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Thema: Gestempelte, handschriftliche oder Postvermerke als Label auf Belegen
Das Thema hat 353 Beiträge:
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Jürgen Witkowski Am: 29.04.2008 12:03:47 Gelesen: 547442# 29 @  
Eine weite Reise hat dieser Brief hinter sich. Er wurde am 30. Dezember 1963 von der Firma Nillmij Lebensversicherung aus dem niederländischen 's-Gravenhage in die indonesische Hauptstadt Djakarta verschickt.

Der Empfänger war dort unbekannt (Stempel Inconnu/Tidak Kenat). Die mit Kugelschreiber vermerkte neue Adresse war wohl ebenfalls nicht richtig (handschriftlicher Vermerk Tidak Kenat). Zwei weitere Stempel (Kembali Sipengrim/Returned To Sender und Returned To Sender) wurden noch auf dem Brief plaziert, bevor er dann am 14. März 1964 auf die Rückreise in die Niederlande geschickt wurde (Abgangsstempel von Djakarta auf der Rückseite).

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
- Am: 04.05.2008 16:09:39 Gelesen: 547400# 30 @  
Im Jahr 1964 wurde eine Osterkarte von (Ost-) Berlin nach Wiesbaden gesandt. Dort wurde ein Stempel abgeschlagen und "unbekannt verzogen" angekreuzt. Aber dann hatte ein Postbediensteter doch Zeit, im Adreßbuch nachzuschlagen. Dort fand er dann die neue Anschrift. So wurde die Karte dann doch noch zugestellt - anstatt zurückgesandt.


 
Jürgen Witkowski Am: 04.05.2008 16:26:57 Gelesen: 547400# 31 @  
Ein reges Zeugnis seiner postalischen Bearbeitung gibt dieser Brief aus den USA in die Schweiz im Mai 1952.

Die weltbekannte Pharmafirma Behring AG ist in der Schweizer Hauptstadt Bern und nicht in Zürich beheimatet, dass im Ausland häufig für die Schweizer Hauptstadt gehalten wird. Der Zusteller und der Beamte, der die Adresse erfolglos nachgeschlagen hat, konnten oder wollten das nicht wissen.

Der Brief bekam einen Stempel "Erfolglos nachgeschlagen", einen dreisprachigen Aufkleber "Unbekannt" und zuletzt den Tagesstempel "Zürich Nachschlagedienst".

In den USA wieder angekommen, kam als letztes noch der von Elvis Presley besungene Stempel "Return To Sender" dazu, den man auf der linken Briefmarke schwach erkennen kann.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
AfriKiwi Am: 04.05.2008 21:41:06 Gelesen: 547394# 32 @  
@ Concordia CA [#31]

Hallo Jürgen,

Wikipedia - >> Das heutige Schweizer Tochterunternehmen wurde 1949 vom Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) als Zentrallaboratorium Blutspendedienst SRK (ZLB) in Bern gegründet. 1951 wurde dem ZLB vom Bund erlaubt Medikamente aus Blutplasma herzustellen und zu verkaufen<<

Das Erlös - > Der Zusteller und der Beamte, der die Adresse erfolglos nachgeschlagen hat, konnten (oder wollten) das nicht wissen. !

Returm to Sender - Elvis 1962 !

Erich
 
Jürgen Witkowski Am: 13.05.2008 21:04:51 Gelesen: 547337# 33 @  
Am 3. Juni 1994 wurde dieser Brief nach Sarajevo, der Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina geschickt. Da Sarajevo jedoch während des Bosnienkrieges vom 4. April 1992 bis zum 29. Februar 1996 belagert war und ein geordneter Postverkehr nicht möglich war, wurde der Brief erst gar nicht weiterbefördert, sondern mit einem entsprechender Stempel versehen an den Absender zurück geschickt.

Von einer Gebührenerstattung wird der Absender vermutlich Abstand genommen haben, da die aufgeklebten Berlin-Marken schon ab dem 01.01.2002 nicht mehr gültig waren.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Stefan Am: 14.05.2008 20:07:22 Gelesen: 547321# 34 @  
@ Concordia CA [#33]

>>...da die aufgeklebten Berlin-Marken schon ab dem 01.01.2002 nicht mehr gültig waren<<

Kleiner Tippfehler: Es dürfte der 01.01.1992 gemeint sein.

Gruß
Pete
 
Jürgen Witkowski Am: 23.05.2008 22:12:59 Gelesen: 547274# 35 @  
Ein kleiner Zahlendreher führte zu 2 Stempeln der Deutschen Bundespost. Statt 2910 Westerstede wurde 2901 Westerstede auf das Adress-Etikett geschrieben. Da konnte sich die Post nicht bieten lassen und wies den Empfänger deutlich darauf hin.

Die Geschichte mit Zahlendrehern oder falschen Ziffern kommt mit irgendwie bekannt vor...

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Carolina Pegleg Am: 23.05.2008 22:37:02 Gelesen: 547268# 36 @  
@ italiker [#28]

An dem von Dir in #28 gezeigten Brief haette ich Interesse. Der wuerde sehr gut in meine Sammlung von Maschinen "service markings" passen. Also wenn Du den Tauschen moechtest, wuerde ich mich freuen.

Nicht alle Staedte hatten fuer Post, die an den Absender zurueckging extra einen Maschinenstempel. Weit verbreitet sind in den USA die bekannten Stempel mit fingerzeigender Hand ("pointing finger").

Hier ein Exemplar, bei dem der Grund fuer die Ruecksendung angekreuzt werden konnte, z. B. unbekannt, verzogen etc. In diesem Fall war der genaue Grund "Strasse gibt es nicht" nicht aufgefuehrt war. Dies kam aber wohl immer noch so oft vor, dass man auch dafuer einen besonderen Stempel "no such street" hatte.

[Zusatz-Info fuer Concordia CA: Ein International HD Stempel, ab 1935 bis "fuer ewig" in Gebrauch.]


 
Jürgen Witkowski Am: 01.06.2008 12:59:43 Gelesen: 547226# 37 @  
@ Carolina Pegleg [#36]

Vielen Dank für Deine Zusatzinformationen mit persönlicher Widmung!

Diese Weihnachtspostkarte vom 23. Dezember 1976 ist bestimmt nicht pünktlich zum Fest angekommen, wie der Stempel "Die unrichtige Postleitzahl führte zu einer Fehlleitung" erahnen lässt.

Wer diese Fehlleitung verschuldet hat, ist mir allerdings unklar. Der Absender hatte die PLZ 6691 Neunkirchen/Nahe vermerkt. Diese wurde durch 668 ersetzt, um zum guten Schluss wieder bei 6691 zu enden? Das verstehe, wer will.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Carolina Pegleg Am: 01.06.2008 21:08:51 Gelesen: 547215# 38 @  
@ Concordia CA [#37]

Na ja, bei Dir weiss ich ja, dass Du Dich eventuell auch fuer solche Details interessierst.

Zum Beleg #36 und allgemein zur Kennzeichnung von USA Briefen mit dem "return to sender" Stempel, hier noch ein Auszug aus den Postal Laws and Regulations (1924). Gleich bzw. ähnlich lautende Vorschriften war allerdings schon zuvor und auch später genau so in Kraft. Ich habe nur davon nicht den Original-Wortlaut. Da wahrscheinlich nur von Spezial-Interesse lasse ich das unübersetzt.

Sec. 638: "Upon every undelivered article of mail matter must be indorsed or stamped the reason for non-delivery such as 'Unknown', 'Refused', 'Removed', 'Firm dissolved', 'Deceased', 'In dispute', etc. When no other reason can be ascertained, the matter shall be indorsed 'Unclaimed.' In endorsing or stamping undelivered matter the original address or postmark must not be defaced or obscured."

Hier ein Beispiel eines Briefes mit --neben anderen -- dem Vermerk "unclaimed." Auf der Rückseite befindet sich ein Stempel der "Inq. & Claims Sec.", also der Nachforschungsstelle und auf der Vorderseite befindet sich ein Hinweisstempel (rechts unten) dass versucht wurde, den Empfänger mittels Addressbuch-Nachforschungen zu ermitteln. Zustellungsversuche unter Zugrundelegung verschiedener Zahlendreher bei der Hausnummer sind auf der Vorderseite ebenfalls pflichtgemäss vermerkt, jedoch half hier alles nichts und der Brief ging zurück.




 
Jürgen Witkowski Am: 16.06.2008 10:59:35 Gelesen: 547154# 39 @  
Am 11. Januar 1950 machte das damalige Zoologische Reichsinstitut und Museum A. Koenig, Bonn - heute Museum Koenig, Bonn - eine Aussendung an eine ganze Reihe deutscher Wissenschaftler. In anderem Zusammenhang habe ich schon einmal etwas davon gezeigt.

Ich will nun in loser Reihenfolge ein paar Belege aus dieser Aussendung vorstellen, die eines gemeinsam haben: Sie sind an den Absender zurück gegangen. Somit geben sie uns einen Einblick, wie im Jahr 1950 bei der Deutschen Bundespost mit unzustellbaren Sendungen umgegangen wurde.

Bei der Betrachtung der Briefvorderseite fällt zuerst der Absenderfreistempel auf, der sich ohne Veränderung aus dem Deutschen Reich in die Nachkriegszeit hinüber gerettet hat.

Vorderseitig trägt die Drucksache an Prof. Dr. Moser in Tegel bei Berlin einen Zurückstempel in rotbrauner Farbe und das handschriftlich eingetragene Datum 14/1.



Wesentlich aussagekräftiger ist da die Rückseite. Oben hat vermutlich der Briefträger handschriftlich vermerkt "Empf. unbekannt verzogen" und dies mit seiner Unterschrift und Datum 14/1 versehen.

Ein Stempel in derselben rotbraunen Farbe wie auf der Vorderseite mit dem Inhalt "Empfänger nicht zu ermitteln, Postamt Berlin-Tegel" wird ergänzt durch einen, der Schrifttype nach zu urteilen, noch aus der Zeit vor 1945 stammenden Stempel "Ausruf erfolglos". Daneben befindet sich das Namenskürzel des Postbeamten und das Datum 14/1.



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
- Am: 16.06.2008 13:00:32 Gelesen: 547147# 40 @  
@ Carolina Pegleg [#36]

Hallo CP,

ich habe jetzt erst beim Stöbern Deine Nachricht gelesen.

Der Beleg paßt (schade für Dich) auch gut in meine Sammlung. Deshalb wird er wohl dort bleiben.

Mit Sammlergrüßen
italiker
 
Carolina Pegleg Am: 16.06.2008 19:57:49 Gelesen: 547131# 41 @  
@ italiker [#40]

Fragen schadet ja nichts. Bei den vorgestellten Belegen in diesem und den vielen sonstigen "Show-Threads" auf den philaseiten weiss man ja nie, ob das gezeigte Stück aus der Sammlung ist, oder ein sonstiger Beleg, der einfach nur so im Besitz des Vorstellers war. Die beiden von mir hier gezeigten Briefe [#38] [#36] gezeigten Briefe sind zum Beispiel nicht aus meiner Sammlung, sondern aus der Kiste auf der "Weg" steht.

@ alle

Dieses Thema umfasst ja allgemein "gestempelte oder handschriftliche Postvermerke auf Belegen." Ich bastele derzeit an einer Querschnittsammlung von US "service markings", also Eingangsstempel (auch Briefannahmestempel genannt), Transit, Return, etc., die von Maschinen herstammen. Die "Weg"-Kiste ist gut gefuellt, also da kann ich mir schon vorstellen, dass man was zum Tauschen findet. Die Ergebnisse der Studie stelle ich selbstverstaendlich gerne hier vor.

Unabhaengig davon wuerde ich mich freuen, wenn in diesem Thema Beipiele des Postvermerks "Transit" gezeigt werden koennten. Egal ob jetzt US oder weltweit und egal ob Maschinen oder Handstempel. Das ist mutmasslch etwas kniffliger als die natuerlich auch schoen anzuschauenden "zurueck" oder "return to sender" Briefe.

Koennt ihr vielleicht mal nach suchen.
 
- Am: 16.06.2008 20:17:56 Gelesen: 547128# 42 @  
@ Carolina Pegleg [#41]

Hallo cp,

der Beleg [#36] würde mich schon interessieren. Ich schau mal, ob ich etwas für Dich finde.

Schick mir doch mal eine Mail.

italiker
 
AfriKiwi Am: 17.06.2008 08:42:32 Gelesen: 547114# 43 @  
Ein schönes Südafrika Aerogramm adressiert nach Japan von Neuseeland (Fastpost 3 NOV 2003) mit Ross Frankatur. Die eingedruckte SA Marke wurde zugeklebt.
Ausser Elvis's Finger haben wir noch den Japanischen Stempel was sicher gleiches andeutet.

Interessant ist auch nochmal dazu ein kleiner schwarzer Rundstempel und ein roter. Ankunftstempel auf der Rückseite Osaka 8 XI 03

Erich


 
Jürgen Witkowski Am: 05.07.2008 17:25:09 Gelesen: 547025# 44 @  
Dieser Brief ist das glatte Gegenteil des wunderschönen Briefes den Erich im vorhergehenden Beitrag gezeigt hat.

Er hat auf seinem Weg von Berlin nach Berlin von dort nach Frankfurt und wieder zurück nach Berlin einiges mitgemacht und kann eine ganze Geschichte erzählen.

Alles fängt damit an dass die Absenderin den Brief ohne Absenderangabe in den Postkasten wirft. Im Postamt Berlin 11 hat man am 20. Mai 1988 wohl Probleme mit der Stempelmaschine und verschandelt die schöne Bogenrandmarke mit Bogenzählnummer der MiNr. 770.

Schon beim Sortieren der Post am selben Tag fällt auf, dass der Empfänger unbekannt ist. Das wird rückseitig in einem violetten Kastenstempel angekreuzt und vom Postbeamten mit Datum und Namenskürzel abgezeichnet. Zudem wird die Empfängerdresse durchgestrichen.

Da, wie oben schon erwähnt, die Absenderangabe fehlt, geht der Brief nun nach Frankfurt zu Ermittlungsstelle der Deutschen Bundespost. Er wird dort geöffnet, die Absenderin wird ermittelt und vorderseitig wird die Anschrift handschriftlich in roter Schrift vermerkt, wobei die Angabe der Stadt teilweise mit einem roten Stempel erfolgt. Der Brief wird nun mit einem Verschlussstreifen "Amtlich geöffnet" und Erläuterungtext wieder verschlossen. Das Datum der Bearbeitung, der 27.-5.1988 wird mit einem Handstempel vermerkt, der nur schlecht zu erkennen ist, da er sich oberhalb des violetten Kastenstempels genau unter dem handschriftlichen Datum der ersten Bearbeitung befindet. Der letzte Bearbeitungsschritt in Frankfurt ist das Anbringen des Zurück-Stempels auf der Vorderseite. 28/d ist wahrscheinlich das Zeichen des Bearbeiters.

Nachdem der Brief nach Berlin zurück geschickt wurde, konnte er der mühsam ermittelten Absenderin wieder zugestellt werden.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
AfriKiwi Am: 05.07.2008 23:40:28 Gelesen: 547015# 45 @  
@ Concordia CA [#44]

Tolle Leistung für 50 Pfg. Ob nach 20 Jahren der gleichen 'klinischen' Bearbeitung solcher Belege noch unterliegt aus denselben Gründe ?

Die Tante hat sich sicher wenigstens gefreut über diese Auskunft und man soll hoffen sie danach immer ihren Absender draufschreibt.

Ein Kulturmangel, der unser immer schnelleren Kommunikations-Medium.

Erich
 
reichswolf Am: 07.07.2008 01:47:53 Gelesen: 546992# 46 @  
Für meine Heimatsammlung Goldap konnte ich kürzlich dieses Stück erstehen. Die mit der MiNr. 412 frankierte Karte wurde am 22.08.1929 in Markneukirchen postlagernd nach Goldap versandt. Von dort wurde sie am 23.08. nach Kowahlen weitergeleitet, wo sie am 24. ankam. Am 10.09. wurde die Karte dann mit den Vermerken "nicht abgeholt Thomas 10/9" und "zurück 10/9" versehen und ging zurück nach Sachsen.

Interessant ist auch der Absender, die Firma G.A. Pfretzschner. Diese nutze nämlich den guten Namen des am gleichen Ort ansässigen Geigenbogenbauers H.R. Pfretzschner, indem sie no-name Produkte (Bögen, Geigen etc) kaufte und mit G.A. Pfretzschner-Label und deutlichem Preisaufschlag versehen teuer weiterverkaufte. Mit den echten Pfretzschner-Bögen hatte das natürlich nichts zu tun. Aber so ein Label ist natürlich irreführend, da es die Herkunft aus einer Werkstatt vorgaukelt, tatsächlich jedoch nur das Zeichen eines Händlers ist. Es gibt durchaus Leute, die daher in Bezug auf diese Instrumente von Fälschungen sprechen. Heute gibt es den Händler übrigens nicht mehr, H.R. Pfretzschner dagegen produziert noch immer (siehe http://www.hrpfretzschner.de/firmengeschichte.html#3)

Beste Grüße,
Christoph


 
Carolina Pegleg Am: 23.08.2008 04:29:57 Gelesen: 546791# 47 @  
Eigentlich beinahe eine Frage für die Rätselecke: Was macht man, wenn man diesen Brief in der Wühlkiste sieht?



Umschlag ist eingerissen, Marke ist übel beschädigt, Stempel ist schlecht lesbar.

Nun ja, umdrehen muss man den Brief:



Es handelt sich um einen Maschinenstempel in ungewöhnlicher Verwendung. Der Brief, von McKeesport, Pa., nach Chicago, Ill., aus 1899 lief in Chicago durch die Stempelmaschine. Zu dieser Zeit war noch für alle Poststücke die Eingangsstempelung vorgeschrieben. Dazu wurden soweit verfügbar auch häufig Stempelmachinen eingesetzt. Der "normale" Killerteil, sollte bei Einsatz der Maschine zur Posteingangsstempelung eigentlich gegen einen besonderen Stempeleinsatz mit der Kennzeichnung "received" ausgetauscht werden, oder hätte entfernt werden sollen. Sehr häufig wurden die Stempel allerdings aus Bequemlichkeit, so wie sie waren, d.h. mit Killerteil verwendet.

Hier kam allerdings ein besonderer Stempel zum Einsatz, der den Empfänger über den Grund der verspäteten Zustellung informieren sollte: Mail Delayed -- Train Late. Post verzögert -- Zug verspätet.

Diese Stempel sind nicht häufig, da eine Vielzahl von Faktoren zusammenkommen mussten. Zunächst musste der Postzug Verspätung haben. Dann musste der Postbeamte Zeit genug haben, um den Regularien zu folgen. Die verspätete Post festzuhalten, um den Grund für die Verzögerung zu dokumentieren, ist ja eigentlich keine besonders sinnhafte Einrichtung.

Der Stempel ist von einer "Barry" Maschine. Bei diesen Stempeln kann man an die Klarheit des Abdruckes leider keine grossen Massstäbe anlegen.
 
- Am: 06.09.2008 15:56:46 Gelesen: 546689# 48 @  
In Schwabhausen war man besonders gewissenhaft: Man hat die Gebühr der Drucksachen kontrolliert, d.h. man hat wohl in die Umschläge geschaut, daß nur ja keiner einen richtigen Brief zum ermäßigten Porto versendet!


 
Carolina Pegleg Am: 08.09.2008 02:15:58 Gelesen: 546664# 49 @  
Hat jemand eine Erklärung für diesen Nebenstempel?



"In de Bus gevonden / Trouve a la boite"


 
reichswolf Am: 08.09.2008 02:37:36 Gelesen: 546661# 50 @  
@ Carolina Pegleg [#49]

Das bedeutet nichts anderes als "Im Briefkasten gefunden". Erklärt wird durch den Stempel wohl die verzögerte Zustellung. Der (nicht angegebene) Absender hat wohl zuwenig Porto für die Beförderung per Luftpost verklebt, weswegen die Karte wahrscheinlich mit dem Schiff transportiert wurde.

Im Philaforum war der Stempel auch schon mal Thema, zu finden hier (die letzten zwei Beiträge auf der Seite): http://www.philaforum.com/briefmarken/forum/thread.php?threadid=9010&page=2&sid=e15b067524cc95e4939598e12f19f887
Das war übrigens gar nicht so leicht zu finden, da man ja ohne Registrierung die Suche nicht nutzen kann.

Beste Grüße,
Christoph
 
AfriKiwi Am: 08.09.2008 02:54:52 Gelesen: 546657# 51 @  
@ Carolina Pegleg [#49]

Wir haben hier auch Belgier die uns die Frage beantworten können.

Da meisten solche Belege was ich gesehen habe nach dem Ausland gehen und mit Luftpost befördert werden soll, wurden in den NUR Inland Briefkasten hinterlassen. Bei sortieren wieder ein neues cachet, wegen Auslandspost.

Wenn ich daneben bin - mein französisch ist nicht so gut ! :)

Erich
 
AfriKiwi Am: 09.09.2008 11:40:48 Gelesen: 546624# 52 @  
@ reichswolf [#50]

Hallo Christoph,

>>Der (nicht angegebene) Absender hat wohl zuwenig Porto für die Beförderung per Luftpost verklebt, weswegen die Karte wahrscheinlich mit dem Schiff transportiert wurde.<<

Der Absender war doch 'FLORA' Zandvliet und wurde sicher mit der Bahn befördert wie nach dem Stempel hinten - Zandvliet, Belgien nach Leipzig.

Es war ein Einwurf-Eilbrief mit 'vielleicht' zu wenig Porto und wurde IN DE BUS GEVONDE (normalen Briefkasten und nicht beim Postamt) was dann immerhin per Express verschickt wurde - Ankunft 30 November.

Und da es von eine Bekannte Firma war (genaue Adresse war nicht nötig für Zandvliet), wurde 'vielleicht' Portkosten vom Sender gefordert - Stempel #56 auf der Rückseite.

Da muß ich auch mein Beitrag deutlicher ergänzen und meine daß Luftpostbriefe (Überseebriefe) vielleicht nicht genügend Porto hatten und per Seepost verschickt wurden.

Erich
 
reichswolf Am: 10.09.2008 23:27:00 Gelesen: 546595# 53 @  
@ AfriKiwi [#52]

Hallo AfriKiwi,

meine von dir zitierte Aussage bezieht doch ziemlich eindeutig auf den Beleg von CP aus Beitrag [#49]. Und dafür stimmt er auch. :-)

Beste Grüße,
Christoph
 

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