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Thema: Postbeförderung per Strassenbahn
juni-1848 Am: 26.07.2012 16:01:09 Gelesen: 57426# 1 @  
[Redaktionell am 12.08.12 aus dem Thema Rohrpostbelege ausgegliedert, siehe Beitrag 3]

Moin, moin,

Straßenbahn = Hamburg ! Denkste. Auch in Stuttgart scheint die Reichspost sich für die Weiterleitung eiliger Sendungen der Straßenbahn bedient zu haben.

Getreu dem Motto "7 auf einen Streich":

Am 27.8.35 15-16 wurde in Fischen (Allgäu) ein Eil-Brief aufgegeben an einen NOTAR in Höhenschwand (Schwarzwald) mit der Anweisung „Durch Eilboten \ nicht bei Nacht“ - und die Eilgebühr vorausbezahlt.

In Höhenschwand ging der Brief am 28.8.35 6-7 V ein und wurde dort umadressiert MIT SCHREIBMASCHINE nach STUTTGART, Stälinstraße (Ortsteil Gänsheide südlich zum Ortsteil Ostheim gelegen).

Frage 1: Mit SCHREIBMASCHINE von PRIVAT ? oder durch die REICHSPOST ausgeführt?

Frage 2: Hätte von PRIVAT bedeutet: NACHSENDUNG mit ERNEUT fälliger Eilgebühr?

Der Ankunftsstempel „STUTTGART \ 30.8.35.-4__ \ FERNSPRECHAMT“ hat viel Platz hinter der Stundenangabe „4“ für zwei kleine Minutenziffern.

Frage 3: Handelt es sich hier um einen MINUTEN-Stempel ?

Vorderseitig wurde in BLAU handschriftlich „Kurs I Ostheim“ hinzugefügt. Vom Fernsprechamt (Nähe Hbf) aus gesehen liegt die Stälinstraße in Richtung des Ortsteils Ostheim.

Frage 4: Wie wurden in Stuttgart (eh schon verzögerte) Eilbriefe befördert ?

Frage 5: Bezieht sich die blaue Kursangabe auf eine Straßenbahnlinie ?

Frage 6: Wann wurde die interne Telegraphen-Rohrpost in Stuttgart in Betrieb genommen (Von Stuttgart kann ich bislang nur Nachkriegszeiten – Stechuhrstempel - belegen) ?

Der Postbote notierte handschritflich „Nicht angetroffen \ 7 h 50 30.8. [sign]“

Es wurde noch einmal (diesmal handschriftlich) umadressiert „z.Zt. Wörishofen (rs. Ak-St. „BAD WÖRISHOFEN \ 31.8.35. 6-7 \ * * * “).

Vorder- und rückseitig finden sich jeweils links 3 handschriftliche Zahleneinträge von 3 unterschiedlichen Handschriften/Bleistiften, die von den textlichen Einträgen abweichen:

30/8 = offensichtlich das Datum der zweiten Umadressierung
306- = ?
446 = ?

Frage 7: Was bedeuten 306- und 446 ?

Mir liegt übrigens bis heute KEIN Netzplan der Stuttgarter Straßenbahn aus der Vorkriegszeit vor.

Die Eilbestellung ist und bleibt über alle Regionen und alle Zeiten der spannendste aller Zusatzdienste. ;-)

Werner


 
juni-1848 Am: 30.07.2012 19:37:29 Gelesen: 56313# 2 @  
zu [#17]

Moin, moin,

kaum zu glauben, was in so manchen Schubladen schlummert und vielen Dank für die ersten Antworten zu

Frage 3: Handelt es sich hier um einen MINUTEN-Stempel ?

„STUTTGART \ 30.8.35.-4__ \ FERNSPRECHAMT“ ist kein Minutenstempel. Die vermeintliche Lücke schließt sich bei zweistelligen Uhrzeiten. In Stuttgart wurden keine Minutenstempel verwendet.

Frage 4: Wie wurden in Stuttgart (eh schon verzögerte) Eilbriefe befördert ?

Ab Mitte der 20iger bis zu den Kriegszerstörungen (1944 ?) oft per Straßenbahn.

Frage 5: Bezieht sich die blaue Kursangabe auf eine Straßenbahnlinie ?

Ja, und über´s Wochenende sind 2 weitere Belege hierzu eingetrudelt. Erstaunlich: ALLE 3 wurden UMADRESSIERT nach Stuttgart bzw. aus Stuttgart weg.

Frage 6: Wann wurde die interne Telegraphen-Rohrpost in Stuttgart in Betrieb genommen (von Stuttgart kann ich bislang nur Nachkriegszeiten – Stechuhrstempel - belegen) ?

1955 soll eine "interne" Rohrpost" in Betrieb genommen worden sein (eigener Heuss-Bestand dokumentiert die Jahre 1956, 1957, 1959 und der unter abgebildete stammt vom 15.12.1955).

Bleiben noch die Fragen 1, 2 und 7 unbeantwortet.

Sonnige Tage, Werner
 
juni-1848 Am: 11.08.2012 06:32:45 Gelesen: 53852# 3 @  
@ juni-1848 [#16]
@ juni-1848 [#17]

Moin, moin,

vorab den Beleg noch einmal in Farbe.



Ich danke Herrn Ulrich Strauß, einem Leonberger Heimatsammler und Autor von "Die Post kam mit der Straßenbahn" (Restauflage bei: [http://www.shb-ev.info/web/index.php] ) für die ausführliche Beantwortung der Fragen 4., 5., und 7. - teils mit Hilfe eines 90-jährigen Zeitzeugen:

Die Stälinstraße lag und liegt im Stadtbezirk Stuttgart-Ost, Stadtteil Ostheim. Das Zustellpostamt ist das PA Stuttgart 13 gewesen (das es heute nicht mehr gibt). Deshalb ist auch der blaue handschriftliche Vermerk korrekt:
"Kurs II Ostheim".

Nur: Das PA 13 gehörte nicht zu den wenigen Innenstadt-Postämtern in Stuttgart, das an die Poststraßenbahn angebunden war. Seit 1929 wurden die Briefe von dort mit Post-LKW zu- bzw. abgeführt.

Der blaue Vermerk hat also mit der Poststraßenbahn nichts zu tun, zumal in der Poststraßenbahn keine Umarbeitung erfolgte, sondern nur verschlossene Postsäcke transportiert wurden.

Ich konnte einen Zeitzeugen befragen, der allerdings auch schon an die 90 Jahre alt ist und nicht mehr alles aus dem Stuttgarter Postalltag weiß. Er sagte aber soviel:

Vor dem Zweiten Weltkrieg und auch noch einige Jahre danach war das Fernsprechamt (FSA) Stuttgart für die Telegrammannahme und -weiterleitung zuständig. Es hatte Motorradfahrer bereit stehen, die die Telegramme im Stadtgebiet zustellten.

An dieses Fernsprechamt wurden aber auch alle Eilbriefe zur Zustellung übergeben, damit diese mit den Motorrad-Kurieren rasch dem Empfänger ausgehändigt werden konnten.

Deshalb befindet sich auf der Rückseite des Eilbriefes auch der Tagesstempel des Fernsprechamtes Stuttgart vom 30.8.1935 - 4 Uhr.

Der diensttuende Beamte vermerkte dann auf der Vorderseite des Briefes in blauer Schrift, dass der Telegrammkurier für den Kurs II nach Ostheim den Eilbrief mitnehmen und zustellen sollte. Das sollte ja nicht sofort um 4 Uhr geschehen, weil der Absender vorschrieb "Durch Eilboten, nicht bei Nacht".
So kam der Brief also in ein Brief- und Telegrammfach für den Kurs II.

Der Telegrammbote namens Walz vermerkte dann um 7 Uhr 50 am 30.8.1935 mit Bleistift auf der Briefrückseite, dass er die Empfängerin, die Ehefrau des Notars Merz, nicht angetroffen hat. Auf der Vorderseite vermerkte er weiter das Datum 30/8 und die neue Anschrift "zur Zeit Wörrishofen", wo der Eilbrief einen Tag später eintraf - und wohl auch ausgeliefert wurde, nachdem über die Kurverwaltung in Bad Wörrishofen die Aufenthaltsanschrift ermittelt werden konnte.

Die Zahlenangaben 306 und 446 dürften Tagebuchnummern sein, mit denen der Eingang bzw. die Weiterleitung beim FSA Stuttgart und beim PA Bad Wörrishofen registriert wurden.

Nicht sofort lässt sich auflösen, weshalb der Eilbrief, der am 27.8.1935 um 15 Uhr in Höchenschwand abgestempelt wurde, erst am nächsten Tag in Höchenschwand (Tagesstempel 28.8. auf der Briefrückseite) Richtung Stuttgart (wohl über St. Blasien und dann Freiburg) abgeleitet wurde und hier wieder erst zwei Tage später beim Fernsprechamt Stuttgart eintraf. Das dürfte aber der Tatsache geschuldet sein, dass am 27.8.35 in Höchenschwand nach 15 Uhr keine Post mehr abging und die Landpostbus- und Zugverbindungen mit Bahnpost und mit Postsackumladung aus dem hintersten Hochschwarzwald noch sehr spärlich waren.


Fazit: Die Beiträge [#16], [#17], und [#19] haben unter dem Thema Rohrpost nichts zu suchen.

Da es kein eigenes Thema "Postbeförderung per Straßenbahn / Tram" gibt, sind sie vielleicht besser unter "Bahnpostmarken und Bahnpoststempel" aufgehoben ?

Die Fragen 1 und 2 aus [#16] sind allerdings noch nicht beantwortet.

Euch allen ein heftiges Wochenende,
Werner
 
Burki Am: 01.01.2013 12:58:36 Gelesen: 53246# 4 @  
Hallo zusammen.

Auch ich möchte Euch meinen schönen Beleg von der Straßenbahnbeförderung zeigen. Es wäre schön, wenn jemand eine Erläuterung abgeben könnte.

Vielen Dank im voraus.




 
juni-1848 Am: 06.01.2013 18:24:30 Gelesen: 53158# 5 @  
@ Burki [#20]

Moin Burkhard,

vorab ein schwungvolles Neues und herzlich willkommen in diesem spannenden Forum !

Und pardon für die späte Antwort.

Der mit 12 Pf korrekt frankierte Fern-Brief aus Berlin NW7 vom 4.9.38 war in Hamburg 26 am 5.9.38 in der Frühe nicht zustellbar. Allerdings war wohl die berufliche Anschrift (Heinrich Geaede Versicherungen) der Empfängerin in Hamburg 1, Mönkebergstr. 31 (damals wie heute eine Geschäftsstraße) bekannt. Die 5 Pf wurden für die Weiterbeförderung hinzugeklebt und der Brief direkt der Hamburger Straßenbahn (9 Uhr 30) übergeben. Vor der Zustellung wurde dann die Marke nachträglich entwertet (5.9.38 10? Uhr).

Du findest meine email, indem Du auf meinen Forum-Namen klickst. Schreib mir und ich kann Dir gerne weiteres zum Thema zukommen lassen.

Beste Grüße, Werner
 
juni-1848 Am: 06.01.2013 18:31:34 Gelesen: 53155# 6 @  
@ juni-1848 [#19]

Die offenen Fragen 1 und 2 sind inzwischen auch beantwortet:

zu 1:

Mit SCHREIBMASCHINE von PRIVAT ? oder durch die REICHSPOST ausgeführt?

Antwort:

Von Privat. Die Reichspost hätte diesen zeitraubenden Aufwand für einen Eilbrief nicht betrieben.

zu 2:

Hätte von PRIVAT bedeutet: NACHSENDUNG mit ERNEUT fälliger Eilgebühr?

Antwort: Kommt darauf an. Ist für diesen Beleg allerdings nicht mehr von Belang.

Grüße, Werner
 
volkimal Am: 12.07.2013 16:57:09 Gelesen: 52724# 7 @  
Hallo zusammen,

auch zu diesem Thema habe ich einen Brief gefunden:



Viele Grüße
Volkmar
 
juni-1848 Am: 12.07.2013 19:55:40 Gelesen: 52706# 8 @  
@ volkimal [#39]

Jawollja, waschechter Bedarf!

12 Pf für den Fernbrief + 5 Pf für Einwurf in den Straßenbahn-Briefkasten. Hier um 1 Pf überfrankiert - aber welcher Privathaushalt hielt schon neben den 6 Pf für die Fernpostkarte und den 12 Pf für den Fernbrief weitere Werte vorrätig.
 
westfale1953 Am: 26.03.2014 17:47:26 Gelesen: 52312# 9 @  
Hallo und guten Abend!

Zählt dieser Stempel auch zu den "Kleinschriftstempeln"?

HAMBURG 1 Straßenbahn 11.10.32



Bernhard

[Straßenbahnstempel redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsche Poststempel mit Kleinbuchstaben im Ortsnamen"]
 
westfale1953 Am: 27.03.2014 16:14:11 Gelesen: 52225# 10 @  
Hallo und danke für das Kopieren des Beitrags in diesen Thread. Ist hier sicher besser aufgehoben.

Bernhard
 
rostigeschiene (RIP) Am: 27.03.2014 16:41:47 Gelesen: 52217# 11 @  
Von der Hamburger Straßenbahn kann ich auch einen zeigen, leider nur ein Briefstück.



Hier aus dem Jahr 1943 mit dem Unterscheidungsbuchstaben a.

Werner
 
juni-1848 Am: 16.04.2014 22:49:29 Gelesen: 52074# 12 @  
Moin zusammen,

jüngst in ebay für US $ 50.00 + shipping verkauft:



Brief vom 16.5.1929 an einen Lehramts-Studenten der Landsmannschaft Rhenania zu Jena im Coburger Convent (Stiftungsdatum: 06.08.1828, in Jena ansässig bis zur Selbstauflösung 1936) ab Braunfeld bei Hamburg.

Da ohne Straßenbahngebühr eingeworfen, nach Entnahme " Aus dem \ Straßenbahn-Briefkasten" (schwarzer Zweizeiler) handschriftlich mit Nachporto in Höhe der doppelten Fehlgebühr versehen.

Und welcher durstige Student benutzte schon einen Brieföffner, wenn Papa Apotheker seinem Sohn ein paar Scheine schickte? Mehr Bedarf geht nicht!

Sammlergruß, Werner
 
Altmerker Am: 27.04.2014 18:25:59 Gelesen: 52000# 13 @  


Hier widersprechen sich die Aussagen und es ist nicht philatelistisch dokumentiert: Hat die letzte Bahn nun die Post befördert oder fuhr sie ohne Post?

Gruß
Uwe
 
skribent Am: 27.04.2014 18:54:06 Gelesen: 51993# 14 @  
@ Altmerker [#13]

Nee, Uwe, da gibt es keinen Widerspruch.

Deine Abbildung zeigt die Gedenkkarte zur "Letzten Straßenbahnfahrt" am 1.10.1978.

Man könnte meinen, an dem Tag hatte auch die Postbeförderung ein Ende. Aber die war bereits 20 Jahre früher eingestellt worden, nämlich am 1. März 1958.



Ein Kleinbogen aus Italien zeigt (mittlerer Wert), dass dort die Straßenbahnpost ebenfalls nicht ungewöhnlich war.

Einen schönen Abend.

Franz
 
juni-1848 Am: 15.08.2014 21:13:27 Gelesen: 51617# 15 @  
Moin zusammen,

dieser Ortsbrief (8 Pf) wurde am 24.3.1939 durch Eilboten (40 Pf) ab Hamburg 36 (-17 Uhr) nach Hamburg-Lohbrügge befördert.

Lohbrügge liegt im Südosten Hamburgs westlich von Bergedorf (Ankunftsstempel -19 Uhr) im Bezirk Bergedorf.



Eine Teilstrecke legte der Eilbrief per Straßenbahn zurück (Handrollstempel mit Minutenangabe: 17 40 Uhr).

Für Eilbriefe musste das Porto (5 Pf) für die Beförderung per Straßenbahn (falls vom Absender gewünscht) nicht zusätzlich bezahlt werden.

Der Inhalt ist noch vorhanden und bestätigt den eiligen Bedarf.

Sammlergruß, Werner
 
Saguarojo Am: 05.10.2014 16:56:12 Gelesen: 51541# 16 @  
Katalog Straßenbahnstempel gesucht

Ein Sammlerfreund von mir sucht einen Katalog über Straßenbahnstempel. Gibt es so etwas?
 
Jürgen Witkowski Am: 05.10.2014 17:33:23 Gelesen: 51527# 17 @  
@ Saguarojo [#16]

Was die Hamburger Straßenbahnpost betrifft, hilft vielleicht schon diese Webseite:

http://www.schaumburgerpostgeschichte.de/tram-post-of-hamburg.html

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
philast Am: 05.10.2014 18:59:37 Gelesen: 51814# 18 @  
Hallo,

noch ein Beleg aus Hamburg:



Von Hamburg 1 Eilbriefe 26.10.23 9:30N nach Haag, frankiert mit 75.550.000 Mk.

Auslandsbrief bis 20g 30.000.000 Mk
+ weitere 20g 15.000.000 Mk
+ weitere 20g 15.000.000 Mk
+ weitere 20g 15.000.000 Mk
+ Strassenbahngebühr 500.000 Mk
da kein Eilbotenbrief
Summe 75.500.000 Mk,
 

d.h. der Beleg ist um 50.000 Mk oder ca. 0,07% überfrankiert.

Der Absender wohnte in der Amselstr.8 (Barmbek, Zustellpostamt Hamburg 22). Dienstschluss der Postämter war üblicherweise ca. 20 Uhr, während in die Hamburger Strassenbahnbriefkästen bis 22 Uhr Postsendungen eingeworfen werden konnten und auch weiterbearbeitet/befördert wurden. Diese Postsendungen wurden dann am Bahnhof den Strassenbahnbriefkästen entnommen und im Postpavillon mit dem Stempel Hamburg 1 Eilbriefe versehen auf die weitere Reise geschickt.

Der Nebenstempel 'Aus dem Strassenbahnbriefkasten' ist hier (leider) nicht abgeschlagen worden. Daß der Brief etwas schwerer als die üblichen 20g war, kann man den deutlichen Beförderungsspuren rechts und links entnehmen.

Der mutmaßliche Weg des Beleges in Hamburg ist in dem beigefügten Stadtplan zu entnehmen (grüne Linie).



Grüße
philast
 

Saguarojo Am: 05.10.2014 19:44:15 Gelesen: 51499# 19 @  
@ Concordia CA

Ganz herzlichen Dank.
 
juni-1848 Am: 05.10.2014 22:02:40 Gelesen: 51471# 20 @  
@ Richard

Kannst Du diesen Beitrag bitte in das Thema [http://www.philaseiten.de/thema/4550] Postbeförderung per Straßenbahn kopieren?

Dank vorab, Werner

[Beiträge [#16] bis [#20] redaktionell verschoben]
 
westfale1953 Am: 14.04.2015 19:18:53 Gelesen: 50857# 21 @  
Hallo zusammen!

Habe hier eine Postkarte vom Hamburg nach Osnabrück, frankiert mit 13 Pfg. Der Stempel HAMBURG 1 EILBRIEFE 16.4.30 15.40 sowie die zusätzlichen 5 Pfg. Frankatur lassen mich vermuten, dass diese Karte teilweise mit der Strassenbahn befördert wurde. Liege ich da richtig? Oder gibt eine andere Erklärung für die Zusatzfrankatur?



Danke für eure Hilfe,

Bernhard
 
muemmel Am: 14.04.2015 19:57:43 Gelesen: 50834# 22 @  
@ westfale1953 [#21]

Hallo Bernhard,

Du vermutest vollkommen richtig. Das Porto für die Fernpostkarte betrug 8 Pfg. und für die Beförderung mit der Straßenbahn kamen 5 Pfg. hinzu.

Schönen Gruß
Harald
 
Hermes65 Am: 14.04.2015 23:33:50 Gelesen: 50798# 23 @  
Wie viel würdet ihr für die abgebildeten Briefe verlangen, wenn ihr sie verkaufen würdet und wie viel, wenn ihr sie kaufen wolltet?
 
muemmel Am: 16.04.2015 22:12:34 Gelesen: 51013# 24 @  
Guten Abend,

heute mal wieder ein Brief, der es eilig hatte:



Gelaufen am Letzttag der Vierfachperiode von Hamburg nach Frankfurt am Main. Porto 80 Milliarden, Eilzustellgebühr 160 Milliarden, tarifrichtig frankiert mit 6 Marken der 328 AP.

Abgestempelt in HAMBURG * 3 f um 3-4 N(achmittag), Ankunft in Frankfurt am 1.12. zwischen 10-11 V(ormittag). Was mir bislang gänzlich unbekannt war, ist der rückseitige Stempel HAMBURG 1 EILBRIEFE mit Uhrzeit 7:30 V. Vielleicht kann jemand ein wenig Licht in das Dunkel bringen.

Schöne Grüße
Harald
 
juni-1848 Am: 17.04.2015 11:42:29 Gelesen: 50743# 25 @  
@ muemmel [#24]

Moin Harald,

was in anderen Städten die Rohrpost, war in Hamburg die Straßenbahn.

Der im PA 3 eingelieferte Eilbrief wurde mittels Straßenbahn zur Haltestelle Hauptbahnhof befördert, wo die Strassenbahnbriefkästen entleert, im Postpavillon mit dem Stempel Hamburg 1 Eilbriefe versehen und auf Weg zum Bestimmungsort gegeben wurde.

Da der Brief nicht vom Absender in den Strassenbahnbriefkasten eingeworfen wurde, findet sich auch kein Nebenstempel "Aus dem Strassenbahnbriefkasten".

Übrigens war für in den Straßenbahnbriefkasten eingeworfene Eilbriefe nicht die gesonderte Gebühr fällig, die für per Straßenbahn zu befördernde Sendungen ohne Eilzustellung zu entrichten war.

Das ein oder andere hierzu findet sich im Thema [http://www.philaseiten.de/thema/4550] und in den Beiträgen von philast.

Sammlergruß
Werner

[Beiträge [#24] bis [#26] redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsches Reich Inflationsbelege"]
 
muemmel Am: 17.04.2015 12:14:04 Gelesen: 50725# 26 @  
@ juni-1848 [#25]

Hallo Werner,

vielen Dank für die erhellenden Erläuterungen. Man wird so alt wie ne Kuh, aber lernt immer noch was dazu.

Grüßle
Harald
 
dr.vision Am: 17.04.2015 15:14:42 Gelesen: 50672# 27 @  
@ juni-1848 [#25]

Moin zusammen,

Werner hat im obigen Beitrag ja erklärt, wie der Laufweg dieses Briefes war.

Wurde die Strassenbahn denn auch zum Ausliefern der Briefe genutzt?

Oder hat der rückseitige Handrollstempel (24) HAMBURG TA / c / Eilbriefe eine andere Bedeutung? Wie lange gab es die Strassenbahnbeförderung in Hamburg?



Danke für eine Aufklärung.

Beste Grüße von der sonnigen Ostsee
Ralf
 
philast Am: 17.04.2015 19:18:22 Gelesen: 50647# 28 @  
@ dr.vision [#27]

Hallo,

der Brief ging wohl von Franfurt Main per Bahn bis Hamburg Hbf. Ob der Brief vom Hamburger Hbf zum TA per Strassenbahn oder per Kraftwagen befördert wurde, läßt sich nicht sagen, aufgrund der rel. frühen Uhrzeit tippe ich eher auf Kraftwagen.

Von Hamburg Hbf zum TA Hamburg mit Ankunftsstempel 9.8.50 7:00 Uhr (Handrollstempel). Nach kurzer Umarbeitung wurde der Stempel Hamburg TA Eilbriefe 9.8.50 7:20 Uhr abgeschlagen.

Dann wird die Sache meiner Meinung nach unsicher:

Entweder gab es eine direkte Zustellung vom TA in die Moorweidenstrasse
oder
es ging mit der Strassenbahn zum PA 13 in der Schlüterstrasse, welches dann die Zustellung in die Moorweidenstrasse besorgte.

Was die Sache für mich etwas unsicher macht ist, daß es keinen Ankunftsstempel vom PA 13 gibt.

Die Beförderung von Post mit der Strassenbahn wurde am 1.4.1958 eingestellt.

Quelle: Postgeschichtliche Blätter Hamburg 1978, Heft 21, S.3-23

Grüsse
philast
 
dr.vision Am: 18.04.2015 08:51:11 Gelesen: 50611# 29 @  
@ philast [#28]

Moin,

ganz herzlichen Dank für die schnelle Erklärung des Transportweges.

Beste Grüße von der sonnigen Ostsee
Ralf
 
Hermes65 Am: 18.04.2015 09:15:40 Gelesen: 50606# 30 @  
Schön für euch, aber meine Frage wurde ignoriert. ;-(
 
westfale1953 Am: 18.04.2015 09:43:47 Gelesen: 50597# 31 @  
@ Hermes65 [#30]

Sorry, aber das ist nicht so einfach zu sagen. Ich habe bei DELCAMPE kürzlich einen Brief gesehen, der "nur" mit dem Stempel HAMBURG 1 EILBRIEFE entwertet war, so wie die Postkarte in Beitrag [#21]. Der Verkäufer wollte dafür 55€ haben. Ich habe für meine besagte Postkarte deutlich weniger bezahlt. Es ist wie immer eine Frage von Angebot und Nachfrage.

Wenn Du jemanden findest, der speziell das Gebiet "Postbeförderung per Straßenbahn" sammelt, wird der Erlös sicherlich höher ausfallen. Tut mir leid, Dir keine genaue Bewertung geben zu können.

Schönes Wochenende noch
Bernhard
 
Hermes65 Am: 18.04.2015 15:46:23 Gelesen: 50568# 32 @  
Trotzdem danke, ich dachte halt mit den gezeigten Stücken könnte man einen Eindruck erwarten.
 
juni-1848 Am: 21.04.2015 01:04:04 Gelesen: 50507# 33 @  
@ westfale1953 [#21]
@ Hermes65 [#23]
@ Hermes65 [#32]

Da hier die 5 Pf für die Straßenbahnbeförderung zusätzlich frankiert wurden, nehme ich auch die Einlieferung in den Straßenbahnbriefkasten an, obwohl ein Stempelhinweis fehlt. Entwertet wurde erst am Hauptbahnhof im Postpavillon mit dem Stempel Hamburg 1 Eilbriefe.

Richtig beschrieben sollte der Beleg schon den ein oder anderen Zehner erzielen können, je nach Angebot und Nachfrage
 
Hermes65 Am: 21.04.2015 15:50:01 Gelesen: 50471# 34 @  
Vielen Dank für die Einschätzung, habe diesen gerade für 9,69 EUR (incl. Porto) erworben.

Gruß
Manfred


 
juni-1848 Am: 22.04.2015 21:52:56 Gelesen: 50427# 35 @  
@ Hermes65 [#34]

Gratuliere, Manfred!

Schöner Bedarf mit 8 Pf Hindenburg aus 2 verschiedenen Bögen.

Sammlergruß, Werner
 
Hermes65 Am: 23.04.2015 07:27:01 Gelesen: 50408# 36 @  
Vielen Dank für die Blumen. Ich war schon längere Zeit hinter so einem Beleg her.
 
mumpipuck Am: 14.05.2015 01:41:38 Gelesen: 50252# 37 @  
Wenn ich das so lese, habe ich wohl letztes Wochenende in einem ländlichen Antikladen mitten in Schleswig-Holstein ein gutes Schnäppchen gemacht, als ich diese beiden Karten aus gleicher Korrespondenz vom 26.12.1931 und 26.12.1933 für zusammen einen ganzen Euro erworben habe. Der Stempel war mir aufgefallen.

Die Absender bezeichnen sich in der jüngeren Karte als "die Niendorfer". Dann sind die Karten wohl mit der berühmten Linie 2 befördert worden ? M.E. war das die letzte Linie, bei deren Abschiedsfahrt - ich meine 1978 - ich mit meiner Omi als 13-jähriger dabei war.

Herzliche Grüße
Burkhard


 
Altmerker Am: 07.10.2015 21:53:19 Gelesen: 48852# 38 @  
Ich stelle etmal was Aktuelles vor. Obwohl mich natürlich diese echt gelaufenen, alten Belege mehr faszinieren.

Gruß
Uwe


 
HWS-NRW Am: 28.08.2016 22:12:34 Gelesen: 45644# 39 @  
1884 berichtigte das Reichspostamt im "Archiv für Post und Telegrafie": "Die Straßenbahnen werden in Hamburg zur Beschleunigung des Telegramm- und Eilbestelldienstes benutzt. Die Bahnwagen waren mit Briefkästen ausgerüstet, für die die Reichspost eine monatliche Gebühr an den Bahnbetreiber entrichten mußte. Die Gebühr für normale Post betrug 5 Rpf. (ab dem 1. Juli 1925) für den Postkunden und wurde auf den Belegen ausgewiesen.



Fernpostkarte nach Berlin, das Porto entrichtet mit einem Wert der Freimarkenserie „Hindenburg-Medaillon“ (MiNr 516), die Gebühr für die Nutzung der Straßenbahnpost ausgewiesen mit der 5-Pfennig-Wertstufe der
gleichen Ausgabe (MiNr 515), beide Marken entwertet am 7.4.1941.

Ist zwar mehr Postgeschichte, gehört m.E. aber auch in diese Rubrik hinein.

mit Sammlergruß
Werner

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Motiv Strassenbahnen"]
 
zackigerPitter Am: 31.08.2016 08:27:30 Gelesen: 45510# 40 @  
In Düsseldorf wurde am 22.01.1900 im Generalanzeiger angekündigt, daß "Ab 1.2.1900 Briefpostbeförderung zwischen Düsseldorf und Oberkassel unter Benutzung der elektrischen Kleinbahn." stattfindet.

In dieser wurde am 19.08.1903 veröffentlich: "Die ”Deutsche Postzeitung“ empfiehlt die Anbringung von Briefkästen an Straßenbahn-Wagen."
Am 21.08.1903 zum Thema Straßenbahn-Briefkasten "Leserzuschrift: In Schleswig hätten schon seit Jahren alle zum Bahnhof fahrenden Straßenbahnen am Hinterperron einen blauen Briefkasten."

Am 25.10.1920 "Postbeförderung durch die Straßenbahn ist in anderen Städten, wie zum Beispiel Hamburg, schon üblich. Was dort möglich ist, müßte in Düsseldorf bei dem ausgedehnten Kleinbahn- und Straßenbahnnetz doch auch durchführbar sein."

Am 20.04.1921 "Wiederholt ist angeregt worden, Straßen- und Kleinbahnen mehr in die Postbeförderung einzubeziehen. Die Rheinbahn hat der Oberpostdirektion Düsseldorf jetzt Vorschläge unterbreitet über Postbeförderung nach Krefeld, Neuss, Uerdingen, Moers, Benrath, Hilden und Ohligs."

Am 23.10.1929 dann "Die Spätleerung der Briefkästen, namentlich in den Vororten, läßt zu wünschen übrig. Nach erneuten Gesprächen mit der Rheinbahn ist man davon abgekommen, Briefkästen an Straßenbahnwagen anzubringen.

Es soll aber in den Abendstunden Post aus den Außenbezirken per Straßenbahn befördert werden. Ein Beamter würde die Postsachen mit der Straßenbahn direkt zum Hauptpostamt bringen."

Ansonsten hatte die Straßenbahn jede Menge Kontakt zur Post, in der Form, daß sie Postwagen angerempelt und Briefträger überfahren hatte.

Ich finde es jetzt nicht, aber mit Vertrag der Stadt und dem Betreiber der Pferde- und Straßenbahnen in Düsseldorf wurden dieser zu diverse Transporten verpflichtet, u.a. eben den Transport von Postsendungen, unabhänig davon, ob es nun ausgenutzt wurde.

Anm.: Die "elektrischen Kleinbahn" ist in diesem Sinn ein Zwischending zwischen Straßenbahn und el. Eisenbahn; auch als "Linie K" bekannt - die Fernlinien hatten in Düsseldorf Buchstaben. "Bereits 1898 in Betrieb genommen, war sie die erste städteverbindende elektrische Schnellbahn Europas." [wikipedia]

Die fuhr - zu dieser Zeit - problemlos 120 Sachen. Damals wurde eine Rheinbrücke zwischen Düsseldorf und Obercassel gebaut, ... eigentlich eine Vorbereitung auf die Ausstellung 1902, welche Düsseldorf wirtschaftlich vom Dorf zur Weltstadt machte.

Ach ja, auf dieser Ausstellung gab es eine Accu-Bahn, eine Straßenbahn, die mit Accu betrieben wurde und sicher auch die zahlreichen Ansichtskarten zur Poststelle gebracht hatte, die sich auf dem Ausstellungsgelände befunden hatte.

Anm.: Das "Hauptpostamt" war 1929 wohl am Wilhelmsplatz, aber vormals am Graf-Adolf-Platz (neben der Wendestelle der Fernlinien) und davor im alten Gebäude der OPD. Bzgl. der Bezeichung war es wohl das "Postamt 1", die auf dem Wilhelmsplatz aber zuvor die "Postamt 6"; wann der Wechsel stattgefunden hat, dies weiß ich nicht genau, tendenziell um 1915 herum. Der "Graf-Adolf-Platz" spielte für die Bahnpost eine große Rolle, da sich dort die Bahnhöfe der Köln-Mindener und der Bergisch-Märkischen befunden hatten. Bevor obige Brücke gebaut wurde, hatte man die Post vom Bahnhof der Düsseldorf-Aachener über eine Ponton-Brücke zu den oben genannten Bahnhöfen gebracht.

Außer den genannten Bahnhöfen gab es noch den Rheinischen Bahnhof, die Post zwischen diesem und dem oben genannten mit der Pferdebahn transportiert wurde. Diese Bahnhöfe wurden dann um 1892 in dem Centralbahnhof vereinigt, was eine Verlagerung des Verkehrs mit sich brachte UND DESWEGEN am Wilhelmsplatz die Poststelle 6 erbaut wurde, welche später zum Hauptpostamt wurde.
 
Silesia-Archiv Am: 08.03.2017 14:38:12 Gelesen: 43534# 41 @  
Liebe Sammlerfreunde,

kürzlich bin ich in der DBZ über einen Artikel zur Straßenbahnpost regelrecht gestolpert, weil ich und ebenso mein Sammlerfreund, der sicher schon über 50 Jahre sammelt, solche Belege noch nie gesehen, geschweige denn, davon gehört und/oder gelesen haben. Auch auf überregionalen Tauschtagen und Messen im Kölner Umland sind uns noch keine begegnet.

Wo findet man solche Belege? Dabei meine ich natürlich ältere echte Belege und nicht welche die jetzt zu Werbezwecken gemacht wurden.

Wir wollen die Belege nicht großartig sammeln, aber einen als Dokumentation haben.

Danke vorab für die INFO's,

beste Sammlergrüße

Michael
 
skribent Am: 08.03.2017 15:52:56 Gelesen: 43525# 42 @  
@ Silesia-Archiv [#41]

Hallo Michael,

es ist zwar schon länger als 20 Jahre her, aber ich bin früher immer bei Messen, Ausstellungen und Großtauschtagen zu den Händlern an den Stand gegangen, die auch über ein gutes Angebot an Bahnpostbelegen verfügten, da bin ich immer fündig geworden.

Meine Belege von der Hamburger und der Hannoverschen Straßenbahn habe ich mir alle so beschafft.

Aber, wie gesagt, das war noch im alten Jahrtausend!

MfG >Franz<
 
Silesia-Archiv Am: 08.03.2017 16:03:45 Gelesen: 43515# 43 @  
@ skribent [#42]

Hallo Franz,

danke. Das habe ich bisher nie gemacht, weil ich nicht von dessen Existenz wusste. Nun kann ich das ja mal machen. DANKE für den Tipp !

Beste Sammlergrüße
Michael
 
saeckingen Am: 08.03.2017 16:08:30 Gelesen: 43511# 44 @  
@ Silesia-Archiv [#41]

Wo findet man solche Belege? Dabei meine ich natürlich ältere echte Belege und nicht welche die jetzt zu Werbezwecken gemacht wurden.

z.B. hier:

https://www.delcampe.net/de/sammlerobjekte/search?show_type=all&order=&view_filters=0&view=gallery&display_only=ongoing&display_ongoing=ongoing&started_days=&started_hours=&ended_hours=&seller_localisation=&min_price=&max_price=&blacklisted_sellers_included=0¤cy=all&term=stra%C3%9Fenbahn+hamburg&excluded_terms=&search_mode=all&is_searchable_in_translations=0&is_searchable_in_descriptions=0&excludedCharacters%5B0%5D=%7B&excludedCharacters%5B1%5D=%7D&excludedCharacters%5B2%5D=%5B&excludedCharacters%5B3%5D=%5D&excludedCharacters%5B4%5D=%5E&excludedCharacters%5B5%5D=%7E&excludedCharacters%5B6%5D=%3A&excludedCharacters%5B7%5D=/&excludedCharacters%5B8%5D=%22&categories%5B0%5D=2633

oder hier:

http://www.philasearch.com/de_gkumbqp5rvn3l12hbm5sbmb0d0/dosearch.php3?suchtext=stra%C3%9Fenbahn+hamburg&search_type=fulltext

Grüße
Harald
 
calliostoma Am: 08.03.2017 21:44:43 Gelesen: 43473# 45 @  
Zur Abwechslung mal ein Straßenbahn-Beleg aus Frankfurt.

SCHWANHEIM (M.) - FRANKFURT (M.) - Verwendungszeit 1914-1919



Gruß

Dirk
 
Silesia-Archiv Am: 09.03.2017 14:11:39 Gelesen: 43441# 46 @  
@ saeckingen [#44]

Danke für die Info, aber auch hier: Da ich bisher nichts von der Existenz dieser Postbeförderung wusste, konnte ich auch bisher nicht danach suchen.

Beste Sammlergrüße

Michael
 
Uwe Seif Am: 09.03.2017 16:20:41 Gelesen: 43429# 47 @  
@ Silesia-Archiv [#46]

Hallo,

in "Berichte der BArGe Bahnpost, Nr. 4/81, Seite 799 bis 804" befindet sich die Abhandlung "Die Geschichte der Hamburger Straßenbahnpost und ihre Stempel" von Gerhard Retzlaff.

Viele Grüße
Uwe Seif
 
saeckingen Am: 09.03.2017 17:19:10 Gelesen: 43420# 48 @  
Es gibt auch ein gutes Buch zum Thema:

Harald Krieg/Thomas Kahlborn: Postbeförderung mit der Hamburger Strassenbahn ISBN-Nr. 3833432691

Ich bin nicht der Autor, er ist nur ein Namensvetter.

Grüße
Harald
 
Uwe Seif Am: 09.03.2017 17:41:57 Gelesen: 43413# 49 @  
@ saeckingen [#48]

Und im Gildebrief 242/April 2014 berichtet Harald Krieg über "Ungereimtheiten bei der Straßenbahnpost in Hamburg". Lesenswert, wenn man Lehrgeld sparen will!

Gruß
Uwe Seif
 
Silesia-Archiv Am: 10.03.2017 10:24:00 Gelesen: 43372# 50 @  
@ Uwe Seif [#47]
@ saeckingen [#48]

Danke für die Hinweise den Abhandlungen und Veröffentlichungen der Straßenbahnpost, nur wenn man leider nichts von der Existenz einer solchen Postversandmöglichkeit und Stempel wusste, kann man auch nicht nach solchen Veröffentlichungen suchen.

Beste Sammlergrüße

Michael
 
Uwe Seif Am: 15.04.2017 09:30:12 Gelesen: 42675# 51 @  
@ Silesia-Archiv [#50]

Hallo,

hier eine weitere Veröffentlichung zum Thema Straßenbahnpost: In "Festschrift und Ausstellungsführer" zur "SÜDWEST 2016 / Heidelberg" befindet sich der Beitrag "Klaus Knorr: Bahnpoststempel in Heidelberger Straßenbahnen?; Seite 207 bis 212". Die dort eingesetzten Stempel hatten allerdings die Inschrift "BAHNPOST" - die "Straßenbahn" ist halt auch eine "Bahn", wenn auch eine besondere.

Viele Grüße
Uwe Seif
 
Hermes65 Am: 06.07.2018 09:30:49 Gelesen: 34272# 52 @  
Straßenbahn-Brief, der in Hamburg mit derselben befördert wurde und aus den späten 1930er Jahren stammt. 5 Pfg. kostete das "Vergnügen" extra, so ergeben sich die 17 Pfg. (12+5).



[Redaktionell verschoben aus dem Thema "Motiv Straßenbahnen"]
 
Seku Am: 03.08.2018 21:20:30 Gelesen: 33637# 53 @  
Eine Marke zur Postbeförderung hatten wir hier noch nicht.



Vietnam 1994 Mi.-Nr. 2648 - Post-Straßenbahn Philadelphia
 
Seku Am: 11.08.2018 12:33:23 Gelesen: 33494# 54 @  
Kanada Ganzsachenumschlag mit einer Poststraßenbahn in Ottawa



In den frühen 1900er Jahren von Ottawa Car Mfg. Co. Ltd. für die Ottawa Electric Railway Co. gebaut, wurde die Straßenbahn Nr. 423 speziell als Postwagen konzipiert.

Das Einrichtungs-Fahrzeug war 36 1/2 Fuß lang. 10 1/2 Fuß hoch und 8 Fuß breit. Es wurde um 1912 zum Hilfsfahrzeug umgebaut und später als Besandungswagen umgerüstet.

(Textübersetzung engl.-deutsch durch PONS-online).
 
DERMZ Am: 17.07.2019 06:15:15 Gelesen: 28237# 55 @  
@ Hermes65 [#52]

Guten Morgen,

im Internet kursiert ein kurzer Beitrag über die Postbeförderung in Hamburg per Strassenbahn, Titel: Als die Hamburger Straßenbahn auch Postbote war

https://www.youtube.com/watch?v=QZcDL1XyECQ

Beste Grüsse

Olaf
 
dithmarsia43 Am: 21.12.2019 12:02:38 Gelesen: 26130# 56 @  
@ DERMZ [#55]

Hallo,

es gab auch in den USA eine Postbeförderung per Stra0enbahn (Street-Car). Am Ende des 19ten Jahrhunderts wurde dort in verschieden Städten der COLLECTION AN DISTRIBUTION WAGON SERVICE eröffnet; später dann STREET CAR MAIL.

Ich zeige beispielhaft 3 Belege aus

Washington, DC
Chicago, ILL.
St. LOUIS, MO.

Viele Grüße

Uwe


 
Altmerker Am: 21.12.2019 15:15:25 Gelesen: 26115# 57 @  
Bekannterweise hat die Motivgruppe Papier&Druck ein weites Herz für andere Sammler. So will ich Euch teilhaben lassen an der neuen Ausgabe der SWK. Die Kontaktdaten des Autors könnten bei Bedarf usw. über mich angefordert werden.
Ich habe den Text gerne ins Heft genommen!

Freundliche Grüße
Uwe


 
skribent Am: 19.04.2020 15:16:43 Gelesen: 24700# 58 @  
Guten Tag Zusammen!

Auch Hannover hatte eine Straßenbahn-Post, aber nur 3 Linien beförderten Post.

Auf der Linie 10 wurde nur bearbeitete Post in Beuteln und Säcken befördert, hingegen auf den Linien 15 und 17 wurde in speziellen Wagen die Post auch umgearbeitet.

Die Beamten führten auch auf beiden Linien einen Bahnpoststempel der klassischen Form "langoval" mit.

Die Linie 15 befuhr die Strecke "Hannover-Ilten" und die Linie 17 die Strecke "Hannover-Burgwedel". Beide Linien tauschten Post aus auf dem Bahnhofsvorplatz, genau neben dem Hauptpostamt.



Die Abbildung auf der Fotokarte zeigt ein Gebäude in Isernhagen, an der Strecke "Hannover-Burgwedel".

Das lässt nur den Schluss zu, dass die Absenderin die Grußkarte an Friedel Flohr am Postwagen auf der Rückfahrt von Burgwedel nach Hannover abgegeben haben muss.



Der Bahnpoststempel ist ein Stempel vom Typ 7.2.1.0 vom Ovaltyp II mit Datensteg, Kursangabe und Bahnpost über dem Steg sowie unten eine Zierleiste und die Schrift ist in Antiqua ausgeführt.

Die Karte wurde also im Z (Zug) 4 am 14.11.10 bearbeitet und beim Knotentreff in Hannover im Postwagen der Linie 15 abgeben.

Die Umladung war erforderlich, denn der Wohnort von Friedel Flohr in Müllingen (Sehnde) liegt weit hinter dem Endpunkt der Linie 15 in Ilten. Ab Ilten wurde dann weiter verteilt durch die gelbe Post nach Bilm, Sehnde, Rethmar bis Haimar.

Die Iltener-Stempel sind die selteneren!

MfG >Franz<
 
buzones Am: 19.04.2020 16:14:53 Gelesen: 24692# 59 @  
Auch in Spanien gab es die Möglichkeit, Post mit der Straßenbahn zu befördern - sogar ohne Zusatzgebühr!

Straßenbahnpost, kenntlich nur an dem Wort tranvías (= Straßenbahnen) im Ortsstempel, gab es ab 1914/1915 in Madrid und Barcelona; später auch in Zaragoza, Bilbao, Gijón, Granada, San Sabastián, Valencia, Vigo und
Palma de Mallorca.

Beispielhaft zeige ich hier den folgenden Brief aus meiner Sammlung von Madrid nach Dresden aus dem Jahre 1930:



40 Céntimos als MeF der Mi.-Nr. 286 (Edifil 314) auf einem Auslandsbrief der ersten Gewichtstufe (bis 20 gr) nach Dresden. Der Umschlag wurde in einem Straßenbahnbriefkasten deponiert, der am Madrider Nordbahnhof geleert und dem dortigen Zweigpostamt zur Beförderung übergeben wurde. Die Marken sind entwertet mit dem Zweikreisstegstempel NORTE-TRANVIAS (MADRID) vom 17. Juli 1930.
 
DERMZ Am: 16.05.2021 15:55:14 Gelesen: 18818# 60 @  
Guten Nachmittag,

ein kleiner Gelegenheitsstempel zum Thema hat sich auf meinem Schreibtisch eingefunden:



Im Jahr 2000 wurde der Beginn der Straßenbahnpost vor damals 80 Jahre gewürdigt. Inzwischen sind sowohl die Straßenbahn, als auch die Straßenbahnpost Geschichte.

Beste Grüße Olaf
 
DERMZ Am: 02.07.2021 16:44:41 Gelesen: 17799# 61 @  
Guten Tag,

in den 1950er-Jahren war auch in einigen italienischen Städten die Postbeförderung mit der Straßenbahn möglich, namentlich Rom, Mailand, Neapel und Turin.

Straßenbahnen die am jeweiligen Hauptbahnhof vorbeiführen, waren mit Briefkästen versehen. Beim Halt am Hauptbahnhof wurden diese Kästen geleert und mit Stempeln " Avviamento Celere" versehen - ich zeige hier ein Beispiel aus Turin:



Somit war eine schnellere Beförderung der Poststücke möglich.

Beste Grüße Olaf
 
Seku Am: 03.07.2021 21:49:41 Gelesen: 17719# 62 @  
Türkei Postbeförderung in der Metro Istanbul am 23.10.2017



Ich wünsche einen schönen Sonntag

Günther
 
skribent Am: 27.02.2022 12:37:49 Gelesen: 13937# 63 @  
Guten Tag!

Eine Ansichtskarte vom Hamburger Holstenplatz, zu dem besser der Name "Platz der Jurisdiktion" gepasst hätte, denn Amtsgericht, Oberlandesgericht und Strafjustizgebäude beieinander, das sieht man nicht oft.



In Hamburg in den Straßenbahn-Briefkasten eingelegt, ausreichend Porto nicht berücksichtigt und Nachgebühr bezahlt.



Entwertet mit dem Handstempel "Hamburg 1 Eilbriefe" am 5.4.26 - 4.20 N" (mit Stunden- und Minutenangabe). Wegen häufiger Mißverständnisse wurde der Rundstempel 1933 getauscht gegen einen mit der Angabe "Hamburg 1 Straßenbahn".

Den Zweizeiler "Aus dem Straßenbahn-Briefkasten" gab es in verschiedenen Farben und Schriftanordnungen, er wurde 1928 gegen den Zweizeiler "mit Straßenbahn-Briefkasten befördert"getauscht.

MfG >Franz<
 
Seku Am: 15.03.2024 14:50:57 Gelesen: 976# 64 @  
In Schwerin gab es zwischen Oktober 2022 und Dezember 2023 eine Paketbahn. Der Versuch ist laut DHL gescheitert.



© Deutsche Post DHL Group / Jens Schlueter

Ich wünsche ein schönes Wochenende

Günther
 
drmoeller_neuss Am: 15.03.2024 17:58:35 Gelesen: 938# 65 @  
Seku [#64]

Dann werden wir wohl die Ansage wohl nie hören: "Die Weiterfahrt verzögert sich um unbestimmte Zeit, da die vor uns befindliche Paketstrassenbahn noch ausgeladen werden muss".

Strassenbahnen sind eben sehr teure Paketfahrzeuge. Es kann nicht eben mal eine andere Packstation angefahren werden, wenn die an der Haltestelle befindliche Station voll ist. Und das Be- und Entladen darf den Streckenabschnitt nicht blockieren.

Im kleinen dient die Strassenbahn heute bereits dem Posttransport, einige Briefträger legen mit ihrem Postkarren vom Zustellstützpunkt zum Einsatzort den Weg in der Strassenbahn zurück, allerdings als ganz normaler Fahrgast mit Handwagen.
 
Clemens M Brandstetter Am: 27.03.2024 10:48:15 Gelesen: 686# 66 @  
Irgendwo fand ich vermerkt, dass der folgende Stempel zeige, dass die Karte per Strassenbahn befördert wurde oder es die Möglichkeit gab, Post bei Strassenbahnen aufzugeben. Stimmt das?


 
Seku Am: 27.03.2024 17:14:23 Gelesen: 655# 67 @  
@ Clemens M Brandstetter [#66]

Hallo Clemens,

es ist sicher, dass es in Ulm keine Postbeförderung mit Straßenbahn gab.

Grüßle

Günther
 
Clemens M Brandstetter Am: 27.03.2024 18:25:16 Gelesen: 636# 68 @  
Danke - aber Strassenbahn hat es gegeben oder gibt es noch? Dann muss ich wohl am Thema dran bleiben...
 
Seku Am: 27.03.2024 19:20:06 Gelesen: 620# 69 @  
@ Clemens M Brandstetter [#68]

Guten Abend Clemens,

die Straßenbahn in Ulm gibt es seit 127 Jahren.

Gruß

Günther
 
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