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Thema: Was unternimmt der BDPh gegen die Ausgabenflut der Deutschen Post ?
Das Thema hat 69 Beiträge:
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Baber Am: 07.01.2019 12:09:44 Gelesen: 16391# 1 @  
Was mit bei der ganzen Diskussion etwas zu kurz kommt.

Zum Sammeln gehören zwei. Ein Sammelobjekt und die Sammler. Verschwindet das Sammelobjekt, werden auch die Sammler verschwinden. Nun höre ich schon die Argen und die Spezialisten aufheulen: Für uns gibt es genug Sammelobjekte.

Aber sind wird doch ehrlich. Niemand von uns hat als Spezialist begonnen, sondern hat die bunten Bildchen aus der Tagespost zusammengetragen. Sie waren ja auch gang und gebe und wer Beziehungen zu den Posteingängen von großen Firmen hatte, war besonders gut dran. Das ist heute Geschichte. Die Briefmarke als Rationalisierungsinstrument, was sie seit nun bald 160 Jahren ist, hat bei der Post ausgedient. Elektronische Frankierung und Marken aus dem Internet sind viel rationeller.

Aber wozu werden dann mehr Marken als je zuvor herausgegeben? Doch eigentlich nur noch für die Sammler und für Sammler wird ein Sammelobjekt umso begehrter je seltener es ist.

Hier vermisse ich Initiativen des BDPh, die Ausgabenflut zu beschränken, besonders die unseligen Doppelausgaben nass- und selbstklebend. Kein anderes Land leistet sich das. Wenn die Post der Meinung ist, das breite Postpublikum will Marken zum Aufkleben nicht mehr abschlecken, dann sollten die Dauerserien so wie in Österreich nur mehr selbstklebend ausgegeben werden und die Sondermarken nur nassklebend, aber nicht in beiden Formen.

Ich habe diese Gedanken schon einmal an den BDPh herangetragen als es mit der Wahl von Uwe Decker eine gewisse Aufbruchsstimmung gab. Ich habe sogar eine Antwort bekommen: „Wir als BDPh zu viel zu klein um beim Finanzministerium bzw. bei der Post etwas bewirken zu können“. Ich wiederhole meine Frage: Für wen werden die Briefmarken heute noch gemacht?

Gruß
Bernd

[Redaktionell verschoben aus dem Thema "Neues von der BDPh Strukturkommission"]
 
opti53 Am: 07.01.2019 18:13:40 Gelesen: 16199# 2 @  
@ Baber

Ich fände es schon gut, wenn der BDPh die Interessen aller in Deutschland organisierten Sammler nach außen vertritt, so wie es Bernd anregt. Denn das kann kein lokaler Verein und auch kein Landesverband leisten. Und wenn man beim BDPh nicht weiss, was die Mitglieder wollen, dann sollte man sie halt fragen.
 
KaraBenNemsi Am: 07.01.2019 22:26:32 Gelesen: 16091# 3 @  
@ Baber [#1]

"Hier vermisse ich Initiativen des BDPh, die Ausgabenflut zu beschränken, besonders die unseligen Doppelausgaben nass- und selbstklebend."

Dieser Aussage stimme ich zu einhundert Prozent zu!

Grüße
Carsten
 
HWS-NRW Am: 07.01.2019 23:16:29 Gelesen: 16064# 4 @  
Ich bin verwundert, daß diese Thematik alle 4-5 Jahre wieder aufgegriffen wird, man sollte wirklich mal überlegen, ob unsere "kleine BDPh-Gemeinschaft" mehr Möglichkeiten haben könnte als ca. 1 Million Bezieher der Neuausgaben der Deutschen Post AG.

mit Sammlergruß
Werner
 
T1000er Am: 08.01.2019 00:05:16 Gelesen: 16048# 5 @  
Sorry, wenn ich mich hier als ehem. "Postfrisch"-Sammler einmische.

Die Fragestellung was der BDPh unternehmen sollte, sollte mal jeder Sammler schön für sich alleine beantworten.

Die Fragestellung kann nur lauten "Was unternehme ich gegen die Ausgabenflut der Deutschen Post"?

Mein Briefmarkenabo ist mit erscheinen der ersten selbstklebenden Marke beendet worden. Ich habe seit dem nichts, aber auch rein garnichts verpasst.

Und das habe ich bis heute so beibehalten und werde es bei der Ausgabepolitik, die ich nur mit dem Titel "ABZOCKE" benennen kann, auch weiterhin so beibehalten.

Denkt einfach mal darüber nach. Wer trotzdem sein Portemonnaie dafür öffnet und alles brav bezahlt sollte sich auch nicht beschweren.

Weiterhin fröhliches "Abo-Sammeln" wünscht euch,

Gleiches Procedere gilt übrigens auch für die Numismatiker die hier mitlesen. Wer den dortigen Markt mit offenen Augen beobachtet wird evtl. feststellen das auch hier die Ausgabeflut kontinuierlich ansteigt.

Das Sammelgebiet DEUTSCHLAND verliert immer mehr an Attraktivität. Es tut einem wirklich weh. Aber die blanke "Gier des Staates" ist einfach größer als eine solide Ausgabepolitik zu praktizieren.

T1000er
 
jmh67 Am: 08.01.2019 08:31:21 Gelesen: 15997# 6 @  
Wie schon in [#4] und [#5] anklang: Da kann ein Verein gar nichts tun, auch wenn er auf Bundesebene agiert. Welche Marken und sonstige Postwertzeichen ausgegeben werden, entscheidet letzten Endes die Post selbst. Solange sich eine Ware lohnt, wird sie produziert und verkauft. Seltenheit und Preis sind übrigens nicht streng korreliert, es gibt Marken, die trotz vergleichsweise geringer Auflage nur niedrige Katalogpreise haben. Die sind eben nicht populär.

Was freilich die selbstklebenden Sondermarken angeht, so meine ich mal das Argument der Post gehört oder gelesen zu haben, dass damit Briefe attraktiver würden. Das mag auch zutreffen, nur könnte man sich dann die nassklebenden Varianten sparen.

-jmh
 
gestu Am: 08.01.2019 08:51:36 Gelesen: 15984# 7 @  
Letztendlich entscheidet jeder Sammler für sich selbst, was ins Album kommt und was nicht.

Ich vertrete die Auffassung, dass die nassklebenden Dauerserien-Marken nur noch für die Sammler aufgelegt werden. Die Bogenware kann man nur über Internet oder bei der Versandstelle beziehen. Alle anderen Bezugsquellen (es gibt sie) sind Ausnahmen.

Die wahren Dauerserien sind die selbstklebenden Marken, dabei spielt es keine Rolle, ob es Dauerserienmarken oder Sondermarken sind. Das bestätigen alleine schon die Auflagenzahlen.

Es werden zwar noch Briefmarken herausgegeben, aber im Grunde soll möglichst "gelabelt" werden. Deshalb auch Rabatte für Internet-Frankierungen usw.

Auch wenn es noch viele "Abo-Sammler" gibt - ein Geschäft ist der Verkauf der Marken für die Deutsche Post nicht! Das als Grund für die Ausgaben zu sehen, ist absurd. Alleine der Vertrieb der Sammlermarken verursacht immense Kosten. Ob das überhaupt noch wirtschaftlich ist?

Jedenfalls wird das Geld bei der Deutschen Post auf keinen Fall mit Sammlermarken verdient. Da gibt es ganz andere Felder, die man allerdings auch sammeln kann! Man muss nur die Augen auf halten und es lohnt sich manchmal, in die Papierkörbe zu schauen. Die moderne Post (Briefbeförderung) hat nicht mehr viel mit Briefmarken zu tun.
 
olli0816 Am: 08.01.2019 09:53:39 Gelesen: 15953# 8 @  
Hallo,

das was gestu schreibt, sehe ich exakt genauso. Briefmarken haben mit der heutigen Postbeförderung keinerlei Bedeutung mehr, da andere Formen der Frankierung für die Post wesentlich höheren Stellenwert hat und auch günstiger zu bearbeiten ist. Die Post ist ein Privatunternehmen und jeder kann sich mittels Kauf von Aktien an der Post beteiligen, wenn er will. Der Staat hat mit dem eigentlichen Geschäft wenig zu tun, auch wenn es nach wie vor Restriktionen bei der Preisbildung für Postversand gibt. Das Unternehmen handelt als eigenständige Firma und es macht, was jede Firma machen muss: Möglichst effizient und kostengünstig arbeiten, um wirtschaftlich zu sein. Die Belange des BDPh oder der Briefmarkensammler haben keine Priorität, es wird nur einen Miniteil der Gewinne ausmachen.

Der BDPh sollte in dem Fall überhaupt gar nichts mehr machen. Er hat sowieso kaum Einfluss und bestenfalls ist der oberflächlich, in dem die Post so tut, als würde sie einen Dialog führen. Das ist verlorene Liebesmühe und die Ressourcen kann man wesentlich besser in anderen Gebieten einsetzen.

Wenn ich mir die vierteljährliche Zeitung anschaue, die die Post an Abonnenten verschickt, dann ist sie vielmehr auch Briefmarken- und Münzenhändler. Die Zeitschrift ist ein einziger Quelle-Verkaufskatalog für unzählige eigene Produkte oder älterer Marken/Münzen zu absoluten Mondpreisen. Andererseits reden wir von einem Hobby und da diese Zeitschrift qualitativ hochwertig hergestellt wird, werden doch einige diese Angebote wahrnehmen. Davon verdient die Post natürlich prächtig. Sei es ihr gegönnt, schließlich muss niemand dort bestellen.

Ich denke, dass es reichen würde, wenn der BDPh mit der Post die alten Zuschlagsmarken aushandelt und ansonsten sich zurückhält. Der Verband kann sowieso nichts tun und die Post ist frei zu tun was sie will. Ich warte ja immer noch auf eine immer gleiche Sonderbriefmarke in 27 unterschiedlichen Farben einmal nass- und einmal selbstklebend. Oder die gleiche Ausgabepolitik wie Japan mit jetzt über Michelnummer 9000 oder die Blockausgabepolitik wie ehemals seriöser Länder wie Frankreich, wo es Blockausgaben mit 20.000er oder 50.000er Auflage gibt, um eine künstliche Verknappung herzustellen. Frankreich ist übrigens inzwischen bei Michelnummer 7220 (31.12.18) und Block 423 angelangt. Gestartet wurde am 1.1. mit der Michelnummer 6971 und Block 390, wenn ich das richtig gesehen habe. Dagegen ist die deutsche Post doch noch richtig anständig. Aber das zeigt, dass die Marken nur noch für die Sammler hergestellt werden. Kein Mensch braucht 250 unterschiedliche Briefmarken oder 30 neue Blocks im Jahr. Das Zeug wird halt so lange hergestellt, wie es genug Abonnenten gibt. Und genau hier hat es jeder Sammler in der Hand: Ich bin nicht verpflichtet, jährlich 250 Marken und 30 Blocks zu kaufen. Wenn ich das nicht mag, dann lass ich es sein. Das nennt man Eigenverantwortung.

Da der BDPh aufgrund des Sammlerschwundes immer weniger Mitglieder und damit Mittel hat, sollte man hier wirklich einsparen und die geringer werdenden Ressourcen wichtigeren Dingen zukommen lassen. Die Sammelmarkenflut wird es solange geben, wie es genug Abnehmer gibt. Da es immer weniger Sammler gibt, kompensiert man das mit immer mehr Marken, so lange es halt geht. Eine logische Geschäftsstrategie und es wird tatsächlich auch immer Sammler geben, die das mitmachen.

Ich für meinen Teil sammle sowieso nur alte Dinge bis maximal 1950, lieber vor 1900. Von daher betrifft es mich sowieso nicht (mehr). Früher in den 1980er-Jahren habe ich z.B. gerne auch neue Frankreichmarken gesammelt. Aber die französische Post hat mich für immer verloren, weil damals die Ausgabepolitik schon in diese Richtung zielte. Andererseits: Wenn man heute 10 Mal so viele Marken und Blocks herausbringt, braucht man auch nur 1/10 der Sammler für den gleichen Umsatz. Reine Mathematik und dagegen kann ein Verband absolut nada dagegen tun.

Grüße Oliver
 
opti53 Am: 08.01.2019 11:09:59 Gelesen: 15910# 9 @  
Hallo,

die Aufforderung einiger Vorredner (oder besser -Schreiber), Neuheiten nicht mehr zu kaufen ist natürlich so wirkungsvoll, wie die Aufforderung kein billiges Fleisch zu kaufen. Um das Neuheitensammeln wirkungsvoll zu boykottieren um damit die Briefmarken herausgebenden Einrichtungen in aller Welt zur Änderung der Ausgabepolitik zu bringen, wäre eine öffentliche Diskussion darüber erforderlich. Hier sehe ich wieder eine Rolle für den BDPh. So wie die politischen Parteien nur vergleichsweise wenige persönliche Mitglieder haben, aber die politische Diskussion deutlich führen, kann man es auch vom BDPh erwarten, für die Interessen der Sammler einzutreten. Damit könnten dann auch die nicht organisierten Sammler vielleicht erreicht werden.

Andererseits möchte ich ungern ein Sammelgebiet aufgrund unguter Ausgabepolitik stoppen. Da wäre es mir lieber, man könnte eine Verbesserung erreichen. Ich glaube nämlich nicht, dass das Verkaufen von Marken an Sammler ein Zuschussgeschäft ist, da ja für die meisten dieser verkauften Marken keine Gegenleistung erbracht werden muss. Deswegen muss es auch im Interesse der Post bzw. des Finanzministeriums sein, seine Sammler bei der Stange zu halten und nicht zu vergraulen. Und das ist genau der Hebel, an dem man ansetzen muss. Wer könnte jetzt hier wohl die Interessen der Sammler vertreten ... ?

Natürlich kann man damit nicht die Ausgabeflut von Frankreich stoppen noch die Herausgabe von Marken mit unsinnigen Materialien wie in Österreich. Aber wenigstens im eigenen Land sollte man mal anfangen Einfluss zu nehmen.
 
gestu Am: 08.01.2019 11:21:54 Gelesen: 15897# 10 @  
@ opti53 [#9]

Ich kann jeden Tag Briefmarken bei der Versandstelle kaufen und ins Album stecken. Diese Marken braucht kein Postauto und kein Postbote transportieren und zustellen.

Trotzdem kommt jeden Tag der Postbote zu mir und bringt die Tagespost. Die Kosten sind da, ganz gleich ob die Marken verklebt werden oder im Album landen.

Wenn ich Internet-Marken erwerbe, hat die Post damit erst mal keine Kosten. Sogar das Papier für den Ausdruck muss ich selber bezahlen!
 
Vernian Am: 08.01.2019 11:27:35 Gelesen: 15893# 11 @  
Ich schließe mich den Vorschreibern an, dass jeder für sich selber die Grenzen seiner Sammelleidenschaft setzen muß.

In Frankreich haben viele Sammler Anfang der 2000er Jahre Neuheiten sammeln eingestellt, als zunehmend nicht im Abo ausgelieferte Selbstkleber-Varianten für Auftragskunden kamen und der Variantenreichtum immer größer wurde (wie schon angesprochen zu zahlreichen Marken auch noch Blockausgaben, zunehmend thematische Marken die vom bisherigen abwichen wie etwa Grußmarken zu allen möglichen Anlässen, ....) Ich selber habe u.a. auch deshalb 2005 Neuheiten Frankreich als Komplettsammlung eingestellt.

Bund habe ich ursprünglich schon 1997 Neuheiten komplett eingestellt weil mir viele Ausgaben einfach nicht mehr gefielen, und seither nur Neuheiten besorgt, die mir gefielen. Durch Tausch und Posteingang habe ich aber inzwischen den Zeitraum 1998-2017 derart "voll" das ich inzwischen durch Tausch versuche die bestehenden Lücken doch noch zu schließen.

Mit der im letzten Jahr geänderten "Versorgungspolitik" dürfte aber mit 2017 auch dann Schluß mit Vollständigkeit Neuheiten und sogar mit "nur was gefällt" - Deutschland für mich sein. Ausgaben, die nur noch über die Versandstellen und besondere Philatelie-Schalter erhältlich sind (bspw. Peanuts-Block), bei Bestellung über den Postshop im Internet nur noch 10er-Bogen oder ganze Markenboxen und Heftchen erhältlich - das alles stellt den auch bei den Vorschreibern schon angemerkten "Sinn" vieler Ausgaben ohnehin in Frage.

Mit Interesse verfolge ich hier die intensive aktuelle Berichtserstattung über die neuen ATM's, die im Großraum Köln jetzt erhältlich waren - ich wäre aber nicht bereit auch nur einen Cent mehr als aufgedruckt für diese "Produkte" auszugeben - abgesehen davon eigentlich gar nicht, denn bei ATM's habe ich mich auf einen Wert postfrisch und einen gestempelt beschränkt bislang.

Jeder Sammler - ganz egal was er sammelt - wird immer dahin kommen sich begrenzen zu müssen und daher auch fast immer nie wirklich ganz vollständig sein. Und jeder muß seine Grenzen für sich selbst definieren.

Best

Vernian
 
gestu Am: 08.01.2019 12:34:56 Gelesen: 15848# 12 @  
@ Vernian [#11]

Ich sammle auch keine Neuheiten mehr - überhaupt keine Marken mehr. Nur noch Briefe.

Als damals die Dauerserie Blumen anfing, habe ich nach einigen Überlegungen den Entschluss gefasst, okay das sammel ich.

Aber: Als die Dauerserie begann, da wurde folgendes dazu veröffentlicht: Es sollen nur die Hauptwerte verausgabt werden! Dazu einige, wenige sog. "Ergänzungswerte". Aber nicht alle Portostufen sollen damit bedacht werden.

Für mich war klar: Diese Dauerserie bläht sich nicht so auf wie vorher Sehenswürdigkeiten oder andere. Das bleibt überschaubar. Das war der Grund, weshalb ich mich zum sammeln von Portostufenbelege entschlossen habe.

Zunächst hielt man sich an die Vorgabe. Es war die Serie der Mischfrankaturen. Mehrfachfrankaturen wurden ohnehin immer weniger, es wurden viele Zusatzleistungen im Laufe der Zeit gestrichen.

Dann irgendwann fing man an, nach meiner Meinung "exotische" Werte herauszugeben. Diese Werte haben mit den ursprünglichen Zielsetzungen nichts mehr gemein. Dazu noch der Trend, nassklebend in verschiedenen Rollengrößen, Bogen, Selbstklebende in verschiedenen Gebinden. Das alles soll man sammeln?

Deshalb habe ich auch den Entschluss gefasst, mit dieser Serie aufzuhören. Ich warte noch die Portoerhöhung 2019 ab, hierzu werde ich noch Briefe sammeln. Aber danach ist für mich mit dieser Serie Schluss!

Wenn ich bei ebay beobachte, wie die Briefe von "jungen" Marken verkauft werden (teilweise schöne, portogerechte Briefe mit seltenen Distinationen), dann muss ich feststellen, dass die Erlöse hierfür nicht mal das Porto erreichen.

Wenn man die Entwicklung betrachtet (immer weniger Sammler, vor allem junge), dann wird sich bald niemand mehr für diese neueren Marken oder Briefe interessieren.

Die Dinge, die ihren Wert haben und ihren Wert auch behalten, das sind die Klassiker. Und die gehen maximal bis Anfangsjahre Bund/Berlin.

Man sollte sich gut überlegen, was man von den Neuheiten noch zur Sammlung nimmt.

Und wenn ich dann noch sehe, wie viele Sammler am Erstausgabetag zur Post laufen und sich dort am Schalter die Briefmarken abstempeln lassen, dann denke ich mir meinen Teil. Sagen oder schreiben möchte ich dazu aber weiter nichts.

Aber: Jeder kann und soll so sammeln wie er möchte und wie er Spaß daran hat. Und wenn ein Sammler die blöden Zacken an den Marken nicht leiden mag und diese dann abschneidet und dann so ins Album steckt, dann ist das auch seine Entscheidung und sein Spaß.
 
HWS-NRW Am: 08.01.2019 14:38:24 Gelesen: 15784# 13 @  
@ T1000er [#5]

Gratulation zu Deiner Einstellung und zu dem Entschluß, so ein Abo zu beenden.

Ich hatte es schon vor 45 Jahren so gemacht, da es für mich immer langweiliger wurde, in dieser Form zu "sammeln".

Und es gibt genügend interessantere Themen und Möglichkeiten im Bereich der Philatelie.

mit Sammlergruß
Werner
 
Vernian Am: 08.01.2019 14:52:53 Gelesen: 15773# 14 @  
@ gestu [#12]

Alles vollkommen richtig. Gerade auch was Du wegen der Dauerserie Blumen sagst. Ich hatte letztens ein Päckchen mit einer 379er-Marke frankiert, die ich zufällig an die Hand bekommen hatte, und das Päckchen an der einzigen einigemaßen richtigen Poststelle im Umland abgegeben. Kommentar des Betreibers hinter dem Post"schalter": "Ach für die Wertstufe gibt es auch eine eigene Marke? Habe ich noch nie gesehen."

Also wenn schon Dauerwerte für "gängige" Wertstufen (Päckchen ist ja nun nicht so selten) nicht mehr den Weg in die Postfilialen finden, was soll dann an der ganzen Ausgabeflut noch als tatsächlicher Bedarf angesehen werden? Da reichen doch letztlich tatsächlich eine Handvoll Selbstklebender im Heftchen und auf Rolle pro Jahr für die Anwälte, Ärzte, Kleingewerbe und die paar Privatpersonen, die ihre Post noch zur Einlieferung in den nächsten Postkasten mit Marken versehen, alles was an den Schalter geht wird eh mit Barcodelabel freigemacht.

Und wenn man die Postkästen abschafft braucht es überhaupt keine Marken mehr. Ist ja auch viel CO2-neutraler wenn auch die Letzten 10 oder 15 Kilometer oder 3 km im innerstädtischen Verkehr im dicken Firmendiesellieferwagen oder SUV zur nächsten Poststelle fahren um Ihre 5 Rechnungen am Tag loszuwerden als das Konzept Briefmarke und Postkasten aufrecht zu erhalten. *Ironiemodus*

Best

V.
 
DL8AAM Am: 08.01.2019 15:48:32 Gelesen: 15714# 15 @  
Ich sammle auch keine Neuheiten mehr

Genauso sollte es bei sehr vielen, wenn nicht der Mehrheit der (aktiven) BDPh-Mitglieder auch aussehen.

Ich vermute, dass 90% aller Bund-Abo-Bezieher eben nicht organisiert sind. Wie mein Vater (Baujahr 1934), der dieses Abo - als alter Bundesbeamter (nein, nicht bei der Post) aus Tradition und "Pflichtbewusstsein" - weiter bestehen lässt, auch wenn er seit Jahren die Tütchen nicht einmal mehr ausgepackt hat, geschweige denn weggeordnet hat. Im Alter erlahmt scheinbar der Sammeltrieb (nein, er war auch nie "Philatelist", nur reiner Wegstecksammler: Bund-komplett in teueren gefütterten Lxxxxxxxx-Alben, ansonsten "wilde" Alleweltalben und Kartonphilatelie, bevorzugt Produkte von DBP/DPAG und "Sieger" - gut, er hat Spass gehabt und die Kinder der Sieger-Mitarbeiter konnten auf die Uni gehen, also alles Gut, eine echte Win-Win-Situation für beide Seiten). Nun ist er aus eigenem Wunsch im "Heim", aber das Abo darf man nicht kündigen. Gut sein Wille ist sein Himmelreich. Seine Entscheidung, er ist ein erwachsener Mann. Also auch egal.

Ich tippe, genauso sehen aktuell wohl mehr als 50+x% der DPAG-Neuheitenabonnenten aus, oder? Traditionsabonnenten. Diese werden noch solange "abgezockt", bis der letzte im Heim das letzte Album zuklappt. Sorry. Soweit zum möglichen Einfluss des BDPh auf das Ausgabeverhalten der DPAG. Dieses Verhalten der Post wird sich also mit Zeit von ganz alleine irgendwann einmal "erledigen".

Selbst wenn der BDPh die angemahnte Diskussion innerhalb der Sammlerschaft anwirft und am Ende zum Boykott bzw. zu einer Kündigungswelle mit BDPh-Formschreiben aufrufen würde, interessiert es die Post herzlichst wenig. Die Masse der Abonnenten wird dadurch überhaupt nicht erreicht. Mein Vater hat ja auch nie ein Sammlermagazin bezogen, außer die 2-3 Jahresabos, die ich und die Verwandschaft mal verschenkt haben, und diesem kostenlosen monatlichen DIN A5 Heftchen, dass man beim Briefmarkenhändler bekam (ich komme nicht mehr auf den Namen). Das sind die Normalsammler, die jetzt dem Markt wegbrechen und mangels Nachwuchs nicht wieder aufgefüllt werden. Kein Philatelist, die ich hier kenne, hat in den letzten 20+ Jahren noch ein Post- (oder Sieger-) Abo gehabt.

Im Prinzip sollte einfach der BDPh sämtliche Kontakte mit der Post einstellen, einen direkten (oder indirekten) Einfluss haben sie ja je absolut nicht (mehr). Und gut ist. Das Geld kann man sich komplett sparen. Ich vermute, dass der BDPh selbst nicht einmal einen Einfluss auf den Philatelieservice des DPAG nehmen kann. Das ist ein reiner Profitcenter, der wird solange genau so (oder noch "schlimmer" je mehr Abonnenten ausfallen, denn neue kommen definitiv eh nie wieder in nenneswerter Menge dazu) agieren, wie er entsprechenden Gewinn erwirtschaftet. Freundliche Meetings auf optischer "Augenhöhe" hin oder her. Das dürfte alles nur im Rahmen deren PR-Arbeit liegen.

Die Idee, dass der BDPh eine Einflusschance hat, ist pures Wunschdenken, wenn nicht komplette Selbstüberschätzung. "Aber früher ...", ja früher, waren wie viele, wir waren Mainstream und hatten wir noch einen Kaiser bzw. viel wichtiger einen Postminister. Oder der "Nicht-durchgesetzte-Einfluss" und das Ausgabeverhalten der DPAG wird von (mehr oder weniger) interessierten Kreisen innerhalb der (nicht-) organierten Sammlerschaft nur als Möglichkeit eines Shitstorms gegen den BDPh (Vorstand "da oben") genutzt. Zumindest der letztere Eindruck gewinnt bei mir etwas die Oberhand.

Und Ich?

Ich sammle seit Jahren eigentlich keine Brierfmarken mehr. USA aus "ex Jugend-" Tradition (aber weder Kauf noch wirklich aktiv-suchender Tausch; ich plündere, wenn wir drüben sind, d.h. 3-4x im Jahr, die dortigen Postfachmülleimer, dumpster diving nennt das der amerikanische Sammler) und aus etwas sentimentalen Gründen (Erinnungen an die Kindheit, an die "Geschenktütchen" die man damals in der Apotheke bekam) habe ich arabische Scheichtümer wieder aktiv begonnen, aber wirklich nur die Ausgaben "zum Schaden der Sammler", Ajman und seine Kumpels ;-) Mit entsprechend zeitlichem Abstand, hat sowas sogar einen gewissen philatohistorischen (Kuriositäten-) "Wert" ;-) Ansonsten sind meine aktiven Themen eher "modernes Postwesen", Postautomatsation und dessen "moderne Frankaturen". Also ist mein persönlicher Einfluss auf die Post ebenfalls gleich Minus-Null.

Im meinen Augen ist die hier im Thread gestellte Frage, sowieso im Vornherein absolut sinnlos bzw. schon fast eine Aufforderung zum Trolling. Was tut der "unfährige" BDPh-Vorstand denn mal endlich dafür, dass an jedem Wochenende die Sonne scheint? Hä...

Beste Grüße
Thomas
 
opti53 Am: 08.01.2019 16:12:31 Gelesen: 15691# 16 @  
Ach ja,

wäre eigentlich schön, wenn sich jemand, der auch noch Neuheiten sammelt wie ich, zu Wort melden würde. Dann wäre die Diskussion etwas ausgewogener. Aber vielleicht bin ich tatsächlich so hinter dem Mond, dass ich die Zeichen der Zeit nicht mitbekommen habe.

Auch Grüße

Thomas
 
Baber Am: 08.01.2019 16:23:11 Gelesen: 15681# 17 @  
@ DL8AAM [#15]

Im meinen Augen ist die hier im Thread gestellte Frage, sowieso im Vornherein absolut sinnlos bzw. schon fast eine Aufforderung zum Trolling. Was tut der "unfährige" BDPh-Vorstand denn mal endlich dafür, dass an jedem Wochenende die Sonne scheint? Hä...

Ich hätte mir eigentlich gewünscht, dass die Diskussion sachlich bleibt.

Wenn wir immer wieder beklagen, dass die Sammlerschaft überaltert und wir keinen Nachwuchs an jungen Sammlern bekommen, so ist das in meinen Augen schon ein Problem eines Verbandes, der von den Mitgliedern lebt. Wie soll man aber Jugendliche zum Sammeln bringen, wenn auch der Geduldigste bei der Ausgabenflut von Doppelausgaben nasssklebend, selbstklebend in Markensets als Zehnerbogen usw usw irgendwann die Lust verliert. Die Sondermarken gibt übrigens nicht die Post, sondern das Finanzministerium heraus.

Dass der BDPh wahrscheinlich keinen großen Einfluß geltend machen kann, sei dahin gesellt. Aber er könnte wenigstens seine Stimme erheben.

Gruß
Bernd
 
KaraBenNemsi Am: 08.01.2019 16:52:43 Gelesen: 15661# 18 @  
Ich finde die Diskussion recht kurios. Der BDPh ist laut eigener Darstellung "Interessenvertreter der Briefmarkensammler in Deutschland" (und ich hoffe auch der Sammlerinnen). Ich erwarte von meinem Verband, dass er die Interessen erstens erkundet (so er sie nicht kennt) und zweitens in geeigneten Formaten wahrnimmt.

Wenn es das Interesse der großen Mehrheit der Sammlerinnen und Sammler ist (ich sehe das jedenfalls so, wie es die anderen sehen weiß ich nicht), dass Marken nicht zugleich selbstklebend und nassklebend verausgabt werden, dann ist es Aufgabe des BDPh sich für eine Lösung einzusetzen. Dass nicht der BDPh solche Dinge entscheidet und dass niemand Hurra und Juchhu ruft, wenn der BDPh mit Forderungen auftritt, ist doch klar. Nur wer, wenn nicht der Bundesverband, kann bei Deutscher Post und Finanzministerium entsprechende Anliegen zielgerichtet und auch wiederholt vorbringen? Das fällt meines Erachtens unter die satzungsgemäße Aufgabe des BDPh: Bekämpfung von Missständen im Bereich der Philatelie.
 
DL8AAM Am: 08.01.2019 17:36:32 Gelesen: 15630# 19 @  
@ Baber [#17]

Aber er könnte wenigstens seine Stimme erheben.

Ja, da gebe ich Dir vollkommenm recht, das ist das absolut einzige was der BDPh in diesem Zusammenhang machen könnte.

Aber dieses Stimmeerheben hat dann auch nur eher einen nach Innen gerichteten Sinn. Nur damit die eigenen Mitglieder sehen, er macht etwas. Eine Nebelkerze ins eigene Vereinslokal werfen. Die Außenwirkung dürfte gleich Null sein. Und ob man sich dafür, d.h. für Nichts, das Grummeln der Post zuziehen sollte? Man weiss ja nie, wie ob sich nicht doch mal die Rahmenbedingungen ändern.

Natürlich könnte der BDPh in letzter Konsequenz seine Mitglieder publikumswirksam, öffentlich zum Boykott aufrufen, nur damit verprellen sie u.U. eher sogar noch einen Teil ihrer eigenen Klientel, nämlich die so etwas bisher noch immer (gerne) bezogen haben (und es weiter womöglich einfach wollen), die stehen dann womöglich sogar innerhalb ihres Vereins als "letzter Depp" da. Und ob es so ein Boykottaufruf dann überhaupt "in die Ticker" der Nachrichtenagenturen schafft, um die mediale Öffentlichkeit zu erreichen, dürfte sehr zweifelhaft sein.

Eigentlich bleibt dem BDPh nur noch a) regelmäßig zu sagen, 'das gefällt mir aber nicht' und b) es dann aber gut sein zu lassen. Im Prinzip kann er das alles dann auch gleich sein lassen. Ein bekannter amerikanischer Theologe aus dem letzten Jahrtausend, mit dem deutschklingenden Namen Reinhold Niebuhr, brachte es mal auf den Punkt "God, grant me the serenity to accept the things I cannot change, courage to change the things I can, and wisdom to know the difference." ;-)

Wie soll man aber Jugendliche zum Sammeln bringen, wenn auch der Geduldigste bei der Ausgabenflut von Doppelausgaben

Auch wenn ich Dir da leider die Illusionen rauben muss, ich bin mir sehr sicher, dass die Chance außenstehende Jugendliche (in nenneswerter Masse) neu für das Neuheitensammeln anzuwerben und zu binden, noch sehr viel geringer sein dürfte, als die Chance die DPAG durch unser Zutun, zum Umdenken ihrer Ausgabepraxis zu bewegen. Das machen erst wirtschaftliche Zwänge bzw. wenn es sich nicht mehr rechnet. [Unsachlich] Da lässt der BDPh eher am Sonntag die Sonne scheinen. [/Unsachlich]. Sorry.

Selbst wenn die Post "ab sofort" wirklich nur den echten Markenbedarf mit ihren Ausgaben bedienen würde, wäre die zu erwartende Nachwuchsförderung dadurch sehr gering, eher Null. In der Praxis ist die Sichtbarkeit von Briefmarken im privaten Posteingang von nichtphilatelischen Normalmenschen fast komplett verschwunden. Dieser Weg des Erstkontakts ist einfach nicht mehr existent. Eine eventuelle Anwerbung muss also über andere Anreize stattfinden und da binde ich Neulinge sicherlich sowieso nicht mit der Idee "nun sammle mal vollständig die Neuheiten der DPAG", insbesondere für die Gruppe der eher finanzschwachen Jugendlichen. Also ist es eigentlich auch vollständig egal, was die Post verausgabt. Der Komplettanspruch als Sammlungsmotivation ist in jeden Fall für diese Gruppe irrelvant. Bleibt nur als Zielgruppe bzw. als Druckmittel noch der Altbestand als "Neuheiten-Bezieher" übrig. Und dieses Druckmittel ist für den BDPh einfach zu gering, um überhaupt ein kleines Jucken bei der Post zu erzeugen.

Das mag zwar alles recht "negativ" klingen, aber ich meine das dürfte die Lage widerspiegeln. Leider.

Nachsatz: Die Interessenvertretung nach KaraBenNemsi [#18] sehe ich eher international im Rahmen der FIP etc., hier den deutschen Philatelisten eine hörbare und gewichtige Stimme zu geben. Und hier ergeben sich, für einen der größten nationalen Verbände weltweit, etliche interessante und notwendige Ansatzpunkte, die für das Überleben der Philatelie sehr viel wichtiger sind, wie u.a. die Ausstellungsordnungen etc. Hier muss die Kraft des BDPh eingesetzt werden, hier ist das sinnvoll - und nicht in ein paar Flügelschläge einer Mücke mehr, die versucht den dicken Panzer eines Krokofanten mit ihrem fragilen Stachelchen zu durchdringen. Mehr als ein leises, schwaches Summen kommt da nicht an, wenn überhaupt. Leider. Ja, es wäre schön, wenn ... aber ... Ja, ich weiss, das typische German schwarzsehen.

Gruß
Thomas
 

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