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Thema: (447)Datamatrixcode auf allen Briefmarken ab 2021 - Digitalisierungsoffensive
Das Thema hat 449 Beiträge:
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Stefan Am: 07.10.2022 21:32:35 Gelesen: 44876# 375 @  
@ Journalist [#374]

Da Klaus-Peter die Karte aber erst mehr als 2 Monate nach der Benutzung erhalten hat, kann man hier über die Postapp keine Basissendungsverfolgung mehr überprüfen, hier wird natürlich angezeigt das man die Marke noch benutzen könnte obwohl sie vermutlich schon mehrfach genutzt wurde.

Stimmt nicht ganz. Die in Beitrag [#366] gezeigte Quittung zur Zahlung des Einziehungsentgeltes datiert vom Samstag, den 13.08.2022. Es sind noch nicht ganz zwei Monate herum, dafür sind morgen acht Wochen seit dem Bezahlzeitpunkt vergangen.

Gruß
Stefan
 
DL8AAM Am: 08.10.2022 01:47:59 Gelesen: 44816# 376 @  
@ Stefan [#375]

Prinzlodi schrieb [#371], dass bereits "3 Wochen nach Verwendung ... die App für jede Marke auf diesen Status (d.h. "keine Versanddaten", heisst laut App "ungenutzt" -ed) springt", d.h. wir können in der App leider nichts mehr nachschauen. Für die Post dürfte aber eine alte Erfassung (Nutzung) trotzdem weiterhin erkennbar sein.

Ich kann aber die 3 Wochenfrist selbst noch nicht verifizieren. Ein schneller Check aus meiner Grabbelkiste: Eine gestempelte Marke vom 08.09. wirft zumindest schon wieder den rückgesetzten "Status offen" aus. 3 Wochen sollte als Verfallsdatum (in der App) also stimmen.

Falls hier bei der Post nichts schief gelaufen ist, kann es sich nur um eine Doppelverwendung handeln. Die verklebte Briefmarke wurde vom Postler ja auch mit einem posttypischen blauen Buntstift als ungültig gekennzeichnet. Eine andere Erklärung gibt es eigentlich nicht (außer eben, dass die Post wirklich etwas ordentlich falsch gemacht hat).

Wie bereits oben geschrieben, es ist wirklich sehr, sehr komisch, dass ein Touristenkiosk, der ja üblicherweise nur Postkarten vertreibt, Briefmarken für einen Brief verkauft.

Gruß
Thomas
 
bedaposablu Am: 08.10.2022 17:44:16 Gelesen: 44674# 377 @  
@ DL8AAM [#376]
@ Stefan [#375]
@ Journalist [#374]
@ Jürgen Witkowski [#372]

Dank an Alle für Ihre Informationen!

Ich habe die Anfrage nach dem Aufkleben der Marke weitergeleitet.

Nach meinen Erkenntnissen wird, wenn eine Briefmarke wieder aufgeklebt wird nicht alles vollständig kleben und die Marken sind auch etwas "abgegriffen", d.h. irgend eine Zacke, Ecke etc. ist locker oder schlägt beim Stempelvorgang um. Die Marke ist an allen Stellen fest, habe nochmals nachgeprüft.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 09.10.2022 16:59:31 Gelesen: 44491# 378 @  
@ bedaposablu [#377]

Hallo miteinander!

Die Nachfrage über Ecken ergab, daß die 85 c Briefmarke durch den Absender aufgeklebt wurde und da keine 70 c zur Hand die 85 c als Frankatur herhalten mußte. Diese sei aber unbenutzt und neu gewesen!

Was nun? Gibt es Marken mit gleichem Code?

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Journalist Am: 09.10.2022 18:31:46 Gelesen: 44460# 379 @  
@ bedaposablu [#378]

Hallo Klaus-Peter,

Was versteht der Absender unter unbenutzt und neu? War die Marke nicht gestempelt und hat vorher schon einmal auf einen anderen Brief geklebt?

Oder hat der Absender diese Marke tatsächlich selbst von der Trägerfolie vom Folienblatt abgezogen?

Im ersten Fall wäre klar, wieso die Marke beanstandet wurde, denn für einen Ottonormalverbraucher ist eine nicht gestempelte Marke neu.

Viele Grüße Jürgen
 
bedaposablu Am: 10.10.2022 19:43:59 Gelesen: 43899# 380 @  
@ Journalist [#379]

Hallo Jürgen,

Was versteht der Absender unter unbenutzt und neu? War die Marke nicht gestempelt und hat vorher schon einmal auf einen anderen Brief geklebt?

Mir wurde auf meine Nachfrage mitgeteilt, daß die Marke neu und nicht schon mal aufgeklebt war.

Von vergangenen Zeiten kenne ich selbst auch selbstklebende Marken, die noch einmal benutzt wurden (Verklebt oder auch immer!). Diese sind immer etwas abgegriffen aus, haben z.T. gebogene Ränder, nicht klebende Ecken etc., Die o.g. Marke hat diese Merkmale nicht!.

Oder hat der Absender diese Marke tatsächlich selbst von der Trägerfolie vom Folienblatt abgezogen?

Ist mir leider nicht bekannt, war nicht dabei!

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Ben 11 Am: 10.10.2022 22:25:24 Gelesen: 43861# 381 @  
@ bedaposablu [#378]

Was nun? Gibt es Marken mit gleichem Code?

Ich halte das grundsätzlich für möglich. Erinnern wir uns an die "Gewitter"-Marke und ihren Ausgabestopp.

Nach Deiner Schilderung ist für mich glaubhaft, dass die Marke keine Zweitverwendung ist. Und wenn man keine 70-Cent-Marke zur Hand hat, wird halt eine 85-er auf die Karte geklebt. Kein Problem.

Den Data-Matrix Code habe ich nochmal überprüft. Die Informationen sind, soweit wir sie kennen, intakt. Den Kryptostring kann ich nicht beurteilen und der Fehlerkorrektur Algorithmus war wohl nicht erforderlich.

Was führt jetzt aber dazu, dass die Sendung als "ungenügende Frankierung" ausgeschleust wird? Eine Möglichkeit ist zweifellos, dass der Datensatz bereits als "verwendet" gekennzeichnet wurde. Und das heißt: es gab schon mal eine Marke mit diesem Code.

Vielleicht hatte der Rechner auch nur gerade keine Verbindung zur Datenbank.

Auf jeden Fall ein Beleg mit einem spannenden Rätsel, den Du gut aufheben solltest.

Viele Grüße, Ben.
 
bedaposablu Am: 12.10.2022 17:36:01 Gelesen: 43565# 382 @  
Hallo miteinander!

Heute wird es kurios! hatte ich doch der Verwandtschaft aus 15370 Fredersdorf-Vogelsdorf 2 Briefe mit der Bitte um Einwurf in einen dortigen Briefkasten gebeten.

Der eine Brief kam am 7.10.22 mit einem Kopfsteher "Gemeinsam gegen Corona..." aus dem BZ 12, der zweite Brief kam gestern,11.10.2022, bei mir an:



Was ist in den Briefzentren los?

1. Stempel: Briefzentrum 12 / mb Kopfsteher "Gemeinsam gegen Corona" vom 06.10.2022
2. Stempel: Briefzentrum 86 / mb Wellen-Klischee vom 07.10.2022
3. Stempel: Briefzentrum 89 / mb Tintenstrahlentwertung mit "Gemeinsam gegen Corona" mit Datum 10.10.2022
4. handschriftlicher Zusatz in Rot: "Völlig falsche Zustellung. Nicht einmal die Stadt stimmt! Bitte richtig zustellen"

Ein Brief von Randberlin ins BZ 12 von dort nach BZ 86 weiter nach BZ 89 und dann nach Magdeburg!

Kann anhand der Datenmatrix etwas festgestellt werden?

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
prinzlodi Am: 12.10.2022 18:41:46 Gelesen: 43537# 383 @  
@ bedaposablu [#382]

Im Gegensatz zu dem ersten Mysterium (wo meiner Meinung nach die Ursache total offen ist - ich glaube hier eher an einen übereifrigen Postbediensteten mit Wahrnehmungsstörung als an einen doppelten Code) gibt es hier vermutlich eine einfache Auflösung:

1. Die maschinelle Sortierung hat hier als Postleitzahl 89128 erkannt statt 39128

2. Der Brief ging dann in die Region Augsburg/Ulm, siehe App-Eintrag:



3. Dort hat jemand erkannt, dass das alles nicht passt und hat handschriftlich die Notiz gemacht

4. Dann hat er es endlich nach 39128 geschafft, wobei anscheinend dort das Zielbriefzentrum den Code nicht mehr erfasste.

Post muss, finde ich, ihren Bilderkennungsalgorithmus dringend verbessern. Als Mensch lese ich auf dem Brief oben nämlich eindeutig eine 3!

Mir ist das auch mal mit einer Karte passiert: sollte nach 85*** gehen, was aber als 65*** erfasst wurde. Den Irrweg (erst irgendwo nach Hessen dann wieder nach Bayern zurück) konnte ich in der App auch verfolgen, wobei dort dann auch das Zielzentrum scannte.

Vollständiger Screenshot von damals im Beitrag [#305] oben:

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=13966&CP=0&F=1#M305

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=284129
 
bedaposablu Am: 12.10.2022 19:33:41 Gelesen: 43518# 384 @  
@ prinzlodi [#383]

Danke prinzlodi für Deine obigen Erläuterungen und das Auslesen der Matrix !

Auf diese Variante mit dem falschen Lesen der PLZ 39128 als 89128 wäre ich gar nicht gekommen. Bisher wurden alle Briefe richtig erfasst, aber vielleicht ist dies auch der Grund für den Verlust eines Briefes vor über einem halben Jahr. Da kamen von 2 Briefen nur einer an. An den Aufgabeort kann ich mich leider nicht mehr erinnern (evtl. Potsdam).

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 12.10.2022 20:36:00 Gelesen: 43493# 385 @  
Hallo miteinander !

Im Forum wurde im Thread [1] der Verdacht geäußert, daß der Brief falsch zugestellt wurde im PLZ-Bereich 86637, dort von jemandem mit dem roten Text versehen und dann wieder in den Briefkasten geworfen wurde.

Meine Frage:

Wird in diesem Fall, d.h. bei Wiedereinwurf in den Briefkasten z.B. wegen einer falscher Zustellung, die Briefmarke mit dem Code nicht als "schon mal gelaufen und damit als ungültig" erkannt und das wie gehabt evtl. mit Nachporto belegt ?

Die könnte eine Nichtregistrierung im BZ 39 erklären, aber wäre dann der Matrixcode überhaupt auslesbar?

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/303764
 
Journalist Am: 12.10.2022 20:51:58 Gelesen: 43483# 386 @  
@ bedaposablu [#385]

Hallo Klaus-Peter und an alle,

wenn ein falsch zugestellter Brief wieder in den Briefkasten geworfen wurde und er wird dann wegen der scheinbaren wiederverwendeten Frankatur ausgeworfen zur Prüfung, dann werden normalerweise die weiteren Spuren mit bewertet. Dies sind hier die verschiedenen Stempel und die Postleitzahl des Empfängers.

Man sollte hier also erkennen, das es sich um eine Fehlleitung und nicht um eine wiederverwendete Frankatur handelt. In solchen Fällen sollte normalerweise kein Nachentgelt erhoben werden, da es sich ja um einen internen eigenen Postfehler handelt und nicht um einen wissentlichen Portobetrug.

Viele Grüße Jürgen
 
Georg0431 Am: 03.11.2022 15:30:14 Gelesen: 40821# 387 @  
Möchte darauf hinweisen, dass bei der Ausgabe 85 c Brieftaube der Cryptostring geändert wurde. Die frühesten mir vorliegenden Verwendungen mit dem neuen String sind der 6. Juni 2022 bei den nassklebenden Rollenmarken (Bundesdruckerei) und der 21. Juni 2022 beim Markenset (Bagel).
 
prinzlodi Am: 03.11.2022 17:44:25 Gelesen: 40769# 388 @  
@ Georg0431 [#387]

Das ist ja interessant, dass sowas nicht nur innerhalb des gleichen Motivs, sondern auch innerhalb derselben Produktart und derselben Druckerei vorkommt. Ist das evtl. ein Sicherheitsfeature, dass man beim wohl am häufigsten gedruckten Markenmotiv gelegentlich den Cryptostring wechselt.

Nun muss man bei der Pixeljagd somit nicht nur auf die Druckerei und Produktart gehen, sondern auch auf den Cryptostring! (Byte 21-36). Ich habe gleich nochmal die Kiste, die ich für Bethel immer parat habe, durchgegangen, wie da der Cryptostring ist. Gefunden haben ich 3 mal Markenset Bagel, in folgendem Foto ist Vergleich alt mit neu:



Als Faustregel zum Unterscheiden könnte man jeweils das gekennzeichnete 4x4-Pixeleck ansehen. Umfasst u.a. Byte 30.

Rechte Marke ist wohl dann mit neuem Cryptostring. Stempeldatum ist hier entweder 21.05.22 oder 21.09.22 (Stempel leider verrutscht, wirkt wie Doppelabschlag). Im Foto wirkt das Eck links oben bei fraglicher Ziffer etwas abgerundet, sodass es eine 9 sein könnte, im Original sieht diese Ziffer aber irgendwie eckiger aus, sodass sie eher wie eine 5 aussieht (?).
 
Georg0431 Am: 04.11.2022 13:04:00 Gelesen: 40597# 389 @  
[#387]
@ Prinzlodi [#388]

Auch bei weiteren Werten aus der Dauerserie Welt der Brief (5c, 100c, 160c) wurde (oder hat sich?) der Cryptostring geändert. Bei der 5c-Marke liegen mir Markenset-Marken von Bagel und von Giesecke+Devrient, bei der 100 c Marke eine Markenset-Marke von Bagel (Stempeldatum 19.10.22) und bei der 160 c Marke nassklebende Rollenmarken (Bundesdruckerei) mit geändertem Cryptostring vor. Der ursprüngliche Cryptostring bei der 5c-Marke ist übrigens gut am „Christus-Kreuz“ in der unteren Mitte des linken Datenfeldes zu erkennen.

Noch eine frühere Verwendung bei der nassklebenden 85 c Rollenmarke mit dem neuen String: 24 (?). April 2022.
 
Journalist Am: 04.11.2022 18:24:02 Gelesen: 40538# 390 @  
@ Georg0431 [#387]
@ prinzlodi [#388]
@ Georg0431 [#389]

Hallo ihr Beiden und an alle,

denkt gelegentlich bitte daran, den einen oder anderen Fachbegriff ergänzend auch mal für Jedermann verständlich zu formulieren oder ergänzend zu erläutern.


Dies ist mir letztens auch passiert, da hatte ich in einen anderen Zusammenhang ganz einfach und selbstverständlich vom BZ 50 gesprochen - für mich war damit eindeutig klar, es handelt sich hier um das Briefzentrum 50 Köln handelt, denn beispielsweise kannte nicht jeder der Sammler die ersten zwei Zahlen der Postleitzahl und konnte diese auch einem korrekten Ort zuordnen.

daher nun zu den Fachbegriffen String und Cryptostring, so wie ich das ansatzweise verstehe - falls es nicht ganz korrekt sein sollte, könnt ihr (Geeorg0431 und Prinzlodi) dies ja gerne noch ergänzen - danke.

Laut Wörterbuch bzw. Übersetzung handelt es sich bei einen String um eine Schnur oder Kordel oder einen Faden oder eine Kette, hier speziell aber eher um eine bestimmte Zeichenfolge bzw. Zeichenkette vielleicht Informationskette - vergleichbar mit einem Teil einer DNS-Sequenz.

Der ergänzende Begriff "Crypto" führt in die Sicherheitstechnik bzw. in die Informationsverschlüsselung und soll sicherstellen, das bestimmte Informationen nicht missbraucht und von unbefugten nicht ausgelesen werden können (also der Datensicherheit).

Die Deutsche Post nutzt diese Technik ja schon lange beispielsweise bei den Frankiermaschinen, besser bekannt als den heutigen Frankit-Maschinen. Auch hier wird in bestimmten Abständen der "Sicherheitsschlüssel" geändert. Daher war es vermutlich nur eine Frage der Zeit bis entsprechende Briefmarken mit diesbezüglich geänderten Datamatrixcode (DMC) auftauchen werden.

Vermutlich kann man dann daran zumindest bei Dauermarken erkennen, wann diese circa hergestellt wurden, also ob es die erste "Charge" war oder die zweite oder ....... - man hat hier dann bei den neuen Dauermarken eventuell ein ergänzendes Kriterium zur Einordnung des Druckzeitraums ?

Soweit einige Anmerkungen von meiner Seite, ich hoffe die waren einigermaßen verständlich und auch nicht allzu falsch dargestellt.

Viele Grüße Jürgen
 
Araneus Am: 04.11.2022 19:30:07 Gelesen: 40475# 391 @  
Kopfstehender Matrixcode bei der neuen 10-Cent-Rollenmarke

In dieser Woche erschien der 10-Cent-Wert aus der Dauerserie „Welt der Briefe“ zum Thema Flaschenpost. Prinzlodi hat an anderer Stelle in diesem Forum [1] über diese Marke in Form der Rollenmarke geschrieben und dabei auch eine Abbildung beigefügt. Einen Ausschnitt aus seiner Abbildung möchte ich hier übernehmen:



Was auffällt ist, dass der Matrixcode hier anders angeordnet ist als bei den bisherigen Marken dieser Dauerserie. Das sogenannte „Finder Pattern“, die L-förmig angeordneten durchgehenden Linien, die es dem Scanner ermöglichen, den Matrixcode richtig zu erkennen, befinden sich hier auf der rechten und unteren Seite des Matrixcodes, sonst ist er immer auf der linken und oberen Seite zu finden. Offensichtlich steht der Matrixcode hier auf dem Kopf.

Schaut man sich die Angebote auf Ebay an, trifft das offensichtlich für alle Rollenmarken dieser Ausgabe zu, während die Bogenmarken den Matrixcode „richtig herum“ aufweisen. Auf der Angebotsseite der Deutschen Post für die Rollenmarken [2] ist der Matrixcode ebenfalls „richtig herum“, doch dürfte das dortige Bild wohl eine Fotomontage sein.



Für das Auslesen des Matrixcodes ist es unerheblich, ob der Matrixcode aufrecht oder auf dem Kopf steht, sodass für die Bearbeitung im Postalltag kein Problem auftritt. Philatelistisch dürfte der Unterschied aber schon relevant sein.

Schöne Grüße
Franz-Josef

[1) https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=305295
[2] https://shop.deutschepost.de/flaschenpost-briefmarke-zu-0-10-eur-200er-rolle
 
prinzlodi Am: 06.11.2022 14:50:06 Gelesen: 40208# 392 @  
@ Journalist [#390]

danke für das Feedback.

Ich habe zu den genannten Fachbegriffen auch kein 100%-iges Wissen, versuche aber, sie etwas zu erklären: Ein String ist in der Informatik einfach eine Zeichenfolge, wobei in der Regel jedes Zeichen einen Buchstaben oder Ziffer darstellt. Der Cryptostring im DataMatrix-Code erstreckt sich in der Regel von Byteposition 21 bis 36, wobei diese 16 Byte jeweils als zweistellige Hexadezimalzahl (im Hexadezimalzahlensystem gibt es die Ziffern 0-9 und a-f (mit Wertigkeit a=10 und f=15)) geschrieben werden.

Die genaue Verwendung des Cryptostrings habe ich noch nicht verstanden, aber die zugrundeliegende Patentschreift einmal oberflächlich gelesen: Der Cryptostring ist ein verschlüsseltes "Geheimnis", mit dem eine Frankiermaschine überprüfen kann, ob der ganze Matrixcode korrekt erstellt wurde (insbesondere ob auch dafür bezahlt wurde). Das funktioniert grob so: Aufgrund des Cryptostrings kann eine Frankiermaschine das "Geheimnis" ermitteln. Mit dem Geheimnis und den Nutzdaten (das sind die Bytes ausser den Crypto-Daten) kann dann ein sogenannter "Hash-Wert" errechnet werden (in der Regel eine mehrstellige Hexadezimalzahl). Von diesem langen Hashwert werden dann aber nur die letzten 4 Byte genommen und mit den Bytes 37-40 (Ablageort des vierstelligen Hash-Wertes) aus dem Datamatrix-Code verglichen. Stimmt dies überein, ist alles in Ordnung - Wenn nicht hat hier mutmaßlich jemand versucht einen Code zu erzeugen/fälschen, für den nicht bezahlt wurde.

Eigentlich ist der ganze verwendete Algorithmus recht sicher. Evtl. hat man aber Angst, dass durch Brute-Force-Berechnung (Brute force: Es werden einfach mit hoher Rechenleistung (und ohne Einsatz von Hirn oder pfiffigen Tricks) alle möglichen Varianten durchgerechnet) zu irgendeinem Zeitpunkt bei den häufig verwendeten Marken jemand das Geheimnis ermitteln könnte. Deshalb ist meine Vermutung, dass dann doch gelegentlich das "Geheimnis" gewechselt und somit auch der Crypto-String. Sollte jemand doch mal für einen alten Crypto-String den Code knacken, dann kann er plausible Codes nur für IDs mit dem "alten" Nummernbereich (der aber nicht offengelegt wurde) erzeugen, wo er aber rechnen muss, dass daraus schon viele Marken verwendet wurden (d.h. dass die "mühsam gefälschten" Matrixcodes schon als verwendet markiert sind) und deshalb dieser Betrug (sofern er systematisch begangen wird) auffliegt.
 
Georg0431 Am: 06.11.2022 15:03:17 Gelesen: 40205# 393 @  
@ Journalist [# 390]

Der Begriff „Criptostring“ wurde damals von der Deutschen Post so eingeführt [1], wird heute möglicherweise dort aber nicht mehr erklärt.

Es gibt dazu einen fachlichen (hoffe ich) Artikel in der Wikipedia [2].

Viel ist dazu wohl nicht bekannt. Von den Frankiermaschinen verstehe ich leider nichts.

Grüße

Georg

[1] auf https://www.deutschepost.de/de/b/briefmarke-mit-matrixcode.html
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/DataMatrix-Code_auf_den_Briefmarken_der_Deutschen_Post_AG.
 
Ben 11 Am: 06.11.2022 18:28:21 Gelesen: 40159# 394 @  
@ prinzlodi [#392]

aber die zugrundeliegende Patentschreift einmal oberflächlich gelesen.

würdest Du bitte mal die Patentnummer nennen?

Danke und VG Ben.
 
prinzlodi Am: 06.11.2022 19:34:08 Gelesen: 40140# 395 @  
@ Ben 11 [#394]

In der philatelie 10/22 (S.23) stand:

Diese technische Innovation mündete in mehreren Patenten, unter anderem DE000010020561C2, DE000010020402A1.

Ich selbst hatte davor, es ist schon über ein Jahr her, etwas gegoogelt und dann einmal das Patent EP1405274 (Titel VERFAHREN ZUM ÜBERPRÜFEN DER GÜLTIGKEIT VON DIGITALEN FREIMACHUNGSVERMERKEN) überflogen. Dieses Patent stammte natürlich noch aus einer Zeit vor den Matrixcode-Marken und zielte wohl eher auf die Validierung von Freistemplern ab. Aber Teile des Grundprinzips sollte auch bei der Verifikation von Matrixcode-Stempeln relevant sein.
 
bedaposablu Am: 10.11.2022 18:31:29 Gelesen: 39746# 396 @  
Hallo miteinander,

ich war gestern mal wieder in meiner Heimat und habe wie immer zwei Versuchsbriefe der DPAG übergeben, Hier das Ergebnis:



Der obere Brief mit BZ-Stempel BRIEFZENTRUM 18 / md und Coronawerbung, der untere Brief ohne Stempel aber mit Codierung unten.

Beide Briefe gingen in den gleichen Briefkasten.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Ben 11 Am: 14.11.2022 22:48:08 Gelesen: 39420# 397 @  
@ prinzlodi [#388]

Den Bereich "Cryptostring" habe ich bislang immer übersprungen, war sowieso nicht zu entziffern. Nun habe ich mir diese beiden Marken von prinzlodi mal genauer angesehen und im markierten Bereich des "alten" Cryptostrings eine Besonderheit gesehen.



Rekonstruiert man sich den Data-Matrix-Code mit seinen Codewörtern, dann findet man den Cryptostring im Nummernbereich 21-40 (im Bild dunkelblau). Im Codewort Nr.27 (rot dargestellt) erscheint die binäre Folge "11111110". Mit dieser Kombination wird üblicherweise der Wechsel zu einer ASCII-Codierung aufgerufen.

Um die Überraschung zu festigen, erscheint zwei Codewörter später im Codewort Nr.29 (dunkel-orange) die Zeichenfolge "11100111", was wieder den Aufruf Base256 darstellt. Nun gab es diesen bereits im Codewort Nr.8 (hell-orange) mit nachfolgender Längenangabe bis Codewort Nr.49. Die spannende Frage: Welche Codierung gewinnt?



So einen vermeintlichen Wechsel zur ASCII-Codierung hatten wir schon mal. Wir erinnern uns an den Verkaufstop der 80-Cent Gewittermarke. Zum ersten Mal erzeugte die Motivnummer 15 in der codierten Base256-Form genau die Zeichenfolge "11111110".



Ein Zufall. Aber war die Unsicherheit über die Wirksamkeit des ASCII-Aufrufes bei der Post möglicherweise so groß, das ein (vorübergehender) Verkaufstop bis zur Klärung ausgesprochen wurde?

Natürlich gewinnt hier Base256 wegen der Längenangabe, für die diese Codierung angewandt werden soll. Üblicherweise wird die Länge mit "0 = bis zum Ende" angegeben. Bagel und Enschede hören auch schon mal beim Codewort Nr.49 auf. Das könnte irgendwann mal kritisch sein, wenn die Zeichenfolge zum ASCII-Aufruf im Fehlerkorrekturalgorithmus auftaucht, wie beim Kleinbogen der Rumpelstilzchen-Marke.

Also bleibt schön aufmerksam. :-)

Beim Cryptostring bin ich leider noch nicht viel weiter gekommen.

VG Ben.
 
prinzlodi Am: 16.11.2022 22:29:38 Gelesen: 39348# 398 @  
@ Ben 11 [#397]

Hallo Ben 11,

der Beitrag, welche Codierung gewinnt ist ja echt spannend geschrieben!

Da war ich auch erst verunsichert, bis dann am Ende herauskam, dass für die vorgegebene Länge natürlich die Base256-Codierung "gewinnt".

Dass dies aber der Grund für den Verkaufsstopp der Gewitter-Marke war, glaube ich eher nicht, weil ja sonst auch die selbstklebende Marke gestoppt hätte werden müssen.

Die Codierung des Fehlerkorrektur-Codes (alles jenseits von Byte 49) interpretiere ich so, dass einfach die errechneten Korrekturbytes "direkt" in den Matrixcode übertragen werden (d.h. ohne Addition eines Offsets, oder einer Pseudozufallszahl, d.h. 0=0, 1=1, ..., 255=255).

Und es hier keine Gefahr gibt, dass versehentlich etwas umgeschaltet wird. Eben wegen der "direkten" Wert-Interpretation.

Ich habe es zwar nicht direkt in der Spezifikation gefunden, aber so läuft es in z.B. diesem Beispiel ab [1].

Habe auch noch ein anderes Beispiel in einem Dokument gefunden.

[1] https://sudonull.com/post/104600-How-is-Data-Matrix-created
 
Journalist Am: 17.11.2022 15:08:30 Gelesen: 39290# 399 @  
Hallo an alle,

an anderer Stelle wurde ja schon mal kurz erwähnt, das es bezüglich der Marken Individuell, Pluskarte Individuell und Plusbrief Individuell eine Matrixanpassung zum 17.10.2022 gegeben hat, wie der folgende Ausschnitt einer Pluskarte Individuell zeigt:



Derzeit scheinen nur Basisdaten eingespeichert zu sein. Mit der Post- und DHL App ist hier auch eine Basissendungsverfolgung möglich. Um die Marke befindet sich zum einen ein Sicherheitsleuchtbalken, der unter UV leuchtet, er enthält aber auch Seltene Erden und leuchtet hier auch bei Infrarotbestrahlung entsprechend.

Soweit neues aus der Forscherküche - viele Grüße Jürgen
 

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