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Thema: Polarpost
Michael Mallien Am: 01.11.2017 18:45:31 Gelesen: 22454# 1 @  
Polarpost ist im Bereich der Arktis oder Antarktis befördertes Postgut. Die Polargebiete beginnen jeweils an den Polarkreisen (Breitenkreisen) und reichen bis zu den Polen. Die Breitenkreise liegen bei 66,57° nördlicher bzw. südlicher Breite.

Polarpostsammler tragen Belege aus diesen Regionen zusammen. Ich habe ein Briefealbum mit entsprechenden Belegen erhalten und finde sie so interessant, dass ich sie euch zeigen möchte. Vielleicht gibt es ja ein paar Freunde der Polarpost, die auch etwas zeigen oder diskutieren möchten.

Ich beginne mit drei Belegen vom 4.3.1963 mit Stempeln aus Kotzebue, Alaska (66°54' N). Allen gemeinsam ist ein rechteckiger roter Abschlag Cape Thompson, Alaska, das laut Stempel auf 68°06' nördlicher Breite liegt.



Alle Belege sind mit 12 Cent frei gemacht.

Der zweite Beleg zeigt zusätzlich einen weiteren roten Rechteckstempel U.S. WEATHER BUREAU / PROJECT CHARIOT / KOTZEBUE, ALASKA:



Der dritte Beleg trägt einen roten Rechteckstempel PROJECT CHARIOT SITE, ALASKA. Dieser Ort befindet sich noch etwas nördlich von Cape Thompson.



Gruselig ist, was sich hinter dem Project Chariot verbirgt. Ich zitiere aus Wikipedia [1]:

Operation Chariot wurde im Jahr 1958 von der United States Atomic Energy Commission (AEC) geplant, um durch die Zündung einer Reihe von Wasserstoffbomben einen künstlichen Seehafen am Kap Thompson, Alaska 42 km südöstlich der Stadt Point Hope zu schaffen.

Wohl hauptsächlich aus wirtschaftlichen Gründen wurde später von dem Vorhaben Abstand genommen - Gottseidank!

Viele Grüße
Michael

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Chariot_(1958)
 
Michael Mallien Am: 02.11.2017 22:25:36 Gelesen: 22407# 2 @  
Die nächsten beiden Belege führen uns ganz in den Norden von Alaska.

1. Karte mit Stempel vom 9. April 1963 aus Kaktovik, Alaska (70°8' N).

Kaktovik wurde von dem Eskimo-Stamm der Inupiat besiedelt. Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Gegend ein Haupthandelsplatz für die Inupiat. Von besonderer Bedeutung war die Fischerei. In den 1950er-Jahren zogen Siedler aus dem nördlichen Alaska in die Gegend, um am Bau einer Start- und Landebahn sowie einer Radarstation der Distant Early Warning Line mitzuwirken. 1971 wurde Kaktovik als City inkorporiert. [1]



2. Karte mit Stempel vom 9. April 1963 aus Wainwright, Alaska (70°39' N).

Die Gegend um Wainwright wurde schon im 19. Jahrhundert besiedelt, die gegenwärtige Ortschaft Wainwright wurde jedoch erst 1904 gegründet, als der Alaska Native Service eine Schule baute und medizinische- und andere Dienste anbot. 1916 wurde ein Postamt errichtet und 1962 wurde Wainwright als City inkorporiert.



Um die Lage der Orte zueinander und in Alaska zu zeigen hier eine Verbindung aus Google-Maps. Auf der Karte sind unten links auch die Orte Chariot und Kotzebue zu sehen (s. Beitrag [#1]).



Viele Grüße
Michael

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kaktovik
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Wainwright_(Alaska)
 
Fips002 Am: 09.11.2017 21:02:56 Gelesen: 22358# 3 @  
Zu dem sehr interessanten Thema Polarpost (Arktis), beginne ich mit zwei Belege aus meiner Sammlung - Die Post der amerikanischen und kanadischen Driftstationen.

Die USA hatten sich verpflichtet, während des IGY 1957-58 zwei Driftstationen in der Arktis im Rahmen des Projektes "ICE SKATE" einzurichten. Für die Station "BRAVO" war die Eisinsel "T - 3" ein ideales Objekt. Für die Zwillingsstation "ALPHA" fanden Aufklärungsflieger ein 10 qkm großes Eisfeld bei 80°42´nördlicher Breite und 159° 20´westlicher Länge, das man am 12.4.57 besetzte.



Das US Atom-U-Boot "Skate" unternahm vom 09.8. - 19.8.1958 seine erste Nordpolfahrt. Nach Erreichen des Pols tauchte das U-Boote in einer offenen Wasserfläche im Treibeis, bei der Driftstation "ALPHA" auf. Etwa 100 Briefe nahm die "SKATE" mit.

Bei Erkundungsflügen durch die U.S.Air Force fand man wiederum ein geeignetes großes Eisfeld. Auf diesem wurde am 15.4.1959 die Driftstation "ALPHA 2" (CHARLIE) eingerichtet. Doch die Station "ALPHA 2" arbeitete nur neun Monate, denn ein Bruch der Scholle im September - Oktober 1959 zwang zu einer vorzeitigen Evakuierung.



Post von "T - 3" wurde ab und zu auch über die Driftstation "CHARLIE" geleitet.
Karte mit Cachet "CHARLIE", Kastenstempel und sehr seltenen Dreizeiler mit Koordinaten.

Bis 1959 erfolgte die Postbeförderung mit Flugzeugen grundsätzlich über das Armeepostamt, APO 23 Thule (Grönland. Seit 1959 ging die Driftstationspost über die APO 731 bzw. 98731 in Fairbanks (Alaska), die militärische Ladd Air Base, das Elmendorf AFB oder über die zivilen Postämter Anchorage und Barrow in Alaska. Ab 1965 nur noch Abstempelungen des Postamtes Barrow.

Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 11.11.2017 19:29:38 Gelesen: 22321# 4 @  
Heute zwei Belege von der Driftstation "ARLIS - II".

Im April 1959 hatten kanadische Bildmessflugzeuge vor der kanadischen Nordküste eine Eisinsel entdeckt.

Auf der Suche nach einer geeigneten Eisscholle für die Station "Arlis-II" fand man diese Eisinsel 1961 wieder. Das erste Flugzeug landete am 23.5.1961 auf der Eisinsel und die Station wurde an diesem Tag eröffnet. Postbelege von der Eröffnung am 23.5.1961 gibt es nur 20 bis 25 Stück von der gelandeten Mannschaft mit Poststempel vom 24.5,1961 aus Pt. Barrow.



Postkarte vom 20.11.1961 mit Koordinaten 76° 50´N und 179° 36´E der Station, gestempelt in Seattle. Als ersten Stationsstempel schlug man von Driftbeginn an einen runden Cachet ab, in dem man Koordinaten und das Datum handschriftlich eintrug.



Neben dem runden Cachet kam auch der randlose ARLIS-I-Cachet teilweise zum Einsatz, aus dem man die "I" aus der Fahne hinter dem Wort "ARLIS" herausgeschnitten hatte, ebenso die Null der Jahreszahl "1960". Bis zur Stationsauflösung wurde alle Sammlerpost über das Postamt Pt. Barrow geleitet.

Gruß Dieter
 
Michael Mallien Am: 12.11.2017 14:04:58 Gelesen: 22296# 5 @  
@ Fips002 [#3][#4]

Hallo Dieter,

sehr interessant! Danke für das Vorstellen der Belege zu den Driftstationen mit den ausführlichen Beschreibungen.

Aus meinem Posten möchte ich heute zwei Belege zur Operation Deep Freeze 1964 in der Antarktis vorstellen. Operation Deep Freeze bezeichnet eine Reihe von Einsätzen der US Navy in der Antarktis, beginnend in der Saison 1955/56 [1]. Wurden die ersten Einsätze noch mit römischen Ziffern bezeichnet (Operation Deep Freeze I bis IV), ging man ab 1960 dazu über die Jahreszahl als Bezeichner zu verwenden.

Die hier gezeigten Belege tragen ein Cachet des Einsatzes, sind mit US-Marken frankiert und wurden auf der USS Burton Island am 25.12.1963 gestempelt.



In einer Übersicht der Polarschiffeinsätze [2] findet sich die USS Burton Island dann auch für die Jahre 1963/64 [2]. An anderer Stelle fand ich dieses so genannte Cruise Book zu der Operation [3], konnte darin jedoch keinen Hinweis zur USS Burton Island entdecken.

Viele Grüße
Michael

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Deep_Freeze
[2] https://antarktis.ch/2000/01/01/polarschiffeinsatz-bei-deep-freeze/
[3] http://www.navsource.org/archives/09/08/pdf/0803c.pdf
 
Fips002 Am: 16.11.2017 20:47:56 Gelesen: 22263# 6 @  
Anfang 1965 geriet "ARLIS-II" in die bekannte Meeresströmung an der Ostküste Grönlands und driftete mit einer Geschwindigkeit von 32 Km pro Etmal (24 Stunden) südwärts. Nie zuvor war eine derartige Driftgeschwindigkeit registriert worden. Drift nach Süden bedeutete, die Eisinsel gerät in wärmeres Wasser und schmilzt. Auf der amerikanischen Luftwaffenbase Keflavik auf Island wurden Flugzeuge zur Evakuierung der Station bereitgestellt. Doch die Eisdecke weichte immer mehr auf sodass kein Flugzeug mehr landen konnte. Die Eisinsel driftete scheinbar ungehemmt durch das Packeis auf dem viel schnelleren Ostgrönlandstrom südwärts.



Beleg am 15. Februar 1965 mit den Koordinaten 78°00´N und 09°53´W, bearbeitet vom Stationsleiter Clarence Nolan und Handstempel Barrow 9. März 1965. Die Evakuierungsoperation sollte der Eisbrecher USS "ATKA" durchführen, welcher nach einer Havarie ausfiel.



Der Eisbrecher USS "EDISTO" war gerade aus der Antarktis zurückgekehrt, wo er die Errichtung der neuen Palmer-Station durchgeführt hatte. Der Kapitän erhielt Order, unverzüglich Boston anzulaufen und sich für die Räumung von "ARLIS-II" vorzubereiten. Nach dem Einschiffen des ozeanographischen und militärischen Personals verließ der Eisbrecher am 17. April 1965 die Naval-Station auf Island. Anfang Mai erreichte die "EDISTO" die Driftstation.



Brief mit den Koordinaten 68°55´N und 28°35´W. Während der Stationsauflösung und Evakuierung wurde die Post ab 1.4.1965 über das Marine-Postamt 17067 BR in Keflavik (Island) geleitet.

Der Brief wurde am 3. Mai 1965 mit dem Maschinenstempel des Marine-Postamtes gestempelt.

Am 9. Mai 1965 holte Clarence Nolan, der letzte Stationsleiter, die Flagge ein.

Am 10.5.1965 wurde "ARLIS-II" auf 66°43,5´nördlicher Breite und 27°01´westlicher Länge offiziell geschlossen.

Gruß Dieter
 
volkimal Am: 16.11.2017 21:07:23 Gelesen: 22257# 7 @  
Hallo Dieter,

das passt ! Ich komme gerade von einem Vortrag über Grönland nach Hause - sehr viele Eis-Bilder. Und was lese ich als erstes "Polarpost".

Viele Grüße
Volkmar
 
Michael Mallien Am: 17.11.2017 11:03:36 Gelesen: 22224# 8 @  
@ Fips002 [#6]

Hallo Dieter,

bis vor Kurzem wusste ich kaum etwas über die Driftstations und nun bin ich sehr beeindruckt: 32 km am Tag, unglaublich. Vielen Dank für diesen schönen Beitrag.

@ volkimal [#7]

Hallo Volkmar,

zu Grönland kann ich auch noch etwas im Themenbereich Polarpost zeigen und zwar diese beiden Belege mit Cachets BMEWS "Survival Insurance" Thule, Greenland



Der Stempel auf dem ersten Beleg ist vom ARMY & AIR FORCE POSTAL SERVICE der USA.

BMEWS steht für Ballistic Missile Early Warning System, einem Veteidigungssystem, das im kalten Krieg errichtet wurde, um vor Raketen, die einen Weg über den Pol nehmen, zu warnen. In diesem YouTube-Video [1] wird über die Mitlitärbasis berichtet und seine einzigartige Lage auf Grönland. In dem Video wird auch kurz über den Postverkehr der Basis berichtet.

Viele Grüße
Michael

[1] https://www.youtube.com/watch?v=wdU2z4cDJdk
 
Fips002 Am: 28.11.2017 21:23:31 Gelesen: 22166# 9 @  
Zu dem sehr interessanten Gebiet der Polarpost möchte ich heute zwei Belege zur US-Driftstation "AIDJEX" vorstellen.

Die Bezeichnung "AIDJEX" ist eine Abkürzung für "Arctic Ice Dynamics Joint Experiment". Ziel des AIDJEX-Proramms war es, ein vorausschauendes Modell über die Bewegungen des Meereises in der Arktis zu entwickeln.



Die Karte zeigt das Forschungsgebiet nördlich von Alaska, wo die Stationen zum AIDJEX-Projekt aufgebaut waren.



Brief vom 28.März 1972 mit Zweizeilencachet. Die Post der Stationen wurde dem Postamt in Pt.Barrow/Alaska zugeleitet, wo die Briefe postalisch gestempelt und weitergeleitet wurden.

Zweizeiliger Stempel. Text: AIDJEX 72 / NSF - ONR - NARL
NSF = National Science Foundation - Nationale wissenschaftliche Stiftung
ONR = Office of Naval Research - Büro der Seeforschung

Vom Februar bis April 1972 wurde eine größere Vorstudie zum AIDJEX-Projekt mit drei bemannten und fünf unbemannten Driftstationen durchgeführt.

Das Hauptunternehmen "AIDJEX" begann am 26. Februar 1975 mit der Suche nach einer geeigneten Eisscholle. Diese sollte ein ausreichendes Relief besitzen, wo eine 1500 Meter lange Start- und Landebahn anzulegen war. Im April 1975 war die Hauptstation "BIG BEAR" (Großer Bär) errichtet. Die drei Nebenstationen hießen "Snow Bird", "Blue Fox" und "Caribou".



Brief mit Maschinenstempel Barrow vom 29. September 1975, Koordinaten der Station und Autogramm des Stationsleiters Bell der Hauptstation. Am 1. Oktober 1975 begann die Eisscholle des Hauptlagers "BIG BEAR" zu brechen. Man verlegte die Hauptstation zur Nebenstation "Caribou", die aber keine Landebahn für die schweren Hercules-Transportmaschinen hatte. Am 8. Mai 1976 wurde die Station "Caribou" als letzte der Driftstationen bei 72°51´n.Br. und 148°19,8´w.Lg. aufgelöst.

Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 04.12.2017 17:18:36 Gelesen: 22108# 10 @  
Heute ein Beleg von der US-Driftstation FRAM-1.

Die USA beabsichtigte einen Eisbrecher, den USCGC "Burton Island", im Packeis einfrieren zu lassen, um die Drift des norwegischen Schiffes "Fram" zu wiederholen. Der Plan fand aber keine ausreichende Unterstützung. Nun sollte die Installation einer Station auf einem Eisfeld in der Ostarktis erfolgen. Als Ausgangspunkt wählte man Grönland für dieses Driftunternehmen.

Die Driftstation "FRAM-I" wurde mit Flugzeugen am 11.3.1979 bei 84°24´n.Br. und 06° w.Lg. auf einer Packeisscholle eingerichtet. "Fram-1" driftete total programmwidrig unter südlichen Winden nordwärts und im April nach Süden.

Nach zerbrechen der Eisscholle erfolgte die Evakuierung bis zum 13.Mai 1979 mit Flugzeugen von der Eisscholle.



Brief vom 02. April 1979 von der Driftstation "FRAM-1". Die Post von "FRAM-1" wurde über das Armeepostamt APO 09023, Thule/Grönland, geleitet.

Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 15.12.2017 20:01:53 Gelesen: 22046# 11 @  
Der deutsche Geophysiker und Polarforscher Heinz Kohnen nahm an der 2. Internationalen Glaziologischen Grönland Expedition 1967 teil.

Es wurden refraktionsseismische Messungen der Eisdicke, sowie der Aufbau des grönländischen Inlandeises durchgeführt.

Von amerikanischen und dänischen Wissenschaftlern wurden Tiefenbohrungen zur Erforschung der eiszeitlichen Klimageschichte vorgenommen.



Der Brief wurde am 11.April 1968 vom Armee Postamt APO 09121 (Thule/Grönland) nach Erfurt gesandt.

Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 21.12.2017 19:54:09 Gelesen: 21995# 12 @  
Aus meiner Sammlung zu Driftstationen der UdSSR zeige ich ein Brief von Nordpol-27 und Nordpol-29.

Der Atomeisbrecher "Sibir" verließ Murmansk Ende April 1987 mit dem Ziel den Nordpol zu erreichen.

Durch noch nicht befahrenes Gebiet wurde die driftende Station Nordpol-27 erreicht. Diese Station wurde nach dreijähriger Drift aufgelöst. In dieser Zeit driftete die Station 1.650 Kilometer im nördlichen Eismeer. 13 Besatzungsmitglieder von der Station NP-27 wurden an Bord genommen und die Fahrt zum Nordpol fortgesetzt. Der Nordpol wurde am 25. Mai erreicht. Vom Pol fuhr die "Sibir" nach Dikson, wo die Besatzung von NP-27 an Land ging. Von der "Sibir" wurden 30 Wissenschaftler an Bord genommen und in der Laptjesee wurde die Station NP-29 eingerichtet.



Beleg mit dem Nebenstempel "Auflösung von NP-27", dem Nebenstempel der "Sibir" und dem Letzttagstempel von NP-27, 19 05 87.



Beleg mit dem Nebenstempel: "Atomeisbrecher Sibir" - Landung des Personals von NP-29", dem Bordpoststempel mit dem Datum 10 06 87 und dem Ersttagsstempel von NP-29, 10 06 87.



Aus Anlass der Reise der "Sibir" erschien eine Sondermarke und eine Ganzsache. Die Marke zeigt die Route der "Sibir" zum Nordpol, Station NP-27 und Station NP-29.

Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 30.12.2017 19:03:02 Gelesen: 21885# 13 @  
Im äußersten Norden der Ellesmere-Insel liegt ALERT, die nördlichste Siedlung der Welt. Barrow/Alaska und Ny-Alesund/Spitzbergen liegen südlicher. Die Temperatur in Alert steigt selten über 0° C.

1950 wurde ALERT als zivile Wetterstation errichtet. 1956 wurde ein Abhörposten errichtet (Kalter Krieg). Die zivile Wetterstation und auch die Militärstation bestehen noch heute. In der Ansiedlung ALERT waren 2016 62 Menschen in der Wetterstation und im Militärlager beschäftigt.

Für das Personal der Wetterstation und auch später für die Militärbasis bestand anfangs eine zivile Posteinrichtung. Die Poststempel tragen dabei stets den Namen "ALERT NWT", wie auf dem gezeigten Brief von mir.

Das zivile Postamt wurde ab 29.1.1964 in die Militärbasis verlagert. Ab 1.April 1973 wurde das Zivilpostamt ein Feldpostamt mit MPO 310 im Stempel.

Im Laufe der Jahre gab es eine Vielzahl von Cachets von der Wetterstation und der Militärbasis.



Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 11.01.2018 19:52:30 Gelesen: 21541# 14 @  
Heute zeige ich vier Belege von der 4.Besetzung der amerikanischen Driftstation "T-3" 17.2.1962 - 1.10.1974.

Um Wettervorhersagen aus dem amerikanischen Raum der Arktis zu erhalten flog täglich eine B-29 der U.S. Air Force über 7000 km von der Ladd Field Air Base zum Nordpol. So auch am 14.8.1946. Vom Radar-Offizier wurde eine Eisinsel entdeckt. Diese Insel wurde als "Target X" bezeichnet. Insgesamt wurden drei Eisinseln enrdeckt und man beschloss auf der größten Insel "T-3" eine Dauerstation einzurichten. Die erste Besetzung von "T-3" erfolgte vom 19.3.1952 bis 14.5.1954.

Von allen vier Besetzungen wurde Post bearbeitet und es kamen verschiedene Nebenstempel zum Einsatz. Ende 1961 begann "T-3" wieder zu driften.

Von der 4. Besatzungsperiode gab es wieder Post. Es kam ein quadratischer Cachet mit der Abbildung eines Eisbären des Arctc Research Laboratoriums Point Barrow und ein Globus-Cachet mit falscher Darstellung der Wrangel Insel zum Einsatz. Dieser Cachet führte wieder die alte Stationsbezeichnung "Fletscher´s Ice Island (T-3).

Im Frühjahr 1974 wurde die Station aufgelöst. 1976 wurde eine automatische Wetterstation "ADRAMS" aus der Luft abgeworfen.



Cachet mit Abbildung eines Eisbären



Randloser Globus-Cachet. Wrangel-Insel liegt zwischen den Längengraden, unterer Cachetrand zwischen Sibirien und Alaska unterbrochen.



Unterer Cachetrand zwischen Sibirien und Alaska geschlossen. Im Jahre 1964 verwendet.



Diese Karte ist anscheinend im Naval Research Laboratorium in Point Barrow am 20.März 1979 gestempelt worden, wo der letzte offizielle Cachet der Driftstation "T-3" aufbewahrt wird.

Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 21.01.2018 18:33:04 Gelesen: 21136# 15 @  
Heute ein Brief von der sowjetischen Driftstation Nordpol-29.

Am 10.06.1987 wurde die Station NP-29 auf der Position 80°23´N und 113° O errichtet. Die Errichtung in der Laptew-See wurde durch den Atomeisbrecher "Sibir" eingeleitet.

Bereits nach 437 Tagen, am 19.8.1988, wurde die Station bereits wieder aufgelöst. Während dieser Zeit legte NP-29 ungefähr 2700 km zurück.

Leiter der Station war W.W. Lukin.

Alle bekannten Belege weisen keinen Transitstempel auf, wurden also nicht über das Postamt Tscherskij abgefertigt.



Brief mit Poststempel NP-29 und Schiffspoststempel der "Sibir" vom 10.06.1987

Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 19.02.2018 20:45:37 Gelesen: 20247# 16 @  
Im Frühjahr 1970 richtete das Arctic Research Laboratory zwei Driftstationen auf Packeisschollen ein. Diese beiden Stationen wurden zu Gunsten des AC Electronics Research Laboratory installiert, die als Hauptforschungsaufgabe Untersuchungen über die Unterwasserakustik von eisbedeckten Meeren durchführte. Auftraggeber dieser Forschungen war die U.S.-Navy. Diese Driftstationen waren kleine Lager mit einer Besatzung von drei bis fünf Wissenschaftler. Sie wurden aus der Luft eingerichtet und versorgt.



"ARLIS-V" wurde am 19.3.1970 bei 72°54´nördlicher Breite und 162° westlicher Länge eingerichtet. Letzte Post dieser Driftstation wurde am 2.6.1970 in Point Barrow gestempelt.

Auf beiden Stationen wurde ein bildgleicher Cachet verwendet, der einen Wissenschaftler auf einem Motorschlitten zeigt. Die Unterscheidung der Cachets befindet sich in der Bezeichnung der Driftstation, die über dem Bild steht. Es wurde in der Regel schwarze Stempelfarbe verwendet. Die Postbelege tragen Autogramme der Polarforscher und Koordinatenangaben.

Die Post von den Driftstationen wurde über das Barrower Arktische Forschungslaboratorium an das dortige Postamt geleitet, wo die Belege mit Hand- oder Maschinenstempel entwertet wurden.



Brief vom 18.Mai 1970, den der Wissenschaftler A. Dickson bereits am 14.Mai 1970 auf der Driftstation signierte.

"ARLIS - VI" begann die Forschungsarbeit am 27.3.1970 bei 73° 44´nördlicher Breite und 157° 45´westlicher Länge.

Diese Station wurde am 29.Mai 1970 bei 75° nördlicher Breite und 170° westlicher Länge geräumt. Pilot des Bergungsflugzeuges war Zimmermann.

Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 07.08.2018 18:44:53 Gelesen: 18770# 17 @  
Der Atom Eisbrecher "Arktika" erreichte am 17. August 1977 um 4 Uhr morgens Moskauer Zeit als erstes Überwasserschiff den nördlichsten Punkt der Erde.

Ich zeige einen Brief von der Ankunft am Nordpol am 17.08.77, mit Nebenstempel Murmansk-Nordpol-Murmansk und Schiffssiegel der Arktika. Rückseite Ankunftstempel von Archangelsk am 25.8.1977.



"Arktika" verließ am 09.08.1977 Murmansk und fuhr 13 Tage die 3876 sm lange Forschungsreise, davon 1300 sm im Eis von Murmansk in die Laptew See zum Nordpol und direkt zurück.

Der Aufenthalt am Pol betrug 15 Stunden und es wurde eine Gedenkplatte aus Metall mit dem Wappen der UdSSR, den Schiffsnamen und den Koordinaten und dem Zeitpunkt des ersten Erreichen des Nordpols durch ein Überwasserschiff auf den Meeresboden hinab gelassen.

1978 erschien eine Sondermarke mit der "Arktika",
1980 ein Block mit dem Fahrtverlauf
1984 eine Marke mit der "Arktika" im Eis auf der Polkappe
Auch zwei Ganzsachen wurden verausgabt





Dieter
 
Fips002 Am: 13.12.2018 14:05:22 Gelesen: 17936# 18 @  
1971 bis 1974 driftete "T - 3" zum zweiten Mal in das eisdriftstagnierende Gebiet. Dadurch beschloss man nach 12 Jahren Drift, es war die längste Drift einer Forschungsstation, die Eisinsel "T - 3" zu räumen.

In der Zeit vom 28. bis 30.9.1974 flogen zwei Transportflugzeuge Hercules C-130 der US.-Navy das letzte Personal und die Ausrüstungen aus.

Am 01.10.1974 befand sich die Driftstation bei 83°33´ nördlicher Breite und 83°´32,7´westlicher Länge, als die letzten Wissenschaftler von der Eisinsel gingen.



Stempel Barrow/Alaska 20.8.1974

Dieter
 
philaworld Am: 15.12.2018 00:51:55 Gelesen: 17908# 19 @  
Beleg aus der Schweiz / Morges 2.8.1868, am Genfersee, zum nördlichsten Punkt von Spitzbergen (Norwegen, damals Schwedisch) an den Schiffsarzt Dr. E. Nyström (aus Stockholm), auf dem Expeditionsschiff "Sofia".

Ein frühes Dokument, bisher ältester bekannter Beleg nach Spitzbergen und Seltenheit aus der Geschichte der Polarforschung.



Lieber Gruss
Rene
 
Fips002 Am: 03.02.2019 16:53:53 Gelesen: 17657# 20 @  
Es gibt zwei Arten von Eis, welches für Driftstationen im Arktischen Ozean geeignet ist.

Treibeisschollen aus gefrorenen Meereis stellen den normalen Typ dar. Um driftende Stationen tragen zu können, sind diese gewöhnlich drei Meter und mehr dick und haben eine Fläche von einigen Quadratkilometern, man bezeichnet diese als Eisfelder. Sie sind relativ kurzlebig und bestehen in der Regel nur ein oder zwei Jahre. Eisinseln dagegen sind uraltes kompaktes Gletschereis und sind Ausnahmen bei den Driftstationen. Sie sind 15 bis 50 Meter dicke Eisinseln mit einer Fläche bis zu einigen hundert Quadratkilometern und sind langlebig. Diese Eisinseln stammen meist vom Ellesmere-Schelfeis. Nur im Norden der Ellesmere-Insel ist ein solches Schelfeisgebiet zu finden. Andere Inseln in der Nähe zeigen nicht diese Vereisung.



Der Brief wurde am 13. Mai 1960 mit dem Maschinenstempel APO 23 - Armeepostamt Thule/Grönland, gestempelt. Der runde Nebenstempel(Cachet) zeigt die Karte der Ellesmere-Insel. Dazu wurde noch ein zweizeiliger Stempel abgeschlagen.

In den Jahren 1959-60 kam das "Ellesmere Island Ice Shelf Projekt" zur Durchführung. Forscher des "Arctic Institute of North America" sprengten Teile des Ward-Hund-Eisschelfes ab und verfolgten die Drift dieser künstlich geschaffenen Eisinsel.

Dieter
 
Altmerker Am: 03.02.2019 19:01:09 Gelesen: 17644# 21 @  
Passt das mit etwas Augenzudrücken? Ist halt genau am Polarkreis abgefertigt worden.

Gruß
Uwe


 
Fips002 Am: 06.02.2019 20:36:50 Gelesen: 17531# 22 @  
Karte von Pol zu Pol befördert von Mettlach (Saar) nach Brüssel.

Die Karte wurde an die US Eisinsel "T-3" geschickt. Postabfertigung im Army Post Office 731 von Ladd Field.

Stempel: ARMY-AIR FORCE POSTAL SERVICE APO 731, 12. Oktober 1959 Die Feldpost Einheit war bei Fairbanks stationiert und hatte die Feldpostanschrift APO 731.

Die Entdeckung von "T-3" verdanken die Amerikaner den Wetteraufkärungsflügen der Luftwaffe, die von Ladd Field bei Fairbanks aus unternommen wurden.

Auf dem Seeweg wurde die Karte an die belgische Südpol Station befördert. Stempel: BASE ANTARCTIQUE BELGE, BELGISCHE ZUIDPOL BASE, 22.1.60.

Von der belgischen Südpol Station wurde die Karte wieder auf dem Seeweg nach Belgien befördert und kam am 13.3.60 in Brüssel an. Von Brüssel an den Absender nach Mettlach, Ankunft am 15.3.60.





Dieter
 
Altmerker Am: 09.02.2019 20:34:53 Gelesen: 17434# 23 @  
Hallo,

es geht um die Pole, aber hier wird Arktis und Antarktis philatelistisch verbunden.

Gruß
Uwe


 
Fips002 Am: 11.02.2019 19:02:40 Gelesen: 17370# 24 @  
Brief von der sowjetischen Driftstation "Nordpol-22", 13.9.1979 nach Leningrad, Ankunft Leningrad am 612.08.1980.

Die meisten Eisdriftstationen bewegten sich im Gebiet der Transpolardrift und mussten nach zwei bis drei Jahren abgebrochen werden. Die Transpolardrift führt von Sibirien nach Grönland.

"Nordpol 22" hält den Rekord mit neun Jahren.

Die Drift begann am 13. September 1973 bei 76° 16`Nord, 163°31`West und driftete insgesamt über eine Strecke von 17.069 Kilometern, zunächst an die angrenzende Arktis an Kanada und Alaska. Danach driftete "Nordpol 22" mit den Transpolardrift über den Nordpol Richtung Framstraße zurück.

Geschlossen wurde "Nordpol 22" am 8. April 1982 bei 86° 10`Nord, 00°00`.



Dieter
 
Altmerker Am: 17.02.2019 19:54:26 Gelesen: 17230# 25 @  


Ein Beleg aus dem Ort Dikson nördlich des Polarkreises. Dazu der Schiffsstempel.

Gruß
Uwe
 
Altmerker Am: 21.07.2019 19:44:23 Gelesen: 16344# 26 @  


Ein Beleg, den ich hier noch nicht gesehen haben. Eine Polarausstellung im Gebirge, das hat doch was. Die Erzgebirgischen Sammler sind schon eine aktive Truppe, die gute Unterstützer hat!

Gruß
Uwe
 
Fips002 Am: 03.08.2019 10:37:44 Gelesen: 16095# 27 @  
Brief von der 2. Spitzbergen-Expedition der DDR 1964/65.

1962 forschten 13 Wissenschaftler auf Spitzbergen. Da noch viele Fragen zu den Forschungsergebnissen unbeantwortet blieben, entschloss sich das Nationalkommitee für Geodäsie und Geophysik der DDR eine weitere Expedition durchzuführen.

Am 18. Juni 1964 verließ eine Vorausabteilung Stralsund mit dem Versuchsschiff "Meteor". Bis zum 8.September 1964 wurde von der Expedition ein reichhaltiges Programm durchgeführt und die "Meteor" fuhr zurück nach Stralsund.

Eine fünfköpfige Überwinterungsgruppe blieb auf Spitzbergen, darunter Willy Schnabel, Hauptlagerverwalter und Bootsführer. W. Schnabel bearbeitete die Sammlerpost und schlug den Expeditionsstempel auf den Belegen ab.
Die Sammlerpost wurde nach Rückkehr der "Meteor" in Stralsund am 15.9.1964 gestempelt.

Im Juli 1965 wurden die Überwinterer von der "Meteor" abgeholt und fuhren zurück nach Stralsund.





Dieter
 
Fips002 Am: 20.08.2020 17:57:16 Gelesen: 14282# 28 @  
@ Michael Mallien [#1]

Hallo Michael,

auch von mir ein Brief zum Projekt Chariot Site, Alaska. Zum Vorhaben hast Du ja gute Ausführungen gemacht. Nur gut, dass dieses Projekt nicht zur Ausführung kam.

Durch die Einwände der Bevölkerung wurde nie eine praktische Nutzung eines solchen Hafens festgestellt und das Projekt wurde in der Schwebe gehalten und nie offiziell abgesagt.



Dieter
 
Fips002 Am: 10.09.2020 20:34:02 Gelesen: 14086# 29 @  
Resolute Bay, nur Resolute genannt, ist die zweitnördlichste Gemeinde des Territoriums Nanavut. mit 200 Einwohnern ,davon 165 Inuit.

1947 wurde auf der Cornwallis Insel eine Wetterstation errichtet und eine geeignete militärische Landebahn für größere Transportflugzeuge angelegt.

Seit den 1950er Jahren wird in der Nähe der Landebahn auch eine arktische Forschungsstation für Glaziologie und Klimaveränderung unterhalten.



Dieter
 
philaspass Am: 10.09.2020 21:40:01 Gelesen: 14072# 30 @  
@ Fips002 [#17]

Hallo Fips002,

zu Deinem Bericht in Beitrag 17. Nochmal ein Scan vom Block 120 ( Nordpolfahrt der Arktika.

Das interessante daran ist das der Block die Zählnummer "000 000" aufweist. Ich konnte diesen günstig auf einer Auktion mit entsprechendem Attest erwerben. Leider wird der Block in dieser Form nicht im Michel gelistet.



Werde meinen Bestand mal durchsehen. Vielleicht findet sich bei meinen GS ja noch der ein oder andere Beleg der sich lohnt im Forum vorgestellt zu werden. Abgesehen von den GS hat die UdSSR viele Marken oder Blocks herausgegeben die sich mit dem Thema Arktis/Antarktis befassen.

Hoffe, dasS ich nicht zu aufdringlich bin und wünsche einen schönen Abend und ein angenehmes Wochenende.

Gruß philaspass (Karl-Heinz)
 
Fips002 Am: 12.09.2020 20:30:15 Gelesen: 14042# 31 @  
Brief aus Coppermine 18.August 1979, Nord-West-Territorium, vom Küsten-Schutz und Überwachung Schiff "NAHIDIK".

Die Aufgaben der Küstenwache umfassen u.a. die Rettung von Personen aus Seenot, das Aufstellen und Warten von Seezeichen, die Verhütung und Bekämpfung von Ölverschmutzungen sowie der Betrieb von Eisbrechern.



Dieter
 
Fips002 Am: 17.09.2020 20:35:29 Gelesen: 13967# 32 @  
Karte von der italienischen Hundeschlitten Excursion in Kanada von Bellin 06.3.1976 nach Montreal 29.3.1976 und mit Signum der Teilnehmer.

Um Post von dieser Hundeschlitten Excursion zu erhalten, habe ich nach Hinweis der AG Polarpost den Adressaufkleber und die Kanada Marke im offenen Brief über die Tauschkontrollstelle nach Turin/Italien geschickt. Von der Tauschkontrollstelle wurde auf der Rückseite des Briefes der Kontrollzettel mit Buchstabe "a" angebracht und im Brief den Tauschkontrollzettel "b" eingelegt, der bei Rücksendung auf der Vorderseite des Beleges angebracht werden musste.



Dieter
 
Fips002 Am: 01.11.2020 14:32:13 Gelesen: 13623# 33 @  
Point Barrow ist die nördlichste Landspitze des US-Bundesstaates Alaska und somit der nördlichste Punkt der Vereinigten Staaten.

Brief von Barrow 07. März 1978 nach Donaueschingen.

Das NAVAL ARCTIC RESEARCH LABORATORY (NARL) wurde 1947 gegründet. Dieses Labor war für eine Generation das Hauptzentrum für die US-Arktis Forschung. Im Laufe der Zeit wurde das Labor erweitert und verbessert.



Dieter
 
Fips002 Am: 20.12.2020 16:38:49 Gelesen: 13180# 34 @  
Heute ein Brief von der Driftstation "ARLIS-IV", Poststempel BARROW ALASKA 26.April 1965.

Das Wort "ARLIS" wird gebildet aus den Anfangsbuchstaben von "Arctic Research Laboratory ICE Station".

Zwei Cessna-180 und eine R 4 D des ARL in Pt. Barrow richteten diese Driftstation aus der Luft auf einer Packeisscholle ein. Ihr Leiter war R. Victor P. Hessler. Am 25. Februar 1965 wurde die Station eröffnet und am 16.5.1965 bereits wieder aufgegeben. Sie driftete von 73° o5´´ nördlicher Breite und 151° 12´´ westlicher Länge nach 73° 07´´ nördlicher Breite und 155° 12´´ westlicher Länge.

Die Forscher untersuchten Zusammenhänge zwischen elektromagnetischen Strömen in der Atmosphäre und den leitenden Wasser des Nordmeeres.

Auf der Driftstation war ein Cachet in Verwendung. Ein dreieckiger Cachet wurde in roter und schwarzer Stempelfarbe abgeschlagen. Zumeist sind handschriftliche Eintragungen über das Datum und die Koordinaten um das Dreieck des Cachets herum eingetragen.

Die Zuleitung der Poststücke erfolgte über das Postamt Barrow/Alaska.



Dieter
 
Fips002 Am: 11.01.2021 17:07:15 Gelesen: 12961# 35 @  
U.S. National Science Foundation hatte in der Beaufortsee rund 300 Meilen nördlich von Kanada 1997/98 die Driftstation "SHEBA" in Betrieb. Es war ein Gemeinschaftsprojekt zwischen den USA und Kanada. Die kanadischen Eisbrecher "Des Groseilliers" und "Louis St. Laurent" waren für den Transport der Ausrüstungseinrichtungen zur Stationseisscholle verantwortlich.

Die Station wurde am 11.10.1998 geschlossen.



Briefe mit USA- und Kanada-Frankatur und mit Nebenstempel der Station und vom Eisbrecher "Des Groseilliers". Die Briefe wurden am 14. April 1998 in Barrow/Alaska gestempelt.

Dieter
 
Fips002 Am: 26.01.2021 17:57:54 Gelesen: 12669# 36 @  
Karte und Brief mit Stempel von Barrow, Alaska, 29. November 1966 und 30. Mai 1973.

Auf der einen Seite förderte das NARL Studien, die in Point Barrow selbst durchgeführt werden, auf der anderen Seite unterstützt und versorgt das Institut Driftstationen und Feldstationen auf Eisinseln und Packeisfeldern, die von der Beringstraße bis an die Küste Grönlands erstrecken können. Einige amerikanische Driftstationen wurden unter direkter Leitung des Instituts betrieben.

Der Nebenstempel PT. BARROW CHAMBER OF COMERCE auf der Postkarte wurde von der Handelskammer in Barrow verwendet.

Die Mission der Handelskammer von Barrow Country ist es, das Wirtschaftswachstum zu fördern und als Anwalt für alle Mitglieder und die Gemeinschaft zu fungieren.




Dieter
 
Fips002 Am: 23.03.2021 20:08:37 Gelesen: 12015# 37 @  
Brief aus Longyearbyen/Spitzbergen nach Aathal/Schweiz.

Die Stauferland Expedition im Sommer 1967 mit 30 Teilnehmern nach Südost Spitzbergen hatte die Ursachen für die im dortigen eisfreien Raum extrem rasche Taleintiefung und Rückverlegung der Hänge zum Gegenstand.

Freigemacht ist der Brief mit dem Rentierstempel Typ 1 vom 01.8.1967.

Der Rentierstempel kommt in 3 Typen vor. Beim Typ 1 ist die mittlere Geweihgabel nach oben geöffnet; die vordere Gabel besteht aus drei Stangen, die voneinander gleichen Abstand haben.

Das G in LONGYEARBYEN ist unten spitzwinklig.

Nach Inkrafttreten des Spitzbergen- Vertrages, 1925, wurde die Bergwerkssiedlung Advent Bay zu Ehren des Begründers des Kohleabbaus in Longyearbyen umbenannt. Sie wurde "Hauptstadt Spitzbergens"und Sitz des Sysselman.



Dieter
 
Fips002 Am: 02.05.2021 18:57:53 Gelesen: 11552# 38 @  
Brief aus Arctic Village 8.Oktober 1959 nach Düsseldorf.

Arctic Village, Alaska ist ein nicht rechtskräftiges indianisches Dorf mit 152 Einwohner. Das Dorf liegt in der großen Gwitch´in sprechenden Region in Alaska. 95 % der Bevölkerung sprechen den Dialekt Di ´haii Gwitch ´in ab 1999.

Der Ort liegt etwa 100 Meilen nördlich von Fort Yukon an der Ostgabelung des Chandalar River. Arctic Village hat einen Flugplatz und ein Postamt.



Dieter
 
Fips002 Am: 05.05.2021 18:47:16 Gelesen: 11441# 39 @  
Vom ehemaligen Funker der 1.sowjetischen Nordpol Station Ernst Krenkel, ein Sonderbrief zum 30 jährigen Jahrestag mit original Unterschriften und original Brief von Ernst Krenkel und seine Funkbestätigungs Karte mit Rufzeichen RAEM. Die Marken zeigen die Schiffe Sibirjakow und Tscheljuskin.

Die Vorfahren von Ernst Krenkel sind aus Deutschland nach Russland gekommen. Bereits zu den Zeiten der Kaiserin Katharina wurde der Veterinär Krenkel aus Thüringen nach der Ukraine geholt, um Schafherden zu betreuen.

Der bekannte Polarforscher , Doktor der geographischen Wissenschaften, war Teilnehmer der wissenschaftlichen Expeditionen an Bord der ""Sibirjakow" und der "Tscheljuskin" mit Professor Otto Schmidt und Kapitän Woronin. Ernst Krenkel gehörte zu den Teilnehmern des Arktisfluges "Graf Zeppelin" LZ 127. Er driftete auf einer Eisscholle mit dem Lager Schmidt und mit der ersten sowjetischen Polarstation "Nordpol 1" unter Leitung Iwan Papanins. Als Funker überwinterte er auf sowjetischen Polarinseln. Er verhalf dabei nicht nur dem Kurzwellenfunkverkehr im Polargebiet zum Durchbruch, sondern stellte auch den Weltrekord im Funkverkehr über weite Entfernungen auf, nämlich zwischen dem Franz-Joseph- Land und der Antarktis.









Dieter
 
Fips002 Am: 31.07.2021 11:32:09 Gelesen: 10401# 40 @  
Sowjetische Driftstation "Nordpol-25"

Sonderbrief mit Stempel der Driftstation 25 vom 27.4.1982 nach Leningrad o1.7.1982.

Auf eine Packeisscholle in der Nähe der Wrangel-Insel in unmittelbarer Nähe des geographischen Nordpols brachten Flugzeuge die notwendigen Geräte und Ausrüstungen.

Am 16. Mai 1981 wurde die Station offiziell eröffnet.

Bis zur Auflösung waren drei Besatzungen tätig.

Durch Flugzeuge und Hubschrauber wurden insgesamt sechs Tonnen Proviant und Ausrüstungsnachschub über "Nordpol-25" abgeworfen. Durch Eispressungen war die Landebahn unbrauchbar geworden.

Bis zum 24. April 1984 wurden die letzten zwölf Mann der Besatzung in Sicherheit gebracht und die Forschungsaufgaben wurden bei 85°08´N und 121°05´W beendet.

Die zurückgelegte Driftstrecke betrug in 1075 Tagen insgesamt rund 5.000 Kilometer, welches eine Tagesgeschwindigkeit von 4,65 km entspricht.





Dieter
 
Fips002 Am: 07.11.2021 19:05:24 Gelesen: 9607# 41 @  
Zwei Briefe von der sowjetischen Driftstation "NORDPOL-30". Der Diesel-Elektro-Frachter "Vitus Bering" und der Eisbrecher "Jermak" verließen den Hafen Pewek mit dem Ziel des 74. Breitengrades und des 171. östlichen Längengrades.

Die gesamte wissenschaftliche Ausrüstung für die aufzubauende Driftstation und die 29 Forscher und Techniker befanden sich an Bord.

"Nordpol-30" wurde auf einer Eisscholle am 5.Oktober 1987 eröffnet.

Die Briefe wurden mit dem Stationsstempel am 25.9.1989 auf der Position 82° 10´N, 166° 34`W und am 27.9.1989 auf der Position 83° 15´N, 155° 15´ W gestempelt.

Am 04.April 1991 wurde die Station geschlossen und die Expeditionsteilnehmer wurden mit Flugzeugen abgeholt.





Dieter
 
Fips002 Am: 05.09.2022 20:34:52 Gelesen: 7122# 42 @  
Sowjetische Driftstation "NORDPOL -!8"

Anfang Oktober 1968 wurde die Driftstation "Nordpol-18" durch den Eisbrecher "Leningrad" und durch das Dieselelektroschiff "Amguema" nordöstlich der Wrangel-Insel auf einer 100 Quadratkilometer großen Treibeisscholle errichtet.

Bei der Errichtung einer sowjetischen Driftstation war dies der zweite Schiffseinsatz.

Die Station wurde am 09. Oktober 1968 eröffnet. Insgesamt waren fünf Besatzungen bis zur Auflösung tätig.

Vier Taucher arbeiteten fünf Monate in etwa 400 Einsätzen bis in 50 Meter Tiefe auf der Station.

Die wissenschaftlichen Arbeiten der Stationsmannschaften wurden bei 86°06` N und 153°51`W am 24. Oktober 1971 beendet.



Dieter
 
DL8AAM Am: 01.10.2022 17:02:52 Gelesen: 6770# 43 @  
@ Fips002 [#42]

Die Station Nordpol-28 wurde hier scheinbar noch nicht gezeigt? Ich hatte gerade einen Erinnerungsbeleg im Thema UdSSR-Ganzsachen gezeigt, deshalb hier schnell nur zur Ergänzung, als Kopie:

Seinerzeit persönlich von einem Aktisforschungsreisenden als Gastgeschenk bekommen, UdSSR-Ganzsachenumschlag zu 5 Kopeken aus dem Jahr 1986:



Anlässlich der Polarexpedition der Zeitung "Komsomolskaja Prawda" (Полярная Экспедиция Газеты «Комсомольская Правда») von der Eisdriftstation [1] Nordpol-26 (СП-26 - Северный полюс-26) über den "Pol der relativen Unzugänglichkeit" [2] (Полюс Относительной Недоступности) zur Eisdriftstation Nordpol-27 (СП-27 - Северный полюс-27). "Ausgabedatum" (?) 28.05.1986.

Entwertet mit dem Poststempel der Eisdriftstation 'Driftende, wissenschaftliche Forschungsstation Nordpol-28' - CC☭CP / «СЕВЕРНЫЙ ПОЛЮС-28» / ДРЕИФУЮЩАЯ / НАУЧНО-ПССЛЕДОВАТЕЛЬСКАЯ СТАНЦИЯ vom 05.04.1987.

Beste Grüße
Thomas

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Eisdriftstation - https://en.wikipedia.org/wiki/Drifting_ice_station
[x] Nordpol-26 https://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%A1%D0%B5%D0%B2%D0%B5%D1%80%D0%BD%D1%8B%D0%B9_%D0%BF%D0%BE%D0%BB%D1%8E%D1%81-26
[x] Nordpol-27 https://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%A1%D0%B5%D0%B2%D0%B5%D1%80%D0%BD%D1%8B%D0%B9_%D0%BF%D0%BE%D0%BB%D1%8E%D1%81-27
[x] Nordpol-28 https://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%A1%D0%B5%D0%B2%D0%B5%D1%80%D0%BD%D1%8B%D0%B9_%D0%BF%D0%BE%D0%BB%D1%8E%D1%81-28
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Pol_der_Unzug%C3%A4nglichkeit
 
DL8AAM Am: 01.10.2022 20:18:45 Gelesen: 6752# 44 @  
Aus dem selben Konvulut [#43] die gleiche Ganzsache, nun aber mit einem Expeditions-Nebenstempel einer anderen Polarexpedition:



ТРАНСАРКТИЧЕСКАЯ ЛЫЖНАЯ ЭКСПЕДИЦИЯ / 1988 / СЕВЕРНАЯ ЗЕМЛЯ / Severnaya Zemlya, d.h. Transarktische Ski-Expedition 1988, hier vom Startpunkt im Sewernaja-Semlja-Archipel.

Von Sewernaja Semlja aus (genauer vom Kap Arktitscheski [1] auf der Komsomolez-Insel) startete am 03.03.1988 ein gemischtes sowjetisch-kanadisches Team die Polar Bridge Expedition [2], alias Skitrek, über den Nordpol (25.04.1988) zur Ward Hunt Island (Ellesmere) in Nordkanada (01.06.1988). Ein kurzer deutschsprachiger Bericht findet sich auf dem staatlichen, russischen Onlineportal 'Russia Beyond' [3]. Mein Beleglieferant war übrigens als Funkamateur (Wasily L. Zaushitsyn; RW3DR, 4K0DR/VE8DR) Teilnehmer an dieser Expedition.

Beste Grüße
Thomas

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kap_Arktitscheski
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Soviet%E2%80%93Canadian_1988_Polar_Bridge_Expedition
[3] https://de.rbth.com/geschichte/86146-entdecker-fuhren-ueber-nordpol-nach-kanada
 
22028 Am: 01.10.2022 20:44:22 Gelesen: 6744# 45 @  
Da würde sich ein Besuch in der Tschechischen Republik lohnen. Bei der FEPA Ausstellung LIBEREC 2022 [1] vom 13-16 Oktober gibt es einen speziellen Polar Salon.



[1] https://www.liberec2022.eu/de/aktualitaten/
 
DL8AAM Am: 02.10.2022 20:51:36 Gelesen: 6662# 46 @  
@ DL8AAM [#44]

Und ein weiterer Nebenstempel von der selben sowjetisch-kanadischen, transarktischen Ski-Expedition Polar Bridge Expedition 1988 - "vom Nordpol":



трансарктнческая экпедиция / ссср - канада / северный полюо / NORTH POLE / 1988

Hier auf der Ganzsache 1000-летие введения христианства на Руси - "1000 Jahre Einführung des Christentums in Russland" (Umschlag zu 5 Kopeken, Druckvermerk: "... 18. 05. 88. 88560").

Beste Grüße
Thomas
 
DL8AAM Am: 11.10.2022 22:20:41 Gelesen: 6362# 47 @  
Auf eine besondere Bitte, eine Teilkopie aus einem anderen Thema [1]:



UdSSR-Ganzsachenumschlag zu 5 Kopeken mit Nebenstempel des hydrometeorologischen Observatoriums Barentsburg auf Spitzbergen (Svalbard):
SPITZBERGEN / ЗГМО БАРЕНЦБУРГ.

ЗГМО (ZGMA) steht für Зональная гидрометеорологическая обсерватория, d.h. "Zonales (hier im Sinne von regionales) Hydrometeorologisches Observatorium Barentsburg" [2]. Siehe hierzu der multinationale Spitzbergenvertrag von 1920 [3], der den Unterzeichnerstaaten, von Afghanistan über Nordkorea, Monaco, Polen und Russland, bis zu zum Sultanat Nadschd (heute Saudi Arabien), obwohl Norwegen die staatliche Hoheit über das bis dahin "staatenlose" Gebiet erhielt, (vereinfacht gesagt) bis heute gewisse semi-hoheitliche "Sonderrechte" einräumt.

Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/303665
[2] http://www.kolgimet.ru/?id=115 (in Russisch, aber der Google-Übersetzter wirft ein brauchbares Ergebnis aus)
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Spitzbergenvertrag
 
Fips002 Am: 31.10.2022 18:49:57 Gelesen: 5997# 48 @  
Heute wieder ein Brief von der amerikanischen Driftstation "ARLIS - II". Zusätzlich zu den runden Cachet der Station ( # 4 ), kam ein rechteckiger Cachet, der Eisbären-Cachet mit 75 x 62 mm Größe zum Einsatz.



Beleg vom 6.September 1963 der Station mit den Koordinaten 87° nördlicher Breite und 168° westlicher Länge. Entwertet wurde der Brief am 28.September 1963 mit dem Handstempel von Barrow/Alaska.

Dieter
 
Fips002 Am: 11.11.2022 16:13:55 Gelesen: 5800# 49 @  
Brief aus Resolute, N.W.T, 19.6.1958 nach Bethpage, USA.

Unter dem Namen "Operation Hazen" wurde die Einrichtung einer Forschungsstation durch die kanadische Regierung geschaffen.

Sie galt als Beitrag zum Internationalen Geophysikalischen Jahr 1957/58.

Eine wissenschaftliche Sommerexpedition war von war von April bis August 1957 tätig. Von August 1957 bis August 1958 wurde eine Überwinterung von vier Wissenschaftlern durchgeführt.



Dieter
 
Fips002 Am: 11.01.2024 17:10:02 Gelesen: 872# 50 @  
Teilnahme des deutschen Forschungsschiffes "POLARSTERN" am Forschungsunternehmen "MIZEX I" (Marginal Ice Zone Experiment) 1983.

An diesem Sommerunternehmen, das von Juni bis August 1983 durchgeführt wurde, beteiligten sich Wissenschaftler aus 15 Ländern.

Die Arbeitsgebiete waren die Grönlandsee, die Norwegische See und die Framstraße.

Neben dem deutschen Forschungsschiff waren noch die "Polarbjörn" (Norwegen) und die" Lance" Norwegen) im Einsatz.

Das MIZEX-Projekt befasste sich hauptsächlich mit den wissenschaftlichen Disziplinen Biologie, Meteorologie, Geologie, Ozeanographie, Meereis und Fernerkundung.

Entwertet wurde die Frankatur mit dem "Rentierstempel" Typ III von Longyearbyen, Spitzbergen. 19.7.1983.

Von diesem Stempel gibt es 3 Typen. Typ III, die mittlere Geweihgabel ist nach hinten geöffnet; die Stangen der vorderen Gabel sind in ihren Abständen gleich. Das G in LONGYEARBYEN ist unten rechteckig.



Dieter
 
DL8AAM Am: 13.01.2024 00:37:29 Gelesen: 839# 51 @  
Den Beleg hatte ich bereits in einem Internetmarken-Thema gezeigt, ebenso den späteren Kommentar aus "berufener" Quelle. Hier die entsprechenden Auszüge von dort:



Echt gelaufener (Bedarfs-) Standardbrief der MOSAiC-Expedition vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) 2019/2020, freigemacht per Internetmarke mit inoffiziellem Zudruck des Logos der Expedition (Eisscholle mit der RV Polarstern).

Zusammenfassend: Die Polarstern lies sich damals im Eis einfrieren und driftete fast ein Jahr durch die Aktis "um den Nordpol rum" [1].


und hier der Kommentar direkt aus der "AWI-Ecke":

Ich (Felix Riess [2], ebenfalls ein regelmäßiger Teilnehmer von AWI Arktis- und Antarktis-Expeditionen -ed) habe jetzt erst mal bei DJ0HO (Amateurfunkrufzeichen des "zuständigen" Expeditionsteilnehmers auf der Polarstern -ed) nachgefragt, wie das an Bord genau lief. In dem Umschlag hat er mir von Bord eine QSL-Karte für ein QSO (Bestätigungskarte für einen Funkkontakt -ed) mit DP0POL/mm (das Amateurfunkrufzeichen des Expeditionsschiffs -ed) geschickt. Die Internetmarken werden direkt an Bord online gekauft und gedruckt, allerdings auch gerne ein wenig auf Vorrat. Phase 3 der MOSAiC-Expedition begann am 25.06.2020. An Bord befindet sich ein Briefkasten, dort werden alle Briefe einer Expedition gesammelt und im nächsten Hafen an die Deutsche Post geschickt. In dem Fall wird wahrscheinlich einer der Eisbrecher, die das Schiff versorgt haben, den Brief mitgenommen haben. Es gibt an Bord auch einen Stempel "Deutsche Schiffspost", der darf aber nicht auf Internetmarken angebracht werden. Wenn die "normalen" Briefmarken aus sind, gehen sie zu den Automatenmarken (gemeint sind hier "Internetmarken" -ed) über. Dabei sind die Schiffspost-Belege sicher philatelistisch interessanter.

Die erklärenden, mit -ed gekennzeichneten Einschübe stammen von mir.

Beste Grüße
Thomas

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/MOSAiC-Expedition
[2] https://www.facebook.com/dl5xl
 
Fips002 Am: 28.01.2024 20:49:34 Gelesen: 720# 52 @  
Einschreibbrief von Jan Mayen 17.6.1973 nach Lichtenau.

Jan Mayen ist eine Insel in der Arktis und gehört politisch zu Norwegen.

Sie liegt zwischen der Grönlandsee und dem Europäischen Nordmeer und nordöstlich von Island.

Beerenberg (auch Bärenberg genannt) heißt der nördlichste noch aktive Vulkan auf der Insel Jan Mayen.

Die Insel wird von der Provinz Nordland verwaltet, der zuständige Verwaltungssitz ist Bodö.



Dieter
 
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