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Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Das Thema hat 943 Beiträge:
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merkuria Am: 08.04.2016 14:00:25 Gelesen: 624319# 69 @  
@ Heinz 7 [#67]
@ Vernian [#66]

Hier eine vergrösserte Abbildung der besagten Marke, dazu die Abbildung der Originalausgabe vom 5. Juni 1998 (Mi Nr. 3150-3151).



Anhand der Abbildung der beiden Originalmarken ist auch zu erkennen, welcher Teil des Gelbdruckes aus der Marke 3150 irrtümlich auf die Marke 3151 gedruckt wurde. Sicher hat dieser Fehldruck ein Anrecht hier präsentiert zu werden, vor allem wenn dieser noch postalisch benutzt wurde!

Die meisten solcher Drucke, gerade Marken mit kopfstehendem Mittelstück oder kopfstehendem Aufdruck sind eigentlich Makulatur, welche aber (Gott sei Dank) durch die Kontrollen gerutscht sind und uns heute diese philatelistischen Besonderheiten bescheren!

Grüsse
Jacques
 
merkuria Am: 08.04.2016 15:46:01 Gelesen: 624294# 70 @  
Eine echte Rarität der modernen Deutschen Philatelie stellt die Ausgabe „Brot für die Welt“ (MiNr. X) dar.



Die Ausgabe dieser Marke war für November 1961 vorgesehen, doch das Motiv des ausgehungerten Kindes mit dem Essnapf rief dann doch gewisse Bedenken hervor und die Marke wurde im letzten Moment vor der Ausgabe zurückgezogen.
Eine unbekannte Anzahl dieser Briefmarke wurde mit der Bezeichnung „Muster“ versehen und der Presse mit einer Vorinformation zur Ausgabe verschickt.
Auf der 56. Deider-Auktion am 24. und 25. April 2016 wird eine solche „Muster“-Ausgabe zusammen mit dem Presse-Ankündigungsblatt für 3.600 Euro angeboten.



Bis 2007 waren keine dieser Briefmarken ohne den Aufdruck „Muster“ im Handel. Richard Stücklen, damaliger Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen, erhielt 1961 als Einziger vorab einen 50er Bogen zur Ansicht. Somit handelt es sich hier um die einzigen Marken ohne Muster-Aufdruck, bei denen die Herkunft geklärt ist. Der Stücklen-Bogen zählt zu den Welt-Raritäten der Philatelie und befindet sich in einem tadellosen Zustand. Auf der 1. Briefmarken-Auktion des Berliner Traditionshauses Schlegel wurde am 19.November 2007 der legendäre Stücklen-Bogen bei einem Ausrufspreis von 200‘000 € für 290‘000 € verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 01.05.2016 21:34:27 Gelesen: 623253# 71 @  
Im Buch von L.N. Williams "Encyclopedia of Rare and famous stamps" werden von einigen weithin anerkannten Weltraritäten genaue Verzeichnisse der bekannten Stücke wiedergegeben. Unter den auserlesenen Raritäten ist auch ein Fehldruck einer Marke aus Western Australia enthalten.

1854 wurde eine schöne Serie mit schwarzen Schwänen herausgegeben in 5 verschiedenen Wertstufen, von 1 Penny bis zu 1 Shilling (Michel Nrn. 1-5). Die Marke zu vier Pence hellblau wurde versehentlich auch mit kopfstehendem Rahmen produziert. Die Marke ist sehr selten und ist schon seit "ewig" sehr berühmt und teuer. Sie wird als "inverted swan" bezeichnet, obwohl dies meines Wissens nicht ganz richtig ist, denn nicht der Schwan wurde kopfstehend gedruckt, sondern der Rahmen.

Im Michel Kataloge "Wertvolle Briefmarken aus aller Welt" von 2010 wurde die Marke mit Euro 90'000 bewertet. Das ist, wenn man früher erzielte Preise dieser Weltrarität zu Rate zieht, nicht einmal extrem viel. Und auch die Tatsache, dass Williams 1997 nur noch 12 Exemplare auflisten konnte, hätte uns vielleicht sogar einen höheren Katalogwert vermuten lassen. Nun - vielleicht ist das ja auch nicht so wichtig.

Schön ist sie auf jeden Fall, diese geheimnisvolle Marke! Alle 12 Marken sind gestempelt.



Bereits 1949 schrieb L.N. Williams (damals noch mit seinem Bruder Maurcie Williams) ein viel beachtetes Buch: "Stamps of Fame", worin die Brüder in 48 Kapiteln die wertvollsten Briefmarken beschrieben. Damals kamen die Brüder noch auf 14 Exemplare des "Inverted swan", doch schreibt Williams 1997, dass die frühere Nummer X sich als Fälschung herausstellte! Im Buch von 1997 werden nur noch 12 Exemplare gezeigt.

Ich wünsche allen eine gute neue Woche!
Heinz
 
Heinz 7 Am: 04.05.2016 18:21:26 Gelesen: 623040# 72 @  
Eine Marke, die wegen ihrem riesigen Nennwert (GB £ 25.00 des Jahres 1904) schon etwas ganz Besonderes ist, muss wohl auch unter dieser Rubrik eine Erwähnung finden. Die Marke hat einen Katalogwert von immerhin Euro 65'000 (Michel 2010).



Wieviele Exemplare davon existieren, weiss ich nicht, aber sie scheint nur ungebraucht vorzukommen (keine Bewertung bei gestempelt). Gemäss Michel: "...wahrscheinlich nur fiskalisch verwendet"

Heinz
 
10Parale Am: 06.05.2016 21:51:42 Gelesen: 622878# 73 @  
@ Heinz 7 [#72]

In dem Werk "Rare Stamps" - Pleasures and Treasures 1967 by George Weidenfeld and Nicolson Ltd. konnte ich nachlesen, dass solch eine ungebrauchte Marke mit den Nennwert von 25 Pfund am 27. November 1964 bei Harmer, Rooke & Co. Ltd. bei einer Auktion für 4.500 Pfund über den Tisch ging.

Es soll lt. diesem Buch sogar eine $500 Briefmarke von Straits Settlements (Malaya) geben violett und orange, herausgegeben im Jahr 1910.

Eine Abbildung habe ich vorliegen, bin aber nicht sicher, ob es rechtmäßig ist, sie aus dem Buch abzuscannen.

Liebe Grüße

10Parale
 
merkuria Am: 07.05.2016 00:48:06 Gelesen: 622846# 74 @  
@ 10Parale [#73]

Ich habe hier Abbildungen der Straits Settlements Ausgaben 500 Strait $ aus dem Jahre 1910 (Mi Nr. 137) und 500 Strait $ aus dem Jahre 1912 (Mi Nr. 154) sowie einige Angaben zum Handelspreis solcher Exemplare. Bei beiden Ausgaben wird im Michel notiert: Ausschliesslich fiskalisch verwendet!



500 Strait $ Ausgabe 1910 (Mi Nr. 137) ungebraucht mit Attest

Diese Marke wurde im August 2015 in der Spink-Auktion in Singapur für 220'000 SG$ (142‘000 €) verkauft.



500 Strait $ Ausgabe 1910 (Mi Nr. 137) fiskalisch entwertet mit Attest

Wurde am 9. Mai 2014 in ebay für 845 US$ verkauft!



500 Strait $ Ausgabe 1912 (Mi Nr. 154) Eckrandstück ungebraucht mit Attest

Wurde am 12. Dezember 2014 in der Bollaffi-Auktion unter Los 4294 angeboten, Startpreis 25‘000 €.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.05.2016 22:19:40 Gelesen: 622755# 75 @  
Heute wenden wir uns auf unserer Suche nach seltenen und teuren Briefmarken einem Sammelgebiet zu, bei dem man Raritäten dieses Ausmasses nicht unbedingt erwartet: Modernes Indien.



Die Ausgabe vom 15. August 1948 zur Unabhängigkeit Indiens mit dem Bid von Mahatma Gandhi (Mi Nr. 187-190 ) kennen die meisten Philatelisten. Diese Ausgabe, vielmehr der Höchstwert von 10 Rupien bildet die Grundlage für die zur Zeit teuerste Briefmarke des Landes.

Wenige Tage nach Erscheinen wurden 100 Briemarken des 10 Rupien Wertes (2 Bogen à 50 Stück) mit dem Audruck " Service" für die Dienststelle des Generalgouverneurs hergestellt. Der Verbleib dieser hundert Marken stellt sich nach heutigem Wissenstand wie folgt dar:

50 Stück wurden als kompletter Bogen ins Nationale Philatelistische Museum in Neu-Delhi abgegeben.
20 Stück wurden dem Generalgouverneur zum Verbrauch übergeben.
4 Stück gingen an die Königliche Sammlung, London (Eckrand-Viererblock)
5 Stück gingen an den Generaldirektor der Indischen Post (5er- Streifen)
11 Stück sind in Privatbesitz (mit vorhandenen Attesten)
10 Stück haben einen unbekannten Verbleib
 




Im September 2013 versteigerte David Feldman in Genf ein postfrisches Exemplar dieser Marke (Los 40968), der Zuschlagspreis betrug 144‘000 € ! Es darf angenommen werden, dass es sich dabei um eines der 10 Exemplare mit unbekanntem Verbleib handelt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heinz 7 Am: 07.05.2016 22:30:20 Gelesen: 622745# 76 @  
@ 10Parale [#73]

Hallo 10 Parale,

GB£ 4'500 für 1964 wären ein absoluter Hammerpreis gewesen. Am 27.11.1964 führte Harmer Rooke in London tatsächlich eine Auktion durch; ich habe den Katalog und werde einmal nachsehen, ob ich etwas dazu finde. Danke für den Hinweis!

Die Marke war meines Wissens auch auf der Titelseite von Rapp, anfangs 1980er-Jahre, als er grosse Erfolge feierte (20-Millionen-CHF-Auktionen). Auch dort finde ich vielleicht sogar ein Auktions-Ergebnis.

Dass die Marke zu den Top-Raritäten gehört, zeigt auch ein Blick in das alte Buch von John Nicklin: "Fabulous Stamps" von 1939. Auf der 38-seitigen "Check List of Rare Stamps" ist die Northern Nigeria £25 von 1904 auch erwähnt. Katalogwert damals: US$ 2'500.

Zum Vergleich:

Eine ungebrauchte Doppelgenf stand damals bei US$ 1'400,
ein Sachsendreier ungebraucht bei $ 500,
eine Toskana 3 Lire 1860: US$ 2'750,
die einmalige British Guiana, One cent black on magenta: US$ 50'000 (= teuerste Marke der Welt).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 07.05.2016 22:40:14 Gelesen: 622741# 77 @  
@ 10 Parale (73)

Ein Nachtrag noch:

In der Bücherreihe: "Philatelic Gems" von Linn's aus der Feder von Donna O'Keefe wurde in Band 2 auf Seite 119 und 120 die Northern Nigeria 1904: £25, behandelt. Dort wird gesagt, dass die Marke kaum einem Bedürfnis entsprach und darum schon bald nach Herausgabe wieder zurückgezogen wurde. Sie soll nur in wenigen Exemplaren überhaupt existieren.

Damals (das Buch kam 1985 heraus) wurde die Marke offenbar mit US$ 45'000 bewertet.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.05.2016 23:12:40 Gelesen: 622486# 78 @  
@ Heinz 7 [#72]

Ich habe mich richtig erinnert (Beitrag [#76]), die Nth. Nigeria war bei der "Weltrekord-Auktion" von Rapp im November eine von 4 Marken auf der Titelseite.



Los 6172 = Startpreis CHF 30'000 (bei Katalogwert von GB£ 24'000) = Zuschlag: CHF 75'000. Gemäss Ergebnis-Liste war 1 GB£ damals CHF 4.00 wert; d.h. Zuschlag plus Aufgeld (15 %) = CHF 86'250 = ca. 90 % des Katalogwertes.

Mit diesem Resultat wurde die Bedeutung dieser seltenen Marke sicherlich bestätigt.

Es war aber auch eine verrückte Auktion! Die Auktion fand an 8 Tagen statt und spielte ein Ergebnis von über CHF 33 Mio. ein! Das war ein neuer Rekord. Die Nachfrage nach Briefmarken war damals sehr gross, nicht nur für die grossen Raritäten, sondern auch für die modernen Ausgaben. Der Naba-Block Schweiz 1934 postfrisch wurde 12 x einzeln angeboten und erzielte Ergebnisse von CHF 1200 bis CHF 1500 (plus Zuschlag)!

Vergangene Zeiten!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.05.2016 23:27:47 Gelesen: 622483# 79 @  
@ Heinz 7 [#78]

Auch ein paar grosse Altschweiz-Raritäten wurden an dieser Auktion hoch bezahlt! Der schöne Brief mit dem Paar der Zürich 4 Rappen, (waagrecht) Los 1539 ging in die Sammlung Alma Lee, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Sie bezahlte den stolzen Preis von CHF 240'000 (+ 15 %) dafür.



Damit reihte sich das Ergebnis unter die höchsten Ergebnisse, die je für einen Altschweiz-Brief bezahlt wurden.

Heinz
 
merkuria Am: 13.05.2016 09:34:41 Gelesen: 622313# 80 @  
Hier eine interessante Geschichte um eine Markenausgabe von Jamaica:

Innerhalb der Freimarkenausgabe mit dem Bildnis König Georg’s VI. erschien am 15. August 1949 der Höchstwert 1 £ mit dem Motiv Zigarrenmacher (Mi Nr. 135).



Nach der Krönung von Elisabeth II. sollte 1956 eine neue Freimarkenausgabe mit den gleichen Motiven und Farben, jedoch mit dem Portrait von Elisabeth II. im Medaillon erscheinen.



Aus nicht bekannten Gründen wurde das 1 £ Motiv Zigarrenmacher für diese Ausgabe abgelehnt, obwohl die Marken bereits gedruckt waren. Als Ersatz für dieses Motiv wurde dann das Wappen der Insel gewählt und am 15. August 1956 ausgegeben (Mi Nr. 176).



Die vorhandenen 1 £ Zigarrenmacher wurden vernichtet. Gemäss Britischer Nationalbibliothek, bei der sich ein Exemplar befindet, sollen jedoch noch weitere 6 Stück dieser Marke existieren. Nähere Angaben zum Verbleib werden jedoch nicht gemacht, auch sind meines Wissens noch keine Exemplare im Handel aufgetaucht. Obwohl diese unverausgabte Marke weder im Michel noch im Scott erwähnt oder katalogisiert wird, hat sie nach meiner Meinung einen Platz in dieser Rubrik verdient!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.05.2016 18:20:35 Gelesen: 622250# 81 @  
Besondere Frankaturen und dazu noch seltene Destinationen haben ihren Preis:



ungebrauchte 90 Cent Marke (Mi Nr. 35)



Der „Ice House“ Brief (benannt nach der Empfängeradresse in Calcutta) gehört zu dieser Gattung. Dieser Brief ist der einzig bekannte Beleg mit einer Frankatur der 90 Cent Marke (Mi Nr. 35). Aufgegeben am 8. August 1873 in Boston, fand er seinen Weg zum Empfänger in Calcutta/Indien.

Dieser Brief wurde 1914 entdeckt und letztmals 1943 an einer Auktion angeboten. Kurz an Ausstellungen gezeigt, blieb der Brief seit 1967 verschwunden. Am 13. Juni 2009 verkaufte das Auktionshaus Siegel in New York den Beleg unter Los Nr. 130 für 431‘000 US$ !

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.05.2016 19:43:36 Gelesen: 622229# 82 @  
Ein weiteres preisliches Highlight beschert uns diese Einheit aus der Zeit der US-Postmeisterausgaben:



Die Postmeisterausgaben 5 und 10 Cents (Mi 1-2) vom November 1845 aus St. Louis (Missouri) wurden auf einer Platte mit je 3 Stück senkrecht angeordneten Wertstufen 5 und 10 Cents hergestellt.

Die vorliegende Einheit ist mit 4 Stück die grösste bekannte, existierende Einheit dieser Ausgabe und eine der drei bekannten zusammenhängenden Einheiten von 5 und 10 Cents-Wertstufen.

Am 16. Juni 2007 verkaufte das Auktionshaus Siegel in New York diese Einheit für 260‘000 US$ !

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Lars Boettger Am: 14.05.2016 19:24:34 Gelesen: 622103# 83 @  
Inverted Jenny:

http://invertedjenny.com/ - hier wird die Geschichte der Marke und deren Besitzer erläutert.

Beste Grüsse!

Lars
 
10Parale Am: 14.05.2016 21:15:34 Gelesen: 622077# 84 @  
@ merkuria [#82]

Die Amerikaner nannten die Ausgabe "St. Louis Bears". Es gab später eine weitere Platte mit 1 Wert zu 5 Cents, 3 Werten zu 10 Cents und und 2 mit 20 Cents. Dieser "top value" 20 Cents soll sehr rar sein.

1895 fand eine Reinigungskraft im Gefängnis von Louisville,Kentucky, ein Bündel Zeitungen und Briefe mit seltsamen Briefmarken. Er wusste wohl nicht was er gefunden hatte und zeigte die Marken einigen Gefängniswärtern, die ihm dafür einen Drink spendierten.

1912 wurde ein weiterer Fund in einer Bank bestätigt. Darunter sollen gerüchteweise 6 dieser 20 Cents Marken gewesen sein. Briefmarkenhändler zahlten schon damals sehr viel Geld für diese Marken.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 14.05.2016 23:03:42 Gelesen: 622053# 85 @  
@ 10Parale [#84]

Hier zeige ich Euch einen Brief aus dem berühmten "Charnley & Whelan"-Fund (1912)



Harmer versteigerte diesen Fund 1948. Es waren 42 Lose, alles Briefe oder grosse Briefstücke. Auch der hier gezeigte Brief war dabei. Dieser wurde 1989 wieder verkauft, bei Christie's, als der legendäre Bestand der Weill Brother's verkauft wurde. Der Brief kostete vermutlich US$ 52'800 (1989), Los 654.

Grüsse
Heinz
 
merkuria Am: 15.05.2016 10:42:10 Gelesen: 622004# 86 @  
Eine weitere Rarität beschert uns die US-Postmeisterausgabe von Brattleboro (Mi Nr.1)



Der gezeigte Brief ist der einzig bekannte Beleg mit einer Mehrfachfrankatur dieser Ausgabe.

Verkauft wurde dieses Unikat an der 937. Siegel Auktion in New York vom 16. Juni 2007 als Los Nr. 3 für 200‘000 $

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 15.05.2016 12:03:32 Gelesen: 621983# 87 @  
@ Heinz 7 [#79]

Ich habe nachgesehen: Es war tatsächlich Alma Lee, die dieses Paar der Zürich 4 bei Rapp kaufte. 21 Jahre später durfte Peter Rapp dann die Sammlung von Alma Lee wieder verkaufen. Alma Lee war eine grosse Wohltäterin; sie hat der Royal Philatelic Society London einen grossen Geldbetrag gewidmet. Sie hat übrigens vermutlich auch den teuren Brief mit der "1850: 10-Rappen-mit Kreuzeinfassung" gekauft (Zuschlag 1980: CHF 260'000 + 15 %!), denn er war 2001 auch in ihrer Sammlung.



Siehe dazu auch Beitrag in der Rubrik "Schweiz, Ausgabe 1850".

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Heinz 7 Am: 16.05.2016 22:56:43 Gelesen: 621853# 88 @  
@ BD [#2]

In deiner Tabelle ist die Toskana Nr. 23 aufgeführt; vermutlich ist es also die Toskana-Wappen-Marke 3 Lire ocker, die auch heute zu den teuersten Marken der Welt gehört.

1913 hatte die Marke einen "Buchwert" von Mark 1'400. Du hast leider die Quelle nicht genau bezeichnet.

Es gibt nicht viele Briefmarken mit einem sechsstellingen Katalogwert. Die Toskana Nr. 23 (3 Lire ocker) ist eine. Sie ist (oder war) bei Michel bewertet ungebraucht mit Euro 160'000 (Katalog 2010).



Damit hat sie viele Marken, die 1913 noch vor ihr lagen, überholt!

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 18.05.2016 23:30:29 Gelesen: 621712# 89 @  
@ Heinz 7 [#12]

Wir haben schon mehrfach gesehen, dass auch nicht sehr teure Marken sehr hohe Preise erzielen können, wenn sie zum Beispiel in grossen Einheiten vorliegen. Ein eindrückliches Beispiel sehen wir anbei.

Die Penny Black ist lose ungebraucht "nur" Euro 3800 "schwer" (Michel 2010). Aber die Marke ist ungemein populär, und Great Britain gehörte schon immer zu den AAA-Briefmarken-Sammelgebieten.

"The largest surving mint Penny Black multiple still in private hands" = Ein 18er-Block wurde angeboten (Los 8). Ein Sammler hat Ende XX. Jahrhundert den passenden unten anschliessenden Sechserstreifen gefunden (Los 9) und so konnte man den "vereinten" 24er-Block anbieten (Los 10).



Der Schätzpreis war nicht unbescheiden: US$ 400 - 500'000 für Los 8, US$ 30 - 40'000 für Los 9, Los 10 war: Los 8+9 zusammen: Auktion Juni 2007 Shreves New York.

Das Ergebnis wurde von Shreves zu Recht euphorisch kommentiert: Los 10 brachte eine glatte Million US-Dollars (plus 15 % Zuschlag). Dieser Block zählt damit zu den wertvollsten phil. Einheiten.

Heinz
 
merkuria Am: 22.05.2016 17:38:18 Gelesen: 621364# 90 @  
Ein Kehrdruckpaar der französischen 10c Ceres Ausgabe (Mi Nr. 1) ist schon selten anzutreffen. Wenn dieser Tête bêche dann noch so zentrisch in einer 9er Einheit eingebettet ist, darf man mit einem guten Preis rechnen!



Für diese ungebrauchte 9er Einheit (ex Burrus) mit zentrischem Tête bêche wurde an der 989. Siegel Auktion vom 19. Juni 2010 in New York unter Los Nr. 291 ganze 90‘000 US$ + Aufgeld bewilligt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.05.2016 10:42:38 Gelesen: 621268# 91 @  


Im Festpreisangebot des Hauses Dreyfus Investor Basel S.A. kommt ein sehr selten angebotener Briefbeleg zum Verkauf: Eine Mischfrankatur Basler Taube und Frankreich Ceres Ausgabe. Bisher sind uns insgesamt nur 3 Belege mit diesem Porto bekannt. Der Verkaufspreis ist mit 350'000 € angesetzt. Ich denke dieses Stück verdient es, in diesem Thread gezeigt zu werden.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 03.06.2016 04:59:31 Gelesen: 620516# 92 @  
Wer an die teuersten Marken von Hawaii denkt, dem fallen sicher die "Missionaries" ein (die Erstausgabe von 1851/52). An der soeben beendeten Auktion des Hauses Siegel hat aber ein anderer Brief den klar höchsten Preis erzielt:



1857 gab es ein Provisorium: 5 Cents- auf 13 Cents, wobei die "5" hanschriftlich vermerkt wurde. Es gibt nun einen einmaligen Brief mit gleich mehrerer dieser Marken, und dieser Brief erzielte schon mehrfach superhohe Preise (Caspary-Auktion, Lilly, Ishikawa, Giamporcaro). Er ist nicht nur für Hawaii-, sondern auch für USA-Sammler sehr interessant, das ist sicher eine Erklärung für den hohen Wert.

Am 29.5.2016 wurde der Bief in New York versteigert (Siegel Auction-Sale 1126, Los 24). Zuschlag war US$ 220'000 (Estimate war zwar US$ 250'000-350'000, aber die Auktion lief auch bei anderen Losen etwas "harzig").

Auf jeden Fall hat dieser Brief schon so oft hohe Preise erzielt, dass er hier sicher gezeigt werden darf.

Heinz
 
merkuria Am: 12.06.2016 19:56:47 Gelesen: 620028# 93 @  
@ DL8AAM [#17]

@ Heinz 7 [#24]

Liebe Freunde der Inverted Jenny,

ich möchte nochmals auf die Geschichte um die Inverted Jenny zurückkommen:

Am 14. Mai 1918, dem Ausgabetag der Flugpostmarke, entdeckte der Philatelist W. T. Robey dass sein erworbener Bogen zu 100 Briefmarken komplett kopfstehende Flugzeuge aufwies. Er überzeugte sich, dass dies der einzige Bogen des Postamtes mit solchen Fehldrucken war. Er konnte den Bogen, aus dem alle heutigen bekannten Stücke stammen, für 15.000 $ an den bekannten Briefmarkenhändler Eugene Klein verkaufen. Klein verkaufte diesen sofort für 20.000 $ an den Sammler Edward H. R. Green weiter. Dieser zertrennte auf Anraten Eugene Kleins den Bogen und begann mit dem Verkauf mehrerer Paare und Einzelstücke, die sich heute in den verschiedensten Briefmarkensammlungen der Welt wiederfinden. Green versah außerdem den Markenbogen mit einer aufsteigenden Nummerierung mit Bleistift (von 1 bis 100), sodass die Lebensläufe der verschiedenen Marken gut nachverfolgt werden können. Anschließend verkaufte er einige davon, darunter Viererblocks, behielt aber unter anderem die größte zusammenhängende Einheit, einen Achterblock für seine eigene Sammlung.

Das Vorhandensein der fortlaufenden Nummerierung hat mich dazu bewogen, dem Verbleib dieser 100 Stücke einmal nachzugehen. Durch ausgiebiges Studium von Auktionskatalogen ist es mir gelungen, den Handel von allen 100 Stücken nachzuweisen. Dabei ist mir aufgefallen, dass 50% aller Verkäufe der Inverted Jenny’s über das amerikanische Auktionshaus Siegel abgewickelt wurden. Siegel hat alleine mit diesen Jenny-Transaktionen seit 1980 mehr als 13.5 Millionen US$ umgesetzt.

Untenstehend die Tabellen mit den Handelsbewegungen der einzelnen Marken:





Ich habe diesen Beitrag auch im Thread "Kopfstehende Marken oder Rahmen" veröffentlicht, denke aber dass er hier genauso gut reinpasst, berichten wir hier doch vor allem über berühmteste und wertvollste Briefmarken der Welt !

Gruss aus der Schweiz
Jacques
 

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