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Thema: Briefmarken Software: Phila Color Check zur Bestimmung von Briefmarken Farben
Das Thema hat 143 Beiträge:
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Ben 11 Am: 17.05.2020 12:24:52 Gelesen: 34733# 44 @  
@ TheQ [#28]

Hallo Zusammen,

da sich jetzt die Gemüter wieder beruhigt haben, würde ich sachlich auf das Thema zurückkommen. Meine Bitte an Dich: Mache weiter! Das Thema ist spannend.

Das Delta E wird im "standard" Lab Raum (EN ISO 11664-4) auch mit dem euklidischen Abstand bestimmt. Die CIE DE 2000 ist eine Erweiterung, die die menschliche Wahrnehmung berücksichtigt. Daher rechnet man auch mit Ellipsen/Ellipsoiden und nicht mit Kreisen/Kugeln!?

Der Lab Farbraum ist ein kolorimetrischer Farbraum, d.h., er berücksichtigt von Anfang an die menschliche Wahrnehmung mit einem "Beobachter". Die Abstände der Farborte sind euklidische Abstände. Die CIE 2000 Formel verwendet LCH-Werte. Der Farbort ist genau der gleiche, wie bei Lab, nur eben in polarer Koordinatenschreibweise (Lab ist rechtwinklig). Die Toleranzellipsen beschreiben die Gleichabständigkeit. Da man mit polaren Werten rechnet, werden die Ellipsen zum Zentrum (Koordinatenursprung) kleiner (dC und dH). Visuell soll die Wahrnehmung innerhalb der Ellipsen aber möglichst gleich sein. Bei Briefmarken arbeite ich gern mit einer Toleranzschwelle dE=5.

Evtl. begehe ich jetzt einen Denkfehler, aber wenn das Ziel des Programms ist, die dominanten ein, zwei, drei Farben einem Farbkatalog automatisch zuzuordnen, müsste man doch die subjektive Wahrnehmung eben nicht berücksichtigen.

Da wären wir bei der grundsätzlichen Frage angekommen. Die subjektive Wahrnehmung durch den Betrachter (Sammler) ist das Entscheidende. Diese gilt es aus der Diskussion bei Tauschabenden auszuschließen. Wird sie von Anfang an im mathematischen Modell berücksichtigt, spielt sie in der Praxis (eigentlich) keine Rolle mehr.
Für mich ist es nicht wichtig, welche Farbe die dominante ist. Die Farbe "Blau" nehme ich anders war, als Du oder z.B. Chuck193. Auch der Name der Farbe "dunkellilaultramarin" ist egal. Wichtig ist, wie sich zwei Farben in ihrem Aussehen unterscheiden. Wie groß dürfen die Unterschiede (dE) sein, damit ein Farbe "als andere Farbe" wahrgenommen wird.

Und wenn die Farben sich visuell unterscheiden, muss man sich fragen, warum das so ist.
Viele Grüße
Ben
 
Thomas71 Am: 17.05.2020 12:37:04 Gelesen: 34727# 45 @  
@ 22028 [#41[

Ich gehe einmal davon aus, dass auch dort eine Tageslichtlampe vorhanden sein wird. Meine Bedenken sind nur, eine Tageslichtlampe ist ein künstliches Licht.
Im Vergleich zu normalem Tageslicht wird es, meiner Vermutung nach, ebenfalls einen Unterschied in der Wahrnehmung geben.

Man sollte das menschliche Auge nicht unterschätzen, es kann einem ganz schön Irre führen.

Und nun sind wir wieder bei dem Programm, was ich immer noch sehr gut und hilfreich empfinde. Ich denke, mit einem Wert, der immer gleich ist, mit einer gewisse Toleranz, ist ein guter Hinweis auf die Farbe. Immer an der selben Stelle gemessen, möglicht weit weg von Stempel usw., wird man Unterschiede an Hand vom Wert sehen können. Das ist zumindest MEINE Theorie.

LG Thomas
 
Ben 11 Am: 17.05.2020 12:55:51 Gelesen: 34720# 46 @  
@ Thomas71 [#45]

Hallo Thomas,

die Vorgehensweise der Prüfer mag etwas "altmodisch" erscheinen, ist aber im Grund richtig. Ziel ist es, beim Vergleichen der Farben möglichst gleiche, wiederholbare Bedingungen (hier: Beleuchtung) zu schaffen.

Die Lichtart, bzw. ihre Farbtemperatur, spielt hier eine große Rolle. In "nördlichen Breiten, bei bedecktem Himmel, um die Vormittagszeit" hat das natürliche Licht eine Farbtemperatur von 6504K. Es beinhaltet auch den UV-Anteil. Mit einer Normlichtlampe D65 (und in Kombination weiterer Leuchten) wird dieses nachempfunden. Farbmessgeräte verwenden ein entsprechendes Spektrum.
Ans Fenster braucht heute niemand mehr zu gehen. Allerdings benutzt man heute auch so genannte Abmusterungskabinen mit mehreren Leuchten.

Viele Grüße
Ben.
 
TheQ Am: 17.05.2020 17:09:14 Gelesen: 34682# 47 @  
@ Ben 11 [#44]

Hallo Ben,

Wichtig ist, wie sich zwei Farben in ihrem Aussehen unterscheiden. Wie groß dürfen die Unterschiede (dE) sein, damit ein Farbe "als andere Farbe" wahrgenommen wird.

Das ist ein interessanter Aspekt. D.h. du würdest

1) eine Farbe im Bild wählen
2) eine delta Funktion wählen (dE, dE94, dE00 = CIE DE 2000)
3) einen delta Wert vorgeben

und würdest als Ergebnis alle Farben erwarten die im Bild vorkommen und dieses delta im Bezug auf die gewählte Farbe haben?

LG
Dietmar
 
chuck193 Am: 17.05.2020 18:02:41 Gelesen: 34661# 48 @  
@ Ben 11 [#44]

Hi Ben 11,

die unterste Nummer würde wohl nach dE 2000, dE 1, grösser als 1's, sind Unterschiede fürs Auge wahrnehmbar. Jedenfalls nach CIE, soviel wie ich das verstehe.

Farben unter1. sind nicht unterscheidbar.

Schöne Grüsse,

Chuck
 
chuck193 Am: 18.05.2020 00:41:34 Gelesen: 34557# 49 @  
@ Wim Ehlers [#30]

Ich würde annehmen,dass dieses Program, wie jeder "color picker", an jeder Stelle eine andere Nummer anzeigt. Wenn so ein Programm aber die ganze Fläche aufnimmt, und alle Farben berechnet, dann könnte etwas dabei rauskommen. Ich weiss nicht wie das mit gestempelten Marken geht?

Grüsse, Chuck
 
TheQ Am: 18.05.2020 06:35:46 Gelesen: 34533# 50 @  
@ chuck193 [#49]

Hallo Chuck,

gestempelte Marken wären tatsächlich problematisch. Ich hatte schon daran gedacht, die Analyse nur auf (vorhher selektierten) Teilen des Bildes zu machen. Dann könnte man den Stempel aussschließen falls er nicht zu großflächig ist. Oder den Stempel vorhher "auszuradieren".

Für mehr oder wenig einfarbige Marken (Beispiel von opti53 [#22]) könnte das funktionieren. Wenn die Marke allerdings richtig bunt ist oder die spannenden Farben unter dem Stempel sitzen, gibt es vermutlich keine Lösung.

LG
Dietmar
 
Wim Ehlers Am: 18.05.2020 08:17:24 Gelesen: 34506# 51 @  
@ chuck193 [#49]

Hallo Chuck,

weil Du mich direkt angesprochen hast, will ich mein selbstauferlegtes Schweige-Gelübde brechen und näher auf die inzwischen aufgetauchten Probleme und Fragen eingehen,

Fachsimpelei


Nach wie vor liefern sich die von mir schon angesprochenen 2-3 Enthusiasten ein Hin- und Hergeschreibsel, das niemand sonst nachvollziehen kann. Ein direkter Email-Austausch wäre da sicherlich zielführender.

Technische Voraussetzungen


Neben einem hochwertigen (=hochpreisigem) Scanner und entsprechend kostenintensiver Scanner-Software, die bei allen Nutzern von "Phila Color Check" identisch sein müßte, kam auch die Frage nach dem Lichteinfluss auf. Tageslichtlampen - auch wieder bei allen Nutzern identisch - wären Pflicht!

Farbbezeichnungen in Katalogen


Die weltweit verbreiteten Briefmarken-Kataloge "Yvert & Tellier", "Scott", "Stanley Gibbons" und "Michel" müssten die von "Phila Color Check" herausgefundenen Farbbezeichnungen übernehmen. Das tun sie heute schon nicht, auch ohne eine solche Software.

Auktionshäuser und Farbbezeichnungen


Auch alle Briefmarken-Auktionshäuser müssten sich einer einheitlichen Farbbezeichnung bedienen. Ob "Phila Color Check" das Potential dazu hat ist mehr als fraglich.

Gestempelte Briefmarken


Philatelisten bestehen bei wertvollen Briefmarken auf klar erkennbaren, gut lesbaren Stempeln, die dementsprechend viel Platz auf einer Briefmarke einnehmen (Vollstempel). Hier versagt "Phila Color Check" nach eigenem Bekunden des Hobby-Entwicklers.

Seid mir nicht böse, aber je länger über "Phila Color Check" hier "diskutiert" wird, desto mehr wächst meine Skepsis. Da empfehle ich auch an dieser Stelle "Schlag nach bei Goethe" [1].

Beste Grüße
Wim

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Farbenlehre_(Goethe)
 
opti53 Am: 18.05.2020 10:11:45 Gelesen: 34478# 52 @  
@ Wim Ehlers [#51]

Hallo Wim,

ich begrüße sehr die Sachlichkeit Deiner Ausführungen. Es gibt aber schon ein paar Punkte, die ich hoffentlich so ergänzen kann, dass sie auch Dich überzeugen.

Fachsimpelei
Ich denke nicht, dass es gegen die Regeln dieses Forums verstößt, wenn ein paar Enthusiasten fachsimpeln. Wenn die Diskussion auf anderer Ebene stattfindet durch Email-Austausch, wird aber die Möglichkeit verbaut, dass sich andere mit interessanten Ideen an dieser Diskussion beteiligen.

Technische Voraussetzungen
Es sollte gerade nicht das Ziel sein, sich hochpreisiger Scanner und Software bedienen zu müssen. Die Geräte haben heute bei niedrigen Preisen eine sehr gute Qualität, was früher natürlich anders war. Die Idee wäre ja gerade, Unzulänglichkeiten durch Korrekturen in der Auswertungssoftware von TheQ auszugleichen.

Farbbezeichnungen in Katalogen

"Phila Color Check" erzeugt keine neuen Farbbezeichnungen. Es ginge ja eher darum, verschiedene Farbtabellen mit deren Bezeichnungen zu hinterlegen und dadurch durch einfaches Umschalten die besten Ergebnisse zu erhalten.

Auktionshäuser und Farbbezeichnungen

Hier gilt das Gleiche wie eben gesagt. Es sollen keine neuen Farben kreiert werden, sondern die gemessenen Farben mit den existenten (verschiedenen) Farbtabellen verglichen werden.

Gestempelte Briefmarken
Das Programm muss per se nicht bei gestempelten Briefmarken versagen. Es geht ja gerade darum, aus den tausenden Pixeln eines Bildes die dominanten Farben herauszufinden und diejenigen auszuschliessen, die nicht dazu gehören.

Goethe
Sei Du mir bitte auch nicht böse, aber Goethe ist hier leider das falsche Beispiel. Er hatte den Erkenntissen von Newton nicht geglaubt, weil er die Experimente falsch angesetzt hat. Heute sind wir bei dem Thema Farbenlehre schon viel weiter als zu Goethe's Zeiten. Deshalb ist er uns da keine große Hilfe mehr.

Viele Grüße

Thomas
 
TeeKay Am: 18.05.2020 10:19:44 Gelesen: 34471# 53 @  
Es müssten auch nicht alle den gleichen Scanner und die gleiche Scansoftware nutzen. Der Sinn der Kalibrierung besteht ja gerade darin, dass der kalibrierte Scanner mit der Software immer das gleiche Scanergebnis erzielt, das die Realität möglichst exakt nachbildet. Würden kalibrierte Systeme unterschiedliche Ergebnisse beim Austausch von Software oder Scanner erzielen, wäre die Kalibrierung fehlerhaft.

Warum Diskussionen ins Private verdrängt werden sollen, nur weil es nicht jeder versteht, ist mir ebenfalls unklar. Im Privaten würde niemand schlauer werden.
 
Richard Am: 18.05.2020 10:29:52 Gelesen: 34458# 54 @  
@ Wim Ehlers [#51]

Nach wie vor liefern sich die von mir schon angesprochenen 2-3 Enthusiasten ein Hin- und Hergeschreibsel, das niemand sonst nachvollziehen kann. Ein direkter Email-Austausch wäre da sicherlich zielführender.

Hallo Wim,

Philaseiten hat das Motto "Philaseiten - alle Seiten der Philatelie - Information, Diskussion und Dokumentation".

Für den Einen handelt es sich um Geschreibsel, für Andere um Diskussionen über ein Fachthema. Mir steht es nicht zu, hier eine Grenze zu ziehen und damit darf gerne weiter informiert und diskutiert werden.

Deine Hinweise, welche Schwierigkeiten bei der Umsetzung noch auf den Entwickler zukommen, kann ich mehr als nachvollziehen und habe allergrösste Zweifel, ob sich das Programm jemail verkaufsfertig entwickeln lässt.

Schöne Grüsse, Richard
 
TeeKay Am: 18.05.2020 11:15:13 Gelesen: 34431# 55 @  
Farbprüfung mit dem Michel Farbenführer funktioniert ja auch mehr schlecht als recht - und trotzdem ist es ein verkaufsfertiges Produkt. Der Farbeindruck eines vollflächig farbig gedruckten Farbplättchens im Farbführer hat wenig gemein mit dem Farbeindruck einer Briefmarke. Darum benutzen Prüfer ja auch Farbreihen und keinen Farbenführer. Der gibt Laien nur erste Anhaltspunkte, wenn eben keine geprüften Farbreihen vorliegen. Könnte das ganze per Scanner realisiert werden, ergäben sich in der Zukunft Einsparpotenziale. Denn bei schrumpfender Sammlerzahl dürfte der Druck des Farbenführers bald so teuer werden, das ihn sich niemand mehr leisten kann.
 
TheQ Am: 18.05.2020 13:00:42 Gelesen: 34398# 56 @  
Hallo,

ich muss das noch mal richtigstellen.

Es gibt keinen kommerziellen Hintergedanken bei diesen Projekt. Das würde sich erst dann ändern, wenn ein Herausgeber von Farbkatalogen die Idee aufgreifen würde um z.B. Lizenzgebühren für Farben zu verlangen die im Programm hinterlegt wären. Ob es jemals so weit kommt, halte ich selbst für äußerst fraglich.

In erster Linie mache ich das

a) weil es Spaß macht
b) weil es (zumindest bei mir) zum Er­kennt­nis­ge­winn beiträgt
c) weil ich glaube, dass die Idee eine Chance auf Erfolg hat (ob im Rahmen eines Hobbyprojekts bleibt abzuwarten)

LG
Dietmar
 
chuck193 Am: 18.05.2020 21:18:53 Gelesen: 34298# 57 @  
@ TheQ [#25]

Hi TheQ,

dies ist mein Color Picker mit delta E.

Grüsse
Chuck
 
Holzinger Am: 19.05.2020 13:07:42 Gelesen: 34183# 58 @  
@ chuck193 [#57]

Hi Chuck,

Dein Bildanhang funzt nicht. :-( Evtl. neu/anders Format laden.

LG
 
22028 Am: 19.05.2020 13:39:43 Gelesen: 34171# 59 @  
@ Holzinger [#58]

Das liegt nicht am Format oder an chuck193 sondern am Bilderserver, die Datei wird dort nicht gefunden.
 
chuck193 Am: 19.05.2020 19:26:34 Gelesen: 34073# 60 @  
@ Holzinger [#58]

Hi,

ich versuche nochmals das Bild einzustellen:



Das Bild müsste auch irgend wo anders sein. Die Hauptsache ist, dass eine Menge Farben in diesem colorpicker sind. In der Vorschau ist das Bild auch.

Grüsse Chuck
 
Carsten Burkhardt Am: 20.05.2020 09:58:53 Gelesen: 33992# 61 @  
Hallo,

ich habe den Thread mit Interesse verfolgt und muss auch mal meinen Senf dazugeben.

Ich nutze seit 12 Jahren die Farbbestimmung von Wolfram Podien, wo im Ergebnis für jede Farbe charakteristische Kurven entstehen, die ich mittels Korrelanz automatisiert einer Datenbank zuordnen kann. Dadurch sehe ich, ob die Farbe der eingemessenen Marke den typischen Kurvenverlauf hat und kann erkennen, ob sie verändert oder verfälscht wurde. Sprich, wir haben Tausende hinterlegte alte Messungen und ordnen die neue zu.

Alles ist direkt kalibriert durch das Messgerät (Xrite DTP 41 oder neuere), das Gerät hat einen geringen Preis gebraucht (ca. 300 Euro) und viele BPP-, VP- und VPEx-Prüfer nutzen die Sorftware für die Forschung und auch für die Prüfpraxis. Das ist der Goldstandard nach meinem Ermessen.

Ich weiß, es gibt andere Meinungen bezüglich des Verständnisses von Farbe ...

Gibt es die Möglichkeit, in der hier diskutierten Methode, eine Datenbank anzulegen, die Korrelanzprüfungen macht? Ich habe vorher auch mit Scanner und Photoshop gearbeitet und alle möglichen Farbreihen eingemessen, es kam nichts wirklich belastbares dabei raus.

Kann man hier erreichen, Manipulationen zu erkennen? Sprich: Eine Farbe wurde mit dem Bügeleisen behandelt, damit sie dunkler oder brauner wird und so aussieht wie die original braun gedruckte Farbe statt orange etc.

Viele Grüße
Carsten
 
opti53 Am: 20.05.2020 13:42:12 Gelesen: 33950# 62 @  
@ Carsten Burkhardt [#61]

Hallo Carsten,

Deine Lösung unterscheidet sich zuerst einmal durch das Messgerät, das ein professionelles Gerät für die Druckindustrie ist. Allerdings werden dort i.d.R. Farbflächen auf einer Druckkontrollleiste ausgewertet, um das Druckergebnis zu überprüfen. Durch Eichung sind diese Geräte natürlich sehr objektiv, allerdings auch nicht unbedingt einfach in der Handhabung. Zu dem Programm von Wolfram Podien habe ich keine Informationen gefunden. Wenn sich jemand, so wie Du, in der Arge mit den Farben der Köpfe-Serie befasst, ist dass sicherlich eine angemessene Ausstattung. Zudem ist der Aufbau einer Datenbank sicher auch nicht jedermann möglich.

Ich denke, die Idee unseres Hobby-Programmierers war eher, mit einfachen Mitteln auch ein halbwegs vernünftiges Ergebnis zu erzielen, wobei mich diese Idee auch schon seit einer Weile beschäftigt. Viele haben einen Scanner, und der ist auch nicht besonders teuer. Vor allem kann man ihn vielfältig einsetzen, was für ein Farbmessgerät nicht zutrifft. Wenn es also gelänge, mit einem Scanner die Farbvarietät einer Anzahl von Marken einzugrenzen, wäre das doch schon ein schönes Ergebnis. Das hier gezeigte Programm hat erst mal nicht mehr getan, als aus den leicht unterschiedlichen Pixeln einer Scan-Aufnahme die mit der häufigsten Farbe herauszusuchen. Denn das Scan-Ergebnis ist halt immer in eine Vielzahl von Pixeln aufgeteilt. Wie man aus der Bestimmung der dominanten Farbe zur Farbbestimmung kommt, haben wir bis jetzt noch nicht gesehen.

Viele Grüße

Thomas
 
TheQ Am: 20.05.2020 19:24:45 Gelesen: 33889# 63 @  
@ Carsten Burkhardt [#61]

Hallo Carsten,

>Gibt es die Möglichkeit, in der hier diskutierten Methode, eine Datenbank anzulegen, die Korrelanzprüfungen macht?

Das Projekt steht noch am Anfang und denkbar ist vieles. Ich nehme mal an, ein Gerät wie das Xrite DTP 41 o.ä. speichert seine Ergebnisse nicht als PC taugliche Bilder ab, sondern in einem speziellen Format, richtig?

@ opti53 [#62]

Hallo Thomas,

>Ich denke, die Idee unseres Hobby-Programmierers war eher, mit einfachen Mitteln auch ein halbwegs vernünftiges Ergebnis zu erzielen ...

So war zumindest die Grundidee.

Keine Angst, ich nehm's nicht persönlich ;-) Das Projekt ist ein Hobbyprojekt, aber ich bin Ingenieur und mache seit über 20 Jahren professionelle SW Entwicklung.

Wie man aus der Bestimmung der dominanten Farbe zur Farbbestimmung kommt, haben wir bis jetzt noch nicht gesehen.

Ja, das scheint tatsächlich eine größere Hürde zu sein. Inzwischen habe ich eine Rückmeldung der RAL gGmgH bekommen die ich angefragt hatte: Sollten RAL Farben im Programm hinterlegt werden, wären Lizenzgebühren an RAL fällig.

LG
Dietmar
 
Carsten Burkhardt Am: 20.05.2020 19:49:44 Gelesen: 33875# 64 @  
@ TheQ [#63]

Hallo,

das DTP gibt nur die Rohdaten aus, d.h. 30 Messwerte von Reflexionen in unterschiedlichen Lichtbereichen in Schritten von 10 nm Wellenlänge.

Es kommen also Zahlenfolgen wie 28,2; 27,4; 29,4; 32,9 ...... heraus, und den Rest macht die Software.

Viele Grüße
Carsten
 
opti53 Am: 20.05.2020 22:34:02 Gelesen: 33818# 65 @  
@ Carsten Burkhardt [#64]

Hallo Carsten,

das ist wohl der wesentliche Unterschied zwischen dem DTP und dem Scanner: das DTP erzeugt eine Messung aufrund der Reflexion des Gesamtobjektes, der Scanner erzeugt eine Vielzahl von Bildpunkten. Deshalb muss man die relevanten Punkte herausfiltern. Das hat Dietmar (TheQ) schon gelöst. Das DTP macht zwar wohl auch eine Art Spektralanalyse, ich weiß nur nicht, wie man da mit 30 Messpunkten hinkommt. Die Spektralanalyse beim Scanner macht die Software, die eine Farbinformation in codierter Form liefert. Jetzt wäre es schon interessant zu erfahren, was das von Dir benutzte Programm mit den Farbinformationen macht.

@ TheQ [#63]

Hallo Dietmar,

dass Du bezüglich des Programmierens vom Fach bist, hatte ich zwar angenommen, wusste es aber nicht. So gesehen bezog sich dann "Hobby" doch auf Dein Projekt. Ich glaube, mit der Hilfe von Carsten und seiner Erfahrung kannst Du doch weiterkommen.

Bezüglich der Farbtabellen hätte ich RAL auch nicht so präferiert, weil das im Briefmarkenumfeld nicht so leicht übersetzt werden kann. So gesehen sind die Michel-Farben (oder ggfls. auch solche von anderen Katalogen) für diesen Zweck hier relevanter. Eine Möglichkeit wäre ein paar Referenzfarben aus dem Farbenführer zum Abgleich zu scannen. Dann wäre halt der Farbenführer zum Abgleich nötig. Was meinst Du? Es muss halt jeder, der das Programm benutzen will, diesen Abgleich selber vornehmen.

Viele Grüße

Thomas
 
Ben 11 Am: 21.05.2020 09:39:10 Gelesen: 33765# 66 @  
Guten Morgen Zusammen,

die Diskussion ist ja ganz gut weitergegangen.

@ chuck193 [#48]

Nach DIN 53218 erfolgt die Differenzierung des Farbabstandes zweier Farborte in sechs Stufen. Die Interpretation in Klammern ist von mir.

0 = kein Farbunterschied: ∆E=0-0.5
1 = sehr kleiner („für geübte Augen bemerkbarer“) Farbunterschied: ∆E=0.5-1
2 = kleiner („unmerklicher“)Farbunterschied: ∆E=1-2
3 = mittlerer („wahrgenommener“) Farbunterschied: ∆E=2-4
4 = großer („wesentlicher“) Farbunterschied: ∆E=4-5
5 = sehr großer („als andere Farbe wahrgenommener“) Farbunterschied: ∆E>5

@ TheQ [#47]

du würdest: eine Farbe im Bild wählen, eine delta Funktion wählen (dE, dE94, dE00 = CIE DE 2000), einen delta Wert vorgeben.
und würdest als Ergebnis alle Farben erwarten die im Bild vorkommen und dieses delta im Bezug auf die gewählte Farbe haben.


Ich würde etwas anders vorgehen:

- eine erste Marke scannen und dabei die Farbe messen (das Messen geht auch mit einem Messgerät). Aus den gemessenen Werten den Lab-Farbort ermitteln.
- das Gleiche mit einer zweiten Marke machen.
- den Farbabstand mit CIE DE 2000 errechnen und anhand der obigen Kriterien beurteilen. Unterscheiden sich beide Farben? Wenn ja, wie viel und warum?

Die Farbbezeichnungen in den Katalogen würde ich als "sprechende Namen" stehen lassen und mit einem typischen Lab-Wert ergänzen. Diesen Wert kann man als Referenz ("zweite Marke") verwenden.

Diese Referenz wird anhand einer Messreihe aus sehr vielen gemessenen Marken berechnet. Ich habe das schon mal mit einer Clusteranalyse gemacht. Bei dieser Analyse werden die Marken mit den kleinsten Farbabständen zueinander zu einer Gruppe zusammengefasst. Die Mitte der Gruppe bildet dann den Referenzwert. Eine Datenbank wäre nicht erforderlich.

Korrelation als Maß der Übereinstimmung zweier Farben halte ich hier mathematisch für ungeeignet, da hier zwar ein möglicher Zusammenhang (zweier Farben) gezeigt wird, dieser aber nicht kausal sein muss.

Viele Grüße
Ben
 
Wim Ehlers Am: 21.05.2020 10:05:22 Gelesen: 33747# 67 @  
Ihr lieben Farbforscher,

gespannt verfolge ich weiter Eure Diskussion zu diesem Thema. Okay, gehen wir einmal davon aus, dass "Phila Color Check" fertig programmiert ist und die Software wäre einsatzbereit. Nun stellt sich aber für mich die "Kardinalfrage":

Wem soll "Phila Color Check" wobei Nutzen bringen?


Briefmarkenhändler, Auktionshäuser, Kataloghersteller oder Verbandsprüfer werden es wohl kaum zur Bewertung heranziehen. Für Briefmarkensammler und Philatelisten ist es eine nette Spielerei, wenn sie ihr Geld lieber für Hard- und Software, als für Briefmarken & Co ausgeben würden. Sorry für meine Bewertung, aber meine Skepsis wird immer größer.

Einen schönen Himmelfahrtstag und
beste Grüße
Wim
 
TheQ Am: 21.05.2020 12:32:30 Gelesen: 33713# 68 @  
@ Wim Ehlers [#67]

Hallo Wim,

wie schon mehrfach erwähnt, es gibt keine Garantie, dass jemals etwas brauchbares heraus kommt. Von daher kann ich deine Skepsis teilweise nachvollziehen.

Genauso wenig kann ich vorhersehen, wem das wann was nützt. Spielt aber auch keine Rolle. Wenn jemand etwas sinnvolles mit dem Teil- oder Endergebnis anfangen kann, schön. Wenn nicht, dann war es eben nur eine Spielerei.

Manche Ideen enden in einer Sackgasse (wie z.B. das Hinterlegen von Farben, die mit Schutzrechten versehen sind). Dafür tun sich unter tatkräftiger Mithilfe der Farbforscher hier andere Ideen auf, die man weiterverfolgen kann.

Wünsche ebenfalls einen schönen Vatertag.
LG Dietmar
 

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