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Thema: Bund: Post will ab 4.2.21 nur mit blauer Farbe stempeln
Das Thema hat 311 Beiträge:
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modirawatleng Am: 19.11.2020 18:20:11 Gelesen: 58563# 37 @  
@ saeckingen [#33]

dann nur noch Marken mit DMC

@ ligneN [#35]

Die französische Post hat übrigens nicht vor, matrixfreie Marken abzuschaffen und die Philatelie über die Planke zu jagen. Wie hier apokalyptisch prophezeit wird.

@DL8AAM [#36]

Nichts für ungut, aber mir sei der Hinweis erlaubt, dass ich gar nicht gefragt habe, ob es zukünftig noch die Post, Briefmarken oder Briefmarken ohne Datenmatrixcode geben werde, und ich bin auch gar kein philatelistischer Pessimist, sondern (zumindest als Sammler) glücklich.

Wie Richard im Titel sehr richtig konkretisiert hat, fragte ich nach der Änderung im Sammelverhalten, in der Katalogisierung und Systematisierung, bei Echtheitsbestimmung und Prüfung durch den Übergang auf Datenmatrixcode und (wie vorübergehend auch immer) blaue Stempelfarbe.

Die hier eingestellten Beispiele zeigen, dass die Anzahl unlesbarer Stempel massiv ansteigen wird, und Stempel sich teilweise auch erübrigen. Da hift mir doch die klassische "Postfrisch"-"Gestempelt"-Unterscheidung aller namhaften Kataloge doch nicht mehr weiter?! Oder sind zukünftig alle Datenmatrixcode-Marken immer nur "postfrisch"? Oder nur "gestempelt", wenn sie zusätzlich mit blauer Stempelfarbe verschmiert sind? Sind Bewertungsunterschiede dann noch sinnvoll?

modirawatleng
 
drmoeller_neuss Am: 19.11.2020 18:48:38 Gelesen: 58549# 38 @  
Erinnert Ihr Euch noch, wie die Philatelie einmal angefangen hat? Damals in England, als der Hill die erste Marke mit der Königin erfunden hatte?

Gestempelt wurde mit einem Malteserstempel in roter Farbe. Ohne Orts- und datumsangabe, noch nicht einmal das zuständige Briefzentrum.

Hamburg hatte einen langweiligen Strichstempel. In Schleswig-Holstein waren die Marken offiziell zu "schwärzen". Nun gut, damals gab es noch keine Eddings.

Und früher waren die Umschläge noch viel langweiliger. Ganz ohne Marken. Heute klebt die Post wenigstens noch ein Label darauf.

Alles besser als früher :;
 
DL8AAM Am: 19.11.2020 19:18:44 Gelesen: 58534# 39 @  
@ modirawatleng [#37]

Nichts für ungut, aber mir sei der Hinweis erlaubt, dass ich gar nicht gefragt habe

Nichts für ungut, ich habe auch nicht Dir geantwortet, sondern ich bin auf den Beitrag von ligneN eingegangen. Und natürlich ist das eine diskutable Fragestellung, ob der deutsche Weg (langfristig) "weg von einer Stempelung" als Folge den Untergang der Philatelie nach sich ziehen könnte (siehe Deine Frage: Verhaltensänderung, u.a. der Philatelisten)

Und genau darauf bin ich mit meiner Antwort eingegangen, nämlich ob sich dadurch das Verhalten der Beteiligten (...) ändert. Nämlich, Nein, zumindest wird sich dadurch nichts "im Kern" der modernen Philatelie groß verändern / verändern müssen. Das ist lediglich ein weiterer Schritt "weiter" auf dem immerwährenden Prozess der Veränderung, der Post und in seiner direkten Folge auch der Philatelie.

Unlesbare/Unprüfbare Stempelungen gab es auch früher schon. Die meisten Tintenstrahlentwertungen lassen sich trotzdem immer noch hinreichend genau ansprechen. Nur die Bestimmung ob ein (abgelöstes) Postwertzeichen ungebraucht ist oder nicht, dürfte (nach Wegfall der Stempelung) - ohne Zugang zu den Postdatenbanken - nicht mehr möglich sein. Ja, das ist dann halt so. Aber ist das für uns dann wirklich relevant? Im Prinzip ist das nur wichtig für Händler von Frankaturware.

Ungebrauchte Marken werden dadurch sicherlich katalogtechnisch günstiger werden, denn u.U. kann bei einem Verkauf ja nicht einmal mehr den "noch für die Frankatur einsetzbar"-Charakter eines Postwertzeichens belegen (und genau dieser Wert hat ja den Wert von modernen postfrischen Marken ausgemacht), d.h. ein "Abverkauf" aus "Postfrisch-Sammlungen" zum Zwecke des Verbrauchs dürfte sehr viel schwerer werden. Selbst anheftendes Trägerpapier oder Gummi ist ja nicht zwingend ein eineindeutiger Beweis. D.h. ein Werteverfall von dann neuen "Postfrisch-Marken", wahrscheinlich werden sich die Preise noch weiter angleichen, ob es dann noch echten Sinn ergibt in "Postfrisch"- [mit Trägerfolie] und "Gebraucht"- [ohne Trägerfolie] Spalten zu unterscheiden, wird sich (und der Markt uns) dann zeigen. Aber "Modern und Postfrisch" ist doch sowieso keine Kombination für eine langfristige Wertanlage.

Ich habe zumindest keine Angst um die Philatelie. Für die Klassischen ändert sich eh nichts und die "modernen Philatelisten" waren schon immer eng an der Entwicklung dran. Das ist ja genau das spannende an der modernen Philatelie. Die Einzigen, die sich u.U. doch noch die Existenzfrage stellen könnten, wären die Bund-Abo-Gestempelt-Sammler, aber das ist - SORRY - eher sowieso eine etwas aussterbendere Nische unseres Hobbyspektrums.

Also, man braucht keine Angst um unser Hobby zu haben - trotz Matrixcode und blauen (Übergangs-) Stempeln. ;-)

Ich finde es spannend.

Beste Grüße
Thomas
 
Journalist Am: 20.11.2020 12:54:56 Gelesen: 58383# 40 @  
@ Journalist [#162]

Hallo an alle,

hier noch eine Ergänzung zu meinen ersten Beitrag speziell zum BZ 60 Frankfurt - hier hatte die Arge Briefpostautomation an alle ihre Mitglieder den weiter oben schon abgebildeten Beleg als kleines Dankeschön verschickt und so sollte er gestempelt werden:



Dies ist aber nicht immer passiert, bei etlichen Briefen wurde die linke Marke nicht entwertet. Dazu sind nun erste Nachforschungen erfolgt und dabei wurde festgestellt, das es mindestens zwei Testläufe mit unterschiedlichen Uhrzeiten gegeben hat, einmal mit 17 Uhr wie oben gezeigt, aber es gibt auch Briefe, die mit 16 Uhr gestempelt wurden:



Weiter wurde sogar ein Beleg bekannt, bei dem eine erste verunglückte Stempelung um 16 Uhr erfolgte links und dann noch eine zweite um 17 Uhr rechts



Daher meine Frage an alle anderen, welche Uhrzeit befindet sich den auf ihren Belegen ? die mit 16 Uhr oder die mit 17 Uhr ?

Soweit neue Erkenntnisse dazu - viele Grüße Jürgen
 
LOGO58 Am: 20.11.2020 16:22:12 Gelesen: 58323# 41 @  
@ Journalist [#40]

Hallo Jürgen,

mein Beleg aus Frankfurt am Main [#4] zeigt 17 Uhr.

Grüße aus dem Norden
Lothar
 
juju Am: 20.11.2020 16:57:30 Gelesen: 58311# 42 @  
Hallo Jürgen,

mein Beleg aus dem BZ 60 wurde um 16 Uhr entwertet, und zwar genau so wie du in Beitrag [#162] zeigst (Welle, Werbung, Welle ohne besonderen Abstand).

Beste Grüße
Justus
 
Journalist Am: 22.11.2020 08:22:37 Gelesen: 58221# 43 @  
@ Journalist [#40]

Hallo an alle,

ergänzend zu obigen Beitrag noch eine weitere Ergänzung. In Frankfurt gibt es scheinbar seit dem 16.11. zwei Maschinen mit Tintenstrahlentwertung, eine mit blauer Farbe siehe Beitrag oben mit dem Unterscheidungsbuchstaben "md" und eine mit schwarz mit dem Unterscheidungsbuchstaben "mc" siehe der folgende Stempelausschnitt vom Freitag den 20.11.



Kann jemand diese Stempelung auch vom 16.11. den ersten Tag mit blauer Farbe nachweisen ?

Denn dann gäbe es an diesen Tag 3 verschiedene Varianten im BZ 60, wie dort gestempelt wird

a) mit der klassischen Stempelmaschine AM 990 / 91
b) Tintenstrahlentwertung in schwarz mit UB "mc"
c) Tintenstrahlentwertung in blau mit UB "md"

Viele Grüße Jürgen
 
andiL Am: 22.11.2020 11:37:07 Gelesen: 58191# 44 @  
@ Journalist [#40]

Hallo Jürgen,

vielen Dank für den Brief. Meiner ist gestempelt 17.00, UB "md". Wobei bei meinem Brief nur die Marke Individuell rechts gestempelt wurde. Die ATM MiNr. 8 zu 25 Cent wurde nicht gestempelt.
 
andiL Am: 22.11.2020 11:46:09 Gelesen: 58184# 45 @  
Ich habe diverse Belege an alle drei beteiligten Briefzentren geschickt. Dabei waren auch einige Briefe mit ATM MiNr. 10, sowie zahlreiche Belege mit Briefmarken Individuell (BMI).

Ich habe in meinen Begleitbriefen geschrieben, es sollen bitte alle Belege gestempelt werden. Möglichst so, dass die jeweilige Matrix gestempelt wird.

Das hat so gut wie nicht geklappt. Bei allen Briefen, die mit den ATM MiNr. 10 frankiert waren, wurde diese ATM NICHT gestempelt! Keine einzige ATM.

Meine Großbriefe mit 85 Cent und 70 Cent ATM frankiert wurden also weder gestempelt noch codiert- TOLL!

Von den Belegen mit den BMI wurden lediglich DREI so gestempelt, dass die Matrix gestempelt wurde.

ERGEBNIS: Mit meinem Scanner konnte ich eine Matrix NICHT auslesen! Ich nutze einen Honeywell Handscanner.

Da stellt sich mir die Frage, ob das mit der blauen Stempelfarbe funktioniert?! Wer hat bisher ähnliche Erfahrungen/Ergebnisse gemacht?

Ein Briefausschnitt als Beispiel:


 
uli Am: 22.11.2020 15:20:21 Gelesen: 58137# 46 @  
@ andiL [#45]

"ERGEBNIS: Mit meinem Scanner konnte ich eine Matrix NICHT auslesen! Da stellt sich mir die Frage, ob das mit der blauen Stempelfarbe funktioniert?"

In den Sortieranlagen werden D2-Codes nicht gescannt, sondern fotografiert. Sehr wahrscheinlich ist da ein Blaufilter vorgeschaltet oder elektronisch in den Kameras integriert, so dass der D2-Code auf dem Bild klar und deutlich sein wird. D2-Codes fotografieren und extrahieren ist wesentlich schneller und sicherer (und teurer) als Scannen.

Gruß
Uli
 
DL8AAM Am: 22.11.2020 19:46:00 Gelesen: 58083# 47 @  
@ modirawatleng [#31]

Durch den Matrixcode sind unbenutzte Briefmarken zukünftig nicht mehr dieselben, weil jede einzelne sehr genau einem Produktionsgang zugeordnet werden kann. Der Code wird innerhalb einer bestimmten Zeitspanne einmalig sein, die Marke einzigartig.

Das ist aber keine neue Entwicklung. Viele Länder drucken bei Automatenmarken bereits seit längerer Zeit "Seriennummern" dazu. Und amerikanische ATM tragen zusätzlich sogar den Verkaufsort (Postleitzahl) und -tag. Auf die unbegrenzte Gültigkeit haben diese Angaben aber keinen Einfluß, die sind nur informativ. Da ist schon lange nichts meht mit "Einmaligkeit".

Beste Grüße
Thomas
 
andiL Am: 23.11.2020 09:28:51 Gelesen: 58013# 48 @  
@ uli [#46]

Vielen Dank für die Erläuterung zur Bearbeitung der Stempel in den Briefzentren! Das war mir nicht bekannt. Leuchtet aber vollkommen ein. Mit solch einem vorgeschalteten Blaufilter geht das garantiert problemlos!

DANKE!
 
Journalist Am: 24.11.2020 15:51:12 Gelesen: 57878# 49 @  
@ Journalist [#40]

Hallo an alle,

noch einmal ergänzend auch zu obigen Beitrag speziell hier zum BZ 60 - prinzipiell ist das neue System in der Lage über die komplette Breite eines Din Lang Briefes alles zu entwerten. Dazu hier nun zwei Beispiele damit man auch besser sieht, um was es geht. Zuerst eine Achtfachfrankatur einer 10 Cent Blumenmarke:



Diese stammt vom ersten Tag und wurde um 16 Uhr gestempelt. Wie man an diesem Beispiel allerdings gut sieht, ist je nach Motiv und dessen Farbe die Lesbarkeit stark eingeschränkt.

Dazu nun aber ein weiterer Versuchsbriefausschnitt mit einer Vierfachfrankatur einer 20 Cent Blumenmarke - auch um 16 Uhr entwertet:



Hier kann man nun sehr schön sehen, was maximal möglich ist, von links nach rechts - Welle, Welle, Werbung Welle.

Die linken beiden Wellen können wahlweise einzeln dazu gedruckt werden, vorausgesetzt, das System erkennt rechtzeitig die entsprechende Positionierung der weiteren Marken außerhalb der Frankierzone. Dies muss aber alles mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40.000 Sendungen je Stunde passieren.

Sind hier nun scheinbar viele Briefe kurz hintereinander vorhanden, die auch mit vielen Marken außerhalb der vorgesehenen Frankierzone verklebt sind, bekommt dieses System scheinbar Probleme alles richtig zu erwischen und zu stempeln.

Da dies im Regelfall aber selten sein dürfte, müsste es sonst in der Praxis immer gut funktionieren. An anderer Stelle haben wir aber auch schon gesehen, das beispielsweise nur die Werbung ohne die Welle links daneben gedruckt wurde. Ob es sich hier um Doppelabzüge gehandelt haben könnte (also das zwei überlappende Briefe gleichzeitig eingezogen wurden oder ob die Steuerungssoftware vereinzelt Aussetzer hat, wird sich vermutlich nicht genau klären lassen.

Soweit hier noch einige prinzipielle Ergänzungen zur Stempelung selbst.

Viele Grüße Jürgen
 
MS Sammler Am: 26.11.2020 10:41:49 Gelesen: 57789# 50 @  
Moin, ich zitiere mal aus einem DBZ-Artikel vom 25.11:

Auch nach der Einführung von Briefmarken mit Matrixcode behält die Deutsche Post die Stempelung bei. Wie die DBZ in Heft 26/2020 meldet, werden auch Mischfrankaturen zwischen Briefmarken mit und ohne Matrixcode möglich sein

Gruß Leon.

[1] https://www.deutsche-briefmarken-zeitung.de/2020/11/25/deutsche-post-behaelt-stempelung-bei
 
uli Am: 26.11.2020 11:43:53 Gelesen: 57768# 51 @  
@ MS Sammler [#50]

Die Frage ist nur: Wie lang? Ich würde mich nicht wundern, wenn noch vor dem Jahr 2030 Briefmarken ohne D2-Code ungültig werden.
 
Araneus Am: 17.12.2020 15:56:21 Gelesen: 57436# 52 @  
Frage an alle:

Weiß jemand, ob der Betriebsversuch mit der blauen Stempelfarbe mittlerweile beendet wurde? Laut Ankündigung der Post sollte der Test über "einen Zeitraum von vier Wochen" laufen. Dieser Zeitraum ist mittlerweile vorbei. Oder gibt es Hinweise auf eine Verlängerung?

Schöne Grüße
Franz-Josef
 
Journalist Am: 17.12.2020 17:15:21 Gelesen: 57401# 53 @  
Hallo an alle,

ich habe zwar diesbezüglich keine Belege oder qualifizierte Aussagen, das er weiter geht - aber aufgrund anderer Informationen, die mir vorliegen und wie dann in einigen Tagen auch als Vorabveröffentlichung (Freischaltung vermutlich 28.12.2020) aus der DBZ 02-2021 vom 8.1.2021 wird mein Artikel "Das Ende der schwarzen Stempelfarbe - Blau gehört die Zukunft" hervorgehen wird, gehe ich nach noch nicht 100% bestätigen Infos davon aus, das spätestens im März alles auf blau umgestellt sein wird.

Es wäre also kontraproduktiv, nun nach vier Wochen alle drei Standorte wieder auf schwarz zurück zu rüsten und diese dann in wenigen Wochen erneut wieder endgültig auf blau umzustellen.

Viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 18.12.2020 14:42:42 Gelesen: 57328# 54 @  
@ Journalist [#53]

Hallo an alle,

heute ist nun die Zeitschrift postfrisch Ausgabe 1/2021 zumindest als pdf-Datei erschienen. Dort geht es unter anderem auch um die neuen Marken mit Datamatrixcode. Am Rande wird hier aber auch einiges wichtige über die blaue Stempelfarbe ausgesagt.

Dort steht zum einen, das voraussichtlich Anfang Februar 2021 die blaue Stempelfarbe kommt - dies deckt sich auch mit anderen mir vorliegenden Infos.

Sehr interessant sind aber die Abbildungen der Sonderstempel für die Ausgaben ab Februar 2021.

Diese sind in blau abgebildet, die Versandstelle wird also die Ersttagsstempel und zukünftigen Sonderstempel ab Februar in blau ausführen !!!!

Damit ist eines der Fragezeichen geklärt - offen ist nun nur noch, was an den Postschaltern vor Ort passiert - wann kommt dort die blaue Farbe ?

Viele Grüße Jürgen
 
MS Sammler Am: 18.12.2020 15:07:05 Gelesen: 57318# 55 @  
@ Journalist [#54]

Dann wird halt zum Übergang das blaue Bürostempel-Kissen aus der Schublade gekramt. ;-)

Aber wenn es die erste Datamatrix-Code Briefmarke schon am 04. Febr. 2021 geben wird, wann wird der Aufbrauch normaler Marken dann verboten?

Gruß Leon.
 
Journalist Am: 18.12.2020 17:32:52 Gelesen: 57283# 56 @  
@ MS Sammler [#55]

Hallo Leon,

wie schon an verschiedenen Stellen auch von kompetenter Seite mitgeteilt, werden die normalen Marken mit Euro weiterhin unbegrenzt gültig sein.

Du brauchst Dir also diesbezüglich keine Sorgen zu machen, dass in den nächsten Jahren dann diese Marken für ungültig erklärt werden.

Viele Grüße Jürgen
 
MS Sammler Am: 18.12.2020 19:25:37 Gelesen: 57256# 57 @  
@ Journalist [#56]

Hallo Jürgen,

danke für die Antwort. Man muss eben nicht alles verstehen. Dann werde ich wohl 2020 mit dem Sammeln loser Bund Marken aufhören und mich mehr den Belegen zuwenden. :)

Gruß Leon.
 
Vernian Am: 18.12.2020 21:22:01 Gelesen: 57229# 58 @  
@ Journalist [#56]

"wie schon an verschiedenen Stellen auch von kompetenter Seite mitgeteilt, werden die normalen Marken mit Euro weiterhin unbegrenzt gültig sein."

Schön wer den Glauben daran hat. Die Aussage galt über 30 Jahre auch mal für die Marken Bundespost (und über 20 Jahre für Bundespost Berlin und auch für Marken der DDR - gut, die politischen Veränderungen sind natürlich eine andere Sache als der Wechsel einer Währung). Und dann wurde mal eben hopplahop binnen kürzester Zeit aus "unbegrenzt" ein Gültigkeitsende.

Wenn man ehrlich ist: Abgesehen von dem Umstand, dass uns schon mal gezeigt wurde wie ein "unbegrenzt gültig" mal eben sehr begrenzt geworden ist, gibt es bei der jetzigen Entwicklung hin zu Datamatrix-Marken einige schon zwingend logisch anzunehmende Entwicklungen und Aussichten, welche die Wahrscheinlichkeit eines kommenden Ende von "unbegrenzt gültig" annehmen lassen, ganz einfach allein schon aus betriebswirtschaftlichen Gründen heraus - und das bei diesen die Post genauso wenig zimperlich agiert wie andere privatwirtschaftliche Unternehmen ist ja nun nicht nur ein Annahme, sondern eine Tatsache.

Wenn mit dem Jahr 2021 die Umstellung auf Datamatrix-Marken abgeschlossen ist und ab 2022 nur noch Marken mit Datamatrix herausgegben werden, dann wird der Anteil an Marken ohne Datamatrix-Code im Postverkehr schnell auf einen sehr geringen Prozentsatz sinken, da außer dem sicherlich zeitnahen Aufbrauchen von Markenbeständen bei Unternehmen, die noch mit Briefmarken ihre Postsendungen freimachen (also überwiegend kleinere Unternehmen wie Handwerksbetriebe u.ä.), wohl bald zu 99,x % nur noch Bestände ohne Code aus Sammlerhand in den Postverkehr gelangen werden. Das die Post für einen dann derart geringen Prozentsatz weiterhin die zusätzliche Technik des Stempelns und vor allem Geräte oder zur Erkennung frankaturgültiger nicht-codierter Marken entsprechendes Personal "unbegrenzt" einsetzt, davon dürfte man aus betriebswirtschaftlicher Sicht kaum ausgehen können, denn das kostet in jedem Fall Geld, welches man sich ja gerade mit dem modernen Verfahren sparen will, und vielleicht sogar noch bedeutender, es wirkt als Effizienzbremese im Ablaufverfahren der Postsendungsbearbeitung.

Erst mal wird man wohl mitteilen, das Sendungen ohne Datamatrix-Marken längere Bearbeitungs- und damit Brieflaufzeiten haben werden als "regulär frankierte" Sendungen, und über kurz oder lang wird man dann das Ende der Gültigkeit von Marken ohne Datamatrix-Codes verkünden. Wenn sich die neuen Verfahren zur Briefbearbeitung und damit dem Betriebsablauf bei der Post einmal bewährt haben, dann wird die Aussage von "unbegrenzt" sehr schnell in "begrenzt" geändert werden. Vielleicht wird man, aus den Erfahrungen bei der Umstellung von DM auf €, Gültigkeit und Umtauschmöglichkeiten über einen größeren / längeren Zeitraum von Ankündigung bis Gültigkeitsende einräumen, oder sogar wie beim Bargeld eine "unbegrenzte Umtauschmöglichkeit" einrichten, während die Gültigkeit eher kurzfristig beendet wird. Aber das sind Mutmassungen, während eine Ende der Gültigkeit eher eine betriebswirtschaftliche Logik ist.

Nun kann man darüber spekulieren wann diese logische Konsequenz eintreten wird, wie auch ob, und wenn ja für wie lange, ein Umtausch von datamatrixlosen Marken gegen Marken mit Datamatrix-Code (oder Gelderstattung des Nennwerts) kommen wird oder auch nicht. Da unsere Zeit ja immer schnellebiger wird läuft meine persönliche Spekulation darauf hinaus, das man schon im Laufe von 2022 (Mitte bis Ende) entsprechendes verkünden wird und dann wohl bis spätestens Ende 2023 das Gültigkeitsende für bisher gültige Marken ohne Code angesetzt wird. Bei dem Kunden gegenüber wohlwollenden Vorhalten von Technik / Personal hielte ich auch ein späteres Enddatum wie 2024 oder gar 2025 möglich, aber auch daran fehlt mir der Glaube. Über darüber hinausgehende Umtauschmöglichkeiten möchte ich nicht spekulieren, da ist alles und nichts denkbar.

V.
 
Vernian Am: 18.12.2020 22:33:10 Gelesen: 57204# 59 @  
Aber zurück zur eigentlichen Frage: Änderung im Sammelverhalten

Ja, ich ändere mein Sammelverhalten, zumindest was Deutsche Briefmarken ab Euro-Einführung betrifft, genauer gesagt:

a) Ich hatte das "Vollständigkeits-Sammeln" von deutschen Neuerscheinungen an Marken eh mit Abschluß des Jahres 1997 eingestellt und mir seither nur noch Neuheiten besorgt, die ich von meinen persönlichen Kriterien her in Bezug auf Gestaltung und Thematik für Wert erachtet habe in meine Sammlung aufgenommen zu werden, und / oder die ich zu Frankaturzwecken benötige. Dies werde ich so weiterhin praktizieren, möglicherweise aber noch eingeschränkter als bisher. Denn ich weiß nun noch nicht wie sehr die Datamatrix auf den Marken mein "ästhetisches Empfinden von der Schönheit einer Briefmarke" stört oder nicht. Für die Frankatur dürfte ich aber gegenbüber Barcodelabeln und Internetmarke oder Handy-Frankatur Marken auch mit Matrix vorziehen. Gestempelte (oder in Zukunft "benutzte") Marken aus dem Posteingang oder Tausch werde ich weiter zur "Vervollständigung" meiner Sammlung aufnehmen.

b) Ich habe einerseits durch Tausch, anderseits durch die Übernahme einer umfangreichen (nahezu vollständigen) Postfrisch-Sammlung bis 2017 zum Nennwert, meine Bund-Sammlung postfrisch bis einschließlich 2001 vervollständigt und eben darüber hinaus aus vorgenanntem Grund die Euro-Werte von 2002 bis 2017 umfangreich in der Sammlung gehabt. Seit Dank der Berichterstattung in diesem Forum für mich klar ist, dass (entgegen der Versprechungen von "kompetenter Seite") über kurz oder lang die Gültigkeit als Frankatur für die Euro-Marken ohne Codierung enden dürfte, und ich keine Lust habe hunderte von Euro "entwertet" zu sehen, habe ich angefangen, rückwärts wieder all das an postfrischen Euro-Marken aus meiner Sammlung herauszunehmen und zur Frankatur zu verwenden, was ich aus unter a) genannten Kriterien nicht für mich sammelwürdig erachte. Dank meines Postvolumens geht das ganz gut, ich habe inzwischen bis inkl. 2007 zurück "ausgedünnt" und denke mal, dass ich bis Ende nächsten Jahres auch bis inklusive 2002 durch bin. Denn all diese Marken sind ja nur durch die Übernahme dieser einen Sammlung aus Gefälligkeit zu mir gekommen, nach meinen Kriterien hätte ich sie nie gekauft.

Dann ist nur noch zu überlegen, ob ich die verbliebenen postfrischen Euro-Marken in meiner Sammlung noch nach dem Kriterium "postfrisch muss nicht bewahrt werden wenn die Marke auch gestempelt vorliegt" weiter ausdünne und diese Marken ebenfalls noch verklebe.

Der absolute Wertverlust durch Frankaturungültigkeit und mangels Sammlerwert, den wir allenthalben erfahren haben, schmerzt ja doch irgendwie, selbst wenn es mir a priori beim Sammeln nicht um den Wert geht. Nur das der bisherige enthaltene Wert dann so schlagartig sich in Luft auflösen kann, dem kann ich ja entgegen wirken so lange noch Zeit dazu ist.

Denn die Frage ist ja, messe ich einer postfrischen Marke in meiner Sammlung so viel Wert bei, dass ich das dafür ausgegebene Geld als Ausgabe für mein Hobby abgeschrieben habe, oder eben nicht. Und wenn ich mit einem Stempel auf dem Markenbild gut leben kann (ja, das kann ich), warum soll ich dann den Frankaturwert der identischen postfrischen Marke verfallen lassen?

Was ist nun bei mir die "Änderung im Sammelverhalten"?

Nach a) die denkbare Möglichkeit, dass ich noch weniger als bisher oder gar keine Neuheiten in meine Sammlung aufnehme, sollte mich der Datamatrixcode im Markenbild stören.

Nach b) der Umstand, dass ich entgegen meiner Sammelkriterien seit 1997 unfangreich postfrisches Material in meine Sammlung aufgenommen hatte, welchem aber nun die vermutliche "Entwertung" droht, in erster Linie in Blick auf den Frankaturwert, aber vermutlich auch im "Sammlerwert", führt dazu, dass ich meinen Sammlungsumfang um eben alle die jetzt noch frankaturgültigen Marken reduziere, die meinen persönlichen Kriterien von Sammelwürdigkeit nicht entsprechen. Wären die früheren DM-Marken doch noch gültig, dann würde ich wohl auch noch weiter zurück "ausdünnen".
 
rosteins69 Am: 19.12.2020 03:51:53 Gelesen: 57175# 60 @  
Hallo Vernian,

das sind interessante und ausführliche Gedankengänge.

Nur, was ich nicht verstehe, wieso brauchst Du Deine postfrischen Marken auf? Gehst Du davon aus, dass es keinen Umtausch in die neuen Matrix-Marken geben wird? Denn wenn dieser Umtausch kommt - wovon ich ausgehe - werden die alten Marken doch schon allein deswegen finanziell werthaltiger, weil der Nominalwert in Standard-Frankatur umgetauscht werden muss.

Ein schönes Beispiel gibt es aktuell hier im Forum in einem anderen Thread. Für nicht mehr gängige Frankaturwerte (beispielsweise 58 Cent) ist der prozentuale Erlös beim Verkauf als Frankaturware niedriger als bei 80-Cent-Briefmarken.

Wenn Du nun also all Deine angesammelten „Altwerte“ 1:1 umtauschen könntest gegen das aktuelle Briefporto, dann hättest Du gegenüber heute keinerlei Wertverlust sondern eher Wertgewinn, weil beispielsweise fünf 80er-Briefmarken auf dem Frankaturware-Markt etwas mehr Wert haben, als eine 4-Euro-Marke. Und selbst verkleben kannst Du die neuen Marken ja dann immer noch. Ich sehe momentan also keinen Grund zum handeln.

Oder unterliege ich einem Denkfehler?

Liebe Grüße
Robert
 
uli Am: 19.12.2020 11:33:19 Gelesen: 57138# 61 @  
@ rosteins69 [#60]

Nur, was ich nicht verstehe, wieso brauchst Du Deine postfrischen Marken auf?

Ich hau mal noch einen drauf. Vorab; das folgende ist weder persönlich noch böse gemeint!

Ich verstehe nicht, warum anscheinend der nutzbare Wert als Frankatur so entscheidend ist diese Marken zu sammeln. *Ich* verstehe einen Sammler von Dingen als jemanden, für den alleine der ideele Wert der Dinge entscheidend ist.

Gruß
Uli
 

Das Thema hat 311 Beiträge:
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