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Thema: (?) (112) Schweiz Dauerserie Bundesmarke Wappen 1850
Das Thema hat 118 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 21.02.2019 21:02:33 Gelesen: 39824# 94 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#93]

Hallo Kevin,

so ist es - in jedem Fall eine Ersparnis durch entfernte Postaufgabe und das ist doch ein Traum.

LG,
Ralph
 
SH-Sammler Am: 22.02.2019 04:26:35 Gelesen: 39806# 95 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#89]
@ bayern klassisch [#92]

Hallo Kevin

Es gab auch einen Ort namens Wattenwil bei Worb, ganz in der Nähe von Bern. Von dort würde die Brieftaxe stimmen.

Nun stellt sich die Frage, welches Wattenwil es beim vorliegenden Brief denn war.

In der Auflistung "Poststellen der Schweiz" ist nur ein Wattenwil aufgeführt. Es hatte eine Posteinrichtung ab 1847. Das hilft leider auch nicht weiter, um rauszufinden, welche der 2 Gemeinden im Kanton Bern es nun war.

Da die Schweizer Post bis 1862 die Brieftaxen "entlang der Postrouten" berechnete, kommen wir der Lösung doch noch näher. Vergleiche die Transportwege der beiden Wattenwil miteinander, dann wirst Du die Lösung finden. Die Distanzen werden heutzutage zwar den Autobahnen entlang gemessen. Aber Du kannst die Distanz trotzdem in etwa abschätzen.

Liebe Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
briefmarkenwirbler24 Am: 22.02.2019 13:59:25 Gelesen: 39778# 96 @  
@ SH-Sammler [#95]

Hallo Hanspeter,

vielen Dank für deinen Hinweis, dass bis 1862 die Brieftaxen "entlang der Postrouten" berechnet wurden.

Vergleiche die Transportwege der beiden Wattenwil miteinander, dann wirst Du die Lösung finden. Die Distanzen werden heutzutage zwar den Autobahnen entlang gemessen. Aber Du kannst die Distanz trotzdem in etwa abschätzen.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, soll ich also nicht die Luftlinie berechnen, sondern die normale Fahrstrecke.

Demnach hätten wir bei besagtem "Wattenwil bei Worb" in etwa 43 km und bei dem anderen Wattenwil (was ich zuerst vermutet habe) eine Strecke von etwa 70 km.

Also handelt es sich wahrscheinlich um Wattenwil bei Worb, sodass der Absender die Post gar nicht um 5 Rappen erleichtert hat (noch im 1. Briefkreis)?

LG

Kevin
 
Heinz 7 Am: 22.02.2019 14:13:21 Gelesen: 39777# 97 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#89]

Lieber Kevin,

Du zeigst uns (vielleicht/vermutlich) einen schönen "Forwarder-Brief".

Es gibt in der Tat verschiedene Wattenwil. Ich denke, Du liest die erste Zeile richtig:

"Wattenwil, im ?? Wintermonat 1851"

Das Wattenwil, das ich kenne, liegt westlich von Thun, also eine satte Distanz weg von Bern; da kann man nicht einfach rasch zu Fuss hingehen. Es gibt meines Wissens aber auch ein Wattenwil bei Worb, und Worb ist ein Vorort von Bern. Wenn wir nun davon ausgehen, dass es DIESES Wattenwil ist, dann ist Folgendes wahrscheinlich:

Wattenwil (Worb) hatte damals keine eigene Poststelle oder (wahrscheinlicher): unser braver Absender wusste, dass ein Brief nach Solothurn 10 Rappen kostet. Offenbar wusste er aber auch, dass ab Bern die gleiche Dienstleistung der Post (Beförderung des Briefes nach Solothurn) nur 5 Rappen kostet. Was tun? Ich vermute, der brave Mann hat den Weg nach Bern zurückgelegt, um die 5 Rappen zu sparen.

Du solltest also auf keinen Fall davon sprechen, dass der brave Absender "die Schweizer Post somit um 5 Rappen betrogen" (habe), sondern der Absender hat durch seine Kenntnisse und seinen Fleiss 5 Rappen gespart.

Früher haben sehr viele Leute ganz streng auf jede Geldausgabe achten müssen und eine Ersparnis von 5 Rappen war eine Anstrengung wert. Wir sollten also den Fleiss des Absenders würdigen.

Solcher Fleiss (und die Suche nach Postgebühr-Ersparnismöglichkeiten) sind übrigens ein wichtiger Grund für das faszinierende Thema: "Forwarder Briefe".

Leider kann ich meine oben genannten Vermutungen im Moment nicht verifizieren, vielleicht stimmen meine Angaben auch nicht. Aber die mögliche "Geschichte" zu diesem Brief verdient es meines Erachtens, erwähnt zu werden.

Liebe Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 22.02.2019 14:18:46 Gelesen: 39776# 98 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#96]

zuerst müssten wir jetzt prüfen, ob Wattenwil bei Worb (Danke, Hanspeter!) eine eigene Poststelle bzw- -ablage hatte. Wenn ja: was hätte der Brief gekostet?

5 Rappen ? - dann ist fraglich, warum der Brief in Bern abgestempelt wurde. Dann hätte ich erwartet: Stabstempel: "Wattenwil" oder "Wattenweil" oder "Wattenschweil". Dann wäre meine Theorie (Forwarder-Brief) obsolet.

10 Rappen ? - dann wäre meine obige "Story" denkbar.

Ja, Postgeschichte ist spannend!

Schade, dass ich (ohne Literatur) im Moment nicht ganz genau weiterhelfen kann.

Heinz
 
briefmarkenwirbler24 Am: 22.02.2019 14:41:28 Gelesen: 39768# 99 @  
@ Heinz 7 [#97]

Hallo Heinz,

schön, dass Du dich an meinem vorgestellten Brief beteiligst, so machen Foren doch Spaß! :D

Im Grunde genommen stellst Du die gleiche These auf wie ich in [#89], nur mit dem Unterschied, dass du die Ersparnis von 5 Rappen eher als "Akt des Fleißes" und nicht wie ich als "Betrug" auffasst.

Ich glaube hier kann man durchaus geteilter Meinung sein bzw. da scheiden sich vermutlich die Geister. Natürlich ist es rein wirtschaftlich gesehen sehr klug vom Absender gewesen den Brief nach Bern zu bringen um ihn dort aufzugeben (hätte ich vermutlich auch gemacht um Geld zu sparen). Wenn man es jedoch ganz streng betrachtet, erlitt die Post dadurch einen Verlust von 5 Rappen. "Betrug" klingt natürlich sehr böswillig und gleich nach einem Verbrechen, aber im weitesten Sinne ist es dies meiner Meinung nach.

Aber wie gesagt, ich glaube hierüber wird es sehr gespaltene Meinungen und Ansichten geben.

@ Heinz 7 [#98]

Aber genau wie Du sagtest, muss nun erst mal verifiziert werden, um welches Wattenwil es sich handelt und ob das oben besagte eine eigene Poststelle hatte. Hier müsste wohl Hanspeter die nötige Literatur bzw. Nachschlagewerke besitzen, oder?

LG

Kevin
 
SH-Sammler Am: 22.02.2019 15:36:18 Gelesen: 39759# 100 @  
@ Heinz 7 [#98]
@ briefmarkenwirbler24 [#99]

Hallo Heinz, hallo Kevin,

wie oben geschrieben, ist in der Auflistung "Poststellen der Schweiz" nur EIN Wattenwil aufgeführt. Jenes Wattenwil hatte eine Postablage seit 1847 und führte einen Schreibschriftstempel (Kursivschrift). Das Wattenwil mit dem Schreibschriftstempel ist auch im Werk Vorphilatelie Schweiz aufgeführt, jedoch auch dort ohne nähere örtliche Beschreibung. Ich nehme nun an, dass es sich um das Wattenwil bei Thun handelt.

Wattenwil bei Worb hatte demzufolge keine Postablage, also auch keinen Stempel. Briefe mussten von der übergeordneten Stelle (Bern) gestempelt werden. Dies ist auf dem Brief von Kevin so geschehen.

Die Postroute führte sicher auch über Bern, jedenfalls nicht direkt nach Solothurn.

Mit der Distanz entlang der Postroute (welches bis 1862 so Vorschrift war) via Bern nach Solothurn würde die Brieftaxe auch stimmen.

Nun könnte man noch die Einwohnerzahlen der zwei Wattenwil aus dem Jahr 1850 ausfindig machen und vergleichen. Vielleicht war Wattenwil bei Worb ganz einfach noch zu klein, um eine Postablage betreiben zu können.

Mehr kann ich nicht beitragen. Ich bleibe bei der Annahme, dass es so gewesen sein könnte.

Liebe Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
briefmarkenwirbler24 Am: 22.02.2019 16:52:07 Gelesen: 39746# 101 @  
@ SH-Sammler [#100]

Hallo Hanspeter,

also handelt es sich, wie ich in Post [#96] schon geschrieben habe, doch um das Wattenwil bei Worb, sodass hier die 5 Rappen demnach völlig korrekt frankiert worden sind.

Schade, dann haben wir doch keinen "Forwarded"-Brief, sondern bloß einen normalen Brief im 1. Briefkreis, an dem ich aber dennoch meine Freude haben werde.

LG

Kevin
 
Heinz 7 Am: 24.02.2019 21:30:58 Gelesen: 39539# 102 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#89]
@ SH-Sammler [#100]

"Wattenwyl:

1) zerstr. Pfarre von 2310 Einw., unter dem alten Herrschaftssitz Burgistein, im bern. Amtsbez. Seftigen. Das Dorf liegt von Obstbäumen beschattet in einer wiesenreichen Ebene. Die Kirchgemeinde besteht aus den Dritteln: Dorf, Rain und Mettlen. Der Gürbenbach trennt den Ort vom Bade Blumenstein. Das ehemalige Herrschaftsgebäude dieses Ortes ist jetzt Pfarrwohnung

2) - oder Wattenweil, Dorf zwischen Vechigen und Wilkardswyl, in der Kirchgemde. Worb, bern. Amtsbez. Konolfingen"

Ich habe wörtlich zitiert aus dem "Vollständigen Ortslexikon der Schweiz" herausgegeben von Fink & Comp., Zürich 1862.

Ich habe die Orte Worb, Vechigen, Wattenwil, und Wikartswil alle gefunden auf der Landeskarte der Schweiz, Masstab 1:50'000, Blatt 243 (Bundesamt für Landestopographie, 3084 Wabern, 1987).



Die drei letztgenannten sind alles nur kleine Dörfer, sodass es durchaus möglich ist, dass dieses Wattenwil nie eine Poststelle hatte. Ich vermute, dass die Post nach Worb hätte gebracht werden sollen, das in einer Distanz von 1-2 Kilometern von Wattenwil liegt.

Warum der Brief von Kevin nicht in Worb gestempelt wurde, ist sicher eine Überlegung/Überprüfung wert. Sollte tatsächlich ein Preisunterschied bestanden haben (Worb - Solothurn = 10 Rappen (?) / Bern - Solothurn = 5 Rappen), so bleibe ich bei meiner Vermutung, es handle sich um einen Forwarder Brief: er wurde nach Bern gebracht, bevor er der Post übergeben wurde.

Das wäre dann eine schöne Besonderheit, finde ich. Forwarderbriefe sind für einzelne Gebiete bekannt und beliebt, für andere Gebiete aber meines Wissens nahezu unbekannt.

Heinz
 
briefmarkenwirbler24 Am: 24.02.2019 22:56:34 Gelesen: 39528# 103 @  
@ Heinz 7 [#102]

Hallo Heinz,

vielen Dank für diese ausgiebige Recherche!

Die drei letztgenannten sind alles nur kleine Dörfer, sodass es durchaus möglich ist, dass dieses Wattenwil nie eine Poststelle hatte. Ich vermute, dass die Post nach Worb hätte gebracht werden sollen, das in einer Distanz von 1-2 Kilometern von Wattenwil liegt.

Ich habe leider kein Stempelhandbuch (was ich mir demnächst wohl auch mal zulegen werde), daher die Frage, hatte Worb denn zu dieser Zeit bereits ein eigenes Postamt? Dass Wattenwil keines hatte, sollte ja nun klar sein, doch bei Worb haben wir die Frage noch nicht geklärt.

Ferner schrieb Hanspeter Wattenwil bei Worb hatte demzufolge keine Postablage, also auch keinen Stempel. Briefe mussten von der übergeordneten Stelle (Bern) gestempelt werden.. Nun stellt sich mir die Frage, wenn Worb ein eigenes Postamt gehabt hätte, hätte der Brief dort auch aufgegeben werden können? Oder war Bern das übergeordnete Postamt, wie es Hanspeter beschrieben hat?



Diesen Brief habe ich im Netz gefunden, allerdings etwa 30 Jahre später.

Sollte tatsächlich ein Preisunterschied bestanden haben (Worb - Solothurn = 10 Rappen (?) / Bern - Solothurn = 5 Rappen), so bleibe ich bei meiner Vermutung, es handle sich um einen Forwarder Brief: er wurde nach Bern gebracht, bevor er der Post übergeben wurde.

Von Worb aus wären es tatsächlich mehr als 48 km, sodass es der 2.Briefkreis gewesen wäre und der Brief mit 10 anstatt 5 Rappen hätte frankiert werden müssen. Es bleibt also spannend.

LG

Kevin
 
SH-Sammler Am: 25.02.2019 04:14:49 Gelesen: 39512# 104 @  
@ Heinz 7 [#102]
@ briefmarkenwirbler24 [#103]

Hallo Heinz, hallo Kevin !

Danke, Heinz, für die weiteren Informationen zum Ort Wattenwil.

Hier ein weiterer Beitrag von meiner Seite, der Link zu "allen" bisher bekannten Poststellen der Schweiz ab ca. 1850.

http://svps-ascep.ch/wp-content/uploads/2018/01/Poststellenchronik-20180101.pdf

WORB bei Bern hatte demzufolge schon 1832 eine Postablage. Diese wurde 1846 zu einem rechnungspflichtigen Postbüro ernannt. Der Brief von Kevin, nach Solothurn adressiert, hätte also in Worb behandelt werden können.

So wie es aussieht wurde der Brief jedoch nach Bern getragen und dort den Postdiensten übergeben.

Dieses Vorgehen verwundert mich nicht. War Bern doch ein wichtiger Marktort, wo die Bauern der umliegenden Dörfer oft, wenn nicht täglich zu Markte fuhren. Und wenn man dann einen Brief mitnimmt, und dabei 5 Rappen sparen kann, ist es um so besser.

Liebe Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
Heinz 7 Am: 25.02.2019 08:57:13 Gelesen: 39493# 105 @  
@ SH-Sammler [#104]
@ briefmarkenwirbler24 [#103]

Richtig, Hanspeter! Danke auch für den Link betr. Poststellenchronik. Ich habe noch die gedruckte 1. Auflage in meiner Bibliothek und nicht mehr daran gedacht, dass dieses wunderbare Werk später auch noch als elektronische Version herausgegeben wurde.

Kevin, wichtig: Es scheint ein Preisunterschied Worb/Bern tatsächlich bestanden zu haben - und damit haben wir offenbar einen perfekten Forwarder Brief! Aus Porto-Ersparnis-Gründen wurde der Brief statt in Worb aufgegeben nach Bern getragen. Ich nehme an, Worb war offiziell zuständig für Wattenweil; nicht das deutlich weiter entfernte Bern.

Sehr schön!

Unnötig zu erwähnen, dass der Brief damit klar an Wert gewonnen hat! Ein Brief von Bern nach Solothurn mit einer stark angeschnittenen Rayon-Marke ist nicht besonders wertvoll, bei einem Forwarder-Brief gelten aber ganz andere "Gesetze" und Toleranzen (was die Qualität anbelangt).

Heinz
 
briefmarkenwirbler24 Am: 25.02.2019 11:25:13 Gelesen: 39446# 106 @  
@ SH-Sammler [#104]
@ Heinz 7 [#105]

Hallo Hanspeter, hallo Heinz,

erst einmal vielen herzlichen Dank für den Link, ich werde mir die Seiten alle ausdrucken, damit ich besser damit arbeiten kann und habe viel Geld gespart!

Dann scheinen wir den Brief doch nun gemeinsam nach einigen Recherchen und Grübeln gemeinsam geknackt zu haben, klasse! :D

Dann hat sich meine erste Vermutung in [#89] doch noch bewahrheitet und der Absender hatte eine Portoersparnis von 5 Rappen durch die Aufgabe in Bern anstatt in Worb.

Dann freut es mich umso mehr den Brief gekauft zu haben, da man so etwas sicher nicht alle Tage zu Gesicht bekommen wird.

Liebe Grüße

Kevin
 
briefmarkenwirbler24 Am: 04.03.2019 18:45:40 Gelesen: 39183# 107 @  
Hallo zusammen,

heute zeige ich euch mal keinen neuen Brief, sondern versuche mal ein bisschen die Hintergrundinformationen für die Einführung der Rayon-Marken zu beschreiben. An ein paar Stellen ist ja bereits darauf eingegangen worden, aber noch nicht wirklich tiefergehend.

Beginnen wir mal mit der Einführung der Ortspost:

Als in den ersten Postgesetzen von Frankierung die Rede war, wurde darunter erst mal nur die Vorauszahlung des Portos verstanden, nicht etwa die Frankatur mit Marken. Frankaturzwang bestand ohnehin erst mal nur für eingeschriebene Briefe, Drucksachen, Nachnahmesendungen, Muster zur ermäßigten Taxe im 1.Rayon und Ortsbriefe (insofern die ermäßigte Taxe von 2/1/2 Rappen beansprucht wurde). Mit Kreisschreiben vom 05.04.1850 bewilligte das Postdepartement den Kreispostdirektionen in gewissen Orten eine Ortspost einzuführen. Gleichzeitig wurde die Ausgabe von Frankomarken zu 2/1/2 Rappen für die im Gesetz vorgesehene ermäßigte Taxe bekanntgegeben. Folgende Orte wurden namentliche benannt:

Lausanne, Freiburg, Vevey, Bern, Burgdorf, Thun, Neuenburg, Biel, Le Locle, La Chaux-de-Fonds, Basel, Solothurn, Aargau, Zofingen, Lenzburg, Baden, Luzern, Schwyz, Altdorf, Zürich, Winterthur, Rischterswyl, Wädenschwyl, Zug, Schaffhausen, Frauenfeld, St.Gallen, Rorschach, Altstätten, Wattwil, Rapperschwyl, Chur, Bellinzona, Lugano und Locarno (ferner bekannt von Nyon und Porrentruy).

Nun zu den Vorschriften bzgl. der Abstemplung:

In der oben genannten Weisung des Postdepartements ist ebenso folgendes zu vernehmen:

- Marken sollen in der linken oberen Ecke verklebt werden
- damit bereits verwendete Marken nicht zum zweiten Mal benutzt werden, müssen diese vor Abgabe der Briefe mit dem Ortsstempel so
überdeckt werden, dass jenes jederzeit auch ersichtlich ist
- ist es ebenfalls gestattet die Marke mit schwarzer Tinte kreuzweise zu durchstreichen (Federzugentwertung)
 

Mit dem Postanweisung 26 im September 1850 wurde die Einführung der Rayon-Marken (für den 1. und 2. Rayon) bekanntgegeben für die Verwendung ab Oktober (dem 1.Weinmonat).

Für die Entwertung derselbigen wurden die Stempel "PP" (Port payé); PD (Payé destination) oder Franko vorgesehen. Die Postablagen, die diese Stempel nicht besaßen, hatten die Entwertung eben per Federzug vorzunehmen und das nächstgelegene Postbüro hatte dann die Stempel "PD", "PP" oder "Franko" draufzudrücken. Gleichzeitig wurde die ursprünglich angeordnete Benutzung des Ortsstempels zur Markenentwertung wieder rückgängig gemacht. Diese Regelung der Ortsstempel wurde allerdings am 22.10.1850 wieder zurückgenommen und die Verwendung derselbigen erlaubt. Die damaligen Bestimmungen waren jedoch nie wirklich "definitiv" ausgesprochen worden, sondern wurden immer schwammig formuliert, sodass sich recht viele Stempelformen auf den Briefen finden können, jedoch nur bis zum 01.08.1851, als die Rauten eingeführt wurden. Vorgeschrieben wurde auch stets die Verwendung schwarzer Tinte, dennoch hielten sich nicht alle Postämter daran (z.B. Basel, St.Gallen, Zürich) und es lassen sich auch rote Stempel und Entwertungen finden.
Im Jahre 1856 waren noch etwa 75% aller Inlandsbriefe unfrankiert.

Am 23.05.1857 wurden die eingeführten Rauten wieder außer Gebrauch gesetzt und durch Ortsstempel ersetzt.

So viel für´s Erste, morgen geht es dann weiter.

Liebe Grüße

Kevin
 

SH-Sammler Am: 15.10.2021 14:35:25 Gelesen: 24155# 108 @  
Hallo Forumleser,

nein, ich bin kein Prinz. Aber dieses Dornröschen muss wieder mal geweckt werden. Die Bundesmarken von 1850 sind doch zu schön um nur in Alben dahinzuschlummern. Sie sollen gezeigt und nicht vergessen werden.

Beginnen wir mit der ersten Ausgabe der Rayonmarken, der dunkelblauen 5 Rappen Marke. Rayonbriefe aus kleineren Orten sind sicher nicht häufig. Um so mehr freut mich ein Brief aus dem ländlichen Siblingen, Kanton Schaffhausen. Der Brief nach Zurzach ist mit einer Rayon I dunkelblau der ersten Ausgabe frankiert. Es ist eine sehr schöne, farbfrische Marke mit sauber gedruckten Fülllinien des Schwarzdruckes, dazu ist die Marke vollrandig. Sie wurde mit Rötelstrichen entwertet, was den damaligen Vorschriften entsprach.

,

Siblingen, 13. Nov. 1850 nach Zurzach, Kanton Aargau
Taxierung: 5 Rappen im Briefkreis 1, bei Distanz von 30 km der alten Postroute Schaffhausen – Zurzach – Brugg – Bern entlang.

Neben der Marke findet sich der Ortsstempel POST – COLLECTION SIBLINGEN. Dieser Stempel stammt noch aus der Zeit der Thurn & Taxis, welche die Schaffhauser Postverwaltung per 1. Jan. 1849 an die Schweizer Eidgenossenschaft abtreten mussten. Siblingen benutzte “seinen” Post Collection gemäss heutigem Wissensstand ab ca. Ende 1848 bis Ende 1857.

Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
SH-Sammler Am: 17.10.2021 07:55:12 Gelesen: 24065# 109 @  
Hallo Forumleser,

hier geht ja die Post ab, so viele Leser in so kurzer Zeit. Da muss ich doch schleunigst etwas aus der Serie der Rayonmarken nachreichen!

So zeige ich einen weiteren Brief aus dem Kanton Schaffhausen. Dieses Mal ist die Rayon II, gelb an der Reihe. Der folgende Brief sticht vielleicht nicht aus der Masse heraus, ist nicht besonders schön, aber das ist ja immer Ansichtssache.



NEUNKIRCH, 29. Nov. 1850, Jahreszahl 2-stellig, normalerweise jedoch 4-stellig.

Der 2-Zeiler Neunkirch stammt aus der Zeit der Thurn & Taxis. Er wurde bis Ende 1855, ab 1851 wieder 4-stellig, durch die eidgenössische Post (resp. durch den Posthalter) weiterverwendet.

Kleiner Nachnahmebrief nach Schaffhausen mit (fast) vollrandiger Rayon II, Stein A1/O, mit Federstrichentwertung, was den damaligen Vorschriften entsprach.

Die Brieftaxe 5 Rp. im 1. Distanzrayon plus NN-Zuschlag 5 Rp. entspricht der alten Währung von 4 Kreuzern. Der Nachnahmebetrag von 54 Kreuzern (x) plus Brieftaxe 4 Kreuzer ergeben den einzufordernden Betrag von 58 Kreuzern (x), wie am unteren Rande geschrieben.

Die Taxierungen in Franken und Rappen wurden aber erst nach der Währungsreform ab 1. Jan. 1852 geschrieben, auch wenn die Rayon Marken schon die Rappen Währung trugen. Die Rappen und Centimes auf den Rayonmarken waren ein Zugeständnis an die Miteidgenossen von Genf, welche wegen dem französischen Einfluss schon ab 1800 mit Centimes rechneten und, wichtig, das Dezimalsystem anwandten. Die Währungsreform 1852 basierte denn auch auf dem Genfer System und der Währung mit 100 Rappen = 1 Franken anstelle der 60 Kreuzer pro 1 Gulden.

Weil dieses Thema von den Rayon Marken handelt, schreibe ich hier noch ein paar Informationen dazu. Die Rayonmarken waren ab Ausgabe im Okt. 1850 bis Ende Sept. 1854 zur Deckung der Brieftaxen zugelassen. Für den Druck der gelben Rayon II wurden im Laufe der wenigen Jahre 7 Drucksteine hergestellt und insgesamt geschätzte 7 Mio. Marken gedruckt. Die Marke auf dem Neunkirch-Brief ist vom ersten Druckstein, dem A1. Von diesem Stein wurden nur 4 % aller gelben Rayon II gedruckt.

Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
SH-Sammler Am: 20.10.2021 05:22:57 Gelesen: 23998# 110 @  
Hallo Forumleser,

heute mal keinen Brief aus meinem Hauptsammelgebiet Schaffhausen. Er übt für mich aber trotzdem seinen Reiz aus. Der Brief ist mit einer hellblauen Rayon I des Drucksteins M-O, Typ 36 frankiert.

Warum wurde der Wechsel von der dunkelblauen Rayon I zur hellblauen Farbe vorgenommen? Die Postdirektion bemängelte, dass die meist schwarzen Abstempelungen auf der dunkelblauen Rayon I nur schlecht sichtbar sind, dass damit einem Missbrauch resp einer doppelten Verwendung der Marken Vorschub geleistet wird. Das war sicher ein guter Grund für den Wechsel zur hellblauen Farbe. Den Drucker wird es zusätzlich gefreut haben. So konnte er einen Druckvorgang einsparen. Aus dem 3-Farbendruck Dunkelblau, dem schwarzen Hintergrund mit Randlinien sowie dem Rotdruck des Wappens wurde ein 2 Farbendruck hellblauer Hintergrund mit Randlinien plus Rotdruck. Also eine satte Einsparung von 33% und eine schnellere Fertigung und Ablieferung der Marken. Ob er dafür weniger entlöhnt wurde, weiss ich allerdings nicht.

Nun aber der Brief:



Zug, 25. September, (1851 - Jahr nicht lesbar), an Titl. Hochgeehrten, Hochwohlgebo(h)renen Herrn Herrn Landammann Wyrsch in Buochs, Cant. Unterwalden.
Buochs liegt zu Zug im ersten Distanzrayon (von 48 km). Der Brief ist korrekt mit 5 Rappen frankiert. Rückseitig ist ein Leitstempel von Luzern, die Jahreszahl dort ist leider verschwommen. Da jedoch ab 1. Jan. 1852 der Brief 10 Rappen gekostet hätte, steht für mich das Jahr 1851 fest.

Und weil dieses Thema von den Rayon Marken handelt...

Die hellblaue Rayon I löste frühestens ab März 1851 die dunkelblaue Rayon I aus dem Jahr 1850 ab. Für den Druck der hellblauen Rayon I wurden 9 Drucksteine hergestellt und insgesamt geschätzte 5 Mio. Marken gedruckt. Die Marke auf dem Zuger Brief ist vom Druckstein M, dem missglückten resp nach kurzer Zeit unbrauchbar gewordenen Druckstein. Von diesem Stein wurden nur etwa 1,2% aller hellblauen Rayon I gedruckt.

Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
SH-Sammler Am: 22.10.2021 04:03:05 Gelesen: 23815# 111 @  
Hallo Forumleser

Ich fahre fort mit den 3 Typen der Rayon III, rot. Vorerst etwas zur Geschichte dieser Marken.

Mit der Währungsreform per 1. Jan. 1852 (siehe Beitrag zur Rayon II, gelb) wurde eine neue Portostufe zu 15 Rappen / 15 Centimes eingeführt. So erhielt der Drucker Durheim zu Bern den Auftrag, ca. 600’000 Marken für die deutschsprachige Schweiz mit der Wert-Bezeichnung Rp. herzustellen. Mit gleichem Auftrag wurden auch ca. 400’000 Marken für die französischsprachige Schweiz mit der Bezeichnung Cts. bestellt.

Das war im Grunde genommen eine Bestellung mit kleinem Liefervolumen. Die Regierung war der Ansicht, relativ bald die neusten Marken mit “Sicherheitspapier”, den sitzenden Helvetia ungezähnt (Strubelmarken mit Seidenfaden) einführen zu können. Heute wissen wir, dass es bei der Herstellung der Strubelmarken Probleme gab, welche zu verspäteter Lieferung führte.

Zurück zur Rayon III. Nach dem Druck der ersten “Rappen” – Version wurde das Rp. abgeschabt und durch Cts. für die französischsprachige Version ersetzt. Diese zwei Typen der Rayon III standen ab 1. Januar 1852 nach der Währungsreform zur Verfügung.

Sehr bald erkannte die Regierung, dass infolge der “Strubel-Probleme” mit einer Verknappung der 15 Rappen Werte zu rechnen war. So bestellte die Regierung weitere 2 Millionen Stück der Rayon III, jedoch nur noch in deutschsprachiger Ausführung. Jetzt hatte der Drucker ein Problem. Er hatte den Druckstein mit den Rp. für die Cts. verwendet, es gab keinen Rp.–Druckstein mehr!

Er musste also schleunigst einen neuen Druckstein herstellen, welchen er (wie bisher schon) vom Druckstein der Ortspost-Marken umkopierte. Dabei wurde die Zahl 15 etwas grösser gemacht als bei der ersten Auslieferung. Für uns Philatelisten ist dies ein einfaches Merkmal zur Unterscheidung der beiden Rp. – Marken. Diese dritte Version der Rayon III wurde ab ca. Mitte bis Ende April 1852 an den Postschaltern verkauft, bisheriges Frühdatum ist der 15.04.1852.

Hier die Scans der drei Typen mit den Nummern Zumstein 18, 19, 20 (Michel 10, 11, 12).



Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
SH-Sammler Am: 24.10.2021 15:45:53 Gelesen: 23582# 112 @  
Hallo Forumleser,

für uns Philatelisten sind Einzelmarken das Eine, gelaufene Briefe mit Erklärung der Taxen usw. das Andere. So möchte ich zum Beitrag der Rayon III mit den 3 Einzelmarken doch auch noch je einen Brief zeigen;



Schaffhausen, 24. Februar 1852, Brief an Herrn Rechtsagent Gerber in Langenthal, BE

Distanz Schaffhausen - Langenthal “entlang der Postrouten” = ca. 90 km, seit 1. Januar 1852 im Briefkreis 3 (48km bis 120km) gelegen. Der einfache Brief ist mit 15 Rappen korrekt frankiert.

Der folgende Brief mit der “Centimes” ist nicht in meinem Besitz, gefallen würde er mir aber auch…



Ballaigü 7. Januar 1853, an Monsieur Paccard, im Hause Paccard & Bétems, Besitzer einer Glockengiesserei in Genève.

Die Distanz von Ballaigüs (Kanton Waadt) nach Genf ist ca. 70 km. Genf liegt somit im 3. Briefkreis, was mit 15 Rappen (Centimes) bezahlt werden musste.



SCHAFFHAUSEN, 9. 12. 1853 nach Schleitheim

Sehr späte Verwendung des Thurn & Taxis - Rundstempels auf Nachnahmebrief an Herrn Gemeindepräsident Stamm in Schleitheim.

Die Taxe für den doppelten Brief (½ bis 1 Loth) im Briefkreis 2 betrug 15 Rp, die NN-Provision 10 Rappen. Zusammen mit dem Nachnahmebetrag von 1.45 Fr. musste Gemeindepräsident Stamm für die Zeitschrift xxxniz – Courier 1.70 Fr bezahlen.

Hier bin ich auf Hilfe beim Entziffern des in Rechnung gestellten Produktes angewiesen. Wer kann den Namen des xxxniz Couriers lesen? Dem kundigen “Entzifferer” schon mal besten Dank.

Mit diesen 3 Briefen überlasse ich das Feld Euch Lesern, in der Hoffnung, dass auch Ihr Eure Schätze zeigt.

Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
Heinz 7 Am: 25.11.2021 23:26:23 Gelesen: 22688# 113 @  
@ SH-Sammler [#111]

Guten Abend Hanspeter,

ich tue mich schwer mit dem Lesen der Handschrift (Beitrag 112)...

Eine wunderschöne Nummer 20 (Michel Nr. 12), sehr breitrandig auf allen 4 Seiten (dreimal mit Trennlinien) und mit klarem "P.P."-Stempel ist viel wert. Kommt sie dann noch aus einer berühmten Sammlung, erwarten wir einen hohen Preis.



Die obige Marke wurde am 20.11.2021 in Zürich verkauft, an der 3. Erivan-Schweiz-Auktion (Los 33). Ein Zuschlagpreis von CHF 500 ist nun für dieses Los wirklich keine Überraschung. Nach Katalog hat die Marke zwar einen Wert von nur CHF 200 (Händler Katalog SBHV 2020), aber bei solchen Luxusstücken ist ein Aufpreis durchaus nicht ungewöhnlich und angemessen.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 06.01.2022 14:45:59 Gelesen: 21031# 114 @  
@ SH-Sammler [#77]

Hanspeter hat uns vor einer Weile die 2.5 Rappen-Marke französische Inschrift (= Poste Locale) bereits gezeigt und auch darauf hingewiesen, dass es die Marke mit Kreuzeinfassung gab, aber auch ohne. Die Zurichtung der Farben war äusserst schwierig (Rot- und Schwarzdruck erfolgten in separaten Arbeitsgängen). Schon geringe Verschiebungen hatten zur Folge, dass die Kreuzeinfassung nicht exakt die rote Hintergrundfarbe des Schweizer Wappens abgrenzte.

Sehr schön wird dies sichtbar an diesem Viererblock, der aktuell bei einem Schweizer Briefmarkenhändler angeboten wird. Honegger Philatelie, Schmerikon, bietet im Katalog 2022 Los 155 an.



Da die Marke an sich schon selten ist, erstaunt es nicht, dass dieser sehr seltene Viererblock einen hohen Preis kostet.

Heinz
 
10Parale Am: 26.10.2023 20:07:14 Gelesen: 2775# 115 @  
@ Heinz 7 [#114]

Die Rayon II Marken (10 Rappen SBK 16) schimmern wie Gold, wenn im Herbst die Sonne auf den Gipfeln der Alpen glüht.

Nach über einem Jahr Pause in diesem Themengebiet zeige ich einen schönen Brief, der am 14. September 1854 mit einer Raute und einem Stempel "KREUZSTRASSE" mit einer 10 Rappen Rayon II freigemacht wurde. Rückseitiger Kastenstempel von Aarau.

Vielleicht kann jemand die Empfängerzeilen lesen. Ein sehr schönes Kleinod.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 27.10.2023 18:31:58 Gelesen: 2742# 116 @  
@ 10Parale [#115]

zum Brief aus #115 gibt es einen aktuellen Befund (Constat) von Jean-Claude Marchand aus Genf. Der Brief wurde von einem berühmten Schweizer Auktionshaus in der Sammlung "Züriberg" angeboten.

Solch ein Befund gibt einem doch eine gewisse Sicherheit, ein echtes Stück vor sich liegen zu haben. Da auch von den Lesern hier keine Einwände vorgebracht wurden, freue ich mich um so mehr über das Stück. Schön wäre jetzt wirklich noch, könnte ich die Empfängeradresse entschlüsseln.

Liebe Grüße

10Parale


 
Gernesammler Am: 28.10.2023 14:25:01 Gelesen: 2675# 117 @  
@ 10Parale [#115]

hallo 10Parale,

ich lese, Gemeinde Ammern Baldingen und der Brief lief an die Holderbank im Kanton Aargau, ist aber ohne Gewähr.

Vielleicht gibt ja der Brieftext die richtige Antwort, den hattest Du ja nicht gezeigt.

Gruß Rainer
 
10Parale Am: 28.10.2023 16:30:45 Gelesen: 2667# 118 @  
@ Gernesammler [#117]

Holderbank ist eine Gemeinde im Kanton Aargau. Zur Zeit der Korrespondenz um die 300 Einwohner. Vielen Dank.

In habe nun im weiteren Verlauf herausgefunden, dass der Brief in Oftringen geschrieben wurde (siehe Scan). Dort gibt es auch einen Ortsteil Kreuzstrasse, was den Stempel erklären würde.

Die beiden Gemeinden liegen etwa 26 km voneinander entfernt.

Ich habe immer großen Respekt davor, Briefe zu öffnen, bzw. sie aus ihrer gemütlichen Lage (immerhin sind sie seit über 150 Jahre im Faltzustand!) zu befreien. Meistens bedanken sie sich damit, dass man sie nie mehr so hinkriegt, wie sie einmal waren. Im weitesten Sinne kann man so auch die Quantenmechanik erklären. Aber das ginge hier zu weit. Ich hatte Glück und der Brief ließ sich wieder in seinen transportablen Zustand zurückversetzen.

Liebe Grüße

10Parale


 

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