Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Philatelie in der Presse
Das Thema hat 812 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2 3 4   5   6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 25 33 oder alle Beiträge zeigen
 
Richard Am: 04.05.2008 22:35:10 Gelesen: 1414079# 88 @  
Briefmarkenmesse Essen ist die älteste der Welt

Die Welt (03.05.08) - Der hohe Anteil ausländischer Aussteller ist über die Jahre zum Markenzeichen des Essener Branchentreffs geworden, der seit 1976 besteht und damit die älteste Fachmesse dieser Art auf der Welt ist. An der 18. Internationalen Briefmarken-Messe vom 8. bis 10. Mai 2008 nehmen rund 150 Fachhändler, Auktionshäuser, Zubehörhersteller, Verlage und Postverwaltungen teil. Knapp ein Drittel der Aussteller kommt aus dem Ausland.

Größter Aussteller, mit einer Fläche von 420 Quadratmetern, ist die Deutsche Post AG, die am Eröffnungstag drei neue Sondermarken abgibt. Zwei dieser Marken hat der amerikanische Pop-Art-Künstler James Rizzi entworfen, der am 8. Mai um 13.30 Uhr eine Signierstunde auf dem Messestand der Deutschen Post geben wird. Ganz im Zeichen der Fußball-Europameisterschaft in der Schweiz und in Österreich stehen die Messe-Ganzsache mit der gleichnamigen Markenneuheit vom 13. März im Wertstempel und ein dazu passender Sonderstempel. Gegen 12 Uhr werden ebenfalls am 8. Mai Steffi Jones, die Präsidentin des Organisationskomitees für die Frauen-Fußballweltmeisterschaft 2011 in Deutschland, und die Entwerferin Andrea Voß-Acker zur einer gemeinsamen Autogrammstunde bei der Deutschen Post erwartet. Die anderen vier Sonderstempel thematisieren "Herzliche Grüße" (passend zur Europa-Marke vom 8. Mai), den 50. Geburtstag der Jungen Briefmarkenfreunde in NRW, die dritte Auflage der Europäischen Meisterschaft für Thematische Philatelie und die IBRA 2009 in Essen, zu der es täglich Präsentationen in der Philatelistischen Drehscheibe gibt.

Bereits zum dritten Mal findet die Europäische Meisterschaft für Thematische Philatelie in Essen statt. 47 Sammler aus 16 Nationen kämpfen um den Grand Prix ECTP. Auf 50 Rahmen zeigen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Niederlande e.V. ein breites Spektrum der Niederlande-Philatelie. Aus Anlass des 60. Jahrestages der Währungsreform wurde eine Sonderschau gestaltet. Fester Bestandteil des Angebotes ist wieder die Philatelistische Drehscheibe mit Diskussionsrunden und Vorträgen. Im Zentrum Philatelie geben neben Prüfern auch öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige kostenlos Auskünfte. 18 Arbeits- und Forschungsgemeinschaften sind mit einem Info-Stand dabei.

8. bis 10. Mai, Messe Essen, Messehalle 1 A, Messehaus Süd, täglich von 10 bis 18 Uhr (Samstag bis 17 Uhr), Tageskarte 7,50 Euro.

Internet: http://www.briefmarkenmesse-essen.de

(Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article1960940/Briefmarkenmesse_Essen_ist_die_lteste_der_Welt.html)
 
Richard Am: 09.05.2008 23:29:20 Gelesen: 1414060# 89 @  
Gezähnte Sammlerträume

Von Daniel Freudenreich

WAZ, Der Westen (07.05.08) - Konkurrenz durch Ebay und Nachwuchsmangel: Für Briefmarkenhändler wird das Geschäft immer härter. Gute Erlöse erzielen fast nur noch Spitzenmarken, wie sie ab heute auf der Messe in Essen zu sehen sind

Königin Victorias Konterfei hebt sich klar vom blauen Hintergrund der Briefmarke ab. Die Monarchin lächelt, blickt erhaben - doch ein Hingucker ist der betagte Schnipsel trotz aller Liebe zum britischen Blaublüter nicht. "Die Legende stimmt aber", sagt Arnim Hölzer, Präsident des Bundesverbands des Deutschen Briefmarkenhandels (APHV) dem blassen Motiv zum Trotz. Deshalb gilt die Blaue Mauritius als bekannteste Briefmarke der Welt.

Postal gewordene - und teils ziemlich teure - Sammlerträume können Philatelisten auf der Essener Briefmarkenmesse ab heute bewundern. Dabei dürfte es sich eher um ältere Semester handeln, denn: "Es ist schwierig, Nachwuchs zu bekommen", sagt Dieter Hartig, Präsident des Bunds Deutscher Philatelisten.

Zwischen 2,5 und 3,5 Millionen Menschen sammeln in Deutschland farbige Postwerte, Tendenz sinkend. "Die Sammlerjahrgänge sterben weg", sagt Hölzer und rechnet mit weiter sinkenden Preisen für gezähnte Massenware.

450 bis 500 Millionen Euro Umsatz, so schätzen Branchenkenner, haben die Briefmarkenhändler in Deutschland 2007 erzielt. Konkurrenz bekommen sie zusehends über das Online-Aktionshaus Ebay. Doch nicht nur der Fachhandel ist für Hölzer Leidtragender der zunehmenden "Drei, zwei, eins... meins"-Mentalität, sondern auch der Käufer. Es gebe genug Sammler, die auf Fälschungen hereinfielen, der Schaden gehe jährlich in die Millionen, sagt Hölzer.

Dabei würden nicht mehr die Spitzenstücke kopiert, sondern Briefmarken im Wert bis 100 Euro. "Solche Stücke lassen die Käufer selten durch Experten überprüfen", sagt Hölzer und macht Kostengründe verantwortlich. Denn ein Briefmarkenprüfer - in Deutschland gibt es rund 50 - verlangt bis zu vier Prozent des Preises, der im Michel-Katalog steht.

Dieses Nachschlagewerk ist die Grundlage für jeden Philatelisten. Manch Anfänger mag hier die Preise seiner Briefmarken zusammenrechnen und sich über einen vermeintlichen Schatz freuen. Weit gefehlt. Die Preise im Michel-Katalog sind lediglich Richtwerte. "Für normale Marken bekommt man 20 bis 30 Prozent des Katalogpreises", sagt Hartig: "Briefmarken sind eben keine Geldanlagen."

Arnim Hölzer sieht das differenzierter. Es bedürfe viel Fachwissens, um die richtigen Marken zu erwerben. Begehrt seien besondere Postwerte aus dem Dritten Reich und der Weimarer Zeit.

Die Spitzenexemplare finden vor allem bei Versteigerungen einen neuen Besitzer. Etwa 100 Millionen Euro Umsatz haben die rund 100 Auktionshäuser in Deutschland nach Angaben des Bundesverbands Deutscher Briefmarkenversteigerer 2007 erzielt. "Die meisten Marken erzielen zwischen 5000 und 20 000 Euro", sagt Harald Rauhut, Inhaber eines Auktionshauses in Mülheim. Teurere Marken seien schwer zu verkaufen, da der Käuferkreis sehr klein sei.

Es sei denn, es handelt sich um extrem seltene Stücke wie die Blaue Mauritius oder die deutsche Briefmarke mit Audrey Hepburn. 2005 erzielte sie bei einer Auktion 135 000 Euro. "Bei einer Briefmarke bezahlt man für ihr Aussehen und ihre Geschichte", sagt Hartig. Bei der Hepburn-Marke und der Blauen Mauritius stimmen sie (siehe Kasten).

Die Briefmarkenmesse auf dem Messegelände Essen geht vom 8.-10.Mai. Do und Fr.: 10-18 Uhr, Sa.: 10-17 Uhr.

(Quelle: http://www.derwesten.de/nachrichten/wirtschaft-und-finanzen/2008/5/7/news-44440993/detail.html)
 
Richard Am: 10.05.2008 23:39:19 Gelesen: 1414041# 90 @  
Christopher Lee: Perforierte Performance

Vanityfair (07.05.08) - Die Royals waren jahrzehntelang die einzigen lebenden Einzelpersonen auf Briefmarken. Bis Graf Dracula kam.

Am 10. Juni fällt mit der oben zu sehenden Briefmarke eine der letzten Bastionen des britischen Königshauses. Dann erscheint mit Christopher Lee erstmals seit 1924 eine lebende Person auf den britischen Marken, die nicht zur königliche Familie gehört.

Anlässlich des 50. Jubiläums der Hammer Horrorfilme wird es insgesamt sechs verschiedene Filmplakatmotive geben, darunter "Dracula", "Frankensteins Fluch" und "Die Mumie". Der 85-jährige Schauspieler wird zusammen mit seinen Kolleginnen, das ist einerseits Bond-Girl Shirley Eaton (71) und andererseits Dora Bryan (84), auf den Sondermarken zu sehen sein.

Bislang war dies aufgrund einer Richtlinie der Royal Mail nur erlaubt, wenn es sich um eine größere Gruppe gehandelt hat, wie zum Beispiel das nationale Cricket-Team. In einem Statement der Post hieß es, bei den abgebildeten Personen würde es sich um fiktionale Charaktere handeln und nicht um Individuen. Queen Elizabeth II. genehmigte denn auch offiziell die neue Briefmarkenserie.

Klicken Sie sich durch die Motive in der VANITY FAIR ONLINE-Bildergalerie:

http://www.vanityfair.de/gallery/hammer_horror/48148/G/1.html

(Quelle: http://www.vanityfair.de/gallery/hammer_horror/48148/G/1.html)
 
Richard Am: 11.05.2008 21:43:59 Gelesen: 1414029# 91 @  
Andi Herzog kickt auf Sonderbriefmarke

Vienna Online / post.at (05.05.08) - Ab heute, Montag, ist die teuerste und größte österreichische Sonderbriefmarke, die je von der Post AG aufgelegt wurde, erhältlich.

Darauf verewigt ist der entscheidende Treffer von Andreas Herzog im WM-Qualifikationsspiel Österreich gegen Spanien am 6. September 1997. Das besondere daran: Erstmals wurde ein Kurzfilm in Form eines "Wackelbildes" auf einer Briefmarke wiedergegeben.

Möglich machte das die vor allem im Hochsicherheits- und Dokumentendruck eingesetzte Lentikulartechnik. Bei der Produktion der Marke wurden 48 übereinanderliegende, zu drei bewegten Bildern zusammengefasst. Mit einer Dauer von etwa drei Sekunden werden der Torschuss Herzogs und das Einschlagen der "Granate" aus zwei unterschiedlichen Perspektiven dargestellt.

Die Marke ist mit sieben mal fünf Zentimetern Maße die größte Marke, die je von der Post aufgelegt wurde. "Nur so ließ sich eine hochwertige Bildqualität erzielen. Die wirkliche Herausforderung bestand aber in der Produktion der selbstklebenden, aus Polyethylen gefertigten Briefmarke", sagte Erich Haas, Leiter der Philatelie. Mit einem Nennwert von 5,45 Euro zählt die Sondermarke in einer Auflage von 350.000 Stück zu den teuersten aller Zeiten.

"Mich macht das schon stolz, dass ich der Aufhänger dieser Marke bin", sagte Andreas Herzog bei der Präsentation am Montag in Wien. "Wenn man die drauf pickt, kommt die Post bestimmt nicht an", scherzte Edi Finger Jr. bei der Veranstaltung.

(Quelle: http://www.vienna.at/magazin/sport/specials/euro2008/artikel/andi-herzog-kickt-auf-sonderbriefmarke/cn/news-20080505-12444178)
 


Jürgen Witkowski Am: 11.05.2008 22:17:49 Gelesen: 1414024# 92 @  
@ Richard [#91]

In der letzten Woche erhielt ich die Marke von unserem Forumsmitglied Sammlermax. Auch an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank dafür.

Im Original sieht der ziemlich dicke Kunststoffaufkleber ahnlich aus, wie die Wackelbilder, die ich noch aus meiner Kindheit kenne. Mit etwas Übung bekommt man den Ball auch in das schwedische Tor.

Wie die Marke (oder der Beleg) allerdings nach einer postalischen Verwendung mit Abstempelung und Durchlauf durch eine automatische Sortiermaschine aussieht, möchte ich lieber nicht wissen. Aber dazu ist sie wahrscheinlich auch nicht gedacht.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
duphil Am: 11.05.2008 22:23:37 Gelesen: 1414023# 93 @  
@ Richard [#91]

Das ist mal was Besonderes, wenn auch ziemlich teuer.

Ich bin mal gespannt, was es für Ausgaben zur Frauen-WM in Deutschland von unserer Post gibt.

Mit freundlichen Gruß

Peter
 
chrisskywalker Am: 11.05.2008 23:00:14 Gelesen: 1414016# 94 @  
@ Concordia CA [#92]

Hallo Concordia CA,

ich habe diese in Österrreich "Lentikularmarke" genannte Marke als echt gelaufenen Beleg erhalten. Abgestempelt am 5. Mai 2008 in 1010 Wien.

Ein perfekter Beleg, nicht durch die Maschine gegangen aber hoffnungslos überfrankiert - leider.

Gruss

Holger
(der aus Belgien)


 
Richard Am: 12.05.2008 21:51:13 Gelesen: 1413999# 95 @  
Sonderbriefmarke zum 125. Geburtstag von Joachim Ringelnatz - Präsentation im Cuxhavener Ringelnatz-Museum

Stadt Cuxhaven (07.05.08) - Am 07. August dieses Jahres steht der 125. Geburtstag des Dichters Joachim Ringelnatz an. Das Bundesministerium der Finanzen gibt aus diesem Anlass eine Sonderbriefmarke heraus. Die Präsentation dieser Marke findet am 07. August im Cuxhavener Ringelnatz-Museum statt. Für die Gestaltung dieser Marke hatte das Bundesfinanzministerium einen Wettbewerb ausgeschrieben. Die Entscheidung fiel auf den Entwurf des Grafikers Prof. Victor Malsy aus Willich, der zusammen mit Gülsah Edig und Thomas Meyer Marke und Zehnerbogenrand gestaltet hat.

Die Auswahl Cuxhavens als Ort für die öffentliche Vorstellung dieser Marke kommt nicht von ungefähr: Cuxhaven hat eine besondere Verbindung mit Joachim Ringelnatz.

Während des Ersten Weltkrieges leistete der 1883 im sächsischen Wurzen geborene Hans Bötticher, alias Joachim Ringelnatz, bei der Marine in Cuxhaven seinen Militärdienst und erfand hier auch seinen Künstlernamen „Ringelnatz“. Diesen Namen führte er ab 1919.

Des Weiteren ist Cuxhaven Sitz der Joachim-Ringelnatz-Stiftung. Diese Stiftung engagiert sich für den Erhalt und die Pflege des Künstlernachlasses von Joachim Ringelnatz. Sie hat auch die Trägerschaft für das Ringelnatz-Museum übernommen. In diesem Museum wird das dichterische und malerische Werk von Joachim Ringelnatz dokumentiert. Das Museum genießt sowohl in der Fachwelt als auch bei Besuchern hohe Anerkennung.

Letztendlich zeigt sich die besondere Beziehung Cuxhavens zu dem Dichter und Maler Joachim Ringelnatz auch darin, dass die Stadt alle zwei Jahre den „Joachim-Ringelnatz-Preis“ für Lyrik“ vergibt. Der Joachim-Ringelnatz-Preis ist einer der höchst dotierten Literaturpreise im deutschen Sprachraum. Peter Rühmkorf, Robert Gernhardt und Wolf Biermann sind Träger dieses Preises.

Für Cuxhaven bedeutet die Präsentation der Ringelnatz-Sonderbriefmarke im Joachim Ringelnatz-Museum eine besondere Auszeichnung für das Engagement um die Pflege des künstlerischen Nachlasses von Joachim Ringelnatz, da sind sich Erika Fischer, die Vorsitzende der Ringelnatzstiftung, sowie Cuxhavens Oberbürgermeister Arno Stabbert einig.

---

Mit Spannung und Vorfreude erwarten Erika Fischer, die Vorsitzende der Ringelnatzstiftung Cuxhaven, und Oberbürgermeister Arno Stabbert die Präsentation der Sonderbriefmarke zum 125. Geburtstag des Dichters Joachim Ringelnatz!
 


Richard Am: 13.05.2008 22:02:09 Gelesen: 1413986# 96 @  
Nochmals Briefmarken einstampfen? - Das offizielle Liechtenstein gegen Boykott der Olympischen Spiele in China

Von Günther Meier

St. Galler Tagblatt, Vaduz (06.05.08) - Das Fürstentum Liechtenstein möchte an den Olympischen Spielen in Peking teilnehmen. Anders als vor den Olympischen Spielen in Moskau wird ein Aufruf zum Boykott wohl kein Gehör finden.

«Ich fordere das Liechtensteinische Olympische Komitee und Sportminister Klaus Tschütscher auf, dass Liechtenstein auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2008 in China verzichtet», forderte Helmut Hasler in einem Leserbrief in den liechtensteinischen Zeitungen. Nicht ganz so weit möchte der Verein «Tibet-Unterstützung Liechtenstein» gehen, der in einer öffentlichen Stellungnahme Regierung, Landtag und Olympisches Komitee ersuchte, bei der chinesischen Regierung Protest einzulegen wegen der Menschenrechtsverletzungen in Tibet. Die Aufforderungen dürften diesmal, im Unterschied zum Boykott der Olympischen Spiele in Moskau 1980, kein Gehör bei den offiziellen Stellen finden.
1980: Briefmarken vernichtet

Aussenministerin Rita Kieber-Beck erteilte im Parlament einem Alleingang Liechtensteins eine Absage und erinnerte die Abgeordneten an die Praxis der Regierung, sich in solchen Angelegenheiten international getragenen Initiativen anzuschliessen.

Als 1980 die Sowjetunion in Afghanistan einmarschierte, wollte Liechtenstein noch ein eigenständiges Zeichen des Protestes setzen, verzichtete auf eine Teilnahme an der Olympiade in Moskau und vernichtete die bereits gedruckten Olympia-Briefmarken. Auch zu den Olympischen Spielen in Peking sollen zwei Sonderserien an Briefmarken erscheinen. Ausserdem hat Liechtenstein schon im Jahre 2005 zusammen mit China zwei Gemeinschaftsbriefmarken mit Blumenbildern herausgegeben.

Trotz dieser Briefmarken-Freundschaft verwahrte sich Xiaosi Li, der chinesische Generalkonsul mit Sitz in der Schweiz, gegen die Einmischung Liechtensteins in die inneren Angelegenheiten Chinas. Ausgangspunkt für das Schreiben des Konsuls an alle Abgeordneten des Landtags war eine Tibet-Resolution, die das Parlament am 25. April 2007 gutgeheissen hatte. Der chinesische Generalkonsul betonte, China werde nie vergessen, dass Liechtenstein zu den ersten Ländern gehört habe, die diplomatische Beziehungen mit der Volksrepublik aufgenommen hätten. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass sich Liechtenstein ebenfalls nicht freue, wenn ein fremder Staat Druck auf das Fürstentum ausübe. Die Chinesen hatten auch registriert, dass der Dalai Lama dem Fürstentum Liechtenstein 1991 im Zusammenhang mit der Eröffnung einer Tibet-Ausstellung im Landesmuseum einen Besuch abgestattet hatte.

Kein Aufsehen erregen

Im Moment deutet alles darauf hin, dass Liechtenstein gegenüber China kein Aufsehen erregen will, sondern sich auf das Mittragen der EU-Erklärung zur Tibet-Angelegenheit beruft. Rita Kieber-Beck verwahrte sich in einer Erklärung gegen Vorwürfe des Leisetretens, nachdem der Landtagsabgeordnete Henrik Caduff kritisiert hatte, wer jetzt schweige, mache sich zum Komplizen.

(Quelle: http://www.tagblatt.ch/index.php?artikelxml=1507026&ressort=tagblattheute/ostschweiz&jahr=2008&ressortcode=tb-os&ms=)
 
Richard Am: 15.05.2008 10:40:16 Gelesen: 1413968# 97 @  
The Voice: Frank Sinatra erhält seine eigene Briefmarke

Die Welt (14.05.08) - Er sah schon immer aus wie geleckt, aber jetzt kann ihn auch wirklich jeder lecken. Wer früher Frank Sinatra sehen wollte, musste ziemlich viel Geld bezahlen. Ab sofort reichen dafür 42 Cent, denn eine Briefmarke in Amerika trägt nun sein Konterfei. Strahlend, mit seinem Markenzeichen, dem Hut.

Vor zehn Jahren ist er gestorben - Frank Sinatra. Ab sofort zeigt eine Briefmarke nun den ewig jungen Mitbegründers des legendären Rat Packs und Sänger von Evergreens, wie "New York, New York" oder "Something Stupid". Vorerst wird sie nur in drei Prten angeboten: New York, Las Vegas und Hoboken, New Jersey, wo Sinatra 1915 geboren wurde.

New York und Las Vegas wurden ausgewählt, weil es zwei seiner Lieblingsstädte waren. In Las Vegas ist er oft aufgetreten, New York widmete er seinen berühmtesten Song.

Bei der Vorstellung der Briefmarke in Manhattan war auch sein Sohn Frank Sinatra Junior anwesend: "Wir hörten, dass die Post jährlich 50.000 Vorschläge für neue Briefmarken bekommt, von denen nur 20 ausgewählt werden - wenn das kein Aushängeschild für den Amerikanischen Traum ist, weiß ich nicht was sonst."

Sinatra ist noch immer eine der bekanntesten und größten Gestalten der Popgeschichte. Vor allem sein musikalisches Vermächtnis ist unvergessen; junge Sänger wie Michael Bublé, Robbie Williams und in Deutschland auch Roger Cicero haben mit seinem Material gearbeitet.

Im Oktober 1944 löste Sinatra nach einer Konzertserie in New York die sogenannten Columbus Day Riots aus – die erste Massenekstase der Popgeschichte. Die US-Musikindustrie ehrte ihn mit zwei Dutzend Grammys, die Filmindustrie mit drei Oscars, er ist mit drei Sternen auf dem „Hollywood Walk of Fame“ verewigt. Von 1973 bis 1995 unternahm er ein halbes Dutzend Welttourneen.

„Seine Stimme berührt Menschen wie wie die keines anderen Popsängers (es vermag)“, sagt Charles Pignone, der bis 1995 zehn Jahre Sinatras Tourmanager war und Produzent des zum Todestag erscheinenden Albums „Nothing But The Best“ ist. „Selbst heute noch klingen Aufnahmen, die er vor 50 Jahren machte, frisch und neu. Er ist der einzige Künstler, der acht oder neun Jahrzehnte in den US-Billboard-Charts vertreten gewesen ist. Das ist Zeugnis dafür, dass Frank Sinatra trotz aller Veränderungen in der Welt bis heute relevant ist.“

(Quelle: http://www.welt.de/vermischtes/article1992345/Frank_Sinatra_erhaelt_seine_eigene_Briefmarke.html)
 


Richard Am: 18.05.2008 14:15:12 Gelesen: 1413943# 98 @  
Österreichische Staatsdruckerei: "Hier geht alles streng nach Protokoll"

Von Johanna Ruzicka

Der Standard, Wien (16.05.08) - In der Österreichischen Staatsdruckerei werden seit 200 Jahren Brief­marken und Pässe ge­fertigt. Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen und mit viel Hightech

Der Blick durch das verglaste Innenfenster gibt fürs Erste nicht allzu viel her: ein Fabriksraum mit Menschen, Maschinen, Förderbändern und vielen PCs. Betreten darf man als Außenstehender diesen Bereich nicht: Es ist ein Hochsicherheitsraum. Hier werden die österreichischen Pässe "personalisiert". Das heißt, die kleinen roten Bücher werden mit den individuellen Merkmalen ausgestattet, die ein Dokument zu einem persönlichen Ausweis machen: Daten, Foto, künftig auch Fingerabdruck.

Streng nach Protokoll

Wir befinden uns in der Österreichischen Staatsdruckerei (OeSD) im Industriegebiet des 23. Wiener Gemeindebezirks. Eine Art Fort Knox für Dokumente wie Pässe, Personalausweise und Führerscheine. Aber auch für kleine Papierstücke mit Geld- und Sammlerwert: Briefmarken. Der Hochsicherheitsraum ist das Herzstück der Fabrik. Gerade einmal 30 Personen aus dem 180 Menschen umfassenden Mitarbeiterstab der Druckerei dürfen dort hinein. Und zwar über eine sogenannte "Vereinzelungsschleuse" – soll heißen, dass Befugten nur einzeln über eine doppelte Zutrittskontrolle eintreten. Nicht einmal Thomas Zach, Generaldirektor-Stellvertreter der OeSD darf da rein: "Ich muss schauen, dass das Unternehmen läuft. Die Überprüfung der Passherstellung ist Sache des direkten Vorgesetzten", erklärt er. Hinein dürfen auch Mitarbeiter des Bundesministeriums für Inneres, die immer wieder einmal und unangekündigt in dem 2000 privatisierten Unternehmen auftauchen, um Herstellung und Sicherheit überprüfen. "Streng nach Protokoll" gehe hier alles zu, sagt Zach. So eine Passherstellung hat mit perfektem maschinellem Druck zu tun. Um etwa einen Kippeffekt im Pass zu erreichen – in Schräglage schimmert "Republik Österreich" am Papier auf – müssen 20 Tonnen Druck auf einen Quadratzentimeter Papier ausgeübt werden. Die Experten nennen den Kippeffekt "First Level Securiy Feature", weil der Passbeamte an der Grenze mit einem schnellen Blick dieses Sicherheitsmerkmal prüfen kann. Gleichzeitig ist so ein Pass ein Stück sorgfältiger Handarbeit. Zum Beispiel das Papier. Dieses wird von einer Fabriksarbeiterin mit weißen Stoffhandschuhen Blatt für Blatt sorgfältig kontrolliert. Die Handschuhe schützen das Papier, das sich sonst durch Schweiß oder Handcremes verändern könnte, erklärt Produktionsleiter Manfred Schottner.

Weggesperrter Ausschuss

Eventueller Ausschuss wird gezählt, vermerkt und bis zur Vernichtung weggesperrt. "Wir können unseren Ausschuss ja nicht einfach wegschmeißen", erklärt Zach im Hinblick auf denkbare kriminelle Handlungen. Auch der Vernichtungsprozess wird innenministeriell überwacht. Alles wird hier weggesperrt. Rohes Passpapier, Nähzwirn für die Bindung, halbfertige und fertige Passbücher oder andere Dokumente. Auch die fein ziselierten, von Hand gelaserten Druckvorlagen für Briefmarken aus aller Welt. Alles wird in versperrbaren Rollkästen angeliefert, gelagert, transportiert. Über jeden einzelnen Bestandteil eines Dokuments – und deren gibt es viele – wird Buch geführt. Durchschnittlich 5000 Pässe werden täglich fertiggestellt; vor der Urlaubssaison meistens mehr.

Naturgemäß singt Zach das Lied des "Fingerprint", einem biometrischen Sicherheitsmerkmal, das künftig die Pässe schmücken wird und das diese auch sicherer machen werde. Dies sei kein weiterer Schritt zum "gläsernen Staatsbürger", betont er. Schließlich sei der Abdruck, eigentlich werden es zwei, nämlich die Profile der beiden Zeigefinger, lediglich auf dem Chip im Pass gespeichert. Und eine zentrale Datenbank werde es ja nicht geben. Deshalb hält Zach den Fall des deutschen Innenministers Wolfgang Schäuble, dessen Fingerabdruck heimlich von einem Wasserglas genommen wurden, nicht für exemplarisch: "Der Fingerabdruck ist nur eines von vielen Pass-Merkmalen. Gerade bei Herrn Schäuble würde es für Identitätsmissbrauch mehr brauchen als nur einen Fingerabdruck."

(Quelle: http://derstandard.at/?url=/?id=3340233)
 
Richard Am: 24.05.2008 21:31:49 Gelesen: 1413898# 99 @  
Fußballer Seedorf: nicht bei der EM, aber auf EM-Briefmarke

Von Falk Madeja

taz.de (15.05.08) - Clarence Seedorf, der wahrscheinlich erfolgreichste Fußballer aller niederländischen Zeiten, schockierte die Nation nicht gerade, als er am Montag Bondscoach Marco van Basten von seinem Verzicht auf die EM erzählte. Obwohl der Ex-Ajax-Spieler mit allen möglichen Clubs Europacups gewann, sind die Niederländer nie richtig warm mit ihm geworden. Sie finden ihn ganz einfach zu eigensinnig. Der Erfolg gibt ihm also nicht mal Recht, könnte man sagen.

Aber bei der niederländischen Post TNT, auch in Deutschland aktiv, kam die Nachricht hart an. Wie das Algemeen Dagblad berichtet, hatte die TNT eine Briefmarkenserie von 125.000 Stück mit den vermeintlichen EM-Stars der Niederlande herausgegen. Seedorf ist darauf neben HSV-Star Rafael van der Vaart zu sehen. “Da mußten wir schlucken”, sagte TNT-Sprecher Seval Tasan.

Die Serie läuft ansonsten gut. Vor allem Klaas-Jan Huntelaar (Ajax) und Ryan Babel (Ex-Ajax, heute Liverpool) würden sehr gefragt sein.

(Quelle: http://taz.de/blogs/meineguete/2008/05/15/fussballer-seedorf-nicht-bei-der-em-aber-auf-em-briefmarke/)
 


Richard Am: 26.05.2008 09:34:28 Gelesen: 1413879# 100 @  
Schweizerische Post lanciert zweite EURO-Sonderbriefmarke

Fussball.ch, fest/sda, Bern (07.05.08) - Die zweite Sonderbriefmarke zur EURO 2008 ist ab Donnerstag gültig. Die Briefmarke der Schweizerischen Post trägt den Titel «Hopp Schwiiz». Sie zeigt drei Schweizer Fans in roten Trikots und mit Fahnen auf einem Fussball.

Die 85-Rappen-Sondermarke entwarf der Berner Comiczeichner Max Spring, wie die Post mitteilte. Spring gewann einen Publikumswettbewerb, bei dem sich 13 000 Personen beteiligten. Bereits im März hatte die Post eine Briefmarke mit den Umrissen und Linien eines Fussballfeldes herausgegeben.

Eine weitere Sondermarke, die ab Donnerstag gültig sein wird, widmet sich einem weiteren sportlichen Grossereignis: den olympischen Sommerspielen im chinesischen Peking. Die 1-Franken-Briefmarke zeigt die olympische Sportart Mountainbike.

Die Ausgabe enthält weitere Briefmarkensujets zu den Themen «Pro Patria - Kulturwege Schweiz», «Einheimische Vögel», «Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft» und «Europa - Briefe». Sie sind alle ab Donnerstag gültig. Die Marken sind in den Poststellen, den Philateliestellen und über die Webseite der Post erhältlich.

(Quelle: http://www.fussball.ch/Post+lanciert+zweite+EURO+Sonderbriefmarke/308524/detail.htm)
 
Richard Am: 02.06.2008 23:35:27 Gelesen: 1413832# 101 @  
Schwyzer Schülerin kreiert Briefmarke

Von Daniela Bellandi

Neue Schwyzer Zeitung (28.05.08) - Eine der neuen Pro-Juventute-Marken wurde in Schwyz kreiert. Gezeichnet worden ist sie von der 11-jährigen Delia Candolo.

Es ist wie im Märchen», begrüsste am Dienstag Bernadette Kälin, Leiterin der Bezirksstelle Schwyz der Pro Juventute, die beiden fünften Klassen im Schulhaus Herrengasse, die am Briefmarkenwettbewerb teilgenommen hatten. «Lehrerin Barbara Iseli hatte die Idee, mit ihrer Klasse am Wettbewerb teilzunehmen. Sie fragte ihre Kollegin Andrea Inglin ob sie auch mitmachen wolle, und plötzlich waren 40 Kinder fleissig dabei, zum Thema Freundschaft ein Bild zu malen. Dies unter der Regie des berühmten Künstlers Ted Scapa.»

500 Franken fürs Lager

Nun ist das Siegerbild erkoren. Seine Schöpferin ist die 11-jährige Delia Candolo aus Schwyz. Mit strahlenden Augen durfte sie am Dienstag die Preisgelder von je 250 Franken für die beiden Klassen entgegennehmen. «Dieses Geld benutzen wir für unser gemeinsames Klassenlager Ende des kommenden Schuljahres, erklären die Lehrerinnen.

Delia Candolo freut sich über den Sieg. Damit gerechnet hat sie jedoch überhaupt nicht. «Erst war ich total überrascht, jetzt finde ich es cool», sagt die Schülerin. Sie ist überzeugt, dass es speziell sein wird, wenn sie die 1-Franken-Marke im November zum ersten Mal in den Händen hält. «Das wird sicher ein schönes Gefühl sein», malt sie sich aus.

Den ausführlichen Artikel lesen Sie am 28.05.2008 in der Neuen Schwyzer Zeitung.

(Quelle: http://www.zisch.ch/navigation/top_main_nav/nachrichten/zentralschweiz/schwyz/detail.htm?client_request_className=NewsItem&client_request_contentOID=279591)

Stolz präsentiert Delia Candolo ihr Briefmarkensujet. Bild: Daniela Bellandi, Neue SZ


 
Richard Am: 03.06.2008 23:41:49 Gelesen: 1413814# 102 @  
Die Versendungsbedingungen der Deutschen Post und eine transplantierte Briefmarke. Eine wahre Geschichte

Zettelsraum (20.04.07) - Eine Kundin der Deutschen Post will einen Brief verschicken. Einen etwas dickeren Brief, also wiegt sie ihn auf ihrer sehr genauen Briefwaage und ermittelt ein Gewicht von 48 Gramm. Da sie eine sorgsame Kundin der Deutschen Post ist, besitzt sie auch eine offizielle Tabelle, der zu entnehmen ist, was die Beförderung eines Briefs durch die Deutsche Post kostet.

Bis zu 50 Gramm sind das 90 Cent. Also klebt sie zwei schöne 45- Cent- Marken ("150 Jahre Tölzer Leonhardi-Fahrt") auf den Brief und geht zum Postschalter, wo sie noch anderes zu erledigen hat. Um den Brief gleich dort abzugeben.

Aber die Freimachung ist unzureichend, belehrt sie der Schalterbeamte. Denn der Brief wiegt zwar weniger als 50 Gramm, ist aber kein Brief im Standardformat. Sondern er hat das Format DIN A 4.

Die Kundin, die einen Sinn für Sparsamkeit und für Skurriles hat, nimmt den Brief mit nach Hause, entnimmt seinen Inhalt und tut ihn in einen Umschlag mit dem Standard- Briefformat.

Dann schneidet sie die beiden Briefmarken großräumig aus dem alten Umschlag heraus und klebt sie auf den neuen Umschlag.

Da sie nämlich einen Sinn für juristische Feinheiten und, wie gesagt, Skurriles hat, kennt sie ein Gerichtsurteil, wonach die Deutsche Post solche ausgeschnittenen und auf einen neuen Umschlag geklebten Briefmarken hinnehmen muß; natürlich nur, wenn sie noch heil und ungestempelt sind.

Die Kundin wirft den Brief, auf dem nun also der Schnipsel mit der sozusagen transplantierten Briefmarke klebt, in einen Briefkasten.

Vier Tage später hat sie ihn wieder. Versehen mit einem gelben Zettel, auf dem steht:

Zurück an den Absender, weil an dem zu entrichtenden Entgelt 90 Ct fehlen. (...) Einzelheiten über unsere Versendungsbedingungen erfahren Sie bei ihrer Filiale. Oder rufen Sie unseren Kundenservice an. (...) 0,06 EUR je Anruf im Festnetz.

Sechs Cent, das erscheint der Kundin kein unangemessener Preis für die Aufklärung des Falls zu sein. Da sie einen Sinn für Hartnäckigkeit und, wie gesagt, Skurriles hat, ruft sie dort an.

Die dortige Sachbearbeiterin überlegt und ist zunächst ratlos. Aber dann dämmert es ihr; vielleicht guckt sie auch in ihren Unterlagen nach, das hört man ja nicht: Ja, die Deutsche Post akzeptiere ein Postwertzeichen, das auf die geschilderte Art auf einen neuen Brief gelangt sei. Aber über die dabei zu beachtenden Einzelheiten gebe es eine Vorschrift:

Der Kunde muß mit dem ersten Umschlag, nennen wir ihn den Umschlag A, bei einer Zweigstelle der Deutschen Post erscheinen. Sowie mit dem zweiten Umschlag, dem Umschlag B. Dann muß er durch Augenschein nachweisen, daß dort, wo die Briefmarke saß, jetzt ein Loch im Umschlag A ist. Und daß das Stück vom Umschlag A, das nun samt der Briefmarke auf dem Umschlag B klebt, in seinem Umriß identisch ist mit der Form des Lochs in A.

So jedenfalls hat die Kundin das verstanden, was ihr die Sachbearbeiterin erläuterte.

So weit mag die Geschichte niemanden überraschen, der Kunde der Deutschen Post ist und also ein realistisches Bild von ihr hat.

Jetzt aber kommt etwas Erstaunliches: Für das, was ihr, der Kundin widerfahren war, hat ihr die Sachbearbeiterin von der Deutschen Post eine Entschädigung versprochen!

Demnächst, so hat es die Sachbearbeiterin angekündigt, erhält die Kundin - meine Frau übrigens - von der Deutschen Post Briefmarken zum Geschenk.

(Quelle: http://zettelsraum.blogspot.com/2007/04/die-versendungsbedingungen-der.html)
 
Richard Am: 26.06.2008 08:59:10 Gelesen: 1413716# 103 @  
Vatikan: Malteser-Briefmarken anerkannt

Radio Vatikan (25.06.08) - Briefmarken des Malteserordens sind künftig auch im Vatikan gültig. Eine entsprechende Konvention wurde am Mittwoch im Vatikan unterzeichnet. Der Orden hatte bereits mit 52 Staaten ein Abkommen abgeschlossen, in denen die Briefmarken der Malteser anerkannt waren.

Gleichzeitig gaben der Vatikan und der Orden bekannt, dass im kommenden November zwei neue Postwertzeichen erscheinen werden: Der Malteserorden wird auf seiner Briefmarke das Zeichen des Vatikans darstellen, und der Vatikan wird seinerseits eine Freimarke mit dem Symbol des Malteserordens auf den Markt bringen.

Die erste Emission von Briefmarken des durch das Postamt des Großmagisteriums des Ordens erfolgte am 15. November 1966. Philatelisten schätzen insbesondere die jährlich erscheinenden zwei bis drei Briefmarkenbögen, die Kunstwerke abbilden und dem kulturellen Wirken des Ordens gewidmet sind.

(Quelle: http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=214444)
 
Richard Am: 27.06.2008 09:47:56 Gelesen: 1413703# 104 @  
Klein, konservativ, kunstvoll - Briefmarkensammler sehen in ihrem Hobby auch die Suche nach Wissen über Länder und Kunst. Für Anleger sind Marken durchaus lukrativ.

Von Claudia Peintner

Der Standard (26.06.08) - Mit Briefmarkensammlern verbindet man oft ganz sonderbare Assoziationen: etwa die vom greisen Herrn mit dicker Nickelbrille, der sich mit einer Lupe ins stille Kämmerlein zurückgezogen hat. Ganz so sei es in der Realität nicht, Briefmarken zu sammeln gelte zwar als ein ruhiges, aber auch als ein sehr bildendes Hobby, erklärt Reinhard Neumayr, Generaldirektor vom Verband österreichischer Philatelistenvereine (VÖPH). Der Gmundner hat vor rund 60 Jahren mit dem Briefmarkensammeln begonnen. Seine Leidenschaft wurde entzündet, als er als Sechsjähriger die kleinen bunten Bildchen auf dem Schreibtisch des Vaters entdeckte. Als erstes Sammelmotiv wählte er französische Kolonien – von Abbildungen von Landschaften bis hin zu Kriegsgenerälen. Exotisch und originell sind seine Sammlerschätze seither geblieben. Heute sucht Neumayr alles rund um Seepferdchen. In Österreich gehört das Sammeln von Briefmarken zu den größten Sammelgebieten. An die 70.000 Anhänger zählt die Sammlergemeinde mittlerweile. Sie treffen einander in Vereinen und kleinen Briefmarkenläden. Sie spinnen ihre Netzwerke weltweit – stets auf der Suche nach dem einen fehlenden Stück Papier, an dem Erinnerungen und Abenteuer haften. "Früher haben sich Sammler vor allem auf Länder beschränkt" , berichtet Philatelist Neumayr. "Später standen mehr die Motive im Vordergrund – von Monarchen über Flora und Fauna bis hin zu Ereignissen oder Kunstwerken."

Empfindliche Juwelen aus Papier

Briefmarken sind empfindliche Sammelobjekte. Daher sollten sie ausschließlich mit einer speziellen Pinzette angefasst und in Alben aufbewahrt werden. Von Top-Qualität sprechen Experten, wenn die Marke an den Rändern alle Zähne aufweist, das Markenpapier nicht geknickt ist und die Farben in alter Frische erstrahlen. Ob eine Marke mit oder ohne Stempel wertvoller ist, hängt vom Einzelfall ab. Dass Briefmarken aus rein finanziellen Gründen gesammelt werden, hören die ideellen Sammler nicht gerne. Tatsache ist aber: "Seltene Briefmarken werden als Investitionsobjekt immer sinnvoll sein, der Wert bleibt beständig" , erklärt der Briefmarkenexperte Fritz Sturzeis vom Wiener Dorotheum. Als Voraussetzung gilt: Sehr gute Sachkenntnis und Erfahrung müssen vorhanden sein. Höchstpreise erzielt dabei alles, was rar, gut erhalten und historisch ist. Österreich gehört in internationalen Sammlerkreisen zu den beliebtesten Ländern. "Besonders heimische Motive aus der Monarchie sind sehr gefragt" , berichtet Sturzeis. Anlegern empfiehlt er, in Marken aus der Briefmarken-Klassik bis 1900 oder der Semi-Klassik bis Ende des Zweiten Weltkrieges zu investieren. Der allerletzte Schrei sei derzeit auch das Sammeln von Postgeschichte. Sturzeis: "Gesucht werden Briefe und Postkarten mit Stempel und Marken." Wichtig ist, dass der Ort und das Datum deutlich lesbar sind. Liebhaber rekonstruieren so etwa Postwege, Postgebühren und Währungen über Jahrhunderte zurück.

Spannend wie ein Krimi

Von der wertvollsten Marke Österreichs, dem "Zinnoberroten Merkur" (Bild oben), sind weltweit nur mehr vierzig Stück übrig. Bei Auktionen brachte das Bildnis mit dem Götterboten zuletzt 24.400 Euro ein. Von den teuersten Marken weltweit, der "Blauen Mauritius" gibt es nur zwanzig Stück, von der "Roten Britisch Guyana" gar nur ein einziges. Ihr Sammlerwert liegt bei mehreren Millionen Euro. Im Gegensatz dazu erzielt die erste Briefmarke der Welt, die "One Penny Black" aus England von 1840, nur 60 Euro. Alle Marken, die nach 1960 auf den Markt kamen, sieht Fritz Sturzeis als Massenware und daher als Anlage nicht rentabel. "Wenn ich einen Briefmarkenkatalog anschaue, ist das so spannend wie ein Kriminalroman" , beschreibt der Sammler Neumayr. Man erinnere sich an Freunde zurück und lerne ständig dazu – über Geografie, Geschichte oder Kultur. Der Briefmarkensammler sei im Allgemeinen ein ruhiger und geselliger Mensch. Als Störfaktor empfindet Neumayr nur, dass die Sammler überaltert sind. "Alles was jünger als 50 ist, zählt bereits zur Jugend" , sagt der Pensionist.

"Fehlende Action"

Die Ursache für den fehlenden Sammlernachwuchs begründet er damit: "Den Teenagern fehlt die Action im Hobby." Action versucht die Österreichische Post in Form von Sondermarken zu vermitteln. Anlässlich der EURO 2008 entstanden etwa 40 Sondereditionen. So zeigt eine Briefmarke den ehemaligen Teamfußballer Andreas Herzog, der ein Tor schießt, sobald man die Marke bewegt. Sammlerfreunde findet wohl auch die erste runde Briefmarke, die aus demselben Material wie der Original-EM-Ball besteht.

(Quelle: http://derstandard.at/?url=/?id=3391539)
 


Richard Am: 01.07.2008 23:45:22 Gelesen: 1413655# 105 @  
42 Jahre der ruhigen Sonne

Von Marcus Zecha

Südwest Presse / Göppinger Kreisnachrichten, Göppingen (01.07.08) - Wer ärgert sich nicht bisweilen über Post, die erst nach Wochen zugestellt wird. Die NWZ hat ein Brief aus Kanada erreicht, gegen den all dies Kinkerlitzchen sind: Er trägt den Stempel von 1966.

Zugegeben: Die Strecke Ottawa - Göppingen ist mit 6100 Kilometern nicht die allerkürzeste. Aber selbst wenn die kanadische Post in den 60er Jahren noch zu Fuß und schwimmend unterwegs war, hätte sie nach spätestens einem Jahr am Ziel sein müssen. Der Brief, der jetzt die Redaktion der NWZ erreichte, ist aber knapp 42 Jahre alt. Das entspricht einem Schnitt von etwa 16 Metern pro Stunde - was selbst für stark alkoholisierte Bummelboten kein angemessenes Tempo ist.

Man fragt sich also: Was haben diese Kanadier all die Jahre mit unserem Brief angestellt? Verschärfend hinzu kommt nämlich der Umstand, dass das Schreiben vom "Postmaster General" stammt. Der stellt darin dem damaligen NWZ-Redaktionsleiter und begeisterten Philatelisten Dr. Wolfgang Schmauz stolz eine neue Briefmarke zur friedlichen Nutzung der Atomenergie vor, "der wir den gewaltigen Reichtum an Energie verdanken".

Wenigstens konnte die kanadische Post ihren lädierten Ruf wieder etwas aufpolieren. Die NWZ-Redaktion erreichte nämlich ein zweites Schreiben derselben Behörde, das deutlich schneller zugestellt werden konnte: Es war nur 37 Jahre unterwegs (im Schnitt flotte 18 Meter/Stunde). Auch in diesem Brief wird ein Loblied auf das Atomkraftwerk gesungen. Zudem ehrt das "Office of the Minister" den britischen Atomphysiker Ernest Rutherford - genau: mit einer neuen Briefmarke.

Betrachtet man die Kuverts genauer, erklärt sich schnell der Grund für die Verspätung: Beide Briefe, der von 1966 und der von 1971, waren ohne Postleitzahl an die "Neue Wurttembergische Zeitung / Goppingen / West-Germany" adressiert. Unklar bleibt aber, warum die Briefe nun auf einmal doch zugestellt werden konnten.

Der erste Brief des Canada Post Office endet mit einer Ode an die kanadischen Physiker, die "ihren Teil beitragen zu dem Programm der Internationalen Jahre der ruhigen Sonne". Will sagen: Letztlich strahlen beide, Atomkraft und Sonne.

Was wir daraus lernen? Dass es schon vor dem Jahr des Wiedehopfs merkwürdige Gedenkjahre gab.

2008 ist übrigens das Internationale Jahr des Riffs. Bislang hat die NWZ diesbezüglich keine Post bekommen - nicht einen Brief, und auch keine Briefmarke. Aber wir werden deshalb nicht ungeduldig. Jetzt nicht mehr! Und bevor wir uns bei der Post beschweren, warten wir lieber mal 42 Jahre ab. Wer weiß, was noch nachkommt.

(Quelle: http://www.suedwest-aktiv.de/region/nwz/goeppinger_kreisnachrichten/3677610/artikel.php?SWAID=e89b8d10abada5ccde19a28bb37fdaa8)

42 bzw. 37 Jahre waren diese Briefe von Kanada zur NWZ unterwegs, im Schnitt schafften sie 16 bis 18 Meter pro Stunde. Ein Fall für die Schneckenpost?
 


Richard Am: 04.07.2008 23:43:12 Gelesen: 1413620# 106 @  
Neue Briefmarken würdigen Corinth und Kafka

Thüringische Landeszeitung / bmst (04.07.08) - Lovis Corinth, geboren im ostpreußischen Tapiau, studierte Malerei zunächst in Königsberg, später an der Münchener Kunstakademie. Dort kam er mit dem Naturalismus in Kontakt, der die erste Epoche seines Schaffens prägte. Es entstanden Bilder in schweren, dunklen Farben. 1884 erzielte er mit dem Gemälde "Das Komplott" einen Achtungserfolg; auf einer Ausstellung in London wurde ihm eine Bronzemedaille verliehen.

Bis zum Durchbruch sollten aber noch einige Jahre vergehen, in denen Corinth zahlreiche Hoffnungen begraben musste. Auch ein erster Berlin-Aufenthalt 1887 brachte ihn kaum weiter. Mit einer Gemäldereihe von Schlachthofszenen setzte er sich dann 1892 gegenüber der Kritik durch. Gemeinsam mit anderen jungen Künstlern - unter ihnen Max Liebermann - gründete er die impressionistisch orientierte "Münchner Secession". 1895 konnte Corinth erstmals ein Gemälde verkaufen. Danach stellten sich aber wieder Misserfolge ein.

Zu Beginn des neuen Jahrhunderts zog Corinth nach Berlin und schloss sich der dortigen "Secession" an. Auf der zweiten Secessions-Ausstellung im Juli 1900 waren drei Bilder zu sehen, die auf ein positives Echo stießen. Auf Vermittlung Paul Cassirers erhielt Corinth verschiedene Porträtaufträge. Neben Liebermann gehörte er bald zu den gefragtesten Mitgliedern der Berliner "Secession". Zudem gründete er eine Malerschule, die recht einträglich war. Nach einem Schlaganfall im Dezember 1911 war Corinth halbseitig gelähmt. Seine Schaffenskraft aber blieb ihm erhalten. Schritt für Schritt öffnete er sich dem Expressionismus. Wie schon beim Übergang vom Naturalismus zum Impressionismus vermied er aber den klaren Bruch. In seinem Sommersitz am Walchensee entstanden in den 20er-Jahren lichtdurchtränkte, farbstarke Landschaftsbilder und Blumenstillleben.

Auf der Sondermarke zu 1,45 Euro sind zwei Bilder aus der zweiten Epoche seines Schaffens zu sehen: "Selbstbildnis mit Modell" von 1902 und "Morgensonne" von 1910. Ersteres hängt in der Kunsthalle Zürich, Letzteres im Hessischen Landesmuseum, Darmstadt. Gestaltet wurde die 55 mm x 32,8 mm große Marke, die Offsetdruck hergestellt wird, von Irmgard Hesse.

Die ersten literarischen Versuche Franz Kafkas entstanden in seinen Jugendtagen und sind verschollen. Vermutlich hat er die Schriften selbst vernichtet. Nach dem Abitur beugte er sich nach einigem Zögern dem Wunsch des Vaters und studierte Jura. Nach seiner Promotion arbeitete er kurze Zeit bei einer privaten Versicherung, ehe er 1908 in die halbstaatliche "Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt für das Königreich Böhmen" eintrat. Finanziell nunmehr gesichert, widmete er sich intensiver der Literatur. Nach einigen kleineren Werken gelang ihm mit der 1913 publizierten Erzählung "Das Urteil" der Durchbruch.

Die Geschichte, die er in einer einzigen Nacht geschrieben hatte, entstand in einem lakonischen, subtil bedrohlich wirkenden Stil, den man später "kafkaesk" nennen sollte. Dieser Ausdrucksform blieb Kafka auch in weiteren Erzählungen sowie im Roman "Der Prozess" und dem Romanfragment "Das Schloss" treu. Leser fand er zu Lebzeiten allerdings nur wenige. Wahrscheinlich verstärkte das geringe Echo seine großen Selbstzweifel.

Auch die publizierten Werke erschienen ihm unausgereift. In seinem Letzten Willen verfügte Kafka, bereits 1917 an offener Tuberkulose erkrankt, die Vernichtung aller Schriften nach seinem Tod. Zum Glück für die Nachwelt missachtete Max Brod, seit Studientagen ein enger Freund Kafkas, die Anordnung. Viele Werke, unter ihnen "Der Prozess", wurden erst nach Kafkas Tod publiziert.

Die von den Düsseldorfer Grafikstudenten Jens Müller und Karen Weiland entworfenen 46 mm x 27,32 mm großen 55-Cent-Marke, zeigt eine Zeichnung, die Kafka darstellt.

(Quelle: http://www.tlz.de/tlz/tlz.kultur.volltext.php?kennung=on8tlzTRETreNational39632&zulieferer=tlz&kategorie=TRE&rubrik=Treffpunkt®ion=National&auftritt=TLZ&dbserver=1)
 


Richard Am: 05.07.2008 23:46:37 Gelesen: 1413600# 107 @  
Drachenfelsbahn auf neuer Briefmarke verewigt

Koeln.de (03.07.08) - Seit 1883 bereits fährt die Zahnradbahn auf den "höchsten Berg Hollands", wie man den Drachenfels bei Königswinter aufgrund seiner vielen Besucher aus den Niederlanden gerne scherzhaft bezeichnet. Nun macht sich die älteste Zahnradbahn Deutschlands auf große Reise per Postkarte: Zum 125-jährigen Jubiläum der Drachenfelsbahn gibt das Bundesfinanzministerium am 3. Juli 2008 ein Briefmarke mit einem Wert von 45 Cent heraus.

In einer Auflage von sieben Millionen Stück zeigt die Marke ein Motiv aus den Anfangstagen der Drachenfelsbahn, als diese noch mit Dampf das Ausflugsziel Nummer eins im Siebengebirge erklomm. Seit ihrer Jungfernfahrt sind bislang über 35 Millionen Menschen mit der Drachenfelsbahn gefahren und haben das Panorama hoch über dem Rhein genossen. Die Bahn überwindet Steigungen von bis zu 20 Prozent bei einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 18 Stundenkilometern.

Die Technik der Drachenfelsbahn ist recht einfach, aber wirkungsvoll: Sie funktioniert nach dem "System Riggenbach" mit einer Leiterzahnstange. In dieses U-förmige Profil sind die Zähne als Sprossen eingesetzt, und in diese greift ein Zahnrad. Durch diese Technik ist die Drachenfelsbahn auch bei schlechtem und nassem Wetter problemlos in der Lage, den Gipfel zu erklimmen und die Passagiere auch wieder sicher ins Tal zu bringen.

(Quelle: http://www.koeln.de/artikel/rheinland/Drachenfelsbahn-auf-neuer-Briefmarke-verewigt-43158-109.html)
 


Richard Am: 08.07.2008 09:21:50 Gelesen: 1413568# 108 @  
Mit Hochdruck durch den Untergrund

Von Ulrich Alexis Christiansen

Einestages.Spiegel.de (Juli 2008) - Ob Liebesbrief oder Börsenmeldungen: Eilige Nachrichten wurden bis weit ins 20. Jahrhundert per Rohrpost verschickt, unter Europas Metropolen verliefen riesige Rohrpostnetze. Heute ist die Druckluftpost vergessen, dabei schätzten selbst Geheimdienste die Rohrbomben: Sie waren abhörsicher.

Was aussah, als würde es aus der Zukunft kommen und unter geheimen Bauplänen für Sternenzerstörer nichts transportieren, war in Wahrheit ein in den Achtzigern bereits über 100 Jahre altes Kommunikationssystem: Die Rohrpost. Heute, wo wir Briefe und Bilder, selbst ganze Musikalben und Filme auf Knopfdruck verschicken können und sie Sekunden später schon beim Empfänger sind, scheint es unvorstellbar: noch vor nicht allzu langer Zeit war die Rohrpost der schnellste Weg, ein Dokument zu verschicken.

Im Vergleich zu den hochkomplexen Kommunikationstechniken von heute war das Prinzip der Rohrpost einfach: Am einen Ende der Röhre wurde Luft mit Hochdruck hineingepresst und dadurch die darin liegende Kartusche beschleunigt - ein Prinzip, das südamerikanische Indios bereits seit tausend Jahren bei der Jagd mit dem Blasrohr einsetzen. Den zivilen Nutzen dieser Waffe erschloss um 1810 der britisch Ingenieur George Medhurst. Seine Idee: Durch Druckunterschiede eine Triebkraft zu erzeugen und für "industrielle und verkehrstechnische Zwecke" einzusetzen. Es war die Geburtsstunde der Stadtrohrpost.

Rohrpost zur Rettung der Börse

Die Erfindung kam gerade zur rechten Zeit. Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Straßen der Metropolen bereits so verstopft, dass die Postboten immer wieder auf sich warten ließen. Vor allem Börsenmakler verloren durch verspätete Nachrichten tagtäglich Geld - und das rasante Wachstum der Städte ließ nicht auf Besserung hoffen. Die Lösung lag im Untergrund: Ungehindert vom Verkehr an der Oberfläche hatten hier die Briefe ihre eigene Straße. Hier konnte die wichtige Post in Büchsen ("Rohrbomben") verpackt ungebremst mit einer Geschwindigkeit von 40 Stundenkilometern an ihr Ziel katapultiert werden.

Verschiedene Tüftler trieben die Technik voran, bis sie so weit ausgereift war, dass 1853 in London die erste Stadtrohrpost der Welt in Betrieb genommen werden konnte. Die erste Strecke der "P-Mail" (Pneumatic Mail) war nur etwa 200 Meter lang und verband unterirdisch die Londoner Börse mit dem "Central Telegraph Office".

Ähnliche Verbindungen bildeten in Berlin (1865) und Paris (1866) die Grundlage für die dortigen Rohrpostnetze, die bis in die dreißiger Jahre enorme Ausmaße erreichten. Um 1935 war beispielsweise das Stadtrohrpostnetz in Paris auf stattliche 467 Kilometer Länge angewachsen. In Deutschland erreichte nur das Netz unter den Straßen von Berlin mit einer Länge von über 400 Kilometer ähnliche Dimensionen, die anderen deutschen Städte waren weit abgeschlagen. Hamburg, zu diesem Zeitpunkt immerhin zweitgrößte deutsche Stadt, brachte es bei Beginn des Zweiten Weltkrieges nur auf ein Netz von rund 43 Kilometern Länge.

Geheime Rohrpost mit Alarmanlage

Trotzdem: Die Rohrpost war damals ein Massenphänomen. Längst waren in den großen Städten Dutzende von Postämtern miteinander verbunden; Firmen konnten einen Anschluss an das Rohrpostnetz beantragen. Selbst Privatpersonen durften die schnelle Verbindung nutzen. Eilbriefe konnten per Rohrpost von einem Postamt zum anderen befördert werden. Die "letzte Meile" vom Postamt zum Empfänger wurde dann vom Eilpostboten überbrückt. In Hamburg beförderte auch die Straßenbahn in einem Eilbriefkasten dringende Sendungen vom Kunden zur zentralen Sammelstellen mit Rohrpostanschluss.

Unter höchster Geheimhaltung entstanden in einigen Städten Parallelnetze neben der öffentlichen Rohrpost. Die "Secret Tube" von London erreichte Mitte der dreißiger Jahre eine Länge von rund 100 Kilometern. In ihren Röhren wurden hochsensible Regierungsdokumente befördert, denn im Gegensatz zur Telegrafie und Telefonie war das System der Rohrpost abhörsicher. Damit nicht ungebetene Gäste die Rohrpostleitungen anzapften, wurde eine Laufzeitkontrolle eingebaut: Erreichte eine Büchse nicht innerhalb einer festgelegten Spanne ihren Bestimmungsort, wurde Alarm ausgelöst.

Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs war der Aufstieg der Stadtrohrpost ungebremst, aber mit Ausbruch des Krieges begann ihr Abstieg. Da die Röhren meist nur etwa ein bis zwei Meter unter der Erde verlegt wurden, nahmen sie bei Bombardierungen regelmäßig Schaden. Zunächst konnten die Büchsen über Ausweichstrecken geleitet werden, aber irgendwann waren dann auch diese Leitungen, wenn nicht gar die Postämter zerstört. Zwar wurden die wichtigsten Linien immer wieder geflickt, jedoch erreichten die Netze bis zum Ende des Krieges nie wieder ihre ursprüngliche Ausdehnung.

Letzter Versuch im XXL-Format

Nach Ende des zweiten Weltkrieges bekam die Rohrpost dann Konkurrenz durch das Automobil. Eilpostboten waren längst nicht mehr zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs, sondern mit ihren Postautos. Damit konnten sie nicht nur viel mehr Briefe gleichzeitig transportieren, sondern waren auch viel flexibler als die starren Röhren unter der Erde. Neuentwickelte Kommunikationstechniken wie beispielsweise der Fernschreiber schoben die Rohrpost immer weiter auf das Abstellgleis.

Ein letztes Comeback erlebte die Rohrpost noch - im XXL-Format. Die Stadtväter Hamburgs nämlich beschlossen Mitte der fünfziger Jahre die Errichtung einer bis dahin noch nicht dagewesenen Variante: der Großrohrpost. Der Grund war derselbe, der 100 Jahre zuvor den Erfolg der Druckluftpost möglich gemacht hatte: In der Hansestadt produzierte das gestiegene Verkehrsaufkommen der Wirtschaftwunderjahre immer längere Laufzeiten bei dringenden Postsendungen - die Eilpostboten steckten schlicht im Stau.

Entgegen des allgemeinen Trends erinnerte man sich deswegen an der Elbe der Vorzüge der Rohrpost und entwickelte zwischen 1954 und 1959 das Konzept der Großrohrpost. Hier sausten nicht mehr kleine Kartuschen durch die Rohre, sondern 1,60 Meter lange Wagen auf Rollen, die mit Luft gedrückt oder durch das Rohr gesaugt wurden. Bis zu 2000 Kurzbriefe sollten so pro Wagen transportiert werden können - ein enormer Fortschritt im Vergleich zur geringen Kapazität der herkömmlichen Rohrpost mit ihrem Durchmesser von nur wenigen Zentimetern.

Test erfolgreich, Röhren geflutet

Baubeginn war der 1. Oktober 1960. Zunächst entstanden zwischen den beiden wichtigsten Postämtern in der Hamburger Innenstadt zwei unabhängige Großrohrpostlinien. Aber bereits der Bau der ersten Linie war alles andere als einfach: Anders als noch im 19. Jahrhundert durchzogen mittlerweile U- und S-Bahnlinien, eine ausgebaute Wasser- und Gasversorgung, Fernsprechleitungen, Auto- und Fußgängertunnel den Untergrund. Für die großen Röhren der geplanten Großrohrpost war kaum noch Platz.

Trotz dieser Probleme konnten bereits 1961 erfolgreich erste Tests durchgeführt werden und am 8. Februar 1962 gab Bundespostminister Richard Stücklen (CSU) die Anlage für den Betrieb frei. Nur zwei Wochen später jedoch gab es den ersten, herben Rückschlag. In der Nacht vom 16. auf den 17. Februar ließ eine Sturmflut in ganz Norddeutschland die Deiche brechen. Ungeheure Wassermassen drückten in die Hamburger Innenstadt. Zwar blieben die Röhren nahezu unbeschädigt, jedoch liefen die Keller mit den technischen Anlagen voll. Es brauchte ein halbes Jahr, bis die Anlage wieder funktionierte.

Dieser Rückschlag tat den Ausbauplänen für die Großrohrpost jedoch zunächst keinen Abbruch. Bis März 1967 erfolgten die Inbetriebnahme der Gegenlinie und der Anschluss vom Postscheckamt am Hamburger Rödingsmarkt. Sogar ein Anschluss des Hamburger Flughafens an das Netz der Großrohrpost war geplant.

Kafka, die Liebe und der Rohrpostbrief

Doch der Transportweg durch den Untergrund erwies sich mit den Jahren zunehmend als problematisch. Die Rohre waren im Gegensatz zur kleinen Stadtrohrpost nicht durchgängig verbunden, sondern nur als einzelne Segmente verlegt. Dies machte die Anlage sehr anfällig für Störungen; durch die rege Bautätigkeit und den Schwerlastverkehr sackten immer einzelne Rohrsegmente ab oder verschoben sich gegeneinander. Mehr und mehr Betriebsunterbrechungen und hohe Wartungskosten waren die Folge. 1976 kam das Aus für das einst so ambitioniert gestartete Pilotprojekt Großrohrpost.

Heutzutage sind die Anlagen in den Hamburger Postämtern längst abgebaut. Kein Postbrief wird mehr über die Rohrnetze geleitet. Überlebt haben nur noch hausinterne Anlagen, wie zum Beispiel in Krankenhäusern, wo etwa Blutproben vom Operationssaal zum Labor mit der Rohrpost verschickt werden. Und in manchen Kaufhäusern dienen sie dem Geldtransport zwischen Kasse und Tresor.

Und so lesen sich die Liebesbriefe von Franz Kafka, die er 1920 seiner Freundin Milena schrieb, wie ein Relikt aus längst vergangenen Tagen: "Komme ich nach Wien, schreibe ich Dir einen Rohrpostbrief", ließ der Dichter seine Liebste wissen. Und: "Hast Du Donnerstag noch keinen Rohrpostbrief, dann bin ich nach Prag gefahren."

(Quelle und ausführlich weiter: -> http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/2302/mit_hochdruck_durch_den_untergrund.html)
 
Richard Am: 09.07.2008 09:53:55 Gelesen: 1413549# 109 @  
Kommunikationsmuseum zeigt „Juwelen der Philatelie“

Echo-Online.de / lhe (05.06.08) - Mit einer Sonderschau im Frankfurter Museum für Kommunikation feiert der Verein für Briefmarkenkunde 1878 Frankfurt sein 130-jähriges Bestehen. Gezeigt werden bis zum 15. Juni unter dem Titel „Juwelen der Philatelie“ seltene Marken und Blätter. Wie der Verein heute in Frankfurt mitteilte, ist er nach dem ein Jahr älteren Philatelisten-Verein Dresden der zweitälteste philatelistische Verein in Deutschland.

Zu sehen sind in der thematisch gegliederten Ausstellung neben Briefmarken auch Exponate der Postgeschichte - unter anderem eine Ansichtskarte, die der FDP-Abgeordnete Willy Stahl während der ersten Sitzung des Bundestages am 7. September 1949 schrieb. Gezeigt werden auch von Briten gefälschte Hitler-Briefmarken sowie die erste deutsche Briefmarke überhaupt, der „Schwarze Einser“ von 1849.

(Quelle: http://www.echo-online.de/suedhessen/template_detail.php3?id=619486)
 
Richard Am: 14.07.2008 23:47:28 Gelesen: 1413495# 110 @  
EuroScout'2008 - Internationale Pfadfinder-Briefmarken Ausstellung

St. Gallen/Benken (13.07.08) - Das EuroScout'2008 wird anlässlich des Bundeslagers der Pfadibewegung Schweiz, "contura'08" organisiert. Das Besucherzentrum des Bundeslagers befindet sich ebenfalls in Benken (SG).

Die Ausstellung wird im Gemeindesaal, im Zentrum von 8717 Benken (SG), sowie im gegenüberliegenden Saal des Restaurants Rössli aufgebaut. Jedes Exponat hat einen Bezug zur Pfadfinder-Thematik. Bilder, Dokumente, Abzeichen über die Pfadi Schweiz, ab der Gründung, insbesondere zu den bisherigen Bundeslagern, Fotoausstellung von Kurt Eggenschwiler v/o Pan (Olten), Briefmarken, Ansichtkarten und Dokumente über die Pfadibewegung im In- und Ausland zu den Themen wie Sir Robert Stephenson Smyth Baden-Powell, Lord of Gilwell, Gründung, Ideale, Technik, Lager, Bundeslager, Jamborees usw.

Tauschtreffen und Versammlungen der International „Federation of Scout & Guide Stamp Collecting Organizations" (IFSCO) finden ebenfalls im Restaurant Rössli in Benken (SG) statt.

Die offizielle Eröffnung der Ausstellung mit Ansprachen und Apéro findet am Freitag 25. Juli 2008 um 17.00 Uhr im Gemeindesaal in Benken (SG) statt. Die Ausstellung im Gemeindesaal wird auch vor und nach dem EuroScout'2008 geöffnet und für die Lagerteilnehmer und Besucher zur Besichtigung frei sein: Mittwoch, 23. Juli 2008 bis Mittwoch, 30. Juli 2008. Der Eintritt zu den Ausstellungen ist kostenlos.

Autogrammstunde im Gemeindesaal: Samstag, 26. Juli 2008, von 16.00 bis 17.30 Uhr, Herr Marc Weller, Gestalter der Jubiläums-Briefmarke „100 Jahre Pfadibewegung" signiert philatelistische Belege.

(Quelle: http://www.online-artikel.de/article/euroscout2008-internationale-pfadfinder-briefmarken-ausstellung-6965-1.html)

Marc Weller, Gestalter der Jubiläums-Briefmarke '100 Jahre Pfadibewegung'


 
Richard Am: 18.07.2008 11:11:31 Gelesen: 1413446# 111 @  
Südafrika ehrt Mandela mit Geldmünze und Briefmarke

Basler Zeitung / sda, Johannesburg (17.07.08) - Südafrika ehrt seinen ersten schwarzen Präsidenten Nelson Mandela zu seinem 90. Geburtstag an diesem Freitag mit einer neuen Geldmünze, mit Briefmarken, Comicbüchern und 150 Ziegen.

Die Tiere werden von der Regierung der Ostkap-Provinz in Erinnerung an Mandelas lebenslangen Kampf gegen die Armut an notleidende Haushalte verteilt.

Die neue 5-Rand-Münze zeigt nach Medienangaben einen lächelnden Mandela und wird in rund fünf Millionen Exemplaren in Umlauf gebracht. Zusätzlich hat die Post eine Briefmarke am Ehrentag des Friedensnobelpreisträger herausgebracht.

Die Ehrungen für Mandela, der seinen 90. Geburtstag im Kreise von Freunden und Verwandten in seinem ländlichen Heimatort Qunu (Ostkap-Provinz) verbringen wollte - haben bereits vor Monaten mit Festen, Vorlesungen, Ehrungen und Konzerten begonnen.

Der populäre Staatsmann - von seinen Landsleuten respektvoll als "Vater" ("Madiba") verehrt - hatte vergangene Woche mit mehreren hundert Kindern vorgefeiert. Rund 2000 andere hatten sich in Johannesburgs Township Alexandra zu einem lebenden Bild formiert, das aus der Vogelperspektive einen winkenden Mandela zeigt.

Mandela, der wegen seines Kampfs gegen die Rassentrennung fast ein Drittel seines Lebens in Haft verbracht hatte, feiert am Freitag auch den 10. Hochzeitstags mit Mosambiks früherer First Lady Graca Machel.

(Quelle: http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=30840401-1422-0CEF-7043DD6EA51FC7A4)


 
Richard Am: 20.07.2008 13:06:44 Gelesen: 1413408# 112 @  
Tuvalu: Kokosnüsse, Fisch und Briefmarken

---

Von Daniel Freudenreich

Der Westen (18.07.08) - find.me, kiss.me, help.me: Montenegro verkauft seine Internetadressen mit der für Wortspiele interessanten Endung -.me und hofft auf dicke Einnahmen. Die wertvollsten Internetdomains der Welt kosten Millionen

Essen. Kokosnüsse, Fisch und Briefmarken: Lange Zeit gab es nicht viele Güter, mit denen das kleine Tuvalu die weite Welt beglücken konnte. Seit einigen Jahren aber verfügt der 26 Quadratkilometer große Inselstaat im Südpazifik über einen wahren Exportschlager: Er verkauft seine Internetadressen mit der beliebten Endung .tv und verdient daran prächtig. 50 Millionen Dollar sollen es jährlich sein.

Nach Tuvalu'schem Vorbild möchte nun auch Montenegro mit seinen Internetadressen (Domains) den Staatssäckel auffüllen. Seit dieser Woche kann sich jeder für die neuen Domains des jungen Balkanstaates registrieren. Mit der Endung .me lassen sich so klangvolle Adressen wie find.me (finde mich), help.me (hilf mir), oder kiss.me (küsse mich) bilden.

"Wir sehen bei .me ein noch größeres Potenzial als bei .tv.", sagt Philipp Grabensee, Aufsichtsratschef bei Afilias, einer Firma, die neue Internetadressen technisch betreut. Die Regierung Montenegros rechnet binnen fünf Jahren mit 1,2 Millionen .me-Adressen. Bei einem Durchschnittspreis von 20 Dollar je Domain kann Montenegro damit auf Jahresumsätze von 40 Millionen Dollar hoffen. Ein Teil davon geht an die Registrare. Dies sind Firmen, bei denen Interessenten Internetadressen registrieren, kaufen oder verkaufen können.

Der Handel mit den Online-Adressen ist in den vergangenen Jahren zum satten Millionengeschäft angewachsen. So wurden auf der Domainplattform Sedo 2004 Adressen im Wert von knapp 7,6 Millionen Euro gehandelt, 2007 waren es bereits über 49 Millionen Euro. Die höchsten Durchschnittspreise bei Landesendungen erzielten hier .co.uk (Großbritannien) mit 4615 Euro, gefolgt vom spanischen .es (3151 Euro). Im Vergleich dazu gab es die Domains mit dem Deutschland-Kürzel .de für 1017 Euro fast zum Schnäppchenpreis. Dabei handelt es sich nicht um völlig unbekannte 08/15-Adressen, sondern um Domains, die viele Nutzer bereits kennen. Daher auch der hohe Preis.

Die Durchschnittsadresse für Otto-Normal-Verbraucher ist billiger. "Bei den großen Anbietern gibt es Domains von zwölf bis 15 Euro im Jahr", sagt Klaus Herzig, Sprecher bei der zentralen Registrierungsstelle für alle Domains, Denic.

Die wertvollste Adresse, die je verkauft wurde, ist schlüpfrig: Sex.com wechselte 2006 für zwölf Millionen US-Dollar den Besitzer. Porn.com kostete 9,5 Millionen Dollar. Auch kulinarische Adressen haben ihren Preis: vodka.com drei Millionen Dollar und pizza.com 2,6 Millionen Dollar.

Die teils immensen Preise haben für Sedo-Sprecherin Semra Yilmaz mehrere Gründe. Zum einen sind diese Internetadressen besonders naheliegend und daher oft gesucht. Ein Beispiel: Wer im Internet auf der Suche nach einem Pizzadienst ist, wird eher pizza.com als tonys-pizzablitz-in-herten.de eingeben. Zudem spucken Suchmaschinen bekannte und einfache Adressen an vorderster Stelle aus.

"Die Endungen von Montenegro sind für PR-Kampagnen und Einzelpersonen spannend", sagt Yilmaz. Weil die Adressen so gut in den Zeitgeist von Web 2.0 und Soziale Netzwerke passten. Die .tv-Endungen von Tuvalu hingegen seien eher für Firmen, vorweg Elektronikunternehmen, interessant gewesen. "Unter .me kann sich der Nutzer nichts vorstellen, .tv hingegen verbindet er mit Fernsehen", sagt Yilmaz. Soll heißen: Wer im Netz nach Unterhaltungselektronik sucht, wird eher fernseher.tv als fernseher.me eingeben. "Weil .me-Endungen für Firmen weniger interessant sind, werden die Erlöse geringer sein als bei .tv-Adressen", sagt Manfred Breul vom Branchenverband Bitkom.

Die besonders beliebten .-me Adressen werden 1000 bis 9000 Euro kosten, schätzt Yilmaz. Die 2600 vermeintlich lukrativsten Adressen wie kiss.me oder find.me sind allerdings vorerst reserviert und sollen erst am Ende des Vergabeprozesses versteigert werden. Für alle anderen Adressen gilt: Wer zuerst kommt, erhält den Zuschlag.

Doch selbst die teuerste .me-Adresse dürfte ein Schnäppchen bleiben, verglichen mit den Preisen, die die Spitzenreiter 2009 erzielen: Die "Internet-Regierung" Icann will die Namensendungen weitgehend freigeben. Damit sind künftig auch Endungen à la .müller, .mercedes oder .maus möglich, sofern das Geld reicht: Allein die Bewerbung für eine neue Endung soll um die 100 000 Dollar kosten.

(Quelle: http://www.derwesten.de/nachrichten/technik/2008/7/18/news-63222893/detail.html)
 

Das Thema hat 812 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2 3 4   5   6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 25 33 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.