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Thema: (?) (182) Barfrankaturen als Notbehelf bei Wiederaufnahme des Postverkehrs 1945
Das Thema hat 185 Beiträge:
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Knorkes Am: 09.01.2011 14:16:19 Gelesen: 116778# 11 @  
Hallo, liebe Philaseiten-Gemeinde !

Der große Zuspruch auf meinen Artikel "Barfrankaturen als Notbehelf bei der Wiederaufnahme des Postverkehrs 1945" überrascht mich sehr!

Dennoch freue ich mich über das breite Interesse an diesem Thema.

Es ist ja eigentlich nicht verwunderlich, verkörpert es doch die beschwerliche Wiederaufnahme des Briefpostverkehrs in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.

Barfrankaturen überbrückten zunächst (als einzige postalisch legitimierte Freimachungsform) den Zeitraum bis zur Ausgabe neuer postalischer Freimarken ab August 1945 und fanden darüber hinaus noch vielerorts (aus Freimarkenmangel) bis zum Erscheinen der Einheitsausgabe im März 1946 (in der Französischen Zone bis in den Frühsommer 1948) Verwendung.

Mit der Erfassung und Dokumentation Ihrer Verwendung in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone in den Jahren 1945/46 beschäftige ich mich seit 1965 und es wäre eigentlich an der Zeit, dass die jüngere Generation die Forschungsarbeiten fortführt.

Seht Euch mal das Webportal http://www.kopiak.de an !

Ihr findet dort neben der Thematik zu diesem Sammelgebiet, ein Handbuch (SBZ), eine umfangreiche Datenbank mit Auktionsergebnissen aus den letzten 1o Jahren (aller Besatzungszonen), so wie einen Service-Teil mit vielen interessanten und nützlichen Adressen aus dem Phila-Bereich speziell und allgemein.

Schön wäre es, wenn die Resonanz ebenso groß ausfiele, wie die auf meinen Artikel.

Günter Kopiak, Berlin


 
Baldersbrynd Am: 09.01.2011 20:25:22 Gelesen: 118105# 12 @  
@ Kopiak [#9]

Hallo Günter.

Nochmal Danke für Dein Antwort.

Ich habe nur einige Artikel von Wikipedia und was in Katalogen steht über die Währungsreform, so ich will es ändern zu was Du schreibst. Westsektoren und Westberlin am 21.6.1948 und SBZ und Ostberlin am 24.6.1948.

Wenn das nicht stimmt, bitte schreibt das zu mir, im voraus Danke schön.

Viele Grüße aus DK
Jørgen
 
Knorkes Am: 10.01.2011 10:32:51 Gelesen: 118092# 13 @  
Hallo Jorgen,

nun ist es absolut korrekt. Du kannst mit den Daten arbeiten.

Schöne Grüße

Günter
 
Jürgen Witkowski Am: 10.01.2011 21:55:56 Gelesen: 118032# 14 @  
Aus Chemnitz stammt mein heutiges Beispiel. Es handelt sich um eine Geschäftspostkarte an das Postamt 4 in Chemnitz.

Die Freimachung erfolgte mit dem Zweiellipsenstegstempel CHEMNITZ 4 a / Gebühr bezahlt in schwarzer Farbe am 11.9.45.5-6 N.

In dem vorbildlichen Stempelregister von Günter Kopiak ist dieser Stempel siebenmal in schwarzer Farbe und zweimal in roter Farbe registriert.

Die Uhrzeitgruppe mit Zwölfstundeneinteilung und V(ormittag)/N(achmittag) ist ein Hinweis darauf, dass der Stempel vor dem 15. Mai 1927 hergestellt worden sein muss. An diesem Tag trat mit Beginn des Sommerfahrplanes der Reichsbahn die Vierundzwanzigstundenzählung im deutschen Verkehrswesen in Kraft, die auch die Reichspost betraf. Dazu ein Zitat aus der entsprechenden Verfügung des Reichs-Post-Ministeriums (Amtsblatt Nr. 80 vom 21. September 1926, Nr. 433): "Die Abänderung der Stempel mit Stundenangaben ist nach Einführung der neuen Stundenzählung bei Instandsetzungen und Neubeschaffungen nach und nach vorzunehmen."

Wie man an dem sauberen Stempelabdruck erkennen kann, ist einen Instandsetzung nie erforderlich geworden.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 12.01.2011 11:17:15 Gelesen: 117982# 15 @  
Am Postamt Fürstenwalde (Spree) 1 verwendete hat man sich zunächst mit einem handschriftlichen Gebührenvermerk beholfen, wie das Beispiel vom 27.11.45 zeigt. Für Januar 1946 kann ich dreimal einen Zeilenstempel mit dem Text _____Rpf. Geb. bez. in violetter Farbe belegen, bei dem die Höhe des Portos handschriftlich eingetragen wurde.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Knorkes Am: 12.01.2011 17:33:30 Gelesen: 117956# 16 @  
Hallo Jürgen,

habe gerade Deine interessante Abhandlung zu Chemnitz 4 gelesen.

Deine Aktivitäten beobachte ich mit Bewunderung !

Allerdings sind Deine Angaben zu den Stückzahlen anscheinend die Punktbewertungen (zwischen / /)

Die Angaben zu Stückzahlen findest Du auf der Webseite unter Handbuch/Einführung/Bewertung.

Dort sind die gemeldeten und dann zusammengefassten Stückzahlen anhand der vergebenen Punkte verzeichnet.

Schöne Grüße

Günter
 
Jürgen Witkowski Am: 12.01.2011 18:20:54 Gelesen: 117945# 17 @  
@ Kopiak [#16]

Da habe ich die Einführung und Zeichenerklärung wohl nicht gründlich genug gelesen.

Die Skala reicht von 1 (sehr häufig) bis 12 (sehr selten).

In meinem Beispiel ist zu lesen:

r /2/ s /7/

Abschlag in roter Farbe = 2
Abschlag in schwarzer Farbe = 7

Das eine Kriterium zur Bildung der Bewertungszahl ist die Häufigkeit, das andere Kriterium der "Formpunkt". Die Ermittlung der Häufigkeit eines Stempelabdruckes ist für mich selbst erklärend. Ich kann aber keine Informationen finden, wie der Formpunkt ermittelt wird. Kannst Du das erläutern?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Knorkes Am: 13.01.2011 17:02:42 Gelesen: 117910# 18 @  
Hallo, Jürgen !

Meine Bewertungsscala im Handbuch reicht von /1/ (relativ) häufig bis /12/ große Seltenheit oder Unikat.

Die Stempelform-Einstufung erfolgte auf der Grundlage "Illustrierter Katalog der Barfreimachungs- und Frankostempel nach dem. 8.5.1945/Gebührenstempelkatalog, von Curt Paul aus dem Jahre 1948.

Man kann sich diesbezüglich durchaus auch am Kapitel "Alliierte Besetzung. Barfrankierung als Notmaßnahme ....." im Michel-Briefe-Katalog orientieren, wo die Formen ähnlich eingestuft und bewertet sind.

Schöne Grüße

Günter
 
Jürgen Witkowski Am: 13.01.2011 20:44:44 Gelesen: 117891# 19 @  
@ Kopiak [#18]

Vielen Dank für deine Erklärungen.

Ein Rechteckstempel, zweizeilig, Frakturschrift, wurde in schwarzer Farbe am 29.10.45 in HIRSCHFELDE (KR ZITTAU) als Zeichen des in bar entrichteten Portos abgeschlagen.

Der Tagesstempel ist ein im Jahr 1931 eingeführter Normstempel der Reichspost, ein Zweikreisstegstempel, wie er nach Anderson bezeichnet wird. Die fehlende Postleitzahl, ist ein Zeichen dafür, dass er vor dem 6. Juni 1944 hergestellt wurde. Die Verwendung der Postleitzahlen, die bereits ab dem 25. Juli 1941 für den Päckchenverkehr galt, wurde ab diesem Datum auf den gesamten Postbetrieb ausgeweitet und war somit für alle neuen Stempel vorgeschrieben.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 16.01.2011 16:32:15 Gelesen: 117771# 20 @  
Ich hätte nicht gedacht, in diesem Thema auf Sammlerbelege zu stossen. Beim gestrigen Besuch eines Tauschtages konnte ich jedoch genau so etwas ergattern.

Es handelt sich um eine Karte, wie sie von Stempelsammlern genutzt wurde. Ob hierbei der Gelegenheitsstempel aus Meissen 1, Bochmann-Nr. 6, der von 1944 bis 1946 verwendet wurde, oder aber der "Gebühr bezahlt"-Stempel Objekt der Begierde war, wird im Nachhinein kaum noch zu ermitteln sein.

Die Karte ist am 05.10.45 im Postamt MEISSEN 1 abgestempelt. Oben rechts ist noch eine handschriftliche "3" zu lesen. Das könnte die Darstellung des erforderlichen Portos für eine Drucksache sein. Es galten ja bis zum 28. Februar 1946 weiterhin die Postgebühren aus dem Deutschen Reich.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Knorkes Am: 18.01.2011 16:48:33 Gelesen: 117733# 21 @  
Hallo, Jürgen !

Die "Meißen"-Drucksache ist schon ein schönes Stück, hätte nicht gedacht, dass man solche Sachen bei Tauschtagen oder vielleicht noch auf Flohmärkten finden könnte.

Gratuliere !

Alles darauf ist von Interesse: Der handschriftliche Freivermerk, der Ortswerbestempel und der zugesetzte Tagesstempel sicherlich zur Bestätigung.

Günter
 
Erdinger Am: 19.01.2011 13:57:59 Gelesen: 117692# 22 @  
Hallo zusammen,

weil in diesem schönen Thread gerade [#20] [#21] von einem Sammlerbeleg die Rede war - ist der Adressat des abgebildeten Gebühr-bezahlt-Briefs als einschlägige Adresse bekannt? Auf der rückseitigen Klappe wiederholt sich die hektographierte Adresse nämlich als Absenderangabe!

Viele Grüße aus Erding!


 
wi.kr Am: 19.01.2011 14:34:49 Gelesen: 117686# 23 @  
@ Erdinger [#22]

Ja! Pistner war ein sehr eifriger Philatelist, der sich viele - eben philatelistisch beeinflusste - Belege hat zuschicken lassen. Die Adressgestaltung ist völlig typisch. Davon müsste bei mir auch noch der eine oder andere herumliegen. M.E. sind sie aber alle echt gelaufen und häufig von Postämtern abgeschickt, die er für seine Interessen "eingespannt" hat, was damals ja auch völlig in Ordnung war. Am vorliegenden Beleg ist aber die handschriftliche Veränderung des Datums im Stempel irritierend (zurückdatiert!). Ansonsten hat der Stempel das Aussehen von Dezember 1945. Anfang Dezember war jedenfalls auch ein Stempel mit Postleitzahl 13b und Kennbuchsatabe d in Gebrauch; später gab es einen Ortswerbestempel. Der R-Zettel entspricht dem damals in Dorfen gebräuchlichen, wenn auch die Nummer 429 nicht ganz in die Reihe passt. Ich kann hier mit Datum 17.12. die Nummer 137 nachweisen.

Gruß aus Koblenz
 
Erdinger Am: 19.01.2011 16:14:46 Gelesen: 117661# 24 @  
@ wi.kr [#23]

Herzlichen Dank für die Information, dachte ich's mir doch. Der Brief ist rückseitig in Aschaffenburg eingangs-gestempelt, hier ist also wohl alles im grünen Bereich.

Die handschriftliche Zurückdatierung des Stempels scheint mir zeitnah erfolgt zu sein, hier war versehentlich der 19.12.56 eingestellt. Hoffen wir mal, dass der R-Nummern-Zettel original haftet.
 
Knorkes Am: 19.01.2011 19:28:45 Gelesen: 117636# 25 @  
Hallo, Erdinger

Interessant, was Du da ausgegraben hast.

Es gab seinerzeit einige Philatelisten, die sich besonders auf diese Provisorien gestürzt haben.

Man fragt sich allerdings, woher sie wussten,welche Postämter die interessantesten (und seltensten) Gebührenstempel verwendeten ?

Sie haben an viele Postämter mehrere Postkarten verschickt und scheinbar die Portokosten in bar beigelegt.

Jedenfalls haben die Postkarten zwar den Charakter von Sammlerstücken, sie sind aber oftmals für viele Postorte die einzigen erhalten gebliebenen Belege und man muss sie deshalb auch als vollwertige Dokumente der Wiederaufnahme des Postverkehrs anerkennen.

Besonders häufig tauchen dabei die unten abgebildeten Postkarten auf.

Schönen Gruß

Günter


 
Jürgen Witkowski Am: 20.01.2011 20:30:07 Gelesen: 117581# 26 @  
Langsam, aber sicher tauchen ja nun doch einige Belege aus den Beständen anderer Sammler auf. Ich bin mir sicher, dass noch mehr solcher Schätzchen unbeachtet in den Belegekisten und Briefealben zu finden sind.

Aus dem thüringischen Niedersachswerfen (Südharz) in das brandenburgische Buckow (Märkisches Höhenland) lief dieser Einschreibebrief vom 08.11.1945. Die Entrichtung der erforderlichen 42 Pf. bestehend aus 12 Pf. Briefporto und 30 Pf. Einscheibengebühr, wurde durch den handschriftlichen Vermerk 42 und den Zeilenstempel, einzeilig, Frakturschrift, gebühr bezahlt in violetter Farbe quittiert.

Der rückseitige Ankunftstempel von Buckow, datierend vom 14.11.1945, deutet an, dass die Transportgeschwindigkeit noch stark unter den Nachwirkungen des zweiten Weltkrieges zu leiden hatte.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Knorkes Am: 21.01.2011 10:16:16 Gelesen: 117552# 27 @  
Hallo, liebe Diskussions-Gemeinde,

es ist sehr erstaunlich, welchen Zuspruch dieses Thema findet. Immer neue Wortmeldungen auch zu Aspekten, die bisher nicht im Mittelpunkt der Forschung standen, wie die damaligen Transportzeiten und -Umstände bei der Briefpost, die (fast segensreiche) Einflussnahme von Philatelisten auf die Sicherung der seinerzeit verwendeten Gebühren- und Notaufgabestempel u.s.w.

Wenn ihr schon mal dabei seid, Eure Bestände zu sichten: Seht mal auf meiner Webseite nach http://www.kopiak.de/service/suchliste.html, ob von den dort verzeichneten Postorten etwas darunter ist.

Weiterhin viel Spaß beim Kramen in der Nachkriegs-Postgeschichte.

Günter
 
Jürgen Witkowski Am: 24.01.2011 11:20:54 Gelesen: 117463# 28 @  
Ganz sicher bin ich mir nicht, ob der nachfolgende Beleg in den von Günter Kopiak definierten Themenumfang passt. Es handelt sich um einen "Dienstbrief" auf einem alten Umschlag aus Zeiten des 3. Reiches. Das Hoheitsabzeichen hat man durch Übermalen mit Tinte unkenntlich gemacht (ich habe es durch Bildbearbeitung wieder sichtbar gemacht). Ob der Vermerk "Frei durch Ablösung Reich" noch seine Gültigkeit hat, entzieht sich meiner Kenntnis.

Der Brief lief von der Staatsanwaltschaft Essen (Ruhr) an die Staatsanwaltschaft Bielefeld, also innerhalb der Britischen Besatzungszone. Als Zeichen der ordnungsgemäßen Freimachung wurde ein in roter Zweiellipsenstegstempel ESSEN 1 / Gebühr bezahlt mit Datum vom 5.6.46 abgeschlagen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Knorkes Am: 26.01.2011 17:45:38 Gelesen: 117338# 29 @  
Hallo, Jürgen !

Du hast also wieder einmal einen beachtenswerten Beleg vorgestellt. Er fällt als Nachläufer in den von mir bearbeiteten Zeitraum.

Allerdings ist es ungewiss, ob hier Barfrankatur aufgrund von Markenmangel vorliegt, oder ob es sich hier schon wieder um die Vereinfachung der Abfertigung einer Massenauflieferung handelt.

Jedenfalls war mit dem Kriegsende auch die Freimachung durch "Frei durch Ablösung Reich" vorbei.

Schöne Grüße
Günter
 
Stempelfred Am: 27.01.2011 18:20:28 Gelesen: 117245# 30 @  
Die Diskussion um Barfreimachungen führt auch zu der Frage, was solche Belege ohne Briefmarken denn eigentlich kosten dürfen. Die alten Briefmarkensammler haben sie damals gar nicht gewürdigt und als Tüten genommen, denn es waren ja keine Marken drauf. Erst mit dem verstärkten Sammeln von Postgeschichtsbelegen in den sechziger und siebziger Jahren haben solche Stücke "Wert" bekommen.

Heute kommt es darauf an, wie man was sammeln möchte. Wer nur einige Formen dieser Nebenstempel darstellen will, kann die jeweils häufigsten Orte nehmen und findet im Michel-Briefekatalog ganz sicher hinreichende Anleitung und Bewertung. Er kann ruhig ein paar gute Lots kaufen und sich daraus recht preisgünstig etwas zusammenstellen. Aber eben gute Lots und kein Knüllpapier.
Wer Orte, Stempel, Besonderheiten usw. z.B. für eine Heimatsammlung braucht oder das Gebiet in seiner ganzen Breite erschließen will, der kann m.E. auf genauere Informationen nicht verzichten.

Eine gute Orientierung bietet dabei die Fleißarbeit von Kopiak (http://www.kopiak.de ). Er hat schon mehrere Jahrzehnte lang den Markt verfolgt, Auktionsbruttopreise für einzelne Belege aufgelistet und macht das immer noch. So bekommt man einen Rahmen für die Preisschwankungen bei jedem nachgewiesenen Ort und für jede vorkommende Form.

Ich finde das prima für den Sammler, aber auch Händler und Auktionatoren könnten diese Tabellen noch viel mehr nutzen. Häufig werden nämlich solche markenlosen Belege mit Barfrankaturen geradezu verramscht. Nur wenige Berufsphilatelisten, wie z. B Schmidt & Herzberg in Dessau oder Harlos in Wunstorf machen sich die Mühe und preisen eine Vielzahl von Barfrankaturbelegen einzeln real aus. Manche Anbieter haben andererseits Preisvorstellungen, bei denen man zwar staunen aber nichts kaufen kann.

Jedenfalls bin ich mit der Dokumentation von Kopiak äußerst zufrieden, nutze sie oft und kann sie Käufern und Anbietern gleichermaßen empfehlen.
 
Knorkes Am: 30.01.2011 13:28:54 Gelesen: 117125# 31 @  
Hallo Stempelfred,

zunächst vielen Dank für die anerkennenden Worte.

Bei den Preisen gibt es halt unterschiedliche Herangehensweisen.

Am Günstigsten (oft weit unter Wert) sind solche Belege auf den (alles Verkauf-)Internetauktionen, vor allen Dingen bei Ebay zu erstehen.

Auch auf Tauschbörsen oder auf Flohmärkten kann man fündig werden. Allerdings ist hier das Angebot inzwischen stark ausgedünnt.

Einige Briefmarkenauktionshäuser haben Nachkriegs-Barfrankaturen regelmäßig als Einzellose im Angebot und versteigern sie mit gutem Erfolg. Andere machen jedoch potentiellen Käufern durch unangemessen hohe Ausrufpreise das Bieten unmöglich und resümieren letztlich, dass die "Ware" nicht absetzbar sei.

Möglicherweise könnte es sinnvoll sein, gelegentlich auf Philaseiten.de dieses Thema gesondert zu behandeln.

Schöne Grüße

Günter Kopiak
 
westfale1953 Am: 31.01.2011 12:59:01 Gelesen: 117101# 32 @  
Hallo,

ich habe einen Beleg gefunden, der evtl. in dieses Forum gehört, ich bin mir aber nicht sicher.

"Gebühr bezahlt" - Stempel sehr undeutlich über der Unterschrift, Tagesstempel von "NIEDERSCHELDEN" 16.11.45



Vielleicht kann Günter hierzu ja etwas sagen.

Danke und schöne Grüße

Bernhard
 
Knorkes Am: 01.02.2011 09:24:53 Gelesen: 117065# 33 @  
Hallo Westfale1953,

du hast richtig vermutet, es handelt sich um eine Barfrankatur aus dem von mir bearbeiteten Zeitraum. Ein solcher Beleg mit einem Einzeiler "Gebühr bezahlt" aus Niederschelden (Sieg) wurde 2003 vom Auktionshaus Friebel in Linnich offeriert und für 10 Euro versteigert.

Aus Deiner Abbildung kann man jedoch ersehen, dass es sich hier um einen Behelfstempel (aus Handdruckkasten gesetzt) Gebührbezahlt (ohne Zwischenraum) handelt. Werde die Angabe in den Auktionsergebnissen wohl berichtigen müssen.

Dein Brief hat ein weiteres interessantes Merkmal der damaligen Zeit: Die Überklebung deutet darauf hin, dass vermutlich das Briefkouvert eines nicht mehr existenten Absenders verwendet wurde. Gelegentlich findet man auch Umschläge, die doppelt benutzt worden sind, indem man den Innenteil nach außen gekehrt hat.

Schöne Grüße

Günter
 
Erdinger Am: 01.02.2011 14:34:39 Gelesen: 117046# 34 @  
@ Stempelfred [#30]
@ Kopiak [#31]

Mit den Preisen bei Gebühr-bezahlt-Belegen ist es halt so eine Sache. Irgendwo im Handbuch von Richter steht sinngemäß der Hinweis, dass die Heimatsammler den Generalsammlern gerne die Preise verderben, weil sie zu viel für diese Stücke zahlen. Bei der letzten Harlos-Auktion wurde ich bei meinen Wunschbelegen gnadenlos überboten – und so viele Heimatsammler gibt es für meinen Landkreis nicht. Markenlose Belege sind halt auch für andere unwiderstehlich, vor allem, wenn der betreffende Ort schon lange nicht mehr im Angebot war.

Und wenn man nach und nach Ortsbrief, Ortsbrief mit Zusatzleistung Einschreiben, Fernbrief 1./2. Gewichtsstufe, Fernbrief mit Zusatzleistung, Zeit vor und nach der Gebührenerhöhung vom 1.3.46 etc. zusammenbekommt, darf's doch - wie bei jeder Portostufensammlung - hin und wieder ein bisschen mehr sein, oder? Eilboten z.B. fehlen mir noch.



Zeitlich außerhalb dieses Threads, aber trotzdem ganz hübsch: Fernbrief der 2. Gewichtsstufe von Isen nach München vom 16. Mai 1946 mit Gebührenvermerk "108" für 2. Gewichtsstufe (48 Pfge.) und Einschreibgebühr (60 Pfge.).
 
westfale1953 Am: 02.02.2011 11:55:32 Gelesen: 117021# 35 @  
Hallo Günter,

danke für die schnelle Antwort, was meinst Du mit "Angabe in den Auktionsergebnissen berichtigen" ?

Ich habe noch eine PK mit ovalem Stempel vom 29.8.45 gefunden.



Schönen Tag noch

Bernhard
 

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