das ein Teil eh schon "unerkannt" verbraucht wurde. Ob da ein Rückruf etwas bringt?

Bei der 10 ct. Marke funktioniert in der App auch nicht die Funktion zu den Details der Marke.


 
Meisterbetriebsmeister Am: 30.01.2024 14:23:04 Gelesen: 7771# 23 @  
@ Stefan [#18]

Ein Auslesen der mutmaßlich fortlaufenden Nummerierung der Matrixcodes müsste im Idealfall im Laufe der Zeit anhand der niedrigsten und höchsten Nummer offenbaren, wie hoch in etwa die ursprüngliche (dritte) Nachauflage gewesen sein dürfte.

Ich betreibe einmal eine wilde Spekulation: Ich habe zwei Rollen der vierten Auflage, deren Label-Uhrzeit 1 Sekunde auseinander liegt. Ginge man von einer einzigen Fertigungsstraße aus und von der frühesten Uhrzeit 14:08:03, sowie der spätesten Uhrzeit 14:47:13, dann ergäbe das 39 Minuten und 10 Sekunden - also 2350 Sekunden.

Dementsprechend 2350 Rollen à 200 Marken, womit wir nur bei der bekannten Zeitspanne schon bei einer Auflage von 470.000 wären.

Wie gesagt - eine wilde Spekulation - ein etwaiger Rückruf auch außen vor.


 
Stefan Am: 30.01.2024 16:43:05 Gelesen: 7686# 24 @  
@ Meisterbetriebsmeister [#23]

Ginge man von einer einzigen Fertigungsstraße aus und von der frühesten Uhrzeit 14:08:03, sowie der spätesten Uhrzeit 14:47:13, dann ergäbe das 39 Minuten und 10 Sekunden - also 2350 Sekunden.

Ein denkbarer Ansatz - je Sekunde eine verpackte Rolle, sofern lediglich eine Verpackungsstraße in Betrieb war.

In Beitrag [#18] hatte ich nachfolgende Zahlen aufgeführt:

"Neben der Tagesangabe ist auch die Uhrzeit zu lesen (hh:mm:ss) und ist in diesem Thema bisher zwischen 14:08 Uhr (und 41 Sekunden) und 14:47 Uhr (und 13 Sekunden) belegt."

Die bisherige Diskrepanz ergibt einen Zeitraum von 38 Minuten und 32 Sekunden = 2312 Sekunden. Unter der Maßgabe, dass pro Sekunde eine Rolle maschinell verpackt würde, ergäbe dies bei einem Rollenumfang von 200 Marken/Rolle eine bisher belegbare Auflage von 462.400 Briefmarken, welche produziert (aber nicht vollständig ausgeliefert) wurde.

Themenwechsel:

Zur Auflockerung nachfolgend eine Mehrfachfrankatur dieses Druckfehlers, maschinell und manuell gestempelt am 29.01.2024 im Briefzentrum 52 (Aachen). Die Sendung offenbart eine Glanzleistung der Deutsche Post AG. Statt beim Empfänger zugestellt zu werden, ging die Sendung am 30.01.2024 (also heute) an den rückseitig vermerkten Absender zurück. Die orangefarbene Codierung befindet sich rückseitig. Vorderseitig wurde ebenfalls maschinell gestempelt. Ich nehme an, dass die Sendungen anschließend ausgeschleust und zur manuellen Stempelung weitergereicht worden sind. Anschließend erfolgte eine erneute maschinelle Sortierung, wo die Briefumschlagrückseiten als Empfängeradressen eingelesen wurden. Es hätte meinem Verständnis nach auffallen müssen, dass rückseitig die Frankierung fehlt.

Offensichtlich ist es bei der DPAG keine Einstellungsbedingung mehr, lesen zu können bzw. zu wissen, wie eine Sendung üblicherweise mit Absender- und Empfängerangaben beschriftet wird.



Sendung vom 29.01.2024 nach 50259 Pulheim, frankiert mit 10x dem Fehldruck 010 als Kompaktbrief (bis 50 g)

Die Sendung gehört zu einer Reihe gleichartiger Belege, welche bis auf ein Exemplar allesamt an der Adresse des Absenders zugestellt worden sind. Die Sammlung wird damit um ein Kuriosum reicher.

Gruß
Stefan
 
asmodeus Am: 30.01.2024 17:23:38 Gelesen: 7633# 25 @  
Nur am Rande: Eigentlich nicht mein Sammelgebiet, aber trotzallem würde ich gerne eine postfrische und eine auf einem Beleg in Mif haben. Wer hätte ein Angebot?
 
Ben 11 Am: 30.01.2024 18:36:16 Gelesen: 7584# 26 @  
@ prinzlodi [#4]

Guten Abend,

brachte der dbr-Artikel, den ich gestern als Abonnent las, Klarheit zugunsten letzterem: Dort wurde ein Presseaussage der Post zitiert, wonach die Druckerei "autark" bei der Motivgestaltung und auch beim Versand agierte [kann das wirklich sein?

Ich habe mir die Zeitschrift gestern in unserer Bahnhofsbuchhandlung geholt. Nach der Ankündigung waren meine Erwartungen sehr hoch und leider war ich von dem Artikel total enttäuscht. "Menschliches Versagen bei der Druckerei" - also das übliche.

Die Frage anders formuliert heißt: Wieso bekommt die Bundesdruckerei einen Nachdruckauftrag für eine Marke, die sie bislang gar nicht gedruckt hat? Es gab hier ja gar keine Vorlage, kein Layout dazu. Die Bundesdruckerei nimmt den Auftrag natürlich an und fordert auch das Layout dazu an und arbeitet damit. Seltsam ist allerdings, dass kein Mitarbeiter in der langen Produktionskette die Frage stellt, ob die Marke richtig ist, so wie sie aussieht. Aber das wissen wir nicht.

Wer wissen möchte, wo das Layout der Briefmarken entsteht, schaue sich mal das Video zur Herstellung der Marke "50 Jahre Sendung mit der Maus" an. Das Video ist online zu finden.

nachdenkliche Grüße
Ben.
 
Ben 11 Am: 30.01.2024 18:38:35 Gelesen: 7578# 27 @  
@ Stefan [#24]

Ein denkbarer Ansatz - je Sekunde eine verpackte Rolle, sofern lediglich eine Verpackungsstraße in Betrieb war.

Ich denke, das ist lediglich die Uhrzeit für den Druck des Aufklebers, der auf die Verpackung kommt.

VG, Ben.
 
Meisterbetriebsmeister Am: 30.01.2024 21:26:48 Gelesen: 7469# 28 @  
@ Ben 11 [#26]

War auch enttäuscht vom Artikel.

Nachdruckauftrag ist aber korrekt, weil die Marke für die Post ein Nachdruck ist.

Im Heft hat man aber auch gesehen, was für ein Kontroll-Aufwand früher an Hand der Jugendmarken von 1966 getrieben wurde mit Andruckproben etc.. Da wurden auf Grund einer kurzfristigen Portoerhöhung auch noch die Wertstufen einiger Motive geändert.

Und weil es gerade passt - Bettina Walter ist die Designerin sowohl für die Maus-Briefmarke, als auch für die "Welt der Briefe".
 
Ben 11 Am: 30.01.2024 21:51:37 Gelesen: 7444# 29 @  
@ Meisterbetriebsmeister [#28]

Nachdruckauftrag ist aber korrekt, weil die Marke für die Post ein Nachdruck ist.

Für die Druckerei ist es ein Druckauftrag und solche Aufträge zur Herstellung von Printprodukten werden immer mit vollständigen Unterlagen, also Druckvorlagen, erteilt.

Mein Hinweis auf das Video galt dem "Wo", nicht dem "Wer" :-)

VG Ben.
 
spain01 Am: 30.01.2024 21:53:17 Gelesen: 7441# 30 @  
Hallo Allerseits,

möchte mal die recht provokante Frage stellen, ob diese Marke wirklich eine "Fehlproduktion" bleiben wird oder letztlich nur eine Marke mit Klischeeänderung, die vielleicht eine geringere Auflage hat, aber dann längst nicht mehr die Rarität sein wird, zu der sie meiner Meinung nach aktuell hochstilisiert wird.

Gruß
Michael
 
Meisterbetriebsmeister Am: 30.01.2024 23:10:58 Gelesen: 7380# 31 @  
@ Ben 11 [#29]

Für die Druckerei ist es ein Druckauftrag und solche Aufträge zur Herstellung von Printprodukten werden immer mit vollständigen Unterlagen, also Druckvorlagen, erteilt.

Mir schon klar, wie das abläuft. Ich schrieb ja, das es eine Design-Probe sein könnte, die jemand von der Post an die Druckerei geliefert hat.
-Spekulation- dann könnte die gleiche Person den Kontroll-Abdruck der Bundesdruckerei kontrolliert und mit dem von ihr verschickten Layout verglichen haben. Da es keine "Auffälligkeiten" gab, wurde der Druck freigegeben. ;-)

Das sich in der Bundesdruckerei ein schlecht gelaunter Mitarbeiter hinsetzt, in der Vorlagen-Datei die richtige Ebene öffnet, eine Null hinzusetzt, die Datei abspeichert und freigibt, gibt es vielleicht in Hollywood-Filmen, wenn demjenigen zum Monatsende gekündigt wurde. Wobei das mit dem 4. Dezember ja noch hinkäme, wenn jemand zwei Werktage vorher zum 30.11. gefeuert worden wäre.

Aber das werden wir schon noch erfahren, denn das ganze wird in ein oder zwei Jahren bestimmt verfilmt mit Kurt Krömer als geschasstem Mitarbeiter der Bundesdruckerei. ;-)

@ spain01 [#30]

Das wird davon abhängen, was die Post macht. (Verkauf der Bestände über Veranstaltungen/Versandstelle, Auslieferung über Abonnements usw. oder einstampfen)

Eine Rarität wird es wohl nicht werden, aber sie wird sehr wahrscheinlich auch nicht lange im regulären Umlauf sein, da nach meiner Erfahrung die meisten kleinen Postfilialen nur ein oder zwei Rollen von jeder Sorte in Reserve haben neben der im Markenspender.

VG
 
Stefan Am: 31.01.2024 19:48:25 Gelesen: 7129# 32 @  
@ Ben 11 [#27]

Ich denke, das ist lediglich die Uhrzeit für den Druck des Aufklebers, der auf die Verpackung kommt.

Ebenfalls denkbar und vermutlich auch eher die zutreffende Variante, als eine Verpackungsstraße, welche Etiketten druckt und direkt im Anschluss Rollen verpackt. Hast du eine Idee, wie viele Aufkleber pro Sekunde pro Drucker normalerweise ausgedruckt werden könn(t)en? Aktuell kommt der Eindruck auf, als läge der Durchschnitt bei (maximal) einem Aufkleber pro Sekunde (sofern lediglich ein Etikettendrucker verwendet wurde).

@ spain01 [#30]

möchte mal die recht provokante Frage stellen, ob diese Marke wirklich eine "Fehlproduktion" bleiben wird oder letztlich nur eine Marke mit Klischeeänderung, die vielleicht eine geringere Auflage hat, aber dann längst nicht mehr die Rarität sein wird, zu der sie meiner Meinung nach aktuell hochstilisiert wird.

Deine Frage sehe ich nicht als provokativ sondern auch als durchaus berechtigt. Womit haben wir hier es zu tun? Auf der Internetseite vom Landesverband Südwest stellt man sich die gleiche Frage und gibt auch gleich eine passende vorläufige Antwort [1]:

" Richtige Einordnung: „Fehldruck“? „Fehler auf Briefmarke“? „Abart“? „Neu-Ausgabe“?

Es ist verfrüht, eine klare Antwort geben zu können. Dazu muss man klarerweise die Entstehung dieses Wertes kennen."


Auf der Internetseite vom Landesverband werden die vier bisherigen Auflagen optisch sehr gut und klar nachvollziehbar dargestellt [1], welche Journalist in Beitrag [#9] kurz beschrieben hatte.

Ergänzend zu Meisterbetriebsmeister in Beitrag [#31] betrachte ich diesen Fehldruck auch nicht mehr als Rarität. Dafür sind zu viele Rollen à 200 Briefmarken in Sammlerhand gelangt. Mich würde es allerdings nicht überraschen, wenn der Anteil der in den Verkauf gelangten Marken bei kaum mehr als 10.000 oder 20.000 (oder vielleicht auch 30.000) Exemplaren liegt (je 10.000 Briefmarken = 50 Rollen).

Ein weiterer springender Punkt zur Nicht-Rarität liegt passend in der Nominale der Briefmarkenausgabe zu 10 Cent begründet. Selbst Sammler mit wenig Geld für das Hobby können bei einem Kauf in einer Postfiliale sicherlich mehr als ein Exemplar für die eigene Sammlung erwerben. Dadurch erscheint auch der Preis für eine vollständige Rolle in Höhe von 20,00 Euro nicht so hoch - Falsch parken ist mindestens ebenso teuer. Bei einer Nominale zu bspw. 1,60 Euro für einen Großbrief würden sicherlich deutlich weniger Sammler gleich ganze Rollen erwerben.

Gruß
Stefan

[1] http://www.briefmarken-suedwest.de/Archiv/2024-01-26_Fund-Dauermarke_10-Cent_010/index.htm (Beitrag vom 26.01.2024, Ergänzung vom 28.01.2024)
 
Koban Am: 31.01.2024 21:02:51 Gelesen: 7078# 33 @  
@ Stefan [#32]

Dein letzter Punkt klingt zwar plausibel, berücksichtigt jedoch nicht die sehr ungleiche Verfügbarkeit beider Wertstufen. Während Marken zu 1,60 wohl überall zu haben sind wo es Briefmarken gibt, sind Marken zu 10 Cent (fast) nicht zu bekommen. Zumindest nicht in Potsdam. Bei keinem der befragten vier "Zumwinkelchen" in meinem Umkreis gibt es überhaupt Marken in der Wertstufe zu 10 Cent. Selbst bei der vormaligen Hauptpost ist diese Wertstufe gar nicht erhältlich. Wohlgemerkt bezieht sich diese Erfahrung nicht etwa explizit auf die Dauerserie Welt der Briefe sondern ganz allgemein auf die Wertstufe 10 Cent.

Dessen ungeachtet teile ich Deine Einschätzung, dass die 010 unterm Strich wohl nicht sonderlich selten sein dürfte.

Gruß,
Koban
 
prinzlodi Am: 01.02.2024 16:06:44 Gelesen: 6832# 34 @  
@ Journalist [#5]
@ Meisterbetriebsmeister [#23]

Nachdem der Rollenrückruf (sofern er überhaupt stattfand) nicht konsequent durchgeführt wurde und man sogar bei Online-Bestellung am 23.1. aus Weiden eine Rolle der 3. Auflage bekam, wird diese Marke nur bedingt selten sein, zumal man sie für kleines Geld jederzeit auf Händlerplattformen kaufen kann.

Interessant finde ich jedoch, dass z.B. auf ebay bislang nur ein Anbieter Marken der 4. (korrigierten) Auflage verkauft.

Denn eigentlich hätte ich gedacht, dass sehr viele spekulativ eine Rolle bestellen und man mittlerweile in Weiden die 4. Auflage bekäme (so wie es Journalist bei seiner Bestellung am 24.1. erging), und somit auch die 4. Auflage mittlerweile in Händlerkreisen kursieren sollte und man diese somit auch flächendeckender kaufen könnte.

Deshalb würde mich interessieren, insbesondere von Leuten, die in Weiden bestellten, was sie jeweils unter Angabe ihres Bestelldatums bekamen? (3. Auflage, 4. Auflage oder Reste der 2. Auflage?)

bisher bekannt:

23.1.24 - prinzlodi - 3. Auflage
24.1.24 - Journalist - 4. Auflage

Nicht dass flächendeckend die 3. Auflage doch noch auf den Markt geschmissen wird und solange die 4. Auflage zurückgehalten wird (glaube ich nicht, aber der Post ist alles zuzutrauen).

Insbesondere von Meisterbetriebsmeister in Beitrag [#23] wäre noch interessant, wann und wo die dort abgebildeten Rollen bestellt wurden.
 
Meisterbetriebsmeister Am: 01.02.2024 17:06:16 Gelesen: 6796# 35 @  
@ prinzlodi [#34]

Warum sollte man die 4. Auflage zurückhalten? Die wird doch bereits ausgeliefert.

Die Rollen der 4. Auflage in Beitrag [#23] stammen aus Weiden von einer Bestellung am 28.1., die am 29.1. bearbeitet wurde.
 
prinzlodi Am: 01.02.2024 18:06:52 Gelesen: 6745# 36 @  
@ Meisterbetriebsmeister [#35]

Danke für die Information, aus der hervorgeht, dass die 4. Auflage doch ausgeliefert und nicht zurückgehalten wird.

Dennoch wundert es mich, dass auf ebay bislang diese 4. Auflage noch kaum angerboten wird. Allerdings verlangen die wenigen Anbieter, die es gibt, auch keine Mondpreise.
 
Meisterbetriebsmeister Am: 02.02.2024 09:44:00 Gelesen: 6605# 37 @  
Ich habe heute noch zwei Filialen besucht - bei einer waren massenweise 10 ct.-Blumen vorhanden und die andere Filiale war die mit den 010 ct. Marken.[#22]

Dort waren von den auf der Restrolle am Montag hinterlassenen 85 Stück noch 49 vorrätig.

Nachschub war zwischenzeitlich nicht angeliefert worden (darauf hatte ich gehofft) und so hat die Dame am Schalter mit der Vorgesetzten telefoniert.

Diese hat mir mitteilen lassen, das es sich nicht um eine "Fehlprägung" (sic!) handelt. Man ist dort also durchaus "sensibilisiert". Ende vom Lied - ich konnte noch 10 Stück kaufen.
 
JuniorPhilatelist Am: 06.02.2024 00:53:50 Gelesen: 6077# 38 @  
Hallo zusammen,

habe ich heute auf eBay gefunden. Die 10 Cent Marke nun mit KLEINEM Zwischensteg, ist das dann was hier oft als 4. Auflage bezeichnet wird?

Artikelnummer eBay: 235415123385 [1]

Dem Händler scheint die Variante auch eine „Neuheit“ zu sein.

Gruß in die Runde



[1] https://www.ebay.de/itm/235415123385
 
prinzlodi Am: 06.02.2024 07:16:43 Gelesen: 6034# 39 @  
@ JuniorPhilatelist [#38]

Ja, genau das ist die 4. Auflage: kleiner Zwischensteg und Wertangabe zweistellig, ohne führender Null.

Gestern hatte der e-Bay-Händler noch einen wesentlich höheren Preis dafür verlangt (ich glaube 9 statt den jetzt viel realistischeren 3,80).

Aber wenn man generell die Verkaufsangebote auf e-Bay ansieht, könnte man meinen dass die 4. Auflage viel seltener als die 3. Auflage ist:

Jeder versucht dort, seine 010-Marken (mit gewissen Aufschlägen) zu verhökern und man findet deshalb kaum Angebote mit der 4. Auflage, obwohl diese schon seit fast 2 Wochen käuflich erhältlich ist (und zwar für lediglich 20 EUR Investition).
 
Meisterbetriebsmeister Am: 06.02.2024 09:05:53 Gelesen: 5983# 40 @  
@ prinzlodi [#39]

Das kann alle möglichen Ursachen haben.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist die 4. Auflage noch nicht groß an Filialen verteilt und letztlich wie die zweite Auflage nichts besonderes mehr, sondern so gedruckt, wie von der Post vorgesehen.

Ein anderer Grund für manche private Verkäufer dürfte sein, das man es sich zweimal überlegt, was man auf Ebay und Co. einstellt, da man ab 30 Verkäufen und/oder mehr als 2.000 Euro Umsatz an die Finanzbehörde gemeldet wird. Will man wirklich Ärger mit dem Finanzamt (Gewinnerzielungsabsicht) wegen Auktionen einer 10 ct. Marke, mit denen man unterm Strich nicht einmal ansatzweise 2.000 Euro einnimmt (Freigrenze 600 Euro) ?
 
Ben 11 Am: 07.02.2024 17:36:51 Gelesen: 5669# 41 @  
@ Meisterbetriebsmeister [#40]

Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist die 4. Auflage noch nicht groß an Filialen verteilt ...

In der Versandstelle wohl auch nicht. Heute mit der Tagespost erhalten. Bestellt am 01. Februar wollte ich eigentlich die neue Rolle haben.



Werde ich dann später nochmal versuchen. :-)

Viele Grüße.
Ben.
 
prinzlodi Am: 07.02.2024 19:11:07 Gelesen: 5615# 42 @  
@ Ben 11 [#41]

Werde ich dann später nochmal versuchen. :-)

Danke für die Information. Anscheinend nimmt es die Post also doch nicht so ernst mit dem Markenrückruf, wenn man jetzt aus Weiden immer noch die 010 bekommt. Alles aus den Filialrückrufen wäre natürlich großer Aufwand - Aber das, was in Weiden noch lagert, einfach nicht mehr auszuliefern, sollte doch eigentlich einfach sein, könnte man meinen.

Falls bei der nächsten Bestellung dann wieder eine Rolle mit 2023-Datum kommt, würde ich ja folgendes machen:

- Solange die Ware nicht geöffnet wurde, kann man sowieso ohne Angabe von Gründen retournieren.

- Man kann aber auch (sofern man beabsichtigt, eine Rolle aus der 4. Auflage zu bekommen) bei der Retoure das Mängelfeld ausfüllen und sich dort auf die Presseaussage beziehen, wonach es sich hier ja um einen "Fehler" [Alexander Edenhofer] handele und man ja gerne fehlerfreie Ware haben möchte.

- Entweder die schicken dann einem doch stattdessen eine 4. Auflage oder - sofern das viele so machen würden - die Post könnte sich dann doch genötigt fühlen, eine klarstellende Aussage zum Status dieser 3. Auflage zu machen. ;-)

Das Ganze erklärt dann auch, warum es bei ebay immer noch so wenige Marken der 4. Auflage gibt. Man muss dort schon genau suchen. Immerhin ist dort für die 4. Auflage der Aufpreis nicht so hoch wie bei der 3. Auflage [Wobei die Frage ist, ob sich das ändert, wenn jetzt wochenlang noch die 010 ausgeliefert wird und die 4. Auflage doch zurückgehalten wird]
 
asmodeus Am: 07.02.2024 20:52:08 Gelesen: 5549# 43 @  
Am 24.01.2024 habe ich über Deutsche Post eine Rolle bestellt und die 4. Auflage bekommen.
 
Heiko.Joe.Nagengast Am: 09.02.2024 02:04:19 Gelesen: 5335# 44 @  
Im Altpapier einer Behörde in Offenburg habe ich bislang zwei Bedarfsbriefe wo mit der 010er ergänzungsfrankiert sind, gefunden. Stempeldatum des ersten 8.1.24, 77694 Kehl 16 zz (Goldscheuer). Der zweite Brief wurde auch dort verschickt. Einen dritten Umschlag habe ich in einem Altpapier in Freiburg/Br. gefunden, maschinengestempelt (Tintenstrahl) BZ 52 (Aachen).

Auf der Jahreshauptversammlung meines Vereins (Briefmarkensammlerbund Lörrach e.V.) habe ich den ersten Brief rumgehen lassen, die 010er Marke kannte niemand. Ende Januar bin ich dann auf Goldscheuer gefahren und habe die letzten 119 Stück der laufenden Rolle lehrgekauft. Auf Nachfrage nach einer weiteren Rolle sagte mir die Mitarbeiterin, sie wüsste nicht, ob und wo der Nachschub ist, da solle ich wiederkommen, wenn die Chefin da ist. Andere Agenturen in der Umgebung hatten nur die 10er Blume (nk und sk).

Sollte es zu einem Rückruf der 010er kommen, rechne ich damit, daß bis dahin vielleicht 30.000 schon im Umlauf und die meisten davon unbeachtet verbraucht worden und davon wiederum das meiste im Altpapier gelandet sein dürfte.

Ich gehe aber davon aus, daß ein Rückruf via monatlichem Rundschreiben an die Agenturen kaum wirken wird, da es den meisten Agenturbetreibern wurscht ist ob da 10 oder 010 draufsteht und viele die damit verbundene Mehrarbeit scheuen. In Offenbach am Main war ich vor ein paar Jahren in einer Postagentur, in der niemand deutsch sprach (nur arabisch und englisch), ebenso in Kreuzberg (türkisch und englisch).

Denkbar wäre aber auch, daß die Post, um Spekulationen zu vermeiden, die Marke offiziell nachproduzieren läßt und mit eigener Bestellnummer orderbar macht. Dann müßte sie im Michel aber eine eigene Hauptnummer erhalten. Ich bin ohnehin gespannt, wie der Michel mit der 010er Marke umgehen wird.

Und der 4. Auflage würde ich jetzt mal nicht so hinterherrennen, denn das ist ja die reguläre, und die wird, wenn die Blumen sowie die 2. Auflage aufgebraucht sind, ohnehin dann Standard werden.
 
Meisterbetriebsmeister Am: 09.02.2024 08:56:15 Gelesen: 5261# 45 @  
@ Heiko.Joe.Nagengast [#44]

Aus meiner Erfahrung als früherer Telefonkarten-Sammler.

Damals wurde ein kleiner Teil einer 12 DM P-Telefonkarte (P18A- Auflage 100.000 Stück) mit einem anderen Chip produziert und "unerkannt" verkauft. Ich hatte zufällig drei Karten in einer kleinen Poststelle gekauft und diese an einen örtlichen Telefonkartenhändler (so etwas gab es damals) verkauft. Der hat mir ohne mit der Wimper zu zucken, pro Stück 100 DM geboten und sie später in seiner Preisliste für 250 DM angeboten. Später hat die Versandstelle der Telekom eine kleine Nachauflage produziert und angeboten.[1] Diese war nur am Druckdatum erkennbar.

Original war im März (Kartennr. beginnend mit 1103) hergestellt, die Nachauflage im Oktober (Kartennr. beginnend mit 1110), wenn ich das nach über 30 Jahren noch richtig zusammen bekomme. ;-)

Als die Nachauflage rauskam, sanken die Preise entsprechend deutlich.

[1] Zur Erklärung, die Telefonkarten-Versandstelle gab nur zweimal jährlich eine Bestell-Liste (keine Vorratsliste) heraus- aus dieser konnte man bis zu einem Stichtag bestellen.

Die bestellten Karten wurden bei einer zu großen Anzahl an Bestellungen entsprechend rationiert und zugeteilt. Daraus ergab sich später der Preis im Handel. So waren die ebenfalls bestellbaren, in geringer Auflage gedruckten Werbekarten der Telekom (A-Serie) praktisch eine sichere Bank, da nur in Auflagen bis 15.000 Stück hergestellt.

Zu einer späteren Zeit gab es von aktuellen Karten jeweils zusätzlich Nachauflagen in weit höherer Auflage, als das Original - die praktisch nicht mal zum Telefonierwert gehandelt wurden.
 
TeeKay Am: 09.02.2024 09:04:06 Gelesen: 5256# 46 @  
@ Ben 11 [#26]

Die Frage anders formuliert heißt: Wieso bekommt die Bundesdruckerei einen Nachdruckauftrag für eine Marke, die sie bislang gar nicht gedruckt hat? Es gab hier ja gar keine Vorlage, kein Layout dazu. Die Bundesdruckerei nimmt den Auftrag natürlich an und fordert auch das Layout dazu an und arbeitet damit. Seltsam ist allerdings, dass kein Mitarbeiter in der langen Produktionskette die Frage stellt, ob die Marke richtig ist, so wie sie aussieht. Aber das wissen wir nicht.

Viele Mitarbeiter denken heute nicht mehr mit und frickeln einfach vor sich hin. Wir hatten Geräte für 35.000 Euro mit unserem Logo bestellt. Logo-Umsetzbarkeit wurde uns nach Prüfung schriftlich bestätigt. Dann verschwindet beim Hersteller die Logodatei und fragt sie neu an. Eine Woche vor Lieferung kommt eine von uns übersehene eMail: Die Logodatei fehle immer noch (also die, die von Anfang an vorlag). Die Mail übersehen wir. Statt uns anzurufen und es solange zu probieren, bis das Logo zum dritten Mal geschickt wird, wird einfach mit dem Logo des Herstellers produziert und ausgeliefert.

Da kann ich mir gut einen Prozess in der Druckerei vorstellen, bei dem alles geprüft und abgesegnet wird und am Ende verschwindet die Druckvorlage vom Computer. Statt dass zuzugeben, nimmt der Mitarbeiter einfach irgendeine Version aus dem Entwicklungsprozess und druckt die, wird schon nicht auffallen.
 
Meisterbetriebsmeister Am: 09.02.2024 10:38:56 Gelesen: 5218# 47 @  
@ TeeKay [#46]

Statt uns anzurufen und es solange zu probieren, bis das Logo zum dritten Mal geschickt wird, wird einfach mit dem Logo des Herstellers produziert und ausgeliefert.

OT:

Ich habe auf Ebay einmal einen Dienstumschlag aus den 1920-er Jahren an einen Bieter in den Niederlanden verkauft. Er hat den Rechnungsbetrag (1 Euro Zuschlag plus Porto für Grossbrief Ausland) eigenmächtig gekürzt. Ich habe ihn angeschrieben, und um vollständige Zahlung gebeten. Darauf keine Antwort - also nochmal angeschrieben und ihm eine Frist gesetzt mit dem Hinweis, das ich den Umschlag bei Nicht-Zahlung sonst nur knicken kann, um ihn für den überwiesenen Betrag zu schicken. Darauf auch keine Reaktion - er war aber auf Ebay aktiv, was ich an Hand aktueller Bewertungen sah. Also Dienstumschlag geknickt und verschickt. Nach Erhalt kam dann eine recht unfreundliche Reaktion, warum ich den Umschlag geknickt habe - er sei für seine Sammlung jetzt unbrauchbar. Ich habe ihn auf den nicht beantworteten Mailverkehr verwiesen.

Darauf kam die entrüstete Reaktion, das ich zu viel Porto und zwar n,nn verlangt hätte und er deshalb den Rechnungsbetrag gekürzt habe, weil Porto ja nur n,nn sei.

Von mir nur der Hinweis, das sein ermitteltes Porto der Inlandstarif sei. Darauf war dann Ruhe.

Manchmal kann schief gehen, was man sich nicht ausdenken kann.
 
asmodeus Am: 09.02.2024 10:40:59 Gelesen: 5215# 48 @  
Habe aus Spaß an der Freude eine zweite Bestellung am 07.02.2024 aufgeben. Heute war die Sendung im Briefkasten und diesmal war die Rolle enthalten mit dem Datum 04.12.23.

Die erste Bestellung bescherte mir eine Rolle der 4. Auflage.


 
Vernian Am: 09.02.2024 11:00:48 Gelesen: 5181# 49 @  
@ asmodeus [#48]

Ich habe soeben aus Jux und Dollerei auch mal eine Rolle bestellt, mal sehen, ob ich auch Glück habe. Wie auch immer, das Meiste werde ich vermutlich eh verkleben. Ich brauche eigentlich nur eine Handvoll dieser Type. Und die 20.- € tun mir jetzt nicht so weh wie mit Porto 2, 3 oder mehr Euro bei eBay für 2, 3 Stücke zu zahlen - denn ich kann die Marken ja verwenden - es sei denn, die Post würde diese Ausgabe für ungültig erklären wovon ja aber kaum auszugehen ist.

Ich werde berichten, wenn ich ebenfalls diese Variante erhalten habe, und falls ja - wer dann Exemplare günstig haben will, der kann mich dann gerne kontaktieren (erst mal abwarten jetzt).

V.
 
Stefan Am: 09.02.2024 11:39:30 Gelesen: 5130# 50 @  
@ Stefan [#24]

"Neben der Tagesangabe ist auch die Uhrzeit zu lesen (hh:mm:ss) und ist in diesem Thema bisher zwischen 14:08 Uhr (und 41 Sekunden) und 14:47 Uhr (und 13 Sekunden) belegt."

Die bisherige Diskrepanz ergibt einen Zeitraum von 38 Minuten und 32 Sekunden = 2312 Sekunden. Unter der Maßgabe, dass pro Sekunde eine Rolle maschinell verpackt würde, ergäbe dies bei einem Rollenumfang von 200 Marken/Rolle eine bisher belegbare Auflage von 462.400 Briefmarken, welche produziert (aber nicht vollständig ausgeliefert) wurde.


Dank asmodeus in Beitrag [#48] ergibt sich ein neues Frühdatum (Uhrzeit) für den Verpackungsaufkleber:

Beitrag [#48]: 13:54 Uhr (und 43 Sekunden)
Beitrag [#4]: 14:47 Uhr (und 13 Sekunden)

Unter der Maßgabe, dass lediglich ein Drucker verwendet, dort ein Aufkleber pro Sekunde ausgedruckt wurde und der Drucker die gesamte Zeit über lief, ergibt sich aktuell eine Laufzeit von 52 Minuten und 30 Sekunden = 3.150 Sekunden. Jede Rolle umfasst 200 Briefmarken, ergo 3.150 Sekunden x 200 Briefmarken/Rolle/Sekunde = 630.000 gedruckte Briefmarken als Minimum für eine ursprüngliche Druckauflage.

Es ist derzeit nicht klar, ob diese Nachauflage nun gänzlich vom Verkauf zurückgezogen wurde oder nicht. Gerüchteweise gab es zwischenzeitlich (seit ca. Anfang Februar?) einen Rückruf in einigen (allen?) Filialen, welche mit einer Bestellung von Briefmarken zu 10 Cent im Dezember 2023 bzw. Januar 2024 beliefert worden sind. Die Versandstelle in Weiden liefert allerdings weiterhin Bestellungen u.a. mit diesem Fehldruck aus (zufällig oder absichtlich), aktuelles Beispiel jenes von asmodeus in Beitrag [#48].

@ asmodeus [#25]

Eine Kontaktaufnahme per Email war leider nicht möglich gewesen. In deinem Profil ist keine Emailadresse freigeschaltet. Die Anfrage hat sich nun dank deines Volltreffers sicherlich erledigt. ;-)

@ Heiko.Joe.Nagengast [#44]

Denkbar wäre aber auch, daß die Post, um Spekulationen zu vermeiden, die Marke offiziell nachproduzieren läßt und mit eigener Bestellnummer orderbar macht. Dann müßte sie im Michel aber eine eigene Hauptnummer erhalten. Ich bin ohnehin gespannt, wie der Michel mit der 010er Marke umgehen wird.

Ich glaube nicht, dass die Deutsche Post AG eine Nachauflage der fehlerhaften Ausgabe zu 010 Cent produzieren lassen würde um zukünftige Spekulationen auf dem Sammlermarkt zu vermeiden. Die gesamte Aktion dürfte eh für die Bundesdruckerei und die Deutsche Post AG peinlich genug und die ursprüngliche Auflage der 010er-Ausgabe sicherlich ausreichend sein, wenn diese ab sofort in den nächsten Monaten vollständig in Umlauf gebracht würde. Wenn doch ein Nachdruck der 010er käme, dann bitte farblich für Philatelisten unterscheidbar. ;-)

Es klang bereits durch, dass kaum vorstellbar ist, wie dieser Irrtum in der Nominalangabe zustande kam. Eigentlich sollte eine Bildvorlage, welche als Druckvorlage für einen Druck vorgesehen ist, nicht mehr in derartigen Details anpassbar und die Grafik passwortgeschützt sein. Seitens eines hier mitlesenden Sammlerkollegen kam bereits die theoretisch denkbare Überlegung auf, dass seitens der DPAG bereits eine fehlerhafte Bildvorlage an die Bundesdruckerei in Berlin herausgegeben worden sein könnte. Damit läge die Fehlerursache in Bonn und nicht in Berlin. Diese Briefmarke bietet reichlich Möglichkeiten zu Spekulationen.

Es wird sehr interessant werden, wie die Michel-Redaktion mit dieser Ausgabe umgehen wird. Die Ausgabe zu 010 Cent gehört auf jeden Fall in den Michel Deutschland-Spezial und meinem Verständnis nach auch in die Katalogisierung des normalen Michel Deutschland-Katalogs, da auch ohne Lupe mit bloßem Auge unterscheidbar - entweder als Unternummer bspw. wie folgt aufgeteilt als 3723 I (10er Nominale Matrixcode normalstehend) und 3723 II (10er Nominale Matrixcode kopfstehend) und 3723 III (010er Nominale) oder der "Fehldruck" als eigene Hauptnummer mit Ausgabedatum auf Dezember 2023. In Beitrag [#44] wird aktuell der 08.01.2024 als Frühdatum auf Beleg gemeldet.

Auf der Jahreshauptversammlung meines Vereins (Briefmarkensammlerbund Lörrach e.V.) habe ich den ersten Brief rumgehen lassen, die 010er Marke kannte niemand.

Gemäß den Angaben auf der Internetseite vom Lörracher Verein fand die Jahreshauptversammlung am 27.01.2024 statt. Auch auf einem Treffen des Aachener Vereins am 28.01.2024 machte sich ein Sammlerkollege den Spaß und legte ein paar Exemplare der 010er Ausgabe dort anwesenden Sammlern vor, welche aktuelle Bund-Briefmarken sammeln. Diese fehlerhafte Ausgabe war den anwesenden Sammlern zu jenem Zeitpunkt (noch) unbekannt gewesen. Nun gut, nicht jeder Sammler hat einen Internetzugang (wobei die Gruppe der Sammler ohne PC und Internetzugang in den nächsten Jahren fast aussterben dürfte) oder liest online auf Philaseiten mit. In der gedruckten Presse hatte die Deutsche Briefmarken-Revue in der gleichen Kalenderwoche den Anfang gemacht und die Existenz dieses Fehldrucks in den Printmedien als erste Zeitschrift gemeldet (Auslieferung an Abonnenten ab dem 25.01.2024, siehe Beitrag [#4]). Andere Printmedien werden sicherlich nachziehen.

Die Philaseiten waren online bereits eine Woche früher dran diese fehlerhafte Nachauflage zu melden, siehe Beitrag [#1] vom 19.01.2024.

Gruß
Stefan
 
asmodeus Am: 09.02.2024 18:09:26 Gelesen: 4977# 51 @  
Jetzt kommen einige komplette Rollen des sogenannten Fehldruckes zum Verkauf. Die Preise variieren von 99€ bis 1190€

eBay-Artikelnr.:eBay 225993356215, eBay 364724021725, eBay 305390232674






 
spain01 Am: 11.02.2024 10:15:13 Gelesen: 4739# 52 @  
@ Meisterbetriebsmeister [#23]

Hallo,

ich habe eine Rolle der 4. Auflage mit Datum 18.1.24 und Uhrzeit: 13:04.17.

Gruß
Michael
 
Stefan Am: 11.02.2024 14:21:38 Gelesen: 4651# 53 @  
@ Meisterbetriebsmeister [#20]

Ein Fehldruck (falsche Farben...) oder eine Fehlproduktion (kopfstehender Barcode...) ist es in dem Sinne ja eigentlich nicht - die Produktion der Marke erfolgte ja korrekt.

Über falsche Farben könnte man diskutieren. Auf der Internetseite vom Landesverband Südwest wird es bereits angesprochen [1], nachfolgend in diesem Thema selbst:



links die erste Auflage mit kopfstehendem Matrixcode, rechts die dritte Auflage mit der Nominalangabe "010" Cent

Verschiedene Farbtöne weichen voneinander ab. Dies wird vor allem am Gelb unterhalb der Nominale und am orange bzw. rot vom Seepferdchen deutlich. Wenn beide Auflagen im Original vor einem liegen, ist der Farbunterschied nicht zu übersehen.

Deutlicher wird die Nachauflage herstellungsbedingt an den Zwischenstegen; die Strichcodes sind inhaltlich identisch:



links die erste Auflage mit breitem Zwischensteg (Enschedé aus Haarlem, Niederlande), rechts die dritte Auflage mit schmalem Zwischensteg (Bundesdruckerei Berlin)

Im direkten Vergleich der beiden Auflagen lässt sich ebenfalls problemlos erkennen, dass die Nominalangabe zu 010 Cent in der Grafik komplett neu gesetzt worden sein muss. Es reichte nicht, einfach die Ziffer "0" vor der Nominalangabe "10" zu platzieren.

Ich werde auch den Eindruck nicht los, dass das Druckraster der gelben Farbe in einem anderen Druckwinkel gedruckt wurde, daher nachfolgend als Scan zu 600 dpi. Die Nachauflage wäre damit so oder so unterscheidbar gewesen.



Mein Scanner will anscheinend nicht mehr so richtig in der Bildauflösung, ein Handyfoto macht es nur bedingt besser:



Kann bitte auch jemand die vierte Auflage in punkto Druckraster überprüfen?

Danke! :-)

Gruß
Stefan

[1] http://www.briefmarken-suedwest.de/Archiv/2024-01-26_Fund-Dauermarke_10-Cent_010/index.htm (Beitrag vom 26.01.2024, Ergänzung vom 28.01.2024)
 
spain01 Am: 11.02.2024 15:04:56 Gelesen: 4626# 54 @  
@ Stefan [#53]

Hallo Stefan,

hier ein Vergleichsscan von 3. und 4. Auflage mit 1200 dpi:



Vielleicht hilft dir das.

Gruß
Michael
 
spain01 Am: 11.02.2024 15:09:36 Gelesen: 4623# 55 @  
@ Stefan [#53]

Hier nochmal auf vertikal 5000 Pixel vergrößert. Der Druck der 4. Auflage erscheint mir schärfer. Erste bzw. zweite Auflage habe ich nicht als Vergleich.



Gruß
Michael
 
Ben 11 Am: 11.02.2024 20:26:03 Gelesen: 4529# 56 @  
@ Stefan [#53]

Ich werde auch den Eindruck nicht los, dass das Druckraster der gelben Farbe in einem anderen Druckwinkel gedruckt wurde,...

1. und 2. Auflage R.J. Enschedé (siehe Druckereikennung im Matrixcode).
Winkel der Farben (gemessen aus der Senkrechten):
- Gelb 0°.
- Cyan 105° (elliptische Rasterpunkte)
- Magenta 165° (elliptische Rasterpunkte)
- Schwarz 45°
starke Lackierung obendrauf. Drucktechnisch sind beide Auflage identisch.

3. Auflage "010" Bundesdruckerei (siehe Druckereikennung im Matrixcode).
Winkel der Farben (aus der Senkrechten)
- Gelb 0°
- Cyan 75°
- Magenta 45°
- Schwarz 15°

Die 4. Auflage liegt mir noch nicht vor.

Den dunkleren Ton im ockerfarbenen Streifen in der 3. Auflage erzeugt die zusätzliche Verwendung von Schwarz. Bei Enschedé in der 1. und 2. Auflage gibt es dieses nicht.

VG, Ben.
 
Ben 11 Am: 14.02.2024 18:17:08 Gelesen: 4246# 57 @  
@ Ben 11 [#41]

zweiter Versuch, heute von der Poststelle abgeholt, werde ich die Sendung morgen retournieren.



Es scheint so, als ob diese Marken aufgebraucht werden sollen und Sammler die offensichtlich gern haben wollen. :-)

VG Ben.
 
prinzlodi Am: 14.02.2024 18:52:50 Gelesen: 4219# 58 @  
@ Ben 11 [#57]

Ja, das einzig Richtige in diesem Fall - Retournieren!

Am besten mit Kreuzchen bei Mängelanzeige und Begründung:

Denn es kann nicht sein, dass einerseits, diese Marken vom Pressesprecher als fehlerhaft bezeichnet werden, und andererseits wochenlange dieselbige zentral ausgeliefert wird.

Ich erwarte ja nicht, dass alles aus dem letzten Zumwinkelchen zurückgerufen wird, aber die recht einfach greifbaren Paletten in Weiden hätten sie ja schon aus dem Verkehr ziehen können.
 
prinzlodi Am: 14.02.2024 19:19:22 Gelesen: 4204# 59 @  
@ Ben 11 [#57]

Ich habe gerade eben eine subjektive Momentaufnahme auf ebay gemacht über das Preisniveau der einzelnene Flaschenpost-Varianten.

Ich führe hier jeweils den billigesten Sofortkauf-Preis inclusive Porto für eine Einzelmarke und ein Zwischenstegpaar auf:

Bogenmarke: 1,65 - Paar (z.B. oberer Bogenrand): 1,85
Rolle 2. Auflage (Enschede mit korrektem Matricxcode): 1,95 - Zwischensteg: 2,15
Rolle 3. Auflage (Bundesdruckerei 010): 1,95 - Zwischensteg: >5 EUR
Rolle 4. Auflage (Bundesdruckerei 10): 2,20 - Zwischensteg: 2,95
Rolle 1. Auflage (kopfstehender Matrixcode): 2,95 - Zwischensteg: 3,35

Ferner haben nach obenhin Verkäufer der 3. Auflage viel Preisphantasie (z.B. dreistellige Preise für ganze Rollen, die andere Leute hier im Forum empört verschmähen), aber sieht man mal von diesen Spezialitäten ab (für ein Zwischenstegpaar der 3. Auflage unter 5EUR müsste man sein Glück im Auktionsformat suchen), so liegt bei Einzelmarken aktuell die 3. Auflage preislich zwischen der 2. und 4. Auflage.

Relativ selten wird nur die 1. Auflage bleiben (hier stürzte sich vor einem Jahr die Sammlerschar nicht auf Nachkäufe, manche hielten diesen Bug eventuell auch für ein Feature (denn ein kopfstehender Matrixcode ist informationstechnisch kein Fehler), und irgendwann gab es dann heimlich still und leise stattdessen die 2. Auflage).

Paradox ist, dass - obwohl in Weiden ausverkauft - die Bogenmarken auf ebay immer noch am günstigsten gehen.
 
asmodeus Am: 14.02.2024 20:04:37 Gelesen: 4174# 60 @  
@ Ben 11 [#57]

Wieder ein Frühdatum der Verpackung. 13.52 Uhr und 32 Sek.
 
Vernian Am: 14.02.2024 21:02:08 Gelesen: 4140# 61 @  
@ Ben 11 [#57]

Mir wurde aus Weiden eine Rolle vom 18.01.2024 (13:01:08) geliefert - also Type 4. Wenn Du tauschen möchtest (allerdings habe ich die Packung an der Unterseite bereits geöffnet und den "Endklebestreifen" der Rolle entfernt bevor dessen Kleber vielleicht zu sehr haftet und die Marke beschädigt) - ich hätte gerne eine 010er-Rolle. Meine Email findet sich in meinem Profil.

Best

V.
 
Ben 11 Am: 14.02.2024 21:08:18 Gelesen: 4135# 62 @  
@ prinzlodi [#59]

(z.B. dreistellige Preise für ganze Rollen, die andere Leute hier im Forum empört verschmähen)

:-) Du meist ich sollte die Rolle mit der selten frühen Herstellungsangabe lieber im Ganzen oder gestückelt in die Bucht werfen und auf horrende Gewinne hoffen. Hm, auch eine Idee.

Ich packe sie wieder aus.

Aber die Rolle nimmt einen anderen Weg im Tausch gegen eine 4. Auflage. Das gefällt mir besser. Und so kann vielleicht zum Wochenende hin schon mal die Unterschiede im Druckraster erforschen.

@ Stefan [#53],

vielen Dank für Deine spontane Vermittlung. :-)

Danke für Dein Angebot Vernian, die Rolle ist schon vergeben.

zufriedene Grüße sagt
Ben.
 
Vernian Am: 14.02.2024 21:37:56 Gelesen: 4103# 63 @  
@ Ben 11 [#62]

Glückwunsch - Schade für mich.
 
Stefan Am: 16.02.2024 18:33:04 Gelesen: 3921# 64 @  
@ spain01 [#54] und [#55]

Danke für deine Mühen. Leider benötigt man scheinbar eine Originalvorlage, um etwas vernünftig zu erkennen.

@ Ben 11 [#56]

Auch dir vielen Dank für die Aufschlüsseldung der Winkel. Kannst du bitte nochmals schauen, ob die Angabe von 165° für die Farbe Magenta der ersten und zweiten Auflage (Enschedé) korrekt ist (oder ein Tippfehler vorliegt)?

Es wird, wie bereits beschrieben, interessant werden, ob der Schwaneberger Verlag (Michel-Redaktion) für die 010-er Ausgabe eine eigene Hauptnummer oder eine Unternummer vergeben wird. Ohne die zusätzliche Fehlangabe "010" würde ich regulär von einer Unternummer der Hauptnummer Mi-Nr. 3723 ausgehen. Die farbliche Abweichung der dritten Auflage im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Auflagen resultiert (gemäß der Info eines Kollegen, der sich mit Offsetdruck auskennt) normalerweise aus einer abweichenden Reihenfolge der einzelnen Druckfarben im Briefmarkendruck.

Die Hersteller der jährlichen Vordruckblätter (Leuchtturm, Lindner, Safe, Schaubek usw.) dürften sicherlich Interesse haben, die Info zur zukünftigen Katalogisierung zu erhalten. Leuchtturm liefert bereits den Jahrgang 2023 aus [1], dito Lindner [2] und Schaubek [3]. Bei Safe soll der Nachtrag ab März 2024 lieferbar sein [4].

Gruß
Stefan

[1] https://www.leuchtturm.de/leuchtturm-sf-nachtrag-bundesrepublik-deutschland-2023.html
[2] https://www.lindner-original.de/briefmarken-vordruckalben/lindner-t-vordruckblaetter-einzel-jahrgaenge/nt2023/deutschland-nachtrag-jahrgang-2023/a-1111138016
[3] https://www.schaubek.de/Nachtrag-Bundesrepublik-2023-Brillant
[4] https://www.safe-album.de/BRD-Dual-Nachtrag-2023
 
Ben 11 Am: 19.02.2024 19:19:33 Gelesen: 3677# 65 @  
@ Stefan [#64]

Guten Abend Zusammen,

Leider benötigt man scheinbar eine Originalvorlage, um etwas vernünftig zu erkennen.

Nun, für eine Beurteilung ist es sinnvoll, wenn die Rasterpunktverläufe erkennbar sind. Mit welchem Gerät diese sichtbar gemacht werden, ist egal. Ich verwende hier gern mein Mikroskop.

Die farbliche Abweichung der dritten Auflage im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Auflagen resultiert (gemäß der Info eines Kollegen, der sich mit Offsetdruck auskennt) normalerweise aus einer abweichenden Reihenfolge der einzelnen Druckfarben im Briefmarkendruck.

Das kann eine Rolle spielen, ist in diesem Fall aber nicht so.

Kannst du bitte nochmals schauen, ob die Angabe von 165° für die Farbe Magenta der ersten und zweiten Auflage (Enschedé) korrekt ist (oder ein Tippfehler vorliegt)?

Ja, dann schauen wir uns das doch einmal genauer an. :-)

Die beiden "Enschedé-Ausgaben" beurteile ich als drucktechnisch identisch. Sie unterscheiden sich nur in der Lage des Data-Matrix-Codes und der Position des Bar-Codes auf dem Zwischenfeld.

Links die erste Auflage und rechts die zweite.



Im Übergang zwischen dem hellem und dem dunklem Sand finden wir erste Informationen zu den Winkeln. Gut zu erkennen ist Gelb auf 0°. Auch Magenta ist gut zu sehen, wobei die 165° noch nicht eindeutig sind. Es könnten auch 75° sein, wenn man den zweiten Schenkel der Rasterlinie berücksichtigt. Im Körper des Fisches finden wir wieder Gelb und zusätzlich Cyan auf 105°. Aber auch das ist noch nicht ganz klar und könnte auch 15° heißen.



Interessant wird es im Glas der Flasche: Die Rasterpunkte von Cyan berühren sich an zwei Seiten und bilden eine Kette. Das wäre der Nachweis für elliptische Rasterpunkte. Magenta bildet hier noch keine Berührungen aus. Diese bildet sich erst im Seepferdchen und dem umliegenden Wasser.

Interessant ist hier auch die Farbe Schwarz im Winkel von 45°, was nicht einfach zu erkennen ist, denn es könnte sich auch um eine Farbmischung aus Gelb-Magenta-Cyan handeln.

Alleinstehend ist Schwarz nur in den Schnüren sichtbar. Allerdings ohne Raster.



In der zweiten Auflage sind die Kettenlinien von Cyan und Magenta sehr deutlich zu erkennen. Und auch das Problem von Schwarz: die Punktlinien verlaufen genau in der gleichen Richtung wie Magenta. Damit hat Schwarz hier keinen eigenen Rasterwinkel.



Das wäre meine erste Einschätzung, die zweite zu den Marken der Bundesdruckerei folgt später.

Viele Grüße einstweilen.
Ben.
 
Ben 11 Am: 19.02.2024 22:01:49 Gelesen: 3613# 66 @  
@ Ben 11 [#65]

Flaschenpost Teil 2: die Marken der Bundesdruckerei Berlin.



Vorausschicken möchte ich, dass die Bestimmung der Rasterwinkel hier recht kompliziert ist. Der Bildaufbau sieht unter der Vergrößerung recht "verwaschen aus"

Auflage 3 mit "010".

Im Sandübergang finden wir wenige Informationen. Ein paar weiße horizontale Linien deuten das Gelb auf 0° an. Die Wertziffer wird mit Schwarz auf 15° eingefasst. Im Sand liegen die Rasterpunkte sehr eng beieinander, sie sind also größer, als bei Enschedé, was dazu führt, dass die Farben dunkler wirken. Es gibt keine weißen Stellen zwischen den Punkten. Im dunklen Sand gibt es kleine schwarze Rasterpunkte.

Immerhin können wir im Fisch das gelbe Raster bestätigen. Auch Cyan ist auf 75° gut zu sehen.



Die Flaschenpost bestätigt Magenta auf 45° und zeigt Cyan mit einem Punktschluß an allen 4 Quadrantpunkten. Eine Ellipse bildet sich nicht.

Der Punktschluß an allen 4 Quadrantpunkten führt dazu, dass die weiße Fläche zwischen den Rasterpunkten sehr schnell sehr klein wird. Die Farbe wirkt sprunghaft dunkler. Drucktechnisch spricht man hier von einem "Tonwertsprung". Das Seepferdchen zeigt noch einmal Cyan auf 75°



Die 4. Auflage bringt drucktechnisch nichts Neues.

Die Farben sind etwas dunkler, als bei Enschedé, jedoch heller als bei der 3. Auflage. Gelb auf 0°, Magenta auf 45°.



Cyan auf 75° und Schwarz auf 15°. In der Glasflasche wieder der Punktschluss bei Cyan.



Mein Fazit daraus: Drucktechnisch liegt bei der 3. Auflage kein Produktionsfehler der Bundesdruckerei vor, da die Rastertechnologie übereinstimmt.

Die farbliche Abweichung der dritten Auflage im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Auflagen resultiert (gemäß der Info eines Kollegen, der sich mit Offsetdruck auskennt) normalerweise aus einer abweichenden Reihenfolge der einzelnen Druckfarben im Briefmarkendruck.

Die Begründung, warum das nicht plausibel ist, liegt in der Herstellung der Marken durch zwei Druckereien, die unterschiedliche Maschinen und Rastertechnologien verwenden. Über die Breite der Zwischenstege kann man die unterschiedlichen Durchmesser der Plattenzylinder ausrechnen.

Zur Entstehung vielleicht folgendes Szenario als Gedankenspiel:

- Die Deutsche Post gibt einen Nachauftrag zum Druck der 10-Cent-Marke an R.J.Enschedé. Da Enschedé bereits diese Marken gedruckt hat, wird kein Layout mit dem Auftrag mitgegeben.
- Enschedé gibt den Auftrag jedoch zurück. Warum, ist nicht bekannt. Vielleicht ist die Maschine ausgelastet oder gerade in Wartung / Reparatur.
- Die Deutsche Post gibt den Auftrag sofort an die Bundesdruckerei weiter. Weil die Zeit drängt, wird aber das Layout vergessen.
- Die Bundesdruckerei nimmt den Auftrag an und fordert auch das Layout an.
- Bei der Deutschen Post wird in aller Hektik versehentlich ein "früheres Entwurfslayout" aus dem Rechner gezogen, welches eigentlich schon mal verworfen wurde, und an die Bundesdruckerei geschickt.
- Die Bundesdruckerei führt den Auftrag mit jetzt vollständigen Unterlagen aus.
- Später erfolgt die Korrektur mit dem richtigen, aktuellen Layout.

Den tatsächlich Ablauf der Ereignisse weiß ich natürlich nicht.

Viele Grüße
Ben.
 
Stefan Am: 22.02.2024 20:10:22 Gelesen: 3357# 67 @  
Die Deutsche Briefmarken-Revue (DBR) hatte am 24.01.2024 zuerst online und kurze Zeit später gedruckt mit einem kleinen Artikel zum "Fehldruck" der 010 Cent in der Ausgabe Februar 2024 nachgelegt, siehe Beitrag [#2]. Mittlerweile ist in der März-Ausgabe der DBR ein ganzseitiger Artikel erschienen, welcher Ende letzter Woche (ca. 16.02.2024) an die Abonnenten ausgeliefert wurde. Die Deutsche Briefmarken Zeitung (DBZ) veröffentlicht einen Artikel (etwa eine viertel Seite) und zusätzlich einen Leserbrief in der aktuellen Ausgabe 05/2023, welche derzeit an Abonnenten ausgeliefert wird.

In beiden Zeitschriften wird vermeldet, dass der Schwaneberger Verlag (Michel-Redaktion) diesen "Fehldruck" als Unternummer und nicht als eigene Hauptnummer veröffentlichen wird. Man darf gespannt sein, wie demnächst die Neuheitenkatalogisierung in der Michel-Rundschau aussehen und der Verlag dies preislich erstmalig ansetzen wird.

Im jetzigen DBR-Artikel äußert der Autor Herr Billion eigene Überlegungen, wie dieser Fehldruck zustande gekommen sein könnte. Die Argumentation klingt in sich durchaus schlüssig und ist als Artikel für interessierte Sammler in jedem Fall lesenswert.

Gruß
Stefan
 
drmoeller_neuss Am: 23.02.2024 10:26:33 Gelesen: 3239# 68 @  
Ich hoffe, dass ich die Diskussion nicht zu sehr unterbreche, aber an alle Sammlerfreunde und -freundinnen, die auf ebay für diesen "Fehldruck" viele Euronen gelatzt haben:

Ich habe jetzt auch ein Exemplar, erworben für 1,20 EUR von einem Sammlerkollegen auf dem wöchentlichen Tauschtag in Ulm. Ja, es lohnt sich noch, in einem Ortsverein mitzumachen.

Für alle, die mitmachen wollen: Briefmarkenverein Ulm [1], trifft sich jeden Montag ab 16:30 in Ulm-Söflingen in der Eisenbahner-Sportverein-Gaststätte (direkt neben Edeka).

[1] https://ulmphila.de/
 
Meisterbetriebsmeister Am: 23.02.2024 10:42:17 Gelesen: 3225# 69 @  
@ drmoeller_neuss [#68]

Zu dem Preis hättest Du die Marken auch von mir haben können.

Aber es wäre eine nette Werbe-Idee für Vereine, um die Besucherzahlen zu erhöhen.

"Komm zum Vereinsabend und beziehe die Top-Rarität des Jahres für 1,20 Euro". ;-)
 
Ben 11 Am: 23.02.2024 21:51:49 Gelesen: 3110# 70 @  
@ Stefan [#67]

Im jetzigen DBR-Artikel äußert der Autor Herr Billion eigene Überlegungen, wie dieser Fehldruck zustande gekommen sein könnte. Die Argumentation klingt in sich durchaus schlüssig und ist als Artikel für interessierte Sammler in jedem Fall lesenswert.

Da habe ich heute schon wieder auf dem Heimweg den Umweg über unsere Hauptbahnhofsbuchhandlung gewählt, um diese Zeitschrift zu erwerben. :-)

Demnach hat also das Versandzentrum Weiden eigenständig die Bestellung aufgegeben. Naja, die weiße Verpackung erinnert dann auch an die unbedruckten Rückseiten der Folienblätter, die für das Versandzentrum hergestellt wurden. Nur, ich meine mich zu erinnern, dass es auch Postfilialen gab, an denen man die "010"-er Ausgabe erwerben konnten.

Die geschilderte "Dummy"-Produktion mit Wertstufe 000 ist vorstellbar, gibt es doch auch Banknoten damit. Nur, die Abwandlung einer "Dummy"-Vorlage durch einen Mitarbeiter in "010" kaum. Es gab bereits 2021 auch eine 5-Cent Marke aus Berlin ohne vorangestellte Null. Es dürfte also bekannt sein, wie die Wertstufen geschrieben werden. Eine Veränderung, denke ich, ist nicht so einfach möglich, wenn die Vorlagedatei nur als fertiges Bild existiert, von dem die Farben einzeln aufgerastert werden. Das Editieren eines "Textfeldes" mit der Ziffer ist bei einem Bild eben nicht vorstellbar.

nachdenkliche Grüße von
Ben.
 
Vernian Am: 24.02.2024 01:46:09 Gelesen: 3055# 71 @  
@ Ben 11 [#70]

Es gab bereits 2021 auch eine 5-Cent Marke aus Berlin ohne vorangestellte Null.

Bitte was ?
 
Ben 11 Am: 24.02.2024 08:04:33 Gelesen: 3012# 72 @  
@ Vernian [#71]

Die zum Beispiel. Aber stimmt, die Rollenmarken kamen etwas später von der Bundesdruckerei.



übrigens auch mit Plattenkanal.

VG
 
Rolf St. Am: 27.02.2024 20:03:08 Gelesen: 2729# 73 @  
@ Journalist [#1]

Guten Abend, ich habe schon am 10.01.2024 den Schwaneberger Verlag angeschrieben, aber bisher keine Antwort zu meiner Mail erhalten. Mein Brief datiert vom 04.01.2024.

Hier mein Schreiben an den Verlag:

Guten Tag,

ich habe in der Geschäftspost den angehängten Brief entdeckt. Es ist ein Einwurf Einschreiben, welches in einem Briefzentrum am 04.01.2024 entwertet wurde. Dieser Brief weist 3 Marken des Wertes zu 1 €, sowie zwei Marken zu 0,10 € der Serie Welt der Briefe auf. Auf den ersten Blick ist dies ein unspektakuläre Brief. Bei näherer Betrachtung fiel mir dann die beiden 10 cent Werte auf. Sie weisen als Wertangabe 010 auf. Ich habe daraufhin im Internet gestöbert und diesbezüglich nichts gefunden. Beide Marken sind in der Farbe auch dunkler und der gelbe Farbton unten links ist orange, sowie das Seepferdchen ist von der Farbe her in einem roten Farbton.

Nun meine Frage: Ist diese Marke der MICHEL-Redaktion schon bekannt?

Falls ihnen diese Marke nicht bekannt ist, kann ich ihnen den Brief zur Begutachtung zur Verfügung stellen.

Mit freundlichem Gruß

Rolf Stürmer



 
Frankenjogger Am: 27.02.2024 20:53:29 Gelesen: 2695# 74 @  
Hallo,

am Wochenende wurde ein (sicherlich philatelistisch beeinflusster) Beleg mit 7 Stück der 010 Ct-Marke auf ebay versteigert und auch verkauft.



Der Endpreis betrug 18,50 €

Eine Seltenheit kann das nicht sein, oder das Interesse ist einfach nicht existent.

Weiterhin werden die Marken zu unterschiedlichsten Preisen angeboten und auch verkauft. Z.B. ein Stück mit Zwischensteg gestempelt. Auch bei diesem Preis (mittlerweile unter 3 €) kann ich keine Seltenheit erkennen.



Und das alles in der Hype-Phase dieser Marke!

Viele Grüße,
Klemens
 
asmodeus Am: 27.02.2024 21:52:25 Gelesen: 2654# 75 @  
@ Frankenjogger [#74]

Ganze Rollen wurden so zwischen 61 € bis 299 € versteigert - Einzelmarke von circa 0,30 bis 1,49 €. Auch kein Seltenheitswert.
 
jpvde Am: 27.02.2024 23:09:29 Gelesen: 2617# 76 @  
Hallo,

Obwohl ich eigentlich nicht wirklich Moderne Marken sammele, (ich beware die Briefe die ich bekomme wohl immer), gibt es jemand die mir diese 010 Marke auf Brief schicken kann in die Niederlande? Ich las einige Berichte hier oben über 1,20 für die Marke. Für so ein Betrag, dazu selbstverstandlich mit normalen Porto Kosten nach den Niederlanden ist es wohl für mich toll eine zu bekommen. Wenn jemand so etwas machen konnte, bitte schreibe ein PN.

Grusse,
Jean-Paul
 
filunski Am: 02.03.2024 00:18:33 Gelesen: 2276# 77 @  
Hallo zusammen,

gestern bei mir ganz unspektakulär im Briefkasten:



Ganz normale Bedarfspost, weder philatelistisch beeinflusst, noch überhaupt aus philatelistischen Gründen verschickt.

Viele Grüße,
Peter
 
jpvde Am: 02.03.2024 12:36:19 Gelesen: 2172# 78 @  
@ jpvde [#76]

Ich kann melden dass mir ein Brief mit 010 Marke geschickt wurde. Werde diese später abbilden.

Grüsse,
Jean-Paul
 
Stefan Am: 04.03.2024 18:40:46 Gelesen: 1951# 79 @  
Auf dem Philaseiten-Treff in Essen-Steele am vergangenen Samstag war auch dieser "Fehldruck" ein Thema gewesen. Dabei kam die Überlegung auf, dass hier in diesem Thema noch kein Scan verfügbar ist, welcher alle vier Auflagen gemeinsam auf einem Bild für einen direkten Vergleich untereinander zeigt. Dies sei nachfolgend umgesetzt:



4 Auflagen der Bund Mi-Nr. 3727 von 2022 bis 2024



4 Auflagen der Bund Mi-Nr. 3727 von 2022 bis 2024 - links die Auflagen 1 und 2 sowie rechts die Auflagen 3 und 4

Die Auflagen 1 und 2 sowie 3 und 4 unterscheiden sich vor allem durch den gelblichen bzw. orangefarbenen Farbton im Bereich der Nominalangabe. Die erste Auflage weist einen kopfstehenden Matrixcode auf, erkennbar an der senkrecht verlaufenden dicken Linie rechts außen und unten (im Vergleich zur zweiten Auflage mit der dicken Linie oben und senkrecht verlaufend links außen). Die dritte und vierte Auflage sind neben der erwähnten Farbgebung im Vergleich zu den ersten zwei Auflagen im Fall der dritten Auflage auch an der Anzahl der Ziffern erkennbar.

Gruß
Stefan
 
jpvde Am: 07.03.2024 19:19:04 Gelesen: 1705# 80 @  
@ jpvde [#78]

Habe inzwischen den Brief erhalten.

Danke Dieter!

Grusse,
Jean-Paul


 
Stefan Am: 05.04.2024 21:15:50 Gelesen: 1109# 81 @  
Zwischenzeitlich ist in diesem Thema hier im Forum Ruhe eingekehrt und der letzte Beitrag fast einen Monat her. Mittlerweile ziehen weitere Printmedien nach und die aktuellen April-Ausgaben der Michel-Rundschau (Mi-Ru, Seite 12/13) und der "philatelie" (Seite 24) berichten über diesen Fehldruck. Spätestens jetzt sollte das Gros der Sammler über den Fehldruck informiert sein (soweit für das eigene Sammelgebiet relevant). Gleichzeitig gibt die Michel-Redaktion vom Schwaneberger Verlag die neuen Katalognummern für den neuen Michel Deutschland-Spezial 2024 bekannt, welcher am 05.04.2024, also heute, erscheint:

Mi-Nr. 3723 A II K für den kopfstehenden Matrixcode (erste Auflage) und
Mi-Nr. 3723 A I F für den Fehldruck mit der Angabe "010" (dritte Auflage)

Gemäß dem zweiseitigen Artikel der Mi-Ru war der Redaktion bereits am 17.01.2024 dieser Fehldruck bekannt, an dem Tag informierte ein Sammler die Redaktion. Allerdings war noch nicht klar, wie eine Katalogisierung erfolgen wird, weshalb weitere Recherchen notwendig wurden. Die Frage der Katalogisierung wurde nun geklärt. Beide Auflagen werden aus Sicht der Redaktion als Produktionsfehler betrachtet, weshalb ab sofort eine Katalogsierung als Abart erfolgt.

Damit der Beitrag nicht bildlos bleibt, nachfolgend eine Mehrfachfrankatur des Fehldrucks als Großbrief zu 16x 0,10 Euro = 1,60 Euro vom 12.02.2024:



Gruß
Stefan
 
Vernian Am: 12.04.2024 14:43:45 Gelesen: 794# 82 @  
Stefan hat es im vorangegangenen Beitrag schon benannt: Es ist ruhig geworden um das Thema, aber vor allem: MICHEL will diese "Variante" nur als Abart im Spezial führen.

Genau DAS ist es, was bei mir blankes Unverständnis auslöst.

Dass eine kopfstehender DMC nur als Abart notiert wird, weil er einem Laien vermutlich optisch gar nicht ins Auge springt, ist für mich noch nachvollziehbar, selbst wenn die Auflage- und Verbreitung in die Tausende gehen dürfte. Auch wenn das genau genommen kaum etwas anderes darstellt.

Dass aber eine Variante, bei der die Wertbezeichnung in der Größe eines halben Zentimeters jedem Laien bei Vorlage beider "Typen" (regulär und Fehlfabrikation) sofort ins Auge springen wird, die ebenfalls zu tausenden produziert und verkauft wurde und entsprechend in Gebrauch und Umlauf geraten ist, lediglich in einem "Spezial-Katalog" als Fehldruck gelistet werden soll, und nicht auch in dem "normalen" Katalog oder auch der reduzierten Junior-Variante - für diese (eigenmächtige) Entscheidung der MICHEL-Redaktion habe ich kein Verständnis … Werden doch (zumindest in meinem "jüngsten" Michel Deutschland 2013/4) die BRD Nr. 255 K oder die 310/1 b weiterhin gelistet und bewertet.

Natürlich können sich hier die Geister scheiden, aber bei der Menge an in den Verkehr gelangten 010er und deren Produktionshistorie und der Offensichtlichkeit des Fehlers, gehört dieser "Faux-Pas" moderner Postgeschichte wenigstens als Unternummer auch in den regulären Deutschland-Katalog, eigentlich sogar auch in die stark abgespeckte Version "Junior". Als Unternummer, damit er nicht in den Jahrgangs-Wertetabellen für den 0-8-15-Abo-Sammler zum "Muss" wird, aber doch zumindest in die normale Katalogisierung. Denn es handelt sich ja nun nicht um einen in geringer Zahl auftretenden Fehldruck oder einer Teilauflage mit fehlender Zähnung oder vergleichbarer, i.d.R. herstellungsbedingter Fehler oder Abarten, sondern um eine ganz normal in tausenden gedruckten und verbreiteten Briefmarke - eigentlich eher ein "Fehler auf Marke" - Thema als ein Fehldruck, genau genommen ist es ja noch nicht mal ein Fehldruck, sondern eine Variante.
Ein "Fehldruck" (und auch eine Abart) ist eine herstellungsbedingte Abweichung, die üblicherweise nur eine geringe Teilmenge einer Gesamtauflage betrifft. "Inverted Jenny" beispielsweise, oder eben ausgefallene Zähnungsreihen oder ganz ausgefallene Zähnungen. Natürlich ist, mit den fortschreitend automatisierten-digitalen Produktionstechniken, auch dieser Fehler der zusätzlichen Null eine herstellungsbedingte Abweichung, und auch sie betrifft nur eine Teilauflage der Gesamtmenge - aber:

Eine Teilauflage, die in etliche Tausend Exemplare geht, ein Fehler, den fast ein Blinder erkennen kann und der eben aufgrund der in Umlauf / Gebrauch gelangten Menge eben nicht mehr als "fehlerhafte Produktion", sondern als herstellungsbedingte Variation zu werten ist.

Warum wird eine nur schwer identifizierbare Farbvariation in Nachauflage (MiNr. 310/1 b) als nennens- und sammelwürdig bei MICHEL geführt, während eine absolut augenscheinliche differenzierende Ausgabe als Fehldruckvariante nur im Spezialkatalog mit derartigen Abweichungen geführt wird?

Das erschließt sich mir in keinster Weise.

Best

Vernian
 
TeeKay Am: 12.04.2024 15:58:20 Gelesen: 752# 83 @  
Die Entscheidungen des Schwaneberger Verlages ergeben öfter keinen Sinn. Die 010 ist eindeutig kein Fehldruck, sondern eine ganz bewusst in der Form in großer Auflage hergestellte Ausgabe, für die es mit Sicherheit diverse Freigaben gab. Jemand muss den Druck in exakt der Form freigegeben haben. Jemand muss den Versand der Ausgabe in exakt der Form an diverse Filialen freigegeben haben. Und jemand entschied, dass die Ausgabe in genau der Form auch abverkauft wird.

Aber gut, Schwaneberger geht ja gern eigene Wege. So wie auch die tolle deutsche Kryptomarke als Markenheftchen/Folienblatt katalogisiert wurde, woraufhin bei der Post die Sektkorken knallten, während die organisierten Markenheftchensammler der Definition anhängen, dass nur das ein Markenheftchen ist, was den Postkunden die Bevorratung mit mehreren Marken ermöglichen soll.
 
opti53 Am: 12.04.2024 22:44:31 Gelesen: 635# 84 @  
Hallo,

wie hier schon mehrfach festgestellt wurde, ist die Menge der produzierten 010-Marken wohl nicht extrem niedrig. Umso mehr erstaunt es, dass diese Variante im neuesten Michel Spezial (2024) mit stolzen 7,- M€ bewertet wird. Für den umgedrehten DMC hat Michel noch keinen Preis gefunden.

Viele Grüße

Thomas
 
Stefan Am: 13.04.2024 10:17:50 Gelesen: 549# 85 @  
@ opti53 [#84]

wie hier schon mehrfach festgestellt wurde, ist die Menge der produzierten 010-Marken wohl nicht extrem niedrig. Umso mehr erstaunt es, dass diese Variante im neuesten Michel Spezial (2024) mit stolzen 7,- M€ bewertet wird. Für den umgedrehten DMC hat Michel noch keinen Preis gefunden.

Ich glaube, du vertust dich. Bei dem "Fehldruck" der Ausgabe zu 010 Cent handelt es sich um eine regulär produzierte Nachauflage. Diese dürfte sich sicherlich nicht nur im sechsstelligen Bereich bewegen - vermutlich eine Auflage deutlich > 1 Mio Exemplare, vielleicht auch > 10 Mio Stück - es muss sich auch lohnen die Druckmaschine anzuwerfen. Man müsste man die Matrixcodes der greifbaren Briefmarken auslesen um ansatzweise ein Gefühl für die ursprünglich avisierte Auflage zu bekommen.

Wir sind uns einig, dass die DPAG, nachdem der "Fehldruck" bekannt wurde, im Januar 2024 eine korrigierte Nachauflage in der Bundesdruckerei in Berlin (vierte Auflage) veranlasst hatte (Verpackungsdatum 18.01.2024). In der Versandstelle in Weiden, welche gleichzeitig für die Belieferung der Post(Partner)shops, Direktbesteller (Gewerbetreibende) und der Sammler zuständig ist, hatte man zumindest einige Tage lang der Verkauf der Ausgabe zu 10 Cent gestoppt (siehe Beitrag [#2]) und dann die Auslieferung wieder aufgenommen. Dabei wurden auch "Fehldrucke" verkauft. Ob dies absichtlich geschah oder hier schlichtweg Nachlässigkeit einzelner Mitarbeiter in Weiden vorlag, wissen wir nicht. Ich gehe davon aus, dass der "Fehldruck" seit Februar normalerweise nicht mehr an die Filialen ausgeliefert wurde. Damit entspräche die ursprünglich in der Bundesdruckerei in Berlin gedruckte Auflage nicht der anschließend verkauften Auflage.

Es ist anzunehmen, dass eine fünfstellige Anzahl der "Fehldrucke" zwischen Dezember 2023 und Februar 2024 in den Verkauf und u.a. dank der online schnell verfügbaren Infos auf Philaseiten und gedruckt in der Briefmarken-Revue (Februar-Ausgabe) vieles davon in Sammlerhand gelangte bzw. man selbst auch in Filialen der DPAG ganze Rollen erwerben konnte, wobei die Filialen i.d.R. nur eine begrenzte Anzahl Rollen an Briefmarken zu 10 Cent (egal aus welcher Auflage) auf Vorrat zur Verfügung hatten (dem Vernehmen nach ein oder vielleicht auch zwei Rollen). Der Kaufpreis einer Rolle zu 200 Marken von 20,00 Euro war sicherlich auch ein relevanter Punkt, gleich eine ganze Rolle zu erwerben, wenn man überhaupt das Glück hatte, etwas zu finden. Viele Filialen hatten Ende Januar bzw. Anfang Februar 2024 keine "Fehldrucke" im Bestand gehabt bzw. waren mit anderen Briefmarken zu 10 Cent zum Verkauf ausgestattet (in meinem Fall in 13 von 15 besuchten Filialen).

Ich halte daher einen Katalogwert von 7,00 Micheleuro erst einmal für nicht zuviel. Wohin der Katalogpreis zukünftig gehen wird, sehen wir in den nächsten Jahren.

Gruß
Stefan
 
prinzlodi Am: 13.04.2024 10:19:45 Gelesen: 548# 86 @  
@ Vernian [#82]

Dass aber eine Variante, bei der die Wertbezeichnung in der Größe eines halben Zentimeters jedem Laien bei Vorlage beider "Typen" (regulär und Fehlfabrikation) sofort ins Auge springen wird, die ebenfalls zu tausenden produziert und verkauft wurde und entsprechend in Gebrauch und Umlauf geraten ist, lediglich in einem "Spezial-Katalog" als Fehldruck gelistet werden soll, und nicht auch in dem "normalen" Katalog oder auch der reduzierten Junior-Variante - für diese (eigenmächtige) Entscheidung der MICHEL-Redaktion habe ich kein Verständnis … Werden doch (zumindest in meinem "jüngsten" Michel Deutschland 2013/4) die BRD Nr. 255 K oder die 310/1 b weiterhin gelistet und bewertet.

Warum die 310/311 a/b (bei diesen Katalognummern geht es um Farbunterschiede) immer noch - und sogar im JUNIOR Katalog - gelistet ist, dafür habe ich eine Vermutung:

Der sauteure Michel Farbenkatalog braucht nämlich in Zukunft auch noch seine Existenzberechtigung...

Anonsten ist es mir erst einmal egal, ob die Unterschiede bei der 10ct-Marke eine Abart, ein eigener Typ oder sonstwas ist (Richtig selten ist ja keine der 4 Varianten, und generell sind die Preisansätze im Michel für Neuheiten etwas komisch, wie kürzlich auch mal eine Kolume in der DBR erörterte).

Bloss wenn die Michel-Klassifizierung dazu führt, dass diese 4 Arten nur im Spezial-Katalog, und nicht im für den Einsteiger und dem Mainstream relevanten Kompakt- oder Normal-Katalog, aufgeführt sind, dann schneidet sich der Michel in sein eigenes Fleisch. Denn wenn sich ein neugieriger und unbedarfter Sammler, der verschiedene 10ct-Marken aus dem Postumlauf hat und sich interessiert, was es mit den Unterschieden auf sich hat, informieren möchte, dann findet er Antworten sehr leicht im Internet (es gibt mittlerweile viele Fach- und Forenbeiträge hierzu). Schaut er hingegen in den Katalog und findet dazu nicht, zweifelt er die Kompetenz des Katalogs an und kommt zum Schluss, dass er in Zukunft ja auch ohne Katalog sammeln kann.
 
prinzlodi Am: 13.04.2024 10:55:03 Gelesen: 523# 87 @  
@ TeeKay [#83]

Aber gut, Schwaneberger geht ja gern eigene Wege. So wie auch die tolle deutsche Kryptomarke als Markenheftchen/Folienblatt katalogisiert wurde, woraufhin bei der Post die Sektkorken knallten, während die organisierten Markenheftchensammler der Definition anhängen, dass nur das ein Markenheftchen ist, was den Postkunden die Bevorratung mit mehreren Marken ermöglichen soll.

Dass der Michel für das Krypto-Heftchen eine Markenheftchen-Nummer vergeben hat, ist mir bekannt.

Aber wurde von den "organisierten Markenheftchensammlern" offiziell verlautbart, dass dies kein Markenheftchen sei?

Weil ehrlich gesagt, ist für mich intuitiv das Krypto-Booklet eher ein Markenheftchen (auch wenn es nur eine Marke enthält), als dass ich Folienblätter, die ja gar keinen Heftchencharakter haben, als Markenheftchen bezeichnen würde.

Irgendwer hat die Folienblätter als "ungefaltete Markenheftchen" bezeichnet. Aber das Wort"ungefaltet" (im Unterschied zu "nicht faltbar") impliziert für mich, dass es an sich faltbar wäre - Aber welcher Sammler faltet schon ein Folienblatt?

Und was machen - auch wenn ich mit dieser Frage in ein Wespennest steche - die "organisierten Markenheftchensammler", wenn die Post ein Kryptomarkenheftchen herausgibt, welches mehrere Marken enthält und idealerweise sogar auch am Schalter erhältlich ist? - Da könnte man den Markenheftchencharakter nicht mehr wegdiskutieren!

[Mal sehen, ob die Marketingabteilung von der Post hier mitliest.]
 
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