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Thema: Weltausstellung Helvetia 2022 vom 18. bis 22. Mai 2022 in Lugano
Das Thema hat 115 Beiträge:
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HWS-NRW Am: 16.07.2022 14:51:55 Gelesen: 11879# 66 @  
@ 22028 [#65]

Hallo Rainer,

na das sieht ja wirklich katastrophal aus und sowas bekommt dann Gold ? Na ja, es sind zwar herrliche Belege dabei, da kann man bei Besonderheiten und Seltenheiten schon volle Punktzahl geben, aber die Abteilungen Gliederung, Ausarbeitung und Aufmachung liegen einfach nur im Mittelfeld, das Exponat hätte von mir maximal 80 Punkte bekommen, mehr ist da einfach nicht drin.

Das ist halt ein Problem der FIP-Ausstellungen, viele "ältere" Männer, die nichts mehr lesen wollen und dann halt mehr für das gezeigte Material die Goldmedaille vergeben. Das ist für andere Aussteller, auch für Dich, der sich so viel Arbeit mit dem Exponat macht und auch noch das Fachwissen darstellt, schon etwas enttäuschend.

Beste Grüße und ein schönes Wochenende.
Werner
 
bayern klassisch Am: 16.07.2022 15:36:41 Gelesen: 11853# 67 @  
@ 22028 [#65]

Hallo Rainer,

erst einmal vielen Dank für das Zeigen weiterer Ausstellungsseiten - so toll das Material auch sicher ist, die Präsentation ist erschreckend.

Teils wird wenig zu den Stücken geschrieben, teils gar nichts erhellendes, teils nur Bruchstücke, die wesentliche Bereiche, in denen man fachlich glänzen könnte, nicht beleuchten.

Ich stimme ausdrücklich meinem Vorschreiber zu, dass hier 90 Punkte ein Witz sind - aber nur ein Schlechter.

Wäre ich Juror, würde ich diese Sammlung mit Vermeil wohlwollend einschätzen und ein Jurygespräch als unabdingbar ansehen. Käme diese Sammlung dann ein zweites Mal unverändert auf die Anmeldeliste, würde ich sie auszustellen ablehnen.

Aus dem gezeigten Material könnte man so viel machen - hier wird es fast kommentarlos verschwendet (nur die jeweils dem Aussteller bekannte Anzahl der Stücke wird nicht vergessen - aber von wann datiert dieses Wissen?). Vielleicht ist das auch schon 50 Jahre alt und längst überholt.

Es mag durchaus sein, dass der Aussteller sehr viel über sein Sammelgebiet weiß, das will ich mangels Wissen gar nicht in Abrede stellen, aber dann geht dieses Wissen an seiner Ausstellungssammlung spurlos vorbei.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
22028 Am: 16.07.2022 16:43:05 Gelesen: 11833# 68 @  
@ HWS-NRW [#66]
@ bayern klassisch [#67]

Absolut meine Meinung !
 
Richard Am: 16.07.2022 21:31:17 Gelesen: 11771# 69 @  
@ bayern klassisch [#67]

Hallo Ralph,

gibt es keine Bewertungsregeln, an die sich die Juroren zu halten haben ? Ich habe schon genügend Bewertungsbogen erhalten und war bisher der Meinung, die Spanne der Punktzahl sei relativ eng.

Schöne Grüsse, Richard
 
Eric Scherer Am: 16.07.2022 21:44:16 Gelesen: 11766# 70 @  
@ Richard [#69]

Es gibt klare Bewertungskriterien und auch zahlreiche offizielle und inoffizielle Wegleitungen. Dem Aussteller sind diese wahrscheinlich nicht bekannt oder - eher unwahrscheinlich - er verstösst mit Absicht gegen eine Vielzahl von Regeln. Es ist aber klar, dass das gezeigte Exponat so kaum über 80 Punkte kommen dürfte. Die 90 Punkte in Lugano sind in jedem Fall eine vergleichsweise krasse Fehlleistung der Jury. Normalerweise geht man von einer maximalen Toleranzspanne von drei Punkten aus.
 
bayern klassisch Am: 16.07.2022 22:11:59 Gelesen: 11755# 71 @  
@ Richard [#69]

Hallo Richard,

Eric hat es schon richtig beschrieben - für jeden Aussteller mit Erfahrung sind 90 Punkte nicht nachvollziehbar, wenn nach allgemein gültigen Regeln juriert wurde, oder hätte werden sollen. Theoretisch sollten die Juroren nicht wissen, welche Punktzahl ein Exponat zuvor bekommen hat; es soll also "neu" juriert werden und nicht eine bekannte Punktzahl mit in die eigenen Bewertungen einfließen, aber das ist graue Theorie. Oft wissen die Juroren, wer was ausstellt und kennen auch - zumindest grob - die vorausgegangenen Punktzahlen, was oft Auswirkungen auf die selbst vergebenen Punkte hat.

In meinen Augen ist eine neutrale Beurteilung nur dann möglich, wenn man unbeeinflußt ist; alles andere sind Gefälligkeitsbewertungen, mit denen gute Sammlungen schlechter und schlechte Sammlungen besser gestellt werden, als sie es sind. Ob der Aussteller beruflich Hamburger verkauft, oder Herzchirurg ist, ob er keinen Schulabschluß hat, oder Prof. Dr. mult. ist, ob er ein Schwippschwager eines ehemaligen Postministers ist, oder der Neffe von Hans Dampf, ob er ein hoher Funktionär beim BDPh ist, oder dort erst seit kurzem Mitglied - das darf keine Rolle spielen, wenn man das Ausstellungswesen sinnvoll aufstellen will.

Die Bewertung dieser Sammlung mit 90 Punkten ist ein Schlag ins Gesicht von Sammlern, Forschern und Kennern wie 22028, die an einem kurzen Wochenende mehr Engagement zeigen, als andere in ihrem ganzen Leben, die jahrelang geforscht haben, während andere nur aus ihren Attesten zitieren konnten und die mehr für ihr(e) Sammelgebiet(e) in der Öffentlichkeit getan haben, als nur mit dem Finger über die Zeilen der neuesten Katalogpreise zu fahren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Richard Am: 16.07.2022 22:43:07 Gelesen: 11737# 72 @  
@ Eric Scherer [#70]

Die 90 Punkte in Lugano sind in jedem Fall eine vergleichsweise krasse Fehlleistung der Jury.

@ bayern klassisch [#71]

Die Bewertung dieser Sammlung mit 90 Punkten ist ein Schlag ins Gesicht von Sammlern, Forschern und Kennern.

Also in einem Wort ein Juryskandal ?

Ich würde gerne bei den Juroren nachfragen - ist bekannt um wen es sich handelte ?

Grüsse aus dem Allgäu, Richard
 
22028 Am: 17.07.2022 08:06:57 Gelesen: 11649# 73 @  
@ Richard [#72]

Die Namen der Juroren sind im allgemeinen beim Ausstellungsleiter, dem Jury-Sekretär, evtl. dem Aussteller wenn er nachfragte, oder auch dem Landeskommissar bekannt. Die Jury wird Dritten gegenüber keine Aussage machen. Wenn dann müsste der Aussteller anfragen, das macht man aber meist nur wenn man glaubt, mit der Bewertung nicht zufrieden, sprich mehr Punkte erwartete, zu sein.

Man könnte aber versuchen "auf dem kleinen Dienstweg" was herauszubekommen.

Fehlurteil ist ein hartes Wort, es ist eher das übliche, zumindest bei FIP wo gewisse Gebiete und unter Umständen auch Namen, teilweise höher in der Gunst der Juroren sind.

Hier sind die Mitglieder des Jury-Committees, evtl. hat ja einer hier einen kurzen Draht zu denen.


 
Lars Boettger Am: 17.07.2022 15:49:41 Gelesen: 11520# 74 @  
@ alle

Jungs und Mädels - ich kann dank der Blätter von 22028 [#65] nachvollziehen, wie das Ergebnis zustanden kam. Ja, die Aufmachung und teilweise die Beschreibung kann man noch verbessern. Material scheint klasse zu sein. Kurt Kimmel war der Jury-Präsident - er hatte gegen die 90 Punkte wohl nichts einzuwenden.

Wenn jetzt die Qualität des Materials auf den anderen Seite nicht schlechter ist, hätte ich die Sammlung aus dem Bauch heraus irgendwo bei 88-91 Punkten gehabt. Bitte auch das beachten, was Heinz 7 [#58] sagt.

Rainer und Ralph - bitte entschuldigt meine Einschätzung, aber ich kann in der Postgeschichte viel mit einer guten Beschreibung kompensieren. Bei Ländersammlungen muss Dich das Material umhauen. Da ist Forschung weit weniger bedeutend.

Beste Grüße!

Lars
 
Jürgen Witkowski Am: 17.07.2022 16:27:18 Gelesen: 11495# 75 @  
@ Lars Boettger [#74]

Hallo Lars,

ich muss Dir aus tiefster Überzeugung widersprechen, wenn ich lese "Bei Ländersammlungen muss Dich das Material umhauen. Da ist Forschung weit weniger bedeutend. "

Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als die alte Fußballerweisheit "Geld schießt Tore". Es demotiviert doch die meisten ausstellungswilligen Ländersammler, wenn Sie erfahren müssen, dass Forschung weniger bedeutend ist, als ein dickes Portemonnaie. Falls das bei den zuständigen Juroren für Ländersammlungen die vorherrschende Meinung ist, kann man diese Ausstellungsklasse bald einstampfen. Die Beliebtheit, dort auszustellen hat nach meinen Beobachtungen seit einigen Jahren deutlich abgenommen, während postgeschichtliche Exponate in größerem Umfang zu sehen sind.

Wenn diese Denkweise in der Ausstellungsklasse Literatur, bei der ich mir als Rang 1-Juror einbilde mitreden zu können, vorherrschend wäre, so würde das bedeuten, dass eines der vielen Hardcover-Bilderbücher mit eingescannten Sammlungen, die mitunter große Raritäten zeigen, höher zu bewerten wäre, als ein Softcover-Buch mit viel Text, Tabellen und Abbildungen, das die Ergebnisse oft jahrzehntelanger Forschung veröffentlicht. Das ist, zumindest, wenn ich mit dabei sein darf, nicht der Fall.

Ich denke, dass viele der altgedienten Juroren, die oftmals überholten Denkweisen verhaftet sind, auf die "Ehrentribüne" verabschiedet werden sollten, damit es zu fairen und zeitgemäßen Beurteilungen der Aussteller kommt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
22028 Am: 17.07.2022 16:29:28 Gelesen: 11494# 76 @  
@ Lars Boettger [#74]

Rainer und Ralph - bitte entschuldigt meine Einschätzung, aber ich kann in der Postgeschichte viel mit einer guten Beschreibung kompensieren. Bei Ländersammlungen muss Dich das Material umhauen. Da ist Forschung weit weniger bedeutend.

Im Umkehrschluss, ich kaufe mit viel Geld was zusammen, montiere es lieb- und ahnungslos auf Blätter und bekomme Gold. Da werden die Bewertungskritierien doch ad absurdum geführt.

Warum gibt es auch bei Ländersammlungen die Kriterien Kenntnisse und Forschung wenn diese bei teurem Material einfach, grob gesagt, hoch bewertet werden, auch wenn das Exponat das nicht so wiedergibt? Geht man davon aus dass der Sammler da mehr weiß als er zeigt?

Warum werden dann bei Gebieten die auch ein Normalo mit viel Herzblut sammelt, erforscht und ausstellt, nicht auch so bewertet?

Es scheint doch zu sein dass es wie beim Fußball ist wo Geld Tore schießt und mache Gebiete in der Gunst der Jury einfach höher liegen und ergo besser bewertet wird?
 
Lars Boettger Am: 17.07.2022 19:17:55 Gelesen: 11398# 77 @  
@ Jürgen Witkowski [#75]
@ 22028 [#76]

Hallo Jürgen, hallo Rainer,

ich schliesse von bisher hier gezeigten Material der Schweiz-Sammlung "Swiss Phila". Für mich ist sie - gemäß den Kriterien für Ländersammlungen - fair bewertet. Material ist sehr gut, Präsentation ist gut, Gliederung ist auch nicht verkehrt. Er punktet bei eigener Forschung mit Seltenheitsangaben und Provenzienzen, auf so etwas legen Juroren wert.

Nicht jeder Sammler hat die gleichen Mittel. Das ist bekannt und kein Hinderungsgrund, um auszustellen. Ich kriege mit den meisten meiner postgeschichtlichen Sammlungen regional und national regelmäßig mehr Punkte, wie die Schweiz-Sammlung international. Und für meine Investition hättest Du wahrscheinlich gerade mal ein Blatt der Schweiz-Sammlung bestücken können.

Beste Grüße!

Lars
 
Jürgen Witkowski Am: 17.07.2022 19:27:08 Gelesen: 11386# 78 @  
@ Lars Boettger [#77]

Hallo Lars,

wenn die Angabe von Seltenheit und Provinienz als Forschung bezeichnet werden, verstehe ich die Welt nicht mehr. Das kann man doch beliebig aus dem Auktionskatalog abschreiben, wenn man das Stück erworben hat. Für mich zählt alleine das Ausstellungsstück und nicht welcher mehr oder weniger berechtigt hochangesehene Sammler das bereits besessen haben mag.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
22028 Am: 17.07.2022 19:44:28 Gelesen: 11372# 79 @  
@ Lars Boettger [#77]

Er punktet bei eigener Forschung mit Seltenheitsangaben und Provenzienzen, auf so etwas legen Juroren wert.

Das ist ein Schlag ins Gesicht für den wirklich forschenden Sammler der Archve, teilweise auch Vor-Ort, durchforstet, Artikel über seine eigenen Forschungsergebnisse schreibt. Seltenheitsangaben und Provenzienzen kann man den Auktionskataogen o.ä. entnehmen, aber das ist doch keine Forschung. Dan kann mach auch das durchsuchen von (Auktions)angeboten nach geeigneten Stücken fürs Exponat als Forschung ansehen.
 
Heinz 7 Am: 18.07.2022 10:34:50 Gelesen: 11208# 80 @  
@ Lars Boettger [#77]

Ich reibe mir verwundert die Augen, wenn ich lese:

«krasses Fehlurteil» / «ein Kommentar erübrigt sich»
«unterirdische Aufmachung» / «Aufmachung Müll»
Aussteller soll zu Hause bleiben
Niveau eines 6-Jährigen
«Fachinformationen gleich null»
Und ähnliches mehr.

Dann werden wilde Verdächtigungen über böse oder unfähige oder korrupte Juroren geäussert.

Was soll ich tun? Den Kopf schütteln, dass schon wieder ein paar rechthaberische Eiferer einen schönen Anlass / eine tolle, liebevolle Aussteller-Leistung schlechtreden wollen, nur weil sie eine andere Ansicht haben? Weil sie den Argumenten der «Anderen» nicht einmal zuhören? Ich habe NICHT geschwiegen, sondern an den Anstand appelliert. Wo, wenn nicht in einem Forum wie den «Philaseiten» wollen wir einen Gedankenaustausch pflegen, sollen wir unsere neugierigen Fragen stellen (danke Droenix, Beitrag [#41]), unsere Eindrücke mitteilen und freundschaftlich fachsimpeln?

Danke, Lars, wenn Du Dich auch diesem Trommelfeuer von Unfreundlichkeiten und auch Unwahrheiten entgegenstellst und ruhig Deine Meinung festhälst:

- «fair bewertet»
- «Präsentation ist gut, Gliederung ist auch nicht verkehrt»
- Sammler «punktet bei eigener Forschung mit Seltenheitsangaben»

Ich bin ganz Deiner Meinung. Peter hat in Beitrag [#57] festgehalten, wie die Punkte verteilt werden. Auch die «Bedeutung» des gezeigten Materials spielt eine wichtige Rolle. Lars hat in Beitrag [#74] korrekt auf die Unterschiede hingewiesen, welche bei der Bewertung von Postgeschichte oder bei Ländersammlungen eine Rolle spielen. Ich teile seine Meinung.

Wer damit nicht einverstanden ist, darf sich gerne als Juror betätigen und versuchen, diesen sehr schwierigen Job zu meistern. Wobei vermutlich nicht einmal das Fachliche das Schwierigste ist, sondern die Abneigung, ja der Hass, der den Juroren entgegenschlägt, wenn sie den gelegentlich sehr engstirnigen Ausstellern nicht jede Wunsch-Punktzahl «überweisen».

Ich schaue mir zur Zeit gerne Wettkämpfe an bei den Leichtathletik-WM. Wie schön ist hier die Entscheidfindung! Wenn der Schweizer im Weitsprung 8.16 Meter erreicht, und der Kubaner 8.15 Meter, dann erhält der Schweizer die Bronzemedaille, nicht der Kubaner. Ohne Diskussion. Ohne Häme. Ohne Hass. In der Philatelie ist es viel schwieriger. Bei den meisten Entscheiden/Kriterien spielt AUCH das Ermessen eine Rolle.

Wenn wir das «Ermessen» nicht mehr austarieren können, beim freundschaftlichen Gedanken-Austausch auf Augenhöhe, wenn jeder nur noch in seinem Elfenbeinturm hockt und auf die anderen herunterspuckt, dann begreife ich, warum so viele PHILATELISTEN der organisierten Philatelie den Rücken kehren und nichts mehr damit zu tun haben wollen.

Ich bitte den Aussteller Helmut Büchel, sich nicht entmutigen zu lassen. Ich danke ihm für seinen Enthusiasmus und seinen geleisteten grossen (auch finanziellen) Aufwand. Ich freue mich, dass ein paar weise «alte weisse Männer» sein tolles Exponat auch sehr hoch bewertet haben (Gold international!). Freuen Sie sich darüber.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
nitram Am: 18.07.2022 11:46:32 Gelesen: 11165# 81 @  
Hallo zusammen,

als Besucher der Helvetia 2022 war mir diese Sammlung schon vor Ort als ungewöhnlich aufgefallen und ich gebe zu, über die Bewertung verwundert gewesen zu sein.

Vielleicht würde es die Diskussion etwas sachlicher machen, wenn wir die in Posting [#65] gezeigten Exponatseiten als repräsentativ für das gesamte Exponat annehmen und gegen den offiziellen Bewertungsbogen und Jury-Arbeitsbogen des BDPh verproben:

https://www.bdph.de/fileadmin/Dateien/Downloadbereich/Fuer_Aussteller-Veranstalter/Bewertungsboegen/Bewertungsbogen_LAE_PO_GA_LU_AS_MA_FI_03-2021.pdf

https://www.bdph.de/fileadmin/Dateien/Downloadbereich/Fuer_Aussteller-Veranstalter/Jury-Arbeitsboegen/Jury-Arbeitsbogen_LAE__PO__GA__LU__AS__MA__Fi._-_auch_1-Rahmen_03-2021.pdf

Laut aktuellem Juroren-Verzeichnis des BDPh ist Lars Juror für Ländersammlungen und Postgeschichte auf regionaler Ebene und sollte er Zeit und Lust haben, dann wäre es schön zu erfahren, in welcher Kategorie er wie viele Punkte vergeben hätte.

Und vielleicht haben ja auch andere Aussteller und/oder Juroren Interesse sich zu beteiligen.

Viele Grüße
Martin
 
22028 Am: 18.07.2022 12:46:39 Gelesen: 11135# 82 @  
@ Heinz 7 [#80]

Heinz,

über die Kommentare würdest Du Dich nicht wundern wenn Du selbst Ausstellen würdest und die Kommentare zu Deinen eigenen Exponaten hören würdest welche oft nach der Tagesform der Juroren oder ja nach Juror verschieden sind. Meine Irak Eisenbahn Marken haben z.B. in Athen gerade mal 87 Punkte erhalten, in Dubai bei anderen Juroren 93 Punkte.

Einmal wird die Fontgröße als zu klein, das nächste mal als zu groß erachtet. Die Titel auf dem Blatt als unnötig, das macht man nun angeblich bei Thematik so, andere Juroren wollen es.

Selbst Lars hat mal vermerkt dass wenn man International eine Sehr gute Bewertung möchte muss man Klassik und auch da nur gewisse Gebiete zeigen, alles andere ist in der Bedeutung nicht so wichtig.

Ich habe schon mehrere Seminare auf hohem Niveau zur Blattgestaltung mitgemacht, ich denke ich weiß wovon ich spreche.

Das Exponat bzw. das Material dazu um welches es hier geht ist ein Groß Gold Exponat, dazu muss aber einiges anders gemacht werden, insbesondere das Treatment und die Gestaltung, aktuell ist das Anfängerniveau.

Und, von korrupten Juroren hat hier niemand was geschrieben, nur dass Juroren teure Exponate gerne besser bewerten.
 
StefanM Am: 18.07.2022 12:52:54 Gelesen: 11130# 83 @  
@ nitram [#81]

Danke, daran sieht man, daß die hier meist bemängelte Aufmachung maximal 5% der Bewertung ausmacht.

Insofern ist eine hohe Wertung trotz nicht so gelungener Aufmachung plausibel.
 
Zackensonne Am: 18.07.2022 13:05:40 Gelesen: 11118# 84 @  
Leider konnte ich nicht zur Weltausstellung kommen. Die Exponate die ich auf diesen Ausstellungen immer gesehen haben waren eigentlich alle mit sehr viel Geld entstanden, und zweifelsohne auch mit Sachverstand. In der Regel war ich beeindruckt, was so alles möglich ist, wenn Geld keine oder fast keine Rolle spielt. Wenn ich mir weltweit Kataloge schicken lassen kann und dann kaufe was ich will und was passt, was vielleicht nicht in der Literatur verzeichnet ist, und andere übersehen haben.

Was mich mal interessiert: Gibt es auf Weltausstellungen Sammlungen, die weniger als 5.000 Euro gekostet haben, und deren beste Stücke in der Regel nicht über (internationale) Auktionen gekauft werden? Wie viele Personen stellen dort aus, die nicht cis männlich, weiß, eher älter eher wohlhabend sind? Gibt es einen Soli Fond für Menschen, die zwar eine tolle Sammlung haben, sich aber die Teilnahme nicht leisten können? Wie viele Personen in der Jury sind nicht cis männlich, weiß, wohlhabend? Gibt es irgendwelche Strukturen im Orga Team und unter den Organisationen die zu den Ausstellungen hinleiten, die sich kritisch mit eigenen Privilegien auseinandersetzten? Zeigt die Ausstellung die Vielfalt der Welt und ihrer Sammler*innen und deren Möglichkeiten, unabhängig von z.B. finanziellen Möglichkeiten und anderen klassischen Privilegien?
 
Richard Am: 18.07.2022 14:43:59 Gelesen: 11066# 85 @  
@ Heinz 7 [#80]

Ich bitte den Aussteller Helmut Büchel, sich nicht entmutigen zu lassen. Ich danke ihm für seinen Enthusiasmus und seinen geleisteten grossen (auch finanziellen) Aufwand.

Hallo Heinz,

unser Mitglied Helmut Büchel hat bereits reagiert und seine Mitgliedschaft auf Philaseiten gestern gekündigt.
 
HWS-NRW Am: 18.07.2022 15:00:11 Gelesen: 11048# 86 @  
@ Zackensonne [#84]

Hallo,

jetzt muss ich mich doch etwas ausführlicher melden.

"die nicht cis, männlich, weiß, eher älter eher wohlhabend sind"

Solche Sätze sollte es in diesem Forum eigentlich nicht geben, sie sind diskriminierend und unpassend, egal, ob hier die Aussteller oder die Jurykollegen gemeint sind.

Um von der regionalen Ausstellung bis zur Weltausstellung zu kommen, wird immer ein gewisser Einsatz von Geld nötig sein, ob entsprechendes Material, der Aufbau eines Exponates oder die Kosten für die Teilnahme, das wird nicht mit "ein paar hundert Euro" funktionieren und das wissen auch alle Beteiligten. Und wer das nicht akzeptieren will, sollte halt nicht ausstellen.

"Gibt es einen Soli Fond für Menschen, die zwar eine tolle Sammlung haben..."

Im Bereich der Jugend wird hier vieles getan, vom Rang 3 bis zur internationalen Teilnahme!!!

Zu den "älteren Juroren" (ich nutzte den Begriff auch) soviel, sie alle waren "in jüngeren Jahren" Sammler und Aussteller, sonst wären sie nicht FIP-Juroren geworden, fast alle haben die "Durchläufe" (in Dtschld.früher von Rang 3 bis FIP) mit ihren Exponaten erfahren und kennen sich aus, also bitte mehr Fairnes.

Ich hatte an dieser Ausstellung mit einem Buch teilgenommen und war erst "etwas enttäuscht" über die 85 Punkte, Dank meines Kommissars habe ich jetzt die vergebenen Punkte vergleichen können, ich bekam für Ausarbeitung und Darstellung des Themas sowie für die Forschung sehr hohe Punktzahlen, logischerweise bei der Bedeutung (im Vergleich z.B. zu den Kantonalmarken der Schweiz oder Preußen fallen die Fisklmarken Frankreich natürlich ab) und der Präsentation des Buches (Optik, Papiersorte, Goldkante) im allgemeinen kamen nicht so viele Punkte hinzu, also bin ich im Nachhinein Realist und sehr zufrieden mit der Bewertung.

[#80] (Heinz)

Zu Deinem Vergleich zwischen phil. Ausstellungen und dem Sport im Allgemeinen noch der Hinweis, im Eiskunstlauf und z.B. im Skispringen gibt es immer 5 - 8 Preisrichter (auch Juroren genannt), die das gerade gesehene bewerten, dort wird meist die höchte und tiefte Bewertung gestrichen und ein Gesamtergebnis steht fest.

Ähnliches passiert auch in der phil. Jury, 3-4 Kollegen bewerten, jeder für sich ein Exponat und dann findet man einen fairen gemeinsamen Punktestand.

Alles auch jederzeit nachvollziehbar, man muss nur nachfragen und nicht einfach "Behauptungen" in die welt setzen, die so einfach nicht stimmen.

mit Sammlergruß
Werner
 
bayern klassisch Am: 18.07.2022 15:17:27 Gelesen: 11027# 87 @  
@ Richard [#85]

Hallo Richard,

darf ich fragen, wie lange dieser Sammler hier Mitglied war und wie viele Fachbeiträge er in dieser Zeit in diesem wunderbaren Forum veröffentlicht hat?

Darf ich weiterhin fragen, welche Fachbeiträge er unter Umständen woanders (andere Foren, Fachbücher, Fachzeitschriften, Messen, ARGE-Rundbriefen, Fachvorträge usw.) er bisher vorweisen kann? Das würde sicher nicht nur mich interessieren, nur um uns ein besseres Bild von jemanden zu machen, den wir wohl praktisch alle nicht persönlich kennen, aber durch evtl. Publikationen etwas über ihn und gerne auch von ihm kennen lernen könnten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
TeeKay Am: 18.07.2022 15:26:33 Gelesen: 11018# 88 @  
Als Nichtausteller stelle ich hier vor allem mal wieder eines fest: Streit mit dem Messer zwischen den Zähnen unter Philatelisten. Alles muss in Telefonbuchstärke maximal formalisiert geregelt sein und am Ende gibts trotzdem kein klares Ergebnis. Statt zu schauen, dass die Ausstellungen eine Werbung für die Philatelie sind, die Außenstehende zu einem interessierten Verweilen, zur Lust am Weiterbilden motivieren, geht es um Punkte, Medaillen, Ränge - und wehe ein anderer kriegt einen Punkt mehr, der laut §958 der Auslegungsverordnung zur Ausstellungsordnung von 1948 ungerechtfertigt ist.

@ bayern klassisch [#87]

Nein, darfst du nicht, da die Art deiner Fragestellung nur darauf abzielt, den Aussteller noch weiter runterzumachen. Die Zahl der Fachbeiträge im Forum oder die Zahl der geschriebenen Bücher ist völlig belanglos bei der Frage, wie über jemanden diskutiert wird. Der Mann hatte Freude an seinem Material und der Ausstellung und bereitete mindestens auch den Juroren Freude beim Anschauen. Dieser Thread jedoch bereitete ihm offensichtlich und für mich nachvollziehbar keine Freude. Und jetzt darf gern der gute Forenliebling Cantus wieder hervorkommen und euch allen erzählen, dass ich eh nur langweiligen Mist sammle und daher nicht mitreden dürfte.

Ich krieg jetzt richtig Lust auszustellen.

@ HWS-NRW [#86]

"Solche Sätze sollte es in diesem Forum eigentlich nicht geben, sie sind diskriminierend und unpassend, egal, ob hier die Aussteller oder die Jurykollegen gemeint sind."

Was ist bei der Frage nach der Diversität von Ausstellern wie Juroren diskriminierend? Ich finde sie absolut passend. Dass die Frage danach als diskriminierend gebrandmarkt wird, zeigt mir, dass der Fragesteller voll ins Schwarze getroffen haben muss.
 
bayern klassisch Am: 18.07.2022 15:56:23 Gelesen: 10984# 89 @  
@ TeeKay [#88]

Hallo TeeKay,

echt, ich darf @Richard in seinem eigenen Forum nicht fragen? Ich dachte bisher glatt, ich dürfte als gewöhnlicher User den Chef dieses Forums etwas fragen, aber da scheine ich mich wohl getäuscht zu haben, auch wenn ich kein Frageverbot in den Richtlinien habe entdecken können.

Zu deiner Unterstellung, ich würde hier jemanden, den ich zudem gar nicht kenne, vorführen wollen: Nein, will und wollte ich nicht. Aber ich habe über 20 Jahre lang ausgestellt und wurde fast immer gefragt, welche Publikationen ich vorweisen könnte, also genau das, was ich oben geschrieben habe (in meinem Fall waren das zahlreiche Vorträge, Fachbeiträge, ARGE-Rundbrief-Beiträge, Forenbeiträge, Mitwirkung an Fachbüchern, Mitwirkung an Büchern und Schriften zu IBRA usw.). Daher rührt mein Interesse, denn Aussteller ist er ja und in den Anmeldeunterlagen, die ich vielfach ausgefüllt habe, war dieser Menüpunkt immer dabei.

Wenn die Sammlung also 90 Punkte bekommen hat und man ihr, was ich noch nie erlebt habe, alle 5 Punkte für die Aufmachung vorenthalten hätte, wären nur 5 Punkte mehr drin gewesen, um an die magischen 100 Punkte zu kommen. 5 Punkte sind wenig und suggerieren, dass der Aussteller praktisch alles richtig gemacht hatte - wo die herkommen sollen, erschließt sich mir nicht und auch niemandem sonst, der ausgestellt hat.

Ehe ich es vergesse: Kurt Kimmel, Chef der Jury, ist ein ausgezeichneter Philatelist, den ich kenne und sehr schätze - unter Anderem hat er in Sifi juriert, als ich das Golden Posthorn für eine meiner Sammlungen bekommen habe. Ich kann mir nur vorstellen, dass er das Gesamtergebnis mit unterschrieben hat, weil es Gründe außerhalb des Ausstellungswesens gegeben haben mag, die ihm dies zu tun nahelegten - bei nüchterner Betrachtung ist das Ergebnis für niemanden, den ich kenne, nachvollziehbar.

Auch nicht zu vergessen: Ich bin ein großer Fan des Ausstellungswesens. Aber die Regeln müssen für alle gelten, transparent sein und nicht dem "one law for them, but another one for us" frönen. Das "quod licet Iovi non licet bovi" sollte schon lange auf dem Müllhaufen der Geschichte ruhen.

Ich habe auch den Aussteller nicht "runtergemacht", sondern mich über sein ausgestelltes Produkt gewundert, vor allem über die von ihm gewählte Beschreibung und Aufmachung bzw. das nicht erkennbare Fachwissen und die nur andeutungsweise offenbarte Forschung (die Eigene?).

Wäre es deiner Meinung nach perfekt gewesen, wir hätten diese Sammlung alle und ausnahmslos bewundert, beklatscht und ihr die allergrößte Hochachtung durch ihre epochalen Aussagen zur Forschung ausgesprochen?

Beste Grüsse von bayern klassisch
 
TeeKay Am: 18.07.2022 16:13:20 Gelesen: 10970# 90 @  
@ bayern klassisch [#89]

"Wäre es deiner Meinung nach perfekt gewesen, wir hätten diese Sammlung alle und ausnahmslos bewundert, beklatscht und ihr die allergrößte Hochachtung durch ihre epochalen Aussagen zur Forschung ausgesprochen?"

Es gibt einen den Aussteller respektierenden Mittelweg zwischen "diese Sammlung alle und ausnahmslos bewundert, beklatscht und ihr die allergrößte Hochachtung durch ihre epochalen Aussagen zur Forschung ausgesprochen?" und "da wird ja nicht mal beschrieben, was ein 6jähriger auf Anhieb sieht", was deinen Auftakt zu diesem Thread darstellte. Ein solcher Mittelweg, der sowohl dem Aussteller als auch anderen (potenziellen) Ausstellern geholfen hätte, wäre z.B.:

"Meiner Ansicht nach, als langjähriger erfolgreicher Aussteller mit Groß-Vierfach-Gold mit Bändchen, entspricht die Bewertung dieser Sammlung nicht den derzeit gültigen Bewertungskriterien für Rang "Supertolletypen" Ausstellungen. So ist der §952 der Ausstellungsordnung nur unzureichend berücksichtigt worden. Statt das für Kenner der Materie offensichtliche, "Schweiz Nr. 5", hinzuschreiben, hätte eine Beschreibung bei mir wie folgt ausgesehen: "Schweiz Nr. 5 als Einzelfrankatur auf Ortsbrief, entwertet in Zürich N55 am 18. April 1860. Diese Verwendungsform gilt als besonders selten, weil die Marke in Zürich nur drei Tage lang verkauft wurde. Zudem wurde der Stempel eigentlich nur im Innendienst verwendet, in diesem Fall aber nachweislich für 12h auch im Schalterdienst, da der Schalterstempel am Morgen herunterfiel und zerbrach. Bemerkenswert ist zudem die Verwendung auf einem Umschlag aus handgeschöpften Büttenpapier aus geklöppelter Nepalseide. Neben diesem Exemplar sind nur drei weitere bekannt, von denen jedoch keine mit Innendienststempel entwertet wurde. Ex-Sammlung Adenauer 1950, Attest Baseler Prüfstelle 1949"

Hälst du es für möglich, dass sich der Aussteller für solch eine Reaktion auf sein Exponat bedankt hätte, statt sich vom Forum abzumelden?
 

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