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Thema: Udo Angerstein / Philapress übernimmt Redaktion der philatelie
Richard Am: 11.08.2016 08:26:36 Gelesen: 22783# 1 @  
Zeitschrift philatelie - Neue Redaktion ab 1. Januar 2017

(BDPh) Der Bundesvorstand hat entschieden, die Redaktions- und Vermarktungsleistungen, das Einwerben von Anzeigen und philatelistischen Beilagen, an die PHILAPRESS Zeitschriften und Medien GmbH & Co. KG in Göttingen zu vergeben. Faire und transparente Gespräche haben zum Abschluss eines Vertrags ab dem 1. Januar 2017 geführt.

Verantwortlicher Redakteur ist künftig Herr Udo Angerstein Er hat langjährige Erfahrungen in der philatelistischen Redaktionsarbeit, in der Betreuung und Ausbau von Social Media Aktivitäten und wird auch weiterhin dafür sorgen, dass das Profil und die Alleinstellungsmerkmale der Zeitschrift erhalten bleiben: Eine Fachzeitschrift für alle Mitglieder des Verbandes, die als Schwerpunkt Fachbeiträge von privaten Autoren, häufig aus Arbeitsgemeinschaften, als Erstveröffentlichung anbietet.

Sie bringt regelmäßig eine sehr hohe Zahl von Fachartikeln namhafter und bekannter Autoren des In- und Auslandes und führt einen umfangreichen Termin- und Veranstaltungskalender. Zu großen Veranstaltungen, wie z.B. Messen und nationalen und internationalen Ausstellungen, gibt es ausführliche Vorberichte, auf weiteren Seiten finden sich Reportagen, Nachrichten, aktuelle Berichte aus dem Verbandsgeschehen sowie der Vorstandsarbeit und ein breit gestreutes Angebot seriöser Inserenten. Das bisher international wie national anerkannte Niveau der Zeitschrift soll erhalten bleiben.

Die Stiftung für Philatelie und Postgeschichte hat entschieden, ab 1. Januar 2017 nicht mehr als Herausgeber aufzutreten und den fachlichen Teil der Zeitschrift künftig durch Zuschüsse zu fördern.

Der BDPh hat mit dem Verlag, der Phila-Promotion GmbH, vereinbart, dass die Geschäftsverbindung zum Jahresende einvernehmlich eingestellt wird. Der BDPh wird künftig als alleiniger Herausgeber und wirtschaftlicher Träger der Zeitschrift fungieren.

Neben der grundsätzlichen Entscheidung für einen neuen Geschäftspartner ist der Verband auch künftig materiell in der Lage, bei weiter rückläufigen Mitgliedszahlen die Zeitschrift in gewohnter Weise mit 12 Ausgaben pro Jahr seinen Mitgliedern zur Verfügung zu stellen. Dabei ist berücksichtigt, dass die Förderung des philatelistischen Fachteils durch die Stiftung im Vergleich zu ihrem bisherigen Anteil als Mit-Herausgeber deutlich niedriger ist. Dabei war besonders wichtig eine Lösung zu finden, welche über die nächsten Jahre hinweg machbar und finanziell tragbar ist. Damit ist die Kernleistung des BDPh für seine Mitglieder für die Zukunft gesichert.

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Die Redaktion Philaseiten wünscht seinem Mitglied Udo Angerstein eine glückliche Hand und viel Erfolg mit der neuen philatelie !
 
zobbel Am: 11.08.2016 10:56:15 Gelesen: 22698# 2 @  
Hallo,

ich finde es schon bedenklich, dass sich die bei philatel. Zeitschriften erneut eine Konzentration ergibt:

Die Madsack-Gruppe kontrolliert nach
- DBZ (Schaper-Verlag) Auflage: 14.500
- BMS (Philapress) Auflage 19.000
jetzt auch faktisch noch das BDPh-Organ "philatelie" (Auflage: villeicht gerade noch 30.000)

Bleibt als journalistisch & finanziell unabhängig nur noch:

- Michel-Rundschau (Schwaneberger-Verlag) Auflage: unbekannt
- die DBR (PSBN-Verlag) Auflage: 15.000

Quellen:
http://www.zobbel.de/stamp/auflage.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_philatelistischer_Zeitschriften

Die Vielfalt nimmt weiter ab und den journalistischen und fachlichen Einfluss von Herrn Maassen wird man ab 2017 schmerzlich vermissen. Ich hoffe, er wird der "philatelie" als Fachautor erhalten bleiben!
 
22028 Am: 11.08.2016 11:36:16 Gelesen: 22659# 3 @  
Auch ich sehe diese Konzentration sehr kritisch, das wofür man den früheren Herausgeber oftmals kritisierte wird hier mit neuen Personen wiederholt. Warum wohl (meine Meinung) ist die Qualität von DBZ und BMS nicht mehr die beste oder zumindest zweifelhaft?
 
Nachtreter Am: 11.08.2016 14:05:37 Gelesen: 22582# 4 @  
Gibt es zwischen BMS und DBZ überhaupt noch einen Unterschied (außer dem Farbunterschied der ersten Seite?)

Dies fragt in die Runde

Nachtreter
 
22028 Am: 11.08.2016 14:09:07 Gelesen: 22579# 5 @  
@ Nachtreter [#4]

Ich glaube, kann mich aber auch irren, der Preis ist geringfügig anders und die Umschlagseite des BMS ist auf Glanzpapier, oder?
 
Helma Janssen Am: 11.08.2016 14:33:04 Gelesen: 22556# 6 @  
Philapress übernimmt doch gar nicht die philatelie. Herausgeber der Zeitschrift ist und bleibt der BDPh. An der Herausgeberschaft hat sich lediglich geändert, dass der BDPh ab 2017 alleiniger Herausgeber ist. Wie die philatelie gestaltet wird und wie der Inhalt ist, bestimmt der BDPh. Philapress stellt den Redakteur und übernimmt die Vermarktung.

Warum wartet ihr nicht erst einmal ab?
 
Hobbyphilatelist Am: 11.08.2016 21:40:17 Gelesen: 22429# 7 @  
Der Bundesvorstand hat entschieden, (...) das Einwerben von Anzeigen (...) an die PHILAPRESS Zeitschriften und Medien GmbH & Co. KG in Göttingen zu vergeben.

Da bin ich mal gespannt, wie das mit den Anzeigen funktionieren wird. In den beiden zu obigen Zeitungsgruppe gehörenden Fachzeitschriften findet man Inserate, die da nichts zu suchen haben.

So heißt es in diesen Inseraten: "Die Marken sind ungebr., ohne Falz, in sauberer Zähnung. Gebrauchte Marken sind mit einem sauberen Rundstempel versehen u. ohne Obl., sofern nicht als gepr. angegeben."
 
18609 Am: 12.08.2016 00:03:50 Gelesen: 22354# 8 @  
Es ist einfach nur traurig.

Wer weiß, wie diese Gruppe auf Veranstaltungen handelt, weiß auch wie die Philatelie nun vergewaltigt wird. Nach Jahrzehnten vielleicht ein Grund auszutreten und ein Abo bei einer guten Zeitschrift abzuschließen.
 
Hobbyphilatelist Am: 12.08.2016 08:53:53 Gelesen: 22275# 9 @  
@ 18609 [#8]

Es ist einfach nur traurig.

Es gab immer nur Mecker, weil die philatelie über die Phila-Promotion GmbH verlegt wurde und jetzt ist es auch nicht recht.
 
Heinz 1 Am: 12.08.2016 12:14:15 Gelesen: 22182# 10 @  
@ Helma Janssen [#6]

Das alles ist richtig Helma, aber die Zeitschrift wird in erster Linie vom Redakteur gemacht und gestaltet. Da ist die Zugehörigkeit zu den kommerziellen Fachzeitschriften meines Erachtens eben zu Nah. Besonders die Anzeigen und deren Inserenten in der „philatelie“ sind sicher sehr interessant für die Madsack-Gruppe. Denn da wird das Geld verdient und deshalb hat die Gruppe den Redakteur gestellt und übernimmt die Vermarktung.

Mit den redaktuellen Inhalt hat die Gruppe nichts zu tun. Da muss der BDPh selber sehen wie er diese zusammen bekommen. Da denke und befürchte ich, dass sich neben Maasen auch andere Autoren mit Artikeln zurückhalten werden.

Heinz
 
Hobbyphilatelist Am: 12.08.2016 20:38:27 Gelesen: 22055# 11 @  
@ Heinz 1 [#10]

Die beiden Zeitungen sind doch redaktionell in Ordnung.

Das einzige was stört, sind die von mir erwähnten Anzeigen. Hier hätte auch der BDPh auf den Verlag einwirken können, denn es wirft ein schlechtes Licht auf diesen, wenn im gleichen Verlag die "philatelie" und die zwei Fachzeitschriften mit solchen dubiosen Anzeigen erscheinen.

Auch jetzt können die BDPh-Oberen noch auf den Verlag einwirken. Ob sie es machen?

@ Heinz 1 [#10]

Da denke und befürchte ich, dass sich neben Maasen auch andere Autoren mit Artikeln zurückhalten werden.

Wie kommen Sie denn darauf?
 
0nickyet Am: 12.08.2016 22:31:39 Gelesen: 21992# 12 @  
Die 'philatelie' lässt sich doch mit den kommerziellen Zeitschriften (BMS, DBZ, Michel Rundschau) überhaupt nicht vergleichen. Letztere zielen auf Neuheiten-Sammler/innen und Tauschtags- und Messebesucher/innen, während erstere ein philatelistisches Fachprofil hat. Daher ist es abwegig zu erwarten, dass eine Angleichung stattfindet, nur weil der Verlag gewechselt wird.

Was mich an der 'philatelie' immer ein bisschen gewundert hat, war die Abgeschlossenheit. Die Mitglieder des Verbandes, dessen Organ sie ist, sind kaum aktiv einbezogen worden. Sollte hier eine Öffnung stattfinden, wäre das sehr zu begrüßen.
 
Richard Am: 13.08.2016 09:02:34 Gelesen: 21918# 13 @  
philatelie-Redaktion geht ab 2017 zum Philapress-Verlag

(aijp) Insider wussten, dass die Verträge mit dem bisherigen Dienstleister, dem Phil*Creativ Verlag in Schwalmtal, sowie mit dem Schriftleiter, Wolfgang Maassen, Ende 2016 ausliefen. Ebenso, dass die Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte bereits Ende 2015 beschlossen hatte, sich als Herausgeber der Zeitschrift „Philatelie und Postgeschichte“, einer ständigen Beilage zur BDPh-Zeitschrift „philatelie“, zurückzuziehen. Am 11. August 2016 gab der BDPh nun auf seiner Internetseite bekannt, dass der Bundesvorstand entschieden habe, die „Redaktions- und Vermarktungsleistungen, das Einwerben von Anzeigen und philatelistischen Beilagen, an die PHILAPRESS Zeitschriften und Medien GmbH & Co. KG in Göttingen zu vergeben.“

Was mit Vermarktungsleistungen gemeint ist, bleibt in der Mitteilung offen. Internetkreise spekulieren bereits, ob die „philatelie“ künftig nicht nur digital (wie schon seit zwei Jahren), sondern auch gedruckt auch außerhalb des Verbandes, also im Freiverkauf, erhältlich sein werde. Tatsache ist – und dies betonen zahlreiche Stimmen –, dass es mit diesem Schritt zu einer weiteren Ballungs- und Konzentrationsdichte philatelistischer Fachzeitschriften im Besitz bzw. in der Betreuung durch den Philapress-Verlag kommt, was möglicherweise Gegenstand einer kartellrechtlichen Untersuchung sein könnte. Auch die einseitige Bezuschussung einer einzigen Fachzeitschrift mit einem nennenswerten Betrag durch die Stiftung erscheint nicht nur Konkurrenten einer Nachfrage wert.

Der BDPh kündigt an, dass es auch künftig bei dem „bisher international wie national anerkannten Niveau der Zeitschrift“ bleiben solle, was letztlich auch nahelegt, dass die bisherige Redaktion – Wolfgang und Claudia Maassen haben diese 28 Jahre betreut – ihre Arbeit so schlecht auch nicht gemacht haben kann. Der bisherige Schriftleiter bestätigte allerdings auf Anfrage, dass der BDPh-Vorstand, zumal dessen Präsident, weder mit ihm noch mit dem Phil*Creativ Verlag ein Gespräch in dieser Sache geführt habe. Nur der Schatzmeister, Walter Bernatek, habe sie aufgefordert, ein Angebot abzugeben, ohne dass es je eine Ausschreibung gegeben hätte. Offenbar hat es also keine offene Ausschreibung gegeben, so dass auch andere Verlage keine Chance hatten, sich zu bewerben. Ergänzend teilte der BDPh noch mit, dass sich der Verband ebenfalls von der bisherigen Vertriebsfirma, der Phila Promotion GmbH, trennt und künftig selbst als alleiniger Herausgeber und wirtschaftlicher Träger der Zeitschrift fungiert. Ob sich letzteres juristisch mit der Gemeinnützigkeit des Verbandes verträgt oder diese gar in Gefahr bringt (wie es frühere Schatzmeister des BDPh stets gesehen haben), wird die Zukunft erweisen.

So oder so: für die „philatelie“ geht eine Ära zu Ende, die die Verbandszeitschrift zur deutschen Fachzeitschrift mit der höchsten Auflage und größten Anerkennung geführt und aus dem ehemaligen Mitteilungsblatt des BDPh eine lesenswerte Zeitung gemacht hat. Udo Angerstein vom Philapress-Verlag soll künftig als verantwortlicher Redakteur dafür sorgen, dass das Blatt weiterhin gut beim Leser ankommt.
 
Baber Am: 13.08.2016 09:40:01 Gelesen: 21902# 14 @  
@ 0nickyet [#12]

Die Mitglieder des Verbandes, dessen Organ sie ist, sind kaum aktiv einbezogen worden. Sollte hier eine Öffnung stattfinden, wäre das sehr zu begrüßen.

Diese Gefühl habe ich leider auch. Während fast alle meine Leserbriefe an die österr. Briefmarkenzeitung "Die Briefmarke" veröffentlicht wurden, ist bisher keiner meiner Leserbriefe an die "Philatelie" abgedruckt worden.

Gruß
Baber
 
22028 Am: 13.08.2016 10:34:31 Gelesen: 21862# 15 @  
@ 0nickyet [#12]

Wie stellst Du Dir denn eine Einbeziehung vor? Im BDPh Forum konnte und kann noch immer über die Philatelie diskutiert werden, nur leider ist dies meist in destruktive Kritik übergegangen. Jeder kann / konnte sich aktiv mit Fachbeiträgen beteiligen, nur leider taten/tun das die wenigsten.
 
22028 Am: 13.08.2016 10:37:59 Gelesen: 21859# 16 @  
@ Baber [#14]

Auf die Veröffentlichung von Leserbriefen gibt es bei keiner Zeitschrift ein Recht. Kann ja sein, dass das Österreichische Fachorgan nur 2 Leserbriefe je Ausgabe bekam, da ist es ein einfaches die zu veröffentlichen. Man kann aber schon davon ausgehen, dass die Redaktion die Leserbriefe liest und die Vorschläge je nach Inhalt bei zukünftigen Ausgaben berücksichtigt. Kommt halt immer auf den Inhalt/Thema des Leserbriefes an. Platz ist ja auch ein Thema, das berücksichtigt werden muss.
 
Hobbyphilatelist Am: 13.08.2016 11:25:41 Gelesen: 21833# 17 @  
@ Richard [#13]

Insider wussten, dass die Verträge mit dem bisherigen Dienstleister, dem Phil*Creativ Verlag in Schwalmtal, sowie mit dem Schriftleiter, Wolfgang Maassen, Ende 2016 ausliefen.

Ja – der alte Vorstand hat kurz vor seinem Ende schnell noch die Verträge verlängert.

Tatsache ist – und dies betonen zahlreiche Stimmen –, dass es mit diesem Schritt zu einer weiteren Ballungs- und Konzentrationsdichte philatelistischer Fachzeitschriften im Besitz bzw. in der Betreuung durch den Philapress-Verlag kommt, was möglicherweise Gegenstand einer kartellrechtlichen Untersuchung sein könnte.

Die Philatelie – ich meine das Hobby Philatelie – ist unbedeutend für die Wirtschaft, so daß keine kartellrechtlichen Untersuchungen erfolgen werden.
Zudem gibt es ja noch die Deutsche Briefmarken-Revue und die Michel-Rundschau.

Ergänzend teilte der BDPh noch mit, dass (…) der Verband (…) selbst als alleiniger Herausgeber und wirtschaftlicher Träger der Zeitschrift fungiert. Ob sich letzteres juristisch mit der Gemeinnützigkeit des Verbandes verträgt oder diese gar in Gefahr bringt (wie es frühere Schatzmeister des BDPh stets gesehen haben), wird die Zukunft erweisen.

Gerade diese Konstruktion ist unschädlich für die Gemeinnützigkeit. Ansonsten würde mit einem wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb die Gemeinnützigkeit wackeln.
 
Dittmar Wöhlert Am: 13.08.2016 14:00:20 Gelesen: 21771# 18 @  
Zur Problematik der Gemeinnützigkeit möchte ich auf folgenden Link hinweisen:

http://www.vereinsbesteuerung.info/selbstlos.htm
 
Hobbyphilatelist Am: 13.08.2016 23:03:56 Gelesen: 21624# 19 @  
@ sirius72 [#18]

Solche Urteile lassen sich nicht 1:1 auf andere Vereine übertragen.
 
0nickyet Am: 14.08.2016 11:18:14 Gelesen: 21517# 20 @  
@ 22028 [#15]

Jeder kann / konnte sich aktiv mit Fachbeiträgen beteiligen, nur leider taten/tun das die wenigsten.

Wer redaktionelle Erfahrung hat, weiß, dass der simple Aufruf zu Beiträgen nicht ausreicht. Erstens benötigen Autoren einen zündenden Anlass für die Schreibaktivität, und zweitens will eine Redaktion nie "irgendetwas" veröffentlichen, sondern hat - gerade bei der 'philatelie' - klare Vorstellungen über Niveau, Umfang, Zielgruppe etc.

Eine Einbeziehung der Mitgliedschaft benötigt also systematische Organisation. Nun ist der BDPh ein Verband, der aus zahlreichen Arbeitsgemeinschaften und Ortsgruppen besteht. Ob man nun thematische Wettbewerbe ausruft, oder im Rotationsverfahren bestimmte Themen oder Regionen anspricht - da gäbe es viele Möglichkeiten. Man müsste aktiv an die eigenen Gliederungen herantreten.

Und ganz wichtig: Man benötigt redaktionelle Betreuung, weil Artikel nie "fertig" eingereicht werden. Statt einfach abzulehnen, muss man Autoren auch Hinweise zur Nachbesserung der Artikel geben. Das vermeidet Frustrationserlebnisse.
 
Lars Boettger Am: 14.08.2016 13:35:08 Gelesen: 21462# 21 @  
@ 0nickyet [#20]

Ich erinnere mich an die Aussage von Herrn Maassen, dass der Wunsch zur aktiven Mitgestaltung immer da war (etwas fordern ist einfach), aber die Umsetzung nie klappte (da hätte man ja was tun müssen). Grundsätzlich kann jeder Sammler mit einem Artikel an die Redaktion heran treten. Wenn der Artikel in das Konzept der Zeitschrift passt bzw. von allgemeinem Interesse war, dann wurde er auch veröffentlicht.

Beste Grüße!

Lars
 
Richard Am: 15.08.2016 09:40:14 Gelesen: 21260# 22 @  
@ zobbel [#2]

Zu einem weitgehend identischen Beitrag im Forum des BDPh hat dessen Vorstand Uwe Decker wei folgt geantwortet:

Eine recht eigenwillige Interpretation, die in großen Teilen sachlich falsch ist.

Der Bund Deutscher Philatelisten ist künftig alleiniger Herausgeber und wirtschaftlicher Träger der Zeitschrift, die gerade damit durch keinen Dritten kontrolliert wird.

Es wird die Vermarktung der Anzeigen und die Redaktion an einen Dienstleister vergeben. Die redaktionelle Gestaltung erfolgt nach den Vorgaben des BDPh. Dabei sollen die bisherigen Autoren aus dem In- und Ausland, die zum Großteil auch aus den ArGen des BDPh stammen, weiterhin zum Einsatz kommen.

Bei einer Auflage von "gerade noch 30.000" würden sich tausende Mitglieder monatlich beschweren, da sie das Heft nicht erhalten.


Schöne Grüse, Richard
 
zobbel Am: 15.08.2016 20:47:01 Gelesen: 21087# 23 @  
Worauf ich antwortete:

Herr Decker,

gerne korrigiere ich mich (das mit den "gerade noch 30.000" war wirklich provokant, ich geb's zu): tatsächlich dürften es wohl 36.000 bis 37.000 sein. Die Anzeigenpreisliste von PhilaPromotion für 2016 (Stand Oktober 2015) http://www.philcreativ.de/transfer/PhMd.pdf nennt "Auflage: ø 38.000 Exemplare". Über welchen Zeitraum dieser Durchschnittswert gebildet wurde steht aber nicht dabei; dass die Mitgliederzahl unseres Verbandes weiterhin stetig sinkt (und weiter sinken wird) brauche ich nicht weiter auszuführen. Spätestens wenn PhilaPress für 2017 eine Anzeigenpreisliste präsentiert kennen wir aktuellere Zahlen.

Interessant finde ich, dass Sie hier keine Zahl nennen (was Ihnen ja leicht möglich wäre).


Zum Kernpunkt: Ich glaub nicht, dass der BDPh die Verträge oder das Redaktionsstatut offenlegen wird. Und was auf dem Papier steht, ist ja auch nur ein Teil der Realität. Dass PhilaPress sich jeden einzelnen Artikel oder Kommentar absegnen läßt, oder jede Anzeige dem BDPh-Präsidium vorlegt, kann ich mir nicht vorstellen. So bestimmt der Verband vielleicht die grobe Ausrichtung und muß im Nachhinein nachsteuern. Wird sich der Chefredakteur dann eher seinem Arbeitgeber oder dem Verband verpflichtet fühlen? Etwas Abstand tut ja eigentlich gut, aber die redaktionellen und finanz. Interessen des Madsack-Konzerns (insbes. beim Schutz der eigenen Titel DBZ und BMS) könnten ja auch mal in Konflikt mit den Verbandsinteressen, ja sogar den Sammlerinteressen (!), geraten.

Auch ich war nicht immer mit Herrn Maassens Arbeit voll zufrieden. Aber ich kenne ihn (als Leser der "philatelie" und seiner anderweitigen Schriften) als integren Redakteur, als Vollblut-Philatelisten, dem Hobby und auch dem Verband verpflichtet, immer auch mit eigener Meinung, und (meistens) mit dem nötigen Abstand zu den Interessensgrüppchen, oder denen, die von sich glauben, mehr als das eigene Interesse zu vertreten.

Herrn Angerstein kenne ich nicht, sein Wirken ist mir bisher nicht sonderlich aufgefallen. Vielleicht bringt er ja neuen Ideen mit? Mal seh'n ...

PS: Man erinnert sich ja noch an Herrn Riese. Warum der wohl nicht mehr Chefredakteur beim BMS ist?
 
Richard Am: 04.09.2016 09:05:17 Gelesen: 20708# 24 @  
(DBZ) - Im September steht der Deutsche Philatelistentag mit der Hauptversammlung des Bundes Deutscher Philatelisten auf dem Programm. Die Veranstaltung verspricht spannend zu werden, denn im BDPh ist reichlich viel in Bewegung geraten.

Der 2013 gewählte Vorstand hat an zahlreichen Stellschrauben gedreht. In erster Linie hing dies damit zusammen, dass der organisierten Philatelie das Geld auszugehen droht. Der BDPh muss mit sinkenden Beitragseinnahmen kämpfen, weil die Zahl der Mitglieder zurückgeht. Zugleich kann die Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte nicht mehr so viel Geld ausschütten wie in der Vergangenheit, weil die seit nunmehr rund 13 Jahren anhaltende Niedrigzinsphase die Erträge aus dem angelegten Vermögen schmälert. Zudem gehen die Auflagen der Zuschlagsmarken zum Tag der Briefmarke zurück. Alle Entscheidungen, die in der Vergangenheit getroffen wurden und die noch zu treffen sind, muss man vor diesem Hintergrund betrachten. Über eine dieser Entscheidungen haben wir in Heft 19/2016 Ihrer DBZ berichtet.

Ab 2017 übernimmt der Philapress Verlag, der auch die DBZ erstellt, die redaktionelle Verantwortung und die Anzeigenvermarktung des Verbandsorganes. Interesse daran haben die Verantwortlichen von Philapress schon seit mehr als zehn Jahren bekundet; der Autor dieser Zeilen war dabei, als der frühere Geschäftsführer, Werner Peter Rühling, Vorstandsmitglieder des BDPh eindeutig gebeten hat, ein Angebot abgeben zu dürfen. Allein der BDPh-Vorstand reagierte nicht darauf.

Der 2013 in Heidenheim gewählte Vorstand bat dagegen um ein Angebot. Die Offerte von Philapress war besser als die Angebote der Wettbewerber, sodass Philapress den Zuschlag erhielt. Etwas marktwirtschaftlich ganz Normales. Über die Ersparnisse, von denen die BDPh-Mitglieder profitieren, wird der BDPh-Vorstand sicher auf der Hauptversammlung in Wittenberg 2017 berichten.

Ebenso sicher kann man sagen, dass durch die Entscheidung die Leistungen für die Mitglieder unverändert bleiben. Natürlich wird es eine kleine Reform geben, wird die eine oder andere Stellschraube gedreht. Selbstverständlich geschieht dies mit Bedacht. Dafür spricht, dass auch die Verhandlungen länger gedauert haben, als von beiden Seiten ursprünglich erwartet worden war.

Ihre
DBZ-Redaktion

(Quelle: DBZ-Rundbrief 9/2016, auszugsweise)
 
Journalist Am: 10.09.2016 20:47:46 Gelesen: 20548# 25 @  
@ Richard [#24]

Hallo Richard und an alle,

die Teilaussage von der DBZ-Redaktion
"Die Offerte von Philapress war besser als die Angebote der Wettbewerber, sodass Philapress den Zuschlag erhielt" entspricht nicht den Tatsachen.

Dazu möchte ich als einer der im Impressum der philatelie genannten freien Mitarbeiter folgende Informationen mitteilen:

Am 6.9.2016 hat die Bundesgeschäftsstelle an mich und vermutlich an alle anderen freien Mitarbeiter der philatelie folgendes Schreiben (2 Seiten) verschickt:



Seite 2



Am 8.9.2016 erhielt ich von Herrn Maassen folgende Mail:



Seite 2



Diese Mail enthielt außerdem einen Anhang Decker472.rtf mit folgenden Inhalt



Wie der email von Herrn Maassen zu entnehmen ist, zitiere ich hier noch einmal den 2. Absatz:

"Es besteht keine Notwendigkeit, an dieser Stelle die Details zu vertiefen, die zu diesem vom BDPh-Vorstand mehrheitlich gewünschten und von Herrn Decker veranlassten Wechsel geführt haben. Es hat keine Aussschreibung der Zeitschrift gegeben, von Herrn Decker wurde nur der Philapress-Verlag angefragt. Mit uns - auch mit mir - wurde in dieser Sache zu keiner Zeit seitens des Präsidenten ein Wort gewechselt, obwohl dazu vielfach Gelegenheit bestand. Dass wir dennoch ein durchaus konkurrenzfähiges Angebot abgegeben haben, verdanken wir der Aufforderung des BDPh-Schatzmeisters Walter Bernatek. Aber es wurde nicht berücksichtigt."


Soweit die Fakten - jeder mag sich daher eine eigene Meinung über diese Vorgänge bilden. Ich bin gespannt wie es weiter geht und werde Euch natürlich diesbezüglich auf dem Laufenden halten.

Viele Grüße Jürgen
 
Eric Scherer Am: 11.09.2016 00:06:58 Gelesen: 20434# 26 @  
Ich bin eher erstaunt über einen Satz im Schreiben von Herrn Maassen, den ich in dieser Schriftlichkeit nicht erwartet hätte.
 
22028 Am: 11.09.2016 12:43:23 Gelesen: 20332# 27 @  
@ 8049home [#26]

Und welcher Satz war das?
 
0nickyet Am: 11.09.2016 19:15:04 Gelesen: 20236# 28 @  
@ Journalist [#25]

Solange die tatsächlich abgegebenen Angebote nicht veröffentlicht werden, sind das alles haltlose Behauptungen, denn "durchaus konkurrenzfähiges Angebot" kann durchaus "teurer" oder "schlechter" heißen.

Wie in diesem Konflikt üblich, werden mal wieder nur Nebelkerzen geworfen. Der Effekt wird gewiss keine Schubumkehr in den Mitgliederzahlen des BDPh sein.
 
Benjamin Voigt Am: 11.09.2016 19:34:40 Gelesen: 20214# 29 @  
@ Journalist [#25]
@ 0nickyet [#28]

Wenn man einen neuen Weg gehen möchte, macht es manchmal schon Sinn die Redaktion / den Verlag komplett zu tauschen. Da bringt ein konkurrenzfähiges Angebot der derzeitigen Redaktion dann wenig/nichts - so meine Meinung.

Da kann man die "scheidende" Seite schon verstehen, das Sie "enttäuscht/traurig" ist und Arbeitsplätze verloren gehen, auf der anderen Seite muss man aber auch sagen das ein Kurswechsel in solcher Größenordnung nur dann funktioniert, wenn man sich von altem Ballast trennt.

Ich bin gespannt auf die "Philatelie" unter neuer Redaktion, nach einer gewissen Einarbeitungszeit kann man ja auch Pro/Contra gegenüberstellen, an die freien Journalisten appelliere ich über eine konstruktive Zusammenarbeit mit der neuen Redaktion nachzudenken und nicht direkt zu blockieren.

Beste Grüße

Benjamin Voigt
 
drmoeller_neuss Am: 12.09.2016 08:31:23 Gelesen: 20106# 30 @  
Der Schriftverkehr zeigt, dass sowohl der scheidende Schriftleiter Wolfgang Maassen vom PhilCreativ-Verlag als auch sein Nachfolger, Udo Angerstein den Wechsel professionell angehen, und allen im Interesse der Philatelie daran gelegen ist, die freien Autoren bei der Stange zu halten.

Ganz so ausgegrenzt war der PhilaCreativ Verlag auch nicht, wie es Wolfgang Maassen darstellt. Die Anfrage vom BDPh-Schatzmeister Walter Bernatek kam wohl nicht privat aus Höflichkeit, sondern aus dem BDPh-Vorstand und war ernst gemeint.

Nach 28 Jahren tut ein neuer Herausgeber der "Philatelie" sicher gut, ohne damit den Verdienst von Wolfgang Maassen schwächen zu wollen. In Zeiten sinkender Mitgliederzahlen und schwindender Fördermittel habe ich Verständnis für den BDPh-Vorstand, sich von finanziellen Aspekten leiten lassen. Wenn ich den Umfang der Inserate in der "Philatelie" mit denen anderer kommerzieller Fachzeitschriften vergleiche, sehe ich durchaus noch Potential, vor allem bei dem Fachhandel und auch privaten Sammlern, die bislang kaum in der "Philatelie" inseriert haben. Mehr Anzeigeneinnahmen können gesunkene Fördermittel auffangen und damit der "Philatelie" den gleichen Umfang wie bisher ermöglichen.

Wir sollten der neuen Redaktion eine faire Chance geben, und nicht alles gleich kaputtreden.
 
Cantus Am: 12.09.2016 21:10:21 Gelesen: 19963# 31 @  
Ich hätte in der Vergangenheit gerne in den Rubriken "Suche" oder "Tausch" inseriert, das damit verbundene Verfahren empfinde ich aber als abschreckend. So bin ich eben ins Internet und zu Zeitschriften wie der DBZ ausgewichen. Es bleibt nun abzuwarten, ob die neue Redaktion auch in diesem Bereich sinnvolle Änderungen herbeiführt.

Viele Grüße
Ingo
 
mausbach1 (RIP) Am: 13.09.2016 08:30:06 Gelesen: 19879# 32 @  
@ Cantus [#31]

Eine unbürokratische Neuregelung wäre SEHR zu begrüßen! Das bisherige Verfahren erinnert doch an das alte preußische Verfahren an/auf/bei Ämtern: Name, hat Er gedient, Dienstgrad, Begehr, raus. :-(

Hoffen wir das Beste.

Schönen Tag
Claus
 
Richard Am: 28.09.2016 09:17:07 Gelesen: 19576# 33 @  
Änderung der philatelie Redaktion

Von Alfred Schmidt

Wie Sie der philatelistischen Fachpresse entnehmen konnten, wird die Redaktion der BDPh-Zeitschrift philatelie ab 2017 durch den Philapress Verlag in Göttingen übernommen. Mir ist klar, dass diese Entscheidung recht unterschiedlich aufgenommen wird. Die mehrheitliche Entscheidung des Bundesvorstandes muss jedoch, auch wenn viele (mich eingeschlossen) um die Beibehaltung des hohen Standards besorgt sind, nunmehr umgesetzt werden. Vorausgegangen war eine gemeinschaftliche Kündigung des bisherigen Redaktionsvertrages durch Stiftung, BDPh und Philapromotion aufgrund der Stiftungsentscheidung, künftig nicht mehr als Herausgeber zu fungieren. Der BDPh, ab 2017 alleiniger Herausgeber, hat sich daraufhin für ein Angebot des Philapress Verlages entschieden.

Ich möchte an dieser Stelle Wolfgang Maassen und seinem Team für die lange und erfolgreiche Redaktionstätigkeit danken. In dieser Zeit sind viele Beiträge veröffentlicht worden, die von den ArGen eingesandt wurden. Auch durch die Rezensionen und durch die von der Bundesstelle zugearbeitete Seite zu den ArGe-Rundbriefen wurde Werbung für die ArGen gemacht und so mancher Sammler zu einer Mitarbeit in einer ArGe angeregt.

(Quelle: BDPh ArGe Rundmail September 2016)
 
Richard Am: 21.10.2016 17:02:36 Gelesen: 19197# 34 @  
BDPh Newsletter vom 19.10.2016:

Hintergründe über den Wechsel der Redaktion unserer Verbandszeitschrift philatelie kurz zusammengefasst:

Ende 2015 ist der BDPh in eine schwierige Situation gekommen, als die Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte ihre Mitherausgeberschaft der Zeitschrift philatelie gegenüber allen Vertragspartnern kündigte. Diese wird künftig noch mit einem Zuschuss gefördert, der jedoch deutlich geringer ist, als der bisherige finanzielle Beitrag. Wir mussten uns dieser Kündigung bei Phil*Creativ GmbH als Redaktion und bei Wolfgang Maassen als Schriftleiter anschließen und haben parallel nach einer Alternativlösung gesucht – und gefunden. Das wurde übrigens u.a. von den Verbänden Bayern und Südwest bereits im Jahre 2012 gefordert und von einem damaligen Vorstandsmitglied geschickt über den Kündigungstermin 30.06. gezogen, was zu großer Verärgerung auch vieler anderer Mitgliedsverbände führte. Die damit verbundene automatische Vertragsverlängerung von 2013 bis 2016 hat mit Redaktion, Objektleitung, Schriftleitung und Anzeigenvermittlung zu einem Umsatz von grob geschätzt 1.000.000,- Euro bei der Phil*Creativ GmbH und Wolfgang Maassen geführt.

Bei der ersten Vertragsverhandlung mit der PHILAPRESS Zeitschriften und Medien GmbH & Co. KG waren vier Vorstandsmitglieder beteiligt und es bestand Einigkeit, dieses Gespräch fortzusetzen. Die von uns benötigte Kernleistung, die Redaktionsarbeit und die Vermarktung von Anzeigen und Beilagen, war mehr als 60% günstiger als die gesamten Dienstleistungen der Phil*Creativ GmbH und Wolfgang Maassen. Schatzmeister Walter Bernatek hat sich auf Grund seines durch die ArGe Brasilien entstandenen langjährigen guten und persönlichen Verhältnisses zu Wolfgang Maassen bereit erklärt, die Gespräche mit dem bisherigen Redaktionspartner, der Phil*Creativ GmbH/Wolfgang Maassen zu führen. Es war zu keinem Zeitpunkt vorgesehen, dass Präsident Uwe Decker diese Gespräche führt oder begleitet. Aufgrund des bereits vorliegenden Alternativangebots hat sich Wolfgang Maassen schwer getan, erhebliche Preiszugeständnisse für die Zukunft zu machen und erst nach nochmaliger Aufforderung durch Walter Bernatek ein Angebot abgegeben. Der Bundesvorstand hat bei Vorliegen aller Informationen und Fakten mehrheitlich entschieden, ab 2017 einen neuen Vertrag mit Philapress abzuschließen und die bisherige Geschäftsverbindung zu beenden.
 
Richard Am: 21.10.2016 17:03:38 Gelesen: 19193# 35 @  
Die ganze Wahrheit? … oder die andere Sicht der Dinge! - Eine Stellungnahme des Phil*Creativ Verlages zu den Ausführungen von BDPh-Präsident Uwe Decker zum „Wechsel der Redaktion … der Verbandszeitschrift philatelie“ (BDPh-Newsletter vom 19.10.2016)

Im zuvor genannten Newsletter verbreitet Herr Uwe Decker – nicht der BDPh ist der Verfasser – Aussagen, die unseres Erachtens unvollständig, aber auch die wirklichen Vorgänge, darstellungsverfälschend, zumindest verkürzend sind. Diese Ausführungen wurden von Herrn Decker nahezu wortgleich bereits am 15.9.2016 an die Vorsitzenden der Mitgliederverbände des BDPh, die Mitglieder des Bundesvorstandes und an die Bundesgeschäftsstelle verschickt.

Da sie nunmehr öffentlich verbreitet werden, sehen wir als Verlag die Notwendigkeit, diese Darstellung zu korrigieren und zu ergänzen, denn sie enthält weder alle relevanten Details noch sind vorgenommene Vergleiche sachgerecht.

Zum Originaltext von Uwe Decker, der nachfolgend jeweils satzweise in Kursivschrift wiedergegeben wird, woraufhin unsere Stellungnahme in roter Hervorhebung folgt.

Hintergründe über den Wechsel der Redaktion unserer Verbandszeitschrift philatelie kurz zusammengefasst:

Ende 2015 ist der BDPh in eine schwierige Situation gekommen, als die Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte ihre Mitherausgeberschaft der Zeitschrift philatelie gegenüber allen Vertragspartnern kündigte. Diese wird künftig noch mit einem Zuschuss gefördert, der jedoch deutlich geringer ist, als der bisherige finanzielle Beitrag.

Diese Aussage ist von uns in keiner Weise zu beanstanden.

Wir mussten uns dieser Kündigung bei Phil*Creativ GmbH als Redaktion und bei Wolfgang Maassen als Schriftleiter anschließen und haben parallel nach einer Alternativlösung gesucht – und gefunden.

Die angesprochene Parallelität ist nicht stimmig, denn die Kündigung der Stiftung bei Phil*Creativ traf erst Ende Juni 2016 ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte Herr Decker bereits Monate zuvor eine „Alternativlösung“ gesucht und gefunden. Ein Rückzug der Stiftung als Herausgeber legt – rein logisch gesehen – auch nicht automatisch den Zwang zu einer „Alternativlösung“ im Sinne einer anderen neu zu beauftragenden Redaktion nahe. Das eine hat erst einmal nichts mit dem anderen zu tun. Naheliegend wäre bestenfalls eine neue Ausschreibung über ein von in Frage kommenden Parteien anzubietendes Produkt gewesen. Eine solche Ausschreibung hat es nie gegeben und hat Herr Decker auch nie gegenüber dem Phil*Creativ Verlag, der die Zeitschrift seit 28 Jahren erfolgreich betreut, kommuniziert.

Das wurde übrigens u.a. von den Verbänden Bayern und Südwest bereits im Jahre 2012 gefordert und von einem damaligen Vorstandsmitglied geschickt über den Kündigungstermin 30.06. gezogen, was zu großer Verärgerung auch vieler anderer Mitgliedsverbände führte.

Uns ist nicht bekannt, dass 2012 von einer Verbands- oder Bundesvorstandsmehrheit gefordert wurde, den bisherigen Dienstleister zu wechseln. Uns ist aber über Herrn Michael Adler, der für die Vertragsverhandlungen resp. die Verlängerung zuständig und unser Ansprechpartner war, bekannt geworden, dass es den Wunsch der beiden von Herrn Decker genannten Verbände im BDPh war, Einsicht in die Verträge zu nehmen. Diesem Ansinnen wurde insofern entsprochen, als einzelne Mitglieder des Verwaltungsrates des BDPh Einsicht erhielten, aber Verschwiegenheit vereinbart wurde, da üblicherweise geschlossene Verträge nicht Gegenstand von Veröffentlichungen sind. Gleiches gilt ja übrigens auch für Gehälter von Angestellten der Bundesgeschäftsstelle. Über Phila Promotion wurde – soweit uns bekannt – damals ein weiteres Angebot eingeholt, das aber, so wurde uns mitgeteilt, deutlich über den Preisen lag, die wir angeboten hatten. Daraufhin fiel die Entscheidung zu unseren Gunsten.

Die damit verbundene automatische Vertragsverlängerung von 2013 bis 2016 hat mit Redaktion, Objektleitung, Schriftleitung und Anzeigenvermittlung zu einem Umsatz von grob geschätzt 1.000.000,- Euro bei der Phil*Creativ GmbH und Wolfgang Maassen geführt.

Abgesehen davon, dass Herr Decker hier einseitig sog. Umsatzzahlen in den Raum stellt, die zu Missverständnissen Anlass geben können, ist die genannte Zahl tatsächlich grob geschätzt. De facto liegt sie unter einer Million. Für zusammengerechnet drei Vollstellen plus Nebenkosten (Reise- und Arbeitsplatzkosten etc.). Welches Bild vermittelt eine Zahl, die z.B. die Versteuerung des Einkommens, Arbeitslöhne mit Lohnnebenkosten außer Acht lässt?

Damals hatte die „philatelie“ 84 Seiten Umfang und eine Leserzahl von 55.000. Die Anzeigenverwaltung der „philatelie“ brachte Phila Promotion, dem Verlag für den BDPh, auch Einnahmen. Und zwar in Höhe von etwas mehr als einer Million Euro (2013–2016). Es gab also nicht nur Ausgaben, sondern auch Einnahmen. Und diese waren höher als die Ausgaben für Phil*Creativ.

So wie es hier scheinbar faktenbezogen mit Schätzungen dargestellt wird, erhalten Unterstellungen Nahrung, als ob sich der Phil*Creativ Verlag oder dessen Schriftleiter an der „philatelie“ persönlich bereichert hätten. Dies hatte bereits Helma Janssen in einem Rundschreiben an einen größeren Empfängerkreis am 24. Juli 2016 verbreitet, als sie nach Erscheinen der Stiftungs-Stellungnahme zur Abberufung Uwe Deckers verbreitete:

„Der Schriftleiter Maassen hat es leider nicht für nötig befunden, den BDPh vorab zu informieren und Gelegenheit zu einer Stellungnahme zu geben. Das mag daran liegen, dass er als Schriftleiter, Redakteur und Objektleiter des (sic!) philatelie nicht unerheblich von den Stiftungsgeldern persönlich profitiert.“

Auch das entsprach nicht den Tatsachen. Der Schriftleiter der „philatelie“ wurde gemäß einem von den Herausgebern der Zeitschrift mit ihm vereinbarten Vertrag für seine Tätigkeit (Erstlektorat, Autorenbetreuung, Leserbriefe, zahllose eigene Autorenarbeiten, Repräsentation der „philatelie“ bei ebenso zahllosen Messen und Ausstellungen, Redaktionsreisen, Schlusslektorat) monatlich mit einem Betrag von 2.730 Euro bezahlt. Er hat also nicht, wie Helma Janssen es tendenziös ausdrückt, „unerheblich von Stiftungsgeldern persönlich profitiert“, sondern er war von den drei Herausgebern, die jeweils nur ein Drittel der genannten Summe zu zahlen hatten, beauftragt und wurde gemäß ihres angebotenen Entgeltes bezahlt. Eine sachliche und den Tatsachen entsprechende Darstellung sieht anders aus.

Alle Entgelte, die Phil*Creativ oder der Schriftleiter für ihre Arbeit erhalten haben, waren einvernehmlich vertraglich vereinbart und basierten stets auf branchenüblichen Tarifen.

Bei der ersten Vertragsverhandlung mit der PHILAPRESS Zeitschriften und Medien GmbH & Co. KG waren vier Vorstandsmitglieder beteiligt und es bestand Einigkeit, dieses Gespräch fortzusetzen.

Dies mag zutreffen, es entzieht sich unserer Kenntnis. Tatsache ist allerdings, dass jemand den Philapress-Verlag zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert haben muss. Denn dessen Angebot lag bereits vor, bevor wir am 6. April 2016 eine erste Anfrage von Walter Bernatek erhielten.

Die von uns benötigte Kernleistung, die Redaktionsarbeit und die Vermarktung von Anzeigen und Beilagen, war mehr als 60% günstiger als die gesamten Dienstleistungen der Phil*Creativ GmbH und Wolfgang Maassen.

Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Denn man kann nicht die heutige „philatelie“ (mit 20% geringerem Umfang als bis 2016) mit der früheren vergleichen, zumal auch die für die Zukunft erwünschten (= reduzierten) Tätigkeitsbereiche nicht mit denen vergleichbar sind, für die Phil*Creativ und der Schriftleiter bisher beauftragt waren. Zum einen wurde von Herrn Decker kein Objektleiter, aber auch kein Schriftleiter mehr gewünscht, da der BDPh künftig die Leitung der Zeitschrift in Eigenregie übernehmen und bestimmte Bereiche von Herrn Decker selbst bzw. vom neuen Geschäftsführer betreut werden. Zum zweiten basierten die Vertragsvereinbarungen von 2012 auf den vorhergehenden Verträgen (2008/2004), in denen noch andere technische Ausgangsbedingungen vorhanden waren und mit Kosten zu Buche schlugen, die nun – acht Jahre später – völlig anders zu kalkulieren waren.

Vergleichen kann man also nur die für die künftige „philatelie“ (mit geringerem Umfang und weit geringerer Auflage) eingebrachten Angebote. Wenn man schon einen Vergleich zwischen früherer 84-Seiten-philatelie und künftiger 64-Seiten-philatelie ziehen will, kann der Vergleich auch nur auf der Basis der Redaktionskosten erfolgen. Dann ist selbst das früher bezahlte Redaktionshonorar bei weitem keine 60% teurer als das künftig zu zahlende.

Schatzmeister Walter Bernatek hat sich auf Grund seines durch die ArGe Brasilien entstandenen langjährigen guten und persönlichen Verhältnisses zu Wolfgang Maassen bereit erklärt, die Gespräche mit dem bisherigen Redaktionspartner, der Phil*Creativ GmbH/Wolfgang Maassen zu führen. Es war zu keinem Zeitpunkt vorgesehen, dass Präsident Uwe Decker diese Gespräche führt oder begleitet.

Wir sind sicher, dass Herr Decker zu keiner Zeit vorgesehen hat, mit anderen – ausgenommen den Philapress-Verlag – solche Gespräche zu führen. Dies lässt sich begründen, denn als Walter Bernatek uns erstmals anfragte und um ein Angebot unsererseits für die „philatelie“ bat, fragten wir nach einer Objektausschreibung, da zu diesem Zeitpunkt völlig unklar war, wie die künftige „philatelie“ aussehen sollte. Denn auch der von Herrn Decker zu Beginn benannte künftige Zuschuss zur „philatelie“ war noch völlig offen, keine Größenordnung bekannt, so dass für uns unklar war, wie häufig und in welchem Umfang die „philatelie“ künftig erscheinen sollte. Herr Bernatek teilte uns mit, dass darüber mit Herrn Decker Ende April während der Ausstellung in Vinana do Castelo gemeinsam ein Gespräch geführt werden sollte. Der Verlag war – vertreten durch den Schriftleiter – die ganzen acht Tage vor Ort, Herr Decker ebenfalls, aber ein Gesprächsangebot erfolgte nicht. Ebenso wenig in New York, wo beide ebenfalls mehrere Tage zeitgleich war, ebenso andere Vorstandsmitglieder. Dass ein Präsident eines Verbandes, der alle Direktiven in der Hand hält, nicht bereit ist, ein Wort mit dem langjährigen Dienstleister zu sprechen, ist bemerkenswert, allerdings nicht durch die gemeinsame Arbeit der letzten Jahre zu erklären, die stets sachlich und formal korrekt ablief.

Aufgrund des bereits vorliegenden Alternativangebots hat sich Wolfgang Maassen schwer getan, erhebliche Preiszugeständnisse für die Zukunft zu machen und erst nach nochmaliger Aufforderung durch Walter Bernatek ein Angebot abgegeben. Der Bundesvorstand hat bei Vorliegen aller Informationen und Fakten mehrheitlich entschieden, ab 2017 einen neuen Vertrag mit Philapress abzuschließen und die bisherige Geschäftsverbindung zu beenden.

Der angesprochene Kausalzusammenhang ist eindeutig falsch. Nicht das bereits vorliegende Alternativangebot hat es uns erschwert, ein Angebot abzugeben (was sollte das eine auch mit dem anderen zu tun haben?), sondern das Fehlen von Informationen, die Grundlage für ein seriöses Angebot sind. Es gab keine Ausschreibung und wie bereits zuvor gesagt, konnten wir die für uns zur Abgabe eines Angebotes wichtigen Informationen sowohl von BDPh wie Stiftung erst nach Wochen eruieren. Am 22. Mai 2016 wurde diese aus unserer Sicht schwierige Situation den Mitgliedsverbänden des BDPh und dem Bundesvorstand offen kommuniziert. Wir haben uns also nicht schwer getan, Preiszugeständnisse zu machen, sondern – wie nachlesbar – überhaupt ein Angebot abzugeben, weil wir nicht wussten, für welches wie auch immer künftig geartete produkt überhaupt. Erst nachdem uns Herr Bernatek später mitteilte, wir sollten ein Angebot für die derzeitige „philatelie“ (12x p.a., 64 S. Umfang) abgeben, hatten wir eine Kalkulationsbasis und haben am 11. Juni 2016 ein Angebot abgegeben.

Unser Angebotspreis für die Redaktionsleistung war 5.500 Euro netto. Dieser hätte sich also pro Jahr für den künftigen Herausgeber auf 66.000 Euro belaufen. Für die Anzeigenakquisition/-verwaltung wurden 15% Provision angesetzt, was der günstigste Provisionssatz ist, der uns in der Branche bekannt ist. Der im Vergleich zu früher deutlich niedrigere Preis der Redaktionsleistung hat – wie bereits erwähnt – mehrere Erklärungsgründe:

• 20% geringerer Umfang der künftigen „philatelie“
• geringerer Personalbedarf, weil nur ein Redakteur, stetig geringere Auflage (und damit weit weniger Leserpost)
• Wegfall der Objektleitung
• Wegfall der Schriftleitung
• deutlich geringere prepress-Kosten aufgrund neuerer Technologien des letzten Jahrzehnts
• deutlich geringerer Zeitaufwand aufgrund schneller und leichter zu verarbeitender Autorenvorlagen.

Resümee

Es ist und bleibt das gute Recht eines jeden Herausgebers, sich die Redaktion/Anzeigenverwaltung zu suchen, die er bevorzugt. Dies ist völlig unbestritten. Daran üben wir keinerlei Kritik. Allerdings sollte man dann auch die wirklichen Gründe nennen, die einen dazu veranlassen. Diese liegen eben nicht – soweit unsere Erkenntnis angesichts der dargelegten Vorgänge – bei Finanzfragen. Es ging um die Personenfrage. Herr Decker hat dies auch an anderer Stelle deutlich gemacht, dass er die „Familie Maassen“ nicht mehr wollte. Ein Leser der „philatelie“ hat dies sehr gut verstanden, als er uns am 13.10.2016 schrieb:

„Ich war – gelinde gesagt –ziemlich ratlos, als ich vor ein paar Wochen von diesem doch reichlich merkwürdigen Redaktionswechsel erfahren habe. Ich habe als Außenstehender, der sich von der organisierten Philatelie und dem ganzen Veranstaltungs- und Vereinswesen weitgehend fernhält, ja keine Ahnung von den Hintergründen, aber die Art und Weise, wie man hier mit Ihnen umgegangen zu sein scheint, ist schlicht respektlos. Die dürre halbseitige Erklärung in der letzten Ausgabe der philatelie, in der Sie als derjenige, der entscheidend zur heutigen Akzeptanz der Zeitschrift beigetragen hat, namentlich mit keinem Wort erwähnt werden, ist feige, und jemanden nach 28 Jahren erfolgreicher Arbeit – aus welchen Gründen auch immer – so sang- und klanglos abzuservieren, ist schlechtester Stil. Wer auch immer hier die Fäden gezogen haben mag – diese Vorgehensweise ist inakzeptabel. Ihre fachliche Reputation ist ja unbestritten und ich vermute daher, dass es irgendwelche persönlichen Dinge waren, die den BdPh zu dieser Entscheidung veranlasst haben. Insbesondere weil gleich die ganze Redaktion quasi in Sippenhaft genommen und auch gleich gefeuert worden ist. Für mich hat es damit den Anschein, dass irgendjemand die normale turnusmäßige Erneuerung des Vertrages, den Sie viele Jahre lang mit dem BdPh hatten, dazu benutzt hat, gleich die ganze Zeitschrift vollständig zu „entmaaßen“. Ich habe keine Einblicke in diese Vorgänge (und sie gehen mich auch nichts an), aber es tut mir sehr leid …“

Das Schreiben liegt der Redaktion vor. Wir haben dem nichts hinzuzufügen. Bis auf eines: Wir haben die „philatelie“ 28 Jahre betreut und sie zu dem Blatt gemacht, das sie heute ist. Wenn Uwe Decker behauptet, dass bereits 2012 zwei Mitgliederverbände des BDPh eine „Alternativlösung“ sich gewünscht hätten, vergisst er zu erwähnen, dass er damaliger Vertreter eines dieser beiden Verbände als stellv. Vorsitzender des LV Südwest war, der bereits ab 2009 sich in sehr persönlich gegen den Schriftleiter gemünzten Editorials von sich reden machte. Siehe dazu als ein Beispiel sein Editorial in „Südwest aktuell“, Nr. 236/Dezember 2009, S. 5, das so „heftig“ ausfiel, dass sich sogar der damalige Bundesvorstand des BDPh unter der Leitung von Dieter Hartig genötigt sah, gegen solche polemischen nicht zur Sache, sondern gegen die Person gerichteten Elaborate Einspruch zu erheben und wörtlich im Protokoll zusätzlich festhalten ließ: „Die Anwesenden bedauern die Angriffe auf den Schriftleiter der philatelie.“ (BV-Protokoll der Sitzung vom 6.3.2010 in Bonn, TOP II/2, S. 2)

Uwe Decker übersieht auch, dass der jetzige Bundesvorstand unter seiner Leitung als Präsident genau das wiederholt, was er selbst damals an dem früheren Vorstand des BDPh kritisiert hat: nämlich eine Vergabe an einen Dienstleister, ohne jede förmliche Ausschreibung an alle in Frage kommenden Dienstleister zuvor. Denn er selbst sagt ja von sich eindeutig und klar, dass er als Präsident des Verbandes keinen Bedarf gesehen hat, selbst mit uns zu sprechen. Das nach 28 Jahren erfolgreicher und international hoch anerkannter Arbeit zu lesen, ist mehr als der allseits bekannte „starke Tobak“.

Für den Phil*Creativ Verlag am 21. Oktober 2016

Claudia Maassen - Wolfgang Maassen - Michael Maassen
 
drmoeller_neuss Am: 24.10.2016 13:43:21 Gelesen: 18924# 36 @  
Die damit verbundene automatische Vertragsverlängerung von 2013 bis 2016 hat mit Redaktion, Objektleitung, Schriftleitung und Anzeigenvermittlung zu einem Umsatz von grob geschätzt 1.000.000,- Euro bei der Phil*Creativ GmbH und Wolfgang Maassen geführt.

Abgesehen davon, dass Herr Decker hier einseitig sog. Umsatzzahlen in den Raum stellt, die zu Missverständnissen Anlass geben können, ist die genannte Zahl tatsächlich grob geschätzt. De facto liegt sie unter einer Million. Für zusammengerechnet drei Vollstellen plus Nebenkosten (Reise- und Arbeitsplatzkosten etc.). Welches Bild vermittelt eine Zahl, die z.B. die Versteuerung des Einkommens, Arbeitslöhne mit Lohnnebenkosten außer Acht lässt?

Damals hatte die „philatelie“ 84 Seiten Umfang und eine Leserzahl von 55.000. Die Anzeigenverwaltung der „philatelie“ brachte Phila Promotion, dem Verlag für den BDPh, auch Einnahmen. Und zwar in Höhe von etwas mehr als einer Million Euro (2013–2016). Es gab also nicht nur Ausgaben, sondern auch Einnahmen. Und diese waren höher als die Ausgaben für Phil*Creativ.


Da Maassen geschickterweise die in den Raum gestellte Million nicht mit einer konkreten Zahl kontert, gehe ich davon aus, dass der Umsatz nicht wesentlich unter einer Million gelegen hat. Gehen wir einfach einmal von 225.000 EUR pro Jahr aus, das würde auch zur Redaktionsausstattung mit drei Vollzeitstellen passen.

Herr Bernatek teilte uns mit, dass darüber mit Herrn Decker Ende April während der Ausstellung in Vinana do Castelo gemeinsam ein Gespräch geführt werden sollte. Der Verlag war – vertreten durch den Schriftleiter – die ganzen acht Tage vor Ort, Herr Decker ebenfalls, aber ein Gesprächsangebot erfolgte nicht.

Wenn Herr Maassen den Ausstellungsbesuch mit einer privat finanzierten Urlaubsreise verbunden hat, habe ich dagegen nichts einzuwenden. Wenn aber der Phil*Creativ dort offiziell auf Spesenrechnung acht Tage vertreten war, kann man das nur als Verschwendung bezeichnen. Andere Zeitschriften sparen sich die Reisespesen und lassen von freien Mitarbeitern berichten, was auch noch den Vorteil hat, gar nicht erst in den Verdacht der Selbstbeweihräucherung zu kommen.

Unser Angebotspreis für die Redaktionsleistung war 5.500 Euro netto. Dieser hätte sich also pro Jahr für den künftigen Herausgeber auf 66.000 Euro belaufen. Für die Anzeigenakquisition/-verwaltung wurden 15% Provision angesetzt, was der günstigste Provisionssatz ist, der uns in der Branche bekannt ist. Der im Vergleich zu früher deutlich niedrigere Preis der Redaktionsleistung hat – wie bereits erwähnt – mehrere Erklärungsgründe: . . .


Unter dem Druck des freien Wettbewerbes schrumpft die Forderung des Phil*Creativ Verlages auf ein Viertel der bisher verlangten Summe. Im Jahre 2017 ist im Hause Maassen plötzlich die technologische Revolution ausgebrochen, mit der die drastische Kostensenkung begründet wird.
Der um 20% geringere Umfang der "Philatelie" ist zum grössten Teil auf ein optimiertes Lay-Out zurückzuführen und führt nicht automatisch zu einer Kostensenkung in der Redaktion. Die gesunkene Auflagenhöhe hat so gut wie keinen Einfluss auf die Redaktionskosten. Wie sich der Phil*Creativ Verlag intern organisiert, wieviel Objektleiter und Abteilungsleiter es gibt, kann uns wirklich egal sein.
Und wenn es wirklich diese Flut an Leserbriefen gab (ich bezweifle das), warum hat sie Wolfgang Maassen den Lesern jahrelang vorenthalten?

Resümee

Mir fällt es schwer, Maassen einen Vorwurf zu machen, er habe die Situation ausgenutzt. In der Hochzinsphase sind die Stiftungsmittel wie Milch und Honig geflossen, und wenn Phil*Creativ das Geld nicht ausgegeben hätte, hätten es andere getan. Immerhin lässt sich das Ergebnis sehen: die "Philatelie" war immer lesenswert, und Maassens Verdienste für die Philatelie sind unbestritten.

Nun fliessen aber nicht mehr die Stiftungsmittel und der Rotstift ist angesagt. Der BDPh muss seine Leistungen grösstenteils aus den Mitgliedsbeiträgen stemmen. Da sind Zückerchen wie ein Schriftleiterhonorar einfach nicht mehr drin, und die Verbandszeitung muss knallhart kalkuliert warden.

Wer das nicht einsieht, verkennt die Realitäten.
Und dass Maassen und sein Team (unbestritten) "28 Jahre erfolgreiche und international hoch anerkannte Arbeit" geleistet haben, heisst nicht, dass es andere auch nicht schaffen können.

P.s. der Autor hat jahrelang eine Studentenzeitung herausgegeben (sechs Ausgabe pro Jahr, ca. 200 - 300 Druckseiten, daneben noch andere Veröffentlichungen, daneben noch erfolgreich studiert, daneben noch in zahlreichen Gremien und Vereinen mitgewirkt, daneben noch Briefmarken gesammelt . . . :)
 
WPhV Stuttgart Am: 24.10.2016 14:26:57 Gelesen: 18891# 37 @  
Die "28 Jahre erfolgreiche und international hoch anerkannte Arbeit" der "philatelie" lässt sich zwar mit vielerlei Arten von Glasperlen, Ansteckerles und Papierles belegen, nicht aber mit harten messbaren Fakten. Für Ortsvereine waren nämlich diese 28 Jahre leider 28 verlorene Jahre. Diese 28 Jahre stehen auch für die Generation, die heute allen Ortsvereinen fehlt.

So ist mir beispielsweise kein einziger Artikel in der "philatelie" aus diesen verlorenen 28 Jahren erinnerlich, der sich ernsthaft mit Ortsvereinen beschäftigte, stattdessen aber in jeder Ausgabe unkritische Selbstbeweihräucherungsorgien mit tonnenweise nationalem und internationalem Verbands- usw.-gedöns auf Spesen, dessen Interessiertenkreis in der Leserschaft die Promillegrenze kaum gekratzt haben dürfte.

Zu allem Überfluss trugen die Einflussmöglichkeiten der "philatelie" in den 28 Jahren auch noch dazu bei, dass die unsäglichen BDPh-Direktmitgliedschaften eingeführt wurden und Wolfgang Maassen sich seither als "Direktmitglied Nr. 1" rühmen kann.

Also für die Ortsvereine kann es ab 2017 mit dem Redaktionswechsel bei der "philatelie" nur besser werden!
 
Lars Boettger Am: 24.10.2016 14:38:28 Gelesen: 18866# 38 @  
@ drmoeller_neuss [#36]

Wenn Herr Maassen den Ausstellungsbesuch mit einer privat finanzierten Urlaubsreise verbunden hat, habe ich dagegen nichts einzuwenden. Wenn aber der Phil*Creativ dort offiziell auf Spesenrechnung acht Tage vertreten war, kann man das nur als Verschwendung bezeichnen. Andere Zeitschriften sparen sich die Reisespesen und lassen von freien Mitarbeitern berichten, was auch noch den Vorteil hat, gar nicht erst in den Verdacht der Selbstbeweihräucherung zu kommen.

Sofern Wolfgang vom BDPh in offizieller Funktion beauftragt und tätig war, dann hat er dem BDPh zurecht einen Teil seiner Reisekosten (bei weitem nicht alles!) als Spesen abgerechnet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er mit dieser Praxis in den letzten drei Jahren gebrochen hat.

Beste Grüsse!

Lars
 
alemannia Am: 24.10.2016 14:55:03 Gelesen: 18840# 39 @  
@ WPhV Stuttgart [#37]

Hallo zusammen,

Zitat aus [#37]: "Also für die Ortsvereine kann es ab 2017 mit dem Redaktionswechsel bei der "philatelie" nur besser werden!"

Dem kann ich nur zustimmen.

Beginnen könnte man z.B. mit einem Bericht über Ortsvereinsvorsitzende, die, flexibel wie eine Eisenstange, seit Monaten und bald Jahren in den verschiedenen Phila-Foren in den unterschiedlichsten Themen gebetsmühlenartig ihre immer gleichen Thesen verbreiten.

Gruß

Guntram
 
Jürgen Witkowski Am: 24.10.2016 15:08:39 Gelesen: 18817# 40 @  
@ WPhV Stuttgart [#37]

Was möchtest Du für und über Ortsvereine lesen?

Unkritische Selbstbeweihräucherungsorgien mit tonnenweise lokalem Ortsvereinsgedöns aus Kneipenhinterzimmern, dessen Interessiertenkreis in der Leserschaft die Promillegrenze kaum kratzen wird?

Hast Du der Redaktion gegenüber jemals Deine konkreten Wünsche geäussert? Wenn ja, welche Antwort hast Du bekommen?

Fragt sich der Ortsvereinsvorsitzende
Jürgen
 
WPhV Stuttgart Am: 24.10.2016 15:34:36 Gelesen: 18778# 41 @  
@Concordia CA [#40]:

Keine Sorge, Berichte über "Ortsvereinsgedöns" will auch ich nicht lesen, sondern strategische Aufsätze/ Überlegungen zum Ortsvereinswesen allgemein à la SWOT-Analysen, Leistungsangebots (Mehrwert-)strategien, Akquisitionsstrategien (insbesondere aus dem Pool der Internet-Sammler), Vereinsfusionen, Ortsvereine und Internet und vieles andere mehr, was für alle Ortsvereine, deren Mitglieder die meisten Leser der "philatelie" stellen von Interesse und überlebenswichtig ist...

Von einem "philatelie"-Redakteur erwarte ich, dass er nicht (wie das bisherige "philatelie"-Team) in aller Welt Spesen für seine rezitierten unreflektierten Verbandsgedöns-Artikel, die keinerlei Mehrwert und Nachhaltigkeit für die organisierte Philatelie beinhalten, verjubelt, sondern sich den Mühen aussetzt, mal eigenen Gehirnschmalz in Bewegung zu setzen, um sich durch schlaue, kritische, usw. Artikel mit neuen und innovativen Gedanken, die natürlich gerne diskutiert werden können, tatsächlich für das Wohl der organisierten Philatelie einzusetzen.
 
bayern klassisch Am: 24.10.2016 15:48:45 Gelesen: 18761# 42 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ungeachtet der aktuellen Diskussion hier würde mich mal interessieren, warum in der philatelie, so weit ich weiß, so gut wie nichts über phil. Internetforen geschrieben wurde und wird.

Dass die Zukunft weniger in den Printmedien liegen dürfte, liegt auf der Hand. Aber das eine kann das andere Medium sicher beflügeln und in dieser Hinsicht sollte sich mal etwas tun. Gerne auch regelmässig ...

... mein jedenfalls bayern klassisch
 
Jürgen Witkowski Am: 24.10.2016 15:58:29 Gelesen: 18738# 43 @  
@ WPhV Stuttgart [#41]

Dann solltest Du deine Ideen der neuen philatelie-Redaktion schleunigst auf direktem Wege mitteilen, damit, womöglich noch vor eurem geplanten Austritt aus dem BDPh, Veröffentlichungen in Deinem Sinne erfolgen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Richard Am: 18.03.2017 09:06:02 Gelesen: 17039# 44 @  
In der aktuellen Philaseiten Umfrage März 2017 haben sich 60 der 117 Teilnehmer zu den beiden ersten Ausgaben der Zeitschrift philatelie unter Chefredakteur Udo Angerstein geäussert. Gefragt waren nur die BDPh Mitglieder. Hier das Ergebnis:


Frage: Gefällt Ihnen die Zeitschrift insgesamt besser, gleich gut oder weniger gut als im vergangenen Jahr ?

27 % besser als im Vorjahr
56 % etwa gleich gut wie im Vorjahr
17 % weniger gut als im Vorjahr


Frage: Möchten Sie Ihre Meinung begründen ?

Frischer Wind und eine breitere Themenvielfalt die auch eine größere, vor allem nicht immer nur hoch qualifizierte, Sammlergemeinde anspricht. Neue Autoren neben den immer vertretenen, altbekannten Namen!

Die Zeitschrift interessiert mich nicht wirklich und hat es auch nie! Mit den Themen kann ich nicht allzu viel anfangen (Tauchbootpost, irgendwelche Vulkane irgendwo und weiß der Geier welche abstrakte Themen noch so behandelt werden). Nach wie vor zu viel Werbung - ähnlich der ADAC-Clubzeitschrift, welche auch niemand wirklich braucht.

Gefühlt mehr Philatelie, weniger Verband. Das dichtere Layout gefällt mir besser.

Geändertes Schriftbild (von einem Teilnehmer der weniger gut als im Vorjahr abgestimmt hatte)

Neuer Wind, zum Teil andere Artikel und die Arbeitsgemeinschaften sind mehr eingebunden.

Gute Artikel siehe social philately von Karl Louis.

Wolfgang Maassen schuf die beste philatelistische Zeitschrift Europas für viele Jahre. Ich bedaure seine Absetzung.

Ich will nichts mehr von polemischen Artikeln des BdPH-Vorstandes lesen!

Die neue "Philatelie" ist erfrischend gut. Das neue Heft legt den Schwerpunkt auf Philatelie und nicht auf Personen.

Die Umstellung ist recht gelungen. Die Verbands-Artikel sind auf die wichtigsten Punkte reduziert. Das ist sehr positiv. Das neue Layout gefällt mir sehr gut.


Frage: Haben Sie eine Empfehlung oder Mitteilung an den neuen Chefredakteur, Udo Angerstein ?

Weiter so und nicht durch die wie immer bei solchen Wechseln zu hörenden Buh-Rufer beeindrucken lassen!

Im Großen und Ganzen inhaltlich weiterhin gut!

Mehr Berichte aus den Ortsvereinen, weniger Personenkult.

Mehr kurze "Nachrichten/Artikel" aus dem gesamten Spektrum der Philatelie. Eine lexikalische Rubrik, die kurz Begriffe definiert und darstellt.

Weiter so mit guten Artikeln wie die Vulkane etc. Sammler anheuern die über den Tellerrand hinaus blicken, nicht so viel über die Weltkriege.


Vielen Dank für die Teilnahme und viel Erfolg für Udo Angerstein !




Udo Angerstein (links), der neue Chefredakteur der "philatelie" am Philaseiten Stand in München - rechts Ulrich Möller
 
stampmix Am: 05.06.2017 20:56:28 Gelesen: 16336# 45 @  
Hallo zusammen,

ich habe am Wochenende die aktuelle Philatelie vom Juni 2017 gelesen. Von den 68 eng bedruckten Seiten waren ganze 11 Seiten Werbung und nur ein paar wenige Seiten sinn- und gehaltvolle Verbandsinformationen. Der Rest geballte Philatelie in einer Vielseitigkeit, Qualität und Umfang, wie schon lange nicht mehr gesehen und gelesen.

Vielen Dank an Redaktion und Redakteure und weiter so
stampmix
 
Benjamin Voigt Am: 06.06.2017 17:20:22 Gelesen: 16090# 46 @  
Hallo zusammen,

ich habe am Wochenende auch einige Sammler treffen können die von der aktuellen Ausgabe sehr angetan waren, wenn auch nicht alle Themen für jeden von Interesse waren, so waren die Beiträge aber alle positiv aufgefallen und man habe schon lange keine "so gute" Philatelie mehr in der Hand gehalten.

Beste Grüße
Benjamin
 
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