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Thema: Bund Druckzufälligkeiten
Das Thema hat 1805 Beiträge:
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Phila-Novize Am: 09.02.2023 14:05:45 Gelesen: 127467# 1706 @  
Teil II – Der blaue Punkt auf 161 – Gemeinsamkeiten oder doch nicht

Alle Stücke die ich mit diesem Punkt gefunden habe, sind gestempelt und haben bei mir ein Abschlagdatum ab dem Nikolaustag: 06. Dezember 1952
Bzw. incl. der unsicheren (6) auf unteren Beleg mit Abschlag vom 28. November 1952. – siehe unten. Da unsicher, hier erst mal nur von den ersten 5 Stück die Rede, welche doch schon viele Gemeinsamkeiten ( dem Titelthema gerecht), besser Druckzufälle haben.

1. Gemeinsam ist allen 5 Stück, unabhängig (!) von der Farbsättigung (live - alle gleicher Farbton blau, keine mit Grünton dabei) ist der zumindest „schwache“ rechte Fuß des ersten P von PHILIPP. Schwacher Indikator, in Folge aber auffällig.

2. der 5 Stücke haben am linken Bogen des ersten P von PHILIPP eine deutliche kleine weiße Strich-Wolke. Bei 2 Stück ist diese eventuell in Entstehung / nur schwer zu erkennen?!

3. Auch relativ gemeinsam: Die linke Außenseite des Ohres ist mehr oder weniger glatt / glatter als bei anderen (früheren) Stücken. Ohne wenig Ausprägung zum Ohrläppchen. Eventuell durch Abnutzung / Retuschen an der Druckvorlage?

4. Bei den 2 Stücken so direkt sichtbare / nur schlecht erkennbare Wolke ist der rechte Fuß des R von REIS deutlich, aber etwas unterschiedlich abgeknickt. Kein sauberer Auslaufbogen, sondern 2 Teile in einem spitzerem Winkel angesetzt.
Der mehr oder minder „winklige“ Fuß (kein Druckausfall) ist mir bei mehreren anderen Nummer 161 in tlw. fast waagerechter Ausführung aufgefallen, wenngleich ohne diesen blauen Punkt.

Die geknickten Bögen des R waren bei Recherche zu diesem Punkt auch recht leicht optisch am Bildschirm auszumachen. Eventuell eigener Beitrag für die ohne Punkt.

5. Schriftbild / Einzelbuchstaben von FERNSPRECHER
Im Gegensatz zu den mir ohne Punkt fast durchweg sonst vorliegenden 161 ist das Schriftbild sehr sauber ausgeführt. Fast ohne Retuschen! Neuer oder wenig gebrauchter Druckstempel?

Und dann gibt es graduelle Unterschiede in der Ausführung der Schriftzeichen R, bei „75 JAHRE FERNSPRECHER“. Das könnte dann ein nachfolgender Beitrag (von Euch?) sein.

Für mich signifikante Druckzufälle der nachfolgend betrachteten 161 habe ich erst mal nicht groß (es gibt i.d.R. immer Ausnahmen) aufgeführt. Auch wenn diese, wie zu erwarten durchaus vorhanden sind.

Falls ihr den oberen Schriftzug (Stücke allgemein) in eine logische Reihenfolge in Bezug auf Herstelldatum einordnen könnt, was ja nicht ganz so abwegig wäre, dann sind hier Vorschläge gerne gehört.

Schaut euch die doch einfach mal an die Stücke einzeln an.

Einzelbilder Der blaue Punkt 🔵 161

1. 161 – auf portogerechtem Bedarfsbrief BRAUNSCHWEIG 02.11 53. – 10
- mit Wolke im P von PHILIPP –
- schwach geschwungenes rechtes Bein vom ersten R in REIS



2. 161 – Stempel beidseitig angehaucht – starke Farbsättigung

- ohne Wolke / in Entstehung in P von PHILIPP
– rechter Fuß R von R in REIS mit Knick




3. Wohl die schönste der hier vorgestellten 161 mit blauen Punkt – „Nikolausstempel“ – 06.12 52 – 11 – SARAU a über AHRENSBRÖK IBZ KIEL 1
- Kleine weiße Strichewolke am linken oberen Bogen erstes P von PHILIPP
- Rechter Bogen von R in REIS fast waagerecht abgeknickt



4. 161 – (23. ?fraglich) Februar 1953 – ohne / mit ganz schwacher (höhere Farbsättigung als Stück vor) Wolke im P
– zweites R Mitte rechter Fuß gebrochen und abgesackt – hier auch heraus gebrochene (?) Fehlstelle an der Fliege oben links?



5. 161 – 28. Januar 1953 – 13 Uhr
– mit Wolke im ersten P von PHILIPP
- schwach geschwungenen rechten Bein von R in REIS




Mein Fazit (und haben die Mitleser vergleichbares / Meinung dazu?)

Für mich am 5x zumindest sehr ähnlicher blauer Punkt, in eventuell zwei Varianten.
Falls alle Stücke einer Variante angehören … Dokumentation der kompletten Entstehungsgeschichte der „Druckzufälligkeit“ ?
Für solch eine Zuordnung fehlt mir Wissen / Erfahrung mit so etwas und auch Material.

Aufgrund der hier gezeigten doch recht späten Abschlagdaten, dürfte eine postfrische 161 mit diesem blauen Punkt eher selten zu finden sein. Bogen … ?

Oder hat da jemand eine in seiner Sammlung?
Würde mich mit Ihm/Ihr darüber freuen!

Jo.

Nachtrag zum Beitrag vor
Auf einem 300x300 dpi (und kleiner) Scan sieht man den Punkt nicht. Live wie oben beschrieben sofort! Und ab 600x600 dpi wieder.
 
Phila-Novize Am: 09.02.2023 14:22:12 Gelesen: 127464# 1707 @  
TEIL III. 161 – Der Blaue Punkt – „Was nicht passt, wird passend gemacht!“
Oder
TEIL III. DRUCKZUFALL 161 – blauer Punkt in Wertziffer 3 rechts,
(6.) Bonn 1 H – 28.11 52 – 19 a


Notopfer wie auf Beleg 1. zuvor, nicht beachtet. Das würde hier zu weit führen.
Falls für den Blauen Floh da jemand etwas (Zuordnung / Zufälligkeiten) auf ersten Blick sieht, immer gerne raus damit. Bin da nicht sattelfest.


Auch wenn dieses nicht ein vergleichbarer blauer Punkt hier auf dem Stück (obige recht gleichartige Randbedingungen) zu vor sein sollte, hat diese zumindest einen netten Druckzufall / "blaue Sternschnuppe".

Am Treffpunkt beider Bögen rechts Mitte an der Wertziffer 3 ist eine weiße Verbindung (Strich, kein Punkt) der Bögen über das Blau des Hintergrundes. Dadurch ist ein fast perfekter blauer Punkt im entstandenen Zwickel produziert worden. Zumindest ein deutlicher blauer Punkt bei diesem Stück 😉 Und passt als schöne Ungleichheit zum Rest auf der Seite.





Grüße wünscht
161 🔵 - Type fix

Nachtrag auch zum Beitrag vor
Da ich bei den ersten 5 Stück noch nicht alle Abschlagorte herausbekommen habe, nur "gefühlsmäßig".
Die hier vorgestellte (6.) mit einer Abstemplung in Bonn passt nicht ganz zu den bei manchen der ersten Fünf direkt erkennbaren, die dann doch mit Abschlägen nordöstlich BRD ausgestattet sind.
 
Ben 11 Am: 09.02.2023 19:50:30 Gelesen: 127439# 1708 @  
@ Phila-Novize [#1701]

Guten Abend Jo,

Nette 478 – BF5 – FN 1 finde ich. Schaut dein Stück genau so aus?

habe ein paar Bögen der FN-1 / FN-2 mit und ohne Delle in den Reihenwertzählern durchgesehen und habe erstmal keines gefunden.



Ich gestehe, im Augenblick auch etwas skeptisch zu sein. Während im linken Bild mit geringer Vergrößerung der Balken eine Stufe zu bilden scheint, ist das im rechten Bild mit der Detailierung dann nicht zu erkennen. Ich werde mir das aber mal für die weiteren Untersuchungen vormerken.

Gescannt wurde mit 600 dpi im Bitmap-Format.

Viele Grüße
Ben.
 
Phila-Novize Am: 09.02.2023 21:05:19 Gelesen: 127433# 1709 @  
@ Ben 11 [#1708]

Yeap, bei Scans für solche Details immer skeptisch sein! Bei meinem Gerät besonders bei 1200x1200dpi! Da zeigt mein Scanner an meinem Bildschirm mir am besten relative Farbunterschiede (falls bekannte Vergleichsstücke zur Hand, recht nette Erfolge damit) und Feinheiten in der Papierstruktur. Bei der werden Pixel(reihen) auch mal gerne ganz verschluckt, bzw. auch dazugerechnet. Hat dann schmale Buchstaben und so was zur Folge. Alles doppelt in leicht verschobener Lage gegescannt und händisch mit Lupe gegen kontrolliert! ;)

Und die Stufen (deutlicher als die hier), wirst Du finden!

Alles was ich hier an Bildern bis dato reingestellt habe, erkennst Du live mit der Lupe. Wobei ich Fehler bei der Auswahl (Scan falsch) nicht ausschließen kann. Hier aber nicht. Der passt bei mir. Linker und rechter Antennenarm sind nicht mehr in ("schräger") Flucht ohne Knick!

Hatte auch noch nach einem stärkeren / deutlicheren Abbruch direkt am Mast gesucht, der nach meinem Gedächtnis da in der Nähe verortet ist, aber dann doch den mit der oben platten 0 genommen. Einen kompletten Abbruch habe ich nicht so oft gefunden. Teilabbruch nach ungefähr einem Drittel (vom Mast) bis dato nur das eine Stück.

Die wohl öfters vorkommende (bei mir hauptsächlich Bogen 2) verrstümmelte Radarschüssel ist eine Falle!
Die habe ich nun ganz außen vor gelassen! Es gibt Ähnlichkeiten, ja! Die können aber in Stress ausarten. In der Kategorie wäre Platz 1 wohl an das verstümmelste Exemplar zu vergeben.

Würde erst mal die anderen doch auch zahlreichen individuellen Marker der 478 durchgehen!



Fenster zum Beispiel, selber Bogen 478 BF 50-1 schräger Fensterholm zwischen Fenster 5 und 6, dadurch diese in Trapezform

Habe ich noch auf einen anderen Bogen 1 auf anderem Feld vorliegen. Muss ich raussuchen. Denke die haben beim überarbeiten der Druckplatten die Druckstempel anders eingesetzt. Bögen weisen solche Merkmale zueinander auf. ;)

Fenster ... normalerweise müssten die von links gesehen das Bild: Trapez - Quadrat - Quadrat - Rechteck und Rechteck - Rechteck ergeben. Da gibt es vereinzelt (selten) schon deutliche Abweichungen von.

Grüße Jo.

Vergessen zu der Marke: Rechts ganz selten und hier besonders stark - abgeschlagene rechte Tatze des Kreuzes
Links abgeschlagene Tatze gibt es (event. auf Bogen zuordbar) etwas öfters, aber nicht so oft.
"Engel" (Die Form der Strohpuppen meine ich) in unterschiedlicher Ausprägung findest Du öfters.

 
Ben 11 Am: 09.02.2023 22:31:54 Gelesen: 127427# 1710 @  
@ Phila-Novize [#1709]

Sorry, werter Jo, bei "Tatzen, Engeln und Strohpuppen" kann ich Dir gerade nicht folgen. :-)

Ich kann Dir aber zeigen, nach welcher Ursache ich suche: Linke Marke Feld 1, Rechte Marke Feld 50. Gleicher Bogen Formnummer 1. Gescannt mit 1600 dpi. So genau, dass man den Farbaufbau des Tiefdruckes plastisch sehen kann.



Ich könnte auch noch genauer scannen. Hilft aber nicht weiter. Das Merkmal der Druckplatte ist die Lage des Tiefdruckes in Bezug zum Offsetdruck. Das müssten andere Bögen genauso zeigen.

Viele Grüße
Ben.
 
Phila-Novize Am: 10.02.2023 08:09:54 Gelesen: 127420# 1711 @  
Hallo Ben.,

das Merkmal, die deutliche Verschiebung der beiden Drucke, findet man wohl mehr oder minder zufällig (?) über alle Bogen verteilt. Je weiter fortgeschritten der Druckauftrag, umso mehr. So jedenfalls mein Eindruck nach Durchsicht meiner Stücke. Die Verschiebung auf dem Druckbogen erfolgt (spaltenweise) wohl der Anordnung der Druckstempel => Siehe total verschobenen Druck im Nachbarform => Anordnung der Druckstempel (immer mehrere Marken) für einen Bogen ist dort erkennbar. Denke die Druckstempel waren dann nicht mehr so akurat passgenau und hatten unter mechanischer Belastung des Druck etwas Spiel. So zumindest meine LAIEN-These.

Auffällig ist bei einer Horizontalverschiebung bei meinen Stücken, dass der schwarze Druck bei mir noch nie extrem nach links verschoben war, so dass das linke Fenster deutlich im rot steht ... zumindest vergleichbar deutlich wie eine Verschiebung in das Weiß des Schiffaufbau. Deswegen überschreitet das rechte Spannseil (mit der Flagge) mit seinem linken Ende, bei meinen Stücken zumindest nie den Mast der Antenne, sondern geht maximal dort hinein. Nach oben und unten ist die "normal" akzeptierte Verschiebung (durch Spiel auf der Druckplatte) wohl ebenso begrenzt. Dieses Spiel scheint bei fortlaufenden Druck, für die Höhenlage der Fahne verantwortlich zu sein. Deine erste 478 im Beitrag zeigt (für mich) ein diese Toleranz maximal ausnutzendes Exemplar!

Die Fahne berührt den Radar. Ein Stück wo die Fahne wirklich "im" Radar platziert ist, habe ich noch nicht gesehen. Verschiebung der Höhe: Auch noch kein erstes Fenster gefunden, welche nach oben ins Rot übergehen oder wirklich signifikant tiefer stehen. So das über der ersten schwarzen Linie oberhalb der Fenster die Farbe Weiß zu sehen ist. Die Handwerker werden da wohl einen "Anschlag" mit eingebaut haben, welcher das verhindert. Bzw. dieser ist durch die Druckform automatisch gegeben.

...
Tatzen und "Engel"
Bezieht sich auf die die Kreuzform. Als Tatzen werden die aufgeweiteten Enden vom Kreuz bezeichnet. Ist das Ende einer Tatze nicht senkrecht miteinander verbunden, sondern in der Form von zwei gleichsschenkligen Dreiecken, welche sich in der MItte treffen, wird von einer Spitzentatze gesprochen.

Die kommt (wohl als Druckzufälligkeit) hier bei der 478 auch manchmal vor.

"Engel" ist meine interne Bezeichnung für obere Tatze abgerundet. Perfekter Engel, falls der Kopf deutlich abgerundet und alle anderen drei Tatzen sauber wie diese geplant waren. Deine erste 478 kommt in die Richtung. Meine Beschreibung hierfür Engel (Kopftatze abgerundet), an der linken Tatze ohne "linken Daumen" (obere Spitze bei der linken Tatze fehlt), rechte Tatze etwas verkürzt trotzdem mit erhobenen Daumen. Die zweite 478 von Dir hat eine vertümmelte untere Tatze / Fuß am Kreuz.

Verschiebungen vom Kreuz auf dem Weiß der Flagge, bis zu derren Rand gibt es auch. Leichte Verschiebungen ohne Berührung der schwarzen Umgrenzung öfters. Mit Berührung eher seltener. Verschiebungen an den oberen Rand, meiner Beobachtung nach die seltenste Variante.

Grüße Jo.
 
Phila-Novize Am: 10.02.2023 09:36:52 Gelesen: 127414# 1712 @  
@ Ben 11 [#1710]

Weitere Besonderheiten der von Dir gezeigten Stücke. Zumindest meiner Ansicht nach.

Erste 478

Der schwarze Punkt vorne im Weiß vom Bug, hinter der Flucht des vorderen Haltemast des linken Spannseil. Der kommt zum Beispiel genau an dieser Stelle öfters vor. Unabhängig von der Verschiebung des zweiten schwarzen Druck. Weiterhin die Büge (der "Bug") auf dem Papier bei diesem Stück (mehr oder minder weißer Schatten im unteren Markenbild, im Winkel von 45° zu diesem) ist auffällig. Schau dir mal die Rückseite deiner Bogen an. Egal welchen. Die erscheinen oft mit einem leichten Knick, einmal von links oben nach rechts unten zusammen mit links unten nach rechts oben. Produktionstechnisch bei dem "brechen" der aufgebrachten Gummierung entstanden. Gummierung hat wohl früher durch die angewandte Produktionstechnik beim Aufbringen eine Vorzugsrichtung gehabt und in dieser Spannungen auf das Papier übertragen. Mit der Folge, dass sich diese Stücke deswegen stark zusammenrollen konnten. Deswegen wurde die gummierten Bogen 2 x in versetzten 45° Winkel zum Bogen selber über eine Kante gezogen. Da diese "Bügelfalten) sich bei mir immer in der Mitte des Schalterbogens zu treffen, zumindest einzeln immer die selbe Lage zu scheinen haben, sind die wohl am Ende des Vorschubs der Brechkante entstanden. Von links oben nach rechts unten (Vorderseite der Bogen) ist bei mir eigentlich immer vorhanden. Das ist auf der Rückseite der Bogen insbesondere bei der 478 teilweise deutlich erkennbar. Das sich das durch eine weiße Schattenwolke im Markenbild ersichtlich macht, ist nicht generell. Bestimmte, dann aber gleiche Markenfelder sind auf meinen Bogen betroffen.

Hier mal eine 478 mit erkennbarer Büge:
Bügge über linken Spannseil BF 29-1
Druckzufall im oberen Bogen S von ...POST und schwarzer Punkt über linkem Spannseil



Hier mal eine andere 478 BF 29-1 ohne Druckfehler am S
ZUMINDEST die helle Bügge ist gleich :)



Upps ... nach Philotax ein Anwärter auf Plattenfehler (erster schwarzer Druck), ergo zur Zeit noch Druckzufall! Passend für das Thema.

Grüße Jo.

PS ... Aber bitte Vorsicht. Bin ein interessierter Laie der gerade nach langer Zeit wieder eingestiegen ist. Die Infos habe ich mir aus Literatur über alte Marken sowie Happenweise im Internet zusammen getragen. Ob die und auch meine daraus resultierenden Schlussfolgerungen 100% stimmen (meine Bildbeobachtungen / Vergleiche von Markenbildern bitte selber Meinung bilden), vermag ich nicht zu wissen, da ich wenn danach gefragt, i.d.R. keine zielführende Antwort bekommen habe.

Fragen hierzu und ähnlichem, für einen lebenslang Sammelnden sicher trivial und öffentlich in Beiträgen angefragt vielleicht zum Schmunzeln. Eine Nichtantwort allgemein bei solchen Fragen ist meiner Erfahrung eher der Regelfall. Kein Verweis mit einem Link, sondern eher sowas wie sinngemäß "forsch mal ordentlich" oder "trete doch mal in einen Briefmarken-Sammelverein" ein.
 
Phila-Novize Am: 10.02.2023 10:26:58 Gelesen: 127410# 1713 @  
Zu den beiden oberen Marken und den Druckzufällen noch etwas:

Interessant sind natürlich immer Nachbarmarken.

Obige 478 BF 29-1 als Markenpaar 478 BF 29-30 -1

a. 478 BF29-1 mit Anwärter auf Plattenfehler (z.Zt. für mich Druckzufall) sowie rechts davon BF 30 -1



EDIT - Mist Auflösung/Darstellung ... den Anwärter hatte ich sofort bei erster optischer in Augenscheinnahme per Auge ohne(!) Lesebrille ("makromikroskopische Begutachtung" liest man ab und an ... -;) ) festgestellt. Da muss ich mal einen besseren Scan einstellen.

b. 478 BF29-1 mit Druckzufall am oberen Bogen S sowie rechts davon BF 30-1



Beide BF 30-1 mit Druckzufall rote Fehlstelle oberhalb des linken Spannseils

Ähnliche (auch paarweise) Punkte könnten Dir bei einer Überprüfung der Bogen auffallen und können auf bestimmte BF fixiert werden. Unabhängig von der gleichen schwarzen Wolkenlinien oben im Markenrand. Die linke gebogene Wolke (direkt am Markenrand) hat oben im schwarzen Segment eine weiß sichtbare, aber auch ins Papier leicht eingedrungene, leicht sichelförmige Einkerbung. Wie oben geschrieben, kontrolliere ich das eigentlich immer nochmal mit einer normalen Haushaltslupe. Die Kerbe ist schon "so" erkennbar, ... bei beiden Stücken von Form die Selbe. Intensität unterscheidet sich ein wenig ... Gefühl nach ersten / zweiten anschauen.

Dann sind wir bei der 478 im Markenrand ... Markenrand bei der 478 ... der ist schon eine 478 Besonderheit ... ein Universum ... teilweise geordnet.

wo bei dir z.B. oben, halb links ein kleiner roter Punkt über den zwei EE von SEE noch direkt am Bildrand ist. Dieses Merkmal wirst du vereinzelt auch wo anders finden.

Grüße Jo.

PS - in der Literatur habe ich gelesen, das diese Büggen nur bei Ausgaben bis circa 1960 vorkommen. Die 478 ist ja nun etwas später. Gibt es noch spätere BRD-Nummern, welche dieses Merkmal wegen der "Gummitechnik" aufweisen können?
 
Phila-Novize Am: 10.02.2023 12:21:51 Gelesen: 127403# 1714 @  
Dann doch mal rausgesucht und als Paar ausgeschnitten
478 - BF 29-30 -1 (ohne Druckfehler im Zähler)



Die linke Marke könnte ich wahrscheinlich über die Bügge (weißer Schatten) links im Rot des Markenbildes auf BF 29 zuordnen.

BF 30 mit dem markanten roten Punkt oberhalb des linken Spannseils und eben der schwarzen Wolke oben im Markenrand ist nicht zu verwechseln. Wobei die Wolke wandert.

Anhand der festgestellten Wanderung und Zustand der Marken und des Bogens (der aus dem das hier gezeigte Markenpaar) ohne Fehler im Zähler!) würde ich das hier gezeigte Markenpaar aus einem frühen Bogen 1 verorten. Den Bogen mit dem Druckzufall im oberen Bogen des S von POST nachfolgend. Und als späte Druckausführung das Markenpaar mit dem Plattenfehler "in Spe" auf BF 29

Wobei ich bei dem Anwärter in Spe folgende These habe:
Der vor als Paar gezeigte Druckzufall (Verschmutzung / Späne) im oberen Bogen S von Post auf BF 29-1 ist die Vorstufe des Plattenfehler in Prüfung. Der Druckzufall oBoS (Späne) ist zum Teil ins Bild gewandert und sich da eine zeitlang festgesetzt.

Dann ist ein kleines Teil gewandert, hat sich eine zeitlang an der gezeigten Stelle auf einer entsprechenden Stelle am Druckstock (oder stempel?) festgesetzt und hat eventuell einen Inspektion/Wartung/Säuberung "überlegt". Der im Philotax gezeigte XI - mit dem Strich unter der 100 ist unter BF 15-1 verortet, meiner (ich denke bei Einzelmarke sieht man den gut genug) auf BF 29-1.

Oder es hat bei der Zusammenstellung des Druckbogen, das Bild 2x, aber an unterschiedlicher Stelle gegeben. Keine Ahnung ob das vom technischen Ablauf wie: Reproduktion und Zusammenstellung (eventuell nach Reinigung) des Bogendruckstempels möglich gewesen wäre.

Grüße Jo.
 
Phila-Novize Am: 10.02.2023 15:10:08 Gelesen: 127394# 1715 @  
Mmmh, … 478 und ihr Markenrand
Die oben vorgestellten 3 Markenpaare 478 BF 29-30 -1 stammen aus drei verschiedenen, offensichtlich aber unterschiedlich ausgeführten Bogen.

Allgemein ist am Markenrand der 478 ist ja einiges an größtenteils zufälligen roten Gesprenkel zu finden.

Ein roter Punkt ist mir da besonders ins Auge gefallen. Besonders da dieser mit (für mich) 100% Sicherheit seit Anfang an vorhanden ist.

Mehr von den Stücken mit diesem Punkt im Markenrand auf FDC-Mache, als ohne!
Bei diesen Stücken ist durch die Bank weg, das Papier extra-weiß / glatt und der sonstige Markenrand blank.

Zufällige 478 mit roten Punkt MR liu 1 von 1oo



Detail - Zufällige 478 mit roten Punkt MR liu 1 von 100



Technisch aus meiner philafernen Sicht (stimmt aus Sicht von Phila?) wäre das ein typisches Merkmal für eine Typenunterscheidung. Vergleichbar (persönliche Meinung) mit dem kleinen weißen Punkt neben N bei der Nummer 111, welchen ich hier in dem nachfolgend hingewiesenen Post unter Bund: Plattenfehler (hier „nur“ nach Dr. Dreyer) gepostet habe.
https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=17908&CP=0&F=73

EINSCHUB – 1 – zum Thema 478 und auch 111 als Beispiel hierfür

HIER WÄREN KOMMENTARE UND MEINUNGEN VON WISSENDEN GEFRAGT! In wie weit ihr damit übereinstimmt oder auch nicht. Danke.


EINSCHUB – 2 – nur indirekt zum Thema

NETT & Dankeschön!
Für die Plattenfehler der ersten sechs Marken der BRD nach Dr. Dreyer wurde ein eigens Kapitel / Thema eröffnet. Macht Sinn. Wobei manche dort aufgeführten Dinge zu den Nummern, in meinen Augen mehr als nur Typenunterschiede (wie Punkt an N) oder Druckzufälle sind. Meine persönliche Meinung hierzu, Stand heutiger Beobachtungen.

WEITER 478 – Punkt Markenrand links schräg unter 1 von 100 – klein und sehr fein plus vielleicht kleine Besonderheit
Wohl für viele von Euch kein Unbekannter, wobei für mich selber entdeckt. Schaue erst mal unvoreingenommen, mindestens 2x genau über die Stücke bevor ich da irgendwo nachschlage.
FDC-Mache mit Punkt MR liu 1
Der Punkt ist bei mir auf allen Bögen vorhanden.



Nachfolgend mal meine Verteilungen für Bogen 1 oben

Bogen A – 478 ohne Plattenfehler im Zähler
Bogen B – 478 mit platter erster 0 von 10,00 im Zähler BF 29-1 mit Druckzufall Schmutz im S (fragt sich, wie lange die Macke dort gehalten hat)
Bogen C - mit Plattenfehleranwärter BF 29-1und mit platter erster 0 bei 10,00

Nicht so wichtig, nur interessant, keine der gezeigten Marken BF 29-30 -1 hat diesen roten Punkt im linken Markenrand, links/schräg unter 1 von 100
 
Phila-Novize Am: 10.02.2023 15:38:04 Gelesen: 127390# 1716 @  
Verteilung Punkt MR liu 1 auf BF: Bogen A 478-1 OHNE FEHLER im Zähler
1 – 2 – 3 – 4 – 5 –
6 – 7
10 – 11 – 12 – 13
15 – 19
21 – 23 – 24 – 25
26 – 27 – 28
30 – 32
36
41 – 45
46 – 48

Verteilung Punkt auf BF: Bogen B 478-1 oben platter erster 0 von 10,00 im Zähler mit Druckzufall S
2 – 5
8
11 – 12
17 – 18 – 19
23 – 24
27
35
40
42 – 43 – 44
50

Verteilung Punkt auf BF: Bogen C 478-1 mit oben platter erster 0 von 10,00 im Zähler und Plattenfehler in Spe (Philotax)

2 – 5
8
11 – 12
16 -17
24
36
41-43-45

Damit dieser Beitrag auch optisch "rot" erscheint - 478 - Druckzufall - Weiße Farbe im Bug abgeplatzt roter Punkt IM Bug ohne roten Punkt im MR aus Bogen C BF-7-1

 
Phila-Novize Am: 10.02.2023 16:56:47 Gelesen: 127384# 1717 @  
Die Besonderheit an diesem Punkt ist, welche ich festzustellen meine, dass dieser Punkt bei schwacher Ausführung, mir unrot und eher in Richtung Schwarz erscheint.
Ort ist aber immer haargenau der Selbe!
Und meiner Meinung / Beobachtung nach liegt der genau mittig zwischen Markenbildrand und Zähnung. Sofern die fast immer vorkommenden leichten Verschiebungen der Zähnung heraus mit einbezieht.

...
Der Punkt ist mit Absicht in das Markenbild eingebracht worden.

Wozu genau auch immer.

...
Eine Überlegung ins Rote hinein fabuliert / These:
Die guten ins Töpfchen, ...

Zum einen kann leicht, optisch eine Verschiebung (nach oben und unten) des schwarzen Druck der Beschriftung festgestellt werden.

Die guten / besten Druckvorlagen sind alle mit diesem Punkt ausgestattet und es beginnt der Drucklauf (?) mit den Stücken für die FDC-Mache sowie Erstbestückung der POstämter mit dieser Nummer. Alles funktioniert und passt wie es soll.

Irgendwann verschleißen einzelne Teile (in wieviel einzelne Druck-Rahmen (10 oder 5?) ist ein Schalterbogen aufgeteilt?) bzw. BF, --- die werden immer wieder gesäubert und ggf. punktuell retuschiert. Im Zweifel gehen die dann irgendwann, ab in die Tonne und werden ersetzt. Oder?

Woran liegt unter Umständen ein erhöhter nicht vom Menschen sondern Gebrauch verursachter Verschleiß?
Unter Umständen an der Druckmaschine und einem etwas punktuell ungleichmäßig über den Druckbogen verteilte Stempelkraft / Anpreßdruck des aus vielen Rahmen zusammengesetzten Bogendruckstempel.

Setze ich zum Beispiel bei Retuschen einen weiteren Punkt, dann weis ich bei der nächsten Bearbeitung ... da war ich schon mal drann.
Tausche ich ein solche BF bei großen Verschleiß komplett gegen eines ohne Punkt aus, dann sehe ich bei nächster notwendigen Bearbeitung, das hier an dieser Stelle sogar schon ein Austausch stattgefunden hat.

...
Primärer Sinn wäre es aber, sofern dies damals von der Technik an der Druckmaschine möglich gewesen ist, eventuell auch durch handwerkliche Tricks an der Maschine, dieses im Übermaß nicht erwünschte Phänomen etwas zu korrigieren.

Ich meine das hätte ich mal vor > 35 Jahren bei einer Führung in einer Druckerei (keine Briefmarken, sondern hochwertige Bücher mit SChmuckbildern) so gehört, dass eine solche Korrekturmöglichkeit zumindest im Groben möglich gewesen wäre.

Wie geschrieben, nur mal rein hypotetisch, insbesondere mit den weiteren Korrekturpunkten. Falls ich einen Werkstattmeister (oder für den Druck und Kontrolle Zuständige) habe, der einen generellen Kontrollpunkt anlegt, dann legt der zumindest bei den ersten Retuschen auch einen an. Bzw. gibt die Anweisung dafür.

Sicher sind bei diesem Stück viele der Punkte Markenrand bloss reiner Zufall (drucktechnisch bedingt) oder auch zufällig auf ein paar Stücken öfters sichtbar, aber ein paar andere wohl / vielleicht auch nicht.

Das kann aber gerne jemand anders evaluieren. Ich beschränke mich hier auf Druckzufälle bei diesem Stück ;)
Schaue aber gerne auf Anforderung mal nach bei mir.

Hier noch ein netter 478 - Druckzufall Ein Paar weiße Poller - jeweils ein weißer Punkt in jedem Kopf des Pollers - BF38-2



Grüße Jo.
 
Phila-Novize Am: 10.02.2023 18:04:30 Gelesen: 127376# 1718 @  
Der Vollständigkeit halber mal die Verteilung vor genannten Punkt auf meinem Bogen 2 (interne Bezeichnung zefetzter Radarbalken) im Zähler vorne Platte 6 von 6,00

Mehr als die vier Bögen (3x Nummer 1 - 1x Nummer 2) habe ich nicht von der 478.

8 - 9
11 - 14
18 - 20
21 - 25
26 - 28
40 - 41
45
50

Und ein 478 DZ - schwarzer Punkt etwas abgesetzt unterhalb schwarzer Bugzeichnung in Flucht zwischen CH von DEUTSCHE BF 15-1 (oben C)


Weiterhin viel Spaß

Grüße Jo.
 
Phila-Novize Am: 10.02.2023 19:36:19 Gelesen: 127368# 1719 @  
@ Ben 11 [#1708]

Mal ein Beispiel für einen nicht den Mast berührenden (abgebrochenen) rechten Antennenarm auf BF 35 -1 (oben Bogen A).

Der rechte Antennenarm liegt fast in Waage auf dem Radarbalken darunter auf.

Detail Bruch rechter Antennenarm am Mast - waagerecht auf darunter liegendem Radarbalken abgelegt





Grüße Jo.
 
Phila-Novize Am: 10.02.2023 21:09:12 Gelesen: 127363# 1720 @  
Nummer 161 - DZ waagerechter rechter Fuß R von Reis ohne Blauen Punkt links vom Nacken

161 Detail waagerechter Fuß R von Reis ohne Blauen Punkt links vom Nacken



161 - Gesamte Marke



Sieht auf den ersten Blick sonst hübsch und sauber aus - auf den zweiten Blick dann doch nicht.

a. weißer Doppelpunkt im T von POST



Sonst nirgends gefunden.

b. nach vorne kippendes E von BUNDES



Folge rechter Fuß E liegt unterhalb der Flucht zum benachbarten S

c. Schräge 5 v 75



Weiße Verbindung vom Querstrich rechts an der 7, bis zu dem Punkt wo der obere Querstrich der eigentlich nach unten gehen sollte. Danach in der waagerechten wo Querstrich der 5 sein sollte erst mal nichts. Dann vom restlichen Querstrich geht dann abgeschrägt ein dünner weißer SCHRÄGER Strich zum Anfang oben des Bogens der 5.

Könnte die Verlängerung rechts am Querstrich der 7 das fehlende senkrechte (Teil-) Stück der Ziffer 5 sein und damit das dieses ein Scan vom Abbruch / Entstehung dieser Druckzufälligkeit ist?

d. Schriftzug

- Allgemein

Auch hier ist wie oben bei den 5 blauen Punkkten angemerkt, der Schriftzug auf den ersten Blick optisch recht sauber mit nur wenigen offensichtlichen Retuschen (besonders RN v FERN). An der Fliege und Spitze der Haarsträhne oben links merkt der Interessierte, das dieser Druckstempel dann doch nicht mehr so ganz frisch ist. Trotzdem so erst mal schönes Stück.

- Speziell aber Fuss F von Fernsprecher (nach links) schräg.




angebrochenes F

...
... e. Und dann doch noch zwei blaue Punkte -:) im Bart links



Anmerkung zu den Beiträgen 161 - Der Blaue Punkt

Auch sehen die Marken bis auf die kleinen Merkmale, insbesondere vom Schriftzug, der zwar retuschiert ist, aber sauber aus!

Obwohl die den gefundenen Verwendungsdaten her, recht spät im Druckauftrag hergestellt wurden.

In meiner Brust schlagen zwei Herzen. Handwerker & Techniker. Wäre es nicht auf der Hand liegend, das vor dem letzten zu druckenden "Stapel" des Auftrags für diese Nummer, bei einer letzten Inspektion/Wartung, die letzten Reserven an Ersatz-Druckstempeln aus der Schublade geholt worden sind, um die quasi auch aufzubrauchen.

Im Hauptbetrieb des Druckes, einzelne defekte raus, neue rein und weiter geht der Druck. Retuschieren in Ruhe "nebenbei".

Das ist aber beim absehbar letzten "Start" nicht mehr nötig. Alles was einigermaßen gut ist (besser als das im Druckstock) raus. Braucht ja nichts mehr zu retuschieren.

Quasi keine Verwundeten über lassen, sprich alle Druckstempel bestmöglich aufgebraucht. "Hat gut, aber gerade so gereicht."

Die Meister in der staatlichen Bundes-Druckerei waren doch damals Beamte, wie meine Ausbilder im FMA (erste angeleitete Ausbildung) - oder ?

Der Handwerker freut sich - weniger Arbeit.

Und das nach so einem (letztmaligen) Wechsel eine signifikante Änderung des Markenbildes (zu den davor besonders bei dieser Nummer auch wegen Drucktechnik mit diesen Farben, produzierten ausgelutschten) eines Gros von Marken entsteht, würde das mit dem recht sauberen Schriftbild bei dem Blauen Punkt erklären.

Und dass dann bei solch einem Wechsel auch mal ein signifikanter Blauer Punkt durchrutschen kann, würde ich nicht als ungewöhnlich ansehen.

Für mich ist der oben in Beiträgen vorgestellte Blaue Punkt mehr als ein Druckzufall!

Grüße Jo.
 
Ben 11 Am: 10.02.2023 21:49:04 Gelesen: 127359# 1721 @  
@ Phila-Novize [#1720]

Wäre es nicht auf der Hand liegend, das vor dem letzten zu druckenden "Stapel" des Auftrags für diese Nummer, bei einer letzten Inspektion/Wartung, die letzten Reserven an Ersatz-Druckstempeln aus der Schublade geholt worden sind, um die quasi auch aufzubrauchen.

Im Hauptbetrieb des Druckes, einzelne defekte raus, neue rein und weiter geht der Druck. Retuschieren in Ruhe "nebenbei".


Nein, werter Jo, wäre es leider nicht.

Die "Philipp-Reis-Marke" wurde von der Fa. Bruckmann im Rakeltiefdruck hergestellt.

Hier wurden gravierte Zylinder eingesetzt, ein Tausch von "Stempeln" war nicht möglich. Gedruckt wurde bei dem Verfahren von der Rolle, das heißt, es gab auch keine Papierstapel.

Das Buch "75 Jahre Rollen-Tiefdruck" von Otto Lilien kann ich zum Thema Rollentiefdruck bei Bruckmann München sehr empfehlen.

Das Buch gibt es antiquarisch für wenig Geld zu kaufen.

Viele Grüße
Ben.
 
Phila-Novize Am: 10.02.2023 22:32:40 Gelesen: 127347# 1722 @  
Verständnisfrage Rastertiefdruck vorab:

Alle dicken weißen Macken (Zufälle oder Fehler) sind unbeabsichtigt unbelichtete Bereiche und ein z.B. unerlaubter dicker tiefblauer Punkt ist eine nicht gewollte übermäßige Vertiefung in der Druckvorlage ?

@ Ben 11 [#1721]

Hallo Ben,

deswegen dann gar keine Verschiebungen ?

Platte oder Zylinder - macht das bei meiner Überlegung vor einen relevanten Unterschied?

Gut Zylinder!

Da haben die Vorlagen doch irgendwie augenscheinlich trotzdem ausgebessert und dann weiter verwendet?

Oder einmal kaputt, keine Möglichkeit mehr zur Korrektur?

Auch wenn die Überarbeitung, falls möglich / üblich wohl handwerklich / technisch aufwendiger als bei einer Platte im Hochdruckverfahren ist.

Zur Sicherheit mehrere Zylinder als Reserve, damit während dieser Ausbesserungsarbeiten weiter gedruckt werden konnte ?

Habe mir Maschine angeschaut. Wechsel des Zylinder nur mit "Spezialkran" möglich. Großer Aufwand. Deswegen nur Tausch / Ausbau wenn unbedingt möglich.

Sofern die (am Ende schon mal retuschierte) Ersatzzylinder hatten, würde ein letzter Tausch (falls schon so aufwendig) kurz vor Ende / beim letzten Run doch noch mehr Sinn machen, als bei einzelnen Platten?

Insbesondere da die Marke ansonsten ja teilweise (besonders in der oberen Schrift) bis zum letzten Atemzug des Druckzylinders gefahren wurden.

Das die keine Ersatzzylinder hatten könnte ich kaum glauben. Von der Hand in den Mund?

Das wäre ja wie Vollgas im Nebel.

Lektüre bestellt. Danke für den Hinweis.

Aber ob das, wie bei vielen Phila-Veröffentlichungen die Details für mich klärt?
Gut war ganz kleines Geld.

Daneben stand aber die lange gesuchte Aufstellung der Österreichstempel Lombardei, Venetien usw.

Teurer Abend.

Grüße Jo.
 
Ben 11 Am: 11.02.2023 16:34:49 Gelesen: 127323# 1723 @  
@ Phila-Novize [#1711]

Auffällig ist bei einer Horizontalverschiebung bei meinen Stücken, dass der schwarze Druck bei mir noch nie extrem nach links verschoben war, so dass das linke Fenster deutlich im rot steht ... zumindest vergleichbar deutlich wie eine Verschiebung in das Weiß des Schiffaufbau. Deswegen überschreitet das rechte Spannseil (mit der Flagge) mit seinem linken Ende, bei meinen Stücken zumindest nie den Mast der Antenne, sondern geht maximal dort hinein. Nach oben und unten ist die "normal" akzeptierte Verschiebung (durch Spiel auf der Druckplatte) wohl ebenso begrenzt. Dieses Spiel scheint bei fortlaufenden Druck, für die Höhenlage der Fahne verantwortlich zu sein. Deine erste 478 im Beitrag zeigt (für mich) ein diese Toleranz maximal ausnutzendes Exemplar!

Die Fahne berührt den Radar. Ein Stück wo die Fahne wirklich "im" Radar platziert ist, habe ich noch nicht gesehen. Verschiebung der Höhe: Auch noch kein erstes Fenster gefunden, welche nach oben ins Rot übergehen oder wirklich signifikant tiefer stehen. So das über der ersten schwarzen Linie oberhalb der Fenster die Farbe Weiß zu sehen ist. Die Handwerker werden da wohl einen "Anschlag" mit eingebaut haben, welcher das verhindert. Bzw. dieser ist durch die Druckform automatisch gegeben.


Hallo Jo,

beide Fälle gibt es.

Zwei Bilder beispielhaft, die Verschiebung betrifft jeweils den ganzen Bogen in unterschiedlicher Intensität.

Links FN-2 BF-1 (Ziffer 6 mit Delle) und rechts FN-1 BF-1 (Ziffer 0 der 10 ohne Delle).



Viele Grüße
Ben
 
Ben 11 Am: 11.02.2023 17:00:53 Gelesen: 127316# 1724 @  
@ Phila-Novize [#1713]

[#1713] nach Philotax ein Anwärter auf Plattenfehler (erster schwarzer Druck), ergo zur Zeit noch Druckzufall!

[#1714] Obige 478 BF 29-1 als Markenpaar 478 BF 29-30 -1
a. 478 BF29-1 mit Anwärter auf Plattenfehler (z.Zt. für mich Druckzufall) sowie rechts davon BF 30 -1


Den Punkt über dem Spannseil im BF 29-1 kann ich bestätigen. Aber ob das ein Plattenfehler ist, ist zweifelhaft. Eine Mikroskop-Aufnahme mit 250-facher Vergrößerung und Beleuchtung von der Seite zeigt: der Punkt liegt sehr tief im Papier. zu 3/4 umgeben von einem weißen Rand. Ein Viertel im rechten oberen Bereich ist von roter Farbe bedeckt. Also, die rote Farbe liegt oben!

Wenn aber der Tiefdruck auf den Offsetdruck gebracht wurde, müsste die rote Farbe dann nicht unten sein? Warum hat diese Stelle keine rote Farbe angenommen?

Also wäre die Überlegung: Dieser schwarze Abdruck war schon vor dem Offsetdruck da - und somit kein Plattenfehler durch den Druck.



Viele Grüße und einen schönen Sonntag.
Ben.
 
Phila-Novize Am: 11.02.2023 21:25:22 Gelesen: 127300# 1725 @  
@ Ben 11 [#1724]

Danke für die Rückmeldung und Fotos Ben.

@ Ben 11 [#1723]

GLÜCKWUNSCH!

Ja, so etwas meinte ich!

Schöne Bilder!

Das nenne ich dann tatsächlich mal Abart Fahne hoch und Fahne tief! Nicht wie der restliche PillePalle der angeboten wird.

Besonders die Variante Fahne im Radarbalken gefällt mir sehr gut.

Klar gab es so etwas, aber dieses in den Handel gekommen ist, war wohl eher nicht so vorhergesehen / keine Absicht.

Denke das ist schon seltener!

Dass dieses sich über einen ganzen Bogen zieht (gleichmäßig alle 4 Felder des Bogen?) liegt nach dem Bild aus dem Nachbarforum auf der Hand. Entweder alles (mehr oder minder gleichmäßig) oder eben nicht. Wird der Bogen falsch eingezogen (glaube nicht das die Bogendruckplatte sich gesamt im der Druckpresse verschoben hat), ist eben alles irgendwie falsch.

Ansonsten sollten die Toleranzen / automatischen Grenzen für die Endkontrolle wie oben beschrieben, festgelegt worden sein. Würde für mich Sinn machen. Passt, wackelt und hat Luft.

Zum schwarzen Punkt über Spannseil

Deiner ist ja ein ganz Extremer!

Deiner scheint tatsächlich von unten zu kommen. Sieht ja wie Sprengung aus. Vergleichbar dem gezeigten roten Bugpunkt von mir oben.

Auch wenn die Lage im Bild die Selbe ist, meiner ist anders! Deutlich auf dem Rot! Keine Beschädigung der Hintergrundfarbe Rot. Weiß schon mal gar nicht.
Nein, unabhängig zu deinen Überlegungen gehe ich bei meinem Punkt auch nicht von einem Plattenfehler aus.

Interessanterer Kandidat ist da die BF 30-1 schwarze Wolke im Markenrand mit zwei roten Punkten links im Markenbild, welche ja bei mir auf 3 verschiedenen Bogen 1 vorliegt.

Liegt diese Ausführung von BF 30-1 dir auch vor?

UND, da Du ja aus dieser technischen Ecke zu kommen scheinst, wie erklären sich / entstehen solche Punkte / gleichartige Placken rot in rot? Kann doch eigentlich nur an der Platte / Druckvorlage liegen?

Das wäre interessantes Wissen für mich.

Da gibt es bei mir noch 2 andersartige Ausführungen an anderer BF.

Aber sag doch mal an, wie viele Bogen hast Du denn von dieser Nummer?

Das obligatorische Bild mit zwischenzeitlich gefundenen Druckzufall Fenster ein wenig ins Rot / Tatzenkreuz Hammerkopf mit Spitze rechts



Weiterhin Kreuz rechter Arm winklig und wuchtig, mit abgeschlagenen Tatzen sowie kurzen, winkligen Fuß.

UND sternförmiger weißer Punkt unten über D von BUNDES

Frage zu diesem Punkt: Ist das Weiß, welches ich bei diesem Punkt sehe, Farbe oder Papier?

Wie ist der entstanden?

Bin zwar handwerklich / technisch ein klein wenig angehaucht, aber hatte bis dato mit so etwas, so gut wie gar nichts praktisch/theoretisch zu tun.

Grüße Jo.
 
Phila-Novize Am: 11.02.2023 22:50:43 Gelesen: 127295# 1726 @  
Ein klein wenig ermutigt, durch Antwort mit Bildern und bevor ich mit den ernsten Stücken der frühen BRD weitermache, eine unsortierte Seite herausgeholt und hier noch etwas 1952 mit Druckzufall

154 - Druckzufall - roter Punkt im rechten Berg & 2 rote Punkte in Gürtelschnalle sowie hoher Gaube Nummer 4 (alle in Flucht/Waage)



Schaut euch mal das Gesicht der Frau mit Ukulele an, etwas angespannt.

Als Vergleichsstück 154 - Druckzufall - fehlendes Karo links Frau mit (großer) Ukulele und niedriger Gaube 4 (Gauben versetzt zur Flucht):



Hier lächelt die linke Frau und hat einen weißen Punkt in einem der Karos der Bluse.

Zufällige weiße Punkte in einem der Karos öfters gefunden.

Gesichtsausdruck ändert sich auch bei der Frau in Bildmitte, durch leichte Druckzufälle am linken Auge und Mund.

Ukulele, da nur 4 Saiten. Gibt da nicht viel Auswahl.

Grüße Jo
 
Phila-Novize Am: 11.02.2023 23:11:05 Gelesen: 127294# 1727 @  
Dann noch die zweite, neben der niedrigen Gaube eben herausgeholte 154, mit Druckzufall Böses Gesicht mit Bruch der waagerechten Linien Rock der mittleren Frau unter Gürtelschnalle.



Zumindest skeptisch / verkniffen schaut die linke Frau. Oder?

Die Ursache hierfür ist ein netter Druckzufall. Gibt es noch in graduell abweichenden Varianten.

Grüße Jo.

Es war einmal eine nette ** und ꙨꙨ Bund-Sammlung. Hauptsächlich Einzelmarken, wenig Belege. Die lag ungelogen > 35 Jahre still. Da bin ich auf die absurde Idee gekommen, entspann dich mal von den ganz alten deutschen Kram den ich inventarisiere und sortier mal alle Plattenfehler sowie groben Druckzufälligkeiten bei deiner Kindersammlung BRD aus.

Damit die wirklich hübsch wird. Das wird ja halb so wild sein.

Meine Bund ** bekomme ich vielleicht so wieder hin. Aber in Bund ꙨꙨ (bedeutet für mich echter voller und guter Abschlag) habe ich Zweifel. Fehlen wohl 35 Jahre.
 
Phila-Novize Am: 12.02.2023 22:11:55 Gelesen: 127263# 1728 @  
Je mehr ich mich mit diesem Thema beschäftige, umso mehr Respekt zolle ich der handwerklich technischen Leistung / Können der Stecher dieser Marken.

Auch was die Retuschen betrifft.

Sind eigentlich auch die Stecher dieser Vorlagen namentlich bekannt?
Oder auch wieviel verschiedene Vorlagen vom eigentlichen Markenbild (ohne Schrift und Wertziffern) es für Nummer 111 und 112 gab?

Nach entsprechendem Fund bei 111 habe ich mal bei der 112 gezielt nach der augenscheinlichen Sollbruchstelle gesucht.

Schwach, aber immerhin ein entsprechendes Pedant 112 gefunden.

112 (3) – Druckzufall - Bruch / Verschiebung der linken oberen Linie rechter Sparren First 5 (vor linken Arbeiter),



Detail 112 (3) Bruch Sparrenlinie



Zusammen wohl besonders mit:

Detail 112 (3) Schriftzug mit Jahreszahl unten



Neben vielen anderen halte ich besonders die tiefer als sonst (unterhalb Flucht der Nachbarziffer) liegende Ziffer 4 mit unten abgeschrägter Sohle und strichartigen Zwischenraum – der quadratische Punkt daneben ist meiner Ansicht nach vom Abschlag. Der weiße Punkt neben dem U könnte auch erwähnenswert sein.

Grüße Jo.
 
Phila-Novize Am: 12.02.2023 22:29:38 Gelesen: 127261# 1729 @  
Dann noch den Tippgeber für den vor gezeigten Druckzufall 112

111 (2b 2) – Druckzufall – Bruch / Verschiebung der linken oberen Linie rechter Sparren First 5 (vor linken Arbeiter), mit dicken grünen Punkt direkt , etwas rechts schräg darunter



Detail 111 ( 2b 2) Bruch Sparrenlinie First 5 mit dicken grünen Punkt schräg rechts daneben



Detail 111 (2b 2) weißer Punkt Mitte Unterarm rechter Arbeiter



Detail 111 (2b 2) linke untere Ecke des Balkens über S von DEUTSCHE nicht winklig weiß sondern grün



Die Vorstufe - an einer Seite abgeknickt, liegt 2 x vor.

Der deutlich angespannte Muskel (Wölbung) im Unterarm unterhalb der Faust des rechten Arbeiters, anstatt einer recht glatten Linie kommt zwar nicht bei allen 111 so vor, aber bei der einen oder anderen 111 schon. Diese haben dann auch ein sehr ähnliches zweites E in DEUTSCHE.

Grüße Jo.
 
Phila-Novize Am: 13.02.2023 12:08:27 Gelesen: 127234# 1730 @  
Die Freunde für Dinge ohne Abgabe von Bund bis 1960, werden an dieser Variante der 111 wohl nicht vorbeikommen:

111 – mit Druckzufall grüner Strich rechts oben U von DEUTSCHLAND

Zu Unrecht (? / !) vom Michel verschmäht – Von Dr. Dreyer zu Recht (? / !) beachtet.


Da weitere Druckzufälligkeiten der beiden im obigen Punkt vergleichbaren 111 U-Strich gezeigt werden, ist das hier wohl das richtige Thema, obwohl ich eine meiner 111 U-Strich schon hier unter anderer Rubrik Plattenfehler-Bund-nach Dr. Dreyer hier im Forum zugeordnet / gezeigt habe.

Allgemein zu den beiden hier vorgestellten 111 U-Strich

Auf beiden Stücken sind Retuschen / Ausbesserungen so gut wie nicht vorhanden.
Der Druck ist vergleichbar bei beiden Stücken sehr klar und sauber. Auch wenn 111 (2-8) eher etwas mehr an Farbe abbekommen hat als 111 (2-4). Bei beiden ist das Punkteraster über das gesamte Bild deutlich und ohne große Fehlstellen/Retuschen in der grünen Rasterung / Ausfälle => Z.B. gerasterte Fläche zwischen den zwei Arbeitern gleichmäßig.

Meine Folgerung, als interessierter Novize:

Beide Stücke sind wohl eher in eine frühe Druckphase dieser Nummer einzuordnen.

Vorab meine zwei U-Strich als Überblick

111 U-Strich (2-4)



111 U-Strich (2-8)



Anmerkung:

Der in Klammern gesetzte Ausdruck ist meine interne Zuordnung.

Detailbetrachtungen der Druckzufälle 111 (2-4) und (2-8) folgen.
 

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