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Thema: (?) (54/62/63) Ukraine: Unbekannte Überdruckmarken - echt oder falsch ?
Holger Am: 08.10.2007 23:50:24 Gelesen: 57975# 1 @  
Wer kennt das Ausgabegebiet 'Ismajil' ?

Guten Abend,

kennt jemand dieses Ausgabegebiet ? Es soll eine Stadt / Provinz in der westlichen Ukraine sein.

Kann vielleicht jemand noch ein paar philatelistische Angaben dazu machen ? Oder mir etwas zu dem abgebildeten Streifen sagen ?

fragt

Holger


 
Georgius Am: 09.10.2007 02:14:42 Gelesen: 57969# 2 @  
@ Holger [#5]

Kannst Du den scan mit mehr dpi (etwa 300-600) einstellen? Vielleicht könnte man dann etwas erfahren über die Marke.

Bisher erkenne ich nur das Insekt und das Wort POSCHTA: Das Wort "Ismajil" kann ich nur erraten. es scheint aber noch anderes auf der Marke zu stehen.

Gruß Georgius
 
AfriKiwi Am: 09.10.2007 04:03:35 Gelesen: 57968# 3 @  
@ Holger [#5]

Ich vermute alle Abbildungen von den verschieden Insekten sieht so schwach aus.

Ein Bild von einer Marke wäre vielleicht besser erkennbar.

Russisch wohl aber sicher doch nicht "Ismajil' ?

Erich
 
Holger Am: 09.10.2007 09:27:07 Gelesen: 57965# 4 @  
@ Georgius [#6]
@ Erich

Hallo zusammen,

danke für die schnellen Antworten.

Leider habe ich aktuell nur diesen schlechten Scan - werde aber versuchen, einen besseren aufzutreiben.

Grüsse
Holger
 
Holger Am: 30.03.2009 19:38:12 Gelesen: 57922# 5 @  
Hallo,

mal eine Frage an die Osteuropa-Spezialisten:

Am 18.05.1989 erschien die 5K (Michel 5950) der ehemaligen UDSSR mit dem Motiv einer Drohne:



Jetzt bekomme ich die nachfolgende Abbildung zugemailt, die einen inoffiziellen Überdruck der Ukraine darstellen soll:



Was meint Ihr dazu ? Und, falls es kein Überdruck ist: was ist das für ein Stempel ? Was steht da geschrieben ?

fragt
Holger
 
Stefan Am: 30.03.2009 19:48:26 Gelesen: 57915# 6 @  
@ Holger [#5]

Ich bin zwar kein Spezialist für das kyrillische Alphabet, meine allerdings im Aufdruck zu lesen:

1. Zeile: Ukraina
2. Zeile: Poschta (= Post) und daneben Kop. (= Kopeken)

Gruß
Pete
 
Holger Am: 30.03.2009 20:00:27 Gelesen: 57910# 7 @  
@ Pete [#6]

Hallo Pete,

danke für die schnelle Antwort betreffend der "Stempeltexte". Diese würden ja tatsächlich für einen amtlichen ukrainischen Überdruck sprechen.

Hm - bin mal auf weitere Antworten gespannt.

Gruß
Holger
 
HEFO58 Am: 30.03.2009 20:08:02 Gelesen: 57907# 8 @  
@ Holger [#7]

Hallo

In meinem Michel Osteuropa von 1995 ist zu einem solchen Aufdruck nichts vermerkt. Amtliche Briefmarken der Ukraine gibt es ab 1992 erst wieder, deshalb gehe ich nicht davon aus, dass es ein amtlicher Überdruck ist.

Gruß
Helmut
 
Stefan Am: 30.03.2009 20:12:01 Gelesen: 57904# 9 @  
@ Holger [#7]

Es gab Lokalausgaben in der Ukraine (Kiew und Lwow = Lemberg). Der mir vorliegende Michel-Osteuropa-Katalog von 1996 weist diese für das Erscheinungsjahr 1992 auf sowjetische Dauerserienmarken von 1989 bzw. 1991 aus.

Da die Nominale deiner Marken in Kopeken lautet, käme an sich nur das Jahr 1992 in Betracht. Danach schlug die Inflation massiv in der Ukraine zu. Im September 1996 erfolgte eine Währungsreform, die wieder die Bezeichnung Kopeken kursfähig machte.

Allerdings tippe ich bei deinen Marken auf Fälschungen zum Schaden der Sammler, wie diese leider häufiger im Bereich der ehemaligen UdSSR vorkamen / vorkommen.

Gruß
Pete
 
Lacplesis Am: 30.03.2009 20:43:58 Gelesen: 57897# 10 @  
@ Pete [#23]

Ein Fälschung setzt ein Orginal voraus. Bei Marken, die frei erfunden sind (auch Überdrucke!), handelt es sich um Phantasie-Ausgaben oder Cinderellas.

Für diese Überdrucke gibt es einen Katalog, ohne den man nicht weiterkommt. "The Provisional Postage Stamps of Ukraine 1992-1995". Habe ich aber auch nicht, weil nicht mein Sammelgebiet.

Das der Michel nur Kiev und Lemberg kennt, hat ja erstmal nichts zu sagen. In der Regel heißt das nur, das die Michel-Redaktion sich nicht für qualifiziert genug hält, um Spreu von Weizen zu trennen.
 
Stefan Am: 30.03.2009 20:55:26 Gelesen: 57892# 11 @  
@ Lacplesis [#10]

Ein Fälschung setzt ein Original voraus. Bei Marken, die frei erfunden sind (auch Überdrucke!), handelt es sich um Phantasie-Ausgaben oder Cinderellas.

Ja, stimmt. :-)

An dem im ersten Beitrag genannten Aufdruck irritiert mich allerdings etwas der Nennwert - einmal 45 Kop. und einmal 46 Kopeken. Macht dies Sinn oder hat jemand die Bogenfelder durchnummeriert? Dazu müsste der Urmarkenbogen 6 oder 8 Markenfelder pro Reihe aufweisen. Bei der Sowjetunion kenne ich mich in dem Punkt definitiv nicht aus.

Gruß
Pete
 
Holger Am: 30.03.2009 21:11:33 Gelesen: 57888# 12 @  
@ Pete [#11]

Hallo Pete,

die aus [#5] gezeigten Abbildung stammt aus einem Streifen, den ich hier nun komplett zur Diskussion stellen möchte:



Auffällig ist in der Tat, dass die "Wertangaben" im Streifen stark variieren ...

Danke an alle helfenden Geistern.

Gruß
Holger
 
Stefan Am: 30.03.2009 21:48:51 Gelesen: 57885# 13 @  
@ Holger [#12]

Meinem Eindruck nach handelt es sich bei den gezeigten Marken um eine Spielerei, Cinderellas (wie es Lacplesis nannte). Ich lasse allerdings gern das Gegenteil aufzeigen, dass das Stück doch eine tatsächliche und (seinerzeit) gültige Briefmarke darstellt.

Gruß
Pete
 
DL8AAM Am: 31.03.2009 18:03:40 Gelesen: 57839# 14 @  
Einen guten Artikel zum Einstieg in dieses Thema findet sich unter

http://www.linns.com/howto/refresher/overprsoviet_20020812/refreshercourse.aspx

Mit etlichen schönen Abbildungen.

Grundtenor: Neben wenigen offiziellen, semioffiziellen und semisemioffiziellen Ausgaben sind die meisten vermutlich nur "Mache".

"Such material can be great fun to collect, as long as you know what it is that you are collecting."

Dem dürfte nichts hinzuzufügen sein.

Gruß
Thomas
 
Georgius Am: 31.03.2009 22:37:31 Gelesen: 57819# 15 @  
@ Holger [#12]

Guten Abend Holger,

dieser von Dir gezeigte Streifen trägt meiner Meinung nach rein erfundene Aufdrucke, deren Beschriftungen bereits verraten, daß sie nicht von der Ukrainischen Post ausgegeben wurden.

Ich sammle zwar UdSSR und Rußland, und hatte nur über 5 Jahre eine Gast-Sammlerrolle bei Ukraine gespielt. Mir sind keine ukrainischen Markenausgaben mit Überdrucken bekannt, auch nicht 1919 bis 1923, obwohl die Republik Ukraine am 2. September 1996 ihre zweite Währungsreform zur Überwindung der Inflation durchführte.

100 000 Karbowanzen (Karb) = 1 Griwna (G)
1 Griwna (G) = 100 Kopeken (K)

Was die Beschriftung betrifft, findet man bei ukrainischen Marken bis März 1995 nur die Bezeichnung "Poschta Ukraini" das bedeutet "Post der Ukraine", aber niemals Ukraina, Poschta.

Ab April findet man neben dieser Bezeichnung immer mehr auch die Bezeichnung "Ukraina" aber dann ohne das Wort "Poschta". Die alte Bezeichnung "Post der Ukraine" taucht meines Wissens letztmalig auf dem Block Nr.5 vom 13. 1. 1996 auf. Danach gab es bislang nur noch die Bezeichnung "Ukraina".

Leider ist bis heute bei Michel nicht bekannt, wann in der Ukraine die Markenausgaben der ehemaligen UdSSR in Rubel/Kopeken ungültig wurden. Zudem erscheint es unwahrscheinlich, daß man einen Markenbogen mit unterschiedlichen Nominalen überdruckt haben könnte.

All das Gesagte stärkt meine Überzeugung, es ist - schlecht gemachte Spielerei.

Mit besten Grüßen
Georgius
 
Holger Am: 01.04.2009 09:44:25 Gelesen: 57795# 16 @  
@ DL8AAM [#14]

Hallo Thomas,

vielen Dank für diesen informativen Link.

@ alle

Auch an Euch mein Dankeschön für die vielen Antworten und Meinungen.

Ich denke, dass dies tatsächlich ein Machwerk zum Schaden unbedarfter Motivsammler ist.

Gruß
Holger
 
DL8AAM Am: 22.04.2009 14:11:31 Gelesen: 57718# 17 @  
@ Holger [#5]

Nochmals "Hallo",

ich habe mal meine "abgelegte" Grabbelkiste nach vergleichbaren Belegen aus der Ukraine durchwühlt. Habe ca. 15 Stück davon gefunden, die mir seinerzeit ein befreundeter ukrainischer Funkamateur (kostenlos) geschickt hat. Etliche sehen mir sehr "beeinflusst" aus, während andere wirklich "gebraucht" wirken.

Inwieweit die gebrauchten aber wirklich authorisiert sind? Nur "Lokal" oder von "irgendwo" oben, oder auch "ganz (betrügerische?) Mache", kann ich leider nicht sagen. Dieses bewusste o.g. Handbuch liegt mir leider nicht vor und da ich die Belege auch nur nebenbei aufgehoben habe, habe ich mich auch nicht tiefer mit dieser Thematik beschäftigt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis dürfte nicht ganz passen, obwohl ich inzwischen nach der erneuten Betrachtung dieser "Dinger" das Thema doch etwas interessierter betrachte. Auch wenn sie keinen wirklichen "Wert" haben dürften, sind sie doch interessante Zeitdokumente. Werde die wohl doch aus der Kiste erretten. ;-))

Hier ein erster Scan, von etwas das ich als "Aussenstehender" mehr in die Ecke von politischer Werbung als in ein postalisch legitimiertes Umfeld stellen würde (nur meine Vermutung!). Viele Krim'mer sehen die Krim ja als ein "besonderes" Gebiet, mehr Russland als Ukraine, da kann es gut sein, dass lokale Fürsten den Beleg auch "irgendwie" authorisiert haben könnten, bestimmt aber ganz ohne ein sonstwie geartetes OK aus Kiev. ;-)



Es handelt sich um einen Einschreibebrief aus Sewastopol-16 (Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte; wer weiss näheres zum Postamt 16 ?) auf der Krim vom 30.01.2004 nach Veliki Luka, Pskov Oblast in Russland (5 Kopekten UdSSR-Ganzsachenumschlag) frankiert mit einer 50,00er Briefmarke der Ukraine mit zusätzlichen Marken (Steuermarken, Gebührenmarken?), die scheinbar einen politischen Aufdruck (Wahlkampf oder Inauguration ?) mit "Wertangabe" tragen.

Wenn ich das richtig umschreibe komme ich auf:

Wibori Perschogo // PRESIDENTA // KRIM 30.01.1994 // "Wertangabe (100 und 250)".

Tippe das echte Porto steckt in der ukrainischen 50,00 Briefmarke?
Rückseitig findet sich der obligatorische Ankunftsstempel von Veleki Luka-8 vom 04.02.1994. Ob das ein echter Beweis für eine Beförderung ist, kann ich aber nicht beurteilen.

Hat jemand etwas näheres zu diesen "Objekt"? Google findet nichts, tippe weil meine Transskription aus dem kyrillischen auch ziemlich'st danebenliegen könnte...hi

Gruß
Thomas
 
Kalmimaxiss Am: 22.04.2009 14:39:53 Gelesen: 57709# 18 @  
Frag doch mal direkt bei der ukrainischen Post an, hier wird nach meiner Erfahrung gerne geholfen (in englischer Sprache!).

philatel@stamp.kiev.ua
 
Pilatus Am: 22.04.2009 19:19:04 Gelesen: 57686# 19 @  
@ DL8AAM [#17]

Hallo Thomas,

ich bin auch der Meinung, daß die überdruckten Marken nicht zum Porto gehören.

Die Übersetzung der Aufdrucke lautet: Erste Wahl des Präsidenten der Krim 30.1 1994. Ob es zu der Zeit eine Präsidentenwahl gab, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich weiß auch nicht, ob es einen Präsidenten der Krim gibt oder gab.

Freundliche Grüße Pilatus
 
DL8AAM Am: 24.04.2009 16:46:31 Gelesen: 57652# 20 @  
Hallo,

besten Dank Pilatus für Deine Übersetzung. Ich kann leider kein Russisch oder die ukrainische Variante davon, versuche nur die Schrift zu transkribieren. ;-)

Wie angedroht hier noch ein Beispiel von "Krim-Überdrucken" (besser "Überstempelungen"). Hier bin ich mir auch ziemlich sicher, dass es sich wieder um eine gezielte "Mache" handelt. Wieder vom Postamt "Sewastopol-16", hier nach Kiew-51 (vom 25.12.1993). Statt Einschreibesendung (kein R, sondern das "3" soll wohl eher ein "E" sein, d.h. vermutlich) Express oder Eilbrief? Rückseitig ein Eingangstempel "KIEV 51" vom 29.12.93. Porto scheint wohl 200 Karb gewesen zu sein? Leider kann ich zu den Portostufen keine Angaben machen (50,00 plus eine Grundmarke zu 0,70 mit Wert(stempel)aufdruck "150").



EIn zweiter Brief ebenfalls zu 200,00:



Gruß
Thomas

BTW, ich habe alle Belege geschenkt bekommen, also keine "Belege zum Schaden von Thomas" ;-))
 
DL8AAM Am: 24.04.2009 16:59:54 Gelesen: 57650# 21 @  
Noch ein Beipiel, zu "schön aussehend um echt zu sein". ;-) Aber wie gesagt, interessante Zeitdokumente.

Brief vom 31.12.1993 aus "Lvov 53" (Lemberg) (wieder Portostufe zu 200,00) nach Rovno-3, rückseitiger Ankunftstempel vom 11.01.1994. Als Porto findet sich auf den 0,70er Grundmarken je ein Aufdruck zu "100" und die "Herkunftsangabe" GALIZINA (Galizien). Die sowjetischen 5 Kopeken Ganzsachenfranktur sind nur Staffage bzw. als billige Umschlagware gedacht ;-)



Und der "Aufdruck" etwas größer:



Gruß
Thomas
 
DL8AAM Am: 24.04.2009 17:12:31 Gelesen: 57648# 22 @  
Abschliessend ein letztes Beispiel von lokalen Aufdrucken aus den 90ern, sehr wahrscheinlich stammen auch diese aus Ecke "Mache".



Einschreibebrief aus Obukhov vom 11.03.1993 nach Kiew, rückseitiger Ankunftsstempel "Kiew Poschtamt" vom 14.03.1993.

Billigste UdSSR-Grundmarke zu 1 Kopeken mit Aufdruck "Poschta // Ukraini // Obuchiw // 6.00", Wertstufe 6.00 (Griwna ?).

Andere Varianten dieser 6,00 "Marke" von einem zweiten Brief:



Schon von ersten Anscheinen her "alles Mache", aber bei geschenkt sagt man nix. ;-))

Wobei die scheinbar alle echt gelaufen sind, aber das besagt wenig über die Ligitimation der "Machwerke". ;-)

Any comments ?

Gruß
Thomas
 
DL8AAM Am: 24.04.2009 17:21:37 Gelesen: 57653# 23 @  
Hallo,

das ist Izmail, eine südukrainische Hafenstadt im Donaudelta, siehe

http://en.wikipedia.org/wiki/Izmail

Ganz sicher handelt es sich um "Mache" zum Geld"machen". ;-)

Gruß
Thomas
 
Pilatus Am: 24.04.2009 18:32:42 Gelesen: 57639# 24 @  
@ DL8AAM [#20]

Hallo Thomas,

diese imaginäre "3" in dem rechteckigen Stempel ist ein russisches wie auch ukrainisches "S" der weichen Art, ähnlich dem s in Rose, Rasen oder Vase in der deutschen Sprache.

Es ist der Anfangsbuchstabe des Wortes "sakasnoje". Das heißt die Belege sind Einschreibbriefe, weshalb ich sie nicht so ohne weiteres abwerten würde.

Viele Grüße Pilatus
 
DL8AAM Am: 24.04.2009 19:23:17 Gelesen: 57629# 25 @  
@ Pilatus [#24]

Besten Dank für deine Information, hatte hier wohl irrtümlich eine E-Form angenommen !

Dann können Einschreibestempel der UdSSR/CIS-Posten also die drei Buchstaben
"international" R ([#17]), kyrillisch "3" (=S) (u.a. [#20])sowie kyrillisch "P" (=R, [#22]) aufweisen. Sehr interessant !

Ich will die Briefe auch nicht abwerten, echt gelaufen dürften sie alle sein, wenn auch wenn ihr Entstehen nicht in jedem Fall (ganz?) "sauber" legitimiert sein dürfte und möglicherweise ursprünglich einen philatelistischen Hintergrund haben dürften. Wenn nicht nur Spielerei, ggf. auch mit finanziellen Hintergedanken. Sammelwürdig aber wohl auf jedem Fall! Entsprechend be- und gewertet vorausgesetzt. Mir machen sie inzwischen auch richtig Spass. ;-)

Um nicht nur Text zu posten, hier noch ein buntes Beispiel:



Nun der umgekehrte Weg zu [#22], d.h. Einschreibebrief aus Kiew ("Kiev Poschtamt") vom 27.04.1992 nach Obukhov, rückseitiger Ankunftsstempel Obukhov vom 30.04.1992. Frankiert mit geschnittenen, provisorischen ukrainischen "Briefmarken" (wirken fotokopiert?) zu insgesamt 70 Kopeken (2x 5 Kop., je 1x 10 und 50 Kop.). Da mir leider das bewusste Handbuch zu diesen Ausgaben nicht vorliegt, kann ich die Marken nicht treffender titulieren, deshalb:



Any comments?

Gruß
Thomas
 
Philatelie-Noerber Am: 26.12.2009 09:06:04 Gelesen: 57106# 26 @  
Dieses Thema befasst sich ja mit den "neuen" Überdruckmarken der Ukraine.

Es gibt aber auch so etwas auf der UNVERAUSGABTEN Serie von 1920. Im Scann ist diese Marke auf Ansichtskarte. Wer kann zu diesem Überdruck näheres sagen? Leider ist der Stempel nicht lesbar. Im Text ist "ein Gruß aus der Schweiz enthalten". Die AK stammt auch aus der Schweiz.


 
Lacplesis Am: 26.12.2009 09:23:11 Gelesen: 57101# 27 @  
Die Marke wurde von einem Spaßvogel auf eine Marke geklebt, von der die Briefmarken abgefallen waren.

Ich zitiere mich bezüglich der Marke mal selber, aus einem Beitrag in einem anderen Forum:

"Budapester Aufdruck auf Wiener Bildausgabe der Ukraine (11 Werte)

Hintergrund: Überdrucke auf unverausgabten Marken. Die Wiener-Bildausgabe der Ukraine wurde bei der Druckerei nicht mehr abgefordert und gelangte komplett in den Handel.

Die Ursprungsmarken sind bis heute quasi wertlos.

Leider habe ich bis jetzt keine genaue Herkunftsgeschichte gesehen. Eine Alibigeschichte, die man manchmal hört ist, das die Marken für Polen überdruckt wurden, um im Falle einer Fortsetzung des Feldzuges in der Ukraine, in den neu besetzten Gebieten zur Verwendung zu kommen.

Der Aufdruck U.P.P steht wohl für "Ukrainskaja Polevaja Potshta" - Ukrainische Feldpost.

Marken dieser Phantasie-Ausgabe wurden ab 1920 angeboten."
 
Harald Zierock Am: 27.12.2009 15:41:09 Gelesen: 57037# 28 @  
Interessanter Link zur Philatelie der Ukraïne, leider auf englisch.

Harald

http://www.upns.org/index.php?option=com_content&view=article&id=115&Itemid=116
 
Harald Zierock Am: 27.12.2009 15:45:35 Gelesen: 57035# 29 @  
Auf der Leiste Provisionals anklicken!

http://www.ukrainian-philately.info/menu.htm

Harald
 
Harald Zierock Am: 27.12.2009 15:49:47 Gelesen: 57034# 30 @  
Harald Zierock Am: 29.12.2009 14:59:51 Gelesen: 56998# 31 @  
Hier habe ich auch gelaufene Belege.

Harald




 
Harald Zierock Am: 14.03.2010 19:14:48 Gelesen: 56665# 32 @  
Ich habe etwas zu diesem Thema gefunden, das ich nicht kannte.

Harald

http://www.japhila.cz/hof/0541/index0541a.htm
 
Detlev0405 Am: 16.11.2015 17:42:06 Gelesen: 41819# 33 @  
Das einzig ernst zu nehmende Nachschlagewerk für diese Ukraine Provisorien zwischen 1992 bis 1996 (aber auch noch später bedarfsgerecht verwendet) ist das Werk von Herrn Lobko. Wichtig bei seinen Aussagen - er hat zu dieser Zeit viele Gegenden selbst besucht, die Verkehrsfähigkeit von Handstempel Aufdrucken (respektive Maschinenstempel Aufdrucken) getestet und nur solche als echt bewertet, die im normalen Postverkehr am Schalter käuflich zu erwerben waren und von der Post befördert wurden.

Es sind grundsätzlich zwei Unterteilungen vorzunehmen:

- Aufdrucke verschiedenster Art bezüglich der Ausgabeorte und Portostufen

- sogenannte cash register receipts , die maschinell am Ausgabeschalter verwendet wurden und fortlaufende Nummerierungen aufweisen (in der Regel auf Brief sofort als echt zu bezeichnen)

Offensichtlich wurde die chaotische Übergangszeit von allen !! in Erinnerung an die Handstempel Provisorien 1919 genutzt, um mögliche " Weltraritäten " zu produzieren.

Das Handbuch - hier der Link dazu http://ukraine.mystampworld.com/index.php?topic=10.0 - mit Bezugsmöglichkeit für den, der sich wirklich daran trauen will.

Meines Erachtens ist eine Beurteilung aller gezeigten Beispiele ohne dieses Handbuch nicht möglich.

MfG Detlev
 
Kalmimaxiss Am: 18.11.2015 17:28:17 Gelesen: 41725# 34 @  
Was sind das für Ausgaben ? Wohl doch illegal, oder ?




 
joschi93 Am: 24.03.2016 20:11:21 Gelesen: 40440# 35 @  
Ukraine Automatenmarken

Hallo und guten Tag,

suche jetzt schon eine Weile im Netz nach Automatenmarken der Ukraine, kann aber rein gar nichts finden. Auch im Michel online bin ich nicht fündig geworden.

Ich habe eine Sammlung Ukraine 1991-2001 gekauft und dort waren die Marken dabei. Es handelt sich um 2 Sorten Automatenmarken oder Wertmarken und einmal um eine Sorte UDSSR mit Aufdruck Lorbeerkranz.

Wer kann mir weiterhelfen?





 
DL8AAM Am: 24.03.2016 20:31:07 Gelesen: 40430# 36 @  
@ joschi93 [#35]

Hi,

das sind keine Automatenmarken, sondern eher 'Formen' aus dem Umfeld der "Provisorien", Lokalausgaben der frühen 1990er Jahren bzw. aus dem Zeitraum der Unabhängigkeit von der UdSSR. In wie weit es sich bei Deinen Marken wirklich um echtes Material, oder nur um "Machwerke" bzw. Fälschungen handelt, vermag ich nicht zu sagen.

Zumindest gab es damals "vieles", sehr vieles, in jeder erdenklichen Richtung, von echt, über semi-echt bis zu rein privaten Machwerken und politischen Propagandamarken und Vignetten; von offiziellen Stellen verausgabt, über unter Beihilfe oder Wissen offizieller Stellen bis zur vollständigen Umgehung dieser herausgegeben; von der Post, irgendeinem, mehr oder weniger nicht dazu autorisiertem Postmitarbeiter, Postamtsputzfrau-Ehemann bis zum Gummibärchenliebhaberklub; von zeitnahen Ausgaben bis irgendwann einmal fabriziert; von Überdrucken, über Stempel bis zu Ganzfälschungen, sorry, falsches Wort, man kann ja nur etwas fälschen, was es auch echt einmal gab. ;-)

Gefühlt würde ich 95+x% aller bisher gesehenen Marken und Belege in die Kategorie "Machwerke" einordnen. Aber nichtsdestotrotz mag dieses Material zeitgeschichtlich mal interessant sein, aber selten wertvoll. Aber wer weiss ? ;-)

Schaue mal zum ersten reinlesen u.a. in den Themen

"Ukraine: Provisorien - Portostempel aus den frühen 1990er Jahren"

http://www.philaseiten.de/thema/1428

"Ukraine: Unbekannte Überdruckmarken - echt oder falsch ?"

[redaktionell in das genannte Thema verschoben, Link überflüssig geworden]

Gruß
Thomas
 
joschi93 Am: 27.03.2016 12:06:12 Gelesen: 40365# 37 @  
Vielen Dank für die Antwort, damit ist mir zunächst mal geholfen. Hierfür einen speziellen Katalog zu kaufen, macht wohl wenig Sinn, ich werde die Marken meiner Sammlung hinzufügen.

Besten Gruß
Stefan

[Beiträge [#35] bis [#37] redaktionell in das Hauptthema verschoben]
 
volkimal Am: 21.03.2020 20:06:34 Gelesen: 24728# 38 @  
Hallo zusammen,

von Peter erhielt ich eine Reihe Einschreibebriefe aus der Ukraine mit lokalen Aufdrucken aus den verschiedensten Orten. Mich interessierten vor allem die Stempel. Nachdem ich fast alle bestimmt habe, möchte ich die Belege so nach und nach vorstellen. Zu den Briefmarken mit Aufdruck habe ich keine Informationen. Ich gehe dabei nach dem Datum vor. Es fängt im November 1992 mit zwei Briefen aus Melitopol an. Von der Rückseite zeige ich in der Regel nur den Ankunftsstempel.





Der Aufgabestempel ist ein weiterverwendeter sowjetischer Stempel. Man erkennt es immer am Stempeltext СССР und dem Sowjetstern mit Hammer und Sichel (oben).
Der weitere Stempeltext ist МЕЛИТОПОЛЬ 4 ЗАПОРОЖ. МЕЛІТОПОЛЬ. Der Brief kommt somit aus Melitopol in der Oblast Saporischschja. Im Stempel steht links der russische Name = Мелитополь, unten der abgekürzte Name der Oblast = Запорожская область. Rechts ist der ukrainische Name von Melitopol = Мелітополь.

Der Ankunftsstempel auf der Rückseite ist ein neuer ukrainischer Stempel vom Postamt 31 in Kiew. Oben steht Україна = Ukraine, unten der ukrainische Name von Kiew = Київ.





Das Porto betrug bei beiden Briefen 1,50 Karbowanez (die sowjetische Marke beim ersten Brief zählt nicht mit).

Der Brief wurde beim selben Postamt aufgegeben. Im klaren Einschreibestempel steht links das russische "З" für Einschreiben. Der Ort ist in russischer Sprache angegeben. Vermutlich stammt auch dieser Stempel noch aus der sowjetischen Zeit.

Der Ankunftsstempel auf der Rückseite ist ebenfalls ein neuer ukrainischer Stempel aus Mariupol (ukrainisch Маріуполь).

Es ist ungewöhnlich, dass ausgerechnet auf den beiden ersten Briefen neue ukrainische Stempel abgeschlagen wurden. Alle anderen Stempel auf den Briefen (bis 1994) sind weiterverwendete sowjetische Stempel.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 03.04.2020 21:53:28 Gelesen: 24548# 39 @  
Hallo zusammen,

es geht weiter mit einem Einschreibebrief aus Radukhovka nach Kiew der vermutlich aus dem Jahr 1992 oder von Anfang 1993 kommt. Das Datum ist nicht eindeutig erkennbar.



In diesem Fall wurde wieder ein ukrainischer Ganzsachenumschlag zu 1,00 Karbowanez verwendet. Die zusätzliche Marke ist eine primitiv hergestellte Lokalausgabe zu 54 Kopeken aus Рівне (ukrain.) = Ровен (russ.) = Riwne (deutsch).

Insgesamt beträgt das Porto also 1,54 Karbowanez. Vermutlich kommt der Brief aus derselben Portoperiode wie die beiden Briefe im letzten Beitrag. Am 28.11.1992 hatte man 1,50 Karbowanez aufgeklebt.



Der Brief wurde in Радуховка (russ.) = Радухівка (ukrain.) = Radukhovka (deutsch) aufgegeben. Der Aufgabestempel und der Einschreibestempel stammen noch aus der sowjetischen Zeit. Der Einschreibestempel ist in Russisch, der Ortsstempel zweisprachig Russisch/Ukrainisch. Oben im Stempel erkennt man schwach den Stempeltext СССР und den Sowjetstern mit Hammer und Sichel. Unten steht „РАДУХОВКА РОВЕН РАДУХІВКА“. Links der Ortsname in Russisch, rechts in Ukrainisch. Dazwischen steht Riwne in Russisch.

Auf der russischen Wikipedia-Seite ist frei übersetzt über den Ort zu lesen [1]:
Radukhovka ist ein Dorf im Zentrum der Rivne-Region in der Ukraine. Im Jahre 2001 hatte der Ort 387 Einwohner.



Auch der Ankunftsstempel vom Postamt Kiew 133 ist zweisprachig russisch/ukrainisch. Der Stempeltext unten ist „КИЕВ 133 КИЇВ“.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://ru.wikipedia.org/wiki/Радуховка
 
volkimal Am: 20.04.2020 10:02:10 Gelesen: 24290# 40 @  
Hallo zusammen,

weiter geht es mit zwei Briefen aus Poltawa. Poltawa (ukrainisch und russisch Полтава) ist eine Stadt in der Zentralukraine am Fluss Worskla mit etwa 300.000 Einwohnern. Sie ist Zentrum der gleichnamigen Oblast und Verwaltungssitz des gleichnamigen Rajons.





Beidemal wurde ein sowjetischer Ganzsachenumschlag verwendet, dessen Marke nicht zum Porto gehört. Der Einschreibebrief vom 02.04.1993 wurde mit einer provisorischen Überdruckmarke zu 35,00 Karbowanez freigemacht, der vom 27.08.1993 mit einer Überdruckmarke zu 18,00 Karbowanez. Wie viel Porto ein Einschreibebrief damals kostete weiß ich nicht. Bei beiden Aufdrucken ist oben der Ortsname Полтава = Poltawa angegeben.



In beiden nachverwendeten sowjetischen Stempeln ist in Russisch angegeben Полтава Почтамт = Poltawa Postamt.



Die Texte der beiden Einschreibestempel sind mir noch nicht klar. Der erste Einschreibstempel ist vermutlich ein neu angeschaffter ukrainischer Stempel. Links steht ein „R“. Dann folgt Poltava Росктамт. Evtl. ist es eine Transkription der Worte Полтава Почтамт (russisch) = Полтава поштамт (ukrainisch) = Poltawa Postamt ist Lateinische.

Der zweite Einschreibestempel dürfte noch aus der Zeit der Sowjetunion stammen. Links steht der russische Buchstabe „З“. Unter dem Ortsnamen steht diesmal ОБЛАСТ???. Der erste Teil dürfte von Oblast = Область (russisch) kommen. Die letzten drei Zeichen sind mir unklar.



Der Brief vom 02.04.1993 ging nach Gagarin = Гага́рин (russ.) in der Oblast Smolensk = Смоленская область. Das Datum ist nicht genau zu erkennen. Der zweite Brief war nach Kiew gerichtet. Der Ankunftsstempel auf der Rückseite ist sehr schlecht abgeschlagen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 16.05.2020 14:10:23 Gelesen: 23924# 41 @  
Hallo zusammen,

heute möchte ich euch einen Brief aus Irpin (ukrainisch Ірпінь; russisch Ирпень) nach Kiew vom 18.05.1993 vorstellen:



Irpin ist eine Stadt in der Ukraine in der Oblast Kiew mit etwa 47.000 Einwohnern (2016), etwa 27 Kilometer nordwestlich von Kiew gelegen.

Der Einschreibebrief vom wurde mit insgesamt 6 Karbowanez freigemacht. Mit dabei ist eine provisorische Überdruckmarke zu 3 Karbowanez. Sie trägt keinen Hinweis auf den Ausgabeort sondern nur den Text Пошта України = Post der Ukraine.



Alle Stempel des Briefes stammen noch aus der Zeit der Sowjetunion. Der Aufgabestempel aus Irpin ist zweisprachig. Unten im Stempel steht „ИРПЕНЬ – 5 КИЕВ. ІРПІНЬ – 5“ Links ist der russische, rechts der ukrainische Ortsname. Dazwischen steht Киев = Kiew auf Russisch. Es ist die Oblast, in der Irpin liegt.

Der Brief ist nach drei Tagen in Kiew angekommen. Auch dieser Stempel (Rückseite) ist zweisprachig russisch/ukrainisch. Zwischen den Ortsnamen steht diesmal das russische Почтамт = Postamt.



Auch der Einschreibestempel stammt noch aus der sowjetischen Zeit, denn der Ortsname ist in Russisch angegeben. Weshalb keine Nummer eingetragen wurde und ob der Brief dennoch als Einschreiben behandelt wurde weiß ich nicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
Hasso Am: 31.05.2020 22:10:49 Gelesen: 23724# 42 @  
Guten Tag,

hier habe ich mehrere Briefmarken aus Ukraine.

Die braune Briefmarke existieren laut Literatur nur 20 Stück ?

Bitte um Hilfe.

Mfg Hassan


 
Martin de Matin Am: 31.05.2020 22:21:00 Gelesen: 23719# 43 @  
Das sind nur einfache Portomarken von Österreich aus dem Satz MiNr 58 bis 63. Bei Westukrainemarken ist noch ein weiterer Aufdruck vorhanden.

Gruss
Martin
 
volkimal Am: 04.06.2020 20:11:36 Gelesen: 23621# 44 @  
Hallo zusammen,

es geht weiter mit zwei Briefen aus Mykolajiw (ukrainisch Миколаїв; russisch Николаев) nach Kiew. Mykolajiw ist eine Stadt in der südlichen Ukraine mit etwa 500.000 Einwohnern. Mykolajiw ist Hauptstadt der Oblast Mykolajiw. Der erste Brief ist vom 12.08.1993:



Ich gehe davon aus, dass die sowjetische Marke nicht mehr gültig war. Dann ist der Einschreibebrief mit 15 Karbowanez freigemacht. Darunter eine sehr primitiv hergestellte Marke zu 9 Karbowanez. Sie trägt keinen Hinweis auf den Ausgabeort sondern nur den Text Пошта України = Post der Ukraine.



Auch hier stammen die Aufgabestempel und der Ankunftsstempel noch aus der Zeit der Sowjetunion. Der violette Stempel ist zweisprachig. Der Stempeltext lautet „НИКОЛАЕВ 17 НИКОЛА. МИКОЛАЇВ 17“. Der Name der Oblast in der Mitte ist abgekürzt. Никола. = Николаевская область = Oblast Mykolajiw.

Der Brief ist nach vier Tagen in Kiew angekommen. Auch dieser Stempel (Rückseite) ist zweisprachig russisch/ukrainisch. Zwischen den Ortsnamen steht diesmal das russische Почтамт = Postamt.

Der zweite Brief ist vom 22.10.1993. Diesmal hat die lokale Briefmarke die Wertstufe 26 Karbowanez.





Der sowjetische Ganzsachenumschlag dürfte beim Porto nicht mitzählen. Es wurden aber zusätzlich mit einem Stempel 28 Karbowanez verrechnet. Insgesamt ist der Brief also mit 54 Karbowanez freigemacht.



Entsprechend der beiden Stempel war der Brief insgesamt 7 Tage unterwegs. Beim Stempel aus Mykolajiw ist diesmal die Oblast nicht angegeben. Unten steht eine „3“ – es dürfte die Postamtsnummer sein.

Beim Ankunftsstempel aus Kiew steht unten die Abkürzung УКР ССР = Украинская Советская Социалистическая Республика = Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik.



Auch die beiden Einschreibestempel stammen sehr wahrscheinlich noch aus der Sowjetunion. Auch wenn der Stempel auf dem zweiten Brief sehr neu aussieht, so ist der Ortsname doch in Russisch und nicht in Ukrainisch angegeben.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 23.06.2020 16:12:28 Gelesen: 23338# 45 @  
Hallo zusammen,

heute komme ich zu einem Brief, bei dem ich bisher nicht feststellen konnte, aus welchem Ort er genau stammt. Vielleicht schafft es ja einer von Euch, den genauen Ort zu bestimmen.





Auf den früheren sowjetische Ganzsachenumschlag wurden eine provisorische Marke zu 25 Karbowanez aufgeklebt. Zusätzlich trägt sie einen Stempel über 29 Karbowanez. Da ich davon ausgehe, dass die Ganzsache nicht mehr gültig war, ist der Brief also mit 54 Karbowanez frankiert.



Der Aufgabestempel trägt die Ortsangabe „Новогригорьевка У. ССР. Никол“
Новогригорьевка = Novogrigoryevka
У. ССР. = Украи́нская Сове́тская Социалисти́ческая Респу́блика = Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik
Никол = Vermutlich die Abkürzung von Никола́евск = Nikolajewsk.

Das Problem ist, dass es in der Ukraine zahlreiche Orte mit dem Namen Новогригорьевка gibt [1]. Allein in der Николаевская область = Nikolaevkskaya Oblast gibt es den Ortsnamen schon 9-mal.



Auch der Absenderstempel hilft mir in dem Fall nicht weiter. Dort heißt es:

Смт Новогригорьевка = Dorf Novogrigoryevka
Миколаївської обл. = verm. Oblast Mykolajiw
Садова 14 = Sadova 14
Чумак М.М.

Vielleicht ist es der Ort „Новогригоровка — село в Николаевском районе“ = Novogrigorovka - ein Dorf im Bezirk Nikolaev. Kann einer von euch etwas dazu sagen?

Viele Grüße
Volkmar

[1] ru.wikipedia.org/wiki/Новогригоровка
 
jmh67 Am: 23.06.2020 17:47:57 Gelesen: 23316# 46 @  
@ volkimal [#45]

Mit ziemlicher Sicherheit Novogrigorivka an der Straße N-24 zwischen Mikolaiv (Nikolajev) und Vosnesensk, etwa 10 km südöstlich des letzteren Ortes und in dessen Rayon. Laut Openstreetmap gibt es da eine Садова вулиця ("Gartenstraße", man lässt gern das Wort für "Straße" weg), in den anderen in derselben Oblast anscheinend nicht.
 
volkimal Am: 24.06.2020 14:24:47 Gelesen: 23266# 47 @  
@ jmh67 [#46]

Hallo!

Vielen Dank für den Hinweis. An Openstreetmap hatte ich bisher nicht gedacht.

Google zeigt dort keine Straßen an.

Viele Grüße
Volkmar
 
jmh67 Am: 24.06.2020 15:23:08 Gelesen: 23252# 48 @  
Ach, noch eins - die Abkürzung "SMT" steht für "селище міського типу" (Siedlung städtischen Typs).

Ob das in diesem Fall noch stimmt, ist eine ganz andere Frage, diese Art Siedlung wurde nämlich in der Verfassung von 1996 vergessen, und bei Wikipedia (was freilich keine Autorität darstellt) sind derzeit alle Novogrigorivkas oder Novogrigorivki :-) in der Ukraine als Dörfer bezeichnet.

-jmh
 
volkimal Am: 25.08.2020 09:01:54 Gelesen: 22434# 49 @  
Hallo zusammen,

es geht weiter mit einem Brief aus Romny (ukrainisch Ромни; russisch Ромны) nach Welikije Luki (russisch Вели́кие Лу́ки). Romny ist eine Stadt in der Oblast Sumy im Nordosten der Ukraine, Welikije Luki liegt in der Oblast Pskow im Westen Russlands.



Der Brief ist mit einer einfach hergestellten Überdruckmarke aus Romny zu 100 Kopeken freigemacht. Die eingedruckte Marke der Ganzsache zu 5 Kopeken war nicht mehr gültig und zählt nicht zum Porto.



Der Aufgabestempel aus Romny vom 13.11.1993 stammt noch aus der Sowjetunion. Er hat den Text „Ромны Сумск. О.“. Nach dem Ort ist abgekürzt der Name der Oblast Oblast Sumy = Сумская область angegeben.

Der Text im Ankunftsstempel aus Welikije Luki ist „Великие Луки Псков. О.“. Auch vom Namen der Oblast Pskow = Псковская область sind nur die ersten fünf Buchstaben angegeben. Weshalb der Stempel asymmetrisch ist, ist mir nicht klar.



Der Einschreibezettel aus Romny dürfte aus der neu entstandenen Ukraine stammen, denn der Ortsname ist in lateinischer Schrift angegeben. Links steht das internationale Symbol „R“. Bei den sowjetischen Einschreibestempeln war es dagegen meistens das „З“.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 20.09.2020 17:37:14 Gelesen: 22054# 50 @  
Hallo zusammen,

dieser Brief aus Konotop (ukrainisch und russisch Конотоп) geht genau wie der Brief im letzten Beitrag nach Welikije Luki (russisch Вели́кие Лу́ки). Konotop ist eine Stadt in der Oblast Sumy im Nordosten der Ukraine mit etwa 90.000 Einwohnern (2016).



Der Brief ist mit einer einfach hergestellten Überdruckmarke aus Konotop zu 500 Kopeken freigemacht. Die eingedruckte Marke der Ganzsache zu 5 Kopeken war nicht mehr gültig und zählt nicht zum Porto.



Der Aufgabestempel aus Konotop vom 12.01.1994 stammt noch aus der Sowjetunion. Er hat den Text „КОНОТОП СУМСК. О.“. Nach dem Ort ist abgekürzt der Name der Oblast Sumy = Сумська область angegeben.

Der Text im Ankunftsstempel aus Welikije Luki ist „ВЕЛИКИЕ ЛУКИ – 8 ПСКОВ. О“. Auch vom Namen der Oblast Pskow = Псковская область sind nur die ersten fünf Buchstaben angegeben. Weshalb der Stempel asymmetrisch ist, ist mir nicht klar.



Beim Einschreibestempel aus Konotop steht links das internationale Symbol „R“. Bei den sowjetischen Einschreibestempeln war es dagegen meistens das „З“. РУС steht für einen Rajon-Knotenpunkt für Post- und Telekommunikation [1].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/255428 
 
volkimal Am: 31.10.2020 17:33:53 Gelesen: 21484# 51 @  
Hallo zusammen,

es geht weiter mit einem Brief aus Sumy (ukrainisch Суми; russisch Сумы) nach Poltawa (ukrainisch und russisch Полтава). Sumy ist der Verwaltungssitz der Oblast Sumy im Nordosten der Ukraine.



Der Brief ist mit einer Überdruckmarke aus Sumy zu 75 Kopeken und zusätzlich mit einem Stempel über 125 Kopeken freigemacht. Das Motiv des Überdrucks ist eine nicht zur Ausgabe gelangte Briefmarke der Ukraine aus dem Dezember 1920. Die eingedruckte Marke der Ganzsache zu 5 Kopeken war nicht mehr gültig und zählt nicht zum Porto.



Der Aufgabestempel aus Sumy vom 16.02.1994 stammt noch aus der Sowjetunion. Er hat den Text „Суми Почтамт Сумы“. Links und rechts vom Wort Postamt ist der ukrainische und der russische Name des Ortes.

Der Text im Ankunftsstempel aus Poltawa ist „Полтава Почтамт“ = „Poltawa Postamt“. Weshalb der Stempel asymmetrisch ist, ist mir nicht klar.



Der Einschreibezettel aus Sumy dürfte noch aus der Zeit der Sowjetunion stammen, denn es ist nur der russische Ortsname angegeben. Links steht das Symbol „З“, das üblicheerweise bei den sowjetischen Einschreibestempeln verwendet wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
Altmerker Am: 31.10.2020 20:55:03 Gelesen: 21453# 52 @  
Diese 3 ist keine Zahl, sondern ein Buchstabe, ein S für Заказная почта (Einschreiben).

Gruß
Uwe
 
jmh67 Am: 31.10.2020 20:59:51 Gelesen: 21449# 53 @  
@ volkimal [#51]

Das sind schon Rubelwerte, sowohl im Überdruck als auch in der Gebühr-bezahlt-Box. Das Geld verfiel damals schnell im Wert.
 
volkimal Am: 31.10.2020 21:26:14 Gelesen: 21439# 54 @  
@ Altmerker [#52]
@ jmh67 [#53]

Hallo Uwe,

das war mir klar und ich habe auch den Buchstaben "З" gezeigt. Deine Erklärung kann aber nicht schaden.

Hallo jmh67,

du hast recht - da habe ich nicht aufgepasst. Eigentlich wollte ich allerdings Karbowanez schreiben.

Was ist eigentlich besser Karbowanez oder Rubel?

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 30.11.2020 11:59:53 Gelesen: 20821# 55 @  
Hallo zusammen,

es geht weiter mit einem Brief aus Bojarka (ukrainisch und russisch Боярка) nach Mykolajiw (ukrainisch Миколаїв; russisch Николаев). Mykolajiw ist Hauptstadt der Oblast Mykolajiw in der südlichen Ukraine.



Der Brief ist mit einer primitiv hergestellten Lokalausgabe aus Bojarka zu 100 Karbowanez und zusätzlich mit einer ukrainischen Briefmarke zu 100 Karbowanez freigemacht. Ds Porto war also insgesamt 200 Karbowanez.



Der Aufgabestempel aus Bojarka vom 02.03.1994 stammt noch aus der Sowjetunion. Er hat den Text „Боярка Киев. обл.“, übersetzt: „Bojarka Kiew Oblast“

Der Text im Ankunftsstempel aus Mykolajiw vom 12.03.1994 ist „Николаев 3 Миколаїв“. Der Ortsname ist also in Russisch und Ukrainisch angegeben.



Der Einschreibezettel aus Bojarka dürfte noch aus der Zeit der Sowjetunion stammen, denn links steht das Symbol „З“, das üblicherweise bei den sowjetischen Einschreibestempeln verwendet wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 27.12.2020 11:49:25 Gelesen: 20283# 56 @  
Hallo zusammen,

der heutige Brief vom 5.3.1994 kommt aus Irpin (ukrainisch Ірпінь; russisch Ирпень). Das Ziel des Briefes ist Kiew (ukrainisch Київ; russisch Киев).



Der Brief ist mit primitiv hergestellten Lokalausgaben aus Irpin zu 150 bzw. 50 Karbowanez freigemacht. Das Porto betrug also insgesamt 200 Karbowanez. Es fällt auf, dass der Stempel bei der Lokalausgabe zu 150 Karbowanez auf ein Stück Papier gedruckt wurde und dieses wie eine Briefmarke aufgeklebt wurde. Der Stempel zu 50 Karbowanez wurde dagegen direkt auf den Ganzsachenumschlag aufgedruckt. Die eingedruckte Marke aus der Sowjetunion war nicht mehr gültig und zählt nicht zum Porto.



Alle Stempel des Briefes stammen noch aus der Zeit der Sowjetunion. Der Aufgabestempel aus Irpin ist zweisprachig. Unten im Stempel steht „ИРПЕНЬ – 5 КИЕВ. ІРПІНЬ – 5“ Links ist der russische, rechts der ukrainische Ortsname. Dazwischen steht Киев = Kiew auf Russisch. Es ist die Oblast, in der Irpin liegt.

Der Text des Ankunftsstempels vom 14.3.94 aus Kiew ist „КИЕВ - 54 УКР ССР КИЇВ“. Die Abkürzung УКР ССР bedeutet Украинская Советская Социалистическая Республика = Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik. Weshalb der Brief für eine Entfernung von weniger als 30 km neun Tage unterwegs war, ist mir nicht klar.



Der Einschreibestempel aus Irpin dürfte noch aus der Zeit der Sowjetunion stammen, denn links steht das Symbol „З“, das üblicherweise bei den sowjetischen Einschreibestempeln verwendet wurde. Außerdem ist nur der russische Name des Ortes angegeben.

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefuhu Am: 20.02.2022 11:11:18 Gelesen: 13909# 57 @  
Habe hier einen R-Brief aus Jalta vom 25.08.1993 nach ? kann ich leider nicht lesen. Dort angekommen am 12.09.1993 laut Stempel auf Rückseite. Verwendet wurde eine ukrainische Ganzsache mit Zusatzfrankatur. Verwendet wurden Provisorium, Marken aus der UdSSR und zwei Marken mit Krimaufdruck. Ist das alles Mache?

Vielleicht kann je jemand dazu etwas schreiben.



Schönen Gruß
Sepp
 
volkimal Am: 20.02.2022 11:21:58 Gelesen: 13902# 58 @  
@ Briefuhu [#57]

Hallo Sepp,

der Brief geht nach Владикавказ = Wladikawkas = Hauptstadt der russischen Teilrepublik Nordossetien-Alanien.

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefuhu Am: 20.02.2022 11:29:10 Gelesen: 13897# 59 @  
@ volkimal [#58]

Hallo Volkmar,

vielen Dank, das ging wieder mal superschnell.

Wünsche Dir einen schönen Sonntag.

Sepp
 
Briefuhu Am: 13.07.2022 08:55:50 Gelesen: 10886# 60 @  
Habe hier zwei R-Briefe aus Riwne bzw. Pibhe oder Pobho, vermutlich frankiert mit u.a. Lokalausgaben.

Riwne (ukrainisch Рівне; russisch Ровно Rowno, polnisch Równe) ist eine Großstadt im Nordwesten der Ukraine mit etwa 250.000 Einwohnern. Sie liegt am Fluss Ustja (Устя) und ist Verwaltungszentrum der gleichnamigen Oblast sowie des Rajons Riwne. (wikipedia)

Der erste Brief ist vom 29.02.1996 und mit einer ukrainischen Marke und mit einer UdSSR Marke mit Überdruck "PIBHE" frankiert.



der zweite R-Brief ist vom 19.08.1994 mit einer ukrainischen Marke und mit einer provisorischen Lokalmarke frankiert, die hier schon einmal bei [#39] gezeigt wurde.



Bei beiden Briefen kann ich die Anschrift nicht lesen.

Schönen Gruß
Sepp
 
volkimal Am: 25.07.2023 14:50:41 Gelesen: 4036# 61 @  
Hallo zusammen,

im Beitrag [#55] habe ich eine primitiv hergestelle Briefmarke zu 100 Karbowanez gezeigt. Auf diesem Brief ist eine weitere dieser Marken zu 500 Karbowanez.





Links neben der Briefmarke wurde ein Gebühr bezahlt-Stempel abgeschlagen, allerdings ohne dass ein Porto eingetragen ist. Die sowjetische Ganzsache war nicht mehr gültig und dürfte beim Porto keine Rolle spielen. Ich gehe also davon aus, dass der Einschreibebrief mit 500 Karbowanez freigemacht ist.





Der Brief wurde am 07.06.1994 in Bojarka (ukrainisch und russisch Боярка) aufgegeben. Der Aufgabestempel aus Bojarka vom 02.03.1994 stammt noch aus der Sowjetunion. Er hat den russischen Text „Боярка Киев. обл.“, übersetzt: „Bojarka Kiew Oblast“. Im Einschreibestempel wurde dagegen die ukrainische Ortsbezeichnung verwendet. Er dürfte erst nach der Selbstständigkeit hergestellt worden sein.

Bojarka (ukrainisch und russisch Боярка, englisch Boyarka or Boiarka) ist eine Stadt in der Ukraine in der Oblast Kiew mit etwa 35.000 Einwohnern (2015).

Der Ankunftsstempel aus Minsk (weißrussisch Мінск, älter auch Менск, russisch Минск) vom 25.06.1994 stammt ebenfalls noch aus der Zeit der Sowjetunion. Der Stempel stammt vom Postamt Минск 36 = Minsk 36

Minsk (weißrussisch Мінск, älter auch Менск, russisch Минск) ist die Hauptstadt und gleichzeitig mit etwa 1,981 Millionen Einwohnern (Stand 2018) größte Stadt Weißrusslands.

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefuhu Am: 23.01.2024 10:03:04 Gelesen: 1064# 62 @  
R-Brief vom 25.05.1996 von Mykolajiw nach Kiew. Frankiert wurde mit einer überdruckten Marke der UdSSR, Michel Nr. 5894 aus 1988. Als Umschlag wurde ein sowjetischer Ganzsachenumschlag benutzt. Der Überdruck lautet übersetzt Post Ukraine Mykolajiw mit einem Wert von 6 Karbowanez. Über diesen Überdruck habe ich nichts gefunden. Die Frage ist nun echt oder falsch ?

Mykolajiw (ukrainisch Миколаїв; russisch Николаев Nikolajew) ist eine Stadt in der südlichen Ukraine mit etwa 480.000 Einwohnern.





Schönen Gruß
Sepp
 
Briefuhu Am: 12.03.2024 14:15:37 Gelesen: 518# 63 @  
R-Brief gelaufen innerhalb Kiew vom 04.01.1994 frankiert mit Überdruckmarke 15 Karbowanez Lorbeerkranz auf einer Marke der UdSSR.

Mache oder Provisorium?



Schönen Gruß
Sepp
 
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