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Thema: (?) (234) Luxemburg: Deutsche Besetzung 1940 bis 1944
hajo22 Am: 21.02.2013 20:41:11 Gelesen: 238999# 1 @  
Angeregt durch das Thema Luxemburger Ganzsachen im Forum, will ich heute beginnen mit Postbelegen aus Luxemburg während der deutschen Besetzung 1940-1944.

Ich denke mal, da wird sich viel Interessantes und Spannendes/Unbekanntes ergeben.

Ich starte mit der Abbildung einer R-Postsache, die uns Philatelisten natürlich besonders begeistert, nämlich ein Einschreibbrief der Wertzeichenabteilung, Postamt 1, Luxemburg. Sonderstempel Luxemburg 18.7.41, Ank. in Bayern 19.7.41

Der Briefumschlag ist so gefaltet worden, daß der vorgedruckte Absender "Post-Telegraphen- und Telephon-Verwaltung- Luxemburg" auf der Rückseite erscheint. Sicherlich waren im Couvert Besetzungsmarken enthalten.

Schön auch der Einschreibzettel "Luxemburg 1 W.A." (W.A. nach Logik Abkürzung für Wertzeichenabteilung). Unten links Couvert-Vorderseite ist der Druckvermerk zu erkennen: No. 815 -1940

Hier die Bilder zum Start in ein interessantes Gebiet:


 
Mondorff Am: 21.02.2013 21:34:51 Gelesen: 238973# 2 @  
Ein interessanter Beginn dieses Themas, mit einem R-Brief der Wertzeichenabteilung, dem heutigen Office des Timbres, der Versandstelle für Luxemburger Briefmarken. Die, natürlich portofreie, Postsache wurde mit der Verschluss-Vignette der damals noch selbständigen Luxemburger Postverwaltung verschlossen.

Unrichtig ist die Bezeichnung Sonderstempel für den gebrauchten Abgangstempel. Es ist vielmehr ein Ortswerbestempel, der mit fünf verschiedenen Unterscheidungsbuchstaben zu finden ist:





Das Bild zeigt ein Hakenkreuz unter der Adolfsbrücke mit der Silhouette der Altstadt Luxemburgs. Der Name hat aber nichts mit dem Gröfaz zu tun hat, sondern mit dem Großherzog Adolphe von Luxemburg, der vormals Adolf von Nassau-Weilburg war.

Freundlichen Gruß
DiDi
 
zockerpeppi Am: 21.02.2013 22:02:25 Gelesen: 238959# 3 @  
Gesucht habe ich nach einem Beleg aus der Besetzungszeit, den ich noch nicht auf Philaseiten gezeigt habe. Nun denn: Ein Einschreiben aus Grevenmacher nach Baden-Baden vom 31.7.1942. Gekauft habe ich den Beleg wegen dem Werbeslogan: Spare bei der Postsparkasse



Hoffe er gefällt.

Lulu
 
hajo22 Am: 21.02.2013 23:32:24 Gelesen: 238934# 4 @  
@ Mondorff [#2]

Lieber Didi,

natürlich hast Du recht, es ist ein Ortswerbestempel, der über einen längeren Zeitraum verwendet wurde.

Dazu folgende Fragen:

Waren die Unterscheidungsbuchstaben a-e bestimmten Schaltern oder Postämtern en ville zugeordnet?

Wie viele Postämter hatte die Stadt im betrachteten Zeitraum?

Von Paketkartenstammabschnitten kenne ich 5 verschiedene Postämter:

Luxemburg 1 und 2, Limpertsberg, Dommeldingen, Bonneweg.

Bilder zeige ich morgen.

Die Paketkartenstammteile tragen 2 verschiedene Druckvermerke von 1943. Und zur Entspannung noch eine schöne frankierte Postkarte (Feldpostformular mit Verhaltensregel für Wehrmachtsangehörige),als Privatkarte v. 3.7.43 aus Luxemburg 1 mit sehr schönem Maschinenwerbestempel "Festungs- und Rosenstadt im Moselland". Bild kommt morgen.

Viele Grüße, schönen Abend und morgen geht es weiter.
Jochen
 
hajo22 Am: 21.02.2013 23:35:49 Gelesen: 238933# 5 @  
@ Mondorff [#2]



Den einen Stempel schicke ich gleich jetzt, die anderen folgen morgen.
 
Mondorff Am: 22.02.2013 01:13:44 Gelesen: 238928# 6 @  
@ hajo22 [#4]

Die Buchstaben a, b, c und d waren verschiedenen Schaltern des Postamtes Luxemburg-Stadt zugeordnet, während der Stempel mit dem Kennbuchstaben e als Reservestempel gilt.

Die Postämter der Stadt Luxemburg:

Luxemburg-Stadt = Luxemburg 1
Luxemburg-Bahnhof = Luxemburg 2
Bonneweg = Luxemburg-Bonneweg
Limpertsberg = Luxemburg-Limpertsberg
Luxemburg P SCH A = Postscheckamt*
Luxemburg FA = Fern(sprech)amt*
LUXEMBURG TA = Telegraphenamt

nach späteren Eingemeindungen verschiedener Randgemeinden

Luxemburg-Hesperingen
Luxemburg-Dommeldingen
Luxemburg-Strassen
Luxemburg-Walferdingen

Dazu wären zu rechnen

Die deutsche Dienstpost*
und
Das Wehrmachtspostamt Luxemburg*.

Mit * versehene Ämter waren dem normalen Publikum nicht zugänglich.

Ich hoffe, etwas geholfen zu haben. Ist Dir das Werk von Marcel Staar " Das Postwesen in Luxemburg während der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg" bekannt?

Freundlichen Gruß
DiDi
 
hajo22 Am: 22.02.2013 10:15:49 Gelesen: 238902# 7 @  
@ Mondorff [#6]

Hallo Didi,

merci beaucoup pour les explications. Voilà les scans:



Frage: Der Absender wohnte in Luxemburg, Adolf-Hitler-Str. 5. Wie heißt die Straße heute (nur interessehalber)?



Richard schrieb mir, ich solle nur 1 Beleg pro Scan abbilden. Das wäre besser. Also bin ich brav und folge, wenn`s jetzt auch ein wenig umständlich aussieht. Deine Erläuterungen sind super, drucke ich aus. Die Literatur kenne ich leider nicht, werde ich mir beim nächsten Besuch in der Münchner Stadtbiliothek, Abt. Philatelie, ausleihen. Ich bin hier seit 1971 gelistet.

Mal sehen, ob ich alle Luxemburger Stadt-Stempel zusammenbekomme. Dienstpost ist natürlich am leichtesten. Gummistempel Rechteck "Deutsche Dienstpost Luxemburg 7.12.1940", handschriftlich vermerkt: "Durch deutsche Dienstpost Luxemburg, Leitstelle Trier II".

Die AK bildet eine Impression von Vianden ab, geschrieben wurde sie aber in Diekirch. Die schöne Ansicht scane ich auch und stelle sie ein.

Hier die Bilder:



Viele Grüße und schönen Tag. Heute abend geht`s dann weiter.
Jochen
 
hajo22 Am: 22.02.2013 10:32:08 Gelesen: 238897# 8 @  
Jetzt stelle ich doch schnell noch einen sehr späten Besetzungsbrief (Drucksache) gestempelt am 10.8.1944, Luxemburg 1, ein. Wann übernahmen die Amerikaner die Stadt? Das muß wohl kurze Zeit später erfolgt sein.



Schönen Tag.
Jochen
 
Mondorff Am: 22.02.2013 13:59:27 Gelesen: 238882# 9 @  
@ hajo22 [#8]

Ein Willkommen in der Sektion der Luxemburg-Sammler.

° Die Firma Karl Seidel war eine Briefmarkenhandlung in Bonneweg, die, weitergeführt vom Sohn des Charles Seidel, erst im letzten Jahr aufgeben musste.
° Die Befreiung der Hauptstadt durch amerikanische Truppen erfolgte am 10. September 1944.
° Das Buch von Marcel Staar (herausgegeben 1983) könnte ich beschaffen.
° Der jetzige Name der Adolf Hitler-Straße lautet Avenue de la Liberté. Es ist die Avenue, die das Bahnhofviertel mit dem 1903 fertiggestelltem Pont Adolphe verbindet.

Freundlichen Gruß
Dieter
° der ab morgen drei Wochen nicht zu erreichen sein wird.
 
hajo22 Am: 22.02.2013 15:29:52 Gelesen: 238865# 10 @  
@ Mondorff [#9]

Hallo Dieter,

dann will ich schnell antworten. Danke für die Informationen. Das Buch werde ich mir in der Philatelistischen Bibliothek besorgen, die sind sehr gut sortiert und werden von einem Beamten geleitet, der auch Sammler ist (Deutsch-Neu-Guinea, also koloniale deutsche Postgeschichte).

Avenue de la liberté paßt ja wirklich gut. Ich dachte immer, die Amerikaner seien schon im August 44 einmarschiert. So kann man sich täuschen.

Vielen Dank nochmals für die umfassenden Infos. Und heute abend stelle ich noch etwas Interessantes ein.

Viele Grüße
Jochen
 
hajo22 Am: 22.02.2013 20:35:32 Gelesen: 238817# 11 @  
Leider habe ich zulange gebraucht, so daß die Eingabeform abgelaufen war. Ich konnte aber meinen Beitrag retten und habe ihn gescant:


 
zockerpeppi Am: 23.02.2013 10:58:18 Gelesen: 238788# 12 @  
@ hajo22 [#7]

Der Absender wohnte in Luxemburg, Adolf-Hitler-Str. 5. Wie heißt die Straße heute (nur interessehalber)?

Avenue de la Liberté Dieter hat es zwar schon geschrieben, aber hier ein Artikel den ich dir empfehlen kann, mit Fotos

http://www.onsstad.lu/uploads/media/ons_stad_71-2002_5-11.pdf

schöne Grüße
Lulu
 
zockerpeppi Am: 23.02.2013 11:36:03 Gelesen: 238780# 13 @  
@ hajo22 [#11]

Nicht leicht deinen Beitrag zu lesen. Als Überbrückung für deine Denkpause, hier ein Auszug aus dem von Dieter erwähnten Staar zu den stummen Stempeln:



@+
Lulu
 
hajo22 Am: 23.02.2013 21:18:35 Gelesen: 238752# 14 @  
@ zockerpeppi [#13]

Danke für die Infos Lulu. Ja, leider mußte ich meinen Beitrag suchen, ausdrucken, scannen und dann einstellen, um ihn nicht 2x schreiben zu müssen, dazu bin ich zu faul und da ich den Text nicht aufsetze, muß/müßte ich praktisch von vorne anfangen.

Na ja, mit etwas Phantasie kann man`s schon noch lesen. So ganz wichtig/von Bedeutung ist der kleine Beitrag ja nicht und die schlecht zu sehenden Bilder stelle ich dann irgendwann nochmal ein.

Ich nehme den Rat von R. an und mache eine kleine Auszeit.

Vorher will ich aber noch meinen einzigen Übersee(USA)-Auslandsbrief mit Hindenburg-Überdruck zeigen.



25 Pfg. Hindenburg-Überdruck mit Ortswerbestempel Luxemburg (d) vom 8.9.1941 nach USA. Der Brief trägt die Zensurbanderole "b" (= Zensurstelle Berlin). Prüfstelle Berlin war für den deutschen Luftpostverkehr in das Ausland zuständig (Wien z.B. für alle Balkan-Staaten).

Grundsätzlich waren ansonsten jeder Zensurstelle die Länder zur Überwachung zugeteilt, die ihr geographisch am nächsten lagen oder sich vom zweckmäßigsten Postweg her dazu anboten.

Es waren:

a = Königsberg; b = Berlin; c = Köln; d = München; e = Frankfurt a.M.; f = Hamburg; g = Wien; k = Kopenhagen; o = Oslo; l = Lyon; x = Paris; y = Bordeaux; h = deutsche Kriegsgefangenenpost.

Viele Grüße und schönen Abend.
Jochen
 
hajo22 Am: 05.03.2013 14:42:53 Gelesen: 238614# 15 @  
Nach den Blitzkriegsiegen der Deutschen Wehrmacht 1939/41, drehte die NS-Propaganda regelrecht durch und inszinierte in den besetzten Gebieten die V(iktoria)-Kampagne, die während des Jahres 1941 lief. (1)

Es handelte sich hauptsächlich um Nebenstempel, in einigen besetzten Gebieten wie unter anderem z.B. im Protektoriat Böhmen und Mähren wurde der V-Stempel in den amtlichen Poststempel integriert (als Sonder- bzw. Maschinenwerbestempel).

Wenn man Lust hat, ist der Aufbau einer kleinen V-Stempel-Spezialsammlung im Rahmen einer philatelistischen Dokumentation/Auseinandersetzung über das Dritte Reich möglich, so umfangreich ist das Material.

Auch Luxemburg blieb von der V-Kampagne nicht verschont. Hier gab es einen besonders "kräftigen" Propagandastempel in der Stempelfarbe schwarz oder rot. (2)

Bilder:

(1) Propagandakarte der V(iktoria)-Kampagne: "Deutschland siegt an allen Fronten für Europa" (Druckvermerk: V. 2 Verlag Heinrich Hoffmann, München). Bei Heinrich Hoffmann handelte es sich um den "Leibfotographen" Hitlers. Hitler lernte Eva Braun (seine spätere Geliebte) über das Fotoatelier Hoffmann kennen, wo sie als Angestellte/Fotoassistentin beschäftigt war.



(2) Frankierter Dienstbrief (Der Chef der Zivilverwaltung in Luxemburg) durch deutsche Dienstpost nach Paris v. 24.7.1941. Auslandsbrief, daher trotz Freivermerk (Ablösung Reich) zu frankieren.

Nebenstempel: "V Hitler siegt!", schwarzer Abschlag.



Wen`s interessiert: Zu den Preisen für solche V-Stempel in Luxemburg: Nach meinen Erfahrungen nicht unter 50 € zu haben (Bandbreite 50-100 €).

Wer kann weitere Belege mit V-Stempel in Luxemburg zeigen?
 
hajo22 Am: 05.03.2013 17:55:04 Gelesen: 238585# 16 @  
Zu meinem Beitrag [#11] nochmals die Bilder:





Grüße
Jochen
 
hajo22 Am: 08.03.2013 18:44:14 Gelesen: 238488# 17 @  
Wollen wir die Ganzsachen nicht vergessen.

Aus der Besetzungszeit kann ich nur die abgebildete Ganzsache ins neutrale Ausland zeigen. Sie lief am 30.3.1942 aus Wilz in die Schweiz (Steckborn/Kanton Thurgau). Deutsche Zensur - wenn ich`s richtig erkenne - Frankfurt/a.M., 2 Zensornummernstempel.

...."Mutter, könnt ich bitte Lauchsamen von Dir bekommen?"...



Wer kann weitere Ganzsachen aus dieser Zeit ins Ausland zeigen?

Viele Grüße
Jochen
 
zockerpeppi Am: 08.03.2013 19:48:32 Gelesen: 238474# 18 @  
@ hajo22 [#15]

Was den Wert angeht, werde ich mich am Sonntag umhören. Einen V Brief besitze ich selbst nicht, aber mir war, als hätte ich einen für den Verein eingekauft. Leider habe ich im Augenblick keinen Zugriff auf unsere Sammlung.

Ganzsachen? Mal schauen, in meiner eigenen Sammlung eher nicht.

auf bald
Lulu
 
hajo22 Am: 16.03.2013 22:36:46 Gelesen: 238368# 19 @  
Beim Suchen/Zusammenstellen der Luxemburger-Stadt-Ortswerbestempel bin ich erstaunlicherweise fündig geworden und kann nun neben dem in Beitrag [#1] gezeigten Stempel mit Kennung "a" nun auch Kennung "d" auf Bedarfsbrief zeigen/vorweisen. Gibt es den Reservestempel "e" auch auf gelaufender Post?

Damit das Thema nicht ganz "einschläft" hier die Abbildung:



Und als besonderes "Schmankerl" heute abend eine Abbildung eines mit 5 Pfg. tarifgerecht freigemachten Postsparkassenbriefes aus Luxemburg an das Postsparkassenamt Wien. Die Abb. habe ich - mit dem Einverständnis des Mitautoren Günther Steinbock - dem Büchlein "Die Postsparkarte" 1939-1989 entnommen (Autoren und Herausgeber: Günther Steinbock und Hans-Ulrich Schulz, Hameln/Berlin 1996). Die deutsche Postsparkasse entstand nach dem Anschluß Österreichs 1938 durch "Führererlaß" vom 19.3.1938.

Mit Dekret vom 26.8.1938 wurde die österreichische Postsparkasse aufgelöst und die Aufgaben dem Postsparkassenamt Wien für die Ausdehnung der Postsparkasse auf das ganze Deutsche Reich durch den Reichspostminister Ohnesorge übertragen, der die Postsparkassenverordnung erließ, die am 1.1.1939 in Kraft trat und zum 1.2.1939 im gesamten Reichsgebiet eingeführt wurde. Auf das Thema "Postsparkasse aus philatelistischer Sicht" möchte ich in nächster Zeit eingehen.

Meine Frage: Besitzt ein Leser eine Postsparkarte, die in Luxemburg bespart wurde? Und hier das Bild aus dem vorgenannten Buch:



Schönen Abend und bis demnächst.
Jochen
 
zockerpeppi Am: 17.03.2013 23:06:55 Gelesen: 238330# 20 @  
@ hajo22 [#19]

Mit Postsparkasse kann ich im Augenblick nicht dienen. Kreis oder Stadtsparkasse da hätte ich so einiges. Was das Postscheckamt angeht, habe ich auch so manchen Beleg:

Ein Einschreiben vom 17.5.43, Luxemburg PSchA Klebezettel + Stempel



Lulu
 
zockerpeppi Am: 17.03.2013 23:49:24 Gelesen: 238325# 21 @  
Hier ein Luxemburg 1 e abgestempelt am 6.3.43 an die Raiffeisenzentrale



Lulu
 
hajo22 Am: 18.03.2013 16:40:49 Gelesen: 238294# 22 @  
@ zockerpeppi [#20]

Hallo Lulu,

ein interessanter Einschreibbrief und - trotz der Akten-Lochung - sehr sammelwürdig. Manchmal muß man bei der Erhaltung Kompromisse eingehen, wenn auch schweren Herzens.

Es besteht aber kein Bezug zur Postsparkasse. Der aus dem erwähnten Handbuch gezeigte Beleg an das PSKA (= Postsparkassenamt) Wien mit dem besonderen Umschlag gehört zu den Seltenheiten des Sammelgebiets. Ich kann so einen Beleg aus Luxemburg nicht vorweisen.

Auf das Thema "Deutsche Postsparkasse" komme ich in nächster Zeit zurück, jedoch ohne Luxemburg-Bezug.

Viele Grüße
Jochen
 
Mondorff Am: 19.03.2013 18:01:13 Gelesen: 238257# 23 @  
@ Mondorff [#6]

Zur Ergänzung hier der Gummistempel der Paketpostagentur LUXEMBURG-ROLLINGERGRUND.



Dieser Einzeiler ist nicht häufig. Das Datum sollte handschriftlich unter dem Stempelabdruck eingetragen werden. Er kommt auf Paketkarten vorderseitig oder rückseitig in schwarz oder blau-schwarz vor.

Schönen Gruß
DiDi
 
hajo22 Am: 19.03.2013 20:06:04 Gelesen: 238234# 24 @  
@ Mondorff [#23]

Hallo,

diesen Stempel sah ich noch nie. Wurde er als Abgangs- und Eingangsstempel genutzt oder nur in einer dieser Funktionen? Ich habe noch etliche Paketkarten aus Luxemburg irgendwo in einem Karton rumliegen. Es ist aber wohl ein selten verwendeter Stempel, da brauche ich erst gar nicht suchen.

Aber interessant, was es alles gibt.

Viele Grüße
Jochen
 
Mondorff Am: 19.03.2013 21:58:30 Gelesen: 238223# 25 @  
@ hajo22 [#24]

Rückseitig = Eingangstempel / Auf der Vorderseite als Entwertungstempel.

Das betrifft alle Stempel der Paketpostagenturen.

Schönen Gruß
DiDi
 
Mondorff Am: 20.03.2013 19:37:44 Gelesen: 238187# 26 @  
@ hajo22 [#19]

Der in Reserve gehaltene Ortswerbestempel LUXEMBURG mit dem Unterscheidungsbuchstaben e kommt auch auf gelaufener Post vor.

Schönen Gruß

DiDi

 
zockerpeppi Am: 20.03.2013 20:07:13 Gelesen: 238183# 27 @  
@ Mondorff [#26]

Hier noch ein e wenn auch nicht so eindeutig: 03.12.42



bis bald
Lulu
 
zockerpeppi Am: 20.03.2013 20:27:44 Gelesen: 238181# 28 @  
Aus meiner Postschecksammlung:



schönen Gruß noch
Lulu
 
hajo22 Am: 21.03.2013 11:03:27 Gelesen: 238156# 29 @  
Ein reiz- wie anspruchsvolles Teilgebiet stellen die Ereignis-/Propagandakarten während der deutschen Besatzungszeit dar. Nach meinen Erfahrungen schwer zu bekommen, meist Glückssache.

Hier eine Souvenirkarte zum "Tag der Briefmarke 1941" mit passendem Sonderstempel (zeitgemäß Fallschirmjäger-Darstellung). Herausgeber/Initiator der Karte der "Landesverband Luxemburger Philatelistenvereine e.V.".

Die Karte ist mit der Besetzungszuschlagsmarke Mi.Nr. 36 versehen und weist die lfd. Kartennummer 1399 aus. Man könnte meinen, da müßten doch noch eine Menge existieren.

Hier das Bild (Rückseite blanco), schön anzusehen:



Schönen Tag.
Jochen
 
Mondorff Am: 21.03.2013 11:39:26 Gelesen: 238150# 30 @  
@ hajo22 [#17]

Angefügt sind zwei Ganzsachen-Postkarten zu je 6 Rpf in die USA - zu dieser Zeit noch neutrales Ausland.



Beide mit Zusatzfrankatur, dem Zensurstempel des OKW (Oberkommando der Wehrmacht) und dem Durchlaufstempel Ab der Zensurstelle Berlin.

Freundlichen Gruß
DiDi
 
hajo22 Am: 21.03.2013 12:03:37 Gelesen: 238144# 31 @  
@ Mondorff [#30]

Hallo Didi,

gratuliere, zwei sehr seltene Auslandskarten, da spielt auch eine geringfügige Überfrankierung keine Rolle.

Noch toller wäre die Verwendung der Auslandsganzsachen gewesen. Aber gab es diese an jedem Postschalter zu kaufen ?

Diese möglichen Ganzsachen kann ich nur ungebraucht zeigen:

Michelnr. P3



Michelnr. P8



Wie selten diese Ganzsachen in Auslandsverwendung sind, zeigen die Michelpreise (habe leider nur den Katalog von 2007, die Preise dürften inzwischen überholt sein, nach oben natürlich).

Schönen Tag und danke für die Ansicht der beiden "USA"-Karten.
Jochen
 
hajo22 Am: 22.03.2013 12:25:44 Gelesen: 238115# 32 @  
Auch kein leichtes Sammel-Teilgebiet sind die NS-Parteidienstmarken in Luxemburg während der Besatzungszeit verwendet.

Vielleicht täusche ich mich, aber an dieses Briefmaterial ist nur sehr schwer heranzukommen. Ich denke, vieles ist vernichtet worden - aus mancherlei Gründen, die hier nicht näher zu diskutieren sind.

Ich zeige einen Beleg vom "Amt für Volkswohlfahrt, Kreisamtsleitung Esch/A." mit Mi.Nr. D 157,160 gestempelt Esch-Alzig v. 1.7.43. Die Ämter für "Volkswohlfahrt" waren SS-orientiert oder unterstanden sogar der SS, ich weiß es nicht genau.

Hier ein Scan:



Vielleicht kann ein Leser weitere Belege zeigen?

Jochen
 
hajo22 Am: 22.03.2013 16:17:51 Gelesen: 238100# 33 @  
@ Mondorff [#30]

Hallo Didi,

und so sah es im Dez. 41 aus:

Die am 9.12.41 aufgegebene Auslandsganzsache (Frageteil P 230IF) mit Zusatzfrankatur AH 40 Pfg. für die Luftpostgebühr nach den USA lag der Zensurstelle Berlin vor und wurde aber nicht mehr weiter befördert: "Zurück/Postverkehr eingestellt".

Das Deutsche Reich hatte am 11.12.1941 den USA den Krieg erklärt. Damit war der zivile Postverkehr beendet.



Viele Grüße
Jochen
 
Mondorff Am: 22.03.2013 16:41:11 Gelesen: 238096# 34 @  
@ hajo22 [#32]

Das Amt für Volkswohlfahrt war nicht SS-orientiert, sondern den NS = Nationalsozialisten, also der Partei zugehörig. Deshalb auch die Verwendung von Parteidienstmarken.

Recht hast Du mit der Annahme, dass Belege mit diesen Marken nicht sehr häufig anzutreffen sind.

Frohe Ostern (Man fängt ja jetzt schon früher an. Wie ich hörte, sollen Gutscheine für Ostereier schon unter dem Weihnachtsbaum liegen)
DiDi
 
Mondorff Am: 22.03.2013 16:50:40 Gelesen: 238095# 35 @  
@ hajo22 [#33]

Gratulation zu diesem Beleg. Aber weshalb glaubst Du, dass nur der zivile Postverkehr in die USA eingestellt war? Gab es denn noch andere Möglichkeiten?

Angefügt ist eine 15 Rpf-Ganzsache in die Schweiz.



Wohl eine der letzten Auslandsendungen vor der Befreiung.

DiDi
 
hajo22 Am: 22.03.2013 18:45:00 Gelesen: 238081# 36 @  
@ Mondorff [#35]

Hallo Didi,

sehr schöne und wirklich sehr späte Ganzsache (kurz vor Torschluß) in die Schweiz.

Ich schreibe zivile Post, weil ich die kriegsbedingte Post über das Rote Kreuz in Genf (Kriegsgefangenenpost) nicht zur normalen Zivilpost rechne. Zivile Post ging häufig auch über das neutrale Ausland (Schweiz, Schweden, Türkei, Portugal - hier z.B. über Deckadressen -) in die USA.

So war das gemeint.

Schönen Abend.
Jochen
 
hajo22 Am: 22.03.2013 19:19:36 Gelesen: 238073# 37 @  
@ Mondorff [#34]

Viele Parteigenossen, vor allem die höheren Chargen (modern gesagt: Die Entscheider), hatten SS-Ränge ("ehrenhalber").

Das gleiche gilt für "Persönlichkeiten" an denen die SS Interesse aus allen möglichen Gründen hegte, z.B. (Rüstungs)-Wirtschaftsdirektoren, Managern, Fachleuten usw. Es gibt da prominente Beispiele.

Wie das von der SS gemacht wurde, läßt sich im Film "Des Teufels General" (Literaturverfilmung von Carl Zuckmayer's Buch) nachvollziehen.

Da ich den Filmprospekt habe, hier ein scan. Ein auch heute noch sehenswerter Film (finde ich) mit Starbesetzung.



Schönen Abend wo immer Du auch weilst.
Jochen
 
hajo22 Am: 03.05.2013 00:17:41 Gelesen: 237601# 38 @  
Ich will nochmal auf die Ganzsachen zurückkommen.

Realistisch gesehen, ist die 6 Pfg. Hindenburg-Überdruck eine Ganzsache, die man in Bedarfsverwendung noch finden kann. Wohlgemerkt, ich spreche hier von der Verwendung als Fernpostkarte ohne Zusatzfrankaturen (für Eilpost, Einschreiben, Ausland). Bei den anderen Ganzsachen mit Überdrucken fängt es an, schwierig zu werden, das beginnt schon bei der 5 Pfg. Ortspostkarte. Auch die überdruckten Luxemburg-Ganzsachen sind bedarfsmäßig gebraucht selten bis sehr selten. Ich denke, sie wurden nicht aus Bedarfsgründen, sondern rein zu Propagandazwecken für Sammler hergestellt. Die Serie "Im Kampf für die Freiheit" (Reichsausgabe mit Überdruck) oder die Ausgabe zum Tag der Briefmarke 1941 und auch die WHW-Reichsausgabe mit Überdruck kenne ich nur mit Sonderstempel, alles nur Propaganda.

Hier realistische (erreichbare) Ganzsachen, wie z.B. Luxemburg P2 Bedarf, P5/06 blanko Sonderstempel (übliche Gebrauchterhaltung). So hier die Bilder:



Wünsche gute Nacht.
Jochen
 
Mondorff Am: 03.05.2013 09:39:43 Gelesen: 237582# 39 @  
@ hajo22 [#38]

Das ist richtig Jochen. Auch die gezeigte 5 Rpf-Ganzsachen.-Postkarte ist wohl (da ganz ohne rückseitigem Text) der Philatelie zu verdanken. Immerhin stimmt aber mit dem 25.3.41 wenigstens das Datum.



Die 15 Rpf-Karte hingegen, echt verwendet und dann mit Prüfstempeln versehen, habe ich noch nicht einmal sehen dürfen. Die Verwendung mit Blancostempeln hingegen ist ausreichend belegt.

Schönen Gruß
DiDi
 
hajo22 Am: 03.05.2013 12:42:48 Gelesen: 237569# 40 @  
@ Mondorff [#39]

Ja, diese Karte bedarfsmäßig verwendet rechne ich schon zu den Auktionslosen für ein Auktionshaus.

Na ja, der Normalsammler muß sich eben bescheiden und jeder Philatelist hat dann und wann eine kleine "Sternstunde" für seine Sammlung. Man muß nur "breit genug aufgestellt sein", wie es im Neudeutsch heißt. Gemeint ist, ausreichend interessante Sammelgebiete pflegen, dann ergibt sich immer mal eine Chance. Sammelt man z.B. ein Gebiet bei dem sich nur selten Angebote zeigen, verliert man Lust und Laune. Da ist es gut auf andere Gebiete ausweichen zu können.

Auch ein Briefmarken-Forum bietet die Möglichkeit neue Ideen zu finden.

Zur Entspannung zeige ich noch einen anderen Brief mit der "V"-Propaganda. Wiederum in schwarzer Farbe. Es gibt ihn aber auch in Rot. Vielleicht kann einer aus der Leserschaft so ein Stück zeigen?

Luxemburg 5.8.1941 Ortswerbestempel "d" innerhalb des Landes gelaufen.



Einen schönen Tag wünscht
Jochen
 
hajo22 Am: 03.05.2013 13:37:08 Gelesen: 237563# 41 @  
Öffentliche Stellen/Ämter während der Besatzungszeit gilt es auch zu dokumentieren. Hier müßten sich die "Luxemburger" doch leicht tun, möchte man meinen, denn ich kann mir vorstellen, daß auf Floh-/Trödelmärkten oder Briefmarkentauschtagen im Land so manches interessante Stück angeboten wird.

Aus meiner (sehr) bescheidenen Sammlung hier ein Brief der Stadtverwaltung Luxemburg, Abt. Bauverwaltung, höheres Gewicht, daher mit 2x12 Pfg. Hindenburg-Überdruck frankiert (v. 14.12.1940) ins "Reich".



Ich denke, eine Reihe von Behörden wurden "umbenannt/eingedeutscht". Sicher kann man hier eine kleine "Spezialsammlung" innerhalb des relevanten Zeitraums aufbauen. Auch der Vergleich "Vorher/Nachher" ist sicher reizvoll.

Nur ein Aspekt zum Nachdenken.

Viele Grüße und schönen Tag.
Jochen
 
Mondorff Am: 03.05.2013 15:47:28 Gelesen: 237555# 42 @  
@ hajo22 [#11]

Lieber Jochen,

erst heute antworte ich auf diesen Beitrag vom Februar; er ist wirklich schlecht zu entziffern.

Eines kann ich jedoch korrigieren: Der in Abb. 4 gezeigte Beleg ist mit einem Maschinenstempel entwertet.

Gruß
DiDi
 
Mondorff Am: 03.05.2013 15:59:07 Gelesen: 237553# 43 @  
@ hajo22 [#41]

Aus unserer Sammlung "Gemeindebriefe" stelle ich in der Folge einige Belege vor, die in Deinem Beitrag [#41] angedacht sind. Später auch noch etwas erweitert:



So belassener Umschlag der GEMEINDEVERWALTUNG SANDWEILER aus der Besetzungszeit, ergänzt mit blauviolettem Siegelstempel der ADMINISTRATION COMMUNALE SANDWEILER, violettem Zensurstempel (Typ I) und Poststempel Luxembourg-Ville vom 20.1.1945.

Vorher/Nachher auf einem Beleg.

Einer unserer schönsten Briefe aus dieser Periode.

Freundlichen Gruß
DiDi
 
hajo22 Am: 03.05.2013 18:43:06 Gelesen: 237531# 44 @  
@ Mondorff [#43]

Sehr schöner Brief noch zur Kriegszeit. Erstaunlich, daß auch die Gemeindeverwaltung zensiert wurde (wenn ich's richtig verstanden habe, nahm ein alliierter Soldat, hier wohl ein amerikanischer GI die Prüfung vor und kein Luxemburger oder ein Luxemburger in amerikanischen Diensten (der z.B. auf amerikanischen Seite kämpfte).

Ich bin auf weitere Belege aus dieser und der vorhergehenden Besetzungs-Zeit gespannt. Es muß ja auch nicht immer so ein Ausnahme-(Sahne-)Stück sein.

Zur Kriegszeit passend der eingescannte R-Bf. v. 23.5.1944 aus Vianden nach Königswinter (an 25.5.) mit 2 Kriegsszenen, portorichtig 42 Pfg., kein Jahr später war alles vorbei.



Viele Grüße, schönen Abend und demnächst mehr.
Jochen
 
heku49 Am: 03.05.2013 20:10:27 Gelesen: 237516# 45 @  
Hier der V-Stempel in Rot.

Gruß Helmut


 
Mondorff Am: 03.05.2013 21:02:33 Gelesen: 237505# 46 @  
@ hajo22 [#44]

Ein schöner, schon etwas seltenerer (weil mit Zuschlagmarken und portogerecht) Brief aus Vianden.

Ja, es war wohl noch Krieg - "erst Ende Januar gibt General Patton seinen Panzerdivisionen den Befehl, die (Grenzflüsse) Our und Sauer zu überschreiten".*

"Am 6. Dezember 1944 begann das durch großherzoglichen Beschluss vom 17. November 1944 geschaffene Kontrollamt für Presse und Nachrichten, seine Arbeit aufzunehmen."* In diesem Amt kontrollierten Luxemburger unter der Aufsicht des CIC ( Counter Intelligence Corps), der Organisation für Gegenspionage der amerikanischen Streitkräfte.

* Der Text in Gänsefüßchen stammt aus dem Buch von Staar - Du wolltest es Dir ja besorgen.

Hier nun noch so ein vorher/nachher Beleg mit den Zensurstempel Typ I (vom 8.12., für die Hinsendung) und II (vom 12.12. für die Retoursendung).



Schönen Gruß
DiDi
 
heku49 Am: 03.05.2013 21:04:48 Gelesen: 237505# 47 @  
Hallo Jochen,

ich habe jetzt erst das interessante Thema entdeckt. Ich kann noch einige Belege zeigen. Sehr spannend ist auch das Thema Tagesstempel die "eingedeutscht" wurden. Hier ein Beispiel.

Gruß Helmut


 
hajo22 Am: 04.05.2013 00:00:31 Gelesen: 237474# 48 @  
@ Mondorff [#46]

Richtig, ich bin noch nicht nach München gekommen, wird wohl Mitte Mai werden, aber dann leihe ich mir das Buch für einige Wochen aus und lese nach was es so alles gibt.

Ein Doppel-Zensur-Brief, ungewöhnlich. Ich denke bei der Retournierung wurde er nicht mehr gelesen. Wer liest schon gerne Post vom Finanzamt? Erstaunlich, daß der Einzeiler "Administration..." nicht über dem Vordruck Finanzamt Luxemburg gesetzt wurde und die deutsche Schreibweise unbehelligt blieb. Ansonsten sind Nazi-Embleme auf dem Vordruck nicht zu erkennen, also auch Schwärzungen oder Ähnliches nicht notwendig.

Der Monsieur (..kann den Namen nicht lesen..) Erneste hatte wohl keine Lust den Brief in Empfang zu nehmen oder war "untergetaucht". So entstand ein philatelistisches "Schmankerl". Gratuliere zu dem schönen Beleg mit ein wenig Neid.

Ich zeige schnell noch - bevor ich mich zur Ruhe begebe - einen Brief mit Geschäftspapieren an die Stadtverwaltung Luxemburg, nachgestempelt, da der Maschinenstempel die Marke verfehlte (v. 15.1.41).

Dazu meine Frage: War der Absender das "Luxemburger Wort" - vermutlich eine Zeitung - eine Privatfirma oder eine staatliche/öffentlich-rechtliche Institution, also ein Staatsorgan?

Hier der Beleg:



Gute Nacht.
Jochen
 
hajo22 Am: 04.05.2013 00:05:45 Gelesen: 237473# 49 @  
@ heku49 [#45]

Danke für das Zeigen. Ein sehr deutlicher Stempelabdruck sehr passend in tief(blut)roter Farbe. Der Brief selber dürfte philatelistischen Bedürfnissen gedient haben (bei dieser Mischfrankatur).

Viele Grüße und bis demnächst.
Jochen
 
hajo22 Am: 04.05.2013 10:08:12 Gelesen: 237435# 50 @  
@ hajo22 [#48]

"Luxemburger Wort":

Ich habe gegoogelt, es ist eine Privatzeitung. Problem gelöst.

Viele Grüße und schönen Tag.
Jochen
 
Mondorff Am: 04.05.2013 11:32:07 Gelesen: 237422# 51 @  
@ hajo22 [#48]

Deine Vermutung wird durch den Vermerk des Briefträgers auf der Rückseite des Umschlags bestätigt. Hier der Ausschnitt der handschriftlich vorgenommenen Notiz.



Schönen Gruß
DiDi
 
hajo22 Am: 04.05.2013 12:45:13 Gelesen: 237412# 52 @  
Was man beim Aufbau einer gut sortierten Sammlung beachten sollte, ist an den Einbau / die Aufnahme ungewöhnlicher / nicht alltäglicher Belege zu denken.

Als Beispiel zeige ich einen Einschreib-Nachnahme-Brief nach München. Porto: 30 Pfg. (R), 20 Pfg. (NN), 12 Pfg. (B), zusammen 62 Pfg.

Aus Luxemburg vom 13.3.(19)42, Ortswerbestempel Luxemburg "b" nach München (an 14.3.), frankiert 60 Pfg. Hitler und 2x1 Pfg. Hindenburg. Der Absender (von Baggo) ein bekannter Briefmarkenhändler, der Inhalt ist daher mit einer Briefmarkensendung zu vermuten.

Interessant der Absenderstempel (RS): "Philatelistisch-Zeithistor(isches) Archiv" Diedenhofen (Loth.), in der Mitte das Lothringer-Kreuz.

Und so sieht das (gute) Stück aus:



Schönen Samstag und weiterhin viel Freude an der Philatelie.
Jochen
 
Mondorff Am: 04.05.2013 18:10:11 Gelesen: 237387# 53 @  
@ hajo22 [#52]

"Was man beim Aufbau einer gut sortierten Sammlung beachten sollte, ist an den Einbau / die Aufnahme ungewöhnlicher / nicht alltäglicher Belege zu denken."

Lieber Jochen,

das ist, wie ich weiß, immer eine Frage des Sammlungsaufbaus: Was möchte ich mit dieser Sammlung vorstellen? Eine meiner Sammlungen, mit dem Titel Die Tagesstempel der deutschen Besetzung Luxemburgs würde, so interessant er auch ist, mit dem von Dir gezeigten Beleg sicherlich nichts an Format gewinnen.

Hier nun noch ein Beispiel zu vorher - dabei - danach:



Umschläge der Stadt Differdange/Differdingen vor, während und nach der deutschen Besetzung Luxemburgs.

Und - als kleine Ergänzung zu Deinen "Flohmarkt-Gedanken": Wenn hier auf diesen marchés aux puces (morgen ist wieder einer davon in Remich, etwa 8 km von hier) Belege mit (etwa) Hitlermarken auftauchen, ist ein deutlich höherer Preis angeschrieben. So einfach ist es also nicht mehr.

Ein schönes Wochenende (wie bei uns gemeldet) wünscht
DiDi
 
hajo22 Am: 04.05.2013 18:49:09 Gelesen: 237382# 54 @  
@ Mondorff [#53]

Ich habe mich etwas unpräzise ausgedrückt. Ich dachte an das Forum-Thema "Luxemburg zur deutschen Besatzungszeit 1940/44" als Sammlungsbasis, nicht spezielle Thementeile wie von Dir benannt "deutsche Stempel während der Besetzungszeit".

So war das gemeint, genereller. Also nicht eng begrenzt nur auf die Marken, sondern in allen Möglichkeiten wie auf Briefen, Paketkarten, Ganzsachen, Propaganda, Stempel, Auslandsbriefe, Zensuren, Feldpost, Mischfrankaturen, Ansichtskarten, usw., usw. Kurz eine Sammlung in allen Facetten, lediglich begrenzt auf einen bestimmten Zeitraum und (hier) eine bestimmte Situation, also die Besetzung des Landes.

Letztlich ist das dann eine Sammlung, die natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben kann, sondern immer wieder durch Neues, Interessantes ergänzt wird, also eine "wachsende" Sammlung in Richtung Dokumentation. Ergänzungen dann auch möglich durch zeitgeschichtliche Fotos wie z.B. Einmarsch der Amerikaner am Befreiungstag in der Stadt.

Wenn man - wie ich - nicht ausstellt, ist man nicht an bestimmte philatelistische Regeln gebunden, sondern kann in und mit der Sammlung seine Gedanken und Vorstellungen realisieren.

In diesem Sinne noch einen schönen Abend und jeder kann sammeln wie und was er will.

Jochen
 
Mondorff Am: 05.05.2013 10:02:24 Gelesen: 237333# 55 @  
@ hajo22 [#227]

Ich hatte das schon richtig verstanden und will nur auf die "Begrenzungen" verweisen, die man sich mit einem bestimmten Titel selbst gesetzt hat. In eine Allgemeinsammlung, etwa mit dem Titel unseres Themas "Deutsche Besetzung Luxemburg 1940-1944" sollte natürlich jeder Beleg mit einer besonderen Aussagekraft gern gesehen sein; er wertet die Sammlung auf.

Hier nun nochmals drei Belege zu vorher/während/nachher:



Umschläge der Stadt Rumelange/Rümelingen vor, während und nach der deutschen Besetzung.

All die bisher gezeigten Umschläge entstammen einer Anfangssammlung, in der Umschläge von Gemeinden Luxemburgs aus jeder Epoche zu finden sind. Ein Obstkarton voll. Leider wurde bisher nur zusammen getragen und nichts ausstellungsmäßig aufgemacht. Ob ich je dazu komme?

Freundlichen Gruß
DiDi
 
hajo22 Am: 09.05.2013 19:06:17 Gelesen: 237157# 56 @  


In eine Sammlung können auch eindeutig philatelistisch inspirierte Briefe aufgenommen werden. Sie sollten eine Sammlung nur nicht dominieren. Wenn sie - wie im vorliegenden Fall - auch noch portorichtig sind, umso besser.

Hier ein Einschreibbrief aus Düdelingen frankiert mit Zuschlagsmarken einheitliche Unterrandstücke Luxemburg Besetzung Mi.Nr. 35,38,40, vom 12.3.41 via Luxemburg 1 vom selben Tag nach Braunschweig (an 13.3.).

Schön anzusehen und sicher auch eine Bereicherung für die Sammlung zu unserem Thema.

Schönen Abend.
Jochen
 
hajo22 Am: 09.05.2013 19:16:33 Gelesen: 237156# 57 @  
@ Mondorff [#55]

Das ist natürlich ein besonderer Glücksfall, wenn man das so dokumentieren kann. Der Einbau der Briefe - Bezug auf das Amt - mit vorher/nachher finde ich hat eine ganz überzeugende Wirkung auf den Betrachter.

Viele Grüße
Jochen

Und ich plane in Kürze noch einige rein philatelistische Belege zu zeigen (ausschließlich mit Besetzungsmarken), also wieder ein "Teilgebiet", indem ich die späteren philatelistischen Belege mit Reichsmarken separiere.
 
heku49 Am: 09.05.2013 21:01:41 Gelesen: 237142# 58 @  
Hallo Jochen,

auch ich werde nochmal ein paar Belege aus meiner Sammlung zeigen. Ich versuche mich mal an meiner Gliederung der Sammlung zu orientieren, um kein zu großes Durcheinander in meinen Teil zu bringen.

Nachdem Luxemburg am 10. Mai 1940 überrollt wurde kam der gesamte Postverkehr zu erliegen. Ab dem 18. Mai 1940 führte das Postamt Luxemburg-Stadt für alle Postanstalten des Landes werktags einen Kartenschluß mit Postkarte mittels Dienstkraftwagen durch. Ab dem 3. Juni 1940 wurden bereits wieder gewöhnliche Briefe und Postkarten mit Deutschand zugelasssen.

Bis Mitte August 1940 wurde Post nach Deutschland überwacht.

Hier zwei entsprechende Beleg dazu.

Gruß Helmut


 
hajo22 Am: 09.05.2013 21:16:34 Gelesen: 237135# 59 @  
@ heku49 [#58]

Hallo,

bei der Postkarte kann ich keine Zensur erkennen.

Die (zensierte) Ganzsache ist sehr schön und - vermutlich - auch selten. Zumindest in dieser guten Erhaltung. Also Gratulation zu diesem schönen Stück.

Bin gespannt, was Du noch so alles "auf's Tablett" bringst.

Viele Grüße
Jochen
 
Mondorff Am: 09.05.2013 21:21:31 Gelesen: 237134# 60 @  
@ hajo22 [#59]
@ heku49 [#58]

Es kam sehr selten (durch Zufall etwa) vor, dass Post im Inlandverkehr geprüft und zensiert wurde.

DiDi
 
heku49 Am: 09.05.2013 21:42:34 Gelesen: 237128# 61 @  
@ Mondorff [#60]

Hatte ich vergessen zu schreiben.

@ hajo22 [#59]

Danke für die Blumen.

Für heute noch folgendes:

Luxemburg sollte so schnell wie möglich eingedeutscht werden.



Feldpostkarte aus Luxemburg mit Tagesstempel (Typ 41) Eischen (a) vom 14.9.1942, hier wurden mit Blaustift auf die deutsche Schreibweise hingewiesen,
französische Worte wurden teilweise bereits durch den Absender unkenntlich gemacht. Der Stempel "Z. Zt. nicht leitbar" wurde angebracht, weil diese Feldpostnummer zu diesem Zeitpunkt nicht existierte.



Französische Texte wurden vom Absender gestrichen, Firmenangaben wurde durch deutsche Worte ersetzt.

In den nächsten Tagen mehr.

Gruß Helmut
 
hajo22 Am: 09.05.2013 21:49:44 Gelesen: 237125# 62 @  
@ Mondorff [#60]

Vermutlich wurde die Luxemburger Ganzsache als Auslandsganzsache (noch) angesehen. Ich kann den Zensurstempel leider nicht lesen, d.h. den Buchstaben der Zensurstelle nicht erkennen (ich denke Frankfurt a.M.).

Es gab sehr wohl Inlandszensur, z.B. Gestapo-Zensur und natürlich die Feldpostzensur innerhalb des Reichs.

Ein schöner Postfreistempler aus der Besetzungszeit Luxemburgs wäre toll zu sehen.

Viele Grüße
Jochen
 
hajo22 Am: 09.05.2013 22:23:52 Gelesen: 237117# 63 @  
@ heku49 [#61]

Des fleurs? De rien!

Bei der Feldpostkarte glaube ich nicht an "Eindeutschung". Feldpost sollte generell nicht den Standort des Absenders verraten. Daher z.B. in den Briefen "A.U." = Am Unterstand (da weiß man nicht in Russland, in Norwegen oder in Afrika oder sonstwo). Natürlich sind die Schwärzungen bei dieser Karte Quatsch gewesen.

Bei dem Brief verstehe ich nicht, warum die französische Schreibweise durchgestrichen wurde. Was ist schon bei Lederwarenfabrikation dabei? Da kann man die deutsche Übersetzung dazu schreiben damit die lieben Landsleute wissen um was es hier geht. Möglicherweise ein Fall von "Eindeutschung", aber nicht zwangsläufig/eindeutig.

Es dürfte schwer sein, "Eindeutschung" auf Privat- oder Firmenpost nachzuweisen. Was anderes ist es bei amtlicher Post.

Schönen Abend.
Jochen (der sich jetzt zur Ruhe begibt ... je vais me coucher - oder so ähnlich)
 
Mondorff Am: 09.05.2013 23:44:41 Gelesen: 237104# 64 @  
@ hajo22 [#63]

Aus Marcel Staar:

"In Ausführung der strengen Verfügungen über die Sprachenverordnung in Luxemburg Vbl. f. Luxemburg Nr. 37 vom 10.6.1941, die den Gebrauch der französischen Sprache in der Öffentlichkeit verboten, mussten alle noch irgendwie bestehenden Namensbezeichnung restlos verdeutscht werden."

Dies traf nun nicht nur für die erforderliche Eindeutschung im postalischen Alltag zu.

Bei Zuwiderhandlungen und sei es auch nur durch Vergesslichkeit, traten harte Strafen in Kraft. Da wurden schon Handwerker, die ihren jahrzehntelangen französischen Briefkopf benutzten, ins Gefängnis geworfen oder zumindest zum strengen Verhör vorgeladen.

DiDi
 
zockerpeppi Am: 10.05.2013 00:09:20 Gelesen: 237101# 65 @  
Ich glaube, Jochen will uns testen.

Alles französische war verpönt.

Beispiel 1. für Eindeutschung kurz nach dem erwähnten Datum im Staar: 14.8.41



Etwas später wurde die Bank sogar aufgelöst und in eine vom Besatzer geförderten/geduldeten Bank eingegliedert. Nach dem Krieg wurde die Bank wieder belebt.

schöne Grüße noch
Lulu
 
Mondorff Am: 10.05.2013 00:41:35 Gelesen: 237098# 66 @  
@ zockerpeppi [#65]

Ich glaube Jochen will uns testen.

Ja, Lulchen - wahrscheinlich ist er deshalb auch schlafen (oder ins Bett gegangen).

DiDi
 
hajo22 Am: 10.05.2013 10:13:55 Gelesen: 237073# 67 @  
@ Mondorff [#66]

Mais non, das war kein Test. Ich weiß wirklich so wenig. Es wird Zeit, daß ich mich nach München zur Philatelistischen Bibliothek bewege und das "Staar"-Buch besorge, sonst kann ich hier voll einpacken. Die dusselige/sinnlose Verordnung war mir nicht bekannt. Immerhin die Gedanken sind frei, man konnte also noch überall französisch denken.

Ich will heute noch meine Drohung wahr machen und 2 weitere, schöne philatelistische Belege mit Besetzungsmarken zeigen, obwohl mir die Lust an schönen Belegen dieser Zeit langsam gründlich vergeht.

Doch hier die Bilder:



Sie decken die Michelnummern 17, 20, 23, 24, 26, 28, 29 und 32 ab.

Frage: Wurden die Postfreistempel nach der Besetzungszeit aptiert, weggeworfen oder weiterverwendet (zunächst)?

Schönen Tag allen Luxemburgsammlern aus dem heute verregneten Unterallgäu.
Jochen
 
Mondorff Am: 10.05.2013 13:42:05 Gelesen: 237055# 68 @  
@ hajo22 [#67]

"Frage: Wurden die Postfreistempel nach der Besetzungszeit aptiert, weggeworfen oder weiterverwendet (zunächst)?"

Einige sind zunächst weiterverwendet worden. Mir selbst ist kein Fall bekannt, bei dem Postfreistempel aptiert wurden. Bei Bahnpost- oder Tagesstempeln war dies vielfach der Fall - siehe Stempeldatenbank. Offiziell ist kein Sonder- oder Ortswerbestempel aptiert worden, weil deren Weiterverwendung durch Dienstanweisung verboten war.

Freundlichen Gruß
DiDi
 
heku49 Am: 10.05.2013 22:02:26 Gelesen: 236998# 69 @  
Hallo Jochen,

im Anhang zeige ich mal die Gliederung meiner Sammlung, damit Du dir ein Bild davon machen kannst, welche Punkte ich aus dieser Zeit berücksichtigt habe. Gerne lese ich mal Deinen Kommentar dazu.

Gruß Helmut


 
hajo22 Am: 11.05.2013 14:14:49 Gelesen: 236967# 70 @  
@ heku49 [#69]

Soweit ich das sehe und beurteilen kann, deckt das wohl alles ab. Für die Postfreistempel würde ich (vielleicht) noch eine eigene Gruppe bilden getrennt von den Firmenfreistempeln.

Mehr weiß ich auch nicht. Man könnte auch noch eine Untergruppe "Besonderheiten" bilden, also für z.B. Fotos, Vignetten, Autogramme oder Ähnliches.

Viele Grüße
Jochen
 
hajo22 Am: 11.05.2013 14:28:11 Gelesen: 236963# 71 @  
Ich zeige heute noch eine Besonderheit, die sich nicht in meiner Sammlung Besetzte Gebiete Luxemburg befindet, sondern in der Sammlung KZ Sachsenhausen/Oranienburg. Dieses KZ ist insofern für Philatelisten und Banknotensammler interessant, als dort auf Befehl Himmlers falsche englische Pfund- und amerikanische Dollarnoten sowie Kriegspropagandamarken gegen England hergestellt wurden.

Literatur dazu: Michel-Spezialkatalog Deutschland sowie das Buch von Adolf Burger "Des Teufels Werkstatt".

Es handelt sich um einen Postscheck-Lastschriftzettel über 60 RM an einen Häftling im KZ Oranienburg. Name, die Häftlingsnummer und der Gefängnisblock sind genau angegeben. Ob der Häftling allerdings das Geld ausbezahlt bekommen hat, halte ich für sehr fraglich.

Gestempelt "Luxemburg Sch(eck) A(mt) 23.9.42, I k. Buchungsgebühr 18 RPf. (zeigte sich dann auf dem Kontoauszug).



Auf die Kriegspropagandamarken möchte ich hier nicht eingehen. Das ist ein eigenes, sehr komplexes Thema.

Schönen Tag.
Jochen
 
Mondorff Am: 12.05.2013 00:41:17 Gelesen: 236932# 72 @  
@ hajo22 [#71]

Sehr interessant und posthistorisch wertvoll.

DiDi
 
angim Am: 12.05.2013 09:31:56 Gelesen: 236918# 73 @  
@ hajo22 [#71]

Hallo,

höchstwahrscheinlich wurde der Empfänger aus politischen oder religiösen Gründen Gründen verhaftet. Diesen Schluss lässt auch der Ort der Internierung vermuten. 1942 war die Deutsche Besatzungspolitik in Luxemburg extrem repressiv, da verschiedene Teile der Bevölkerung die Deutsche Besetzung und die NS-Ideologie ablehnten. Grund für die Verhaftung könnte die Teilnahme an den Streiks ab dem 31. August 1942 gewesen sein.

Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Luxemburg_im_Zweiten_Weltkrieg

Grüsse Thomas
 
Mondorff Am: 12.05.2013 10:45:53 Gelesen: 236904# 74 @  
@ angim [#73]

"da verschiedene Teile der Bevölkerung die Deutsche Besetzung und die NS-Ideologie ablehnten"

In einer im Oktober 1941 vom CdZ (Chef der Zivilverwaltung) anberaumten Volksbefragung bekannten sich (nach Stichproben) 98 % der Landbevölkerung und 96 % der Menschen in den Städten zu Luxemburg. Auf den Zählkarten war nach Sprache sowie nach Staats- und Volkszugehörigkeit gefragt worden. Dreimal hieß die Antwort "lëtzebuergesch".

Eine ganze Nacht tagte der Gauleiter mit seinen Paladinen im Hotel Brasseur. Gegen vier Uhr ging das Communiqué an die Zeitungen, durch das befohlen wurde, "dass die Ausfüllung der Zählkarten zu unterbleiben habe".



Maschinenwerbestempel-Einsatz vom 16.9.1991, zum 50. Jahrestag der Abstimmung: "dräi-mol: "lëtzebuergesch"

Freundlichen Gruß
DiDi
 
angim Am: 12.05.2013 11:38:26 Gelesen: 236894# 75 @  
@ Mondorff [#74]

Ja, da hatte ich etwas unglücklich formuliert. Dann muss es heissen: "die weitaus größte Mehrheit der Bevölkerung". Ich wollte auch mitschwingen lassen, daß es durchaus auch verschiedene Facetten des Widerstandes gegen gegen die Besetzung gegeben hat.

Grüsse Thomas
 
angim Am: 12.05.2013 13:12:48 Gelesen: 236884# 76 @  
Wie unbeliebt die Deutsche Besetzung war kann man auch anhand der Statistik der Wehrpflichtigen (Zwangsrekrutierten, weil die Einführung der Wehrpflicht völkerrechtswidrig war - in Berlin sah man das natürlich anders) erkennen:

Zitat: Im ganzen wurden 11160 junge Luxemburger, der Jahrgänge 1920 - 1927 zwangsrekrutiert. 2572 kamen um, 96 gelten immer noch als vermißt (25,50% Tote und Vermißte). 3510 ( 31,43%) konnten sich dem Dienst in der Wehrmacht entziehen oder an der Front desertierten. 1551 kehrten mit schweren körperlichen oder seelischen Schäden zurück. Unter ihnen waren 326 Schwerverstümmelte, 469 Verwundete und 756 Kranke. 3614 junge Mädchen mußten zum RAD oder zum Kriegshilfedienst. 56 starben, während 2 als vermißt gelten (1,60%).

Quelle: http://histoprim.cte.lu/lehrer/wk13.html

Diese Seite hat auch noch andere interessante Infos zu bieten! Die allgemeine Desertionsquote bei der Wehrmacht lag bei etwa 2%! Einen weiteren Aufsatz zur Deutschen Besetzung gibt es hier: http://www.zug-der-erinnerung.eu/dostert.html
Offensichtlich war die Einführung der Wehrpflicht der Auslöser des Streiks von 1942.

Grüsse Thomas
 
zockerpeppi Am: 12.05.2013 16:40:36 Gelesen: 236850# 77 @  
@ hajo22 [#71]

Klasse dein Lastschriftzettel.

**

Nun aber zu meiner Sammlung, wo es auch vieles aus der Besatzungszeit gibt, wenn auch fast immer im Bankenbereich, aber deshalb nicht minder interessant.

Luxemburg Festungs u. Rosenstadt im Moselland auf eiem Sparkassenbrief abgestempelt am 15.3.44 an Notar Altwies



Tarif (8 Rpf war der Ortstarif) Absenderfreistempel mit der Nr. 113 von der Sparkasse, Postbereichszahl 22 und als Entwerter, weil der Absenderfreistempel zu dieser Zeit keinen Tagesstempel hatte der schöne Stempel der Klüssendorf-Maschine

Mein Dank an Didi für die Beschreibung.

Einen Link zu unserem Vereinsforum möchte ich noch einstellen, hier gibt es weiter Belege mit diesem Stempel zu bestaunen : http://www.phila-dudelange.lu/index.php?option=com_kunena&func=view&catid=10&id=3703&Itemid=144&lang=fr

Unser Kollege Rol hat einen sehr schönen Beleg eingestellt.

Fortsetzung folgt
Lulu
 
hajo22 Am: 12.05.2013 16:41:46 Gelesen: 236850# 78 @  
@ angim [#73]

Mich stört der Ausdruck "Internierung", er klingt so harmlos. Ein KZ war kein Internierungslager, sondern ein Arbeitslager mit dem Vorsatz/der Absicht Vernichtung der Inhaftierten durch Arbeit. Davon zu unterscheiden sind nur noch die Mordfabriken/Vernichtungslager im Osten wie z.B. Auschwitz, Sobibor und andere. Dem KZ Sachsenhausen/Oranienburg war ein "Klinkerwerk" angegliedert das zahllose Tote forderte.

Gleichfalls wurden in diesem KZ unzählige russische Kriegsgefangene (darunter der Sohn Stalins) ermordet. Wer mehr über das KZ wissen möchte, dem empfehle ich folgendes Buch von Günter Morsch und Astrid Ley, "Das Konzentrationslager Sachsenhausen 1936-1945, Ereignisse und Entwicklungen" (Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Band 23).

Ich zeige noch einen späten Vordruckbrief aus dem KZ (Oranienburg 7.3.1945 nach Prag):



Das KZ wurde am 22./23. April 1945 von sowjetischen und polnischen Truppen befreit.

Es handelt sich um ein völlig anderes Thema, das nicht hierher paßt. Nach dem Krieg wurde die Anlage vom sowjetischen Geheimdienst NKWD bis zur Auflösung im März 1950 genutzt. Im Lager wurden ca. 60.000 Menschen festgehalten.

Schönen Sonntagnachmittag
Jochen
 
angim Am: 12.05.2013 17:04:42 Gelesen: 236832# 79 @  
@ hajo22 [#78]

Du hast recht! "Inhaftierung" wäre die bessere Wortwahl gewesen. Der Postscheck-Lastschriftzettel von Dir hat mich angeregt, mich mit der Besatzungspolitik in Luxemburg zu beschäftigen. Ich muss offen gestehen, daß ich das Ausmass der Deutschen Besetzung und ihre Auswirkungen auf die Bevölkerung bisher unterschätzt habe.

Grüsse Thomas
 
zockerpeppi Am: 12.05.2013 19:32:46 Gelesen: 236768# 80 @  
Aptierter Tagesstempel :

Dienstpost, Sparkassenbrief abgestempelt am 12.12.44 in Petingen an die Sparkasse Differdingen. Zensiert am 13.12., Ankunftsstempel Differdingen auf der Rückseite vom 14.12.



schönen Gruß
Lulu
 
hajo22 Am: 12.05.2013 19:41:30 Gelesen: 236761# 81 @  
@ zockerpeppi [#80]

Ja, wenn man so was hat, dann hat man was!

Viele Grüße und nicht zögern Weiteres zu zeigen.
Jochen
 
zockerpeppi Am: 13.05.2013 22:48:13 Gelesen: 236671# 82 @  
Sogar ich selbst kann mich nur wundern, was es so alles in meinen Alben gibt. Gerade entdeckt bei der Suche nach was ganz anderem:

Postkarte Esch (Alzig)-Schifflingen 30.9.42. Absender Kreissparkasse Esch-Alzig Zweigstelle Schifflingen

Wir bitten sie wegen Ihrer Kriegsschäden binnen 5 Tagen an den Schaltern der Kreissparkasse vorsprechen zu wollen ...



Lulu
 
heku49 Am: 14.05.2013 20:08:27 Gelesen: 236615# 83 @  
Hier mal zwei der von Zockerpeppi in Beitrag [#13] gezeigten Militärpoststempel.

Gruß Helmut


 
hajo22 Am: 14.05.2013 20:16:15 Gelesen: 236611# 84 @  
@ heku49 [#83]

Beides sehr schöne Stücke, der Einschreibbrief eine WUCHT.

Herzlichen Glückwunsch zu diesen schönen Stücken und vielen Dank für's Zeigen.

Viele Grüße
Jochen
 
heku49 Am: 14.05.2013 20:44:50 Gelesen: 236600# 85 @  
Und hier der noch fehlende 3. Stempel der Militärpost.

Gruß Helmut


 
hajo22 Am: 16.05.2013 15:29:22 Gelesen: 236507# 86 @  
Kürzlich konnte ich die eingescante Lux P 7 über delcampe erwerben. Mein erstes gestempeltes Exemplar dieser Ganzsache.

Die Karte zeigt den "T"-Stempel für Nachgebühr. Die ins Deutsche Reich adressierte Ganzsache wurde aber dennoch nicht mit Strafporto bedacht, obwohl der Vordruck zum Zeitpunkt des Versandes - 21.4.41 - nicht mehr gültig war (seit 31.3.41 ungültig, so liest man im Michel-Ganzsachen-Katalog). Am Empfangsort wußte man das vielleicht nicht oder übersah den T-Stempel.

Die an den "Liebe(n) Cousin", geschriebene Bedarfskarte gefiel mir aber so gut, daß ich mich nicht daran gestört habe und so ist sie nach über 70 Jahren hier in Bayern in meiner Ganzsachen-Sammlung gelandet.



Viele Grüße und weiterhin viel Spaß an der (unergründlichen) Sammelleidenschaft Philatelie.

Jochen
 
zockerpeppi Am: 16.05.2013 21:59:23 Gelesen: 236482# 87 @  
Auch wenn ich mit dem Porto nicht klar komme, zeigen tue ich meinen Postauftrag nach dem Inland dennoch. Absender: Internationale Bank Luxemburg 3.1.1941 mit einem Einschreiben Klebezettel a = IBL nach Mersch.



Ich habe nur diesen einen. Alle seitdem gefundenen Exemplare waren von schlechter Qualität.

auf bald
Lulu
 
hajo22 Am: 17.05.2013 00:28:32 Gelesen: 236466# 88 @  
@ zockerpeppi [#87]

Wenn ich es richtig notiert habe: Einschreiben 30 Pfg., Postauftrag (Einziehung Geldbetrag) 30 Pfg., Fernbrief 12 Pfg.

Schönen Abend.
Jochen
 
zockerpeppi Am: 18.05.2013 22:44:35 Gelesen: 236365# 89 @  
@ hajo22 [#88]

Es fehlen noch 10, die Frankatur ist 82.

@+
 
hajo22 Am: 19.05.2013 11:01:19 Gelesen: 236342# 90 @  
@ zockerpeppi [#89]

Ja, habe ich gesehen, es müßten/sollten 72 RPf. sein. Postaufträge waren auch gestaffelt nach Betragshöhe. Ich habe 30 Pfg. für Beträge bis 800 RM notiert. Ist hier doch nicht erreicht. Vielleicht gab es die Regelung 30 RPf. bis 100 RM und darüber 10 RPf. mehr?

Was sagt denn das berühmte Buch von Marcel Staar?

Schönen Pfingstsonntag.
Jochen
 
Mondorff Am: 19.05.2013 13:55:50 Gelesen: 236328# 91 @  
@ zockerpeppi [#87]

Um die Frage zu beantworten: Im "berühmten Buch" von Marchel Staar befindet sich auch eine Postgebührentafel, die aussagt:

Postaufträge

Vom Absender zu entrichten:

a) Die Beförderungsgebühr wie für einen gleichartigen Einschreibbrief;
b) Die Vorzeigegebühr von . . . . 20 Rpf.
Höchstbetrag: 1000 RM
Die Vorzeigegebühr wird je Wertpapier erhoben.
.....

Das wären nun R-Brief: 42 Rpf.
Vorzeigegebühr (2 x) 40 Rpf.

Halleluja Lulchen - Du bist gerettet!

DiDi
 
zockerpeppi Am: 20.05.2013 10:11:44 Gelesen: 236285# 92 @  
@ Mondorff [#91]
@ hajo22 [#90]

Den Staar hatte ich nicht konsultiert. Habe nur im Tarife Handbuch nachgeschlagen. Also Danke für den Hinweis. Der Text auf Seite 34 Kapitel III Scheck und Überweisungsdienst ist eindeutig.

--> Die Vorzeigegebühr deshalb zweimal, weil 2 verschiedene Wechsel enthalten waren.

Sauwetter Grüße
Lulu
 
hajo22 Am: 19.06.2013 11:15:32 Gelesen: 235665# 93 @  
Nach 4 Wochen wird es Zeit das Thema wieder aufzugreifen, am Besten mit einer "4-Länder-Frankatur".

Wie bekannt waren die Besetzungsmarken von Luxemburg, Lothringen und dem Elsass gegenseitig in den einzelnen besetzten Gebieten gültig.

Hier ein Beispiel dazu: DR AH 16 Pfg. + Lothringen Nr. 4 und 9, Elsaß Nr. 3 und Luxemburg Nr. 8: ergeben zusammen 62 Pfg. (= Einschreiben 30 Pfg. + Nachnahme 20 Pfg. + 12 Pfg. Fernbrief). Viel kann im Brief nicht enthalten gewesen sein, denn das Couvert wiegt allein schon 10 gr. Also ich tippe mal, es waren Briefmarken drin.

Gestempelt Saarburg (Lothringen) 3.9.41 nach Bad Kreuznach.

Und hier das gute, sehr philatelistisch inspirierte Stück und für Liebhaber von Ankunftsstempeln auch diesen noch abgebildet:



Schönen Tag.
Jochen
 
Mondorff Am: 20.06.2013 10:56:43 Gelesen: 235611# 94 @  
@ hajo22 [#93]

Schön Jochen, dass Du wieder etwas zu zeigen hast.

sehr philatelistisch inspirierte Stück wie Du bemerkst. Du schreibst, dass die Aufdruckmarken auch in den anderen besetzten Gebieten zur Frankatur möglich waren. Aber: Das "Zusammenspiel" war nur vom 1.September bis 31. Dezember 1942 möglich. Danach galt (bei den Dauermarken) nur noch der Gröfaz.

Bei Nachbarschaftsorten mag es wohl hin und wieder solche "grenzüberschreitenden" Frankaturen von Marken zweier besetzter Gebiete gegeben haben. Z.B. bei mir hier. Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe in 200 Metern Entfernung Lothringen/ Lorrain. Das nächste Postamt dort ist Rodemack - etwa 8 km weit weg. Die Leute aus dem Nachbarort Mondorff (mit zwei ff hinten) gingen (und gehen heute noch) lieber zur Post nach Bad Mondorf - damals vielleicht auch mit den Marken ihres Gebietes.

Drei aber (Elsass-Lothringen-Luxemburg) werden wohl schlecht unter Bedarf zu deklarieren sein. Somit sind alle diese konstruierten Belege, wie Du auch schon bemerkt hast, philatelistisch beeinflusst. Wenn wir so etwas jedoch nicht hätten - wie sollten wir beweisen können, dass es möglich war?

Mit freundlichen Grüßen aus dem gewittrigen Luxemburg
DiDi
 
hajo22 Am: 20.06.2013 11:36:31 Gelesen: 235608# 95 @  
@ Mondorff [#94]

Da hast Du Dich mit dem Jahr vertan, es muß heißen 1941 und nicht 1942.

Das ist sicher die Hitze.
Viele Grüße
Jochen
 
Mondorff Am: 20.06.2013 12:12:21 Gelesen: 235597# 96 @  
@ hajo22 [#95]

Entschuldigung Jochen, aber Du hast Recht.

Und - es nicht die Hitze (hier ist es seit gestern Abend sehr gewittrig), es wird das Alter sein.

Als kleinen Ausgleich stelle ich hier auch einen sicherlich philatelistisch inspirierten Beleg vor:



Viererblock, an eine Phila-Adresse und trotzdem portogerecht frankiert.

Schönen Gruß
DiDi
 
hajo22 Am: 21.06.2013 00:04:18 Gelesen: 235566# 97 @  
@ Mondorff [#96]

Du wirst lachen, der Brief gefällt mir. Der "Sammlerdienst" war meines Wissens eine Fachzeitschrift.

Der Poststempel "Lorentzweiler" dürfte selten sein, ich habe ihn noch nie gesehen, aber wie gesagt, ich bin kein Luxemburg-Spezialist und kann mich daher irren, allerdings ein Weiler ist ein kleiner Ort, damit wenig Einwohner, damit wenig Postaufkommen - und damit siehe oben.

Schönen Abend noch und bis demnächst.
Jochen
 
Mondorff Am: 21.06.2013 16:51:42 Gelesen: 235518# 98 @  
@ hajo22 [#97]

Lorentzweiler, im Kanton Mersch, auf der Strecke Luxemburg-Mersch, hatte zu dieser Zeit ~2.000 Einwohner. Wenig später erfolgte die Umbenennung in Lorenzweiler.

Hier 'mal zwei Belege mit Charlotte-Aufdruckmarken, als diese (nach dem 31. März 1941) schon ungültig waren:



Karte mit Stempel Eilboten und Tagesstempel Wattenscheid vom 10.10.1941. Obwohl die Karte mit 42 Rpf portgerecht frankiert war, erhielt sie einen roten Nachgebühr-Stempel und der Stempel Eilboten wurde mit Blaustift durchgestrichen. Die Marken besaßen nur in Luxemburg selbst Gültigkeit. Eine, handschriftlich eingetragene, blaue 9 bestätigt die fällige Nachtaxierung.



Portogerecht mit 6 Rpf frankierte Fernkarte vom 30. September 1941 aus dem besetzten Lothringen ins Altreich. Die Entwertung erfolgte mit violettem Not-Rahmenstempel Schalbach mit nebengesetztem einzeiligen Datumstempel. Obwohl die Marke in Lothringen nie gültig und am 31. März 1941 zurück gezogen worden war, wurde ihre Verwendung nicht beanstandet.

Freundlichen Gruß
DiDi
 
hajo22 Am: 21.06.2013 17:32:58 Gelesen: 235512# 99 @  
@ Mondorff [#98]

Danke für die Infos. Also war der Weiler kein "richtiger" Weiler, sondern schon eine kleine Stadt (hier sagt man dazu "Marktgemeinde").

Bei der 1. Karte muß es heißen 46 RPfg. und nicht 42. Wäre der Eilbotenvermerk nicht (wahrscheinlich vom Postler) gestrichen worden, wäre die Sache richtig teuer geworden. So blieb's beim 1,5-fachen von 6 RPfg. = 9.

Die 2. Karte kann man schon in die Abteilung "Absender-Post-Sabotage" einfügen und es klappte. Unerkannt befördert ohne Strafgebühren. Auch was Nettes. Wer beanstandet auch schon eine gut aussehende Dame auf Briefmarke? Das traut sich keiner.

Schönen Tag und bis demnächst.
Jochen
 
heku49 Am: 21.06.2013 20:59:34 Gelesen: 235478# 100 @  
Hier eine weitere Karte die ohne Nachporto befördert wurde. Ortskarte zu 5 Rfg im Fernverkehr benutzt.

Gruß Helmut


 
zockerpeppi Am: 26.06.2013 23:03:20 Gelesen: 235380# 101 @  
Zur Abwechslung möchte ich einen Bahnpoststempel hochladen. Den Beleg bekam ich von einem Kollegen und habe ihn schon in unserem Vereinsforum vorgestellt. Aber auch für Philaseiten Besucher dürfte er interessant sein.



Schimpach-Kautenbach - Zug 208//09.1.42 frankiert mit 12 Rpf Portostufe 1.10.1940 bis 20g

schönen Abend noch
Lulu


P.S diese Sorte Stempel gab es vor der Besetzung nicht. Wurden +/- im Oktober 1940 eingeführt
 
Mondorff Am: 04.08.2013 10:56:57 Gelesen: 234410# 102 @  
Guten Tag,

nicht nur, aber auch zur Wiederbelebung des Themas stelle ich hier einen Luftpostbrief aus dem Senegal nach Differdange in Luxemburg vom 6. Oktober 1939 mit rückseitigem Ankunftstempel vom 16.10.1939 vor. Es war also schon Krieg.

Wegen des roten Durchlaufstempels A o (Ae wäre Frankfurt/M.) müsste der Brief über Deutschland gelaufen sein.



Woher stammt dieser Durchlaufstempel?

In meinem "schlauen Buch" konnte ich leider nichts dazu finden.

Schönen Gruß
DiDi
 
hajo22 Am: 04.08.2013 13:53:57 Gelesen: 234383# 103 @  
@ Mondorff [#102]

A(o) kann nicht sein, das wäre Zensurstelle Oslo. Norwegen war 1939 nicht besetzt, und über Oslo nach Luxemburg?, na ja, dürfte unwahrscheinlich sein. A(e) gibt Sinn mit Frankfurt a.M. Das "o" im Osloer Zensurstempel ist rund, nicht wie hier eher oval. Also es müßte ein "e" sein. Ich habe Briefe mit A(o) zum Vergleich, muß ich aber erst raussuchen.

Schönen Sonntag und ja, das Thema muß wieder belebt werden.

Jochen
 
hajo22 Am: 19.08.2013 13:42:14 Gelesen: 233652# 104 @  
Ich hatte kürzlich bei ebay Glück und konnte einen Beleg ersteigern, der mir für den Abschluß meiner Sammlung zum Thema in etwa vorschwebte. Ich darf ihn hier vorstellen:

Couvert mit dem Vordruck "Gouvernement du Grand-Duché de Luxembourg". Druckvermerk links unten: 2000 (Auflage) - XI.44 (Druckdatum).
Gestempelt "Luxembourg Ville (d) v. 12.12.44", Adresse innerorts.
Absender schwarz-violetter Gummistempel (übersetzt): "Dienst für Lebensmittelversorgung und wirtschaftliche Angelegenheiten".
Luxemburger Zensurstempel: "Controlé par Examinateur/13.Dez.44/N(umér)o/Handzeichen"

Luxemburg war gerademal 3 Monate befreit, der Krieg noch im Gange, die Ardennen-Offensive stand kurz bevor (16.12.44 bis 21.1.45), in der die Wehrmacht versuchte bis Antwerpen vorzudringen.

Für Ästheten: Die Registratur-Lochung links am Rande des Couverts stört mich nicht (kann ich auch mit farbig passendem Papier als Briefeinlage ausgleichen, was ich vielleicht mache).



Allen einen schönen Tag.
Jochen
 
zockerpeppi Am: 19.08.2013 21:24:18 Gelesen: 233608# 105 @  
@ hajo22 [#104]

gutt geschafft!

Von mir heute Hindenburg mit Ü Überdruck auf Portopflichtiger Dienstsache vom Hypothekenamt Luxemburg an Notar Altwies. Abgestempelt am 21.1.41. Das fällige Porto von 8 Rpf ist auf der Rückseite des Belegs, entwertet mit einem Nachgebühr Stempel.



schöne Grüße
Lulu
 
hajo22 Am: 21.08.2013 18:51:26 Gelesen: 233555# 106 @  
@ Mondorff [#102]

Hier der avisierte Durchlaufzensurstempel Ao von Oslo. Ich habe ein besonders deutliches Exemplar herausgesucht. Hat keinerlei Ähnlichkeit mit dem vorliegenden Stück.



Möglicherweise zeigt der Senegalbrief keinen deutschen Zensurstempel, er lief ja vermutlich über Spanien/Frankreich nach Luxemburg.

Schönen Abend.
Jochen
 
hajo22 Am: 21.11.2013 18:26:21 Gelesen: 231344# 107 @  
Kürzlich konnte ich die eingescante Sonderkarte kaufen, die ich gerne noch am Sammlungsende hinzufügen möchte, da ich sie in unmittelbarem Zusammenhang mit der seinerzeitigen deutschen Besetzung sehe.



Dazu müßte ich allerdings die Luxemburger Sammlerfreunde um einige Informationen bitten.

Was ich deute:

1. Der Escher Philatelistenclub hat die Karte wohl herausgegeben oder sie ist auf dessen Initiative entstanden.
2. Es geht um die Erinnerung an die Evakuierung von Personen aus Esch.
3. 10.5.1940-10.5.1945 (also 5. Jahrestag des Ereignisses); Die Marke ist gestempelt 10.5.45, also einen Tag nach der Gesamtkapitulation der Deutschen Wehrmacht am 8./9.5.1945.
4. Ein Zuschlag von 2 fr. für das nationale Hilfswerk der Großherzogin wurde erhoben beim Kauf der Karte.
5. Die Auflage betrug 5.000 Stück (numeriert, hier Nummer 735).

Gab es zu diesem Anlaß eine besondere Ausstellung, Veranstaltung oder Tombola?

Wer kann mir ein bißchen was dazu sagen?

Viele Grüße
Jochen
 
heku49 Am: 21.11.2013 19:50:46 Gelesen: 231291# 108 @  
@ Mondorff [#102]

Hallo DiDi,

ich lese auch ein Ae in dem Stempel. Aber Glückwunsch, denn der Stempel wie abgebildet ist weder bei Marcel Staar noch bei Karl-Heinz Riemer gelistet. Dort sind die Buchstaben stets nebeneinander angeordnet. Außnahme der Stempel Ad aus München, wo die Buchstaben untereinander sind.

Gruß Helmut
 
Mondorff Am: 21.11.2013 23:53:18 Gelesen: 231276# 109 @  
@ hajo22 [#107]

Nein, Jochen,

es ist von Dir alles stimmend übersetzt.

Dies war eine von den sog. Patrioten-Karten, die von verschiedenen Briefmarkensammler-Vereinen hier in Luxemburg damals angeboten wurden. Dazu gehören auch Ganzsachen-Karten mit Überdruck. Meines Wissens ohne jede besondere Veranstaltung oder Ausstellung, dann wäre ein Sonderstempel drauf.

DiDi
 
hajo22 Am: 22.11.2013 00:11:15 Gelesen: 231273# 110 @  
@ Mondorff [#109]

Merci für den Hinweis. Also eine patriotische Gedenk-(Souvenir)Karte. Kommt damit in die Sammlung.

Schönen Abend und nochmals danke.
Jochen
 
hajo22 Am: 31.12.2013 18:59:39 Gelesen: 230400# 111 @  
Zum Jahresausklang 2013 noch eine Frage: Wer kann mir etwas sagen über die auf der Paketkarte ersichtliche Adresse zu Luxemburg-Grund? Hatte dieser Stadtteil ein eigenes Postamt? Auf der Paketkartenrückseite ist lediglich eine handschriftliche Empfangsbestätigung ersichtlich, kein Ankunftsstempel.

Rümelingen, gestempelt 9.3.44 auf AH 15+30 Pfg. nach L-Grund, Münsterstraße 23 (lese ich).



Gutes Neues Jahr 2014 wünscht allen Sammlerfreund(Inn)en (und dem Rest der Welt)
Jochen
 
Lars Boettger Am: 01.01.2014 22:13:02 Gelesen: 230355# 112 @  
@ hajo22 [#111]

Hallo Jochen,

der "Grund" ist ein Ortsteil von Luxemburg-Stadt. Er hat kein eigenes Postamt.

Beste Neujahrsgrüsse!

Lars
 
Mondorff Am: 02.01.2014 12:07:01 Gelesen: 230313# 113 @  
@ hajo22 [#111]

In Luxemburg-Grund, der Vorstadt im Tal, war in der Münsterstraße 23-26, in einem großen Komplex, das Gefängnis (franz. Prison) untergebracht. In der Besetzungszeit waren hier insgesamt 3.700 politische Häftlinge eingekerkert.

Hier ein Brief aus dieser Zeit, vom 24.12.1941, geschrieben von einem Häftling an seinen Rechtsanwalt:



Der Umschlag ist oben rechts mit den Initialen P.L., für Prison Luxembourg, gelocht. Dadurch genoss die Gefängnisverwaltung Portofreiheit. Häftlinge bekamen die Umschläge zur Verfügung gestellt, mussten das Porto jedoch selbst bezahlen. Auch nach der Sprachenverordnung vom 10. Juni 1941, mit Androhung drakonischer Strafen, wurden diese Initialen weiter gebraucht.

Heute ist das alte Gefängnis Teil des Kulturzentrums Münsterabtei (siehe Mi.-Nr. 1754); der neue Prison steht jetzt in der kleinen, östlich der Hauptstadt gelegenen Ortschaft Schrassig.

Mit guten Wünschen zum Neuen Jahr
und freundlichen Grüßen
DiDi
 
hajo22 Am: 02.01.2014 16:54:02 Gelesen: 230287# 114 @  
@ Mondorff [#113]

Lieber Didi,

das nenne ich Information! Vielen Dank. Ich hatte gleich das Gefühl, diese Paketkarte könnte interessant sein. Eine Stanzung (P.L.) die zur Portofreiheit führt, darauf wäre ich nicht gekommen, wirklich kurios.

Führten auch andere Stanzungen in Luxemburg zur Portofreiheit oder ist das hier eine Ausnahme? Unter "PL" könnte man ja auch "Police Luxembourg" verstehen.

Auch interessant der Ortswerbestempel mit "e", also der Reservestempel.

Gutes Neues Jahr und viele Grüße
(und man lernt nie aus in der Philatelie)
Jochen
 
Mondorff Am: 02.01.2014 17:08:30 Gelesen: 230279# 115 @  
@ hajo22 [#114]

Mit sind eine Anzahl Lochungen in Marken Luxemburgs bekannt, jedoch keine andere die zur Portobefreiung diente.

Gruß
DiDi
 
hajo22 Am: 19.01.2014 12:47:33 Gelesen: 229965# 116 @  
Höchste Zeit wieder etwas zum Thema zu zeigen.

Hier eine Sylvester-Einschreib-Postsache vom PA Luxemburg 1 o, 31.12.1940.

Kein Absender, aber Ankunftsstempel Berlin-Lichterfelde 1.4.41. Da war wohl noch Sekt im Spiel.



Schönen Sonntagnachmittag an alle Sammlerfreunde in und außerhalb Luxemburgs.

Jochen
 
Mondorff Am: 19.01.2014 16:08:10 Gelesen: 229939# 117 @  
@ hajo22 [#116]

Richtig Jochen!

Vorstellen möchte ich hier zwei nicht korrekte Verwendungen der Charlotte-Ausgabe mit Aufdruck, die, auf Grund ihrer nur begrenzten Gültigkeitsdauer (5.12.1940 - 31.3.1941) zu den seltener aufzufindenden Besetzungsausgaben gehört. Die Marken waren ursprünglich für die Verwendung im besetzten Luxemburg gedacht und wurden am Schalter nur bis zum 14. März 1941 abgegeben. Gauleiter Simon hatte (wegen der Abb. der Großherzogin) sein Veto eingelegt.



"portogerechte" Verwendung auf Eilboten-Postkarte vom 10.10.1941 ab Wattenscheid nach Metz/Lothringen. Die Marken waren schon ungültig. Die Karte wurde mit 9 Rpf-Nachgebühr belegt, welche jedoch nicht eingefordert wurden.



"Portogerechte" Verwendung der Marke zu 6 Rpf. mit violettem Notstempel SCHALBACH in Lothringen auf Postkarte vom 30. September 1941, ebenfalls nach Ungültigkeit der Marke, nach Nürnberg.

Schönen Sonntag noch
DiDi
 
hajo22 Am: 19.01.2014 17:34:57 Gelesen: 229921# 118 @  
@ Mondorff [#117]

Hallo DiDi,

die beiden Belege hast Du schon in Beitrag [#98] gezeigt. Kann vorkommen und doppelt genäht hält bekanntlich besser.

In Beitrag [#86] hatte ich eine Überdruck-Besetzungs-Ganzsache gezeigt mit "T"-Stempel, auch ohne Folgen (sprich ohne Nachgebühr).

Warum die Reichspost so sorglos mit den Nachgebühren umging, weiß ich nicht zu deuten. Vermutlich wußten die Reichspostleute nicht so genau, ob die Marken noch gültig waren oder nicht. Vielleicht lagen auch nicht überall Informationen über inzwischen ungültig gewordene Marken vor (eher unwahrscheinlich).

Möglichst kein Beitrag ohne Abbildung eines Beleges. Gezogen habe ich aus meinem Luxemburg-Karton den eingescannten Einschreibbrief vom Schuhhaus Becker (gibt es das noch?) aus Luxemburg 1 m, vom 14.5.41 nach Sachsen mit Katalog Nr. 7 und 11, portorichtig.



Ich denke, ich habe den Brief noch nicht gezeigt.

Schönen Samstagabend.
Jochen
 
Mondorff Am: 19.01.2014 19:26:03 Gelesen: 229901# 119 @  
@ hajo22 [#118]

Pardon.

Als Ausgleich hier zwei portogerecht frankierte Belege mit der Charlotte-Überdruck-Ausgabe.



Freundlichen Gruß
DiDi
 
hajo22 Am: 20.01.2014 16:47:32 Gelesen: 229846# 120 @  
@ Mondorff [#119]

Hallo DiDi,

zwei sehr schöne und interessante Belege, die Du da zeigst. Vor allem der linke Brief ist farblich ein "Gedicht" und vom Absender her gesehen, zeitgeschichtlich bemerkenswert.

So tolle Sachen kann ich leider mit der Überdruckserie nicht präsentieren.

Aber was Farbenfrohes aus der Überdruckserie habe ich aus meinem Karton (diesmal gezielt und nicht willkürlich) gefischt. Reine Philatelie, aber hübsch anzusehen und immerhin echt gelaufen (Ankunftsstempel 27.3.41).

Mit insgesamt 90 Pfg. natürlich grausam überfrankiert. Aber das darf bei einem "Nicht-Bedarfs-Brief" ruhig so sein.

Es muß ja nicht immer eine eingeschriebene, eigenhändige Eilboten-Luftpost-Drucksache mit genauem Porto sein (haha).

Auch wie bei der in [#116] gezeigten Einschreib-Postsache wieder mit dem Stempel Luxemburg 1 o.

Sieht man sich die R-Zettel-Nummern an, wurden in rd. 3 Monaten ca. 270 R-Briefe an diesem Schalter aufgegeben.



Schönen Nachmittag.
Jochen
 
heku49 Am: 20.01.2014 19:01:34 Gelesen: 229824# 121 @  
@ hajo22 [#120]

Es muß ja nicht immer eine eingeschriebene, eigenhändige Eilboten-Luftpost-Drucksache mit genauem Porto sein.

Eilboten-Einschreiben-Luftpost-Rückschein vom 25.3.1941 nach Berlin geht aber noch oder?

Gebühr: 12 Rfg Breif, 30 Rfg Einschreiben, 30 Rpf Rückschein, 40 Rfg Eilsendung und 20 Rfg Luftpostzuschlsg (3 Rfg überfrankiert).

Gruß Helmut


 
hajo22 Am: 20.01.2014 19:17:45 Gelesen: 229821# 122 @  
@ heku49 [#121]

Nicht schlecht, aber kannst Du auch die Rückseite zeigen? Mich interessiert, ob in Berlin mit Rohrpost weiterbefördert.

Der Einschreibzettel Luxemburg 1, der Stempel aber Luxemburg 2, wie paßt das zusammen?

Schönen Abend und tja, 3 Pfg. ist auch überfrankiert (Scherz muß sein).
Jochen
 
heku49 Am: 20.01.2014 19:39:27 Gelesen: 229819# 123 @  
@ hajo22 [#122]

Die Rückseite ist leider ohne Vermerke. Ich kann aber auch Portogerecht.

Gruß Helmut


 
hajo22 Am: 20.01.2014 20:13:15 Gelesen: 229808# 124 @  
@ heku49 [#123]

"Ich kann aber auch portogerecht."

Das habe ich nicht bezweifelt.

Mir kommen allerdings Bedenken bei Deinem Superbeleg. Einschreiben-Eilboten und dann ohne jede Vermerke? Das klingt nicht gut, sind denn wenigstens Klebespuren/-reste vom Rückschein erkennbar? Sonst so fürchte ich, wurde der Brief "aufgepeppt".

Zur Wogenglättung zeige ich einen Beleg, der sicher nicht "aufgepeppt" wurde. Eine Drucksache (ohne die vorschriftsmäßige Bezeichnung), gestempelt Luxemburg 1 d vom 15.11.1940.



Schönen Abend.
Jochen
 
Mondorff Am: 20.01.2014 20:40:46 Gelesen: 229795# 125 @  
@ hajo22 [#124]
@ heku [#121]

In der Tat, bei dem "Superbeleg" fehlt einiges, dafür ist dann der Luftpostaufkleber zu viel. Gesagt werden muss aber auch, dass es aus dieser Zeit sehr viele, von und für Sammler gefertigte R-Belege gibt.

"Echte" Fälschungen gab's ja aber auch.



Eine sehr primitive Fälschung weil:

° das Porto nicht stimmt (52 Rpf wären korrekt gewesen)
° der Stempel falsch ist und
° dieser Exprès-Zettel zu Beginn des Jahres 1941 sicherlich nicht mehr benutzt wurde.

Hier der falsche und der echte Stempel (als Nachverwendung) mit Kennbuchstaben o:



Irritierend ist nur der auf der Rückseite angebrachte Stempel von WIEN 1 b, ohne erkennbares Datum.

Schönen Gruß
DiDi
 
hajo22 Am: 20.01.2014 21:49:38 Gelesen: 229787# 126 @  
@ Mondorff [#125]

Ja, an der "3" und der "4" kann man`s sehr deutlich erkennen, die Zahlen sind beim Falschstempel viel zu fett und anders gestaltet.

Der Luftpostaufkleber bei [#121] ist natürlich Quatsch, den habe ich nicht ernst genommen. Marken und Stempel sind sicher echt, aber sonst dürfte der Beleg (höchstwahrscheinlich) eine Verfälschung sein.

Für diesen Abend noch schnell einen weiteren Überdruck-Beleg mit 6 Rpf., gestempelt 12.1.41 Luxemburg 2 a. Der Stempel freundlicherweise 2x abgeschlagen und somit ein besonders schönes Stück.



Ich zeige auch die attraktive farbige Ansicht der Karte.

Auch mit kleinen Belegen läßt sich das Thema nett darstellen.

Viele Grüße et à bientôt.
Jochen
 
hajo22 Am: 07.03.2014 11:19:07 Gelesen: 228605# 127 @  
"A bientôt" hat jetzt fast 2 Monate gedauert. Aber dafür kann ich einen tollen Beleg zeigen, den ich kürzlich auf einer bekannten Internetplat(t)form erwarb.

In meinem Beitrag [#19] konnte ich lediglich einen Vordruck-Postsparkassenbrief verwendet in Luxemburg mit Hilfe einer Abbildung aus dem Büchlein "Die Postsparkarte" (Autoren: Steinbock und Schulz) zeigen.

Jetzt bin ich selber stolzer Besitzer eines solchen Beleges, den ich hier präsentieren darf:



5 Pfg. Hindenburg mit Aufdruck (ermäßigte Sondergebühr, siehe Text auf dem Vordruck links unten) vom 2.12.41 mit Ortswerbestempel Luxemburg (c) an das Postsparkassenamt Wien.

Der Brief kommt in meine Motivsammlung "Deutsche Postsparkasse", nicht in die Sammlung Deutsche Besetzung Luxemburg, was natürlich auch möglich wäre.

Schönen Tag an alle.
Jochen
 
Kontrollratjunkie Am: 07.03.2014 12:26:08 Gelesen: 228590# 128 @  
Hallo Jochen,

war es üblich, den (Sonder-)Stempel nochmals freigestellt auf dem Umschlag abzuschlagen ?

So ein Vorgehen ist doch eigentlich eher bei Gefälligkeitssendungen üblich. Ich gehe mal davon aus, dass ein Postsparkassenbrief nicht aus Gefälligkeit gestempelt und verwendet wird.

Gruß
KJ
 
heku49 Am: 07.03.2014 15:22:37 Gelesen: 228572# 129 @  
@ Kontrollratjunkie [#128]

Für Luxemburg gab es die Vorschrift das ein zweiter lesbarer Abschlag vorhanden sein muss.

Gruß Helmut
 
hajo22 Am: 07.03.2014 15:28:09 Gelesen: 228571# 130 @  
@ Kontrollratjunkie [#128]

Hallo,

das ist kein Sonderstempel, sondern der "normale" Ortswerbestempel von Luxemburg-Stadt. Postsparkassenbriefe gefälligkeitsgestempelt kenne ich nicht. Der 2. Abschlag dürfte (auch) als Werbung für Luxemburg gedacht gewesen sein.
Es gibt auch in diesem Fall keinen Sinn, die 5 Pfg. Hindenburg als Einzelfrankatur konnte man sich als Ortspostkarte problemlos stempeln lassen. Der Umschlag ist übrigens in der Mitte gefaltet, was auch auf Bedarf hinweist. Vermutlich hat der Umschlag nur "überlebt" weil er den schönen Ortswerbestempel trägt und den leeren Umschlag "einer von der Poststelle" deshalb mitgenommen hat.

Ich zeige Dir aus meiner Sammlung einen Postsparkassenbrief (gleicher Vordruck, Druckvermerk 1.39) aus Elbing vom 1.11.39 nach Wien mit Maschinenwerbestempel.



Postsparkassenbriefe aus den besetzten Gebieten - egal welches Gebiet - sind generell selten. Auch die Vordruckbriefe aus dem Reich sind keine Massenware.

Viele Grüße
Jochen
 
Mondorff Am: 07.03.2014 16:22:19 Gelesen: 228559# 131 @  
@ hajo22 [#127]

Gratuliere Jochen.

Es ist der erste Beleg dieser Art, den ich von Luxemburg sehe. Die Tarifstufe von 5 Rpf kannte ich nur für Ortspostkarten, auch diese sind nicht gerade häufig.

Eine Frage noch an Dich und alle Mitleser:

Wem ist bekannt, dass das Luxemburger Postscheckamt vor Einmarsch der Amerikaner an die Bergstrasse ausgelagert wurde?

Marcel Staar schreibt nichts dazu. Übrigens auch nichts zu Postsparkassenbriefen.



Schönen Gruß
DiDi
 
hajo22 Am: 07.03.2014 18:49:22 Gelesen: 228547# 132 @  
In Ergänzung zu [#127]:

Mir ist aufgefallen, daß der im erwähnten Buch "Die Postsparkarte" abgebildete Postsparkassenbrief auch den Ortswerbestempel Luxemburg mit dem Kennbuchstaben "c" aufweist wie der kürzlich von mir erworbene. Also Entwertung mit dem gleichen Stempel am selben Schalter, kann Zufall sein oder auch nicht. Dazu noch ein Hinweis: Diese Briefvordrucke waren nicht kostenlos. Der Abgabepreis betrug 1 Pfg./Stück.

Zum Thema ausgelagertes Luxemburger Postscheckamt kann ich leider nichts sagen. Dazu muß ich in meinen Unterlagen nachsehen, was ich so über die Postscheckämter im Reich an Informationen habe. Der Brief trägt als Nebenstempel einen "Überroller-Zensurstempel" der französischen Zensur. Diesen Brief habe ich deshalb für meine Zensurpostsammlung gleichfalls auf besagter Internetplatform erworben.

Schönen Abend.
Jochen
 
zockerpeppi Am: 07.03.2014 20:43:37 Gelesen: 228526# 133 @  
@ hajo22 [#127]

Auch ich habe noch keinen solchen Umschlag gesehen, hätte ich sonst sofort gekauft.

@ Mondorff [#131]

Noch nie in dieser Form gesehen.

Darf ich euch ein Postsparkassenbuch zeigen? War nicht ganz billig.

Postsparbuch nr 5965929 der Deutschen Reichspost, erstellt am 22.1.1941 in St Veith Kärnten an einen Luxemburger. Dem Sparbuch liegen u.a eine Ausweiskarte, Rückzahlungsscheine und Kündigungsscheine bei. Unser Luxemburger ist irgendwie ganz schön herum gekommen, wie der Scann der Innenseite zeigt. Es gibt auch einen Eintrag aus Luxemburg selbst. Der letzte Eintrag stammt vom 2.9.43 = Saldo null.





beste Sammlergrüße
Lulu
 
hajo22 Am: 07.03.2014 22:32:06 Gelesen: 228508# 134 @  
@ zockerpeppi [#133]

Da täuscht Du Dich, der Saldo ist nicht gleich null, sondern es besteht noch ein Guthaben von 120 RM. Das dürfte allerdings inzwischen verfallen sein.

Interessant wäre eine Postsparkarte in Luxemburg bespart. Ich zeige mal eine Karte aus dem Deutschen Reich:



Schönen Abend.
Jochen
 
zockerpeppi Am: 07.03.2014 23:57:20 Gelesen: 228493# 135 @  
@ hajo22 [#134]

Ups! da habe ich wohl geschielt. Du hast aber auch Wünsche von wegen Postsparkarte - ein Sparbuch finden war schon nicht leicht.

Lulu
 
hajo22 Am: 08.03.2014 13:59:03 Gelesen: 228473# 136 @  
@ zockerpeppi [#135]

Du weißt doch, nichts ist unmöglich, alles nur eine Frage der Zeit (und des Geldes).

Zur Entspannung vom vielen Postsparen zeige ich eine Neuerwerbung für meine Sammlung: R-Bf. Luxemburg 2 v. 28.1.41, 18h mit R-Zettel Luxemburg-Bahnhof von Ferdinand Poos (Ing., med. Geräte) über Luxemburg 1, 21h, nach Eisenach 30.1., 4h.

Wie ich finde eine schöne, portogerechte Mischfrankatur (42 Pfg.) der Mi.Nr. 11 mit 2xNr. 20 und ein interessanter Absender.



Schönen Samstag, hier im Allgäu bei herrlichem Sonnenschein und Frühlingstemperaturen.

Jochen
 
hajo22 Am: 09.05.2014 09:25:39 Gelesen: 227072# 137 @  
Lange gesucht und endlich fündig geworden: Satzbrief der Mi.Nr. 17-32

Kürzlich konnte ich von Privat den abgebildeten Einschreibebrief mit kompletten Satz der Mi.Nr. 17-32 erwerben. Der Vordruck-Brief ist vom seinerzeit bekannten und sehr rührigen Neuheitendienst Walter Goecks, Berlin. Die Marken sind gestempelt Luxemburg 2 am 20.12.1940, der Einschreibzettel weist auf das Postamt Luxemburg 1 hin. Ankunftsstempel Berlin 22.1.1941, der RBf. war also lange unterwegs (vermutlich weil erkennbar rein philatelistischer Art). Auffällig ist, daß Post aus Luxemburg auf Goecks-Vordruckbriefen nach meinen Beobachtungen stets diese Kombination Luxemburg2/Luxemburg1 zeigen.

Vielleicht kann ein Sammler "vor Ort" dieses kleine Rätsel (er)klären.



Schönen Tag.
Jochen
 
zockerpeppi Am: 18.06.2014 22:37:45 Gelesen: 226214# 138 @  
Heute bei mir eingegangen. So einen Umschlag aus der Besatzungszeit hatte ich noch nicht.

Kreissparkasse Grevenmacher GUT BEDIENT GUT BERATEN. Abgestempelt am 6.5.44 in Bad Mondorf wo es eine Zweigstelle gab nach Altwies ins Nachbardorf



e gudden Owend nach

Lulu
 
muemmel Am: 18.06.2014 22:56:44 Gelesen: 226205# 139 @  
@ zockerpeppi [#138]

Salut Lulu,

ein auf den ersten Blick ein Allerweltsbeleg, aber mit Allem Drum und Dran eine Augenweide. Historie pur und Dank für die Vorstellung.

Grüßle
Mümmel
 
zockerpeppi Am: 19.06.2014 21:39:11 Gelesen: 226115# 140 @  
@ hajo22 [#63]

Hier ein recht frühes Beispiel von 'Eindeutschung' gute 6 Monate vor dem von Staar erwähnten Stichdatum (10.6.41): 28.12.40. Der Absender Allgemeine Elsässische Bankgesellschaft



Gruß
Lulu
 
zockerpeppi Am: 19.06.2014 22:16:25 Gelesen: 226111# 141 @  
Ich habe gerade noch etwas in meinen Alben entdeckt. Ich kann es aber nicht genau einordnen.

Ich kann nur vermuten, dass die beiden Marken à 20 RM den einbezahlten Betrag auf das betreffende Sparbuch bezeugen oder so ?



beste Sammlergrüße
Lulu
 
duphil Am: 20.06.2014 10:53:15 Gelesen: 226087# 142 @  
@ zockerpeppi [#141]

Hallo Lulu!

Das Ganze sieht aus wie eine Schulsparkarte oder ein Teil davon. Dazu passt auch im unteren Bereich der Hinweis auf eine Unterschrift der Eltern bzw. des Erziehungsberechtigten, die wohl bei Einzahlung bzw. Einlösung der Karte auf dem entsprechenden Sparkonto nötig war. Der Wert der beiden "Sparmarken" wird dann wohl nicht Reichsmark, sondern eher Reichspfennig sein.

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
zockerpeppi Am: 23.06.2014 16:56:51 Gelesen: 225948# 143 @  
@ duphil [#142]

Vielen Dank für deine Erläuterungen.

Gruß
Lulu
 
zockerpeppi Am: 06.07.2014 18:31:24 Gelesen: 225372# 144 @  
Liebe Freunde,

hier ein Beleg, den ich nur wegen der beiden Hitlermarken mit Zusatz „werde Postscheck-teilnehmer!“ gekauft habe. Ansonsten ist der Umschlag aus Diekirch irgendwie komisch. Es scheint, als hätte der Absender alles verklebt was er so auftreiben konnte. Es gibt viele Handschriftliche Vermerke und Klebezettel: Per Einschreiben, mit Rückschein, Eilboten – das gekritzelte unterhalb von R Klebezettel kann ich nicht eindeutig entziffern (postpflichtig?), 14/2 , Rohrpost und Eilbote, Eilbote express

Das Porto mit 124 Rpf passt auch nicht. Brief 12 + Eilsendung 80 + Einschreiben 30 macht 122.

Abgestempelt in Diekirch am 4.11.41, Ankunft in Luxemburg 1 am selben Tag, und es gibt noch einen Stempel womöglich wieder Diekirch (?) vom 6.11.

Vielleicht habt ihr ja eine zündende Idee.



und Tschü, hier geht gerade ein Gewitter runter.

Lulu
 
Mondorff Am: 06.07.2014 19:12:08 Gelesen: 225360# 145 @  
@ zockerpeppi [#144]

Salü Lulchen,

bei einem Gewicht von 20g währe das korrekte Porto 82 Rpf gewesen:

Brief 12 Rpf
Einschreiben 30 Rpf
Eilsendung 40 Rpf.

Rückschein ist wohl handschriftlich angegeben, postalisch jedoch nicht angezeigt. Den Text unter dem R-Zettel lese ich als persönlich.

Der rückseitig angebrachte Stempel LUXEMBURG 1 d ist der Durchgangstempel.
Einen Tagesstempel mit Unterscheidungsbuchstaben z hat es in Luxemburg während der Zeit der deutschen Besetzung nicht gegeben,
es könnte also ein Ankunftstempel sein.

Die Verwendung eines Aufklebers Rohrpost und Eilbote ist mir aus Luxemburg nicht bekannt. Der R-Brief müsste dann nach Hamburg, Berlin oder vielleicht Prag adressiert gewesen sein.

Das Unwetter ist jetzt hier bei mir.

DiDi
 
hajo22 Am: 06.07.2014 19:14:49 Gelesen: 225360# 146 @  
@ zockerpeppi [#144]

Das "Gekritzelte" heißt: "Persönlich". Rohrpost mit Eilboten-Zettel, da müßte der Empfangsort Berlin, Wien, Prag oder München sein. Aber die Ankunftsstempel sind nicht lesbar. Evtl. Hamburg? Aber da gab`s keine Rohrpost für die Öffentlichkeit (meines Wissens).

Viele Grüße und schönen Sonntagabend.
Jochen
 
stampmix Am: 06.07.2014 21:29:31 Gelesen: 225335# 147 @  
@ zockerpeppi [#144]

Ich versuche es mal mit:

Fernbrief >20gr. 24 Pf
Einschreiben... 30 Pf
Rückschein..... 30 Pf
Eilpost............ 40 Pf

macht zusammen 124 Pf.

Der AKS könnte "HANNOVER 1 z" sein, der Durchgangsstempel könnte "LUXEMBURG 1 d" sein.

Grüsse
stampmix
 
hajo22 Am: 06.07.2014 22:28:28 Gelesen: 225317# 148 @  
@ stampmix [#147]

Das dürfte hinkommen. Der Rohrpost-Eilboten-Zettel ist vermutlich nachträglich aufgeklebt worden, dafür spricht auch die Überklebung auf dem üblichen Eilbotenzettel.

Schade, daß die Ortsangabe ausgeschnitten wurde.

Viele Grüße.
Jochen
 
zockerpeppi Am: 07.07.2014 17:11:13 Gelesen: 225251# 149 @  
@ Mondorff [#145]
@ hajo22 [#146]
@ stampmix [#147]

Vielen Dank. Ich war von einem Inlandsbrief ausgegangen und habe mich in den alten luxemburgischen / neuen deutschen Portotabellen verhadert.

Lulu
 
zockerpeppi Am: 15.07.2014 22:59:48 Gelesen: 224816# 150 @  
@ hajo22 [#71]

3 auf einen Streich:



Luxemburg P SCH A 12.3.42 d
Luxemburg SCH A I 1.9.42 k
Luxemburg SCH A II 12.5.44 k

liebe Sammlergrüße
Lulu
 
hajo22 Am: 19.08.2014 19:31:46 Gelesen: 223806# 151 @  
@ zockerpeppi [#150]

Wer sucht, der findet! Schöne Belege.

Ich hatte schon lange einen Einschreibbrief der Deutschen Dienstpost Luxemburg auf meinem Wunschzettel. Jetzt konnte ich von privat ein Stück erwerben. Leider ist der Eilboten-Einschreibbrief um 8 Pfg. überfrankiert, aber man kann nicht alles haben.

Und hier das "schöne" (philatelistische) Stück:

Deutsche Dienstpost Luxemburg 2.12.1940 nach Braunschweig (Ankunft am nächsten Tag).





Meine Frage an die Luxemburg-Spezialisten: Warum wurde der R-Zettel "Deutsche Dienstpost Luxemburg" noch mit einem Zeilen(gummi)stempel "Luxemburg" zusätzlich überstempelt? Gibt doch (eigentlich) keinen Sinn.

Schönen Abend.
Jochen
 
heku49 Am: 19.08.2014 19:41:22 Gelesen: 223799# 152 @  
Hallo Jochen,

die Luxemburg gab es 4 Dienstpostämter, nämlich in Luxemburg, Esch/Alzig, Diekirch und Grevenmacher. Der rechteckige Dienstpoststempel wurde bei drei von ihnen verwendet. Ausnahme Esch/Alzig. Die 3 anderen stempelten zusätzlich ihren Stempel dazu.

Gruß Helmut
 
heku49 Am: 19.08.2014 20:12:59 Gelesen: 223791# 153 @  
@ hajo22 [#151]

Hier noch ein Beispiel aus Grevenmacher.

Gruß Helmut


 
ginonadgolm Am: 26.08.2014 14:08:25 Gelesen: 223558# 154 @  
Wer kann helfen?

Wie kommt die 7 unter dem Wertzeichen auf die Ganzsache P7 ?



Ist das nur ein privater Zudruck?

Auf Antworten hofft
Ingo aus dem Norden
 
hajo22 Am: 26.08.2014 14:25:47 Gelesen: 223550# 155 @  
@ heku49 [#153]

Bitte schaue Dir doch meine AK mit dem Dienstpoststempel in [#7] an. Er trägt keinen separaten Orts-Zeilenstempel. Ungewöhnlich oder doch häufig ohne Ortsangabe?

Viele Grüße
Jochen
 
heku49 Am: 26.08.2014 19:12:14 Gelesen: 223500# 156 @  
@ ginonadgolm [#154]

Hallo Ingo,

im Handbuch der Philatelie in Luxemburg Ganzsachen 1940 - 1944 Lieferung 6.1 ist eine solche Markierung nicht vermerkt. Daher vermute ich einen privaten Aufdruck.

Gruß Helmut
 
heku49 Am: 26.08.2014 19:14:13 Gelesen: 223499# 157 @  
@ hajo22 [#155]

Hallo Jochen,

die meisten Belege die ich bisher gesehen habe sind ohne diesen Ortszusatz. Mit dem Ortszusatz kommt meiner Meinung nach nur ein geringer Teil vor.

Gruß Helmut
 
zockerpeppi Am: 26.08.2014 19:29:49 Gelesen: 223491# 158 @  
@ ginonadgolm [#154]
@ heku49 [#157]

Meiner Meinung nach steht die 7 für eine Nummerierung welcher ein Sammler vermerkt hat. In Anhang ein Auszug aus Francois Kaufmanns Postkarten Buch. Er katalogisiert die Karte als nr 7 im Kapitel Besatzungszeit 1940-1945.



Gruß
Lulu
 
Mondorff Am: 26.08.2014 19:53:37 Gelesen: 223479# 159 @  
@ ginonadgolm [#154]

Lulchen wird schon Recht haben, denn auch im Handbuch und im PRIFIX trägt die Karte die Nr. B 7 bzw. 07.

Angefügt ist die entsprechende Seite des auch von Helmut erwähnten Handbuchs.



Freundlichen Gruß
DiDi
 
ginonadgolm Am: 26.08.2014 20:51:33 Gelesen: 223464# 160 @  
@ zockerpeppi [#158]
@ Mondorff [#159]

Vielen Dank für eure Hinweise, das hat mit etwas weiter geholfen.

Sommerliche Grüße (endlich wieder über 20 Grad) von
Ingo aus dem Norden
 
hajo22 Am: 26.08.2014 22:14:41 Gelesen: 223446# 161 @  
@ heku49 [#153]

Hallo Helmut,

kannst Du mal die Rückseite dieser "Drucksache" zeigen? Ich nehme an, sie ist blanko.

Mein gezeigter Brief ist ein "Phila"-Beleg, so wie Deine Drucksache eben auch (Adressat Dahmann, Berlin, Sammler/Briefmarkenhändler).

Bei beiden Belegen wurde wahrscheinlich der Wunsch nach dem entsprechenden Einzeiler geäußert und bedient. Bei meinem Beleg ist es schon krass auf einem R-Zettel, auf dem schon "Luxemburg" steht auch noch den Einzeiler "Luxemburg" anzubringen. Man sagt dazu auch: "doppelt gemoppelt".

Schönen Abend und ich denke mal, philatelistische Wünsche wurden schon immer gerne erfüllt. Nur so ist so mancher interessante Beleg für die Nachwelt entstanden.

Jochen
 
heku49 Am: 27.08.2014 20:33:31 Gelesen: 223313# 162 @  
@ hajo22 [#161]

Hallo Jochen,

mit blanker Rückseite hast Du natürlich recht. Hier noch einmal eine Dienstpost Luxemburg mit allen Stempeln. Wie so oft überfrankiert.

Gruß Helmut


 
hajo22 Am: 27.08.2014 21:08:00 Gelesen: 223293# 163 @  
@ heku49 [#162]

Hallo Helmut,

ja so ist es. Wie bei meinem Beleg. Dieselbe Adresse übrigens [#151].

Und weil philatelistische Belege so schön sind, hier noch einer: Ein Eilboteneinschreibbrief mit dem Sonderstempel vom 12.1.1941 zum Tag der Briefmarke entwertet. Der Sonderstempel wurde entweder nachverwendet oder der Brief erst viel später in den Postlauf gegeben, denn der Ankunftsstempel in Berlin (ein Rohrpoststempel mit Minutenangabe) zeigt das Datum vom 22.1.41, 17.00 h. Das kann nicht sein, daß der Brief 10 Tage unterwegs war. Nicht Anfang 1941 wo die Züge noch pünktlich waren. Und mit der Reitpost wird er ja nicht befördert worden sein (kleiner Scherz).



Ein Vermerk: "In Berlin mit Rohrpost + Aufkleber" wäre beim Porto auch noch "drin" gewesen. Aber auch dann nicht portorichtig (das wären dann 1,04 RM gewesen).

Schönen Abend.
Jochen
 
zockerpeppi Am: 27.08.2014 21:25:38 Gelesen: 223288# 164 @  
Na! Ich mag dann lieber ‚Wirtschaftliches‘ und warum nicht Dienstpost:

Der Chef der Zivilverwaltung Devisenstelle an das Devisenarchiv in Berlin. Oberhalb der Frei durch Ablösung Reich Stempel in violett. Abgestempelt mit dem Deutsche Dienstpost Luxemburg Kastenstempel am 12.FEB1941. Rot eingekreist Deutsche Dienstpost Leitstelle Trier II. Ich gehe einmal davon aus, dass das Datum vom 17.FEB.1941 der Eingang in Berlin ist.



Tschü
Lulu
 
hajo22 Am: 28.08.2014 18:45:24 Gelesen: 223171# 165 @  
@ zockerpeppi [#164]

An diesem Dienstbrief ist alles interessant. Der Absenderstempel "Devisenstelle in Luxemburg", der Adressat in Berlin "Das Devisenarchiv" und natürlich auch der Dienstpoststempel. Das Devisenarchiv - so denke ich - war zuständig für Devisenbewirtschaftung und Kapitalverkehrskontrolle (das Deutsche Reich hatte ja chronischen Devisenmangel - bis zur Geldfälscheraktion im KZ Sachsenhausen 1942-1945 unter dem Code "Unternehmen Bernhard", so benannt nach dem leitenden SS-Sturmbannführer Bernhard Krüger).

Der Datumsstempel 17.2.41 dürfte den Eingang dokumentieren, würde zumindest zeitlich passen.

Schöner Beleg. Chapeau!

Schönen Abend.
Jochen
 
zockerpeppi Am: 06.09.2014 10:11:33 Gelesen: 222891# 166 @  
@ hajo22 [#165]

Danke. Ich verbleibe bei Finanzen und zwar möchte ich euch heute einen interessanten Zensur Beleg vorstellen:

Der Umschlag geht in die Schweiz an das Kantonales Boersen Kommissariat in Zürich. Abgestempelt in Luxembourg-Ville am 4.10.1940. Frankiert à 25 Rpf.

Der Absender war die Société de la Bourse de Luxembourg, die Luxemburger Börse. Geöffnet vom Oberkommando der Wehrmacht. Zwei Zensur Nummern 229 und 86 und vorne noch ein handschriflicher Vermerk m9 (?) 2183 was auch immer das bedeuten soll.




Findet man auch nicht alle Tage.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
hajo22 Am: 06.09.2014 11:55:02 Gelesen: 222872# 167 @  
@ zockerpeppi [#166]

Der handschriftliche Vermerk (ich lese: 2182) ist die Nummer eines Zensoren, der keinen Nummernstempel hatte. Ist nichts Besonderes, sieht man häufiger (waren Teilzeitkräfte). Das davor gesetzte Zeichen, Du liest M9, kann ich nicht deuten, bei der "Klaue" dieses Zensoren kann das alles Mögliche heißen.

Der Brief an sich mit dem interessanten Adressaten und Absender hat "Format".

Schönen Samstag und viele Grüße
Jochen
 
hajo22 Am: 12.11.2014 17:17:44 Gelesen: 220994# 168 @  
Thema: Incoming mail

Paketsendung über 1,5 kg aus Limburg an einen "Arbeitsmann des Reichs-Arbeitsdienstes" nach Bettemburg/Luxemburg. Die Paketkarte mit 75 Pfg. (frankiert 60+15 Pfg. AH) zeigt das Datum vom 4.4.44 und rückseitig den Ankunftsstempel Bettemburg 6.4.44. Der Paketempfang wurde von einem "Beauftragten" bestätigt.





Viele Grüße und bis demnächst.
Jochen
 
zockerpeppi Am: 15.11.2014 21:05:07 Gelesen: 220852# 169 @  
Diesen Beleg habe ich in Sindelfingen gefunden und konnte nicht widerstehen! Nicht dass ich keinen Reichskreditkassen Beleg hätte:

Deutsche Dienstpost Luxemburg 29 Okt 1940 nach Köln an die Reichsbank



Phila-Gruß
Lulu
 
hajo22 Am: 17.11.2014 16:48:42 Gelesen: 220777# 170 @  
@ zockerpeppi [#77]

Hallo,

hier eine Neuerwerbung für meine Sammlung:

Brief der Sparkasse Luxemburg mit Firmenfreistempel 12 Rpf. (Freistemplernummer wie in #77 = 113) vom 12.5.41 an die Berliner Stadtbank mit Eingangs-Uhrenstempel (11.45 h am 14.5.41; Poststelle VII).

Bei Deinem Beleg in [#77] kann man den Datumsteil des Freistemplers nur erahnen, da er sich mitten im Werbeteil des Maschinenwerbestempels befindet.

Hier ist es anders, doch sieh' selber:



Das Datum steht isoliert vom Freistempler, weil - so vermute ich - der Werbeblock zwischen Datum und Wertstempel entfernt wurde.

Schönen Tag.
Jochen
 
zockerpeppi Am: 17.11.2014 17:22:36 Gelesen: 220760# 171 @  
@ hajo22 [#170]

Diese Wochen habe ich nicht viel Zeit fürs Forum, aber ich müsste auch Exemplare mit freistehendem Datum in meiner Sammlung haben. Ich komme in den nächsten Tagen darauf zurück. Dann können wir vergleichen.

liebe Grüße
Lulu
 
hajo22 Am: 17.11.2014 20:06:22 Gelesen: 220736# 172 @  
@ zockerpeppi [#171]

Nach dem Handbuch und Stempelkatalog von Dr. Schultz "Deutsche Dienstpost 1939-1945" gibt es diesen Luxemburger Achteck-Freistempel auch ohne Datumszeile.
Bei [#77] erkenne ich rote Datumsspuren ("44") im Werbeblock des Maschinenstempels. Er ist also von der gleichen Type wie in [#170] gezeigt.

Schönen Abend.
Jochen
 
zockerpeppi Am: 24.11.2014 22:24:47 Gelesen: 220436# 173 @  
@ hajo22 [#172]

Ich habe meine Sparkassenbelege durch gesehen. Was auffällt, das freistehende Datum gibt es scheinbar nur in Kombination mit dem Freistempler 113. Dies ist auch in späteren Jahren noch der Fall. Ich besitze einen Beleg von 1949 und 1957. Allerdings habe ich keinen einzigen Beleg vor 1941 und schon gar nicht mit Werbeeinsatz.

Entweder war ein Werbeeinsatz geplant aber es ist nicht mehr dazu gekommen (vielleicht in französischer Schrift ?) Auch ist mir aufgefallen dass das freistehende Datum sich nicht immer auf gleicher Höhe befindet. Als Vergleich habe ich den Strich unterhalb von Luxemburg genommen. Die Datumszeile verschiebt sich um 1/2 mm.

Mal kucken, wie die Stempel von Interbank oder Generalbank ausschauen.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
zockerpeppi Am: 24.11.2014 22:42:17 Gelesen: 220430# 174 @  
@ zockerpeppi [#173]
@ hajo22 [#172]

Internationale Bank 102 ohne freistehende Datumszeile!



Lulu
 
hajo22 Am: 24.11.2014 23:06:31 Gelesen: 220426# 175 @  
@ zockerpeppi [#173]

"Allerdings habe ich keinen einzigen Beleg vor 1941 und schon gar nicht mit Werbeeinsatz."

Kein Wunder, denn es ja ein deutsch umfunktionierter Firmenfreistempel: Deutsche Schreibweise "Luxemburg" und Wertangabe in RM und RPf.

Möglicherweise war ein Werbeeinsatz geplant, kam dann aber - aus welchen Gründen auch immer - nicht zum Einsatz. Das ist nur eine Vermutung, ich habe keine konkreten Anhaltspunkte. Allerdings: Warum steht die Datumszeile 1/2 km entfernt vom Wertkästchen?

Schönen Abend.
Jochen
 
zockerpeppi Am: 26.11.2014 19:37:33 Gelesen: 220257# 176 @  
@ hajo22 [#175]

Ich bin in Sachen Stempel keine große Leuchte. War mir nicht bewusst dass dies ein deutscher Stempel ist. Ich bin auf die 113 konzentriert und die gab es schon vorher und auch nach dem zweiten Weltkrieg noch.

Das freistehende Datum verschiebt sich in der Höhe nicht seitlich. Die Datumszeile musste ja jeden Tag geändert werden. Ist mir nur so aufgefallen, hat ja vielleicht nichts zu bedeuten.

Ob dieser Stempel anderweitig noch zum Einsatz kam, kann ich nicht sagen, ich sammele ja nur Banken. Ausser bei der Sparkasse, ist die Aussaat bei den anderen Banken sehr mager.

Lulu
 
zockerpeppi Am: 26.11.2014 19:50:28 Gelesen: 220251# 177 @  
@ zockerpeppi [#176]

Die BGL hatte die Nr 101. Aus dieser Zeit habe ich keinen Beleg. Die Belege nach dem Krieg allerdings haben keine freistehende Datumszeile. Also doch vielleicht eine Besonderheit des Sparkassenstempels.

Gruß
Lulu
 
zockerpeppi Am: 29.11.2014 23:25:38 Gelesen: 220095# 178 @  
@ hajo22 [#175]

Diese Stempel Type hat es schon vor der Besatzung gegeben. In der Tat mit Luxembourg und in luxbg Franken und nicht Rpf oder RM. Also doch keine neu eingeführte deutsche Stempeltype würde ich meinen (?). Anbei ein Scan aus dem neuen Handbuch.



Ein zweiter Scan von 1940 mit einer anderen Variante (ohne das Rechteck in der Mitte) aber mit dem Firmenname links, allerdings ohne zusätzliche Datumsangabe.

Es ist also durchaus möglich dass bei der Sparkasse ein Namenseinsatz geplant war.

Gruß
Lulu
 
hajo22 Am: 29.11.2014 23:47:20 Gelesen: 220085# 179 @  
@ zockerpeppi [#178]

Danke für's Zeigen.

Ich dachte auch nicht an eine ganz neue Stempel-Type, sondern nur an einen neuen Einsatz in den Achteck-Stempel (RM/RPg.). Der Differdinger Stempel ist schon merkwürdig. Ohne Datumseinsatz war er ja stets mit dem Datum eines Poststempels zu entwerten/versehen. Hier mit dem Stempel "Differdange", also der französischen Schreibweise. Für die Post also keine Arbeitserleichterung.

Diese Frei-Stempel sind recht interessant, ob Postfreistempel oder Firmenfreistempel. Die Materialbeschaffung für eine kleine Sammlung dürfte aber nicht leicht sein.

Ein schönes Wochenende wünscht
Jochen
 
zockerpeppi Am: 03.11.2015 22:23:31 Gelesen: 207569# 180 @  
Gefunden in Sindelfingen:

Charlotte mit Rpf Überdruck ab Luxemburg 1 nach Dresden, 12 Rpf im Fernverkehr,
Stempel vom 27.1.41



beste Sammlergrüße
Lulu
 
Lars Boettger Am: 03.02.2016 20:23:41 Gelesen: 203620# 181 @  
Heute kamen zwei Auktionslose einer kleinen belgischen Auktionsfirma an. Eines der Lose bestand aus einem Konvolut von Briefen aus dem Herbst / Winter 1940 / 41. Eigentlich ging es mir bei dem Kauf um einen Stempel von Belvaux, den ich bisher noch nicht dokumentiert hatte. Leider kein Spätdatum, sondern zwei Tage vorher entwertet (5.12.1940). Aber dieser Bedarfsbrief aus Consdorf ist ein "Frühdatum". Bisher sind Abschläge aus Januar 1941 registriert, jetzt kann das Frühdatum auf den 12.12.1940 geschoben werden.

Beste Grüsse!

Lars


 
Stefan Am: 14.07.2016 23:21:46 Gelesen: 193654# 182 @  
Dank des letzten Urlaubs war mir der Ortsname ein Begriff und so fiel mir die nachfolgende Ganzsache des Deutschen Reiches auf, welche am 29.01.1942 in Grevenmacher, im heutigen Luxemburg gelegen, gestempelt wurde. :-)



Sendung vom 29.01.1942 aus Grevenmacher nach Koblenz, nachadressiert nach Bernkastel

Der Text der Karte erscheint mir alles Andere als positiv gestimmt.

Gruß
Pete
 
heku49 Am: 15.07.2016 14:45:18 Gelesen: 193601# 183 @  
@ Pete [#182]

Hallo Pete,

sehr schöne Karte.

Gruß Helmut
 
Stefan Am: 17.07.2016 09:50:19 Gelesen: 193503# 184 @  
@ heku49 [#183]

Einige wenige Belege aus der Zeit von 1942-1944 habe ich noch vorliegen. Nachfolgend eine Blankokarte, beklebt mit der Ausgabe Deutsches Reich 866-868 und gestempelt in Differdingen (lux. Déifferdeng):



Normalerweise sollte man meinen, dass es sich hier um eine Gefälligkeitsentwertung der Marken auf Sammlerwunsch hin handelt. Allerdings erscheint das Datum vom 10.09.1944 etwas verdächtig, wenn man den Zeitraum der Befreiung Luxemburg im Hinterkopf behält. Nach [1] erfolgte die Befreiung von Differndingen eben am jenen 10.09.1944. Mich würde es nicht überraschen, wenn es sich bei der gezeigten Gefälligkeitsentwertung um eine (zeitnahe) Rückdatierung handelt.

Gruß
Pete

[1] http://bibliodiff.s1.olefa.com/cgi-bin/apps/base?base=1&cacheid=&record=9787351406064&com=0I7I0I2I
 
Mondorff Am: 17.07.2016 11:31:29 Gelesen: 193480# 185 @  
@ Pete [#184]

Salü Pete,

erste amerikanische Verbände erreichten die Hauptstadt am 10. September 1944. Andere Ortschaften, besonders im Süden des Landes, zu denen auch Differdingen (Differdange) gehört, sahen erste amerikanische Jeeps erst am 20. September.

Es wird wohl so sein, dass der Stempelabdruck erst später gefertigt wurde. Das war in anderen Orten auch so. Weil die genauen Absatz- oder Truppenbewegungen nicht unbedingt bekannt waren, wäre es wohl auch zu gefährlich gewesen, die Marken genau am 10. September zu stempeln: Es konnte ja noch die Gestapo da sein.

Die Verwendung dieses Stempelgeräts ist übrigens vom 19.11.1940 bis zum 28.2.1946 belegt.

Freundlichen Gruß
DiDi
 
Stefan Am: 17.07.2016 15:05:41 Gelesen: 193458# 186 @  
@ Mondorff [#185]

Es wird wohl so sein, dass der Stempelabdruck erst später gefertigt wurde. Das war in anderen Orten auch so. Weil die genauen Absatz- oder Truppenbewegungen nicht unbedingt bekannt waren, wäre es wohl auch zu gefährlich gewesen, die Marken genau am 10. September zu stempeln: Es konnte ja noch die Gestapo da sein.

Dank dir für die Info. Dann ist das Thema der Rückdatierungen in dem betreffenden Zeitraum nichts Neues.

Gruß
Pete
 
hajo22 Am: 19.07.2016 20:25:56 Gelesen: 193262# 187 @  
Heute eine Frage an die Luxemburg-Spezialisten: Der Viererblock 5 RM AH mit Ortswerbestempel wurde mir angeboten auf überfrankiertem Couvert. Wie kann ich einen solchen Beleg einschätzen? Die Verwendung der 5 RM in Luxemburg dürfte selten sein. Es kommt natürlich keine Briefbewertung infrage. Danke für eure Meinung.



VG, hajo22
 
Mondorff Am: 19.07.2016 20:33:14 Gelesen: 193257# 188 @  
@ hajo22 [#187]

Ein Erinnerungsbeleg und deshalb ganz individuell zu bewerten.

10 €

Schönen Gruß
DiDi
 
hajo22 Am: 19.07.2016 21:19:21 Gelesen: 193248# 189 @  
@ Mondorff [#188]

Danke für die schnelle Antwort.

Na ja, Deine Bewertung kommt mir schon reichlich niedrig vor, denn das Einzelstück wertet in der A-Zähnung 65€/Stück x 4 = 260 Katalogeuro.

Für gestempelt im Reich, nicht in Luxemburg. Ich glaube es gibt einen Katalog, der die reichsdeutschen Marken mit Luxemburg-Stempeln bewertet. Vielleicht kann Lars mit seinem enormen Wissensschatz weiterhelfen?

10 € sind wohl eher Wunschdenken als Marktsituation. Das hilft leider nicht weiter. Wurde die 5 RM überhaupt in Luxemburg verkauft? Es kommen ja wohl nur Wertbriefe in Frage.

VG, hajo22
 
heku49 Am: 19.07.2016 21:40:30 Gelesen: 193242# 190 @  
@ hajo22 [#189]

Laut dem letzten "echten Prifix von 2009" wurde die Marke auch in Luxemburg verkauft. Sie kann auch auf Paketkarten vorkommen. Laut diesem Katalog wertet der komplette Satz (781 - 802) mit 150 Euro auf Brief.

Gruß Helmut
 
hajo22 Am: 20.07.2016 08:22:34 Gelesen: 193208# 191 @  
@ heku49 [#190]

Danke Helmut.

Ich habe vorher noch nie eine 5 RM mit Luxemburg-Stempel gesehen. Auf Paketkarte theoretisch möglich. Das hätte ein sehr schweres, sehr weit weg adressiertes Paket sein müssen, z.B. 20 kg von Luxemburg nach Memel oder Königsberg. Auf Wertbriefen im Reich zeigt sich die 5 RM gelegentlich.

Tja, Bewertung nicht einfach. Auf keinen Fall Briefbewertung. Ich brauche einen Anhaltspunkt für die lose Markenbewertung. Meine Idee für den Viererblock wären vielleicht 80-100 €. Ist das zu viel, zu hoch gegriffen?

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 20.07.2016 09:00:10 Gelesen: 193199# 192 @  
Wenn ich mich nicht täusche, prüft Sfr. Lars Böttger Luxemburg.

Vielleicht kann er als Prüfer und Marktkenner weiterhelfen?

Danke im Voraus.

VG, hajo22
 
Lars Boettger Am: 20.07.2016 11:09:52 Gelesen: 193173# 193 @  
@ hajo22 [#192]

Die Bewertung von Mondorff [#188] halte ich für plausibel. Die Adresse gefällt mir nicht, der Brief ist leicht stockig. Sofern der Stempel echt ist, ist das nur ein Gefälligkeitsabschlag.

Die Besetzung von Luxemburg während des 2. Weltkrieges prüfe ich nicht.

Beste Grüsse!

Lars
 
hajo22 Am: 20.07.2016 11:19:04 Gelesen: 193170# 194 @  
@ Lars Boettger [#193]

Es geht nicht um Briefbewertung (Adresse völlig uninteressant) und daß es sich um eine Gefälligkeitsentwertung handelt, ist deutlich erkennbar. Das war nicht meine Frage.

" Die Besetzung von Luxemburg während des 2. Weltkrieges prüfe ich nicht."

Wer dann?

VG, hajo22
 
Lars Boettger Am: 20.07.2016 11:45:48 Gelesen: 193167# 195 @  
@ hajo22 [#194]

Zur Zeit niemand. Ich überlege mir aber derzeit, ob ich das nicht in den nächsten Jahren als Prüfgebiet dazu nehmen sollte. Die Stempelreihen habe ich zum großen Teil.

Beste Grüsse!

Lars
 
hajo22 Am: 20.07.2016 11:59:49 Gelesen: 193151# 196 @  
@ Lars Boettger [#195]

Ich überlege mir aber derzeit, ob ich das nicht in den nächsten Jahren als Prüfgebiet dazu nehmen sollte.

Das ist wünschenswert.

Vom Angebot werde ich Abstand nehmen. Auf der einen Seite möchte ich mich mit einem möglicherweise viel zu niedrigen Gebot nicht blamieren, zum anderen möchte ich natürlich nicht zu viel bezahlen.

Vielleicht taucht das Stück irgendwann bei einer der bekannten Internetauktionen auf. On verra.

VG, hajo22
 
RB Am: 22.07.2016 15:02:16 Gelesen: 193019# 197 @  
Hallo HJ,

habe den Beleg für 10,- kaufen können. Danke!

Vielleicht werde ich ihn vom zuständigen Prüfer Lothar Herbst befunden lassen. Ich komme auf einen Katalogwert von 260 Euro für die losen Marken. Denke bei ebay wird er knapp 100 Euro bringen.

vg
RB
 
hajo22 Am: 22.07.2016 16:12:26 Gelesen: 193004# 198 @  
@ RB [#197]

Wie ich in [#195] las, gibt es keinen Prüfer für Deutsche Besetzung Luxemburg. Jetzt aber doch?

VG, hajo22
 
Benjamin Voigt Am: 22.07.2016 18:42:51 Gelesen: 192972# 199 @  
@ hajo22 [#198]

Lars sein Beitrag [#195] ist so zu verstehen, das es im BPP derzeit keinen Prüfer dafür gibt.

Es ist aber richtig, das Lothar Herbst aus Helmstedt im VP die "Deutsche Besetzung II. Weltkrieg Luxemburg" prüft.

Gruß Benjamin

[Redaktionelle Ergänzung: Lothar Herbst war von 2001 bis 2007 BPP Prüfer]
 
hajo22 Am: 22.07.2016 19:52:09 Gelesen: 192958# 200 @  
@ Benjamin Voigt [#199]

Ach so, das konnte ich nicht wissen.

VG, hajo22
 
Lars Boettger Am: 24.07.2016 19:04:47 Gelesen: 192686# 201 @  
@ hajo22 [#187]

Heute bin ich meiner Vermutung nachgegangen, dass mir diese "Beil"-Umschläge doch schon einmal begegnet sind. Ich habe drei Umschläge in meiner Registratur, einen an "Alice Beil", zwei an "Ursula Beil". Alle in meinem Ordner "Fälschungen und Manipulationen". Da finde ich also wieder die Aussagen von Didi bestätigt, dass 10 Euro schon viel Geld für so einen Brief sind.

Beste Grüsse!

Lars


 
hajo22 Am: 24.07.2016 19:38:32 Gelesen: 192674# 202 @  
@ Lars Boettger [#201]

Ist denn der Ortswerbestempel Luxemburg gefälscht? Bei der 5 RM war der Unterscheidungsbuchstabe "b", hier jetzt "a".

Die Adresse wurde wohl nachträglich aufgebracht um einen Bedarf vorzutäuschen (könnte ich mir vorstellen). Es ging mir aber nicht um den Brief, sondern um die lose gestempelte Marke.

VG, hajo22
 
Lars Boettger Am: 25.07.2016 10:05:07 Gelesen: 192585# 203 @  
@ hajo22 [#202]

Das Problem mit diesen Briefen ist das folgende: Ein Transport lässt sich nicht nachweisen. Teilweise wurden Einschreibezettel hinzu geklebt. Sofern der Stempel echt sein sollte (mir lagen diese Briefe noch nicht im Original vor), dann handelt es sich m.E. nur um eine Papierunterlage zum Stempeln. An einen "echten" Postversand mag ich nicht glauben. Auf Umschlägen mit Stempeldatum von 1944 sind z.B. keine zweistelligen Postleitzzahlen vermerkt. Das war auch der Grund, warum Didi den Preis vergleichsweise gering angesetzt hat.

Beste Grüsse!

Lars
 
hajo22 Am: 25.07.2016 10:14:11 Gelesen: 192581# 204 @  
@ Lars Boettger [#203]

Danke für die Antwort.

Nochmal: Es ging mir nicht um eine Briefbewertung. Ich gehe auch von lediglich einer Papierunterlage aus. Mir ging es um die Bewertung eines lose gestempelten Viererblocks der 5 RM. Der Stempel auf dem Umschlag datiert übrigens nicht von 1944, sondern von 1942.

Aber egal, die "chose" ist gelaufen.

VG, hajo22
 
zockerpeppi Am: 28.07.2016 22:27:10 Gelesen: 192345# 205 @  
Hier noch eine Incoming mail Paketkarte. Hat was!



Vom Zollamt Bonn an die Zollamtkasse des Hauptzollamte Luxemburg. Wert 1000 RM. Gewicht 3,240 KG. Gestempelt in Bonn am 30.5.42.

Ankunft in Luxemburg 2 01.6.41. Die Rückseite gefällt mir ganz besonders. Den Violetten sowie den Kreisrunden deute ich als Hauptzollamt Luxemburg.

Porto 145 Rpf, welches ich jetzt nicht nachgeprüft habe.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
Mondorff Am: 28.07.2016 22:49:14 Gelesen: 192334# 206 @  
@ zockerpeppi [#205]

Hat was? Hat gaanz, gaanz viel!

Dank für's Zeigen!

DiDi
 
zockerpeppi Am: 30.07.2016 09:49:57 Gelesen: 192090# 207 @  
@ zockerpeppi [#205]

Die Ankunft in Luxemburg erfolgte am 1.6 42 nicht 41 wie ich geschrieben habe.

Das Porto von 145 Rpf habe ich wie folgt aufgeteilt:

15 Rpg Zustellgebühr
50 Rpf Behandlungsgebühr > 100 RM
20 Rpf Wertangabegebühr

Verbleiben nach meiner Rechnung 60 Rpf für das Paket bis 5 kg.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
hajo22 Am: 30.07.2016 19:44:22 Gelesen: 191992# 208 @  
@ zockerpeppi [#207]

60 Pf. entsprechen dem Porto für ein gewöhnliches Paket bis 5 kg (trifft hier zu) in der Entfernungszone 3 (150-375 km), dito in der 4. (375-750 km) und 5. Entfernungszone (über 750 km). Gilt bis 11.8.1944. Zufrieden?

VG, hajo22
 
zockerpeppi Am: 31.07.2016 10:38:23 Gelesen: 191949# 209 @  
@ hajo22 [#208]

Bussi.

Ich kann mich leider nicht erinnern, ob ich eine Portotabelle habe und wenn dann wo. In unserem Handbuch steht nur der Tarif innerhalb Luxemburg.

Lulu
 
zockerpeppi Am: 22.01.2017 11:47:55 Gelesen: 180415# 210 @  
Spare in der Zeit - dann hast du in der Not ! Oder war Papier einfach nur knapp? Folgender Briefumschlag wurde gleich zweimal benutzt:



Von vorne/hinten 1. Lauf: Absender die Raiffeisenzentrale in Luxemburg an die Raiffeisen Spar-und Dahrlehnskasse in Eschdorf. Stempel Luxemburg 1 a vom 23.6.42.

Von innen bzw außen 2. Lauf: die Raiffeisen Eschdorf antwortet an die Zentrale in Luxemburg. Stempel Eschdorf (Moselland) a 26.6.42 und verwendet den Umschlag vom 23.6.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
zockerpeppi Am: 15.08.2017 22:05:47 Gelesen: 165537# 211 @  
In Beitrag [#166] vom Oktober 1940 war der Firmenname der Börse noch in französischer Sprache abgedruckt. Dies wurde sehr bald vom Besatzer geändert. Alles aber auch alles wurde eingedeutscht. Hier nun ein Beleg zwei Jahre später:



Einschreiben der Luxemburger Börsengesellschaft, Stempel LUXEMBURG 1 l vom 10.12.42. Frankiert à 38 Rpf: 8 für den Ortsbrief + 30 fürs Einschreiben. Jemand hat Alt oder Abt Deutsch vermerkt, die Adresse wurde gestrichen und Rolg (?) 32 beigefügt. Kann sich jemand darauf einen Reim machen?

Ich begab mich auf die Suche nach dem Empfänger. Krieps ist in Luxemburg ein recht bekannter Name. Ich konnte einen Adolphe finden, französische Schreibweise. Geboren am 10 Februar 1882 in Petingen gestorben in Luxemburg Stadt am 24 September 1950. Er war Gewerkschaftler und engagierte sich in der Sozialistischen Partei. 1919 wurde er in die Abgeordnetenkammer gewählt und behielt sein Mandat bis zu den Wahlen vom 21 Oktober 1945. Schon 1941 kam er ins KZ Hinzert von da nach Dachau. Sein Sohn Robert übrigens auch. Könnte der Empfänger nun dieser Adolf sein? Kein Otto Normalbürger bekommt Post von der Börse. Andererseits hätte die Börse an einen KZtler geschrieben? Denen wäre ganz bestimmt nicht entgangen dass der Abgeordnete inhaftiert wurde.

Ich mache mir wohl viel zu viele Gedanken anstatt mich einfach nur über diesen Fang zu freuen

Lulu
 
hajo22 Am: 15.08.2017 22:16:30 Gelesen: 165530# 212 @  
@ zockerpeppi [#211]

Jemand hat Alt oder Abt Deutsch vermerkt, die Adresse wurde gestrichen und Rolg (?) 32 beigefügt. Kann sich jemand darauf einen Reim machen?

Das heißt wahrscheinlich "Altdeutschland Rundsendung 32". Da hat jemand seine Marken in diesem Couvert aufbewahrt. Das Kürzel lautet nicht "Rolg" sondern Rdg. (= Rundsendung).

Diese Vorgehensweise kenne ich auch noch. :o))

hajo22
 
zockerpeppi Am: 15.08.2017 22:21:54 Gelesen: 165526# 213 @  
@ hajo22 [#212]

Dies wäre mir jetzt nicht eingefallen.

@+
Lulu
 
hajo22 Am: 15.08.2017 22:25:27 Gelesen: 165524# 214 @  
@ zockerpeppi [#213]

Dies wäre mir jetzt nicht eingefallen.

Macht nichts. Manche Schüler bewahrten ihre Marken in alten Zündholzschächtelchen auf. War auch eine Möglichkeit, aber altes Couvert war schöner und größer.

Schönen Abend.

hajo22
 
Journalist Am: 16.02.2018 21:58:46 Gelesen: 145735# 215 @  
@ zockerpeppi [#133]

Hallo,

ergänzend zu obigen Beitrag von zockerpeppi möchte ich auch ein Postsparbuch zeigen, das öfters im Jahr 1943 in Luxemburg benutzt wurde:



Gibt es eigentlich Luxemburger, die so ein Postsparbuch vom Deutschen Reich hatten und wie wurden diese nach Kriegsende umgestellt oder aufgelöst ?

viele Grüße Jürgen
 
hajo22 Am: 17.02.2018 12:47:39 Gelesen: 145623# 216 @  
@ Journalist [#215]

Gibt es eigentlich Luxemburger, die so ein Postsparbuch vom Deutschen Reich hatten

Ein Postsparbuch eines Luxemburgers zur Zeit der deutschen Besetzung habe ich noch nicht gesehen.

Ich halte es aber für möglich, da Luxemburg in das "Großdeutsche Reich" als Teilgebiet des Gaues "Rheinland, Luxemburg" integriert und die Währung auf Reichsmark umgestellt wurde.

Einen Vordruck-Brief an das Postsparkassenamt Wien (das allein für "Großdeutschland" zuständig war) habe ich hier im Thread schon gezeigt.

Zur Verfahrensweise nach der Befreiung 1944 kann ich (leider) nichts sagen.

hajo22
 
zockerpeppi Am: 17.02.2018 16:21:57 Gelesen: 145574# 217 @  
@ Journalist [#215]
@ hajo22 [#216]

Mit dem Thema habe ich mich noch nicht näher beschäftigt. Postsparkonten (nach deutschen Recht) wurden zum 1. April 1941 in Luxemburg eingeführt. Das von mir gezeigte Sparbuch gehörte einem Luxemburger, soweit ich mich erinnern kann, war er Polizist. Ich habe das Sparbuch wohl kurz nach seinem Tode gekauft.

Bei den Banken wurden nach dem Krieg die Guthaben wieder ihren ursprünglichen Konten überschrieben, dies dürfte bei der Post ähnlich verlaufen sein. Wie nun das genau bei der Luxemburger Post vor und nach der Besatzung vonstatten ging kann ich im Augenblick nicht sagen. Viel Literatur zum Thema Postcheck und Co scheint es nicht zu geben und wenn, wird die Zeit rund um den 2. Weltkrieg ausgeblendet.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
zockerpeppi Am: 27.08.2018 22:03:45 Gelesen: 127046# 218 @  
Ein Sammlerkollege hat diesen tollen Fensterumschlag aufgetrieben:



Steingutfabrik VILLEROY & BOCH Siebenbrunnen bei Luxemburg

Stempel LUXEMBURG 2 a vom 26.1.43. Frankiert zu 8 Rpf

Schööööön
Lulu
 
zockerpeppi Am: 10.10.2018 21:57:39 Gelesen: 123005# 219 @  
Diesen schönen Banken Wertbrief konnte ich für meine Sammlung sichern. Man beachte: Firmenname Gebrüder Mathieu auf der Vorderseite in deutsch, die Siegel auf der Rückseite auf französisch Mathieu frères Banque:



ab Luxemburg nach Berlin
V Klebezettel Luxemburg-Bahnhof n° 424
Stempel : Luxemburg 2 f 13.6.42
Ankunft : Berlin S (?) 29 I vom 15.6.42
Wertangabe : 456,66 RM
Gewicht : 134 Gr
Porto : 84 Rpf

Das Porto berechne ich wie folgt:
Brieftarif von 20 bis 250 gr 24 Rpf
Wertbrief je 500 Rm 10 Rpf
Behandlungsgebühr über 100 Rm 50 Rpf
Gesamt 84

beste Sammlergrüße
Lulu
 
hajo22 Am: 10.10.2018 22:24:39 Gelesen: 123000# 220 @  
@ zockerpeppi [#219]

Ankunft: Berlin SW 29 (steht übrigens auch auf der Briefvorderseite/Anschrift).

Super-Brief, formidable.

hajo22
 
zockerpeppi Am: 12.10.2018 17:45:56 Gelesen: 122926# 221 @  
@ hajo22 [#220]

Gut, dass es dich gibt! Die Adresse hatte ich tatsächlich mit keinem Blick gewürdigt.

Lulu
 
zockerpeppi Am: 15.03.2019 23:38:48 Gelesen: 109940# 222 @  
Es ist doch immer wieder erstaunlich dass sich auch nach jahrelangem Sammeln irgendwann etwas findet was man so noch nicht gesehen hat.

Hier so ein Umschlag der Kreissparkasse Diekirch mit Werbung: Freude am Leben durch Sparen



Stempel Diekirch vermutlich der 3.4.42. Aber das Datum war in diesem Falle nicht wirklich von Belang.

Ich bin begeistert!

beste Sammlergrüße
Lulu
 
epem7081 Am: 16.05.2019 13:14:02 Gelesen: 107598# 223 @  
Vielleicht als Abschluss zum Kapitel Deutsche Besetzung Luxemburgs vom 10. Mai 1940 bis 10. September 1944 dieser (Ersttags-) Brief vom 1. März 1945. Die Wohltätigkeitsmarken Luxemburgs (Mi.Nr.: 343-346) danken den vier Siegermächten in ihren jeweiligen Landessprachen. Darüberhinaus sind für das jeweilige Land typische Symbole bzw. Wappen abgebildet. Der kleinste Wert mit 0,60 Fr + 1,40 Fr liegt dunkelgrün als HOMMAGE ALA FRANCE vor und zeigt ein Schiff (Wappen von Paris) zwischen Lothringer Kreuz und Wappen von Luxemburg. Es folgt die Wertstufe 1,20 Fr + 1,80 Fr in rot als СЛАВА С.С.С.Р. und einem Schlangentöter zwischen dem Wappen (Hammer und Sichel) und dem Luxemburger Wappen. In dunkelblau folgt die Wertstufe 2,50 Fr + 3,50 Fr mit dem THANKS TO BRITANNIA. Britannia thront hier zwischen dem Monogramm des Königs von England und dem Luxemburger Wappen. Den Abschluß in violett bildet die Wertstufe 4,20 Fr + 4,80 Fr mit der Botschaft: THANKS TO AMERICA. Der Adler nimmt hier zwischen dem USA-Wappenschild und dem Luxemburger Wappen seine Position ein. (Quelle: Michel Katalog: Europa-West A-L)



Leider ist die Harmonie zwischen diesen Staaten bzw. ihren Repräsentanten derzeit mehr als irritierend.

meint Edwin
 
zonen-andy Am: 24.08.2019 11:33:29 Gelesen: 103209# 224 @  
Hallo,

ich habe bei der Mi.Nr. 31 den hinteren Teil eines ich sage mal "Segelfliegers" gefunden.

Wie kann man so etwas beurteilen? Vielleicht hat auch jemand etwas ähnliches zum zeigen.

Für eine Antwort wäre ich dankbar.



Grüße
Andreas
 
Lars Boettger Am: 24.08.2019 12:18:30 Gelesen: 103204# 225 @  
@ zonen-andy [#224]

Meine erste Reaktion war: "Fremdkörper (wahrscheinlich ein Stückchen Faden) auf der Druckplatte", ausgehend von der Form - Druckzufälligkeit. Ich konnte das Merkmal auf Feld 50 in meinem Vergleichsmaterial bisher nicht nachvollziehen. Da die Marke im Stichtiefdruck hergestellt wurde, wäre eine Kratzer eigentlich die wahrscheinlichere Möglichkeit. Dagegen spricht aus meiner Sicht die ungewöhnlich Form.

Für eine abschließende Beurteilung müsste man die Marke im Original vor sich haben.
 
zonen-andy Am: 25.08.2019 12:34:35 Gelesen: 103161# 226 @  
@ Lars Boettger [#225]

Hallo Lars Boettger,

vielen Dank für schnelle Antwort. Eben wegen dieser ungewöhnlichen Form habe ich die "Druckzufälligkeit" gezeigt. Sollte das Stück wirklich so interessant sein bitte ich um Rückmeldung.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas
 
Seku Am: 15.03.2020 08:43:36 Gelesen: 94221# 227 @  
Guten Morgen,

die Winterhilfswerk Bauwerke von 1941 gibt es bekanntlich mit Aufdruck Luxemburg Mi.-Nr. 33 - 41. Sind Aufdrucke aus anderen Besatzungsgebieten bekannt ?

Vielen Dank für Auskunft und einen schönen Sonntag

wünscht Günther
 
Lars Boettger Am: 15.03.2020 12:13:17 Gelesen: 94196# 228 @  
@ Seku [#227]

Hallo Günther,

für das Elsass und Lothringen wurden nur die Hindenburgmarken überdruckt. Ich kann aber nicht ausschließen, dass Schmutzfinken diesen Satz für Fantasieaufdrucke genutzt haben.

Beste Grüße!

Lars
 
Seku Am: 21.03.2020 19:27:53 Gelesen: 94053# 229 @  
@ [#227]

Hier die Mi.-Nr. 35


 
Lars Boettger Am: 08.04.2020 19:37:18 Gelesen: 93094# 230 @  
Der unten abgebildete Ausschnitt aus einer Briefvorderseite landete heute in meinem Briefkasten. Es handelt sich um einen Eilbrief von Luxemburg nach Neckargmünd. Frankiert ist er mit 18,25 Francs - darunter die drei Höchstwerte der Serie "100 Jahre Unabhängigkeit". In der Regel findet man diese Werte nur auf überfrankierten Sammlerbriefen, aber das scheint tatsächlicher Bedarf zu sein.

Zu den 18 Fr. wurde noch eine Marke aus der Dauerserie "Charlotte" mit einer Nominale von 0,25 Fr. verklebt (Mi-Nr. 187). Ein Sammler hätte das mit hoher Sicherheit nicht gemacht. Wie setzt sich jetzt das Porto zusammen:

3,50 Fr. - Eilbriefgebühr (ab 1.1.1930)
1,25 Fr. bis 20 Gramm (Sondertarif mit dem Deutschen Reich / ab 1.7.1935)
18 x 0,75 Fr. je 20 Gramm

Der Eilbrief war in der 19. Gewichtsstufe und wog zwischen 360 und 380 Gramm. So schwere Briefe findet man nicht sehr häufig.

Beste Grüße!

Lars


 
Lars Boettger Am: 02.07.2020 19:57:08 Gelesen: 90389# 231 @  
Ein Sammlerfreund hatte diesen "Ausweis für den Dauerbezug für Sonderwertzeichen" vor ein paar Tagen bei einer Internetplattform im Angebot. Für 1 RM konnte man die Sondermarken beziehen. Ausgestellt wurde der Bezugsausweis beim Postamt Wilz (Wiltz). Auf der Rückseite sind insgesamt sechs Abschläge des Stempels Typ 41 WILZ b zu sehen. Der letzte ist vom 14.2.1944.

Beste Grüße!

Lars


 
Lars Boettger Am: 02.12.2020 18:45:59 Gelesen: 83715# 232 @  
Der Postauftrag ist mit insgesamt 62 Pfennigen frankiert. 12 Pfg. für das Briefporto, 50 Pfg. Gebühr für den Postauftrag. Die beiden verwendeten Marken stammen aus den überdruckten Restbeständen, welche die deutschen Besatzer vorfanden und die bis zum 31.3.1941 gültig waren. Der Überdruck ist (leider) normal (keine Abstandstype I [< 9,2 mm], II [> 9,8 mm]oder III [> 10 mm], jeweils gemessen vom Außenrand der linken Rosette bis zum Außenrand der rechten Rosette).

Beste Grüße!

Lars


 
Lars Boettger Am: 02.12.2020 18:58:12 Gelesen: 83712# 233 @  
Ein weiterer Brief kam heute bei mir an. Ab Oktober 1940 waren nur die Hindenburg-Marken mit Überdruck zur Frankatur in Luxemburg zugelassen. Marken des Deutschen Reiches konnten nur auf Briefen verwendet werden, die bei der Deutschen Dienstpost abgegeben wurden. Der Absender hatte den Brief nicht mit den zugelassen Marken frankiert. Der Postbeamte umrahmte die ungültigen Marken, setzte einen "T"-Stempel, um Nachporto zu signalisieren und setzte den Stempel "LUXEMBURG 2 a" daneben (Postamt Bahnhof). Dem Empfänger blieb eine Zahlung des Nachportos augenscheinlich erspart.

Beste Grüße!

Lars


 
volkimal Am: 24.04.2021 12:30:43 Gelesen: 73892# 234 @  
Hallo zusammen,

eine Paketkarte aus dem Jahr 1943 aus dem besetzten Luxemburg. Leider hat irgendjemand die Paketkarte sehr unsachgemäß "repariert".





Paketkarte über ein Paket von 3 kg von Heiderscheid (luxemburgisch Heischent) nach Esch-Alzig (Esch-sur-Alzette). Das Porto von 45 Rpf. wurde mit einem Zeilenstempel entwertet. Eigentlich sollte das Datum handschriftlich eingetragen werden. Das ist hier aber nicht der Fall.



Das Paket kam am 19.04.1943 in Esch-Alzig an. Kann mir jemand die Bedeutung des Stempels "Zustellgebühr v. 15 Rpf / erstattet am 19/4. 1943" erklären?

Viele Grüße
Volkmar
 
cilderich Am: 19.05.2021 21:26:54 Gelesen: 71708# 235 @  
@ Mondorff [#102]

Hallo,

ich weiß nicht ob das Thema noch von Interesse ist, aber der vermeintliche Durchlaufzensurstempel ist keiner, zumindest kein deutscher. Bei allen ABPn im Deutschen Reich gab es nur in München eine senkrechte Anordnung der Buchstaben. Diese wären A und d. Aber um ein d, nicht mal ein verstümmeltes, handelt es sich definitiv nicht.

Aber das Entscheidende ist, dass Durchlaufstempel 1939 noch nicht eingesetzt wurden, zumal die ABPn überhaupt erst eingerichtet wurden.

Vielleicht waren meine Anmerkungen ja hilfreich.

Mit herzlichen Grüßen cilderich
 
hajo22 Am: 27.05.2021 19:29:05 Gelesen: 71142# 236 @  
In #7 hatte ich bereits 5 verschiedene Luxemburger PA-Bezeichnungen auf Paketkarten gezeigt.

Jetzt habe ich noch ein weiteres Luxemburger PA gefunden: Luxemburg-Walferdingen v. 2.8.1943 frankiert mit 50 Pf. Hitler.



Ich weiß nicht, ob es noch weitere PA aus dieser Zeit mit Luxemburg gibt.

hajo22
 
Lars Boettger Am: 27.05.2021 19:39:11 Gelesen: 71137# 237 @  
@ hajo22 [#236]

Hallo Jochen,

ja, "LUXEMBURG-STRASSEN" und "LUXEMBURG-HESPERINGEN".

Beste Grüße!

Lars
 
hajo22 Am: 27.05.2021 20:29:43 Gelesen: 71124# 238 @  
@ Lars Boettger [#237]

Vielen Dank für den Hinweis.

Schönen Abend,
hajo22
 
Lars Boettger Am: 04.06.2021 19:25:24 Gelesen: 70377# 239 @  
@ hajo22 [#238]

Ich weiss nicht, ob ich das Bild mit dem Ortswerbestempel von LUXEMBURG mit Kennbuchstaben "e" schon gezeigt habe.

Beste Grüße!

Lars


 
Lars Boettger Am: 11.06.2021 18:24:32 Gelesen: 70045# 240 @  
@ hajo22 [#236]

Ein Schreibfehler im Paketzettel: Redingen (Atterst) anstatt Redingen (Attert). Ab und zu findet man entsprechende Paketkarte für kleines Geld.

Beste Grüße!

Lars


 
hajo22 Am: 11.06.2021 19:45:41 Gelesen: 70025# 241 @  
@ Lars Boettger [#240]

Ja, der Druckfehler ist mir bekannt.



Von "LUXEMBURG-STRASSEN" und "LUXEMBURG-HESPERINGEN" habe ich bisher noch keinen Paketzettel gesehen.

Viele Grüße,

hajo22
 
Stefan Am: 09.01.2022 17:58:40 Gelesen: 56541# 242 @  
Beim Besuch des heutigen Tauschtags in Aachen [1] guckten mich in einer Krabbelkiste drei Belege aus der Zeit der Deutschen Besetzung von Luxemburg (1940-1944) an, welche unbedingt für die Sammlung von Forumsmitglied Lars mitgenommen werden wollten.



Fensterbriefumschlag von Esch-sur-Alzette vom 24.09.1940

Am 10.05.1940 erfolgte die Besetzung Luxemburgs. Bis dato gültige Briefmarken des Großherzogtum Luxemburg dürften weiterhin vorläufig ihre Gültigkeit behalten haben - in diesem Fall (Mi-Nr. 239) bis zum 30.09.1940 (Aufbrauch bis zum 02.10.1940). Philatelistisch betrachtet würde ich die zwischen Mai und September 1940 verwendeten luxemburgischen Briefmarken als Vorläufer des Besetzungsgebietes Luxemburg einschätzen wollen (Mitläufer am 01./02.10.1940), auch wenn im Michel Deutschland-Spezial keine separate Bewertung erfolgt (im Gegensatz bspw. zu Böhmen & Mähren).

Wann wurden während der Besatzungszeit die luxemburgischen Tagesstempel gegen Tagesstempel aus deutscher Produktion (mit deutschem bzw. eingedeutschtem Ortsnamen) ausgetauscht?

Bei den anderen beiden Belegen handelt es sich um Paketkarten von 1943 innerhalb Luxemburgs:



Paketkarte vom 14.09.1943 innerhalb Luxemburgs aus Bauschleiden (Boulaide) in das ca. 33 km entfernte Diekirch, rückseitig Ankunftsstempel von Diekirch, verklebtes Porto von 45 Pfennig



Paketkarte vom 27.08.1943 innerhalb Luxemburgs aus Differdingen (Differdange) in das ca. 40 km entfernte Großbuß (Grosbous), rückseitig Ankunftsstempel von Grossbuss, verklebtes Porto von 45 Pfennig

Gruß
Stefan

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/veranstaltungen.pl?ST=16616
 
eifelsammler Am: 22.02.2023 10:42:46 Gelesen: 27830# 243 @  
Guten Morgen!

Von einem Sammlerkollegen habe ich einen Feldpostbrief mit Inhalt erhalten. Der Soldat befand sich scheinbar auf einem Lehrgang in Mondorf und war dort in einem Hotel untergebracht.

Leider kann man die Feldpostnummer nicht sauber erkennen. Dafür ist ein schöner stummer Stempel vom 05.11.1940, wie er bereits in [#13] von zockerpeppi gezeigt wird vorhanden.

Durch den Inhalt wird es für mich ein kleines Zeugnis der Besatzungszeit. Ich deute die Aussage bezüglich der "Schwarzen" darauf, dass vorher vermutlich Einheiten der SS dort untergebracht waren. Hierfür fehlt mir aber die Kenntnis oder ein Beleg.



Viele Grüße

Carsten
 
eifelsammler Am: 06.03.2023 12:13:07 Gelesen: 27051# 244 @  
Hallo!

Heute ein Beleg mit dem häufig zu findenden Maschinenwerbestempel "Luxemburg - Festungs- und Rosenstadt im Moselland".

Der Beleg ist vom 3. Juli 1944. Absender sind die Gebrüder Mathion, wenn ich es richtig gelesen habe. Im Internet konnte ich nichts über diese finden, so dass ich keinen Rückschluss auf deren Gewerbe ziehen kann.



Gruß

Carsten
 
Lars Boettger Am: 06.03.2023 13:09:53 Gelesen: 27045# 245 @  
@ eifelsammler [#244]

Hallo Carsten,

m.E. ist der Name auf dem Stempel eher "Gebrüder Mathias".

Beste Grüße!

Lars
 
eifelsammler Am: 06.03.2023 17:23:29 Gelesen: 27030# 246 @  
Hallo Lars!

Du könntest Recht haben. Die Idee hatte ich gar nicht. Allerdings hat die Recherche zu keinem besseren Ergebnis geführt.

Wobei das lediglich meine Neugier befriedigen sollte, im Sinne des Belegs ist das vermutlich nicht von Interesse!

Danke und Gruß

Carsten
 
HWS-NRW Am: 19.10.2023 15:02:11 Gelesen: 9152# 247 @  
Hallo auch mal in diese Runde.

Ich trage derzeit Belege mit interessanten Absenderfreistempeln (AFS) zusammen und fand diesen tollen Beleg:



Belege wie hier eine Drucksache, im September 1941 in Luxemburg aufgegeben, habe ich bisher noch nicht gesehen.

mit Sammlergruß
Werner
 
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