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Thema: Offener Brief des BDPh an die Briefzentren der Deutschen Post AG
Baber Am: 09.09.2013 09:20:17 Gelesen: 20668# 1 @  
Spät, aber doch hat der BDPh auf den zunehmenden Ärger der Sammler über zerrissene und verstempelte Marken auf Sammlersendungen reagiert. Ob es was nützt, bleibt abzuwarten. Machen wir uns nichts vor: Die Sammlerpost ist in dem von Massensendungen für Werbezwecke dominierten täglichen Postverkehr eine zu vernachlässigende Größe und so wird wohl das passieren, was Helmut Kohl einmal mit "Die Hunde bellen aber die Karawane zieht weiter" beschrieben hat.

Nun müssen aber nicht nur die Briefmarkensammler sondern auch die Ansichtskartensammler um ihre Sammlerstücke fürchten. Kürzlich bekam ich diese Ansichtskarte, wo die Briefsortieranlage 3 deutliche Kratzspuren hinterlassen hat. Da man es in der Kopie nicht so deutlich sieht, habe ich es mit 3 schwarzen Balken markiert.



Gruß
Baber
 
filunski Am: 09.09.2013 11:05:23 Gelesen: 20631# 2 @  
@ Baber [#1]

Hallo zusammen,

diese Dinge sind zwar (und nicht nur für Sammler, sondern auch für normale Postkunden) ärgerlich und manchmal auch Werte zerstörend, aber durch die hohe Automation in den Briefzentren (und auch oft durch den Einsatz unterbezahlter und daher nicht motivierter Arbeitskräfte) leider oft unumgänglich. Die DPAG reagiert aber auf Reklamationen (dies ist nicht nur meine persönliche Erfahrung) meist sehr schnell, wenn diese angezeigt werden. Das Problem an sich kann dabei meist nicht abgestellt werden (die Sortiermaschinen in den Briefzentren laufen trotzdem genauso weiter) aber man erhält durchaus Schadensersatz und Verständnis. Man kann diese Mängel auch über die Betreuung der Postphilatelie in Weiden an die DPAG melden. Wenn nicht direkt von dort geholfen werden kann, erhält man zumindest eine Vermittlung zur zuständigen Stelle.

Erreichen kann man die NL Privatkunden/Filialen telefonisch über 0961 3818 3818 oder im Internet auf http://www.deutschepost.de/philatelie. Dort unter Service, https://www.deutschepost.de/dpag/multiapps?xmlFile=1011279&lang=de_DE&skin=hi&check=yes&APP.anliegen=reklamationen

Schöne Grüße,
Peter
 
uli Am: 09.09.2013 12:09:53 Gelesen: 20599# 3 @  
Wo kann man diesen offenen Brief (im Internet) finden?

Gruß
Uli
 
Baber Am: 09.09.2013 13:12:37 Gelesen: 20573# 4 @  
@ uli [#3]

Der Brief war in der Mitgliederzeitschrift Philatelie abgedruckt.

Gruß
Baber
 
Baber Am: 10.09.2013 10:16:45 Gelesen: 20472# 5 @  
@ filunski [#2]

Hallo Peter,

die hohe Automation in den Briefzentren (und auch oft durch den Einsatz unterbezahlter und daher nicht motivierter Arbeitskräfte) leider oft unumgänglich.

Unumgänglich ist eigentlich nichts, wenn die Bereitschaft zum Ändern vorhanden ist, sonst würden die Autos heute noch mit verbleitem Benzin fahren und die Lokale wären immer noch verraucht.

Das es auch anders geht, zeigen unsere Nachbarländer. In Österreich oder Schweiz habe ich noch nie einen zerstörten Brief bekommen und dort wird auch sicher nicht mehr von Hand sortiert.

Gruß
Baber
 
uli Am: 10.09.2013 10:51:45 Gelesen: 20458# 6 @  
@ Baber [#5]

Unumgänglich ist eigentlich nichts, wenn die Bereitschaft zum Ändern vorhanden ist, sonst würden die Autos heute noch mit verbleitem Benzin fahren und die Lokale wären immer noch verraucht.

Ich kenne den angesprochenen Brief nicht, aber ich kenne mich dank meines Berufes sehr gut mit Automation bei Brieferstellung und -versand aus. Nichts für ungut, aber ich befürchte, der Brief zeugt von genauso viel Unwissen bei diesem Thema wie dein Beitrag. Wenn du den Stein des Weisen gefunden hast, der diese Problematik löst, werden dir Hersteller und Nutzer solcher Maschinen sehr viel Geld geben.

Gruß
Uli
 
filunski Am: 10.09.2013 11:14:32 Gelesen: 20447# 7 @  
@ Baber [#5]

"Das es auch anders geht, zeigen unsere Nachbarländer. In Österreich oder Schweiz habe ich noch nie einen zerstörten Brief bekommen"

Da hast Du aber Glück gehabt! Das passiert dort genauso und wenn Du mal ein Briefzentrum besuchen kannst, dann rate ich Dir dazu diese Gelegenheit zu nutzen, vielleicht bekommst Du dann neue Einsichten zu dem Thema. So ärgerlich diese Fälle von missglückten/beschädigten etc. Poststücken auch sein mögen, stellen sie bei der großen Masse von täglich durch die Briefzentren laufenden Poststücken eine sehr, sehr geringe Ausnahme dar. Nur für Sammler eben umso ärgerlicher (ich selbst ärgere mich ja auch, wenn ich solch einen Beleg erhalte), aber die DPAG (ohne dass ich hier jetzt für sie "eine Lanze brechen" möchte) ist sehr bemüht dies im Rahmen ihrer Möglichkeiten abzustellen und gerade die angegebene Stelle in Weiden ist bei Sammlern überaus bemüht und freundlich in solchen Fällen weiterzuhelfen.

Dein Vergleich mit dem verbleiten Benzin und verrauchter Lokale passt hier m.E. nicht so ganz. ;-)

Schöne Grüße,
Peter
 
filunski Am: 10.09.2013 11:16:45 Gelesen: 20444# 8 @  
@ uli [#6]

Hallo Uli,

schicke mir über meine hinterlegte E-Mail Adresse eine Nachricht, dann schicke ich Dir gerne eine Kopie des erwähnten BDPH Briefes zu. :-)

Schönen Gruß,
Peter
 
Baber Am: 12.09.2013 09:20:27 Gelesen: 20349# 9 @  
@ uli [#6]

Hallo Uli,

aber ich befürchte, der Brief zeugt von genauso viel Unwissen bei diesem Thema wie dein Beitrag.

Ich weiß nicht, warum die Diskussion im Forum machmal ins Persönliche abgleitet, wo es doch eigentlich nur um unser gemeinsames Hobby Briefmarken geht.

Keiner will das Rad zurückdrehen und die Postautomation wieder abschaffen. Ich habe natürlich auch schon Briefzentren besichtigt und weiß, wie es dort zugeht. Aber die Zerstörung von Marken passiert offensichtlich nicht in allen BZ's, sondern es sind einzelne Maschinen, die vielleicht besser eingestellt werden könnten. Die Doppelstempelungen sind kein technisches sondern ein personelles Problem.

Nur darum geht es, dass die Post etwas Kooperationsbereitschaft zeigt. Sonst sägt sie nämlich irgendwann einen der Äste ab, auf dem sie selbst sitzt, weil immer mehr Sammler aufhören, Marken zu sammeln.

Gruß
Baber
 
uli Am: 12.09.2013 11:14:19 Gelesen: 20317# 10 @  
Ich wollte nicht persönlich werden, sorry, wenn das so ankam.

Ich ärgere mich aber immer wieder (und nicht nur bei diesem Thema), wenn - Pardon! - Laien mit Sprüchen kommen, die man in der Konsequenz mit "Die sind zu blöd oder wollen einfach nur nicht." zusammenfassen kann, ich aber weiß (weil ich mir das täglich ansehen darf), dass sich jede Menge Profis tagtäglich über diese Probleme den Kopf zermartern und keine wirklich befriedigenden Lösungen finden. Die beschädigten Sendungen, die Sammlern aufstoßen, sind nur eine Marginalie im Vergleich zu dem, was die Herausforderung des Papiertransports in Maschinen an Ärger und Kosten verursacht.

Rein wirtschaftlich gesehen würde die DPAG den Verlust der Sammler nicht mal merken. Dass die sich überhaupt um uns "kümmern", hat reine Marketinggründe (Außendarstellung).

Gruß
Uli
 
Lars Boettger Am: 12.09.2013 12:26:27 Gelesen: 20296# 11 @  
@ uli [#10]

Der BDPh als Verband der Sammler ist gefordert, weil einige Briefzentren z.B. mit ihren Doppelstempelungen Sammlerbelege zerstören. Ich erhalte viel Post von Sammlern, die darauf geachtet haben, dass die Briefmarken schön am Schalter abgestempelt werden. Warum werden diese Briefumschläge in einem Briefzentrum mit einem Tintenstrahl-Stempel versehen? Das ist nicht notwendig.

In diesem Sommer gingen etwa 100 Umschläge mit Doppelstempelung zurück. Wir haben dann sauber gestempelte Belege als Ersatz bekommen. Das war wenig effektiv. Wenn die Deutsche Post das Geld der Sammler nimmt, dann erwartet er auch, dass die Belege entsprechend behandelt werden. Wenn die Deutsche Post sich auf die erbrachte Beförderungsleistung zurück zieht, dann muss der BDPh Flagge zeigen. Es gibt mittlerweile zu viele durch Sortiermaschinen zerstörte Umschläge.

Die Post ihre eigenen eigenen Mitarbeiter durch unsinnige Vorgaben gegeneinander ausspielt, dann muss man das nicht verstehen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
uli Am: 12.09.2013 13:51:18 Gelesen: 20267# 12 @  
@ Lars Boettger [#11]

Da gebe ich dir und Baber Recht. Meine Aussagen beziehen sich auf beschädigte / zerstörte Sendungen.

Gruß
Uli
 
drmoeller_neuss Am: 12.09.2013 13:51:32 Gelesen: 20267# 13 @  
Ich sehe hier zwei Seiten:

1. Wegen der beschädigten Briefmarken:

Ob eine Briefmarken den Transport überlebt oder nicht, steht und fällt mit dem Aufkleben. Früher wurde viel mit Hand sortiert, und da war es nicht kritisch, wenn einmal eine Marke nur an zwei Stellen zart aufgeklebt wurde. Selbstklebende Marken sind da klar im Vorteil. Dänemark, Finnland und die USA haben nur noch selbstklebende Marken. Aber wenn ich das der Deutschen Post AG vorschlage, doch alle Marken nur noch selbstklebend zu machen, kommt der nächste Aufschrei der Traditionalisten.

Und die betriebswirtschaftliche Seite ist nicht ganz ausser acht zu lassen: erwartet etwa der BDPh, dass die Deutsche Post AG mit Millionenaufwand die Stempel- und Sortiermaschinen umstellt, um ein paar weniger beschädigte Briefmarken zu haben?

2. Doppelabstempelung:

Das muss wirklich nicht sein. Erkennen die automatischen Stempelmaschinen nicht, dass eine Briefmarke bereits gestempelt ist? Sonst verwende ich in Zukunft meine frankierten Grossbriefumschläge so häufig mit der gleichen Marke, bis sie auseinanderfallen.

Auf der anderen Seite: Früher haben wir uns über die Eilbriefe mit den vielen schönen Durchgangs- und Eingangsstempeln gefreut. Heute ärgern wir uns über einen Durchgangsstempel des Briefzentrums, obwohl sich so ein Beleg in einer Heimatsammlung sehr gut machen würde. Zum Beispiel "Die Post aus dem Postamt Meerbusch wird dem Briefzentrum 41 zugeleitet." Dann müsste auf einem Brief der Tagesstempel der Poststelle Meerbusch und der Stempel des Briefzentrums sein.

Mein Tipp: Nassklebende Marken besonders gut aufkleben, zur Not mit einem Prittstift etwas nachhelfen. Alle Ränder dran lassen, am besten Marken mit linkem Rand nehmen.

Damit eine Doppelabstempelung den Brief nicht verunziert, die Marke ausserhalb der "Stempelzone" der Stempelmaschine platzieren. Dazu eignen sich perfekt Oberrandstücke.
 
Lars Boettger Am: 26.09.2013 12:57:14 Gelesen: 20129# 14 @  
Da hat ein Sammlerfreund versucht, mir eine schön gestempelte Marke auf einem Umschlag zu senden. Er hat ein Stück vom rechten Oberrand genommen und das gut verklebt. Mit dem Brief ist er dann zur Post gegangen und hat ihn dort stempeln lassen. Der Brief ist im Briefzentrum nicht noch einmal gestempelt worden - oh Wunder! Aber die Zahnspitzen links und die Ecke rechts unten ist durch die Maschine beschädigt worden. Das kann nicht sein! Die Post beschädigt durch Fehleinstellung der Sortiermaschinen ihre Marken und auch ihre eigenen, von der Deutschen Post AG hergestellten Ganzsachen!

Als Postbenutzer verlange ich von meinem Dienstleister etwas mehr Sorgfalt und Respekt für meine Post. Ich weiss, dass das unter Umständen zu viel verlangt ist. Aber wenn man die Sorgen der Sammler nicht artikuliert, dann heisst es seitens der Deutschen Post "alles in Ordnung, keine Beschwerden, was wollen sie denn?".

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
uli Am: 26.09.2013 14:20:10 Gelesen: 20097# 15 @  
@ Lars Boettger [#14]

"Die Post beschädigt durch Fehleinstellung der Sortiermaschinen ihre Marken und auch ihre eigenen, von der Deutschen Post AG hergestellten Ganzsachen!"

Da ich es anscheinend noch nicht verständlich genug geschrieben habe: So etwas passiert nicht aufgrund von Fehleinstellungen! Man könnte die Sortieranlagen auch so einstellen, dass diese Beschädigungen mit relativ großer Sicherheit verhindert werden. Gleichzeitig würden aber andere Probleme entstehen, die auch mit Beschädigungen einher gehen können. Jede Einstellung kann nur ein Kompromiss sein, eine alle Probleme vermeidende Einstellung gibt es nicht. Die einzige Möglichkeit, Beschädigungen ausschließen zu können, ist die vollständige manuelle Verarbeitung.

Gruß
Uli
 
Lars Boettger Am: 26.09.2013 15:53:33 Gelesen: 20074# 16 @  
@ uli [#15]

Prima! Dann wieder zurück zur manuellen Verarbeitung! Dann kommen die Briefmarken und Briefe tatsächlich mal heil an. =D

Spass beiseite: Es kann doch nicht sein, dass Ganzsachen, die von der Deutschen Post AG verkauft werden, durch die Anlagen zerfetzt werden. Wo ist da der Sinn? Wir verkaufen ein Produkt und unsere Maschine zerreisst es wieder?

Wenn die Deutsche Post AG nichts mit Sammlern zu tun haben will, dann sollen Sie auch aufhören, Briefmarken zu verkaufen. Oder dafür Sorge tragen, dass ein großer Teil der Briefmarken und Ganzsachen in einem Stück und heil bei uns Sammlern ankommen. Das Problem ist m.E. in der Tat, dass für den Transport der Post und den Verkauf der philatelistischen Produkte unterschiedliche Profit Center zuständig sind, die nicht miteinander reden oder kein Verständnis für die Probleme des jeweils anderen haben.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Briefmarkentor Am: 26.09.2013 15:57:03 Gelesen: 20072# 17 @  
@ Lars Boettger [#16]

Hallo Lars,

ärgerlich ist das alles für uns Sammler.

Aber, verkauft die Post tatsächlich Postwertzeichen? Oder verkauft sie nicht viel mehr die Dienstleistung einer Beförderung. Und das Postwertzeichen ist der Nachweis des Entgeltes für diese Dienstleistung.

Viele Grüße

Marko
 
Wim Ehlers Am: 26.09.2013 16:15:29 Gelesen: 20061# 18 @  
@ Lars Boettger [#16]

Hallo Lars,

für uns Sammler wäre tatsächlich die Rückkehr zur manuellen Bearbeitung die Nachricht des Jahres. Aber anders, als in Dienstleistungen z.B. der Software-Industrie, kann diese Arbeit ja nicht nach China, Indien oder sonstwohin ausgegliedert werden.



Apropos Indien: In diesen Tagen erhielt ich von einem Tauschpartner aus Indien diesen Brief mit einer Beschädigung, bei der ich mich frage, wo die Sortiermaschine die Ecke ausgerissen hat. Mal ganz davon abgesehen, dass ich sonst Post aus diesem Teil der Welt immer mit einem grünen Zoll-Aufkleber verunziert erhalte.

Beste Grüße
Wim
 
Jahnnusch Am: 26.09.2013 20:31:24 Gelesen: 20013# 19 @  
@ Lars Boettger [#14]

Hätte der Sammler die Marke hochkant aufgeklebt, wäre nichts passiert. Die aufmerksamen Sammler wissen das. Aber wer schreibt denn heute noch?
 
Lars Boettger Am: 26.09.2013 23:57:29 Gelesen: 19977# 20 @  
@ Jahnnusch [#19]

Ich bekomme fast jeden Tag Post mit und ohne Marken: Mein Vater sammelt die Post für mich und schickt sie mir zu, Rechnungen, Kontoauszüge, Werbung, ebay- und Delcampe-Käufer, Auktionskäufe, Prüfaufträge... Die anderen Postanstalten haben das Problem wohl im Griff, denn da erhalte ich nur wenig zerissene Marken, das scheint ein Problem der Post AG zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die anderen Postanstalten anders arbeiten.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Lars Boettger Am: 24.12.2013 12:46:52 Gelesen: 19544# 21 @  
In den letzten Tagen habe ich mal wieder einen Brief erhalten, der mich sehr erstaunt. Offensichtlich klebte da mal eine 55 Cent-Briefmarke darauf. Der Brief durchlief eine der berühmt-berüchtigten Sortiermaschinen und die Marke wurde vom Brief gerissen. Spuren der Marke sind noch vorhanden.

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
drmoeller_neuss Am: 24.12.2013 13:29:28 Gelesen: 19518# 22 @  
@ Lars Boettger [#21]

Als kleine Entschädigung kannst Du Dir die ungestempelten beiden 5-cent Marken jetzt am Schalter schön stempeln lassen. Hallodries unter den Sammlern lösen solche Marken einfach ab, und kleben die mit Pritt-Stift auf ihre Post, ohne ein schlechtes Gewissen, da für die vielen postfrischen Marken in der Sammlung umgekehrt auf die postalische Dienstleistung verzichtet wurde.
 
10Parale Am: 07.10.2016 20:08:54 Gelesen: 17417# 23 @  
@ Baber [#1]

Von Briefmarkensammlern, Händlern und Auktionshäusern bekommt man ja wirklich bei Bedarf sehr schön frankierte Umschläge.

Heute hätte ich mich fast gefreut, denn ich bin dem Modernen nicht abgeneigt. Doch die Freude schlug schnell in Trauer um. Dieser Beleg wird wohl im Altpapiercontainer landen.

Briefmarkentor [#17] gebe ich Recht:

Aber, verkauft die Post tatsächlich Postwertzeichen? Oder verkauft sie nicht viel mehr die Dienstleistung einer Beförderung. Und das Postwertzeichen ist der Nachweis des Entgeltes für diese Dienstleistung

Es würde bei mangelhafter Ausübung ihrer Aufgabe (Arbeitnehmer hätten wohl schon eine Abmahnung erhalten), nämlich Postwertzeichen sauber abzustempeln, dann hinlänglich reichen, lediglich mit dem Nominalwert versehene weiße Zettelchen zur Entwertung heranzuziehen.

Der Aufdruck und Anspruch "Philatelie - Postwertzeichen bilden" auf dem hier gezeigten Beleg verwirkt seinen Sinn und verärgert den Empfänger.

Liebe Grüße

10Parale


 
Stempelwolf Am: 07.10.2016 21:02:47 Gelesen: 17386# 24 @  
@ 10Parale [#23]

Bevor der Beleg im Papierkorb landet, würde ich ihn nehmen. Er passt gut in meine Sammlung "Briefzentrum 70 - Katastrophenpost!"

Beste Grüße
Stempelwolf
 
mausbach1 (RIP) Am: 08.10.2016 09:04:03 Gelesen: 17277# 25 @  
Der neueste Clou:

Zum "Heidelberger Herbst 2016" legte der Briefmarken-Sammlerverein Heidelberg und Rohrbach 1891 e.V. eine BRIEFMARKE INDIVIDUELL auf. Dazu hatte der Verein ein passenden Stempel "im Angebot". Alle "Brücken-Sammler" waren von der Aktion begeistert, besorgten sich Marken, für passende Bildkarten hatte der rührige Verein ebenfalls gesorgt, und ließen diese Stücke dann mit der DP AG befördern. Für meine Motivgruppe hatte ich 60 Exemplare auf den Weg gebracht.

Als sie die Empfänger erreichten, war das Erstaunen (Wut!) groß. Die Karten hatten alle Einrisse, wohl durch den maschinellen Transport, die Marken zeigten zum größten Teil Einrisse - und manche Marken waren verschwunden. :-( Schuld daran war wohl der mangelhafte Kleber dieser selbstklebenden Marken.

Gibt es einen neuen (billigeren) Kleber bei den Herstellern der Marke?

Ein schönes WE
mausbach1
 
10Parale Am: 08.10.2016 16:57:03 Gelesen: 17204# 26 @  
@ Stempelwolf [#24]

Habe eine Suchaktion gestartet und den Beleg gefunden. Sende Ihn Dir gerne zu, sofern ich deine Adresse habe. Selbstverständlich.

Danke für das Interesse

Stephan
10Parale
 
Journalist Am: 08.10.2016 18:09:04 Gelesen: 17160# 27 @  
@ 10Parale [#23]
@ mausbach1 [#25]

Hallo an Euch beide aber auch an alle,

damit bei dem hohen Automationsgrad heutzutage die Post mit Briefmarken unbeschädigt ankommt muß der Absender auf ein sehr sorgfältiges und gutes Kleben der Marken achten.

Das bedeutet, selbst für selbstklebend und erst recht für naßklebende Marken, diese müssen sorgfältig auf den Brief angedrückt werden, besonders die Kanten.

Wird dieser Rat befolgt ist die Wahrscheinlichkeit, extrem hoch, trotz eines Maschinendurchsatzes von 40.000 Sendungen je Stunde, bei den Sortiermaschinen, das die Briefmarken unbeschädigt ankommen. Wird beim Aufkleben aber schon leicht "gesaubeutelt" oder nicht ganz sorgfältig gearbeitet, reicht eine minimale Unebenheit (Abstand eines Teiles der Marke) von der Briefoberfläche aus, um zu einer Beschädigung der Marke zu führen. Ich selbst habe beim Beherzigen dieser Regeln, extrem selten Probleme, das die Marken trotz Automatisierung beschädigt ankommen.

Einzige Ausnahme sind generell Postkarten, hier kommen immer mal wieder auf der rechten Seite "Papierabschürfungen" vor. Wie man dies vermeiden kann ist mir allerdings nicht ganz klar, es scheint aber mit der Papierstärke und den Papiereigenschaften der jeweiligen Postkarte etwas zusammen zu hängen. Eine systematische Untersuchung diesbezüglich habe ich aber noch nicht vorgenommen.

Viele Grüße Jürgen
 
Bund-Briefe Am: 08.10.2016 23:13:07 Gelesen: 17095# 28 @  
Die Abschabungen bei in aller Regel Ansichtskarten kann man vermeiden, wenn man an die rechte Seite auf die Karten-Rückseite übergehend einen "Post-it-Streifen" klebt, den man dann abzieht und die Kleberspuren kurz mit einem Benzin-getränkten Tempo reinigt !

Im übrigen werde die vielen Beschädigungen an den Marken wirklich nur durch die Schludrigkeit des Absenders, also desjenigen, der die Marken aufklebt - verursacht !

Ich gebe vielleicht 8 oder 9 von 10 Ebay-Zusendungen ins Altpapier ! Und diese Briefe kommen in aller Regel von Sammlern ! Diese Leute sind auch zu bequem, sich nassklebende Sondermarken zu besorgen.

Es gibt kaum noch brauchbare Bedarfspost - heute 2016 !

Beste Grüße, Klaus
 
Koban Am: 09.10.2016 00:04:57 Gelesen: 17072# 29 @  
@ Bund-Briefe [#28]

Da auch sorgfältigst aufgeklebte Marken in hohem Maße beschädigt ankommen, spielt die Schludrigkeit des Absenders offensichtlich eine eher untergeordnete Rolle. Die Frässpuren innerhalb (!) von Markenbildern sollten jedem Neuheiten-Sammler eigentlich schon mal aufgefallen sein?!

meint,
Koban

Wo ich schon dazu schreibe: Nach meiner Erinnerung führte nicht neue Technik, sondern die Erhöhung der Transportgeschwindigkeit der Sortieranlagen vor einigen Jahren zu diesen Beschädigungen. Die Erhöhung der Drehzahl der "Transporträdchen" ging einher mit einer Erhöhung des Anpressdruckes. Nahezu jeder Normalbrief zeigt seitdem im Seitenlicht zwischen 9 und 9,5 cm die entsprechenden Abdrücke.
 
Bund-Briefe Am: 18.10.2016 22:53:54 Gelesen: 16898# 30 @  
@ Koban [#29]

Dilemma mit der "Bedarfspost" ... - ... anno 2016

So wie die hier abgebildeten Briefe / Marken - kommt die "Bedarfspost" "tagtäglich" an ! Die Absender sind nicht im Stande, die Marken "ordentlich" aufzukleben.

Früher wurden die Postbeamten geschult, wie Marken zu trennen - aufzukleben - und zu stempeln sind. Früher wurden diese Arbeiten in Ruhe verrichtet, heute muß alles "schnell - schnell" gehen.

Ich habe einem "fixen" Postler mal zugesehen: Das Abreißen der Marke, anfeuchten - aufkleben - einschließlich stempeln - hat keine 2 oder 3 Sekunden gedauert. Das ist Bedarfspost anno 2016 !

Früher gab es quasi keine (!) Ausschuß-Briefe. Heute ist es umgekehrt: Es gibt quasi keine brauchbaren Bedarfsbriefe mehr. Insbesondere die Briefe mit den nassklebenden Sondermarken sind rar. Die Mengen, die an die Postfilialen verteilt werden, werden immer weniger.

Ausschuss, wie die hier gezeigten Frankaturen, die "Datenschutzbestimmungen" und die "Blaue Tonne" - Briefe mit braun werdenden Selbstklebe-Klappen - usw. - lassen die Ausbeute an brauchbaren Bedarfsbriefen auf "Nahe Null" sinken. Hinzu kommen dann auch noch die Fehler, die von den Transportbändern an den Marken und Umschlägen verursacht werden, diese sind aber eher untergeordnet.

Auf "bessere Zeiten" hoffend,
Bund-Briefe


 
Baber Am: 19.10.2016 09:08:28 Gelesen: 16821# 31 @  
@ Bund-Briefe [#30]

Ich habe einem "fixen" Postler mal zugesehen: Das Abreißen der Marke, anfeuchten - aufkleben - einschließlich stempeln - hat keine 2 oder 3 Sekunden gedauert. Das ist Bedarfspost anno 2016 !

Das kann ich aus eigener Anschauung nur bestätigen, aber wen wundert es: Nachdem die Postfilialen immer seltener werden, wird der Arbeitsdruck für die Mitarbeiter immer größer. Zu gewissen Tageszeiten sieht die Schlange in unserer Postfiliale so aus wie in der DDR, wenn es irgendwo Bananen gab.

Wir haben im Verein ein Mitglied, der stapelweise Bedarfspost von Anwaltskanzleien mitbringt. alle mit "schönen" höherwertigen Frankaturen der Blumenserie. Bei näherem Hinsehen ist kaum eine der ganz gebliebenen Marken nach den heutigen Kriterien "sammelbar", weil immer mindestns ein Zahn fehlt oder zu kurz ist.

Es bleibt wohl nichts anderes übrig, als die Qualitätskriterien für moderne Bedarfspost neu zu definieren.

Gruß
Baber
 
Bund-Briefe Am: 24.10.2016 14:43:04 Gelesen: 16642# 32 @  
@ Baber [#31]

Es bleibt wohl nichts anderes übrig, als die Qualitätskriterien für Bedarfspost neu zu definieren ...

Bitte machen Sie einmal Vorschläge, welche Fehler noch toleriert werden sollten - und welche nicht mehr - wohlgemerkt: Marken auf Brief !

verkürzter Zahn ?
stärkere Zahnfehler ?
Einriss(e) der Marke(n) ?
fehlender Teil / Ecke der Marke ?
Umgeknickte Zähne ?
umgeknickte Marken / Ecken ?
Beschädigung des Umschlages / durch die Transport-Rollen / Bänder ?
leichte / starke Beschädigung der Briefmarke(n) drrch die Transport-Rollen / Bänder ?
leichte / starke Stempel-Mängel ?
Tages- / Sonderstempel mit nochmaligem Stempel vom Briefzentrum ?
Großbriefe mit Tintenstrahl-Entwertung mit / ohne lesbares Datum .... ?
...

Soll man akzeptieren:

Umweltschutzpapier ? (neigt zu Veränderungen!)
Fensterbriefe ohne Original-Adress-Einlage ?
Selbstklebe-Etiketten aller Art ? (werden wohl irgendwann abfallen!)
rückseitige Selbstklebe-Verschlussklappen ? (fetten durch / werden braun!)

Sicherlich gibt es noch weitere Qualitätskriterien, die zu diskutieren wären. !

Frdl. Grüße, Bund-Briefe
 
filunski Am: 24.10.2016 17:31:45 Gelesen: 16574# 33 @  
@ Bund-Briefe [#32]

"Es bleibt wohl nichts anderes übrig, als die Qualitätskriterien für Bedarfspost neu zu definieren ..."

Verehrter "Bund-Briefe",

Baber hat es ganz richtig erkannt und drückt es auch so aus!

All die von dir genannten Mängel, die natürlich für die Qualitätsansprüche "alteingesessener Philatelisten" ärgerlich sind, treten ja nicht immer und alle zur selben Zeit auf. Geschuldet sind sie der ständig schneller werdenden Postautomation. Dieser, bzw. der dahinter stehenden gewinnorientierten DPAG, sind auch die paar im Promillebereich angesiedelten Philatelisten, die sich darüber beschweren, ziemlich egal. Es ist also völlig illusorisch daran zu glauben oder darauf zu hoffen, dass dieses aus philatelistischer Sicht besser werden würde. Somit sind all diese bemängelten Erscheinungen, Merkmale heutiger und auch zukünftiger Bedarfspost. Wer diese also sammeln möchte, sollte sich mit diesen Mängeln auseinandersetzen, ja besser noch anfreunden, sonst bleibt für sein Sammelgebiet nichts mehr übrig. Man muss sich ganz einfach von dem tadellos, am besten noch mit gutem Ortsstempel abgestempelten Brief/Postkarte etc. verabschieden. Die gibt es nicht (na ja kaum) mehr, und wenn doch, dann sind es meist philatelistsich inspirierte Belege (man könnte auch sagen Machwerke). Die können sicherlich auch sehr reizvoll sein und man kann die auch sammeln, keine Frage, ist aber eben kein reiner Bedarf mehr. Darüber hinaus kann man auch Stempel von Briefzentren, Frankits, Schalterlabel und auch Tintenstrahlentwertungen auf interessante Art und Weise sammeln. ;-)

Meine Meinung zu der immer wieder aufflammenden Diskussion zu heutiger, leider unabänderlicher, Postbehandlung.

Beste Grüße,
Peter
 
Stefan Am: 24.10.2016 20:52:12 Gelesen: 16487# 34 @  
@ Bund-Briefe [#32]

Durchaus berechtigte Anmerkungen, aber ...

Soll man akzeptieren:

Umweltschutzpapier ? (neigt zu Veränderungen!)


Ja. Seit mehreren Jahren ist es vor allem bei größeren Absendern üblich, dass Umweltpapier verwendet wird. Als Sammler kann man sich, u.a. auch abhängig von der verbleibenden Zeit des zu erwartenden Lebensalters zu diesem Thema Gedanken machen, muss es allerdings nicht. Dies obliegt jedem selbst.

Fensterbriefe ohne Original-Adress-Einlage ?

In aktuellen Posteingängen (ich spreche hier von Beständen, bei denen die Briefmarkenbelege bereits entnommen wurden), finden sich kaum noch Sendungen mit der Angabe der Empfängeranschrift. Es handelt sich hier im Regelfall um Sendungen mit Fenster. Sicherlich ist es ärgerlich, wenn die Empfängeranschrift fehlt. Aber: was will man dagegen machen? Wenn der (regelmäßig) überlassene Posteingang nichts bzw. kaum etwas gekostet hat, was gegen Fensterbriefe tun?

Selbstklebe-Etiketten aller Art ? (werden wohl irgendwann abfallen!)

Generell ein ärgerliches Thema, ohne Zweifel! Man kann daher lediglich versuchen, derartige Belege nach Möglichkeit nicht als Hauptbestandteil in die Sammlung aufzunehmen. Wenn diese dennoch gesammelt werden, sollte bzw. braucht man sich um das Alterungsbeständigkeit kaum Gedanken machen. Mir ergeht es so im Bereich der modernen Privatpost. Sendungen, welche Aufkleber (Frankierungen, Adressaufkleber) aufweisen, sind nettes Beiwerk mit einer eher geringeren zu erwartenden Haltbarkeit. Schlussendlich wird es die Zukunft zeigen, wie lange sich die Aufkleber halten.

rückseitige Selbstklebe-Verschlussklappen ? (fetten durch / werden braun!)

Als Sammler moderner Belege empfiehlt es sich, möglichst konsequent die Briefklappen sowie Klebestreifen zum zusätzlichen Verschluss der Sendung zu entfernen. Ansonsten besteht das Risiko, dass die zum Briefverschluss verwendeten Selbstkleber früher oder später (d.h. binnen weniger Monate bis weniger Jahre) durchfetten und sich auf die Briefumschlagvorderseite durchschlagen. Auch hier ist es eine Frage der Gewohnheit, ob man Sendungen mit fehlender bzw. alternativ dann durchgefetteter Briefklappe akzeptiert. Mir persönlich ist Ersteres lieber, da der betreffende Umschlag dann noch die Möglichkeit hat, in den nächsten Jahrzehnten ansehnlich vorzuliegen.
In dem Zusammenhang kann bzw. sollte sich der interessierte Sammler moderner Ganzsachen (Plusbriefe) auch überlegen, ob es nicht besser wäre, Briefklappen zu entfernen bzw. betreffende Belege doppelt, d.h. mit und ohne selbstklebender Briefklappe (diese voneinander getrennt) zu sammeln.

Gruß
Pete
 
Bund-Briefe Am: 25.10.2016 19:13:33 Gelesen: 16384# 35 @  
@ Pete [#34]

Umweltschutzpapier:

Ich habe verschiedentlich beobachtet, dass die Alterungserscheinungen, wenn die Briefe in Tüten sind, an der offenen Seite der Tüte beginnen. Zu sehen sind Farbveränderungen / Ausbleichungen, wohl durch den Luftsauerstoff. Das ist aber wohl nicht generell so, wohl je nach Herstellungsweise und Beimengungen der Papierbestandteile und "Papier-Kleber".

Fensterbriefe:

Wenn die Briefe ohne Adressen sind, und die in aller Regel vorhandene rückseitige Selbstklebe-Klappe abgeschnitten ist, ist der verbleibende "Rest" sehr wertgemindert ! Ich verzichte auf Fensterbriefe, wenn es irgend geht.

Selbstklebe-Etiketten:

Selbstklebe-Etiketten und auch die Selbstklebe-Briefmarken werden - wohl - irgendwann von den Briefen abfallen, so wie dies bei den ersten Selbstklebe-Sondermarken und Dauerserien aus den Jahren 2000 bis etwa 2003 der Fall ist, die nur 5 oder 6 Jahre klebten. Ab 2003 (?) wurde wohl die Kleber-Rezeptur geändert ... ??? Die allerersten deutschen Selbstklebemarken mit den 4 SWK-Werten von 1991 kleben wohl heute noch. (?)

Rückseitige Selbstklebe-Klappen:

sehr braun werden diese Klappen aus den 70er-und 80er-Jahren, bei den neueren muß man abwarten, je nach Kleber-Prinzip und -Zusammensetzung. Bei den bei mir relativ wenig anfallenden Stückzahlen mache ich mir die Mühe und entferne den Selbstklebe-Kleber, wenn die Briefe noch nicht sehr alt sind, geht das einigermaßen flott: Oberklappe abziehen oder den noch verschlossenen Brief an der rückseitigen Klappe öffnen - und den Kleber vollständig entfernen: abrubbeln oder notfalls mit einem Benzin-getränkten Tempo drübergehen. Ich schneide die rückseitige Selbstklebeklappe also nicht ab - so sind meine Briefe vollwertig. Bei älteren Umschlägen dieser Art, sofern vorne noch nicht braun geworden, stecke ich als "Isolation" einen dünneren Karton oder Folie ein und bewahre diese einzeln in einer Pergamintüte auf, damit diese Briefe bei den anderen keinen Schaden anrichten können. Das hat sich seit Jahren bewährt.
 
Bund-Briefe Am: 25.10.2016 20:54:48 Gelesen: 16346# 36 @  
@ filunski [#33]

Bedarfsbriefe-Problematik mit den Neuheiten

Für den, der Briefzentrums-Stempel oder "Weisse Label" sammelt, ist der Tisch sicherlich reichlich gedeckt !

Aber es gibt auch Sammler, die die neuerschienenden - und natürlich auch die älteren deutschen Marken auf Brief sammeln, möglichst komplett !

Aber ab etwa 1998 / 2000 wird das zunehmend schwieriger: viele der Sondermarken, insbesondere die nassklebenden, erhält man einfach nicht mehr aus der Bedarfspost !

Die Neuheiten-Mengen der Marken, die an die Postämter verteilt werden, werden immer weniger ! Entsprechend weniger Briefe sind in der (Marken-frankierten) Bedarfspost zu finden, die es mittlerweile kaum noch gibt ! Und wenn bei diesen mengenmäßig wenigen Briefen dann auch noch ein immer höher werdender Ausschuß-Anteil dabei ist, bleibt zum Schluss kaum noch etwas übrig: nur Selbstklebende !

Ich habe weiter oben davon berichtet, daß es Schalterkräfte gibt, die einen Brief in 2-3 Sekunden "abfertigen": Marke abreissen, anfeuchten, aufkleben und stempeln.

Ich will nicht wissen, wie diese beim Empfänger ankommen ! Ich glaube kaum, daß jemand solche Briefe sammeln will ! Überzeugt mich vom Gegenteil !

Wenn bei Ebay bei einer Posthorn-Marke auf Brief auch nur 1 Zahn "kürzer" ist, geht der Brief kaum weg ! Es wird lange (!) dauern, bis solche Frankaturen, die in 2-3 Sekunden zustande kamen, als vollwertig gesammelt werden !

Im übrigen wird bei uns alle weggehende Post in der Filiale mit dem Tagesstempel gestempelt, mehr oder meist weniger gut lesbar, nur die Briefe, die in den Briefkasten eingeworfen werden, werden im Briefzentrum gestempelt! Dies wird wohl bundesweit so sein !

Freundliche Grüße, Bund-Briefe
 
filunski Am: 25.10.2016 22:58:42 Gelesen: 16319# 37 @  
@ Bund-Briefe [#36]

Hallo Bund Briefe!

Deine geschilderten Probleme kann ich gut nachvollziehen und auch verstehen (auch wenn du nur halb so viele Ausrufezeichen verwendest, dies aber nur außerhalb des Themas :-)).

Das Sammeln von Marken, gelaufen auf Brief ist sicherlich ein reizvolles und interessantes Gebiet, lässt sich aber, wie wir wohl beide wissen durch Bedarfspost immer schwerer, um nicht zu sagen überhaupt nicht mehr komplett darstellen. Ein Bekannter von mir wertet regelmäßig sackweise Firmenpost die ins Altpapier geht aus. Bei seinem letzten Einsatz blieben von ca. 8000 Briefen ungefähr 50 Briefe (mit Marken, keine AFS etc.) übrig, die als solche (Brief komplett) bedingt (unter Inkaufnahme leichter Mängel) sammelwürdig waren. Daneben blieben noch ca. 200 Marken, überwiegend Selbstkleber übrig, die entweder als Briefstück mit ordentlichen (zu 90% BZ Stempeln) Entwertungen oder als abgelöste Marken mit erkennbarer (Ort oder BZ und Datum) Entwertung sammelfähig waren. Auch zeigt seine Auswertung, dass es überwiegend die Selbstkleber sind, weil sie gut und komplett haften, die die Behandlung durch die modernen Sortieranlagen am besten überleben. Auch ist der Anteil an überhaupt verwendeter nassklebender Marken verschwindend gering. Wir sprechen hier von tatsächlicher Bedarfspost, in keinster Weise philatelistisch inspiriert.

Fazit daraus, zumindest für mich, wer aktuelle Neuausgaben, auf Brief gelaufen, sammeln möchte, muss sich diese Briefe selbst "basteln". Diese bei der Postagentur seines Vertrauens, wo noch ordentlich gestempelt wird, aufgeben und dann hoffen, dass sie den Durchlauf durchs Briefzentrum überleben.

nur die Briefe, die in den Briefkasten eingeworfen werden, werden im Briefzentrum gestempelt! Dies wird wohl bundesweit so sein !

Leider muss ich dir auch diese Illusion rauben. :-(

Es gibt verschiedene Arten von Postagenturen. Sie unterscheiden sich zum einen in der Art der Ausstattung mit Postprodukten (Marken, nur Selbstkleber und vielleicht Rollenmarken, begrenzte Zuteilung von Nassklebern oder das volle Neuausgabenprogramm zum Erscheinungstag, bzw. schon vorher) und dem angebotenen Service/Möglichkeit der Postannahme. Genauso unterschiedliche Vorschriften gelten dann auch für die Abstempelung eingelieferter Post. Viele, insbesondere der kleineren Agenturen, dürfen nicht mehr stempeln, sondern müssen die Post ungestempelt an das BZ weiter leiten. Andere dürfen noch stempeln, müssen aber nicht, sollten aber (meist reine Theorie) die gestempelte Post getrennt von der ungestempelten Post ans BZ weitergeben. Und schliesslich gibt es noch einige Postagenturen die müssen alle am Schalter angenommene Post abstempeln. Dann gibt es noch die Postbanken, die als Relikt aus alten Zeiten, auch noch Postservice bieten (meist sind das auch die ehemaligen Postämter), die dürfen stempeln (müssen aber nicht!), unterlassen dies jedoch oft da es ja zusätzliche Arbeit wäre, außer man fragt extra danach. In allen Fällen wo bereits gestempelte Post ans BZ eingeliefert wird besteht aber immer die Gefahr, dass dann diese, auch wenn in extra gekennzeichneten Körben/Containern, doch nochmals so durch die Sortieranlagen laufen, dass hinterher eine, auch wieder unerwünschte, Doppelabstempelung, raus kommt.

So, jetzt habe ich dazu erst mal genug geschrieben und dir damit hoffentlich nicht die letzten Illusionen geraubt. ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
Bund-Briefe Am: 26.10.2016 22:40:08 Gelesen: 16244# 38 @  
@ filunski [#37]

Problematik mit der aktuellen Bedarfspost

Hallo, Peter,

Du hast mir mit Deinen Ausführungen die von mir geschilderte Problematik mit Marken-frankierter Bedarfspost aus der heutigen Zeit ja wohl bestätigt. Es ist wohl bundesweit die gleiche Situation - oder hat jemand Einwände ? Ich kann mich noch gut an die Zeiten so um 1980 / 1990 erinnern, als große und bis an das zulässige Höchstgewicht gefüllte Pakete mit Bedarfspost aller Art, zumeist Post an Preisrätsel, Preisausschreiben oder irgendwelche Institutionen als Auswahlsendungen hin+hergeschickt wurden - diese Zeiten sind vorbei.

Kann vielleicht jemand anderer diese derzeitige Situation bestätigen? Es wird aber wohl überall das Gleiche sein.

Zur Abstempelungspraxis Tagesstempel / Briefzentrumsstempel

In unserer ländlichen Gegend sind die Postfilialen zumeist Shop-in-Shop-Filialen, die wirklich alle abgehende Post von Hand stempeln (... müssen!)
Nur in der Center-Filiale der Kreisstadt ist das vielleicht ein bischen anders, ich werde mich aber überall nochmals genau danach erkundigen.

Danke für Deine Ausführungen - Du hast mir damit keine Illussionen geraubt, nur genau das bestätigt, was ich schon seit Jahren feststelle - siehe mein Situationsbericht vom 18.10.2016.

Frdl. Grüße, Bund-Briefe
 
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