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Thema: Der Baden Fehldruck
Hornblower Am: 16.12.2015 17:38:34 Gelesen: 206636# 1 @  
Hallo zusammen,

alles tolle Stücke mit wunderbaren Hintergrundinformationen dazu, für die man allen Beteiligten nur danke sagen kann. Als Baden-Sammler muss ich aber natürlich eine Marke zeigen, die in diesem Rahmen keinesfalls fehlen darf:



Der Baden-Fehldruck, die wohl berühmteste und teuerste Marke Deutschlands, von der nur drei Stück existieren: ein Brief im Berliner Museum, ein weiterer in einer großen deutschen Privatsammlung und das lose Briefstück, das als erstes 1894 auftauchte. Der "freie" Brief wurde 1985 für 2,3 Mio. DM versteigert, was damals einsamer Rekord war.

Das hier gezeigte Briefstück stammt aus einer englischen Sammlung und kann im Juni 2016 auf der SÜDWEST in Heidelberg im Original bestaunt werden. Letztmals war es in Deutschland 1903 zu sehen, wer weiß, wann die Chance wieder kommt...

Beste Grüße
Michael
 
Richard Am: 18.12.2018 09:34:10 Gelesen: 18081# 2 @  
Auktionshaus Heinrich Köhler startet mit der 1. ERIVAN-Altdeutschland-Auktion am 8. Juni 2019

(wm) Nun ist es „amtlich“: Die Auflösung der bereits heute legendären Sammlungen des am 6. März 2018 in den USA verstorbenen Philatelisten Erivan Haub beginnt mit einer ersten Auktion am 8. Juni 2019, bei der der 1. Teil von dessen Altdeutschland-Sammlung zum Ausruf kommt. Altdeutschland mit all seinen Spezialitäten und Raritäten hatte der erfolgreiche Unternehmer immer – neben seiner Vorliebe für die USA-Philatelie – intensiv gepflegt. Bekanntlich sind zahlreiche Ausnahmestücke der früheren Boker-Auktionen in seine Kollektion gelangt. Der Termin ist geschickt gewählt, denn so erhalten Sammler, die die STOCKHOLMIA 2019 besuchen, ebenfalls schon die Möglichkeit, die Lose dort zu besichtigen.

Im gleichen Monat finden zwei weitere ERIVAN-Auktionen statt, allerdings an anderen Standorten des Global Philatelic Networks, zu dem neben Heinrich Köhler auch Corinphila in Zürich (ERIVAN-Auktion am 15. Juni 2019) und Harmers in den USA (ERIVAN-Auktion am 22. Juni in New York) zählen. Fünf Jahre mit ERIVAN-Sonderversteigerungen sind eingeplant, bei denen dann bis zu 8 000 Lose erlesener Philatelie-Raritäten zum Ausruf kommen werden. Freunde der philatelistischen Literatur und Forschung werden die Auktionskataloge zu schätzen wissen, die im einheitlichen Format und vergleichbarer Gestaltung Verbreitung finden.

Die 1. Auktion In Wiesbaden findet übrigens im traditionsreichen Jawlensky-Saal im Wiesbadener „Hotel Nassauer Hof“ statt. Dort hatte die Firma Heinrich Köhler bereits ihre erste Auktion nach ihrem Firmensitz-Wechsel von Berlin 1948 durchgeführt, in diesem Saal fand am 16. März 1985 auch die 1. Boker-Auktion statt. Tradition verpflichtet!



Erinnerungen werden wach: die 1. Boker-Auktion 1985. Erivan Haub war mit dabei und ersteigerte u.a. den legendären Baden-Fehldruck-Brief. Foto: WM-Archiv
 
Richard Am: 18.03.2019 09:20:56 Gelesen: 17790# 3 @  
Sammlung ERIVAN – Startschuss zum Auktionsmarathon mit 30 Exklusiv-Versteigerungen

(GPN-PR) Darauf haben Briefmarkensammler seit vielen Jahren gewartet. Die bedeutendsten Briefmarken und Briefe der Altdeutschen Staaten, Amerika, der Schweiz, Österreich sowie der Postbeförderung mit Zeppelinen werden zum Verkauf angeboten. Zusammengetragen wurden die Sammlungen von dem international bekannten Unternehmer und begeisterten Philatelisten Erivan Haub. Sein philatelistisches Lebenswerk ist derart umfangreich, dass eine Serie von insgesamt 30 Briefmarkenauktionen über fünf Jahre verteilt in Wiesbaden, New York, Zürich, Stockholm, London und Essen geplant ist. Angeboten werden die verschiedenen Kollektionen unter dem Namen 'Sammlung ERIVAN'.

Der Startschuss der Auktionsserie erfolgt mit Raritäten verschiedener Länder am 1. Juni 2019 bei der Briefmarken-Weltausstellung in Stockholm. Im Abstand von jeweils einer Woche folgen dann Auktionen in Wiesbaden (Altdeutsche Staaten), Zürich (Österreich sowie Lombardei-Venetien) und New York (Amerikanische Postgeschichte). Die nächsten Auktionen folgen bereits im November 2019. Experten sprechen von der bedeutendsten Versteigerungsserie exklusiver Briefmarken seit dem Verkauf der Altdeutschland-Kollektion des amerikanischen Industriellen John Boker Jr. zwischen 1985 und dem Jahr 2000.

Die Anfänge der einmaligen Kollektion gehen bis in die 1950er Jahre zurück. Damals besuchte Erivan Haub erstmals Briefmarkenauktionen. Er konzentrierte sich auf den Erwerb der bedeutendsten und qualitativ hochwertigsten Raritäten seiner Sammelgebiete. Über ein halbes Jahrhundert schuf er Kollektionen, die bereits zu Lebzeiten von Erivan Haub zu Legenden wurden. Nun ist der Moment gekommen, da sich sein philatelistischer Tresor öffnet. Nach vielen Jahrzehnten bekommt die heutige Sammlergeneration jetzt die einmalige Gelegenheit, die bedeutendsten Raritäten für ihre Sammlungen zu erwerben. Das Spitzenstück der Altdeutschland Philatelie, der 'Baden Fehldruck', wechselte letztmals 1985 den Besitzer. Die lokale Postmeister-Briefmarke 'Blue Boy' aus der amerikanischen Stadt Alexandria wurde zuletzt 1967 auf einer Auktion angeboten. Das Spitzenstück der Schweiz-Philatelie, ein Einschreibe-Brief des Notariats aus Greiffensee mit den beiden ersten Zürich-Briefmarken, war seit Beginn der 1990er Jahre nicht mehr auf dem Markt.

Mit der Vermarktung und dem Verkauf wurden die Briefmarken-Auktionshäuser Heinrich Köhler in Wiesbaden, H.R. Harmer in New York sowie Corinphila Auktionen in Zürich beauftragt. Die drei Auktionsfirmen gehören zur Unternehmensgruppe Global Philatelic Network mit insgesamt fünf Standorten in Europa, Amerika und Asien. Die beiden geschäftsführenden Gesellschafter Dieter Michelson und Karl Louis verweisen auf die einmalige Chance, die sich für Briefmarkensammler eröffnet. „Viele Sammler haben über 30 Jahre vergeblich auf die Spitzenstücke ihres Sammelgebietes gewartet. Sie waren in der Kollektion von Erivan Haub in festen Händen und somit unerreichbar. Jetzt eröffnet sich endlich die Gelegenheit zum Erwerb dieser Unikate“ stellt Dieter Michelson fest. Und Karl Louis ergänzt: „Für den Erwerb der begehrten 'Kronjuwelen der Philatelie' ist es ein idealer Zeitpunkt. Bei dem aktuell niedrigen Zinsniveau ist ein 'alternatives Investment' in exklusiver Philatelie attraktiv. Insbesondere für Sammler, die den kulturellen Wert der Philatelie schätzen und sich gleichzeitig für zeitgeschichtliche Zusammenhänge im Spiegel der Briefmarken interessieren.“

Eine umfangreiche Ankündigungsbroschüre mit einer großen Auswahl der außergewöhnlichen Raritäten von Altdeutschland, Schweiz, Österreich, Lombardei-Venetien, USA und Zeppelinpost ist in Kürze verfügbar. Ausführlich dargestellt sind darin auch die zeitgeschichtlichen und politischen Ereignisse, die im Zusammenhang mit den verschiedenen Markenausgaben stehen. Die Broschüre kann bei den Auktionsunternehmen kostenlos angefordert werden. Für Hintergrundgespräche stehen die geschäftsführenden Gesellschafter Dieter Michelson und Karl Louis nach Terminvereinbarung gerne zur Verfügung.

Kontakt: Heinrich Köhler Auktionshaus GmbH & Co. KG, Wilhelmstraße 48, 65183 Wiesbaden
Telefon: 06 11/39 38 1, Telefax: 06 11/39 38 4, E-Mail: info@heinrich-koehler.de
Internet: http://www.heinrich-koehler.de

Auktionstermine im Juni 2019

1. Juni 2019: Worldwide Rarities – 1. ERIVAN-Auktion
Global Philatelic Network Auktion, Stockholm, Schweden, http://www.stockholmia2019.se

8. Juni 2019: Altdeutsche Staaten – 1. ERIVAN-Auktion
Heinrich Köhler Auktionshaus, Wiesbaden, Deutschland, http://www.heinrich-koehler.de

13. Juni 2019: Österreich sowie Lombardei-Venetien – 1. ERIVAN-Auktion
Corinphila Auktionen, Zürich, Schweiz, http://www.corinphila.ch

22. Juni 2019: Vereinigte Staaten von Amerika – 1. ERIVAN-Auktion
H.R. Harmer Auktion, New York City, U.S.A., http://www.hrharmer.com



Der legendäre ‚Baden-Fehldruck‘



Der ‚Blue Boy‘ aus Alexandria



Zürich Greiffensee-Brief 6+6+4
 
10Parale Am: 28.03.2019 12:38:07 Gelesen: 16677# 4 @  
@ Hornblower

In Stockholm wird in Kürze ein Baden Fehldruck versteigert.

Vielleicht für lange Zeit die letzte Chance.

10 Parale
 
Heinz 7 Am: 31.03.2019 17:55:30 Gelesen: 16421# 5 @  
@ 10Parale [#4]
@ Hornblower

Lieber 10 Parale,

Du weisst, dass in Stockholm nicht "irgend ein" Baden Fehldruck zur Auktion kommt, sondern DER Sensations-Brief, der 1985 den Rekordpreis von DM 2'300'000 erzielte?

siehe

Gemäss anerkannten Informationen gibt es von dieser Marke nur 4 Stück:

Brief Orschweier, 20.7.1851
Brief Ettenheim, 25.8.1851 (siehe Beitrag 486)
Fragment, gestempelt mit Ringstempel "2" von Achern (siehe Beitrag 59)
ungebrauchte Marke, 1991 verkauft bei David Feldman

Da der erste Brief bereits im XIX. Jahrhundert ins Reichspostmuseum Berlin gelangte sind nur noch drei Exemplare für Sammler erreichbar, wobei der Brief Ettenheim bestimmt das attraktivste Exemplar ist. Dieser Brief erzielte 1985 einen viel beachteten Weltrekord als teuerste philatelistische Einheit.

Der Ettenheim-Brief wurde seit seiner Entdeckung 1894 erst vier Mal an einer Auktion verkauft:

- 1894
- 1923
- 1956
- 1985

Er war, wie inzwischen bekannt wurde, ebenfalls in der Sammlung von Erivan Haub, dessen Sammlung nun in 30 Auktionen verkauft werden soll, siehe .

Viele Philatelisten freuen sich auf diese Erivan Haub-Auktionen. Sie werden ein wichtiger neuer Masstab sein für einige der teuersten Marken der Welt.

Liebe Grüsse
Heinz
 
Martin de Matin Am: 31.03.2019 19:30:42 Gelesen: 16400# 6 @  
@ Heinz 7 [#14]

Hallo Heinz,

du führst in deiner Aufzählung auch einen ungebrauchten Fehldruck auf, der 1991 bei Feldmann versteigert wurde. Dieses Exemplar wurde am 9.6.1990 bei Joachim Erhard als Teil der Koch-Badensammlung versteigert. Der Ausruf war 12.000 DM, und soweit ich mich erinnere war der Zuschlag unter 50.000 DM. Allerdings wurde die Marke nicht als Fehldruck sondern als Probedruck beschrieben. Bei Feldmann wurde sie als hochgejubelter Fehldruck mit einem deutlichen sechsstelligen Preis angeboten. Sie war soweit ich mich erinnere mit einem gemeinsamen Attest/Gutachten von mehreren Prüfern versehen. So wurde aus einem Probeduck ein Fehldruck. Optisch entspricht die Marke auch nicht ganz den anderen Fehldrucken. Korrigiere mich falls ich mich bezüglich meiner Erinnerungen täusche.

Gruss
Martin
 
marc123 Am: 31.03.2019 20:45:15 Gelesen: 16380# 7 @  
@ Martin de Matin [#15]

Hallo Martin,

die ungebrauchte Marke wurde nach 1991 (verkauft für CHF 690000), noch einmal am 4. April 2008 bei Feldman in einem Spezialkatalog eigens für diese Marke angeboten. Schätzpreis 1-1,5 Millionen Euro. Verkauft für 1 314 500 Euro. Weiter wurde sie laut Katalog noch einmal 1997 "Pacific 97" verkauft. Erstmals verkauft auf einer Auktion in Berlin 1919 (Sammlung Trubsbach).

Die hellere Farbe und das verdunkelte Gummi durch die einige Zweifel aufkamen, werden laut Auktionskatalog dadurch erklärt, dass die Marke während der Bombardierung Berlins im zweiten Weltkrieg in einem feuerfesten Safe überlebte.

Atteste liegen bei von Calves (1995), J-R Brun (1995), Göbel (1992) und Heinz Georg Richter (1995). Interessant ist dass diese alle nach 1991 sind, das gemeinsame Attest wird 2008 nicht erwähnt.

In einem anderen Thema https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=12688&CP=0&F=1 Beitrag 31 hat Markus Pichl heute folgendes geschrieben: Welches Prüfungsergebnis würde heute bei einer Prüfung von Baden 4 F oder der Schweden 1 F herauskommen?

Marcus, es wäre sicher spannend und es würde mich sehr freuen hier Deine Meinung zu hören.

Liebe Grüße
Marc
 
Heinz 7 Am: 01.04.2019 23:39:25 Gelesen: 16186# 8 @  
@ Martin de Matin [#15]

Lieber Martin,

es ist mir bekannt, dass die ungebrauchte Marke 1991 stark diskutiert wurde. Ich bin froh, dass Marc hierzu wertvolle ergänzende Information geben konnte, siehe [#16].

Offenbar gibt es doch ein paar Sammler, die von der Echtheit des ungebrauchten Exemplares überzeugt sind, denn sonst wären die bezahlten Preise kaum zustande gekommen. Ich erachte es als zulässig, das Exemplar als gültigen Fehldruck zu anerkennen. Es ist mir aber bewusst, dass es auch andere Meinungen gibt.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Hornblower Am: 02.04.2019 09:16:08 Gelesen: 16119# 9 @  
Hallo zusammen,

das ungebrauchte Stück verfügt über kein anerkanntes Attest eines Baden-Prüfers - warum wohl?

Ich habe mich lange und intensiv damit befasst und in den Rundschreiben der ArGe Baden auch darüber ausführlich geschrieben. Nach meiner Ansicht stammt das Stück von Julius Maus (1855-1934), der seinerzeit ein Originalklischee der 9-Kreuzer-Marke besaß und damit philatelistische Spielereien anfertigte, wie den "Simon-Brief" oder den "Maus-Bogen", um nur zwei zu nennen.

Was die angeblich gezahlten Preise anbelangt, sehe ich diese sehr kritisch, ich glaube sie offen gestanden nicht. Aber das ist meine Sicht der Dinge, die wohl auch nicht der Weisheit letzter Schluss ist.

Ich würde es daher auch nicht in dieser sehr verdienstvollen Liste führen.

Beste Grüße
Michael Ullrich
 
Hornblower Am: 02.04.2019 09:27:45 Gelesen: 16116# 10 @  
Ich habe meinen damaligen Beitrag gefunden und gebe ihn gern hier wieder, vielleicht interessiert es jemand ja:

Der „Trübsbach-Fehldruck“ sucht wieder einen Käufer

Seit seinem letzten Auftauchen auf dem internationalen Auktionsmarkt sind mehr als 10 Jahre ins Land gegangen, nun feiert er sein Comeback: das ungebrauchte Exemplar des Baden-Fehldrucks wird erneut von David Feldman in Genf auf seiner April Auktion 2008 angeboten.

In einer vorbildlichen Präsentation, die in dieser Form allgemein für Raritäten angemessen wäre, wird in englischer Sprache „The Unique Unused 1851 9 Kreuzer Error of Colour“ sehr professionell angeboten.

Neben einer allgemeinen Einführung wird vor allem der Hintergrund der ersten badischen Markenausgaben sehr detailliert beschrieben, auf die bekannten Exemplare des Fehldrucks eingegangen und dann die Geschichte des ungebrauchten Stücks geschildert. Selbst die Beschreibung des angeblichen „Simon-Fehldrucks“ fehlt nicht.

Eine solche Präsentation hat ihren Preis: zwischen 1 und 1,5 Mio. Euro soll die Marke erbringen – viel Geld für ein sehr umstrittenes Stück, das seit seinem ersten Auftauchen nach dem 1. Weltkrieg für viel Diskussionsstoff gesorgt hat.

Ausführlich hat sich in neuerer Zeit Wolfgang Maassen in seinem Buch „Echt oder falsch? – Fälschungen und Fälscher in der Philatelie“, Schwalmtal 2003 mit dem „Trübsbach-Stück“ beschäftigt. Dieser wertvolle Beitrag, der auch sehr umfangreiche Quellenangaben enthält, kann jedem, der sich mit dieser Marke beschäftigt, nur ans Herz gelegt werden!

Die Marke selbst hat ihren Namen von ihrem ersten bekannten Besitzer, dem Chemnitzer Fabrikanten Carl Julius Trübsbach, der seine herrliche Sammlung altdeutscher ungebrauchter Marken 1924 auf einer Berliner Ausstellung einer staunenden Öffentlichkeit präsentierte. Eines der Glanzstücke war ein ungebrauchtes Exemplar des bis dahin nur gestempelt bekannten Baden-Fehldrucks.

Er hatte die Marke 1919 auf einer Berliner Auktion erworben, wo sie ausdrücklich ohne Garantie für die Echtheit für 20.000 Mark angeboten worden war. Pikant wird die Sachlage aber dadurch, dass der Anbieter Rudolf Siegel hieß. Siegel, ein bekannter Händler und Auktionator, dessen Spezialgebiet die Klassik war, war auch Herausgeber der M.-und G.-Zeitung, die zahlreiche erstklassige Fachartikel aller klassischen Gebiete vorweisen konnte und Mitherausgeber des berühmten Kohl-Handbuchs. Leider entsprach sein Geschäftsgebaren nicht dem eines ehrlichen Kaufmanns. Durch Fälschungen und Reparaturen, die von Heinrich Köhler aufgedeckt wurden, ruinierte er seinen bis dahin guten Ruf. Seine Firma ging 1924/25 in Konkurs, was beinahe auch das Ende des Kohl-Handbuchs bedeutet hätte.

Aus dieser Quelle stammt nun das ominöse Stück, das nicht zuletzt deswegen schon bei seinem Auftauchen zu einem heftigen Schlagabtausch in der philatelistischen Fachpresse führte. Kritiker wie Carl Kolb warfen Trübsbach vor, dass die Marke nicht den blaugrünen Farbton des Fehldrucks, sondern den gelbgrünen der zweiten Auflage habe, und sie daher falsch sei. Allen bekannten Experten habe sie vorgelegen, keiner habe sie als echt attestieren wollen. Trübsbach, der ursprünglich selbst immer von einem gelbgrünen Stück gesprochen hatte, und erst, als er auf diesen Umstand aufmerksam gemacht wurde, behauptete, er hätte sich beim Studium des Kohl-Handbuchs vertan, seine Marke sei natürlich ebenfalls blaugrün, begründete die ausstehende Attestierung mit einem Fehlen von Vergleichsstücken. Daraufhin forderte Kolb ihn auf, die Marke Carl Lindenberg, dem Entdecker der Fehldrucke vorzulegen, was Trübsbach aber wohl nicht getan hat, zumindest ist ein solches Gutachten bis heute nie bekannt geworden.

Danach wurde es ruhig um das Stück. Am 2. Juni 1990 bietet es der Stuttgarter Auktionator Joachim Erhardt im Rahmen der 2. Versteigerung der Koch-Sammlung an und bezeichnet es als Probedruck. Dies wird durch zwei anerkannte Baden-Experten, Paul Würger und Josef Englert, bestätigt, die ebenfalls noch einmal ausdrücklich die andere Papierfarbe betonen, die angeblich auf einen Tresorbrand zurückzuführen sei. Diese Theorie vermag nicht recht zu überzeugen. Die Hitze, die bei einem das Papier verfärbenden Brand entsteht, muss doch auch die Gummierung zumindest zum Verlaufen bringen. Das Krakelee der Marke zeigt sich aber im Katalog makellos.

Das Stück wird für 12.500 DM zugeschlagen und taucht kurz danach, am 29. November 1991, erstmals bei David Feldman auf. Kurz zuvor hatte Normann Williams, ein bekannter englischer Philatelist, die Marke in einem Beitrag des Gibbons Stamp Monthly als echten Farbfehldruck bezeichnet.

Dies verfehlte offensichtlich nicht seine Wirkung, denn Feldman konnte stolz einen Zuschlag von 690.000 SFr vermelden. In der Folgezeit wurde es dann im Internet von amerikanischen Firmen mit Preisen von bis zu 2,5 Mio. $ offeriert, ohne aber einen Käufer zu finden.

In der neuen Losbeschreibung von Feldman werden nun jedoch einige Dinge behauptet, die so nicht unwidersprochen bleiben können. Dass das Stück seit seiner Entdeckung von niemandem in seiner Echtheit angezweifelt worden sei, wie im Text ausgeführt wird, wurde bereits oben widerlegt. Ganz im Gegenteil waren führende Experten zu allen Zeiten niemals von seiner Echtheit überzeugt. Dies geht allein schon aus der Tatsache hervor, dass kein maßgeblicher Experte ein entsprechendes klares und aussagefähiges Attest ausgestellt hat, was bei Raritäten dieser Größenordnung ansonsten selbstverständlich ist. Auch hat sich die Marke – von Trübsbach einmal abgesehen – noch nie in einer wirklich „großen“ Baden-Sammlung befunden, was am Geld sicherlich nicht liegen kann.

Auch die Aussage in der Losbeschreibung, dass es von Badens Erstausgabe keine Entwürfe gebe, und die Theorie, es handle sich bei diesem Stück um eine Art „Entwurf“ oder „vorläufige Ausgabe“ daher unlogisch und nicht haltbar sei, kann so nicht stehen bleiben. Von den ersten Marken Badens gibt es sehr wohl Entwürfe in Wasserfarben, die sich heute im Postwertzeichenarchiv befinden, in der Literatur beschrieben wurden und auch in Spezialkatalogen gelistet sind. Hier kann man ganz eindeutig sehen, dass ursprünglich geplant war, die 9 Kreuzer Marke in grüner Farbe auszugeben.

Daher gibt es in keiner Weise einen unwiderlegbaren Beweis („irrefutable fact“), dass es sich um den Fehldruck handelt.

Was ist es aber dann? Bevor wir zur Beantwortung dieser Frage kommen, muss noch ein anderes Stück besprochen werden, das vor 15 Jahren für Schlagzeilen sorgte und das Feldman ebenfalls aufführt, leider ohne jedoch die Pointe preiszugeben.

Es handelt sich dabei um den „Simon-Fehldruck“, der 1993 ebenfalls bei Erhardt in Stuttgart angeboten wurde. Seinen Namen hat das Stück von Siegfried Simon, dem Autor des ersten Baden-Handbuchs aus dem Jahr 1936 und seiner Zeit wohl führender Baden-Kenner.

Er hatte einen mit einer normalen blaugrünen 6 Kreuzer-Marke frankierten Brief, deren Marke rückseitig den Abdruck eines 9 Kreuzer-Werts aufwies. Drei deutsche Prüfer hatten in einem Attest die Echtheit bestätigt. Eine halbe Million DM sollte das Stück bringen. Im Vorfeld der Auktion wurden jedoch Bedenken vorgebracht, denn in einem alten Zeitungsartikel aus dem Jahr 1941 hatte Simon selbst dieses Stück beschrieben und als nachträglich angebrachten Abdruck eines noch vorhandenen Originalstempels der 9 Kreuzer bezeichnet. Angefertigt wurden diese Spielereien von einem badischen Sammler namens Maus, in dessen Besitz sich ein solches Klischee befunden hat. Der Baden-Prüfer Wolfram Seeger bestätigte dies später in einem ausführlichen Gutachten, in dem er auch auf andere, ihm bereits vorgelegte Stücke verwies.

Die Marke wurde von der Auktion zurückgezogen und verschwand sang- und klanglos in der Versenkung – die Pointe, die der Schweizer Katalog leider diskret verschweigt.

Im Abschnitt „The Known Examples“ wird im Gegenteil sogar beklagt, dass der „Simon-Fehldruck“, obwohl doch von drei Experten attestiert, nicht in den Katalogen, auch nicht im Spezial-Katalog von Peter Sem, aufgeführt sei. Der Grund dafür dürfte nach dem oben gesagten wohl verständlich sein.

Sem notiert in seiner letzten, 6. Auflage aus dem Jahr 2004 das ungebrauchte Stück auf S. 48, bezeichnet es dort jedoch als zweifelhaft. Der MICHEL-Deutschland-Spezial bewertete es zwischen 1993 und 1997 sogar mit 1 Mio. DM. Allerdings hat man die Katalogisierung mittlerweile wieder ersatzlos gestrichen, da es sich bei dem „ungebrauchten Stück um eine Druckprobe, Verfälschung oder ähnliches“ handele, wie die Redaktion lapidar mitteilte.

Und hier schließt sich nun auch wahrscheinlich der Kreis zum „Trübsbach-Fehldruck“, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf die gleiche Art wie die „Mauss-Briefe“ bzw. der „Simon-Fehldruck“ entstand.

Rudolf Siegel wird es wohl gelungen sein, sich eines der vier erhalten gebliebenen Klischees zu verschaffen und mit diesem bedruckte er einen entsprechend großen Bogenrand einer grünen Baden-Marke. Unterstützt wird diese These auch vom breiten Rand der 9 Kreuzer-Marke, auf den richtigerweise die Beschreibung auch ausdrücklich verweist. Aufgrund des engen Abstandes der Originale zueinander ist ein solch breitrandiger Schnitt sehr selten, alle Fehldrucke (auch die echten!) sind jedoch weder angeschnitten oder lupenrandig – sehr ungewöhnlich für Badens geschnittene Marken.

All dies erklärt problemlos die korrekten Angaben aller vorliegender Atteste der meist französischsprachigen Gutachter, dass der „Trübsbach-Fehldruck“ ein echter Abdruck auf Originalpapier ist. Zweifellos handelt es sich schon aufgrund ihrer Geschichte um eine faszinierende und interessante Marke, die in einer entsprechenden Sammlung durchaus einen besonderen Platz einnehmen sollte. Ob allerdings eine Million Euro oder mehr für einen Neudruck – und um nichts anderes handelt es sich meiner Ansicht nach – zu erzielen ist, bleibt abzuwarten.

Gruß
Michael Ullrich
 
Martin de Matin Am: 02.04.2019 10:04:27 Gelesen: 16106# 11 @  
@ Hornblower [#19]

Nur zur Ergänzung deiner schönen Ausführung zeige ich die Losbeschreibung von dem Simonbrief von der Auktion 1993. Den Inhalt des dort aufgeführten Komitee-Attestes kenne ich nicht, wäre aber interessant zu wissen was die Prüfer damals dazu geschrieben haben. Auffällig ist der nahezu deckungsgleiche Druck der Vorderseite mit dem Druck auf der Rückseite.



Gruss
Martin
 
Hornblower Am: 02.04.2019 10:46:34 Gelesen: 16106# 12 @  
Hallo Martin,

ich habe die Atteste in Kopie vorliegen. Sie sind offen gestanden wenig aussagekräftig und wiederholen nur bereits Bekanntes, ohne wirklich zur Frage der Echtheit Stellung zu beziehen. Bis zum Beweis des Gegenteils bleibt das ungebrauchte Stück für mich ein Neudruck.

Beste Grüße
Michael
 
Hornblower Am: 03.04.2019 11:10:45 Gelesen: 15963# 13 @  
Für denjenigen, den es interessiert, hier die Geschichte des Einzelexemplares des Fehldrucks. Sie kann - bebildert - in der Festschrift der ArGe Baden zu deren 75. Geburtstag nachgelesen werden.

Der Baden-Fehldruck aus dem Jahr 1851 tauchte erstmals im Januar 1894, also fast 43 Jahre nach seiner Ausgabe, auf.

Der damals renommierteste deutsche Philatelist Carl Lindenberg (1850-1928), Präsident des Berliner Philatelisten-Klubs von 1888 und Kurator der Markensammlung des Reichspostmuseums, beschrieb die Entdeckung in seinem 1894 erschienen Standardwerk „Die Briefmarken von Baden“ auf S. 31 wie folgt:

„Es ist hier gleich der Ort, von einem Fehldruck zu sprechen. Vor wenigen Wochen übersandte mir ein Herr in angesehener socialer Stellung, der sich nur ganz oberflächlich mit dem Briefmarkensammeln befasst, eine 9 Kr.-Marke, die nicht rosa war, sondern die bläulich-grüne Farbe der 6 Kr.-Marken trug. Der Herr bemerkte, dass er von einem Händler, dem er die Marke vorgelegt habe, der Fälschung verdächtigt sei, dass die Marke aber unmöglich falsch sein könne, da sie mit einer großen Menge grüner 6 Kr.-Marken direkt aus alten Briefschaften ausgeschnitten sei. Die Marke befand sich nur noch auf einem knappen Briefstück und trug den auch auf das Papier gehenden, augenscheinlich echten Entwertungsstempel „2“ (Achern). Ich muss gestehen, dass ich auf das Höchste erstaunt war über diesen bisher ganz unbekannten Fehldruck. Noch mehr wuchs aber mein Erstaunen, als wenige Tage darauf Herr Freiherr von Türckheim im Berliner Philatelisten-Klub eine derartige grüne 9 Kr.-Marke auf ganzem Brief vorlegte, mit dem Bemerken, dass er noch ein zweites Stück besitze, das er mir am folgenden Tage ebenfalls übergab. … Aktenmäßig ist über diesen Fehldruck nichts bekannt.“

Soweit Carl Lindenberg, der schon damals über das Zustandekommen des Fehldrucks spekulierte – eine Frage, die bis heute die Experten beschäftigt. Drei Theorien gibt es, für alle existieren durchaus nachvollziehbare Indizien, die aber ebenso nachvollziehbar von den Anhängern der jeweils anderen Theorie widerlegt werden:

1. Der Drucker habe aus Versehen ein falsches Blatt Papier bedruckt und dies ausgeliefert. Der Postbeamte habe aufgrund der Ähnlichkeit zwischen den Ziffern „6“ und „9“ nichts bemerkt und die Marken unerkannt verkauft.
2. In den Druckrahmen einer 6 Kr.-Marke sei versehentlich ein Klischee der 9 Kr. „hineingerutscht“ und niemand habe dies bemerkt.
3. Es handele sich nicht um reguläre Marken, sondern um versehentlich benutzte Probedrucke.

Es soll an dieser Stelle nicht das Für und Wider der einzelnen Positionen diskutiert werden, dies ist bereits in vielen Fachzeitschriften ausführlich – und ohne Einigung – geschehen und interessiert für diesen Beitrag nicht. Einer der beiden Briefe befindet sich heute im Museum für Kommunikation, der zweite, der im März 1985 auf einer Köhler-Auktion in Wiesbaden für die damalige Rekordsumme von 2,3 Mio. DM ersteigert wurde, war Bestandteil einer großen deutschen Privatsammlung und kommt jetzt bekanntlich wider auf den Markt.

Das Einzelexemplar war das Stück, das Lindenberg als erstes in der Hand hatte. Der „Herr in angesehener socialer Stellung“, der es ihm vorgelegt hatte, war Hans Freiherr von Türckheim zu Altdorf (1853-1920).

Sein gleichnamiger Vater (1814-1892), war seit 1864 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1883 badischer Gesandter in Berlin gewesen, im Jahr 1851 war er Legationsrat im Ministerium des Großherzoglichen Hauses und der Auswärtigen Angelegenheiten in Karlsruhe. Dort hat er die beiden Briefe von seinem Bruder Herrmann (1816-1894) erhalten, der als Verwalter des Familiengutes in Altdorf fungierte. Auch das in Achern abgestempelte Stück stammt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus dieser Familienkorrespondenz.

Nachdem es Lindenberg vorgelegen hatte, erwarb es zunächst der Gießener Ingenieur Georg Koch (1852-1925), der 1897 mit dem Sammeln begonnen hatte und innerhalb von nur 10 Jahren eine der größten und wertvollsten Sammlungen der damaligen Zeit zusammentrug. 1903 stellte er seine Sammlung in Mühlhausen/Elsaß aus und zeigte das Stück erstmals der Öffentlichkeit. Bis zur SÜDWEST 2016 in Heidelberg war es zumindest in Deutschland im Gegensatz zu seinen beiden Pendants nicht mehr zu sehen.

1908 verkaufte Koch seine Sammlung „Deutschland und die Welt“ bei Gilbert & Köhler in Paris. Am Mittwoch, dem 25. November 1908 wurde das Stück mit der Los-Nr. 2689 aufgerufen und dem französischen Ingenieur, Automobilbauer und Rennfahrer Èmile Mors (1859-1952) für 198 £ zugeschlagen. Mors hatte schon 1896 eine Rote und eine Blaue Mauritius ersteigert und besaß ebenfalls eine große Sammlung, die nahezu alle Weltraritäten enthielt.

Schon im April 1919 versteigerte jedoch Gerard Gilbert (1879-1944), der sich mittlerweile von seinem Partner Heinrich Köhler (1889-1945) getrennt hatte, in Paris das Stück erneut.

Bei 15.500 Francs fiel der Hammer und der neue Besitzer hieß Theodore Champion (1873-1954), der berühmte französische Händler und Philatelist. Bis zu seinem Tod blieb das Stück in Paris.

Heute befindet sich der Baden-Fehldruck in der Sammlung eines der bedeutendsten Philatelisten der Welt in Großbritannien und konnte erstmals nach 113 Jahren wieder in Heidelberg bewundert werden.

Gruß
Michael Ullrich
 
Richard Am: 18.05.2019 09:40:17 Gelesen: 17391# 14 @  
Die Sammlung ERIVAN: Eine einmalige Vorab-Dokumentation

(wm) Angekündigt war eine „Ankündigungsbroschüre“, was in den letzten Tagen eintraf, war alles andere als das. Kunden und Interessenten bekamen ein Buch – und was für eines! Ein Hardcover-Buch, dessen Einband – er fühlt sich samtartig an – bereits andeutet, dieses Werk ist irgendwie anders. Wer die knapp 200 Seiten (!) aufmerksam liest, weiß, welch neuer Weg hier beschritten wurde. Einer Biografie des passionierten Sammlers und Unternehmers Erivan Haub folgen Einblicke in fünf Hauptgebiete der Erivan-Sammlungen (Altdeutsche Staaten, Zeppelin, Österreich und Lombardei-Venetien, Schweiz und Vereinigte Staaten von Amerika). Den Autoren dieses Buches ist etwas Ungewöhnliches gelungen: Sie haben – vergleichbar der Kunst generell – klassische Briefmarken, seien es Einzelstücke, Einheiten oder Briefe – als zeitgenössisches Dokument der jeweiligen sozialen, industriellen und politischen Entwicklung eingeordnet, damit auch deutlich werden lassen, dass alles – die groß- wie die kleinformatige Kunst – Hintergründen zu verdanken ist, die sich bei Briefmarken in Motiv, Gestaltung, aber auch ihrer Nutzung widerspiegeln.

Natürlich ist jeder dieser zuvor genannten fünf Schwerpunkte der Sammlung auch mit einem Kapitel „Raritäten aus der Sammlung ERIVAN“ versehen, aber auch deren Vorstellung vereinigt wiederum Post- und Produktionsgeschichte mit der damaligen Zeitgeschichte. Bei den Abbildungen von Seltenheiten und Raritäten findet man zwar Hinweise zu Provenienzen und zur Zahl bekannter Stücke, aber weder Preise noch marktschreierische Anpreisungen, was man nur als angenehm empfinden kann.

Blättert man das Buch durch, fallen einem die zahlreich vorhandenen Reproduktionen von Gemälden mit post- und zeitgeschichtlicher Darstellung auf. Ebenso alte Landkarten und Stiche sowie Fotos aus vergangener Zeit. Die Integration dieses Materials ist sicherlich kein Zufall, denn das Buch richtet sich auch besonders an Kreise, die der Kunst und der Geschichte nahe stehen, also eher keine Philatelisten sind, wohl aber gerne ihr Geld für schöne Dinge des Lebens, für seltenes Kulturgut, ausgeben.

Man hat an Aufwand nicht gespart. Das Buch erscheint in verschiedenen Ausgaben: in einer deutschen Version (für Deutschland und die Schweiz), wobei die Innenteile jeweils landesspezifisch angeordnet sind, und in einer englischsprachigen Version, speziell für die USA. Soweit bekannt, wird es in einer Auflage von 15.000 Exemplaren weltweit verbreitet! Nicht nur an Philatelisten, sondern auch an Kreise, die für Investitionen in faszinierende Philatelie ansprechbar sind.

Unabhängig davon, wie die am 1. Juni 2019 in Stockholm mit der ersten ERIVAN-Versteigerung eröffnete Auktionsserie verläuft, ist heute bereits eines sicher: Dieses Buch ist alles andere als eine „Ankündigungsbroschüre“, es ist eine exzellente Werbung für Philatelie, die einen begeistern kann, selbst wenn man sich viele der angebotenen Objekte nie leisten kann. Wenn die ersten Kataloge vorliegen, wird man allerdings auch sehen, dass nicht nur fünf-, sechs- oder gar siebenstellige Raritäten zum Angebot gehören, sondern ebenfalls so manches „kleine“ Stück, dass durch seine schöne Anmutung und seine Brillanz zu begeistern versteht.



Die Buchversionen für Deutschland und die Schweiz unterscheiden sich im Wesentlichen durch das Einbandbild und die andere Anordnung des ansonsten gleichen Inhalts. Fotos: Wolfgang Maassen
 
bayern klassisch Am: 18.05.2019 16:13:57 Gelesen: 17298# 15 @  
@ Richard [#14]

Danke für den Bericht, Richard - wenn das keine Werbung für die Philatelie ist, dann weiß ich es auch nicht mehr.

Phantastische Kataloge, jede Seite zum Zungeschnalzen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
22028 Am: 18.05.2019 18:06:12 Gelesen: 17249# 16 @  
Auch wenn ich keine der Gebiete sammele welche Eriwan Haub sammelte so faszinieren mich die Nachher und die darin beinhalteten Infos. Wirklich toll gemacht, Glückwunsch an die beteiligten Leute!
 
hajo22 Am: 18.05.2019 18:25:11 Gelesen: 17239# 17 @  
@ bayern klassisch [#15]

"jede Seite zum Zungeschnalzen."

Vor dem "Zungenschnalzen" solltest Du mal in Dein Portemonnaie sehen.

hajo22
 
Michael D Am: 18.05.2019 22:00:42 Gelesen: 17167# 18 @  
@ hajo22 [#17]

Solche Bände kann ich mit viel Freude durchblättern, auch wenn viele Belege ausserhalb meiner finanziellen Reichweite sind.

Es ist einfach schön, solche wunderbaren Belege und Marken anschauen zu können. Und ich freue mich, wenn diese Stücke gute Preise erzielen - bedeutet es doch, dass andere (und finanziell potentere) Sammler diese Leidenschaft teilen. Was unserem Hobby nur gut tut.

Abgesehen davon: Im jetzt erschienenen ersten Katalog gibt es etliche Lose im zweistelligen oder niedrigen dreistelligen Bereich. Es gibt also auch für Sammler mit eingeschränktem finanziellem Etat durchaus die Möglichkeit, ein Stück "ex Haub" zu erwerben.

Gruß
Michael
 
briefmarkenwirbler24 Am: 19.05.2019 14:48:18 Gelesen: 17063# 19 @  
@ Richard [#14]
@ bayern klassisch [#15]

Hallo zusammen,

ich war genauso erstaunt wie meine Vorredner, als ich den Katalog das erste Mal in den Händen hielt. Sehr schön finde ich auch, dass die historischen und sozialpolitischen Hintergründe mit aufgenommen und beschrieben worden.

Ich werde in Wiesbaden höchstwahrscheinlich selbst anwesend sein und hoffe auf spannende Bietergefechte!

Wie schon von einigen angeführt, sind in dem Katalog auch Briefe/Marken angeboten, die noch zu einem relativ erschwinglichen Preis zu haben sind und wofür man kein Millionär sein muss, um sich diese leisten zu können.

Leider fürchte ich nur, dass dies eine der letzten "Großauktionen" im Rahmen der Spitzenphilatelisten (Burrus, Boker, Ferrary) sein wird, wenn man sich mal die Entwicklung der Philatelie ansieht. Es gibt sicherlich noch einige Sammler, wie z.B. Joseph Hackmey, die ebenfalls eine Sammlung in dem Umfang vorweisen können, aber sehr viel wird da nicht mehr nachrücken fürchte ich.

Liebe Grüße

Kevin
 
hajo22 Am: 19.05.2019 18:09:23 Gelesen: 16966# 20 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#19]

Es gibt sicherlich noch einige Sammler, wie z.B. Joseph Hackmey, die ebenfalls eine Sammlung in dem Umfang vorweisen können, aber sehr viel wird da nicht mehr nachrücken fürchte ich.

Das spielt doch keine Rolle. Nicht jeder muß/kann eine Museumssammlung aufbauen.

Was mir an Herrn Haub als Sammler am meisten gefallen hat, ist die Breite, in der er gesammelt hat.

Respekt dafür.

hajo22
 
briefmarkenwirbler24 Am: 19.05.2019 19:03:52 Gelesen: 16927# 21 @  
@ hajo22 [#20]

Das spielt doch keine Rolle. Nicht jeder muß/kann eine Museumssammlung aufbauen.

Ich glaube, Du hast die Intention meiner Aussage nicht ganz verstanden. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass solche Sammlungen, wie sie die Herren Ferrary, Burrus, Boker, Haub, etc. zusammengetragen haben, in gewisser Weise repräsentativ für die gesamte Philatelieszene sind. Zum einen kann man mit Hilfe von entsprechender Öffentlichkeitsarbeit mit solch einem Lebenswerk auch die Nichtphilatelisten zum Staunen bringen (in Sachen Ausruf und Erlös), was im Umkehrschluss unserem Hobby wiederum etwas mehr Aufmerksamkeit verleiht und zum anderen sind solche Sammlungen auch gute Indikatoren wie die preisliche Entwicklung am Markt aussieht. Meines Erachtens sind die Erlöse, die die Spitzenstücke der Philatelie bringen, wie z.B. der Baden-Fehldruck, die aussagekräftigsten Werte bzw. Parameter in Sachen preislicher Entwicklung am Markt, weil hier in der Regel die größten Sprünge verzeichnet werden.

Ein Beispiel (natürlich bewusst absurd gewählt) hierzu: Angenommen der Baden-Fehldruck würde bloß für 500.000 € verkauft werden. Wenn eine solche "Ikone" der Philatelie bloß noch dieses Geld Wert wäre, könnte man sich als normaler Sammler in etwa ausrechnen, wie der Handelswert seiner eigenen Sammlung an Wert verloren hätte.

Was mir an Herrn Haub als Sammler am meisten gefallen hat, ist die Breite, in der er gesammelt hat.

Hier stimme ich Dir natürlich voll und ganz zu, allerdings bei seinem Kapitalstock würde ich auch viel mehr in die Breite gehen, weil er niemals auf sein Geldbeutel achten brauchte, egal ob er für einen Brief mal eben 10.000 € oder 20.000 € zahlen musste. :D

LG

Kevin
 
hajo22 Am: 19.05.2019 23:49:35 Gelesen: 16856# 22 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#21]

Es sind nicht nur Philatelisten, die die Spitzenstücke kaufen. Es tummeln sich auch Investoren am Markt, die einfach nur Geld anlegen wollen.

hajo22
 
10Parale Am: 20.05.2019 14:01:07 Gelesen: 16749# 23 @  
@ Richard [#14]

Dieses Buch ist alles andere als eine „Ankündigungsbroschüre“, es ist eine exzellente Werbung für Philatelie, die einen begeistern kann

Dem kann ich nur zustimmen, Richard. Als ich diese beiden Broschüren, Bücher, Bibliograpien, Dokumentationen zu Erivan Haub kürzlich durch den Postboten überreicht bekam, war ich erstaunt, da ich sie nicht angefordert habe.

Den Autoren ist ein großartiges Werk gelungen und diese Art Vorbereitung auf kommende 30 "Exklusiv-Auktionen" lässt vermuten, dass die Macher hohe Umsätze erwarten, denn alles muss schließlich gut kalkuliert werden.

@ briefmarkenwirbler

Viel Spaß in Wiesbaden. Aus den Katalogen nehme ich folgendes mit: Vertraue auf deinen Verstand, investiere nach deinen Möglichkeiten in Deine Briefmarken und habe Freude mit deinem Hobby.

Liebe Grüße

10Parale
 
Richard Am: 26.05.2019 09:49:26 Gelesen: 16548# 24 @  
Der ERIVAN-Briefmarkenschatz kommt unter den Hammer

(GPN-PR) Am Samstag, dem 8. Juni 2019, startet die mehrjährige Versteigerungsserie der „Sammlung ERIVAN“, der beispiellosen Briefmarkensammlung des ehemaligen Tengelmann-Chefs Erivan Haub, in Wiesbaden. Zu den Highlights zählen zwei Ikonen der Philatelie: der Baden-Fehldruck 9 Kreuzer (Startpreis: 800.000 Euro) und der Alexandria Blue Boy, welcher bei dem zur Köhler & Corinphila Gruppe gehörenden amerikanischen Traditionsunternehmen H.R. Harmer am 22. Juni 2019 in New York versteigert wird (Startgebot: 1 Million US-Dollar).



Die Versteigerungsserie der Sammlung Altdeutschland wird vom ältesten Briefmarkenauktionshaus Deutschlands, Heinrich Köhler Auktionen in Wiesbaden, durchgeführt.

Die Sammlung ERIVAN umfasst die bedeutendsten Briefmarken und Briefe der Sammelgebiete „Altdeutsche Staaten“, „Lokalausgaben, Private Postdienste und Bundesmarken der Vereinigten Staaten“, „Postbeförderung mit Zeppelinen“, „Schweizer Kantonal- und Bundesmarken“, „Österreich und Lombardei-Venetien“ sowie „Raritäten aus aller Welt“. Der international bekannte Unternehmer und begeisterte Philatelist Erivan Haub hat diese Sammlung zeit seines Lebens zusammengetragen. Die geplante Versteigerungsserie mit rund 8.000 Auktionslosen (Altdeutschland ca. 3.500 Lose) umfasst in den kommenden fünf Jahren insgesamt 30 Briefmarkenauktionen in Wiesbaden (zehn Auktionen), New York, Zürich, Stockholm, London und Essen. Dieser philatelistische Schatz spannt den Bogen von den größten Seltenheiten der jeweiligen Sammelgebiete über weltweite Raritäten zu vermeintlich günstigen Objekten von herausragender Qualität.

Juwelen der Philatelie: Baden-Fehldruck und Alexandria Blue Boy

„Einer solchen Sammlung zu begegnen, zählt zu den unvergesslichen Momenten eines Sammlerlebens. Viele der angebotenen Marken und Briefe waren seit Jahren oder sogar Jahrzehnten nicht mehr am Markt“, sagt Dieter Michelson, geschäftsführender Gesellschafter des Heinrich Köhler Auktionshauses in Wiesbaden. „Die Sammlung ERIVAN ist die bedeutendste Versteigerungsserie exklusiver Briefmarken seit dem Verkauf der Altdeutschland-Kollektion des amerikanischen Industriellen John Boker Jr. zwischen 1985 und dem Jahr 2000. Wir freuen uns, diese sensationellen Kollektionen nun Sammlern aus aller Welt anbieten zu können.“



Zu den begehrtesten philatelistischen Stücken zählt der legendäre Baden-Fehldruck, der bereits in der ersten Auktion in Wiesbaden am 8. Juni 2019 als Los 5 zur Versteigerung kommen wird. Die Aufsteigerung kann bei 800.000 Euro beginnen. Der Baden-Fehldruck wechselte letztmals 1985 den Besitzer. Eine Unaufmerksamkeit des Druckers in den 1850er Jahren führte zur Entstehung dieser philatelistischen Berühmtheit – bei der Herstellung der 9-Kreuzer-Marke griff er versehentlich zu grünem statt rosafarbenem Papier, das eigentlich für die 6-Kreuzer-Marken vorgesehen war. Nur ein weiterer Brief (im Besitz des Berliner Postmuseums) und ein Briefstück dieser sagenumwobenen Marke sind bisher bekannt.

Schauplatz des ersten Teils der Versteigerung der ERIVAN Sammlung Altdeutschland ist erneut der Saal ‚Jawlensky‘ im Hotel Nassauer Hof in Wiesbaden. Ein historischer Ort für Philatelie-Auktionsgeschichte. Hier wurde bereits von 1985 bis 1988 die Altdeutschland-Sammlung von John R. Boker Jr. in einer Serie von acht Auktionen versteigert. Viele Stücke von damals, aber auch viele Sammler und Auktionsteilnehmer der Boker-Versteigerungen, finden jetzt erneut den Weg in den Jawlensky-Saal vom Nassauer Hof.



Zu den philatelistischen Juwelen der ersten Versteigerung gehören neben dem Baden-Fehldruck der ‚Elster-Kehrdruckblock‘ der Ein Kreuzer Schwarz von Bayern (Los 25; Startpreis 200.000.- Euro) sowie der ungebrauchte Oldenburg-12er-Block der 1/3 Groschen von 1859 (Los 158; Startpreis 150.000.- Euro). Das berühmte Blockstück krönte die Sammlungen der erlauchtesten Kollektionen, darunter Arthur Hind (1934), Maurice Burrus (1964), Tomasini (1976) und John R. Boker Jr. (1987).



Herausragend ist auch der gestempelte Viererstreifen des ‚Sachsen Dreiers‘ (Los 255; Startpreis 80.000.- Euro). Er gehört zu den erlesenen Seltenheiten nicht nur der Sachsen-, sondern der gesamten Altdeutschland-Philatelie! Seine Provenienzen führen durch die Kollektionen der Sachsen-Prüfer-Legende Walter Opitz, dann Isaac Seligson und Dr. H. Schmidt. Dabei wechselte er in der Vergangenheit seine Besitzer nicht über Auktionen, sondern diskret über Privatverkäufe. Vermutlich wird er jetzt erstmalig über eine Versteigerung verkauft.



Insgesamt bietet der 1. Teil der ERIVAN Sammlung Altdeutschland bei Heinrich Köhler 323 Auktionslose mit Startpreisen von 80 bis 800.000 Euro, darunter in der Mehrzahl herrliche Qualitätsstücke in der Preislage zwischen 100 Euro und 1.000 Euro.

Außergewöhnliche Sammlung

Die Anfänge der einmaligen Sammlung ERIVAN gehen bis in die 1950er Jahre zurück. Damals besuchte Erivan Haub erstmals Briefmarkenauktionen. Die Sammlung ist eng mit den Stationen und Weltanschauungen dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit verbunden. Viele Stücke sind Unikate oder äußerst seltene Marken und in dieser Erhaltung kaum zu übertreffen.

„Über ein halbes Jahrhundert schuf Erivan Haub Kollektionen, die bereits zu seinen Lebzeiten zu Legenden wurden. Sein Leitgedanke bei der Auswahl war die geschichtliche Entwicklung, die sich in den kleinen Kunstwerken abbildet – die Geschichte der Welt seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, die Geschichte der Menschheit, die Geschichte der Kommunikation. Nun öffnet sich sein philatelistischer Tresor“, sagt Karl Louis, ebenfalls geschäftsführender Gesellschafter der Köhler & Corinphila Gruppe.

Mit der Versteigerung der Sammlung ERIVAN beauftragt sind die Briefmarken-Auktionshäuser Heinrich Köhler in Wiesbaden, H.R. Harmer in New York sowie Corinphila Auktionen in Zürich. Die drei Auktionshäuser gehören zur Unternehmensgruppe Global Philatelic Network mit insgesamt fünf Standorten in Europa, Amerika und Asien.

Alle Kataloge im Internet / Online Live in der Auktion bieten

Die vollständigen Kataloge der ERIVAN-Auktionen sind im Internet unter http://www.heinrich-koehler.de als PDF-Kataloge (identisch mit der Druckversion) und als Online-Kataloge mit praktischer Stichwort-Suchfunktion verfügbar. Vom 29. Mai bis 2. Juni 2019 können alle Lose der Sammlung ERIVAN zudem auf der großen Internationalen Jubiläums-Ausstellung der Royal Philatelic Society STOCKHOLMIA 2019 besichtigt werden (Stand 1, Level 5).























Interessenten, die nicht nach Wiesbaden reisen können, aber dennoch zeitgleich während der Versteigerungstage direkt gegen den Auktionssaal bieten möchten, sei das bewährte System zum Online-Live-Bieten unter http://www.heinrich-koehler.de empfohlen.

Weitere Informationen und Katalogbestellungen bei: Heinrich Köhler Auktionshaus GmbH & Co. KG, Wilhelmstr. 48, 65183 Wiesbaden, Tel.: +49 (0)611 39381, E-Mail: info@heinrich-koehler.de, Internet: http://www.heinrich-koehler.de

Weitere Auktionstermine:

8. Juni 2019: Altdeutsche Staaten – 1. ERIVAN-Auktion
Heinrich Köhler Auktionshaus, Wiesbaden, Deutschland, http://www.heinrich-koehler.de

14 Juni 2019: Österreich sowie Lombardei-Venetien – 1. ERIVAN-Auktion
Corinphila Auktionen, Zürich, Schweiz, http://www.corinphila.ch

22. Juni 2019: Vereinigte Staaten von Amerika – 1. ERIVAN-Auktion
H.R. Harmer Auktion, New York City, U.S.A., http://www.hrharmer.com
 
Heinz 7 Am: 30.05.2019 23:29:23 Gelesen: 16332# 25 @  
@ Richard [#24]

Viele Leute meinen, "man" kann sich ein Los von Erivan Haub nicht kaufen, weil das alles so schrecklich teuer ist.

Natürlich gibt es in der Sammlung Haub viele Stücke, die sich ein Durchschnitts-Sammler nicht leisten kann. Viele Stücke aus der Sammlung Haub gehören ja auch zu den wertvollsten Stücken, welche die Philatelie zu bieten hat.

Gleichwohl sollten sich auch die Sammler mit kleinem Budget die Angebote anschauen; da gibt es sehr viel Schönes zu kleinen Preisen. Das gilt für den ersten USA-Katalog (22.6.) aber auch für den Deutschland Katalog.

So ein Los zu haben, wie Nr. 101 (als ein Beispiel unter vielen):



Ausruf Euro 200:

1/10 Thaler schwarz auf gelb, voll- bis breitrandige rechte obere Bogenecke ohne Reihenzähler, mit leicht und sauber auf- und nebengesetztem blauen Doppelkreisstempel "GÖTTINGEN 7/8" (1852) auf kleiner Briefhülle nach Auerbach bei Bensheim.

Das müsste doch das Ziel sein von vielen, vielen Sammlern in Deutschland.

Viele moderate Startpreise werden sicherlich auch ein grosses Interesse nach sich ziehen. Auf die Auktionen dürfen wir gespannt sein!

Heinz
 
Richard Am: 05.06.2019 09:45:42 Gelesen: 16007# 26 @  
1. Erivan-Auktion Österreich & Lombardo-Veneto am 14. Juni 2019 in Zürich

(wm) Die 91 Einzellose dieser Auftaktauktion zum Österreich-Teil der Erivan-Sammlung haben es in sich, repräsentieren sie doch neben Raritäten der „Traditionellen Österreich-Philatelie“ auch einige der bedeutendsten Stempel-Seltenheiten. Mit enthalten sind im Gesamtbestand der Erivan-Auktionen auch dreizehn sog. Andreaskreuze, die zu den „Kronjuwelen“ der ersten Ausgabe Österreichs von 1850 zählen, die Erivan Haub aus den früheren Sammlungen von Baron Alphonse Mayer von Rothschild, Renato Mondolfo und Dr. Jerger erworben hatte. Zahlreiche Stücke waren bereits bei der WIPA 81 in Wien zu sehen, die der aus Triest stammende Philatelist und später in Rom ansässige Raritätenhänder Renato Mondolfo in zwei Rahmen gezeigt hatte. Nahezu einmalig sind Briefe mit gelben und schwarzen Andreaskreuzen, von denen zwei noch nie bei einer Auktion angeboten wurden. Vieles davon landete zuerst bei Dr. Jerger, später bei Erivan Haub und wird in dieser und in den kommenden Erivan-Versteigerungen offeriert.



Alle Briefe und Briefstücke beeindrucken durch ihre ausgesuchte Qualität und bestechende Schönheit der klassischen Marken. Neben den hochpreisigen Raritäten in vier- oder fünfstelliger Größenordnung finden sich aber auch durchaus eine größere Zahl kleinerer, also dreistellig ausgerufener Einzellose, die durchaus günstig angesetzt sind. Man darf auf die Zuschläge gespannt sein.
 
briefmarkenwirbler24 Am: 08.06.2019 11:36:34 Gelesen: 15787# 27 @  
Hallo zusammen,

der Baden-Fehldruck wurde in dieser Sekunde für sagenhafte 1.260.000 € verkauft!

Liebe Grüße,

Kevin
 
bayern klassisch Am: 08.06.2019 11:47:00 Gelesen: 15777# 28 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#27]

Und wer hat ihn gekauft?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 08.06.2019 12:47:31 Gelesen: 15749# 29 @  
@ bayern klassisch [#28]

Ich konnte leider doch nicht persönlich anwesend sein, weswegen ich es nur per Livestream verfolgen konnte. Hierbei gab es nur die Perspektive, die Hr. Michelson zeigt/e. :D

Wenn ich es richtig mitbekommen habe, war es aber ein Saalbieter!

Liebe Grüße,

Kevin
 
bayern klassisch Am: 08.06.2019 12:51:44 Gelesen: 15744# 30 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#29]

Danke sehr - das spricht sehr für jemanden aus dem äußersten Südwesten der Republik, den ich gut kenne. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Peter Feuser Am: 08.06.2019 19:04:10 Gelesen: 15653# 31 @  
@ bayern klassisch

Du bist schon wieder mal auf dem Holzweg!
 
Richard Am: 08.06.2019 19:17:18 Gelesen: 15636# 32 @  
1,26 Millionen Euro für einen Fehldruck

Für mehr als eine Million Euro hat ein anonymer Bieter die teuerste Briefmarke Deutschlands ersteigert - der Fehldruck stammt aus der Sammlung des verstorbenen Tengelmann-Chefs Erivan Haub.

Den Zuschlag habe schließlich einer der Bieter aus dem Saal bekommen, der aber anonym bleiben wolle, sagte der Geschäftsführer des Auktionshauses, Karl Louis.

https://www.spiegel.de/panorama/briefmarke-baden-fehldruck-9-kreuzer-fuer-1-26-millionen-euro-versteigert-a-1271556.html
 
briefmarkenwirbler24 Am: 08.06.2019 19:24:15 Gelesen: 15628# 33 @  
@ Richard [#32]

Eben erschien auch in den Heute Nachrichten auf ZDF ein kurzer Beitrag über die Auktion [1]. Sicherlich eine gute Form der Werbung für die Philatelie!

Liebe Grüße,

Kevin

[1] https://www.zdf.de/nachrichten/heute-19-uhr/videos/fruehe-deutsche-briefmarke-versteigert-100.html
 
bayern klassisch Am: 08.06.2019 19:26:07 Gelesen: 15624# 34 @  
@ Peter Feuser [#31]

Lieber Peter,

war ich denn schon so oft auf demselben? Für mich gab es Herrn H. aus Israel und jemanden mit einer Ölmühle als Topp-Kandidaten. Aber wenn du mehr weißt, gerne her damit.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Peter Feuser Am: 08.06.2019 19:38:23 Gelesen: 15596# 35 @  
@ Bayern klassisch

Der Bieter möchte anonym bleiben. Wir hatten ja bereits bei anderer Gelegenheit das Vergnügen, dass Du im Dunkeln tappst und trotzdem öffentlich in die falsche Richtung spekulierst.

Derartige Spekulationen können erfahrungsgemäß von anderen Forennutzern für bare Münze genommen werden und sich dann als Tatsachen verselbständigen. Lass doch besser die Raterei!
 
bayern klassisch Am: 08.06.2019 20:17:22 Gelesen: 15560# 36 @  
@ Peter Feuser [#35]

Wenn der Käufer, wie Kevin sagt, im Saal war, braucht es doch keine Geheimniskrämerei, dann wissen es doch X Leute, die auch da waren. Ich leider nicht.

Wer Spekulationen für bare Münze nimmt, dem kann man eh nicht mehr helfen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Peter Feuser Am: 08.06.2019 20:35:52 Gelesen: 15544# 37 @  
@ ralph

Der Bieter war im Saal! Über den Käufer kann man nur spekulieren und das sollte man öffentlich lassen, erst recht, wenn er anonym bleiben will.

Du bringst hier 3 verschiedene Personen ins Spiel, was soll das?
 
22028 Am: 08.06.2019 20:36:06 Gelesen: 15543# 38 @  
@ bayern klassisch [#36]

Der Saalkäufer kann auch Kommissionär sein.
 
Richard Am: 20.06.2019 09:11:35 Gelesen: 15302# 39 @  
4. + 5. Baden-Fehldruck bei Daniel F. Kelleher Auctions (USA) im Angebot

(wm) Spezialisten sind die drei bislang eindeutig als echt attestierten bläulichgrünen statt rosafarbenen 9-Kreuzer-Marke aus der Baron-von-Türckheim-Korrespondenz seit den Zeiten Carl Lindenbergs gut bekannt, denn diesem wurden zwei Briefe und ein Briefstück mit dieser Marke 1894 vorgelegt. Der eine Brief (Datum: 20. Juli 1851) ist seit damaliger Zeit im Besitz des Reichspostmuseums bzw. heute im Besitz des Museums für Kommunikation zu Berlin, der zweite Brief (Datum: 25. August 1851) war früher in der Caspary- und Boker-Sammlung und wurde 1985 vom Auktionshaus Heinrich Köhler für 2.645.000 DM an Erivan Haub verkauft. Das Briefstück (die Marke wurde mit dem Nummernstempel „2“ von Achern“ entwertet) ist ebenfalls literaturbekannt: erstmalig mit der Georg-Koch-Sammlung 1908 von Gilbert & Köhler in Paris versteigert, ging es später an Theodore Champion und nach dessen Tod 1954 an einen unbekannten Sammler, den die einen in Großbritannien, andere in den USA vermuten.

Während diese drei Stücke in der Literatur kaum in Frage gestellt sind, ist dies bei einer ungebrauchten Marke des Farbfehldrucks weniger der Fall: Denn solch ein Stück tauchte erstmals 1919 bei der 6. Auktion des Marken- und Ganzsachenhauses (Rudolf Siegel) in Berlin auf. Siegel selbst betonte damals in seiner Losbeschreibung, dass er eine Garantie für die Echtheit mangels Vergleichsstück nicht übernehmen könne und setzte das Exemplar mit 20.000 Mark an. Es wanderte in die Sammlung des Fabrikanten Julius Trübsbach in Chemnitz und es wurde fortan mehr als kontrovers diskutiert, zumal das Exemplar eine gelbgrüne statt wie bei den anderen Exemplaren bläulichgrüne Farbe aufwies. Erklärt wurde dies u.a. mit der Lagerung in einem Tresor und den Folgen der Erhitzung durch einen Brand, der die Markenverfärbung bewirkt habe. Die ArGe Baden bemerkt in ihrem Baden-Handbuch (Maulburg 2013, Seite 139) dazu: „Diese Theorie hat sich jedoch in einem praktischen Test als falsch herausgestellt.“

Nachdem dieses ungebrauchte Exemplar in den 1990er-Jahren zuerst in Stuttgart, dann in der Schweiz (David Feldman 1991) angeboten wurde, soll es 1997 während der PACIFIC 97 an einen privaten Sammler verkauft worden sein, um nun in einem Sonderkatalog der US-Auktionsfirma Kelleher zur STOCKHOLMIA 2019 erneut – und dieses Mal zu einem Preis von 750.000 US-Dollar –angeboten zu werden. Laut Beschreibung des Auktionshauses liegen zu diesem in der Literatur durchaus angezweifelten Exemplar Foto-Atteste von Maria Brettl, Heinzgeorg Richter, Jean-François Brun, Roger Calves (alle aus dem Jahr 1995), aber auch von Franz Stegmüller (2010) und Sergio Sismondo (2012) vor.

Eine weitere Überraschung bot Kelleher in seinem Sonderkatalog mit einem bislang völlig unbekannten fünften Exemplar dieser Rarität, die – so die Angabe – erst kürzlich entdeckt worden sei. Es ist ein gestempeltes Exemplar, im Vergleich zu den anderen dreiseitig berührt bzw. angeschnitten (zudem weitere Mängel, wie u.a. dünne Stellen), und mit dem Nummernstempel „25“ (Konstanz) versehen. Auch dieses Exemplar zeigt eine gelb- statt bläulichgrüne Färbung, deren Entstehung das Auktionshaus mit einer nicht optimalen Lagerung in den letzten 168 Jahren erklärt, der auch die Graufärbung des ursprünglichen schwarzen Druckes zu verdanken sei. Das Exemplar wird im Katalog mit einem 4-Seiten-Attest von Sergio Sismondo (2018) zum Preis von 275.000 $ angeboten. Laut Kelleher sei das Exemplar aufgrund des Papiers und der Spezifika des Designs als echt anzusehen, was Sismondo – er ist US-Prüfer für Marken der ganzen Welt – mit seinem Attest bestätigt habe.

Man darf gespannt sein, wie deutsche Prüfer und Experten aus den Arbeitsgemeinschaften dieses neu aufgetauchte Exemplar künftig einschätzen.



Einer der beiden bekannten Briefe mit dem 9 Kr.-Baden-Farbfehldruck, ex Boker/Haub, in blaugrüner Farbe. Vorlage: Heinrich Köhler, Wiesbaden



Die umstrittene (?) ungebrauchte Marke dieser Abart, ex Julius Trübsbach, hier in gelbgrüner Farbe. Dieses Exemplar ist seit 1919 bekannt. Vorlage: Kelleher Auctions, USA



Eine laut Kelleher seit 2018 bekannt gewordene Neuentdeckung eines gestempelten Exemplars: ebenfalls in gelbgrüner Farbgebung und mattgrauem statt schwarzen Druck. Vorlage: Kelleher Auctions, USA
 
Hornblower Am: 20.06.2019 14:08:18 Gelesen: 15246# 40 @  
Hat jemand diese Atteste im Wortlaut vorliegen? Ich kenne die genannten aus dem Jahr 1995 und die sind wenig aussagekräftig. Nur aufgrund eines Scans ist eine Beurteilung natürlich schwierig bis unmöglich, aber ich bin einfach mißtrauisch.

Solche Stücke sind auch in der Vergangenheit immer wieder aufgetaucht, alle haben sich bisher als falsch erwiesen. Der echte Fehldruck muss bläulichgrün sein, gelbgrün lässt bei mir alle Alarmglocken läuten. Für so etwas würde ich kein Geld ausgeben - selbst wenn ich das Geld hätte. :-)

Beste Grüße
Michael Ullrich
 
briefmarkenwirbler24 Am: 20.06.2019 14:27:18 Gelesen: 15234# 41 @  
@ Hornblower [#40]

Mal ganz von der Qualität des gestempelten Stückes zu schweigen. Für mich ein wertloses Wrack, wer dafür Geld in der Größenordnung ausgibt, dem ist nicht mehr zu helfen.

LG

Kevin
 
Connaisseur Am: 20.06.2019 19:35:49 Gelesen: 15163# 42 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#41]

In meinem täglichen Sprachgebrauch heißt das "ein Rüpel"!

Ich meine die Marke und keinen User hier.
 
marc123 Am: 20.06.2019 23:35:11 Gelesen: 15098# 43 @  
@ Richard [#39]

Hallo Richard,

hier der jeweilige Link zu den Losen.

https://db.kelleherauctions.com/php/lot_pt.php?sale=3002&lot=37&lang=1

https://db.kelleherauctions.com/php/lot_pt.php?sale=3002&lot=82&lang=1



Bei der "Neuentdeckung" ist auch die Rückseite abgebildet.

Liebe Grüße
Marc
 
Hornblower Am: 21.06.2019 08:19:48 Gelesen: 15047# 44 @  
Besten Dank für den Link mit der Auktionsbeschreibung. Mein Mißtrauen wird dadurch aber nicht abgebaut.

1985 bzw. 1986 wurde das ungebrauchte Stück von Paul Würger und Josef Englert als "Probedruck" oder "Andruck-Vorlage" bezeichnet - eine Kopie des Schreibens liegt mir vor. Maria Brettl hat in ihrem Befund vom 23. März 1995 nur von einem Originaldruck gesprochen, dessen Herkunft sie nicht klären könne (Kopie liegt mir ebenfalls vor).

Die "Veränderung-durch-Tresorbrand-Theorie" haben wir in der ArGe Baden anhand eines Knochens ausprobiert, die Marke war völlig verdorben. Wie soll zudem bei großer Hitze, welche das Papier angeblich verfärbt, der Originalgummi unberührt bleiben?

Das ungebrauchte Stück wurde auch auf der 209. INTERPHILA-Auktion im Mai 1995 für 600.000 DM angeboten, blieb aber unverkauft. Ich habe schon damals auf diese ganzen Widersprüche hingewiesen, ohne auch nur eine Antwort zu bekommen. 1956 war es bereits bei Shanahan aufgetaucht und für 10 Pfund angeboten worden...

Alle Atteste (Calves, Brun, Roumet etc.) sprechen immer von einem Originaldruck, was ich nachvollziehen kann. Meines Erachtens wurde nämlich hierfür eines der drei erhaltenen Originaldruckstöckel benützt. Hergestellt hat es wohl Julius Maus (1855-1934)in Baden-Baden, der ein solches Stück hatte und damit auf Originalpapier, sprich breiten Bogenrändern der 3b, Spielereien anfertigte (ich erinnere hier an den "Simon-Fehldruck").

Den Knochen halte ich offen gestanden für eine Farbverfälschung, obwohl mich Herr Sismondos Attest im Wortlaut immer noch interessieren würde...

Meiner (zugegebener Maßen unmaßgeblicher) Meinung nach wird hier versucht, aus einem bei der Menschheit offenbar unbegrenzt vorhandenen Rohstoff Kapital zu schlagen.

Gruß
Michael Ullrich
 
marc123 Am: 21.06.2019 13:16:48 Gelesen: 14985# 45 @  
@ Hornblower [#44]

Das Misstrauen wird sogar eher erhöht. Ich verstehe nicht weshalb bei Stücken solcher Preiskategorien die Atteste nich mit abgebildet werden.

Ich bin kein großer Baden-Kenner und habe nur wenig Vergleichsmaterial. Normalerweise sind ja Druckstöckel nicht absolut identisch. Sie haben immer einige Abweichungen. Daher drängen sich mir einige Fragen auf. Gibt es hierzu Untersuchungen oder sind die drei Druckstöckel heute verloren? Wenn Julius Maus ein Stöckel besaß und er verantwortlich für den "Simon-Fehldruck" ist/wäre, dann müssten die identischen Merkmale auch auf dem ungebrauchten Stück "Trübsbach" vorhanden sein. Hat sich mit dieser Frage bereits jemand Beschäftigt?

Liebe Grüße
Marc
 
Hornblower Am: 21.06.2019 18:23:57 Gelesen: 14934# 46 @  
Hallo Marc,

ich hatte mich vertippt, es gibt vier solcher Druckstöckel, drei sind bekannt. Zwei befinden sich im Bestand des Postmuseums, eines in der Sammlung von Joseph Hackmey. Das vierte ist verschollen, soll aber angeblich auch noch existieren.

Wenn heute eine neu entdeckte Blaue Mauritius auftauchen würde, wäre sie ohne ein entsprechendes Attest z. B. der Royal Philatelic Society in London, wohl kaum handelbar. Ohne Herrn Sismondo nahetreten zu wollen, aber als Baden-Experte ist er mir nicht bekannt, ebenso wenig wie die Herren Calves, Roumet etc. Warum gibt man ein solches Stück nicht in die Hände von Franz Stegmüller oder Wolfgang Flemming? Auch in der ArGe Baden sind Leute, die durchaus ein solches Stück beurteilen könnten. Die Fragen sind rethorisch gemeint, die Antwort kennen wir alle. Wer behauptet, einen echten Fehldruck zu haben, muss dies unzweifelhaft beweisen. Dies ist aber - von den drei bekannten Stücke abgesehen - noch nie jemand mit einem der anderen Stücke gelungen.

Das Problem mit einem Vergleich besteht darin, dass bisher niemand seinen unzweifelhaft echten Fehldruck dafür zur Verfügung stellen wollte, was ich durchaus sogar nachvollziehen kann. Von dem Hackmey-Stück wurden vor Jahren einige wenige nummerierte Abzüge gemacht (meines Wissens kein Dutzend), einen davon (Nr. 6) habe ich in meiner Sammlung. Anbei ein Scan, vielleicht kann jemand etwas damit anfangen.



Beste Grüße
Michael Ullrich
 
Heinz 7 Am: 24.11.2019 19:48:57 Gelesen: 13435# 47 @  
@ Richard [#32]

Anfangs 1999 wurde die Deutsche Mark abgelöst durch den Euro. DM 1.95583 mussten bezahlt werden für einen Euro.

Am 16.3.1985 wurde für den Baden-Fehldruck DM 2'300'000 bezahlt! Dazu kamen 15 % Provision = DM 2'645'000. Zählt man die Mehrwertsteuer von damals 7 % (auf den Gesamtpreis!) dazu, erreicht man DM 2'830'150.

Rechnen wir diese Preise um von DM in Euro zum ursprünglichen Wechselkurs 1999, so erhalten wir:

Zuschlag: Euro 1'175'971
Provision: Euro 176'396
Mehwertsteuer: Euro 94'666
Summe: Euro 1'447'033

Am 8.6.2019 wurde der Baden-Fehldruck für Euro 800'000 ausgerufen. Der Zuschlag erfolgte bei Euro 1'260'000. Die Provision betrug 21 % = Preis also Euro 1'524'600. Die Mehrwertsteuer (nur auf dem Zuschlag) betrug 19 % = 50'274.

Also: Euro 1'260'000 + Euro 264'600 + Euro 50'274 = Euro 1'574'874.

Nominell mag man also von einem "Weltrekordpreis" sprechen (Seite 8 des neuen Auktionskataloges), aber DM 2.3 Mio. 1985 sind ganz bestimmt mehr wert als Euro 1.26 Mio. 2019. Ende 20. Jahrhundert galten hohe Zinssätze, das sollte mit berücksichtigt werden. Wir vergleichen ja auch nicht US$ der Caspary-Auktionen bei Harmers New York (1955-1958) z.B. mit Ergebnissen der Alfred und Louise Dale Lichtenstein-Auktionen (Harmers New York, 1989-1992).

Ich verstehe den Wunsch der Auktionshäuser, mit Erfolgsmeldungen und "Rekorden" zu glänzen. Ich fände es aber besser, wenn die Ergebnisse (Beträge) in Relation zu den Verkaufsjahren gesetzt werden.



Bei Preisvergleichen ist es oft üblich, die Mehrwertsteuer nicht in Betracht zu ziehen. Die Preise variieren ja auch, wenn Lose exportiert werden in Länder, die andere Mwst-Sätze haben.

Heinz
 
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