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Thema: Deutsche Post Neuheiten: Cryptowahnsinn erreicht auch Deutschland
drmoeller_neuss Am: 25.08.2023 14:30:41 Gelesen: 27031# 1 @  
Was andere Postverwaltungen schon seit Jahren machen, erreicht nun auch Deutschland: der Wahnsinn mit Krypto-Marken.

Die Deutsche Post kündigt für den 2. November 2023 eine Krypto-Marke im Rahmen der Serie "Historische Bauwerke in Deutschland" an. Neben der nassklebende Marke soll es eine motivgleiche selbstklebende Marke als Krypto-Briefmarke geben. Die Marke kann im Laufe des Oktobers bestellt werden. [1]

Einzelheiten über die Ausstattung und den Preis sind noch nicht bekannt. Alle Interessierten können sich aber für einen entsprechenden Newsletter abonnieren. Im normalen Deutschland-Abonnement wird die Marke nicht geliefert.

Alles weitere bleibt abzuwarten, insbesondere ob der Michel-Katalog dieser Marke eine eigene Hauptnummer spendiert. Dann wird es auf den Vordruckalben auch ein Feld geben, dass der fleissige Sammler zu bestücken hat. :)

[1] https://www.deutschepost.de/de/k/kryptomarke.html
 
22028 Am: 25.08.2023 15:59:40 Gelesen: 26967# 2 @  
@ drmoeller_neuss [#183]

Von mir aus gerne, ich bleibe bei meinen alten seriösen Gebieten wo ich forschen und Neues entdecken kann.
 
Frankenjogger Am: 25.08.2023 19:43:58 Gelesen: 26871# 3 @  
@ 22028 [#2]

dito, Klemens
 
Baber Am: 26.08.2023 16:44:24 Gelesen: 26667# 4 @  
Es musste ja so kommen.

Nachdem Österreich mit Krypto begonnen hat, Liechtenstein und die sonst so seriöse Schweiz auch auf diesen Zug aufgesprungen sind, konnte die Deutsche Post AG ja nicht zuschauen. Es ist wie früher mit dem Statussysmbol Auto. Schau mal der Nachbar hat sich einen neuen größeren Wagen zugelegt. Dann müssen wir auch einen neuen kaufen.

Wir müssen uns wohl von der Vorstellung verabschieden, dass Briefmarken in erster Linie als vorausbezahlte Quittung die Freimachung (Franco) eines Briefes dienen. Die Post braucht sie nicht mehr und bietet daher andere Objekte um mit den "Sammlern" Geschäft zu machen.

Gruß
Bernd
 
dietbeck Am: 27.08.2023 12:00:58 Gelesen: 26485# 5 @  
Ich wundere mich über diese ganze Lamentiererei.

Die Sache ist doch ganz einfach. Wir leben in einer Marktwirtschaft, wo Angebot und Nachfrage fundamentale Prinzipien sind.

Offensichtlich sind Cryptobriefmarken gefragt, und lohnen sich finanziell für die entsprechenden Herausgeber.

Es ist also keineswegs zielführend die entsprechenden Herausgeber zu kritisieren. Wenn die Produkte gekauft werden, dann wird also eine Nachfrage bedient. Wie in jedem anderen Wirtschaftssegment auch. Wenn jemand zu kritisieren ist, dann die Käufer.

Aber warum ? Ob die Cryptobriefmarken nun einen althergebrachten Zweck einer Briefmarke erfüllen oder nicht scheint für die Käufer egal zu sein. Also dann sollte man es eben auch nicht aus dieser Brille bewerten. Niemand, der nicht will, muss diese Produkte kaufen (ich auch nicht). Aber natürlich passen diese Produkte in den digitalen Zeitgeist.

Jeder darf sein Geld ausgeben wofür er will.

Und erzähl mir doch keiner, dass die Briefmarkenflut der "normalen" Briefmarken noch irgendeinem anderen Zweck dient, als Geld zu machen. Ich sehe da keinen Unterschied.
 
nagel.d Am: 27.08.2023 13:47:46 Gelesen: 26426# 6 @  
@ dietbeck [#37]

Hier muss ich vollkommen zustimmen. Würde es keine Nachfrage geben, würde man diese Marken auch nicht anbieten.

Und die Briefmarken verschwinden mittlerweile auch ganz langsam aus dem Postalltag. Ich bekomme am Schalter der Postfiliale so gut wie keine Briefmarken mehr und wenn ich spezielle Sondermarken will werde ich ungläubig angeschaut, weil Sondermarken bekomme ich keine mehr am Schalter.
 
Richard Am: 02.09.2023 09:59:20 Gelesen: 26097# 7 @  
Neuheit: Krypto-Briefmarken der Deutschen Post

Die Deutsche Post wird das Brandenburger Tor als Krypto-Briefmarke mit NFT herausbringen. Kryptomarken genießen unter Sammlern einen zwiespältigen Ruf und gelten entweder als Abzocke oder wertvolle Kostbarkeit.



Kryptomarken lassen sich mit dem Handy scannen und vom Eigentümer in der Blockchain registrieren. Die Deutsche Post will eine ganze Serie solcher Marken herausbringen, auf denen historische Bauwerke zu sehen sind.

Das Finanzministerium hat mitgeteilt, dass auf der am 2. November 2023 erscheinenden Kryptobriefmarke das Brandenburger Tor abgebildet sein wird. Zeitgleich mit der Kryptomarke erscheint eine klassische, nassklebende Briefmarke mit gleichem Motiv für 1,60 Euro.

Kryptobriefmarken werden - auch aufgrund der teureren Herstellungsweise - häufig mit einem Preisaufschlag verkauft. Zu den Preisen hat sich die Deutsche Post bislang nicht geäußert. Auch wie die Marke aussehen wird, bleibt bis zum 14. Oktober geheim. Dann startet nämlich der Vorverkauf, wie ein Nutzer im Forum philaseiten.de schrieb.

Andere Postgesellschaften unterteilen die Gesamtauflage ihrer Cryptomarken in verschiedene Seltenheitsstufen. So könnte es beispielsweise 100.000 Bronze-Marken geben, 50.000 Silber-Marken, 10.000 Gold-Marken und 1.000 Platin-Marken. Für Kunden ist der Markenkauf wie ein Lotteriespiel, weil vorher nicht bekannt ist, welche Seltenheitsstufe man bekommt. Je seltener eine Marke, desto höher schätzen Sammler das Potenzial einer Wertsteigerung ein. Ob die Deutsche Post verschiedene Seltenheitsstufen anbieten wird, ist aktuell unbekannt.

Bei Kleinanzeigen werden Crypto-Stamps der Österreichischen Post zwischen 25 und über 1.000 Euro angeboten. Solche Extrempreise erzielen eher ältere Cryptomarken, die aufgrund des damaligen Hypes schnell ausverkauft waren. Inzwischen ist der Trend abgeflaut, und die Marken sind regulär im Onlineshop der Österreichischen Post zu haben.

Vor wenigen Wochen hatte der private Briefdienst Nordbrief eine Wacken-Briefmarke mit RFID-Chip und NFT-Abbild herausgebracht (Paketda berichtete). Die Auflage von 50.000 Stück wurde nicht abverkauft. Die Wacken-Marke ist bei nordbrief.sh erhältlich für 11,99 Euro zzgl. Versandkosten. Die teuerste Versandart bei Nordbrief ist übrigens ein Maxibrief für 2,80 Euro. Die Cryptobriefmarke für 11,99 Euro ist somit für den täglichen Briefversand unbrauchbar und zeigt, dass sie nur für den Sammlermarkt produziert wurde.



Mit der Wackenmarke hat sich Nordbrief das Privileg gesichert, Deutschlands erste Kryptobriefmarke herausgebracht zu haben. Die Deutsche Post muss sich mit dem Titel "erste Deutschland-Krypto-Briefmarke" begnügen. Den Länderaufdruck "Deutschland" dürfen private Briefdienste auf ihren Marken nämlich nicht verwenden.

Unter Sammlern klassischer Briefmarken haben Cryptomarken einen schlechten Ruf. Als die erste Kryptomarke der Österreichischen Post erschien, warnte der Präsident des Verbandes Österreichischer Philatelistenvereine bei futurezone.at vor überteuerten Wiederverkaufspreisen:

Ich würde das auf gar keinen Fall zahlen, weder vier- noch dreistellige Beiträge. Das wird spätestens in ein paar Monaten wieder im dreistelligen Bereich landen und einige werden sich dann ärgern. Es gibt leider in unserem Bereich ein paar schwarze Schafe, die versuchen, kurzfristig schnelles Geld zu machen. Das wird aber auch wieder abflauen.

Der Vorverkauf der Deutsche-Post-Kryptomarke vom 14.10. bis 2.11. wird ein spannender Zeitraum. Dann zeigt sich, ob sich Kunden von der Neuheit begeistern lassen - oder sie als Schnickschnack abtun.

Infoseite der Deutschen Post: http://www.deutschepost.de/kryptomarke

---

Mit freundlicher Genehmigung durch Steffen Persiel, Verantwortlicher von Paket.da, dem allgemeinen Verbraucherportal rund um Paketdienste: https://www.paketda.de/fragen-antworten.php

Der mehrfach wöchentlich erscheinende Informationsdienst Paket.da kann kostenfrei bezogen werden bei info@paketda.de . Auch für Sammler von Interesse !
 
DL8AAM Am: 18.09.2023 17:15:30 Gelesen: 25705# 8 @  
Nur zur optischen Abrundung des Themas und vielleicht für spätere Recherchen, hier die Ankündigung aus der aktuellen Ausgabe des Philatelie-Journals "postfrisch" der Deutschen Post AG; Heft 5/2023, Seite 29:



Beste Grüße
Thomas
 
Cantus Am: 18.09.2023 20:00:33 Gelesen: 25618# 9 @  
Ich bin ja einmal gespannt, wie viele von diesen Marken in der normalen Tagespost Verwendung finden werden. Für mich ist das jedenfalls kein Thema, dem ich mein Einkommen widmen werde.

Viele Grüße
Ingo
 
nagel.d Am: 18.09.2023 20:25:44 Gelesen: 25607# 10 @  
@ Cantus [#9]

Cantus, ich bezweifel, dass überhaupt eine im Umlauf kommt.
 
Eric Scherer Am: 18.09.2023 22:16:27 Gelesen: 25567# 11 @  
Anders als in anderen Ländern trennt die Deutsche Post das Wertzeichen und den Kryptocode. Man kann das Wertzeichen auch ganz normal ohne NFT-Code erwerben. Dann kostet es wohl nur den Portowert. Oder man kauft das Set mit dem NFT. Dabei muss man beachten, dass NFTs für sich durchaus einen Marktwert haben bzw. entwickeln können - ob man sie nun mag oder nicht.
 
Henry Am: 19.09.2023 19:41:19 Gelesen: 25414# 12 @  
Wer kann mich denn mal bitte schlau machen, wie es sich mit NFT-Marken verhält, die auf Brief verklebt werden. Die sind doch sicher in der Blockchain vorher registriert. Und werden dort dann nur noch als Datei gehandelt? Gehören die Marken dann nach dem Versand immer noch dem Absender? Oder haben die dann nur noch den Wert als Marke? Die Trennung der Deutschen Post hat mich so verunsichert, dass ich nun nichts mehr verstehe.

Ich werde mir eine solche Marke ganz sicher auch nicht kaufen, aber ich möchte gerne verstehen, was da abläuft.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
TeeKay Am: 20.09.2023 12:24:46 Gelesen: 25328# 13 @  
@ Henry [#12]

Die NFTs stehen in keinem rechtlichen Zusammenhang mit der physischen Marke. Du kaufst die Briefmarke, verknüpfst dann das NFT (Bild) in der Blockchain (Datenbank) mit deiner Wallet (eineindeutige digitale Adresse, die es dir ermöglicht, die NFTs weiterzugeben, solange du das Passwort zu deiner Wallet noch kennst) und kannst die Briefmarke als Briefmarke verwenden. Es gibt ab dem Moment keine Verknüpfung mehr zwischen der Briefmarke, dem Eigentum an der Briefmarke und dem NFT sowie dem Eigentum am NFT. Nach dem Absenden der Briefmarke hat der neue Eigentümer weder Zugriff auf das NFT, noch steht die Briefmarke weiterhin in deinem Eigentum.

Der Wert der Briefmarke ist auch unabhängig vom Wert des NFTs. Wertunterschiede können sich natürlich ergeben, wenn die Deutsche Post z.B. nur fünf rote Briefmarken, die fünf rote NFTs ergeben, aber fünf Mio blaue druckt. Der Wert der fünf roten Marken ist dann aber hoch, weil es nur fünf gibt, und nicht weil die fünf roten NFTs irgendeinen Wert haben könnten. Mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit werden die NFTs absolut wertlos sein, weil es keine NFT-Sammler gibt (nur Spekulanten, aber der Hype ist vorbei), sehr wohl aber noch viele Briefmarkensammler.

Dass die meisten Menschen überhaupt nicht verstehen, was Blockchains und NFTs sind und dass es bis heute keine Einsatzmöglichkeiten gibt, bei denen Blockchains besser wären als vorher existierende Alternativen, ist übrigens ein guter Hinweis darauf, welche langfristige Wertentwicklung der ganze Krypto-Unsinn haben wird. Gekauft wird das Zeug doch nur, weil es in der Vergangenheit schnelle und starke Wertzuwächse gab. Jetzt zeigt sich, dass alles im Krypto-Universum beliebig vermehrbar ist. Was aber in beliebiger Menge verfügbar ist, hat keinen Wert.
 
Henry Am: 20.09.2023 18:50:26 Gelesen: 25247# 14 @  
@ TeeKay [#13]

Ich bedanke mich für die aufklärende Antwort. Ich muss jetzt nur abklären, ob mein Verständnis richtig ist: Der neue Eigentümer der Marke kann diese in der Blockchain nicht mehr registrieren, weil er die Token ID nicht hat, die auf dem Blatt stehen, aus der die Marke gelöst wurde. Richtig?

Wenn aber jemand sein Eigentum am NFT verkauft oder weitergibt, dann muss er über seine Wallet den neuen Eigentümer selbst in der Blockchain ändern? Oder wie läuft das ab? Können die Angaben in der Blockchain durch Hacker angegriffen und verändert werden? Ist jetzt vielleicht eine blöde Frage, kommt mir aber grade in den Sinn, wenn ich an vermehrte Cyber-Kriminalität denke.

Mit philastelistischem Gruß
Henry
 
TeeKay Am: 21.09.2023 00:37:58 Gelesen: 25181# 15 @  
@ Henry [#14]

Wenn irgendein Element in der Vorbesitzerkette das NFT bereits in seiner Wallet hat, dann kann der neue Besitzer der Marke das NFT nicht mehr für sich selbst registrieren.

Das Prinzip einer Blockchain ist, dass niemand selbst etwas ändern kann. Das NFT muss bei einem Verkauf/Tausch vom Vorbesitzer zur Wallet-Adresse des neuen Besitzers geschickt werden. Die Transaktion wird von Minern/Validatoren bestätigt und an die Blockchain angehangen.

Hacker können die Blockchain nur ändern, wenn sie mehr als 50% der Mining/Validationskapazität besitzen. Bei kleinen Blockchains ist das einfacher als bei großen. Denkbar ist ein Hack der Wallet/NFT-Börse. Dabei wird nicht die Blockchain geändert, sondern nur dein Besitz auf andere Wallets übertragen. Es kam auch schon vor, dass Blockchain-Protokolle selbst fehlerhaft waren und es Hackern ermöglichten, falsche Transaktionen bestätigen zu lassen. Der größte Schaden entstand jedoch durch betrügerische Börsen oder gleich betrügerische Kryptowährungen, nicht durch Hacks.

Bei den Briefmarken-NFTs würd ich mir keine Sorgen machen, dass die jemand stehlen wollen würde.
 
Henry Am: 21.09.2023 14:32:42 Gelesen: 25111# 16 @  
@ TeeKay [#15]

Nochmals vielen Dank. Obwohl ich im Verein auch immer auf die Philaseiten verweise, wollen manche Mitglieder zu solchen Themen auch was in der Vereinszeitung lesen. Da ich als Schriftführer den größten Teil der Beiträge schreibe, möchte ich da natürlich nicht gerade den größten Mist verzapfen. Das ist auch ein Grund für meinen Wissenshunger.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
filunski Am: 23.09.2023 18:17:25 Gelesen: 24943# 17 @  
Hallo zusammen,

eine interessante Ergänzung zu diesem m.E. völlig philateliefremden Wahnsinn, besser Unsinn, kann man hier nachlesen [1].

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.n-tv.de/wirtschaft/Digitale-Kunst-fast-alle-NFTs-sind-wertlos-article24415805.html
 
Richard Am: 25.09.2023 09:13:52 Gelesen: 24847# 18 @  
@ filunski [#17]

Hallo Peter,

hier eine Kurslisten von über 9.100 Cryptowährungen [1], die an derzeit 669 "Börsen" meist ohne eine Aufsichtsbehörde gehandelt werden [2].

Was haben Cryptowährungen mit Seifenblasen gemeinsam ? Du wirst es wisssen.

Ich bin seit 56 Jahren Börsianer, aber an Cryptobörsen habe ich noch nie gehandelt.

Schöner Beitrag auf ntv !

Grüsse, Richard

[1] https://coinmarketcap.com/?page=90
[2] https://coinmarketcap.com/rankings/exchanges/
 
Eric Scherer Am: 25.09.2023 13:07:35 Gelesen: 24776# 19 @  
Wenn ich mir die Diskussion hier anschaue, weiss ich nicht, was für Erwartungen vorliegen. Kryptostamps sind keine echte Wertanlage. Natürlich kann man damit Zocken. Aber die Zeiten für echtes Zocken sind wieder vorbei.

Kryptostamps - zumindest jene aus Österreich, der Schweiz, Liechtenstein, Luxembourg, den Niederlanden und jetzt bald auch Deutschland - sind eine Fortschreibung der Idee der Briefmarke als "Kunstwerk im Kleinen". Neu findet man die Kunst halt nicht mehr aufgedruckt auf der Briefmarke sondern im virtuellen Raum. Letztlich folgen die Postanstalten hier einfach allgemeinen Trends und nach allerlei Drucktechniken wird nur eine Art "Druck im virtuellen Raum" ausprobiert.

Damit sind gewisse Mehrkosten verbunden, daher haben die bisher üblichen Kryptostamp relativ hohe Nominalen - irgendwo zwischen 6 und 9 EUR. Aber es sind voll frankaturgültige Briefmarken und decken eben doch auch Porto in Höhe der Nominale. Da ich häufig Post aus Österreich, der Schweiz und Liechtenstein verschicke, habe ich schon öfters Kryptomarken einfach verklebt.

Deutschland wählt einen anderen Weg. Man hat eine deutlich geringere Nominale gewählt, wer aber den Kryptoteil möchte, also den Zugang zum NFT zahlt nicht nur den Portowert sondern etwas mehr. Die Marken selbst sind damit für alle Sammler einfach und günstig zugänglich.

Das spannende an der ganzen Geschichte: Ja, mit Kryptomarken wurden neue Sammlerkreise erschlossen. Es gibt Leute, denen das Spass macht. Also lassen wir diesen Leuten den Spass. Wir sollten einfach nicht von "Wahnsinn" sprechen. Das ist eine alte Dummheit. Schon bei den Seebeckausgaben haben die Philatelisten gerufen: Wir wollen keine Sondermarken. Später, als die Blocks kamen, war es genauso. Und die Automatenmarken gehörten für viele auch in die Schmuddelecke, obwohl auch diese viele neue Sammler begeistern konnten.
 
Ilves2020 Am: 25.09.2023 19:32:57 Gelesen: 24694# 20 @  
@ Eric Scherer [#19]

Hallo Eric,

Danke für Deine besonnenen und objektiven Worte! Eine Wohltat!

An die Seebeck-Ausgaben hatte ich in den letzten Tagen auch gedacht und an so vieles, das uns die Postverwaltungen seit weit mehr als 100 Jahren erfolgreich verkaufen, weil wir es haben wollen. Nicht jeder alles, klar. Aber wenn man Blockausgaben, geschnittene Parallelausgaben, FDCs, ETBs, MKs usw. an Sammler, welche auch immer, loswerden kann, dann macht man das als Postverwaltung. Jetzt also Krypto-stamps. Keine Sorge, auch das wird irgendwann entweder wieder aufhören oder normal werden, so dass sich niemand mehr besonders danach umschaut.

Natürlich gibt es die superseriösen Forscher, die über das alles nur verächtlich die Spezialisten-Nase rümpfen. Aber ich denke, dass Philatelie in erster Linie Spass macht. In zweiter Linie lernt man dabei unfassbar viel über die Welt, wenn man ohne Tunnelblick unterwegs ist.

Ich mache auch schon seit Jahren nicht alles mit, was die Postverwaltungen der Länder, die mich besonders interessieren, anbieten. Ganz einfach, weil mein Hobby-Budget nicht für immer weiter ausufernde Neuheiten-Programme draufgehen soll. Meine Finnland-Sammlung endet z.B. mit dem Ende der Markka. Danach habe ich nur noch ein paar Ausgaben gekauft, die ich besonders interessant finde. Und die auch nicht bei der Post, sondern sonstwo zum kleine Preis. Hätte ich sie nicht gefunden, wäre es auch egal gewesen.

Scheichtums-Ausgaben finde ich auch klasse. Das ist absolute Zeitgeschichte der späten 60er/frühen 70er. Man sollte natürlich nicht den Katalogwert dabei sehen geschweige denn bezahlen. Aber als Symbole ihrer Zeit haben diese Sachen ihren Reiz. Upper Yafa sollte ich bald komplett haben.

Also werde ich mir das mit den Kryptomarken der Deutschen Post ansehen und dann entscheiden. Die ganze Technik der NFTs und eine mögliche Spekulation interessiert mich dabei noch nicht mal am Rande, aber ist es nicht spannend, sich mal mit etwas völlig anderen zu beschäftigen?

„And now for something completely different“ - Monty Python's

Macht's mal gut
Thomas
 
Baber Am: 25.09.2023 19:39:32 Gelesen: 24689# 21 @  
@ Eric Scherer [#19]

Hallo Erich,

Da ich häufig Post aus Österreich, ... , habe ich schon öfters Kryptomarken einfach verklebt.

Das war einmal. Nach den Plänen der österreichischen Post können Briefmarken nur noch für Eco-Sendungen verwendet werden. Einschreiben und express sind aber priore Sendungen und daher ohne Briefmarken zu versenden.

Dann kannst Du tüfteln, wie Du 6 oder 9 € auf einer Sendung portogerecht unterbringst.

Gruß
Bernd
 
22028 Am: 26.09.2023 09:12:44 Gelesen: 24600# 22 @  
@ Richard [#18]

Dazu passt dieser Artikel hier [1].

Zusammengefasste Übersetzung des Artikels..

NFT-Crash:

95 % des Marktes sind laut einer Studie "wertlos" - der Wert des Kunstwerks "Bored Ape" von Justin Bieber sinkt um 97 %

- Laut einer Studie ist die überwiegende Mehrheit der erstellten NFTs inzwischen wertlos
- Und selbst die beliebtesten und prestigeträchtigsten NFTs sind um mehr als 95 Prozent gefallen
- Justin Bieber zahlte im Jahr 2022 1,3 Millionen Dollar für eine Affen-NFT, die jetzt nur noch 50.000 Dollar wert ist

Laut einer neuen Studie sind mehr als 95 Prozent der erstellten NFTs heute wertlos - und viele der am meisten gehypten sind mehr als 95 Prozent weniger wert als im letzten Jahr.

Von 73.257 NFT-Sammlungen, die in einer Studie der Krypto-Website dappGambl identifiziert wurden, haben 69.795 von ihnen eine Marktkapitalisierung von Null.

Laut der Studie halten rund 23 Millionen Menschen die wertlosen Vermögenswerte in diesen Sammlungen.

[1] https://www.dailymail.co.uk/yourmoney/article-12545589/NFT-crash-worthless-value-Bored-Ape-artwork-Justin-Bieber.html
 
al-lu Am: 28.09.2023 20:57:24 Gelesen: 24357# 23 @  
Das Anschreiben zur aktuell verschickten Vorratsliste IV. Quartal 2023 enthält nähere Informationen zu der als Booklet bestellbaren Krypto-Briefmarke.



Viele Grüße
Albrecht
 
TeeKay Am: 30.09.2023 13:05:49 Gelesen: 24077# 24 @  
@ Eric Scherer [#19]

Ständig zu betonen, dass jeder Geld ausgeben könne, womit er meint Spaß haben zu können, ist ein Fehler. Mit der Argumentation können wir auch Heroin beim Bäcker verkaufen, Alkohol und Brustvergrößerungen an Schulen anbieten und Spielautomaten in der S-Bahn installieren. Soll doch jeder Geld ausgeben, womit er Spaß hat! Es mag auch Menschen geben, die Spaß daran haben, in echte Schneeballsysteme zu investieren. Ist doch geil, wenn man monatlich gezeigt bekommt, wie das eigene Investment an Wert gewinnt. Ja gut, am Ende ist halt alles weg, aber auf dem Weg dahin hatte man teils jahrzehntelang (Madoff) gigantisch viel Spaß. Das ist doch ein Wert an sich, dieser Spaß. Dieser Spaß sollte einem ein paar Euro wert sein.

Nein, wir wissen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass jede einzelne Cryptostamp wertlos wird - insbesondere der Blockchain-Teil der Cryptostamp. Wir wissen, dass diese Marken nicht herausgegeben werden, um Spaß in die Welt zu bringen, sondern um gierige, wenig informierte Käufer abzuzocken.

Auf der Post-Website zur Marke kommen die Wörter Spaß oder Freude nicht vor - wenigstens aber auch nicht die Wörter Gewinn, Wertanlage, Wertzuwachs o.ä. Wir wissen auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass die Käufer dieser Produkte nicht aus Spaß kaufen, sondern weil sie einen Teil des Pseudo-Gewinnkuchens des Kryptomarktes abbekommen wollen.

Es geht nicht darum, Sammlungen zusammenzutragen, sondern das Zeug mit Gewinn an irgendwen weiterverkaufen zu können. Das sind 99,9999% des Kryptomarktes. Keiner sitzt vor dem Computer und erfreut sich an an einer Kollektion billigst möglich computergeneriert erzeugter PNG-Dateien (Zitat Post-Website: "ist das durch Künstliche Intelligenz erstellte Brandenburger Tor abgebildet". D.h. jemand gab bei DallE ein: "Erstelle mir ein Bild des Brandenburger Tores" - und damit war man fertig). Die NFTs können übrigens nach kurzer Google-Recherche mit 14 Zeilen Code erzeugt werden - soviel zum Mehraufwand, den die arme Post hier bei der Kreation dieser noch nie da gewesenen Spaß bringenden Sammler-Preziosen hat.

Ganz gleich, ob privat oder als BDPh-Funktionär: Hier gilt es klar zu sagen: Kauft das nicht! Weder bei der Post, noch später zum temporär höheren Preis auf Auktionen oder im Handel.
 
filunski Am: 30.09.2023 13:37:45 Gelesen: 24068# 25 @  
@ TeeKay [#24]

Hallo zusammen,

dem kann ich nur zustimmen! ;-)

Der ganze NFT Wahn, und ich bleibe dabei diese Crypto-Stamps sind nicht nur Wahnsinn, sondern für die Philatelie ganz großer Unsinn, ist nur Abzocke. Einige wenige "smarte" Köpfe ziehen und zogen damit viele leichtgläubige Mitmenschen und vielleicht auch ein paar gierige Spekulanten über den Tisch.

Besonders negativ stößt mir dabei auf, dass auch Postverwaltungen, insbesondere unsere DPAG jetzt auch noch auf den schon fast abgefahrenen Zug aufspringen. Nicht um sammelnswerte Objekte, die auch gerne überteuert angeboten werden dürfen, zu schaffen, sondern nur um damit Profit zu erzielen auf Kosten unbedarfter Sammler. Wenn ich wegen des Ziels eine komplette Deutschland-Sammlung zu schaffen unbedingt auch diese Marke dabei haben möchte, kaufe ich mir die Schalterausgabe zum Nennwert von 1,60 Euro und nicht das "Crypto-Heftchen" für 9,90 Euro, wovon exakt 8,30 Euro im wahrsten Sinne zum Fenster hinaus geschmissen sind.

M.E. ist dieses Vorgehen der Postverwaltungen und insbesondere für uns, auch der DPAG eher philatelieschädlich und auch der BDPh täte gut daran ganz großen Abstand davor zu bewahren.

Viele Grüße,
Peter
 
bignell Am: 30.09.2023 14:05:23 Gelesen: 24050# 26 @  
@ TeeKay [#24]

Wir wissen auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass die Käufer dieser Produkte nicht aus Spaß kaufen, sondern weil sie einen Teil des Pseudo-Gewinnkuchens des Kryptomarktes abbekommen wollen.

Ich habe auch die ersten Ausgaben der österreichischen Cryptomarken gekauft, jedoch nicht um Gewinn zu erzielen, sondern weil ich die Idee nett fand.

Ich würde vorsichtig sein die Motive anderer Menschen zu beurteilen.

Liebe Grüße,
harald
 
alex11 Am: 04.10.2023 01:23:12 Gelesen: 23719# 27 @  
@ Teekay

'Nein, wir wissen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass jede einzelne Cryptostamp wertlos wird...'

Ich kann jetzt nur über die Entwicklung / Lage in Österreich schreiben, aber ich denke, dass es da Parallelen zu den Ausgaben anderer Länder geben wird.

Zuerst einmal: den Frankaturwert können Crypto-Stamps genauso viel / wenig verlieren wie 'normale' Ausgaben.

Die häufigste Farbe in Ö - Schwarz - bekommt man in der Regel deutlich unter Nominale, außer ihre 'Nummer' ist etwas Besonderes (z.B. nur Kleinbuchstaben oder Großbuchstaben) - was aber sehr selten vorkommt.

Bis ganz am Anfang wurde 'Schwarz' auch nie wirklich über Nominale gehandelt - Crypto-Fantasie hin oder her.

Die seltenste Farbe bei den Ö-Cryptomarken hingegen - Rot - bekommt ein saftiges Aufgeld auf die Nominale zuerkannt.

Im anfänglichen Hype mit teilweise horrenden Preisen, aber nachdem sich das eingependelt hat, auf relativ stabilem Niveau, sowohl bei älteren als auch bei neueren Ausgaben.

Beim Verständnis der Cryptomarken-Preise ist deswegen der Faktor Auflagenhöhe bzw. Seltenheit ganz wesentlich.

Die Post hat das ziemlich geschickt zu ihrem Vorteil genutzt - ich habe im Prinzip Verständnis dafür, diese künstliche Ausgaben von 'Raritäten' nicht wirklich toll zu finden.

Aber diese Zusammenhänge sollte man schon durchschauen, wenn man die Preisbildung am Cryptomarken-Markt nachvollziehen möchte.

Grüße Alexander
 
TeeKay Am: 05.10.2023 14:06:27 Gelesen: 23472# 28 @  
@ alex11 [#27]

Die rote Marke wird nicht mit saftigem Aufgeld gehandelt, weil ein fancy NFT-Token dranhängt, sondern weil die Druckauflage klein war. Das NFT interessiert keinen Menschen. Wenn die Deutsche Post morgen eine 5 Euro Dauermarke in einer Auflage von 5 Stück druckt, wird der Preis auch stark steigen, ganz ohne Krypto-Anhang.
 
Eric Scherer Am: 05.10.2023 14:36:07 Gelesen: 23454# 29 @  
Hallo zusammen

Leider wird hier mit jeder Menge Unterstellungen gearbeitet.

Die Kryptobriefmarken sind sicher kein Weg, um schnell und einfach Geld zu verdienen. Das ganze kostet auch Geld - deutlich mehr als ein einfacher Briefmarkendruck.

Der Deutschen Post muss man klar zu Gute halten, dass sie nicht auf den Spekulationsmarkt aufspringt und die eigentliche Marke auch zu den Netto-Kosten anbietet.

Die Österreichische Post arbeitet mit weltweit bekannten Künstlern zusammen. Auch diese erwarten ein Honorar. Wer den Kunstmarkt kennt, weiss, dass Kunst auch Geld kostet. Und es ist durchaus wünschenswert, dass die Künstler Geld verdienen.

Kryptomarken sollen Spass machen. Letztlich ist das doch das Zentrum unseres Hobbies. Ich selbst habe schon mehrfach Kryptostamps im Ausland gekauft und als Frankatur verwendet. Die Empfänger haben sich immer gefreut. Das reicht doch.
 
drmoeller_neuss Am: 05.10.2023 15:59:17 Gelesen: 23422# 30 @  
@ Eric Scherer [#29]

Der Deutschen Post muss man klar zu Gute halten, dass sie nicht auf den Spekulationsmarkt aufspringt und die eigentliche Marke auch zu den Netto-Kosten anbietet.

Ist das so? Nach meinen Informationen gibt es nur die nassklebende Marke als Schaltermarke und im Abonnement aus Weiden. Die Marke im Krypto-Set ist selbstklebend. Ist von der Deutschen Post noch ein (Schalter-)Markenset mit selbstklebenden Marken dieser Ausgabe geplant?

Der Michel-Katalog wird wie in der Vergangenheit der nassklebenden und selbstklebenden Marke unterschiedliche Katalognummern spendieren.

Das Krypto-Booklet wird wohl als Markenheftchen bzw. Markenset katalogisiert. Aber das geht in Ordnung, da der normale Sammler nicht komplete Markensets kaufen muss, sondern auf Wunsch Einzelmarken geliefert bekommt.
 
alex11 Am: 06.10.2023 05:13:29 Gelesen: 23264# 31 @  
@ Teekay

Du hast eigentlich nur kurz zusammengefasst, was ICH zuvor gepostet hatte.

Deine vorhergehende Aussage war aber (zur Erinnerung):

'Nein, wir wissen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass jede einzelne Cryptostamp wertlos wird...'
 
Richard Am: 14.10.2023 09:57:56 Gelesen: 22673# 32 @  
Steffen Persiel hat in seinem hervorragenden Mail-Dienst http://www.paket.da weitere Informationen zur ersten "Bund" Cryptomarke veröffentlicht. Danke für die Erlaubnis zur Nachveröffentlichung !


Erste Krypto-Briefmarke der Deutschen Post kostet 9,90 Euro

Am 14. Oktober 2023 (= heute !) startet die Deutsche Post den Vorverkauf ihrer ersten Krypto-Briefmarke mit NFT. Auf der Marke ist ein KI-generiertes Brandenburger Tor zu sehen. Die Marke wird in zwei Varianten angeboten:

- Klassische Briefmarke ohne Krypto: 1,60 Euro
- Briefmarke mit Krypto: 9,90 Euro

Die Preisinfo wurde von einem Nutzer bei philaseiten.de veröffentlicht. Die Deutsche Post hat an Sammler einen Brief verschickt, um die Kryptomarke zu bewerben. Darin steht außerdem, dass die Kryptomarke Umsatzsteuer enthält.

Eigentlich sind Briefmarken der Deutschen Post umsatzsteuerfrei. Dass die Kryptomarke umsatzsteuerpflichtig ist, zeigt, dass es sich in erster Linie um ein Produkt für Philatelisten handelt. Denn für normale Postkunden macht es keinen Sinn, eine 1,60-Briefmarke für 9,90 Euro zu kaufen.



Ist die Kryptomarke teuer?

Die Deutsche Post hat sich wohl an anderen europäischen Postgesellschaften orientiert, die Kryptomarken ebenfalls um die 10 Euro verkaufen. Preisvergleich:

Vereinte Nationen: 3,65 Euro
Kroatien: 7,80 Euro
Luxemburg: 9,-- Euro
Niederlande: 9,25 Euro
Liechtenstein: 9 CHF / 9,33 Euro
Schweiz: 9 CHF / 9,33 Euro
Österreich: 9,90 Euro
Deutschland, Nordbrief: 11,99 Euro
Färöer: 100 DKK / 13,41 Euro
 



Was ist das Besondere an Krypto-Briefmarken?

Kryptomarken genießen unter Sammlern einen zwiespältigen Ruf und gelten entweder als Abzocke oder wertvolle Kostbarkeit. Sie lassen sich mit dem Handy scannen und vom Eigentümer in der Blockchain registrieren. Die Deutsche Post will in Zukunft eine ganze Serie solcher Marken herausbringen, auf denen historische Bauwerke zu sehen sind.

Die Kryptomarke des Brandenburger Tors erscheint in einer Auflage von 250.000 Stück.

Andere Postgesellschaften unterteilen die Gesamtauflage ihrer Kryptomarken in verschiedene Seltenheitsstufen. So könnte es beispielsweise 100.000 Bronze-Marken geben, 50.000 Silber-Marken, 10.000 Gold-Marken und 1.000 Platin-Marken. Für Kunden ist der Markenkauf wie ein Lotteriespiel, weil vorher nicht bekannt ist, welche Seltenheitsstufe man bekommt. Je seltener eine Marke, desto höher schätzen Sammler das Potenzial einer Wertsteigerung ein. Ob die Deutsche Post verschiedene Seltenheitsstufen anbieten wird, ist aktuell unbekannt.

Bei Kleinanzeigen werden Crypto-Stamps der Österreichischen Post zwischen 25 und über 1.000 Euro angeboten. Solche Extrempreise erzielen eher ältere Cryptomarken, die aufgrund des damaligen Hypes schnell ausverkauft waren. Inzwischen ist der Trend abgeflaut, und die Marken sind regulär im Onlineshop der Österreichischen Post zu haben.

Vor wenigen Wochen hatte der private Briefdienst Nordbrief eine Wacken-Briefmarke mit RFID-Chip und NFT-Abbild herausgebracht (Paketda berichtete). Die Auflage von 50.000 Stück wurde nicht abverkauft. Die Wacken-Marke ist bei nordbrief.sh erhältlich für 11,99 Euro zzgl. Versandkosten. Die teuerste Versandart bei Nordbrief ist übrigens ein Maxibrief für 2,80 Euro. Die Cryptobriefmarke für 11,99 Euro ist somit für den täglichen Briefversand unbrauchbar und zeigt, dass sie nur für den Sammlermarkt produziert wurde.

Mit der Wackenmarke hat sich Nordbrief das Privileg gesichert, Deutschlands erste Kryptobriefmarke herausgebracht zu haben. Die Deutsche Post muss sich mit dem Titel "erste Deutschland-Krypto-Briefmarke" begnügen. Den Länderaufdruck "Deutschland" dürfen private Briefdienste auf ihren Marken nämlich nicht verwenden.



Unter Sammlern klassischer Briefmarken haben Cryptomarken einen schlechten Ruf. Als die erste Kryptomarke der Österreichischen Post erschien, warnte der Präsident des Verbandes Österreichischer Philatelistenvereine bei futurezone.at vor überteuerten Wiederverkaufspreisen:

"Ich würde das auf gar keinen Fall zahlen, weder vier- noch dreistellige Beiträge. Das wird spätestens in ein paar Monaten wieder im dreistelligen Bereich landen und einige werden sich dann ärgern. Es gibt leider in unserem Bereich ein paar schwarze Schafe, die versuchen, kurzfristig schnelles Geld zu machen. Das wird aber auch wieder abflauen."

Der Vorverkauf der Deutsche-Post-Kryptomarke vom 14.10. bis 2.11. wird ein spannender Zeitraum. Dann zeigt sich, ob sich Kunden von der Neuheit begeistern lassen - oder sie als Schnickschnack abtun.

Infoseite der Deutschen Post: http://www.deutschepost.de/kryptomarke
 

Richard Am: 14.10.2023 18:47:39 Gelesen: 22507# 33 @  
Steffen Persiel, gut informiert, berichtet über die ersten Absatzzahlen der Post-Cryptos:

Krypto-Briefmarke der Deutschen Post: Eher schwache Nachfrage

(paketda.da) - Seit dem 14.10.2023, 8 Uhr läuft der Vorverkauf der ersten Krypto-Briefmarke der Deutschen Post. Die Marke ist für 9,90 Euro unter shop.deutschepost.de erhältlich und für internationale Kunden unter deinebriefmarke.de.

Bei deinebriefmarke.de gab es einen Fortschrittsbalken, auf dem ablesbar war, wie viele Kryptomarken bereits verkauft wurden. Am 14.10. um 8:30 Uhr (nach einer halben Stunde Verkaufszeit) lag der Wert bei 0,09% und gegen 11:30 Uhr bei 0,26%.



Bezogen auf die Gesamtauflage von 250.000 Kryptomarken entsprechen 0,26% nur 650 verkauften Briefmarken. Wohl angesichts dieser eher mauen Verkaufszahlen wurde die Fortschrittsanzeige schließlich von der Website entfernt.

Es hätte auch anders kommen können. Die allerersten Kryptobriefmarken in der Schweiz und Österreich waren nämlich ruckzuck ausverkauft. Dieses Glück ist der Deutschen Post wohl nicht vergönnt. Vielleicht liegt es an der geringen Berichterstattung über die Kryptomarke. Nur wenige Onlinemedien und kaum Printmedien haben die Marke bisher in der Bevölkerung bekanntgemacht.

Auf der Website des Markenproduzenten ciphers.me steht, dass 2021 mit der technischen Entwicklung begonnen wurde. Das war auf dem Höhepunkt des Kryptomarken-Hypes, der inzwischen jedoch abgeflaut ist.

Die Deutsche Post hätte viel schneller eine Kryptomarke auf den Markt bringen können, indem sie nicht auf ein komplett neu entwickeltes System setzt, sondern mit einem etablierten Hersteller kooperiert, z.B. Variuscard aus Österreich. So machen es auch die Postgesellschaften in den Niederlanden und Luxemburg sowie die Österreichische Post.

Sollte der Worst Case eintreten und deutlich weniger als 250.000 Kryptomarken verkauft werden, bleibt abzuwarten, ob die Deutsche Post ihre Pläne einstampft und die Serie "Historische Bauwerke" nur als klassische Briefmarken druckt - ohne Krypto-Variante.
 
bignell Am: 14.10.2023 18:54:44 Gelesen: 22500# 34 @  
@ Richard [#33]

Lieber Richard,

warum sollten Sie ihre Pläne einstampfen? Sie werden das Produkt "attraktiver" gestalten, kleinere Auflage, verschiedene virtuelle Farben wie in Österreich, etc. Die Gewinnspanne rechtfertigt das auch bei kleinerer Auflage.

Liebe Grüße,
harald
 
Richard Am: 14.10.2023 19:32:09 Gelesen: 22474# 35 @  
NEU: DieKrypto Goldmarke der Deutschen Post - Auflage 100 Exemplare

Autor: Steffen Persiel, http://www.paketda.de (auszugsweise)

Die Deutsche Post hat eine weitere Besonderheit angekündigt: Genau am 2. November erscheint eine sogenannte Gold-Edition der Kryptomarke in stark begrenzter Auflage von 100 Stück.



Jede Marke der Gold-Edition ist durchnummeriert von 1 bis 100. Damit will die Deutsche Post vielleicht den Hype bei Sammlern anfachen. Ob diese limitierte Gold-Edition teurer ist als 9,90 Euro, steht aktuell nicht fest.

Positiv ist, dass die Deutsche Post dem Trend anderer Postgesellschaften nicht folgt und die Gesamtauflage von 250.000 Kryptomarken nicht in unterschiedliche Seltenheitsstufen aufgeteilt hat (z.B. 150.000 Bronze-Marken, 70.000 Silber-Marken und 30.000 Gold-Marken). Das ist nämlich im Ausland eine beliebte Methode, um wie bei einer Lotterie den Wert der seltenen Gold-Marken zu steigern.
 
Richard Am: 14.10.2023 20:17:12 Gelesen: 22437# 36 @  
Was verdient die Deutsche Post mit der Kryptomarke ?

Von Steffen Persiel (http://www.paketda.de), auszugsweise

Von der Kryptomarke mit Blockchain-Anbindung wurden 250.000 Stück produziert (Einzelpreis: 9,90 Euro). Das gleiche Briefmarkenmotiv kann man auch ohne Blockchain erwerben, hierbei beträgt die Auflage 800.000 Stück (Einzelpreis: 1,60 Euro).

Wird die gesamte Auflage der Kryptomarke verkauft, nimmt die Deutsche Post damit netto gut 2,1 Millionen Euro ein. Ein kompletter Verkauf der 800.000 klassischen Briefmarken würde hingegen nur 1,28 Mio. Euro einbringen.

Weil davon auszugehen ist, dass die Kryptomarke mehrheitlich gesammelt und nicht zum Frankieren verwendet wird, muss die Deutsche Post für die 2,1 Millionen Euro vermutlich kaum Gegenleistungen (Brieftransporte) erbringen. Lediglich die Herstellungskosten und Blockchain-Registrierungskosten muss die Post tragen - der Rest ist Gewinn.

Vorbestellungen unter http://www.deutschepost.de/kryptomarke
 
Richard Am: 18.10.2023 15:33:18 Gelesen: 22116# 37 @  
MICHEL-Nummern für die Ausgaben der Deutschen Post vom 2. November 2023

(ab-Germering/pcp) - Folgende MICHEL-Nummern wurden vergeben (Auszug):

3801: Historische Bauwerke Deutschlands: Brandenburger Tor (160 C), selbstklebend mit Krypto-Komponente, nur als Einzelmarke
 
Stefan Am: 18.10.2023 20:26:13 Gelesen: 22048# 38 @  
@ Richard [#37]

3801: Historische Bauwerke Deutschlands: Brandenburger Tor (160 C), selbstklebend mit Krypto-Komponente, nur als Einzelmarke

Also doch (bzw. wenig überraschend): der Schwaneberger Verlag vergibt für die Kryptomarke aller Voraussicht nach eine eigene Kataloghauptnummer.

Gruß
Stefan
 
nagel.d Am: 19.10.2023 06:47:12 Gelesen: 21958# 39 @  
@ Richard [#37]
@ Stefan [#38]

Ist das eine Überraschung? Für mich eigentlich nicht.
 
Frankenjogger Am: 19.10.2023 07:30:24 Gelesen: 21944# 40 @  
@ Stefan [#38]

Also doch (bzw. wenig überraschend): der Schwaneberger Verlag vergibt für die Kryptomarke aller Voraussicht nach eine eigene Kataloghauptnummer.

Was steckt man da eigentlich ins Vordruckalbum? Die Marke, oder den NFT-Token?

Und wie wird die Marke bzw. der NFT-Token später mal geprüft? Es tun sich da vielleicht völlig neue Geschäftsfelder auf!

Wenn man lernt und akzeptiert, dass man nicht vollständig sein muss/kann, dann stellt das kein Problem dar.

Ich kenne das aus meinem Sammelgebiet. Da gibt es aber auch zum Glück kein Vordruckalbum. ;-)

Viele Grüße,
Klemens
 
Lars Boettger Am: 19.10.2023 11:06:55 Gelesen: 21853# 41 @  
@ Richard [#32]

Hallo Richard,

die Krypto-Marke aus Luxemburg hat m.W. bei einem Verkaufspreis von 9 EUR einen Nominalwert von 9 EUR. Das ist m.E. in Ordnung. Als Einzelfrankatur lässt sich die Marke bei einem Einschreiben in der 3. Gewichtsstufe (Format "M", bis 2 KG) im Inland verwenden [1].

Beste Grüsse!

Lars

[1] https://www.post.lu/particuliers/colis-courrier/prix
 
Journalist Am: 19.10.2023 12:07:35 Gelesen: 21826# 42 @  
@ Richard [#35]

Hallo an alle,

laut Paketda kostet die sogenannte Goldedition mit einer Auflage von 100 Stück übrigens geschlagene 99,90 Euro - was für eine Michelnummer wird das denn dann ?

Viele Grüße Jürgen
 
TeeKay Am: 19.10.2023 14:30:23 Gelesen: 21758# 43 @  
@ Stefan [#38]

"Also doch (bzw. wenig überraschend): der Schwaneberger Verlag vergibt für die Kryptomarke aller Voraussicht nach eine eigene Kataloghauptnummer."

Das ist der Meldung gerade nicht zu entnehmen. Dass die Marke eine Michelnummer bekommt, ist klar, schließlich wird die auch ohne NFT-Anhang erscheinen. Es gibt jedoch gerade keine zweite Nummer für die Marke mit NFT-Anhang. Die darauffolgende Michelnummer ist "Eichhörnchen im Winter".
 
Stefan Am: 19.10.2023 20:15:16 Gelesen: 21674# 44 @  
@ TeeKay [#43]

Das ist der Meldung gerade nicht zu entnehmen. Dass die Marke eine Michelnummer bekommt, ist klar, schließlich wird die auch ohne NFT-Anhang erscheinen. Es gibt jedoch gerade keine zweite Nummer für die Marke mit NFT-Anhang.

Bei der geplanten Mi-Nr. 3801 handelt es sich um die selbstklebende Variante, siehe Zitat aus Beitrag [#38]:

3801: Historische Bauwerke Deutschlands: Brandenburger Tor (160 C), selbstklebend mit Krypto-Komponente, nur als Einzelmarke

Soweit den bisherigen Meldungen entnehmbar, sollte lediglich die selbstklebende Ausgabe den NFT-Anhang enthalten, nicht zusätzlich die nassklebende Ausgabe.

Gruß
Stefan
 
Richard Am: 20.10.2023 09:13:09 Gelesen: 21551# 45 @  
@ Journalist [#42]

Kryptomarke in Gold-Edition kostet 99,90 Euro

(http://www.paketda.de ) - DAS wird die teuerste Briefmarke Deutschlands: Am 2. November 2023 bringt die Deutsche Post eine Gold-Edition ihrer Kryptobriefmarke heraus. Stolzer Stückpreis: 99,90 Euro!

Der Preis sollte eigentlich noch geheim bleiben, doch Paketda hat ihn im Onlineshop der Deutschen Post entdeckt:



Die extrem teure Briefmarke erscheint in einer Auflage von lediglich 100 Stück. Jede Marke ist durchnummeriert von 1 bis 100.
 
Frankenjogger Am: 20.10.2023 10:27:32 Gelesen: 21522# 46 @  
@ Richard [#45]

"DAS wird die teuerste Briefmarke Deutschlands: ... Stolzer Stückpreis: 99,90 Euro!"

Wirklich? Gab es nicht Automatenmarken bis 99,95 €? Oder war das noch zur DM-Zeit?

Viele Grüße,
Klemens
 
Journalist Am: 20.10.2023 13:20:58 Gelesen: 21455# 47 @  
@ Frankenjogger [#46]
@ Richard [#45]

Hallo Klemens und an alle,

ja es gab zeitweilig mal ATM mit hoher Nominale, die waren aber voll frankaturgültig für die aufgedruckte Summe.

Wenn ich es aber richtig verstehe, kostet die Kyptomarke in Gold-Edition zwar 99,90 Euro - der reine Frankaturwert beträgt aber nur 1,60 Euro !

Kein schlechter Gewinn für die Deutsche Post - und erneut meine Frage welche Michel-Nummer bekommt dann diese Variante ?

Viele Grüße Jürgen
 
Stefan Am: 20.10.2023 13:38:32 Gelesen: 21446# 48 @  
@ Journalist [#47]

Wenn ich es aber richtig verstehe, kostet die Kyptomarke in Gold-Edition zwar 99,90 Euro - der reine Frankaturwert beträgt aber nur 1,60 Euro !

Soll diese Goldmarke überhaupt frankaturgültig werden? Oder handelt es sich hier wieder um ein Spielchen à la Goldmarke Motiv "Schloss Neuschwanstein" von 2022 [1]?

Gruß
Stefan

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?CP=0&ST=17545&F=1&page=0
 
Jürgen Häsler Am: 20.10.2023 18:25:58 Gelesen: 21364# 49 @  
@ Journalist [#47]
@ Stefan [#48]

Hallo an alle,

nochmals zur Klarstellung. Nach den mir vorliegenden Informationen gilt:

Mi-Nr. 3796 Brandenburger Tor nassklebend, 80.000 10er-Bogen, also 800.000 Stück, wird im Abonnement ausgeliefert.

Mi-Nr. 3801 Brandenburger Tor selbstklebend, 250.000 Stück, nur im Booklet (darf als Markenset mit nur 1 Postwertzeichen betrachtet werden), wird nicht im Abonnement ausgeliefert, sondern nur nach Einzelbestellung.

Unter dem Begriff "Kryptomarke" versteht man die Kombination aus der im Booklet enthaltenen "stinknormalen" selbstklebenden Briefmarke "Brandenburger Tor" und dem im Booklet enthaltenen Non-Fungible Token, mit dem der Käufer des Booklets sich ein digitales Abbild der Marke (in der Blockchain Polygon) in seine Wallet laden kann.

Die Kryptomarke selbst erhält also keine eigene Michelnummer. Katalogisiert werden sollte die Marke Mi-Nr. 3801 in allen üblichen Erhaltungsformen (postfrisch, gestempelt, FDC, etc) sowie das Booklet selbst, da es aus meiner Sicht ein "Markenset" ist.

Die "Gold-Edition" Brandenburger Tor für EUR 99,90 entspricht den "Goldbriefmarken" "Neuschwanstein" (Auflage 1000 Stück) und Zeche Zollverein (immer noch lieferbar, Auflage 500 Stück). Deren Verkaufspreis war/ist EUR 49,50.

Im Gegensatz zu den bisherigen Goldmarken ist die Goldmarke "Brandenburger Tor" einzeln nummeriert (Auflage 100). Sie ist wie die anderen Goldmarken nicht frankaturgültig.

Und bitte postet ALLES, was ihr wisst, auf den Philaseiten. Ich habe das Thema "Kryptomarke" auf die Tagesordnung der Regionaltagung am 04. November 2023 gesetzt und muss meinen Vereinsvorsitzenden Rede und Antwort stehen können.

Besten Dank für Eure Mithilfe im Voraus.
 
Jürgen Häsler Am: 20.10.2023 21:17:54 Gelesen: 21273# 50 @  
Fluch oder Segen ?
Abzocke oder kluges Investment ?
"Toxischer Sondermüll" oder bahnbrechende Innovation ?


An der Kryptomarke der Deutschen Post AG scheiden sich die Geister. Sie hält nicht nur die Öffentlichkeitsarbeitsarbeiter von BDPh und Landesverbänden auf Trab, die mit dem Schreiben und Veröffentlichen von Info-Beiträgen und "Stellungnahmen" kaum hinterherkommen. Schließlich sickern die Informationen nur portionsweise über die Website der Postphilatelie und andere Kanäle nach außen. "Kryptos" heißt auf Griechisch sinngemäß das "Verborgene, Geheime". Da muss der Name wohl Programm sein.

Anfangs habe ich diesen Beitrag noch aktualisiert und "umgeschrieben", jetzt geht er mitten in der Bestellphase der Kryptomarke "halbfertig" raus, potentielle spätere "shitstorms" hin oder her.

Die Ursprungsfassung lautete wie folgt:

Nun kommt sie also - die erste Krypto-Marke der Deutschen Post AG.

Ich bin gespannt und neugierig. Auch ich gehöre zu denjenigen, die schon Kritisches zur "Crypto-Abzocke" bei unseren Nachbarländern Österreich, Schweiz und Liechtenstein verfasst haben. Getragen wird meine Kritik von der Sorge, dass mit diesen Marken eine "Preisblase" geschaffen wird, deren (unvermeidbares) Platzen der gesamten Philatelie schaden könnte.

Allerdings verschaffen Kryptomarken der (modernen) Philatelie mediale Aufmerksamkeit, und diese Aufmerksamkeit nutzt der Philatelie zweifellos genauso, wie es "Rekordzuschläge" bei Auktionen von Raritäten der klassischen Sammelgebiete tun.

Also warten wir mal ganz gelassen ab, was die Deutsche Post AG uns da anbietet.


Wenn ab 14. Oktober "vorbestellt" werden kann, hat man ja knapp 3 Wochen Zeit, die Verkaufsmenge der Nachfrage anzupassen, damit zumindest diese eine Neuausgabe spätestens zum Ausgabetag ausverkauft (und bitte wirklich "ausverkauft" !) ist. Wer den Newsletter der Postphilatelie nicht abonniert hat oder sich aus anderen Quellen (wie die PhilaSeiten, Fachzeitschriften oder Ortsvereinen und Arbeitsgemeinschaften) informiert, verpasst die "Erstausgabe" und damit sind (zumindest anfangs) steigende Preise "vorprogrammiert". Wie stark, hängt sicher auch vom Abgabepreis der Kryptomarke und der Verkaufspraxis ab. Werden die vorbestellten Mengen bei der "Zuteilung" gekürzt ?


So lautete noch die Erstfassung meines Beitrages.

Inzwischen wissen wir den Verkaufspreis:
EUR 1,60 Porto + EUR 8,30 Gewinnzuschlag für die Deutsche Post AG macht EUR 9,90. Selbstklebend im Booklet, bei Auflage 250.000 Stück, Kryptoteil getrennt von der frankaturgültigen Briefmarke.


EUR 8,30 mal 250.000 Stück = 2.075.000 Zuschlag für die Deutsche Post AG.
Und wieviel Leistung die Deutsche Post AG für das Porto von EUR 400.000 (EUR 1,60 mal 250.000) erbringen muss, ist unklar.

Die Abonnenten hingegen sollen mit der zeitgleich erscheinenden nassklebenden Marke beliefert werden, auch die erscheint mit einer neuen Minimalauflage von 800.000 Stück im nassklebenden Zehnerbogen, also gibt es davon auch "nur" 80.000 Zehnerbogen.

Ob die Deutsche Post verschiedene Seltenheitsstufen anbieten wird, ist aktuell unbekannt.

Kryptomarken unserer Nachbarländer stellen ja teilweise auch eine Art "Lotterie" dar, da die verkauften Marken eine unterschiedliche Seltenheit besitzen.

In diesem Zusammenhang stellt sich mir die Frage, ob sich die Deutsche Post AG sich die Ausgabe solcher "Lotterie-Krypto-Marken" genehmigen lassen müsste.

„Öffentliche Glücksspiele dürfen in Deutschland nur mit Erlaubnis der zuständigen deutschen Behörde veranstaltet oder vermittelt werden. Das Veranstalten oder Vermitteln ohne diese Erlaubnis (unerlaubtes Glücksspiel) ist verboten“ (vgl. insbesondere § 4 Abs. 1 und 5 Glücksspielstaatsvertrag 2021 – GlüStV 2021 –). „Auch Werbung für unerlaubte Glücksspiele ist verboten“, § 5 Abs. 7 GlüStV 2021.

Gegen das unerlaubte Glücksspiel wird aufsichtlich vorgegangen. Wer ohne die erforderliche Erlaubnis öffentliche Glücksspiele in Deutschland anbietet, kann sich darüber hinaus strafbar machen. Dies gilt auch unabhängig davon, ob der Antrag auf Erteilung einer glücksspielrechtlichen Erlaubnis grundsätzlich genehmigungsfähig wäre (vgl. BGH, Urteil vom 27. Februar 2020 – 3 StR 327/19).

So lautet der Text auf der Internet-Startseite der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder - Anstalt des öffentlichen Rechts [1]

Mein Eindruck ist, dass so manche "Postverwaltung" unserer Nachbarländer mit dem Verkauf von Kryptomarken ein "Glücksspiel" betreibt. Da kein Geld und keine Sachpreise zu gewinnen sind, mag das formal weder eine Lotterie, noch eine Tombola sein. Der "Gewinn" liegt im "Glücksspiel-Los" selbst, und dann ist das vermutlich auch nicht genehmigungspflichtig. Auch deshalb bin ich sehr gespannt, wie die erste Deutschland-Krypto-Marke "ausfällt".

[1] https://www.gluecksspiel-behoerde.de/de/


Auch das ist Schnee von gestern. Glücksspiel gibt es bei der Kryptomarke der Deutschen Post AG nicht.
Also folgt jetzt ein (bewusst zugespitztes Pro und Contra)

Pro:

Endlich mal was Neues. Und endlich mal was für die Jugend.
Crypto Stamp, Non-Fungible Token (NFT), Block Chain, ciphers (engl. Chiffre/Ziffer/Schlüssel/Verschlüsselung), Wallet (digitale Brieftasche), MetaMask Wallet, Proof-of-Stake, FAQ, soviel schickes Englisch war noch nie.

Beste Chancen also, dass der "altbackene" Briefmarkensammler "abgehängt" wird und die Jugend das Feld "erobern" kann. Und Nachwuchs brauchen wir doch dringend, oder ?

Kein Wunder also, dass die Öffentlichkeitsarbeiter der Verbände die Krypto-Marke "bejubeln".

Und was soll das Gejammere über eine Marke mit EUR 1,60 + EUR 8,30 Zuschlag ? Ist ja nur gut das Fünffache des Frankaturwertes an Zuschlag. Ist das wirklich eine "philatelieschädliche" Emission ?

Zur Erinnerung:

Deutsches Reich Mi-Nr. 750 aus dem Jahre 1940 zu "Helgoland 50 Jahre deutsch" (anlässlich des 50. Jahrestages des Helgoland-Sansibar-Vertrages zwischen dem Deutschen Reich und Großbritannien)
6 Pfennig + 94 Pfennig Zuschlag. Mehr als das Fünfzehnfache.
Bis wir hier das Niveau der Nationalsozialisten erreichen, ist noch viel Luft nach oben.

Contra:
Was für eine Abzocke.
Die Post verkauft EUR 1,60-Briefmarken für EUR 9,90.
Wir wissen doch alle ganz genau, dass die NFTs nichts wert sind, oder bestehen an dieser Erkenntnis noch ernsthafte Zweifel ?
Und dann das ganze Englisch. Muss das wirklich sein?
Nonfandschibältöukän ? Was soll das sein ?
Heiße Luft aus Nullen und Einsen.
Und der "Kooperationspartner" ciphers.me ?
Ciphers sind wohl Schlüssel oder Verschlüsselungstechniken.
Und dann der sanfte Hinweis der Post auf das "energieeffiziente" "proof of stake"-Verfahren, das tatsächlich weniger Energie "frisst" als das "proof of work"-Verfahren.
Erspart uns die Diskussion darüber, wieviel Rechenleistung für den "Crypto-Mist" zusätzlich benötigt wird und welche CO2-Emissionen damit verbunden sind.

Meine Meinung dazu ?

Ist noch in Arbeit, Verzeihung "in progress", natürlich.
 
saeckingen Am: 20.10.2023 22:26:26 Gelesen: 21238# 51 @  
Wenn ich das alles so überlege, dann gibt die Deutsche Post keine Kryptomarke heraus. Der Zudruck im Heftchen enthält einen Code, nicht aber die Marke. Das unterscheide sie doch grundlegend von den Kryptomarke unserer Nachbarländer. Also eigentlich nichts neues - Zudrucke in Markenheftchen gab es schon vor über 100 Jahren.

Die Marke ist also eine ganz gewöhnliche selbstklebende Parallelausgabe zu eine nassklebenden Marke, die allerdings nur zu einem Vielfachen des Nominalwertes angeboten wird. Auch das unterscheidet sie von den tatsächlichen Kryptomarken unserer Nachbarländer - diese wurden zum Frankaturwert verkauft.

Eine Zuschlagsmarke ist es auch nicht, auf diesen ist der Zuschlag angegeben und das Geld ist für einen guten Zweck.

Wer an dem Stück Interesse hat, soll es kaufen, das Produkt ist aber nicht für den postalischen Gebrauch gedacht und wird wohl auch von niemandem zur Frankatur von Bedarfspost gekauft. Also ein reines Produkt für Sammler, wie die sonstige "Kartonphilatelie".

Grüße
Harald
 
rosteins69 Am: 21.10.2023 00:23:50 Gelesen: 21209# 52 @  
Wo liegt eigentlich das Problem? Die Deutsche Post bedruckt ein paar Papierbogen mit Farbe. Wer einen gezähnten Schnipsel davon kaufen möchte, der soll das tun. Wer nicht, der nicht.

[Letzter Satz redaktionell entfernt am 21.10. um 10:02 Uhr als nicht zulässig]
 
Koban Am: 21.10.2023 02:21:17 Gelesen: 21197# 53 @  
@ rosteins69 [#52]

Wo liegt eigentlich das Problem?

Die Frage gebe ich mal an Dich zurück, denn bis zu Deinem letzten Satz ging es hier bislang doch recht sachlich zu.

Gruß,
Koban
 
DL8AAM Am: 21.10.2023 07:55:52 Gelesen: 21135# 54 @  
@ saeckingen [#51]

Also ein reines Produkt für Sammler, wie die sonstige "Kartonphilatelie".

Richtig, das einzige echte Problem haben eigentlich nur Sammler nach MICHEL-Nummern, denn der Michel hat in seiner Systematik den "Fehler" (Wertfrei gemeint!) gemacht, dass nassklebende und selbstklebende Versionen der "gleichen" Ausgabe eine eigene Hauptnummer bekommen (haben) - und eben nicht nur abc-Unternummern.

Das war eine reine "interne" Entscheidung von Michel, die je nach Betrachtungsweise Sinn oder keinen keinen Sinn macht. Bisher war das ja auch nie ein echtes Problem. Jetzt wird das aber zu einem, denn die selbstklebende Variante (wenn es so kommen sollte) gibt es wohl nur als "(Ein-) Markenset" oder eher als "Pseudo-Block" - und nur in der "Kryptoeinheit". Ansonsten wäre das nichts anderes, als jedes andere Produkt der Kartonphilatelie, die jeder kaufen kann, der Spass daran hat. Aber so "zwingt" die Post, die "traditionellen Michelnummern-Sammler" zum Kauf - oder zum Bruch mit ihrer Sammelungsidee, dass ist das Problem, das vielleicht u.U. sogar zum Problem für die Philatelie werden könnte.

Ich selbst glaube nicht daran, denn die allermeisten aktiven Philatelisten haben sich sowieso schon lange von der strengen "Michel-Komplettsammlungsidee" veranschiedet. Die Michelnummer ist für "uns" nur noch eine Systematik für die Ansprache, für die Benennung einer Briefmarke, weniger für eine Vollständigkeitsliste.

Für "uns" dürfte das also kein Problem darstellen. Wir dokumentieren das Tun der Post, wenn wir wollen und Spass dran haben - auch Kryptos, oder eben auch nicht, im Gegensatz zu den letzten verbliebenen "Casuals", den Komplettsammlern mit Abo-Bezug. Denen fehlt die Hauptnummer in ihrer "100-Jahre-Vollständigsammlung" - und wer weiss wie viele deshalb "hinwerfen"? Denn wir können sicher davon ausgehen, falls die Post mit dieser Ausgabe kommerziell erfolgreich "durchkommt", dass mehr Parallelausgaben (mit eigener Michel-Hauptnummer) kommen. Ich gehe mal davon aus, dass die Mehrzahl der Abo'isten auf (Michel-) Vollständigkeit sammeln. Kündigen deshalb u.U. mehr ihr Abo (da fehlt die "Krypto-Hauptnummer"), als Krypto-Extrabesteller nachrücken? Das bzw. die Hauptnummer ist das eigentliche Problem - für uns und auch für die Post.

Beste Grüße
Thomas
 
Journalist Am: 21.10.2023 09:02:17 Gelesen: 21084# 55 @  
@ Jürgen Häsler [#49]

Hallo Jürgen und an alle,

bezüglich der "Gold-Edition" Brandenburger Tor machst Du folgende Aussagen:

Die "Gold-Edition" Brandenburger Tor für EUR 99,90 entspricht den "Goldbriefmarken" "Neuschwanstein" (Auflage 1000 Stück) und Zeche Zollverein (immer noch lieferbar, Auflage 500 Stück). Deren Verkaufspreis war/ist EUR 49,50.

Im Gegensatz zu den bisherigen Goldmarken ist die Goldmarke "Brandenburger Tor" einzeln nummeriert (Auflage 100). Sie ist wie die anderen Goldmarken nicht frankaturgültig.


Dazu folgende Ergänzung bzw. Anmerkungen von meiner Seite:

Bei der von der von der Deutschen Post als "Goldbriefmarken" angebotenen Marken handelt es sich um keine echten Briefmarken, sondern um dünne Kunststoffblättchen, die leicht mit Gold bedampft sind und bei denen es sich aus meiner Sicht eher um eine "wertlose Medaille" als um eine tatsächliche Briefmarke handelt.

Der Sprachgebrauch der Deutschen Post und deren Anpreisung ist aus meiner Sicht irreführend und grenzwertig ist der Beschreibung und Angebotsanpreisung, eventuell sogar unterhalb einer juristischen irreführenden Gürtellinie, die im Falle einer Klage vermutlich für die Post nach hinten los gehen könnte, aber dies nur hier am Rande.

Die von der Post nun angebotene Gold-Edition" Brandenburger Tor mit einer Nummerierung dürfte aus meiner Sicht leider etwas anderes sein.

Technisch ist es für die Post kein Problem, die ersten 100 gedruckten Marken mit fortlaufender Frankier-ID in entsprechend gekennzeichnete Booklets zu kleben und diese dann als sogenannte "Gold-Edition" zu verkaufen.

In Essen wurde im Rahmen eines Vortrags von Herrn Bernd Meyer bei einer Anfangsfrage als kleiner Gewinn eine ähnliche Karte mit dem Hinweis abgegeben, das es sich hier um die 6. gedruckte Marke dieser Briefmarke handelt und dies wurde durch das Auslesen des Matrixcodes auch demonstriert.

Mein Verdacht ist daher, das es sich bei dieser sogenannten "Gold-Edition" um die ersten 100 selbstklebenden Marken mit entsprechender Frankier-ID handelt, die für diese Produktion abgezweigt wurden. Feststellen werden wir dies aber natürlich erst endgültig nach der Auslieferung dieses Produktes ? In diesem Fall wären die entsprechenden Marken aber doch frankaturgültig!

Soweit meine Anmerkungen bzw. Ergänzungen zu diesem Teil.

Viele Grüße Jürgen
 
Jürgen Häsler Am: 21.10.2023 20:44:23 Gelesen: 20967# 56 @  
@ Journalist [#101]

In Essen wurde im Rahmen eines Vortrags von Herrn Bernd Meyer bei einer Anfangsfrage als kleiner Gewinn eine ähnliche Karte mit dem Hinweis abgegeben, das es sich hier um die 6. gedruckte Marke dieser Briefmarke handelt und dies wurde durch das Auslesen des Matrixcodes auch demonstriert.

Mein Verdacht ist daher, das es sich bei dieser sogenannten "Gold-Edition" um die ersten 100 selbstklebenden Marken mit entsprechender Frankier-ID handelt, die für diese Produktion abgezweigt wurden.


Hallo Jürgen,

vielen Dank für deinen wertvollen Beitrag.

Deine Schilderung passt wunderbar zu der Info, die ich heute von einem anderen Sammler erhalten habe.

Er meint, dass die Goldedition der Kryptomarke

1. die selbstklebenden Marken mit der laufenden Nummer 000.001 bis 000.100 (von den insgesamt 250.000 Stück) enthält,
2. das Booklet der Gold-Edition sich im Design von der "Normalvariante" unterscheidet (ergäbe dann wohl eine andere "Michel-Unternummer" für das Booklet) und
3. das digitale "Abbild" der Marken via NFT ein anderes wäre als bei der Normalvariante.

Ob das alles stimmt, kann ich natürlich überhaupt nicht beurteilen.

Ich weiß allerdings, dass bei Ciphers.me eine Handelsplattform für "phygitals" (dt. Phygitale, Kunstwort aus engl. physical und digital) entsteht. Phygitale sind digitale Zwillinge eines physischen Objekts. Auf Ciphers.me können und sollen auch die digitalen Abbilder der Kryptomarken der deutschen Post gehandelt und getauscht werden.

Insofern ist es durchaus denkbar, dass die Käufer der EUR 99,90 teuren Gold-Edition ein anderes Phygital bekommen als die Käufer der restlichen 249.900 Kryptomarken.

Feststellen werden wir dies aber natürlich erst endgültig nach der Auslieferung dieses Produktes ? In diesem Fall wären die entsprechenden Marken aber doch frankaturgültig!

Ja, das MUSS festgestellt werden, was in dieser Gold-Edition enthalten ist. Ich werde mich deshalb darum bemühen, ein Exemplar der Gold-Edition zu ergattern.
 
bignell Am: 21.10.2023 20:52:38 Gelesen: 20957# 57 @  
@ Jürgen Häsler [#102]

das digitale "Abbild" der Marken via NFT ein anderes wäre als bei der Normalvariante

Hallo Jürgen,

naheliegend das Brandenburger Tor in Gold.

Liebe Grüße,
harald
 
Jürgen Häsler Am: 21.10.2023 21:00:32 Gelesen: 20949# 58 @  
Hallo an alle,

um die teilweise recht komplexe Materie "Krypto-Marke" leichter verständlich zu machen, schreibe ich ein Handout für unsere Vereine zur Krypto-Marke der Deutschen Post AG. Schaut Euch bitte dieses Glossar zur Krypto-Marke der Deutschen Post mal an und wenn Ihr grobe Fehler entdeckt, bitte ich um Rückmeldung.

Handout (Handreichung) zur Krypto-Marke der Deutschen Post AG zur Erläuterung der verwendeten Fachbegriffe

Glossar (Wörterverzeichnis mit Erklärungen)


engl. crypto stamp (dt. Krypto-Briefmarke)
"cryptos" ist Griechisch und bedeutet wörtlich übersetzt "verborgen/geheim".
Eine Kryptobriefmarke enthält also neben der herkömmlichen Funktion als Briefmarke (zur Vorauszahlung eines Postentgeltes) einen "verborgenen" Teil bzw. eine "verborgene" Funktion.

engl. non-fungible token (NFT) (dt. nicht-austauschbare (Wert-)Marke/Wertgegenstand)
Die (selbstklebende) Kryptobriefmarke der Deutschen Post AG wird in einem Booklet (dt. Broschüre/Heft) ausgegeben. In diesem Booklet sind Zugangsdaten enthalten, die dem Besitzer der Kryptomarke den Zugriff auf ein digitales Abbild der jeweiligen herkömmlichen Briefmarke (eine Art "Kunstwerk") ermöglicht. Dieser "Krypto-Teil" der Briefmarke ist der NFT.
Der NFT ("Kryptowert") ist nicht teilbar, nicht austauschbar und existiert nur ein einziges Mal.
Der NFT repräsentiert üblicherweise eine URL auf eine Mediendatei im Internet. Eine URL (engl. Uniform Resource Locator, dt. einheitlicher Ressourcenverorter) ist ein Link (dt. Verbindung) zu einer Website im Internet.

engl. wallet (dt. Geldbeutel)
Eine Wallet ist ein (digitaler) Geldbeutel, in der die virtuellen Objekte gespeichert werden können, die mit Hilfe der NFTs erworben wurden.

engl. Ciphers.me (dt. wörtlich, "verschlüssle mich")
ist der Kooperationspartner der Deutschen Post AG bei der Kryptomarke. Ciphers.me ist ein Gemeinschaftsunternehmen von PROxID, Concordium und Royal Joh. Enschedé.
Royal Joh. Enschedé druckt die Briefmarken und macht die Designs für die digitalen "Kunstwerke".
PROxID liefert die Technologie für das Kaufen, Sammeln und Handeln.
Concordium steuert die "supersichere" Concordium-Blockchain mit ID-Framework-Technologie sowie die Polygon-Blockchain bei, die für die Krypto-Marke "Brandenburger Tor" verwendet wird.

engl. blockchain (dt. Blockkette)
Eine Blockchain ist eine kontinuierlich erweiterbare Liste von Datensätzen in einzelnen Blöcken. Neue Blöcke werden nach einem Konsensverfahren erstellt und mittels kryptographischer Verfahren an eine bestehende Kette angehängt. Zur Reduzierung des Energieverbrauchs nutzt die Deutsche Post als Konsensverfahren das "Proof of Stake"-Verfahren anstatt des häufig noch verwendeten "Proof of Work"-Verfahrens. Details hierzu sprengen jedoch den Rahmen dieses Handouts.

engl. frequently asked questions (FAQs) (dt. häufig gestellte Fragen)
FAQs samt Antworten finden sich auf der Website der Deutschen Post unter https://www.deutschepost.de/de/k/kryptomarke.html
 
Jürgen Häsler Am: 22.10.2023 18:02:38 Gelesen: 20762# 59 @  
@ DL8AAM [#54]

Richtig, das einzige echte Problem haben eigentlich nur Sammler nach MICHEL-Nummern, denn der Michel hat in seiner Systematik den "Fehler" (Wertfrei gemeint!) gemacht, dass nassklebende und selbstklebende Versionen der "gleichen" Ausgabe eine eigene Hauptnummer bekommen (haben) - und eben nicht nur abc-Unternummern.

Das war eine reine "interne" Entscheidung von Michel, die je nach Betrachtungsweise Sinn oder keinen keinen Sinn macht. Bisher war das ja auch nie ein echtes Problem. Jetzt wird das aber zu einem, denn die selbstklebende Variante (wenn es so kommen sollte) gibt es wohl nur als "(Ein-) Markenset" oder eher als "Pseudo-Block" - und nur in der "Kryptoeinheit". Ansonsten wäre das nichts anderes, als jedes andere Produkt der Kartonphilatelie, die jeder kaufen kann, der Spass daran hat. Aber so "zwingt" die Post, die "traditionellen Michelnummern-Sammler" zum Kauf - oder zum Bruch mit ihrer Sammelungsidee, dass ist das Problem, das vielleicht u.U. sogar zum Problem für die Philatelie werden könnte.


Hallo Thomas,

Du hast hier das "Problem" in brillanter Weise analysiert. Eigentlich habe ich Deiner Analyse nichts hinzuzufügen.

Die Entscheidung von MICHEL, für die selbstklebenden Parallelausgaben eine eigene "Hauptnummer" zu vergeben, kann man durchaus nachvollziehen. Teilweise waren die Motive beider Ausgaben zwar identisch, das Markenbild bei der selbstklebenden aber deutlich kleiner als bei der nassklebenden Variante. Auch die Zähnung der selbstklebenden Variante trägt dazu bei, dass man die selbstklebenden Marken als "eigenständig" betrachten kann.

Ich selbst glaube nicht daran, denn die allermeisten aktiven Philatelisten haben sich sowieso schon lange von der strengen "Michel-Komplettsammlungsidee" veranschiedet. Die Michelnummer ist für "uns" nur noch eine Systematik für die Ansprache, für die Benennung einer Briefmarke, weniger für eine Vollständigkeitsliste.

Auch hier liegst Du aus meiner Sicht richtig. Die meisten "fortgeschrittenen" Sammler dürften sich von der Idee der "MICHEL-Komplettsammlung" bereits verabschiedet haben.

Für "uns" dürfte das also kein Problem darstellen. Wir dokumentieren das Tun der Post, wenn wir wollen und Spass dran haben - auch Kryptos, oder eben auch nicht, im Gegensatz zu den letzten verbliebenen "Casuals", den Komplettsammlern mit Abo-Bezug. Denen fehlt die Hauptnummer in ihrer "100-Jahre-Vollständigsammlung" - und wer weiss wie viele deshalb "hinwerfen"? Denn wir können sicher davon ausgehen, falls die Post mit dieser Ausgabe kommerziell erfolgreich "durchkommt", dass mehr Parallelausgaben (mit eigener Michel-Hauptnummer) kommen. Ich gehe mal davon aus, dass die Mehrzahl der Abo'isten auf (Michel-) Vollständigkeit sammeln. Kündigen deshalb u.U. mehr ihr Abo (da fehlt die "Krypto-Hauptnummer"), als Krypto-Extrabesteller nachrücken? Das bzw. die Hauptnummer ist das eigentliche Problem - für uns und auch für die Post.
Genau das ist die spannende Frage, auf die wir aber bald eine Antwort bekommen werden. Wie reagieren die "MICHEL-Komplettsammler" auf die Krypto-Marke der Deutschen Post AG und werden dadurch neue Sammlerschichten erschlossen ?


Du kannst auch eine interessante Gegenfrage stellen.

Was hat die Marketing-Abteilung der Deutschen Postphilatelie dazu bewogen, bei der ersten "Deutschland"-Kryptomarke den Krypto-Teil formal von der "herkömmlichen" Marke abzutrennen und in einem Booklet gemeinsam unterzubringen ?

Aus meiner Sicht ist das ein strategisch sehr gelungener Schachzug. "Klassische" Sammler der selbstklebenden Variante (wie auch ich selbst) erhalten ZWINGEND
ein NFT. Viele Sammler werden sich bei der Plattform Ciphers.me anmelden, ihr NFT abrufen und eine Wallet dort einrichten.

Durch den Betrieb dieser Handelsplattform wird sich ein Preis am Markt bilden. Die Phygitale (digitale Kunstwerke) erhalten also eine Bewertung durch Angebot und Nachfrage.

Umgekehrt besteht die begründete Hoffnung, dass Sammler der jüngeren Generation (die einen starken Bezug zur "digitalen Welt" haben) beginnen, sich für den "physischen Teil" ihrer auf Ciphers.me gehandelten Phygitale zu interessieren. Das sind nämlich die "klassischen" Briefmarken. Und da jedes Phygital als digitaler Zwilling eines physischen Objekts nur ein einziges Mal existiert, sind beide miteinander verbunden. Können aber voneinander getrennt verkauft bzw. getauscht, jedoch auch wieder in einer Hand vereint werden.

Wichtig ist, dass wir die Jugend dort "abholen", wo sie sich befindet, nämlich in der digitalen Welt. So können wir der Jugend die "alte" analoge Welt näherbringen und versuchen, den "klassischen" Sammlern den Einstieg in die "virtuelle", digitale Welt näherzubringen.

Falls das funktioniert, wird es dem Sammeln von Briefmarken einen starken Impuls geben.

Und wie Eric Scherer in [#19] richtigerweise festgestellt hat, braucht der "Kryptomarkt" eine Anschubfinanzierung. Wenn die Deutsche Post AG also einen Teil ihrer ca. 2 Millionen Euro, die sie beim Verkauf der 250.000 Kryptomarken als "Aufgeld" erlöst, in den Betrieb einer (zunächst kostenlosen) Handelsplattform Ciphers.me investiert, dann ermöglicht sie dadurch die Entstehung einer neuen Form des Sammelns.

Und wenn sich am Ende zeigt, dass ein Phygital der ersten Krypto-Marke "Brandenburger Tor" nur 2 Cent wert ist und keine EUR 8,30, dann ist das eben so.
 
Richard Am: 23.10.2023 09:27:00 Gelesen: 20585# 60 @  
Die Crypto Raritäten können an Wert gewinnen

Der Cryto-Guru [1], einer der vielleicht bald vielen Dienstleister, schreibt:



Die Deutsche Post plant eine ganze Reihe an Krypto Stamps mit historischen deutschen Bauwerken als Motiv. Von jeder Serie wird es nur eine bestimmte Anzahl an Briefmarken und NFTs geben. Durch die Rarität kann die Krypto Briefmarke sowohl in physischer, als auch in digitaler Form im Laufe der Jahre an Wert gewinnen.

[1] https://krypto-guru.de/news/erste-deutsche-krypto-stamp/

[Meinung der Redaktion Philaseiten: Ja, sie können an Wert gewinnen, aber es handelt sich nicht um Geldanlagen, sondern Spekulationen. Und solche sind höchst unsicher.]
 
bovi11 Am: 23.10.2023 09:42:00 Gelesen: 20577# 61 @  
Für mich hat das Ganze nichts mit Philatelie zu tun.

Es erinnert vielmehr an Verkaufsmodelle, bei denen – meist im Abo – Nachdrucke alter Bücher, Bärchen, Weihnachtsteller und ähnlicher wertloser Kram verscherbelt wird.

Bei Haushaltsauflösungen erfährt man dann: „Da ist auch noch eine wertvolle Sammlung unten im Schrank“.

Was findet man: Kram, der für tausende Euro gekauft wurde und auf dem Trödelmarkt aktuell für den Gegenwert eines warmen Essens gehandelt wird.
 
Jürgen Häsler Am: 23.10.2023 09:59:27 Gelesen: 20565# 62 @  
@ Richard [#60]

[Meinung der Redaktion Philaseiten: Ja, sie können an Wert gewinnen, aber es handelt sich nicht um Geldanlagen, sondern Spekulationen. Und solche sind höchst unsicher.]

Ich kann nur doppelt und dreifach unterstreichen, was Richard hier schreibt.

Kryptomarken sind keine Kapitalanlage und -aus meiner Sicht zumindest- selbst als Spekulationsobjekt absolut ungeeignet.

Und wer (in der Hoffnung auf "Wertzuwachs" und einen "schnellen Euro" beim Wiederverkauf) jetzt ernsthaft glaubt, bergeweise Kryptomarken der Deutschen Post kaufen zu müssen, könnte damit gnadenlos "auf die Schnauze" fallen und eine ganze Stange Geld in den Sand setzen.
 
Jürgen Häsler Am: 23.10.2023 10:34:37 Gelesen: 20536# 63 @  
@ bovi11 [#61]

Für mich hat das Ganze nichts mit Philatelie zu tun.

Hallo bovi11,

diese Haltung kannst Du mit Fug und Recht vertreten.

Wenn meine bestellte Krypto-Stamp geliefert wird (wann genau weiß offenbar noch nicht mal die Postphilatelie, siehe Bestellbestätigung), werde ich die selbstklebende Krypto-Marke zur Frankatur eines Großbriefes verwenden.

An dieser Stelle endet die Philatelie aus meiner Sicht.



Wenn ich anschließend das NFT einlöse und mein Phygital in meiner Wallet speichere, dann hat das mit Philatelie allenfalls noch mittelbar zu tun. Das ist etwas NEUES.

Deshalb gibt die Deutsche Post AG die nassklebende Variante des Brandenburger Tores (BUND Mi-Nr. 3796) auch zum Nennwert von EUR 1,60 aus. Die "klassische" Philatelie wird mit der nassklebenden Variante bedient. Und wer dort einen Zehnerbogen kauft, ist auch EUR 16,-- losgeworden, kann aber natürlich auch 10 Großbriefe damit frankieren.
 
DL8AAM Am: 23.10.2023 14:38:03 Gelesen: 20447# 64 @  
Mal eine dumme Frage:

Der Michel wird ja bekanntlich die selbstklebende Kryptovariante separate Hauptnummer katalogisieren. Soweit so gut, es handelt sich ja auch um ein gültiges Postwertzeichen. Dann wird es logischerweise eine einen Postfrisch- und ein Gebraucht-Eintrag geben.

Die Frage ist nun, aus was besteht die postfrische Form? Womöglich das gesamte "blockähnliche" Markenset? Ist die Marke "in das Kryptoblatt" eingearbeitet (oder nur eingeheftet)? Wenn das dann als "blockähnliche" Einheit erfasst wird, was gilt dann als postfrisch?

Wenn aber der NFT in eine Wallet "eingebucht" wurde, ist ja der Tokenteil des physischen Kryptomarkensets "entwertet", er kann ja nur 1x verwendet werden - dann ist das urspünglich verkaufte, physische Einheit nicht mehr postfrisch ("wie von der Post verkauft"). Das heisst aber auch, dass es zwei (Preis-) Einträge geben muss, einmal mit ungebrauchtem Token, einmal ohne "freiem Token" (aber mit "ungebrauchtem" Postwertzeichen). Selbst wenn das Markenset nicht als "echter" Block, sondern als "Irgendetwas" (womöglich nur als Zusatz/Fußnote zum eigentlichen Katalogeintrag) genannt werden sollte, dürfte das Problem "gebrauchter NFT ja/nein" auftauchen - insbesondere hinsichtlich der Preisfindung? Was der Katalog auch abbilden müsste/sollte - oder?

Beste Grüße
Thomas
 
Adalbert Am: 23.10.2023 15:35:52 Gelesen: 20414# 65 @  
@ DL8AAM [#64]

Hallo,

das mit dem ungebrauchten Token erledigt sich ja mit der Zeit von selbst. Es gibt eine Karenzzeit; wer bis zum Ablauf dieser (ich meine 2027) sein NFT nicht in sein Konto gebucht hat, kann es danach auch nicht mehr. Insofern gibt es danach ohnehin keine mehr mit "freiem Token".

Viele Grüße
Adalbert
 
TeeKay Am: 23.10.2023 17:41:22 Gelesen: 20357# 66 @  
@ Jürgen Häsler [#59]

Wenn die Deutsche Post AG also einen Teil ihrer ca. 2 Millionen Euro, die sie beim Verkauf der 250.000 Kryptomarken als "Aufgeld" erlöst, in den Betrieb einer (zunächst kostenlosen) Handelsplattform Ciphers.me investiert, dann ermöglicht sie dadurch die Entstehung einer neuen Form des Sammelns.

Wenn es in irgendeiner Form attraktiv wäre, beliebig vermehrbare JPG-Dateien zu sammeln, dann hätte sich ein solcher Sammeltrend bereits in den vergangenen 30 Jahren etablieren können. Ich weiß, dass gehirngewaschene NFT-Fans behaupten, ihre Bildchen wären einmalig. Fakt ist jedoch, dass die Blockchain öffentlich ist und jeder sich das in der Blockchain gespeicherte Bild zuhause auf dem Computer speichern kann. Es ist sogar das inherente Prinzip der meisten öffentlichen Blockchains, dass sehr viele Menschen Kopien der Blockchain auf dem eigenen Server haben - schließlich bräuchte es keinen Konsensmechanismus, wenn nicht viele Teilnehmer parallel Kopien der Blockchain betreiben würden. Hier kommt nun noch dazu, dass bis zu 250.000 identische Bilder in der Blockchain abgelegt werden sollen. Kein Mensch außer Philatelisten interessiert sich für diese Marke, keiner. Schon gar keine wie auch immer alterseingeteilte Jugend.
 
Jürgen Häsler Am: 23.10.2023 17:57:32 Gelesen: 20339# 67 @  
@ DL8AAM [#64]

Mal eine dumme Frage:

Die Frage ist nun, aus was besteht die postfrische Form? Womöglich das gesamte "blockähnliche" Markenset? Ist die Marke "in das Kryptoblatt" eingearbeitet (oder nur eingeheftet)? Wenn das dann als "blockähnliche" Einheit erfasst wird, was gilt dann als postfrisch?


Diese Frage ist überhaupt nicht dumm, ich habe sie mir auch schon gestellt.

Und ich habe keine Ahnung, wie MICHEL hier verfahren wird. Ich gehe aber davon aus, dass die postfrische Variante im Booklet bewertet wird, denn so wird die Mi-Nr. 3801 ja ausgegeben.

Ob es eine Art "Verjährungsfrist" für die Nutzung des NFT gibt, wie Adalbert in [#193] schreibt, weiß ich nicht, halte es aber durchaus für möglich.
 
bovi11 Am: 23.10.2023 18:11:09 Gelesen: 20322# 68 @  
@ Jürgen Häsler [#67]

Die in [#193] beschriebene Verjähungsfrist entspricht lediglich der Regelverjährung von 3 Jahren. Die Verjährung beginnt mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem der Anspruch entstanden ist.

Verkauf also bis Ende 2024 - Ende der dreijährigen Verjährungsfrist 31.12.2027.
 
Jürgen Häsler Am: 23.10.2023 18:27:56 Gelesen: 20308# 69 @  
@ TeeKay [#66]

Wenn es in irgendeiner Form attraktiv wäre, beliebig vermehrbare JPG-Dateien zu sammeln, dann hätte sich ein solcher Sammeltrend bereits in den vergangenen 30 Jahren etablieren können.

Hallo TeeKay,

mich brauchst Du nicht davon zu überzeugen, dass NFTs wertlos sind, davon gehe ich einfach aus.

Was aber nicht wertlos ist, ist die Mi-Nr. 3801, deren Auflage nur ca. 64 % der Auflage von BUND Block 91 (Stralsund-Brief mit der Preußen-Halbierung) beträgt. Mi-Nr. 3801 in gestempelter Form auf Brief echt gelaufen, wird aus meiner Sicht nicht zur "Massenware" werden.

Sammeltrends ändern sich im Laufe der Zeit, ob sich irgendjemand für phygitals begeistern lässt, wird sich in Zukunft zeigen. Und was die Jugend ansprechend und interessant findet, ändert sich oft sehr, sehr schnell.

Die ersten Briefmarkensammler Mitte des vorletzten Jahrhunderts wurden als "Spinner" ausgelacht. Welchen Wert sollten auf Briefe aufgeklebte, bedruckte "Papierschnipsel", die als Quittung für eine vorausbezahlte Postgebühr dienen, noch haben, wenn der Brief bereits zum Empfänger transportiert wurde ?

So betrachtet haben weder der Bordeaux-Brief noch der Stralsund-Brief einen Wert, worin sollte der denn auch bestehen ?

"Wert" entsteht immer dadurch, dass wir diesen den Dingen beimessen, dass ist bei einer Unze Gold nicht anders als bei einem 200-Euro-Schein.
 
TeeKay Am: 23.10.2023 20:09:57 Gelesen: 20276# 70 @  
Der Unterschied zum auf Briefe aufgeklebte, bedruckte "Papierschnipsel" ist, dass sich die NFTs beliebig vermehren lassen und nur auch noch KI-generierte, generische Quatschbildchen ohne jedwede Story sind, die sich über den manipulativ erzeugten Wertzuwachs vergleichbarer Produkte in der Vergangenheit hinaus marketingtechnisch nicht zu einem Trend ausbauen ließen.

Wie gesagt: Wenn es irgendwie attraktiv wäre, beliebig vermehrbare JPG-Dateien halbwegs systematisch zu sammeln, dann gäbe es den Trend bereits, dazu braucht es keine Quasi-Behörden wie die nationalen Post-Marktführer. Darauf zu bauen, dass es irgendwie ja sein könnte, dass doch irgendwie irgendwann irgendwelcher Sammlernachwuchs aus diesem Quatsch erwächst, zeigt nur, wie verzweifelt manche Philatelisten zu sein scheinen. Nein, das wird kein Trend. Nein, darüber kommen keine neuen Sammler zum Thema Philatelie. Wenn sich in einer Umfrage in 10 Jahren 10 Sammler finden, die angeben, über NFTs zum Thema Philatelie gekommen zu sein, dann spende ich 1000 Euro an einen ukrainischen Wiederaufbaufonds.
 
DL8AAM Am: 23.10.2023 22:28:29 Gelesen: 20223# 71 @  
@ Adalbert [#193]

Es gibt eine Karenzzeit; wer bis zum Ablauf dieser (ich meine 2027) sein NFT nicht in sein Konto gebucht hat, kann es danach auch nicht mehr.

Besten Dank für die Info. Aber im Prinzip tangiert das ja nicht die Kernfrage, denn dass man den Token nach einer möglichen automatischen Karrenzzeit nicht mehr einbuchen kann, ist ja eigentlich egal, denn die Form des verausgabten Stücks bleibt ja weiterhin "postfrisch", d.h. "so wie von der Post verkauft", zumal der Kode ja auch nicht "genutzt" wurde. Das der "Kode" nicht mehr extern einbuchbar ist, ändert ja auch nichts dran, dass die verkaufte Einheit immer noch "ungebraucht" ist, d.h. vom Käufer nicht (z.B. durch "einlösen") oder durch äußere Einflüsse verändert wurde. Der Token wird ja nur durch eine extern betriebene Schnittstelle nicht mehr akzeptiert.

In einigen Ländern ist das Problem sogar noch problematischer, da der einzubuchende Kode dort teilweise erst durch "Freirubbeln" für den Käufer sichtbar und verfügbar wird. Dann ist sogar die physische Marke nicht mehr "postfrisch", ist aber immer noch postwertzeichentechnisch unverändert bzw. ungenutzt. Wie unsere Post das hier technisch handhaben will, ist uns ja auch noch nicht bekannt.

Beste Grüße
Thomas
 
Adalbert Am: 24.10.2023 10:47:27 Gelesen: 20064# 72 @  
@ TeeKay [#70]

Wenn es irgendwie attraktiv wäre, beliebig vermehrbare JPG-Dateien halbwegs systematisch zu sammeln, dann gäbe es den Trend bereits

Wenn man sich das im Sportbereich anschaut, da gibt es ja durchaus eine nennenswerten Markt für NFTs, in Deutschland vorwiegend zu Fußball, in anderen Ländern aber auch für andere Sportarten. Und ein Unternehmen wie Fanzone [1], das damit Geld verdient, hält sich auch nun schon ein paar Jahre am Markt. Insofern existiert schon eine gewisse Nachfrage nach diesen NFTs.

Aber, gerade im Sportbereich, sammeln die Leute (NFTs und auch klassische Aufkleber) halt vorwiegend auch nicht, weil sie auf eine Wertsteigerung spekulieren, sondern weil sie Fans sind und/oder weil ihnen Sammeln einfach grundsätzlich Spaß macht.

Viele Grüße
Adalbert

[1] https://www.fanzone.io/
 
Eric Scherer Am: 24.10.2023 11:37:08 Gelesen: 20043# 73 @  
Man muss sich ein NFT wie eine Druckgrafik betrachten, die in einer bestimmten Auflage hergestellt wird, nummeriert und vom Künstler signiert wird. Bei NFTs erfolgt der Druck halt virtuell, durch die Daten aus der Blockchain kann man ihn aber eindeutig identifizieren.
 
ph Am: 24.10.2023 15:00:03 Gelesen: 19955# 74 @  
Beitrag redaktionell entfernt, da mit falschen Daten angemeldet.
 
TeeKay Am: 24.10.2023 17:18:34 Gelesen: 19889# 75 @  
@ Eric Scherer [#73]

Man muss sich ein NFT wie eine Druckgrafik betrachten, die in einer bestimmten Auflage hergestellt wird, nummeriert und vom Künstler signiert wird. Bei NFTs erfolgt der Druck halt virtuell, durch die Daten aus der Blockchain kann man ihn aber eindeutig identifizieren.

Die signierte Druckgrafik kann ich aber nicht besitzen, wenn du sie besitzt. Dein NFT kann ich mir abspeichern und habe sie in exakt der selben Qualität wie du - denn es ist bitgenau die gleiche Datei.

Ich finde es auch lustig, dass zwar die Philatelisten die Kryptomarken hier mehrheitlich ablehnen, dann aber gleichzeitig manche der Ansicht sind, Nichtphilatelisten könnten ausgerechnet durch das Produkt zu begeistert sammelnden Philatelisten werden.

@ Adalbert [#72]

Klingt nicht gerade nach nem Massenphänomen: "FANZONE.io - Sports Club (FSC) is an NFT collection. FANZONE.io - Sports Club (FSC) price floor today is $19.98, with a 24 hour sales volume of 0 ETH. As of today, there is a total of 555 NFTs minted, held by 445 unique owners, and has a total market cap of $11,091.13. [1]

Im Schnitt "sammelte" jeder also 1,25 NFTs.

[1] https://www.coingecko.com/en/nft/fanzone-io-sports-club
 
Jürgen Häsler Am: 25.10.2023 21:18:18 Gelesen: 19685# 76 @  
@ DL8AAM [#71]

In einigen Ländern ist das Problem sogar noch problematischer, da der einzubuchende Kode dort teilweise erst durch "Freirubbeln" für den Käufer sichtbar und verfügbar wird. Dann ist sogar die physische Marke nicht mehr "postfrisch", ist aber immer noch postwertzeichentechnisch unverändert bzw. ungenutzt. Wie unsere Post das hier technisch handhaben will, ist uns ja auch noch nicht bekannt.



Hallo Thomas,

ich bin auch gespannt, ob die obige Abbildung Symbolcharakter hat.

Dort heißt es ja:

1) QR-Code unter Public-ID scannen oder deutschepost.de/kryptomarke aufrufen.
2) Den Hinweisen "NFT zur Marke anfordern" folgen.
3) Anmelden oder Account anlegen und in Sammlung aufnehmen.

Darunter sind 2 Felder für die Public-ID und für eine PIN zu sehen.

In dieser Abbildung ist von "Freirubbeln" nirgendwo die Rede.

Wenn TeeKay Recht behält, dann interessiert sich weder am 02. November 2023 noch nach dem 31.12.2027 irgendjemand für den Token/das Phygital. Für die postfrische Erhaltung des Booklets würde das dann keine Rolle spielen, wenn nur die Erhaltung der Mi-Nr. 3801 "zählt".

Da ich echt gelaufen sammle, gibt es bei mir eine Großbrief-Einzelfrankatur für EUR 1,60 und ein Standardbrief-Einwurfeinschreiben für EUR 3,20 als Mehrfachfrankatur. Meine 3 Tokens werde ich anfordern und die "geleerten" Booklets zunächst aufbewahren.

Beste Grüße
Jürgen
 
Frankenjogger Am: 25.10.2023 21:50:17 Gelesen: 19661# 77 @  
@ Jürgen Häsler [#76]

"Da ich echt gelaufen sammle, gibt es bei mir eine Großbrief-Einzelfrankatur für EUR 1,60 und ein Standardbrief-Einwurfeinschreiben für EUR 3,20 als Mehrfachfrankatur. Meine 3 Tokens werde ich anfordern und die "geleerten" Booklets zunächst aufbewahren."

Das dürfte die gewinnbringendste Alternative sein. Wenn man dann überhaupt von Gewinn sprechen kann, mal sehen. Obwohl, wenn das jetzt bekannt ist, und das viele machen, dann ist das evtl. doch nicht so gewinnbringend.

Sollte vielleicht doch eine Misch-Anlage sinnvoll sein? - postfrisch (Heftchen posfrisch und ungerubbelt), ungebraucht (also gerubbelt und NFT gesichert und Heftchen postfrisch belassen) oder doch gebraucht/ungebraucht (Marke verwendet, aber ungerubbelt) und komplett gebraucht (Marke verwendet und gerubbelt und NFT gesichert)?

Der Michel braucht dann aber vier Spalten!

Jetzt werde ich satirisch, aber das ist nicht schlimm.

Die spinnen! Die Post, die so etwas anbietet, und die Briefmarkensammler, die so etwas mitmachen!

Viele Grüße,
Klemens
 
nagel.d Am: 26.10.2023 13:33:25 Gelesen: 19444# 78 @  
@ Frankenjogger [#77]

Haben wir in der Vergangenheit nicht schon anderen Mist (Holzbriefmarke, Stoffbriefmarke u.ä.) mitgemacht, wo wir schon damals die Stirn gerunzelt haben?

Es hat uns doch gezeigt, daß dies sich irgendwann ausgerannt hat und dann kommt man wieder auf eine neue Idee.
 
Eric Scherer Am: 26.10.2023 18:20:55 Gelesen: 19337# 79 @  
Die neue Kryptobriefmarke wurde heute im Museum für Post und Kommunikation in Berlin von Christian Lindner und Nikola Hagleitner von der Deutschen Post vorgestellt. Der Saal war rappelvoll und ich habe fünf verschiedene Fernsehteams gezählt. Herr Lindner betonte, wie wichtig ihm der Termin sei - sein Terminkalender war heute sogar Thema in der Presse.

Alle Beteiligten der ganzen Herstellungskette waren auch da. Da steckt doch ziemlich viel Technologie dahinter.

Die Direktorin des Museums, Frau Schaluschke, wies in ihrer Rede auf die vielen Innovationen von Heinrich von Stephan hin, der zu seiner Zeit auch viel kritisiert wurde.

Mein Fazit: Ein tolles Event, dass Politprominenz, die Vorstandsebene der Post, die Museums- und Archivleute und viele Philatelisten zusammengebracht hat. Allein so ein Treffen zeigt, wieso die Kryptomarke durchaus Sinn macht. Man spricht über Briefmarken und Philatelie. Das Wort „Philatelie“ hat Herr Lindner durch und durch positiv ausgesprochen. Gar nicht so schlecht.

Und alle waren sich einig: niemand muss das Sammeln, aber wenn es neue Interessenten anspricht, ist das gut.

Spannend war ein junger Blockchain-Nerd, der zusammen mit seinem Vater da war, einem Generalsammler. Beide freuten sich tierisch, dass sich ihre Interessen nun endlich einmal überschnitten.
 
Vernian Am: 27.10.2023 00:19:04 Gelesen: 19168# 80 @  
Es sammelt jeder was er sammeln mag. Ob die Sammelform "Cryptobriefmarke" einen langfristigen Bestand haben wird wage ich selber sehr bezweifeln, aber andere eben nicht, die Zukunft wird es zeigen.

Dass allerdings die selbstklebende Marke dieser Ausgabe nur in Form dieses entsprechend "teuren" Crypto-Produkt-Heftchens produziert und vermarktet wird (wenn ich das richtig verstanden habe), und logischerweise katalogisiert wird, und damit zur "Vollständigkeit" des Sammelgebiets Deutschland gehört, das ist eine Gelddruckmasche und m.E. "verwerflich".
 
Jürgen Häsler Am: 27.10.2023 00:52:27 Gelesen: 19159# 81 @  
@ Eric Scherer [#79]

Die neue Kryptobriefmarke wurde heute im Museum für Post und Kommunikation in Berlin von Christian Lindner und Nikola Hagleitner von der Deutschen Post vorgestellt. Der Saal war rappelvoll und ich habe fünf verschiedene Fernsehteams gezählt. Herr Lindner betonte, wie wichtig ihm der Termin sei - sein Terminkalender war heute sogar Thema in der Presse.

Hallo Eric,

es ist toll, dass Minister Lindner die Vorstellung der Kryptomarke persönlich vorgenommen hat. "Digitalisierung" ist "sein" Thema. Das Medienecho ist tatsächlich enorm, wie ich heute abend festgestellt habe.

Und alle waren sich einig: niemand muss das Sammeln, aber wenn es neue Interessenten anspricht, ist das gut.

Exakt so sehe ich das auch. Nach Einführung des Matrixcodes bei Deutschen Briefmarken gibt es jetzt einen zweiten "Digitalisierungsschritt". Niemand MUSS das "mitmachen", man sollte dann aber im Gegenzug etwas Toleranz gegenüber jenen aufbringen, die das ausprobieren möchten.

Ich finde es schade, dass einige Sammler NEUES von vornherein abzulehnen scheinen, völlig egal, wie das Konzept überhaupt aussieht.

Wenn jemand die Meinung vertritt, dass die neue Kryptomarke von POST Luxembourg (Aufschrift Lëtzebuerg) mit 9 Euro Frankaturwert und einem Verkaufspreis von 9 Euro das bessere (und gerechtere) Konzept sei im Vergleich zu jenem der Deutschen Post AG, dann ist das für mich in Ordnung und ich respektiere diese Meinung natürlich.

Ich halte das Konzept unserer Post aber für "durchdachter". Was könnte ich als Sammler von modernen BUND-Belegen mit einer EUR 9,90-Briefmarke anfangen ? Nichts. Rein gar nichts. Was soll ich mit diesem Nennwert frankieren und in den Briefkasten stecken können ?

Würde die Post eine Kryptomarke im Nennwert von EUR 9,90 herausgeben, müsste in der Konzernrechnungslegung für alle postfrischen Kryptomarken eine Rückstellung gebildet werden. Gewinn (vorerst) Null.

Bei Mi-Nr. 3801 bleiben jedoch von den EUR 8,30 "Aufgeld" nach Abzug von (gerundet) EUR 1,33 Umsatzsteuer noch EUR 6,97 Bruttogewinn, mit dem sich nicht nur die Herstellung und der Vertrieb der Kryptomarken finanzieren lässt, sondern auch der Betrieb der "Kryptobörse" Ciphers.me. Und die sollte dann auch tatsächlich mindestens bis zum Ende der Verjährungsfrist, so diese denn tatsächlich am 31.12.2027 endet, betrieben werden.

Es sei noch eine Anmerkung zu den Themen "Blockchain" und "NFT" gestattet. Wenn ich mit Sammlern aus unseren Vereinen spreche, dann stelle ich häufig einen gravierenden Mangel an Informationen und Wissen über "Digitales" fest, was nicht überraschend ist, denn bis zur Ausgabe von BUND Mi-Nr. 3590/3592 "Digitaler Wandel" mit Matrix-Code waren Briefmarken "analog".

Selbst wenn man NFTs für (materiell) "wertlos" erachtet, hat die Blockchain-Technologie ihren Nutzen bei Kryptowährungen bereits unter Beweis gestellt.

Auf der (hochinformativen) Info-Seite der Europäischen Zentralbank zur (geplanten) Einführung eines digitalen Euro [1] findet sich nach den grundlegenden Erläuterungen auch

Frage 23: Würde ein digitaler Euro auf einer Distributed-Ledger-Technologie wie Blockchain basieren ?

Das Eurosystem testet bei der Entwicklung eines digitalen Euro derzeit verschiedene – zentralisierte und dezentralisierte – Technologien, darunter auch die Distributed-Ledger-Technologie. Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.


Spätestens wenn die (digitale) Form unserer Währung, die wir täglich nutzen und die das Funktionieren unserer gesamten Volkswirtschaft sichert, auf der Blockchain-Technologie basiert, sollten sich auch Philatelisten mit diesem Thema beschäftigen, nicht nur der Finanzminister.

[1] https://www.ecb.europa.eu/paym/digital_euro/faqs/html/ecb.faq_digital_euro.de.html
 
TeeKay Am: 27.10.2023 08:35:53 Gelesen: 19057# 82 @  
Welchen Nutzen haben Blockchains denn bei Kryptowährungen bewiesen? Kryptowährungen haben keinen nennenswerten realwirtschaftlichen Nutzen über Geldwäsche hinaus. Die Zahl der pro Sekunde technisch durchführbaren Transaktionen ist lächerlich klein und der technische Aufwand dafür absurd hoch.

Aber schön, dass sich Philatelisten jetzt schon über den bilanziellen Gewinn von DHL pro Briefmarke Gedanken machen - hinsichtlich der Frage, ob der nicht zu klein sein könnte. Aber wenn man mal 25 Cent Spende für Kinderspielplätze zahlen dürfte, gibts seit 60 Jahren massive Kritik aus der Sammlerschaft, und zwar nicht dahingehend, dass das zu wenig pro Zuschlagsmarke sei.
 
bovi11 Am: 27.10.2023 09:43:25 Gelesen: 19024# 83 @  
Früher wäre so etwas unter "schädliche Ausgaben" eingeordnet und im MICHEL-Katalog mit einer Raute gekennzeichnet worden.

Hier der entsprechende Auszug aus dem Buch "Großes Lexikon der Philatelie" von Ullrich Häger, Bertelsmann Lexikon-Verlag 1974:


 
prinzlodi Am: 27.10.2023 10:34:25 Gelesen: 18996# 84 @  
@ Jürgen Häsler [#102]

Zur Gold-Marke gibt eventuell folgendes Stern-Video von der gestrigen Pressekonferenz Erhellung [1].

https://www.stern.de/panorama/video-deutsche-post-stellt-erste-krypto-briefmarke-vor-33947190.html

Hier wurden der Presse anscheinend die Gold-Editionen der Marke präsentiert.

Hier ist jeweils zu sehen ein Bilderrahmen in Größe ca. DIN A4, der enthält:

- Ein grosses Abbild des Motivs
- unten mittig die eigentliche (?) Marke, wo handschriftlich die Nummer darunter notiert ist [welche auch mit der im DataMatrix-Code befindlichen Nummer übereinstimmt!]
- links und rechts davon der Sonderstempel Bonn und Berlin
- in der rechten Hälfte das Booklet der Gold-Version, welches sich vom normalen Booklet durch einen kleinen goldenen Kreis auf dem Titelblatt unterscheidet.

Ob sich bei der Gold-Edition die eigentliche Marke doch im Booklet befindet, und die sichtbare Marke nur ein exaktes Abbild ist, oder ob bei der Gold-Edition das Booklet leer ist, weil die eigentliche Marke die auf dem DIN-A4-Blatt unten ist, wird sich zeigen.

Fest steht nur, dass die Gold-Marke hier gar nicht aus Gold ist (evtl. dann nur das digitale Abbild davon?), wie es auch paketda.de aktuell feststellte [2].

Es sind im Video mehrere solcher Rahmen zu sehen, einer davon enthält die Marke mit der #1 und einer die mit der #20. Der Herr von paketda.de hat auf die #1 die App draufgehalten und dann folgende Sendungsnummer angezeigt bekommen, aber noch keine Detailinfos zur Marke (wird vermutlich noch freigeschaltet):

A40100052A0000000012 [die 2 am Ende ist eine Checksumme, die 1 davor ist die ID]

Auch ich konnte das mit meiner App nachvollziehen, sowohl für die #1, als auch für die #20: A40100052A0000000142 [die 14 vor der Checksumme ist die Hexadezimalschreibweise von 20]

Noch eine Kleinigkeit ist mir bei genauerer Ansicht aufgefallen, aber diese poste ich [um die termingerechte Lieferung nicht zu gefährden ;-) ] - erst, wenn ich meine bestellten Kryptomarken geliefert bekommen habe. ;-)

Ob es sich lohnt, die Goldmarke zu bestellen, muss jeder selbst wissen. Der Unterschied zur normalen Kryptomarke besteht evtl. hauptsächlich in der repräsentativen Produktgestaltung.

[1] https://www.stern.de/panorama/video-deutsche-post-stellt-erste-krypto-briefmarke-vor-33947190.html
[2] https://www.paketda.de/news-kryptomarke-deutschland-seltenheit.html
 
DL8AAM Am: 27.10.2023 16:00:52 Gelesen: 18899# 85 @  
@ Jürgen Häsler [#81]

Niemand MUSS das "mitmachen", man sollte dann aber im Gegenzug etwas Toleranz gegenüber jenen aufbringen, die das ausprobieren möchten. (...) Wenn ich mit Sammlern aus unseren Vereinen spreche, dann stelle ich häufig einen gravierenden Mangel an Informationen und Wissen über "Digitales" fest, ...

Das ist doch nicht das Problem mit dieser(en) Kryptoausgabe(en), es geht nicht um Digitalisierung, NFT, Blockchain oder "Krypro" - oder um Generation Digital, Native Digitals versus "digital Ungebildete".

Briefmarken erfüllen im Kern nur einen postalischen Zweck, sie sind nichts anderes als im Vorfeld gekaufte Waren- bzw. Dienstleistungsgutscheine, genannt "Postwertzeichen", die im Nachgang für den Wert des Gutscheins eingelöst werden sollen/können. Und die Leistung ist im Falle von Briefmarken eben nur "irgendeine" postalische. Nichts anderes, nicht mehr, nicht weniger! Einen anderen Sinn haben Briefmarken nicht.

Wenn sie einen anderen Zweck erfüllen sollen, dann handelt es sich eben nicht mehr um "Postwertzeichen", sondern z.B. um Souvenire (aka "Kartonphilatelie"), wie Gedenkblätter, ETB etc. und ja, sowas kauft man, wenn man Spass dran haben will. Why not? Und sowas darf dann gerne auch einen Aufpreis kosten. Mehr Ware, mehr Leistung, mehr Spass, mehr Kosten. Das ist auch nicht verwerflich. Das Problem ist auch nicht die teure Gold-Edition.

Das Problem ist die eigene Hauptnummer (der Selbstklebenden, die es eben nur als komplette Krypto-Ausgabe gibt). Jeder der (noch) traditionell Briefmarken sammelt, d.h. noch vollständig nach Katalog, muss mitmachen, ob man will oder nicht, oder man muss sich jetzt von seiner Sammelidee, von seinem "Sammelthema" trennen.

Wie geschrieben, nehme ich an, dass es bei uns hier, nicht (mehr) sehr viele betreffen sollte - im Gegensatz zu den verbliebenen "Komplett-Abo-Sammlern". Mein Vater, tief in den 80-ern, hat seit über 50 Jahren so ein Abo auf "MICHEL-Hauptnummernvollständigkeit". Der hatte bisher seinen Spass dran, der hat aber jetzt einen kompletten Bruch in seiner Sammlung. Aus, Fini, Schluß.

Gut man könnte sagen, dass alle Traditionssammler, die noch so sammeln, eben auch die Wahl hätten, sich eine nachzubestellen (die Krypto wird ja nicht im Rahmen des Abos ausgeliefert). Ja, aber dann wird der mehr als fünffache "sammlerschädigende" (Zwangs-) Zuschlag zum Problem. Ja, gut, man könnte auch hier wieder sagen, so etwas gab es auch früher bereits, aber das waren dann "gemeinnützige" Solidaritäts-Zwecke, wie Naturkatastrophen etc., aber in diesem Fall ist der Zuschlag rein kommerzieller Natur. Ich gehe mal davon aus, in Relation zu den Rest-Aboinhabern, die Nachbesteller eine kleine Randgruppe darstellen. Von denen, wenn sie es mal festgestellt haben, dass ihre Sammlung nicht mehr vollständig ist (und voraussichtlich mit weiteren Kryptoausgaben immer unvollständiger werden wird), wird sicherlich ein großer Teil ihr Abo kündigen und womöglich sogar mit dem Sammeln aufhören.

Und ob eben mehr "Native Digitals", und zwar, die ohne jeden bisherigen Bezug zum Briefmarkensammeln hatten, nun auf Grund "jetzt gibt es Krypto-Briefmarken" erstmals als Briefmarkensammler nachrücken, dürfte ja wohl sehr zu bezweifeln sein. Nur weil da jetzt Krypto draufsteht, bekommen wir keinen neuen Run in das Hobby. Wenn das, wie man von offizieller Verbandsseite immer hört, eine innovative Chance für unser Hobby sein sollte, dann zeugt das von Weltfremdheit.

Der Krypto-/NFT-Hype ist bereits durch. Kryptowährungen sind zu Spekulationsobjekten "verkommen" bzw. werden langfristig von "staatlichen Kyprowährungen" als Handy-/Internetpay o.ä. übernommen. Als Zahlungsmittel erfüllten die eigenen Kryptowährungen ja nie (in einem nenneswerten Umfang) ihren Zweck. Der NFT-Kunstmarkt ist (bis auf einzwei "teure" Highlights) komplett zusammengebrochen bzw. die Blase ist bereits nach "Monaten" geplatzt.

Die Krypto (Briefmarken) dürften (in Summe) deshalb "uns" mehr schaden, als nutzen. Zumindest, wenn diese "hochpreisigen" Ausgaben weiterhin hauptnummerntechnisch, wie reguläre Postwertzeichen behandelt werden sollten. Insbesondere, wenn die Ausgabe hohe (kommerziell motivierte) Zuschläge einfordern bzw. hohe, postalisch komplett sinnbefreite Nennwerte tragen.

Als reine Dinge der "Kartonphilatelie" sähe das aber komplett anders aus. So etwas muss man nicht, muss keiner (auch der Traditionssammler nicht), kann man aber. Das wäre u.U. sogar für den einen oder anderen von uns hier interessant, wenn das Preis-Leistungsverhältnis stimmen würde, vielleicht sogar mich mich. ;-) Undenkbar wäre es nicht (mit einem Cyberwallet wollte ich schon lange mal rumspielen). Man könnte damit die Native Digitals immer noch ansprechen, wobei ich diese Klientel nicht (in nennenswerten Umfang) als wirklich relevant sehe, für diese dürften NFT-Briefmarken bzw. NFT-Philatelieprodukte eher als "Kinderkram" bzw. als "Opas Versuch hipp zu wirken" ankommen.

Und ich gehe mal ganz stark davon aus, dass gefühlt 99 % aller Kryptokäufer (in Deutschland und auch weltweit) sicherlich aus der sowieso schon sammelnden Community stammen dürfte. Also bleibt nur noch das Presseecho bzw. dass das "Briefmarkenhobby" mal wieder prominent in der überregionalen Presse sichtbar wird, als positiver Effekt. Aber ob dass im Endeffekt den "Schaden" bei den Traditionellen ausgleicht?

Für die Post wird diese erste Krypto sicherlich zu einem kommerziellen (und PR-technischen) Erfolg. Für die nächsten Quartalszahlen der Phila-Abteilung dürfte ein paar Millionen € mehr auf der Habenseite bedeuten. Wahrscheinlich klappt das auch noch für die nächste handvoll von Folgeausgaben. Einen langfristigen positiven Effekt dürfte das aber nicht erzielen. Die überteuerten Krypto-NFT-Produkte werden sich relativ schnell abnutzen. Und die traditionellen Altkunden sind dann aber bereits weg, die kommen später auch nicht wieder zurück. Einmal weg, immer weg. Hier dürften somit langfristig eher negative Effekte überwiegen.

Wenn ich meinem Vater die Kryptoausgabe erklären würde (er folgt keinen Phila-Medien, außer dem Kundenmagazin der Post), dass seine Sammlung nun gebrochen, "tot" ist, kündigt er sicherlich sein Komplett-Abo. Mal schauen, welcher Digital Native dann seinen Platz oder gar sein Abo übernimmt, ;-)

Beste Grüße
Thomas
 
prinzlodi Am: 28.10.2023 09:02:39 Gelesen: 18703# 86 @  
@ prinzlodi [#84]

Ich habe nochmal das stern-Video der Pressekonferenz auf mich einwirken lassen und auch die genauere Betrachtung des Matrixcodes und bin zu folgendem Schluss gekommen:

AUF DER PRESSEKONFERENZ AM DONNERSTAG HATTE KEINE DER ANWESENDEN PERSONEN DIE ECHTEN KRYPTOMARKEN ZU GESICHT BEKOMMEN!

Denn: Gezeigt wurden diese dekorativen Rahmen, wo rechts der Folder zu sehen waren und unten eine wohl echte Briefmarke. Die dort abgebildete Briefmarke ist aber gar keine Marke mit Kryptofunktion, wofür es zwei Indizien gibt:

1. Die enge Zähnung deutet auf eine nassklebende Marke hin
2. Und auch das Auslesen des Matrixcodes hat an entscheidender Stelle die Produkt-ID 3, was für nassklebende Marke steht!

Nachweis zum zweiten Punkt: Ich habe mit einem Scanner die Marke mit Nr.20 ausgelesen (Screenshot aus Video anbei) und der Inhalt war:

44 45 41 35 00 00 00 00 14 a4 01 00 05 2a 3d 04
03 25 c9 fa e9 36 35 c7 83 f6 0a b3 04 ba fe 20
b1 3c ba 8d 8f 26 77 9f 00 a0 00 00 00 00 00

-> Die 03 in der zweiten Zeile ist die Produkt-ID 03 = nassklebende Sonmdermarke, da aber die Marken mit Kryptofunktion selbstklebend sind, müsste hier eine andere Produkt-ID stehen (Wir haben bei selbstklebenden Sondermarken bisher an Produkt-IDs:
4 = selbstklebende Sondermarke Folienblatt, 6 = selbstklebende Sondermarke Markenbox)



Gälte nur der 2. Punkt alleine, konnte man noch argumentieren, dass hier die Druckerei einen Fehler mit der Produkt-ID gemacht hat (so Kodierfehler in nicht richtig kundenrelevanten Bytes passierten auch bei anderen Marken), aber nachdem die Marke auch augenscheinlich wie eine nassklebende aussieht, kann diese gar nicht die selbstklebende Marke mit Kryptofunktion sein.

Somit hat noch kein Pressevertreter ein Exemplare dieser Kryptomarken gesehen!

Was bedeutet das nun?

- Die "goldenen" könnten in echt doch eine Goldschicht tragen, weil bislang noch all diese Marke unbesehen in ihrem Folder schlummern, und somit noch niemand ausserhalb der Post hierzu eine Aussage treffen kann.

- Nachdem in der Ankündigung ja gesagt wurde, dass die goldenen Marken mit ID 1-100 ausgeliefert werden, hier aber bereits nassklebende Marken so eine ID haben, haben vermutlich die selbstklebenden Marken einen eigenen Nummernkreis (Nummernkreis der nassklebenden Marke ist A40100052A - siehe zweite hälfte der ersten Zeile oben). Das ist ungewöhnlich, weil bislang nassklebende und selbstklebende Marken mit demselben Motiv immer den gleichen Nummernkreis hatten (und nur Unterschiede in der Produkt-ID bestanden)

Gespannt bin ich darauf, was ein Besteller einer Goldenen Marke geliefert bekommt:

Ist das nur der schnöde Folder (mit dem Goldpunkt drauf und der Goldmarke drin), oder bekommt man hier so einen wie im Film gezeigten schönen Rahmen mit der nassklebenden Marke mit gleicher ID als Dreingabe? (wäre letzteres der Fall, würde ich evtl. schwach werden, mir einen solchen zuzulegen)
 
Eric Scherer Am: 29.10.2023 11:27:02 Gelesen: 18428# 87 @  
Für alle, die es interessiert:

So sieht das "Heftchen" mit der selbstklebenden Kryptomarke aus.

Die Marke trägt wie zu erwarten einen QR-Code.

Daneben ist eine Zählnummer abgedruckt sowie die Code für den NFT-Zugang.


 
prinzlodi Am: 29.10.2023 13:30:24 Gelesen: 18385# 88 @  
@ Eric Scherer [#87]

Vielen Dank, damit haben wir mit der Kryptomarke tatsächlich eine neue Produkt-ID:
0x37 = 55 = selbstklebende Briefmarke in einem Booklet + NFT Option

Denn der ausgelesene Matrix-Code lautet:

44 45 41 35 00 00 00 00 17 a4 01 00 06 6a 41 04
37 25 e6 c1 8f c2 ac 89 e8 a4 46 3b 37 a7 d1 c7
c4 c0 b0 75 d7 e9 77 9f 00 a0 00 00 00 00 00

Interessant ist, dass man anscheinend doch eine PIN freirubbeln muss, um die NFT zu nutzen.

D.h. selbst wenn man die Marke postfrisch im Booklet lässt, aber nur das NFT registrien will, unterscheidet sich dieser Erhaltungszustand doch von einem "postfrisch - total unbenutzt".
 
Jürgen Häsler Am: 29.10.2023 18:49:28 Gelesen: 18276# 89 @  
@ Eric Scherer [#87]
@ prinzlodi [#88]

Vielen Dank für Eure tollen und hochinformativen Beiträge !

PhilaSeiten ist mal wieder Gold wert.

Ich habe noch eine kurze Frage zur Berichterstattung über die Krypto-Marke der Deutschen Post AG im BRIEFMARKENSPIEGEL 11/2023.

Harald Kuhl schreibt auf Seite 8 im Artikel "Neue Dimension ?" über die nassklebende Variante Mi-Nr. 3796:

Wie die Pressestelle der Deutschen Post AG auf Nachfrage bestätigte, ist auch das nassklebende "Brandenburger Tor" nur über deren Online-Shop sowie beim Sammler-Service in Weiden zu beziehen.

Torsten Berndt schreibt hingegen auf Seite 32 im Artikel "Eigene Hauptnummern":

Die nichtkryptische Marke kommt nämlich nassklebend an die Schalter, die Kryptomarke dagegen selbstklebend in den Versandstellenvertrieb.

Ich darf doch davon ausgehen, dass Harald Kuhl Recht hat, oder ?

Denn wenn eine nassklebende 160-er (bildgleich mit der Kryptomarke, ohne den "Kryptozuschlag" von EUR 8,30) tatsächlich an die Schalter käme, wäre sie ruckzuck ausverkauft. 800.000 Auflage reichen dann nämlich nicht aus.

Berndt übersetzt in seinem Artikel übrigens auch den Begriff "NFT" völlig falsch mit "nicht fälschbare Wertmarke". Fungibel bedeutet aber sowohl in der Deutschen Sprache (wie im Englischen "fungible") austauschbar/ersetzbar.

"Nicht fälschbar" heißt auf Englisch "unforgeable".
 
Adalbert Am: 30.10.2023 08:36:34 Gelesen: 18133# 90 @  
Hallo,

ob es geplant war, dass die Werbeaktion von Kaufland zeitlich mit dem Erscheinen der Kryptomarken zusammen fällt? - ich weiß es nicht. Jedenfalls: Kaufland tauscht NFTs gegen Einkaufsgutscheine um [1].

Ist aber leider nichts für die Kryptomarken-NFTs - die eingetauschten Bilder müssen mindestens einen Monat alt sein, aber vielleicht wird die Aktion ja mal wiederholt.

Viele Grüße
Adalbert

[1] https://www.heise.de/news/Kaufland-tauscht-wertlose-NFTs-gegen-Einkaufsgutscheine-9346442.html
 
Jürgen Häsler Am: 01.11.2023 13:25:56 Gelesen: 17642# 91 @  
@ prinzlodi [#84]

Die Postphilatelie teilt mit, dass heute die bestellten Kryptomarken versandt wurden. Demnächst werden wir also endlich Gewissheit haben über einige Eigenschaften des Booklets und der Kryptomarken, die bisher noch ungeklärt geblieben sind.

Beste Grüße an alle
Jürgen
 
prinzlodi Am: 01.11.2023 21:17:22 Gelesen: 17507# 92 @  
@ Jürgen Häsler [#91]

Ja, die Versandmitteilung der Post habe ich auch schon erhalten.

Um rechtzeitig in den Startlöchern zu sein, habe ich mir heute auf meinem Smartphone schon mal als Wallet für die NFTs (bin auf diesem Gebiet auch kompletter Neuling) metamask installiert.

Wer sich auch schon traut, Installationsanleitung hier [1].

Die Post hält sich mit Details noch bedeckt, verweist aber auf metamask als wallet-Anbieter (ciphers.me spielt auch eine Rolle, sagt aber stand Heute noch genauso wenig).

[1] https://support.metamask.io/hc/de/articles/360015489531-Die-ersten-Schritte-mit-MetaMask
 
prinzlodi Am: 02.11.2023 08:27:09 Gelesen: 17362# 93 @  
@ prinzlodi [#92]

Vor Schritt 2 - dem Zufügen zu einer Wallet (in der dann das NFT erzeugt werden kann) ist jedoch das Registrieren der Marke bei ciphers.me erforderlich (von wo aus die registrierte Marke mit der metamask-Wallet verbunden werden kann)

So habe ich es zumindest verstanden und ciphers.me hat heute seine deutschsprachige Webseite für die Marke freigeschaltet, auf der man sich registrieren kann und den FAQ-Bereich durchlesen kann [1].

Ich mache so etwas auch zum ersten mal und bin gespannt, was dabei hinten rauskommt.

Freilich sollte man dann im Besitz einer Marke (+Booklet) kommen, um ciphers.me sinnvoll nutzen zu können.

[1] https://ciphers.me/de
 
prinzlodi Am: 02.11.2023 11:40:10 Gelesen: 17236# 94 @  
@ Eric Scherer [#87]

Neues von der Bestellfront: Wer eine Gold-Marke wollte hat "leider" Pech gehabt: Ausverkauft!



Anhand des Screenshots sieht man zumindest, was man bekommen hätte: Eine Krypto-Marke in Folder mit Goldpunkt und eine nassklebende Marke mit gleicher ID, beides zusammen in grauem Hardcase.

Paketda.de hat den Ausverkauf auch schon gemeldet [1] wobei Nutzer hier schon seit heute früh grossteils keinen Erfolg mit dem Bestellen hatten. Heute morgen war bei mir der Verfügbarkeitsstatus noch grün. Da ich mich aber nicht durchringen konnte, eine Goldene zu bestellen, habe ich persönlich nicht sehen können, ob der Prozess auch bei mir abgebrochen hätte - Stand jetzt wurde mir die Entscheidung, ob bestellen oder nicht, somit abgenommen. ;-)

[1] https://www.paketda.de/news-kryptomarke-deutschland-seltenheit.html
 
prinzlodi Am: 02.11.2023 11:46:58 Gelesen: 17230# 95 @  
@ prinzlodi [#94]

Und noch eine Kuriosität von der "normalen" Kryptomarke: laut paketda wurde heute morgen das Limit auf 5 Stück aufgehoben (angeblich verlief der Vorverkauf nur schleppend), und (habe selbst gesehen) heute morgen wäre sie noch bestellbar gewesen, aber jetzt zeigt bei mir die Seite:



Was mit dem Jahr "0002" gemeint ist, darf jeder selbst gerne interpretieren. ;-)

Derweil könnte man sie noch bei deinebriefmarke.de bestellen [1]

Was mich aber verwundert: Will ich mir bei deinebriefmarke.de Marken in den Warenkorb legen, werde ich sofort genötigt, ein Benutzerkonto anzulegen. Ich zweifle, ob das rechtlich zulässig ist, da gemäß der DGSVO normalerweise auch Gastbestellungen ohne Anlegen eines Kundenkontos möglich sein sollten, siehe z.B. hier [2]

Weiss jemand mehr zu diesem Thema?

[1] https://www.deinebriefmarke.de/kryptomarke
[2] https://www.haendlerbund.de/de/news/aktuelles/rechtliches/4135-online-shops-gastbestellungen
 
Jürgen Häsler Am: 02.11.2023 12:06:37 Gelesen: 17214# 96 @  
@ prinzlodi [#94]

Hallo Tobias,

bei mir wurde der Bestellvorgang mehrfach abgebrochen. Nach dem (erfolgreichen) Bezahlvorgang kam immer eine Fehlermeldung.

Viele Grüße
Jürgen
 
Jürgen Häsler Am: 02.11.2023 12:12:31 Gelesen: 17208# 97 @  
@ prinzlodi [#95]

Der Fehler mit der Jahreszahl ist inzwischen behoben und die Kryptomarke ist wieder "lieferbar".

Man kann sie wieder in den Warenkorb legen.

Zum Thema "Gastbestellungen" muss ich mich erst schlau machen.
 
prinzlodi Am: 02.11.2023 15:08:58 Gelesen: 17111# 98 @  
@ Jürgen Häsler [#96]

Bei dieser e-Bay-Auktion scheint es eine "glückliche" Person geschafft zu haben, die jetzt ihre Gold-Marke leer-verkauft: https://www.ebay.de/itm/155864929821
[Auktion wurde am 02.11. um 15:06 beendet, weil sie "einen Fehler enthielt"]

Lassen wir mal den ausgerufenen Preis von 1500 EUR beiseite, finde ich am dortigen Bild folgendes interessant: Als voraussichtliches Lieferdatum ist dort der 15.11. angegeben!

Das verwundert mich schon, denn eigentlich sollten diese 100 Folder schon versandfertig bereit liegen und die Lieferung nur eine Sache weniger Tage zu sein? Oder hatte der dortige Besteller das "Pech", mit einem der Folder beliefert zu werden, deren Einzelteile in der Pressekonferenz von letzter Woche gezeigt wurden (dort schwirrten mindestens die Marken mit der ID 1 und 20 herum) und der zuständige Mitarbeiter, der fürs Zurückverpacken dieser Marken in den grauen Folder bis Ende nächster Woche krank geschrieben ist?
 
Stefan Am: 02.11.2023 15:47:46 Gelesen: 17076# 99 @  
@ prinzlodi [#94]

Anhand des Screenshots sieht man zumindest, was man bekommen hätte: Eine Krypto-Marke in Folder mit Goldpunkt und eine nassklebende Marke mit gleicher ID, beides zusammen in bgrauem Hardcase.

Ergänzend dazu etwas detailiertere Screenshots. Leider sind die Grafiken in [1] in einem anderen Dateiformat (AVIF) gespeichert, welche sich mit normalen Mitteln in einem Grafikprogramm nicht öffnen lassen (daher nachfolgend die etwas unschärferen Screenshots).



Auf der Internetseite der Deutschen Post AG wird im Angebot geschrieben [1]:

Achtung: Aufgrund der hohen Nachfrage ist die Bestellmenge auf 1 Stück pro Kunde begrenzt!

Starten Sie in das Zeitalter des digitalen Sammelns mit der exklusiven Gold-Edition unserer ersten Krypto-Briefmarke in der Serie "Historische Bauwerke in Deutschland".

Die Gold-Edition ist auf 100 Stück limitiert und besteht aus der laufenden Nummer 1-100 des nassklebenden Sonderpostwertzeichens "Brandenburger Tor" und der entsprechenden Nummer der selbstklebenden Krypto-Briefmarke inklusive NFT.

Beide Exemplare sind postfrisch und beinhalten zusätzlich die Abbildung der beiden Ersttagsstempel Bonn und Berlin. Alles vereint in einem edlen Hardcover zur sicheren Aufbewahrung dieser besonderen Edition. ...


Gruß
Stefan

[1] https://shop.deutschepost.de/kryptomarke-gold-edition
 
soeste2919 Am: 02.11.2023 16:05:50 Gelesen: 17054# 100 @  
Hallo !

Produkte mittlerweile vergriffen. Ab 30.11.23 wieder lieferbar. Es wird vermutlich nachproduziert.

MfG.
 
Sammler Am: 02.11.2023 16:57:23 Gelesen: 16316# 101 @  
Meine Internet Bestellung Brandenburger Tor aus dem Postshop ist heute noch nicht angekommen. Daher bin ich heute zum Philatelie-Schalter Frankfurt Goetheplatz um zu schauen was vom Produkt Brandenburger Tor vorhanden ist. Da hätte man dann auch mit Orts-Ersttagsstempel stempeln lassen können. Leider hatte ich den Umzug der Philatelie-Schalter nicht auf dem Radar (ich war wohl schon lange nicht mehr da).

Ich bin dann mit Internetrecherche fündig geworden und nach Frankfurt-Eschersheim gefahren. Ich hätte da einen Philatelie-Schalter erwartet wie damals beim Frankfurt Goetheplatz und evtl. sogar mit dem damaligen Personal. Bekommen habe ich aber einen Kiosk, zugestellt mit irgendwelchem Zeug wie in einer Rumpelkammer und einem Schalter wie in jeden anderen Kiosk mit Postdiensten.

Das Brandenburger Tor selbstklebend gab es dort nicht. Für Sammler gab es zusätzlich nur 10-er Bogen nassklebend. Immerhin gab es das Brandenburger Tor nassklebend. Die gewünschten Marken musste man sich selber im Auswahlheft aus Plastik raussuchen. Der einzig positive Moment, das Personal hatte keine Lust zu stempeln und man durfte seine Marken selber stempeln. Es ist mir schleierhaft wie man so eine Filiale als Philatelie Shop bezeichnen kann und diese auch noch so bewirbt.
 
filunski Am: 02.11.2023 18:22:53 Gelesen: 16276# 102 @  
@ Sammler [#101]

Das Brandenburger Tor selbstklebend gab es dort nicht.

Hallo unbekannter "Sammler",

das selbstklebende Brandenburger Tor gibt es nur in dem Komplettset als Kryptostamp, zumindest momentan. Und die Kryptostamp gibt es nur über Weiden.

Gruß,
Peter
 
Stefan Am: 02.11.2023 22:10:08 Gelesen: 16908# 103 @  
@ soeste2919 [#100]

Produkte mittlerweile vergriffen. Ab 30.11.23 wieder lieferbar. Es wird vermutlich nachproduziert.

Die Deutsche Post AG hat eine eigene Zeitrechnung zurück in die Vergangenheit, genau genommen in das Jahr 2 n.Chr. (also 2 nach Christi Geburt). In [1] heißt es:

"Das Produkt ist leider aktuell vergriffen und wird erst ab dem 30.11.0002 wieder lieferbar sein."



In [2] ist der Artikel weiterhin lieferbar. In [1] kostet der Artikel 9,90 Euro und in [2] 9,91 Euro. Also was denn nun, liebe Post? ;-)

Gruß
Stefan

[1] https://shop.deutschepost.de/kryptomarke?tid=c_banner_shop
[2] https://www.deinebriefmarke.de/kryptomarke
 
Journalist Am: 03.11.2023 14:04:28 Gelesen: 16652# 104 @  
Hallo an alle,

während die telefonische Bestellung vom Montag den 16.10 bei der VS heute mit den bestellten booklets eingetroffen ist, war die schon am Samstag den 14.10. erfolgte Bestellung über den Onlineshop heute noch nicht da, soll aber schon abgebucht werden.

Soweit für heute eine erste kurze Info, denn nun muss ich dann erst Mal zu einem Postamt, das noch Stempeln kann.

Viele Grüße Jürgen
 
prinzlodi Am: 03.11.2023 14:11:31 Gelesen: 16644# 105 @  
@ Journalist [#104]

Dank für die Info. Ich hatte am 14.10. online bestellt und in der Nacht 31.10/1.11. e-Mail bekommen, dass versendet wurde.

Da aber in Weiden der 1.11. Feiertag ist, könnte das bedeuten, dass hier erst am 2.11. etwas voran ging. Heute habe ich noch nicht in die Post geschaut.
Nachdem ich es aber auch gestern nicht bekam, und somit sowieso den theoretisch möglichen Erstausgabetag verpasst habe, sehe ich für mich keine Eile, wegen Tagesstempel heute noch zur Post zu gehen (falls es doch in der Post wäre).

Ich werde dann wohl mein Belegexemplar an einem für die deutsche Geschichte (und zum Brandenburger Tor passenden) bedeutsameren Jahrestag verschicken.
 
Journalist Am: 03.11.2023 18:37:49 Gelesen: 16530# 106 @  
Hallo an alle,

mich würde interessieren, wer heute schon was erhalten hat und wann er wo diese Booklets bestellt hat?

Die selbe Frage habe ich für die, die erst morgen etwas erhalten - schon jetzt danke für entsprechende Meldungen.

Die Fragen sollen helfen, festzustellen, nach welchen eventuellen Regeln die Versandstelle ausgeliefert hat?

Weiter würde mich interessieren, in welchen Zeitfenster man die sogenannte Gold-Edition bestellen konnte?

Zum Schluss würde mich auch interessieren, wer eine Gold-Edition erhalten hat und wenn ja wann und wie diese tatsächlich aussieht?

Entsprechende Antworten können mir auch direkt an meine hinterlegten Kontaktdaten geschickt werden und auf Wunsch gilt natürlich Quellenschutz aufgrund des deutschen Presse-Rechts.

Viele Grüße Jürgen
 
JPC Am: 03.11.2023 19:49:59 Gelesen: 16479# 107 @  
Meine Bestellung im Online-Shop vom 17.10.23 mit direkter PayPal-Bezahlung habe ich heute erhalten (NRW).
 
nagel.d Am: 03.11.2023 20:50:00 Gelesen: 16452# 108 @  
Obwohl ich ja etwas skeptisch war und normalerweise nicht jeden Sch. mitmache, hatte ich auch ein Exemplar bestellt, als es möglich war Vorbestellungen abzugeben, war mein Exemplar heute bei der Post. Obwohl auch bei uns Mittwoch Feiertag war.
 
prinzlodi Am: 03.11.2023 21:02:22 Gelesen: 16434# 109 @  
@ Journalist [#106]

wie schon gesagt, hier nochmal alles kompakt zusammengefasst:

- 2 Stück bestellt online am 14.10. vormittags, Zahlung per Rechnung
- am 1.11. um 3:04 Versandbenachrichtigung bekommen
- am 2.11. war es noch nicht in der Post (die aber bei uns in 85256 ausgetragen wurde),
vermutlich weil am 1.11. in Weiden Feiertag war und deshalb erst am 2.11. dort etwas weiterging
- heute am 3.11. keinerlei Post bekommen (vermutlich wurde bei uns heute keine Post ausgetragen)
- Ich rechne mit Belieferung morgen

Mein Wissen zur Gold-Edition:

Am Morgen des 2.11. (ca. 8 Uhr) wäre sie bestellbar gewesen (grüne Statusanzeige).
Ich habe es aber nicht versucht und andere, die es versucht hatten, meinten, dass der Bestellprozess irgendwo abbrach.
Einzelne glückliche Leerverkäufer (auf ebay, s.o. - habe auch ähnliche angebote auf kleinanzeigen gesehen)
zeigten Screenshot ihrer Bestellbestätigung, wo ein Lieferdatum 15.11. angezeigt wurde (!)

Meine Meinung:

Da diese Krypto-Marke sowieso eine Sonderlocke ist (weil nicht im regulären Abo), hätte man wegen mir ein anderes Erstausgabedatum als den 2.11. aussuchen können Der 2.11. ist unpraktisch wegen direkt nach Feiertag, wodurch fast niemand am theoretischen Erstausgabetag Belege erstellen konnte. Beispielsweise hätte man den 9.11. - den Jahrestag des Mauerfalls - bestimmen können, und dann alle Besteller ohne Störung durch einen Feiertag rechtzeitig beliefern können.
 
wajdz Am: 04.11.2023 00:10:35 Gelesen: 16338# 110 @  
Habe heute 2 Exemplare im Briefkasten, man gönnt sich ja sonst nichts. ;-)



Aber für mich neues Sammelgebiet ? Ich denke, eher nicht.

MfG Jürgen -wajdz-
 
Stefan Am: 04.11.2023 10:35:08 Gelesen: 16193# 111 @  
@ Stefan [#103]

"Das Produkt ist leider aktuell vergriffen und wird erst ab dem 30.11.0002 wieder lieferbar sein."

Auf der Internetseite der Deutschen Post AG [1] ist die einfache Kryptomarke für 9,90 Euro wieder einmal lieferbar. Das scheint immer zu schwanken zwischen lieferbar und nicht lieferbar - Artikelnummer 150305481.

Die Artikelnummer 150305482 (Krypto-Goldmarke) ist weiterhin ausverkauft, war allerdings am 02.11.2023 gegen 13 Uhr nochmals (?) lieferbar gewesen, zumindest war der Status grün ("Artikel lieferbar") gewesen.

Gruß
Stefan

[1] https://shop.deutschepost.de/kryptomarke?tid=c_banner_shop
[2] https://shop.deutschepost.de/kryptomarke-gold-edition
 
prinzlodi Am: 04.11.2023 12:40:53 Gelesen: 16144# 112 @  
heute habe auch ich meine 2 Exemplare bekommen und davon das erste schon mal in der blockchain hinterlegt und NFT erzeugt.

Ein Blick in die Blockchain von heute 12:30 zeigt, wer die ersten waren:



Es ging los bereits am morgen des 2.11. (insgesamt 8 Einträge für diesen Tag), wo Normalbürger noch keine Marke geliefert bekam. Es sind dabei viele Nummern unter 100, also von der Gold-Edition dabei! (und zwei weitere Gold-Einträge am morgen des 3.11.)

Der erste Eintrag, der von einem ganz normal belieferten Sammler gemacht wurde. (also niemand, der aufgrund irgendwelcher Connections schon davor ein Gold- oder nicht-Gold-Exemplar bekam), war die Nummer #110496 vom mittag des 3.11.
 
Journalist Am: 04.11.2023 16:46:38 Gelesen: 15996# 113 @  
@ prinzlodi [#112]

Hallo prinzlodi und an alle,

kann hier einer Mal weitere praktische Tipps und klare Arbeitsschritte schrittweise erläutern, wie man sich wo überall registrieren muss, bin dann die Kryptomarke auch zu sehen ist ?

Ich bin nun zwar bei Chiphers angemeldet und habe scheinbar bei metamask auch eine Wallet, aber dann verlassen mich die Geister und ich weiß nicht weiter, wo ich nun eventuell meine Kryptomarke sehen kann, geschweige denn die tolle Übersicht von dir prinzlodi, wer sich hier schon registriert hat ?

Ich bitte daher um Hilfestellung, um nicht im Krptowahnsinn zu verfallen ?

Schon jetzt danke für entsprechende weitere Tipps dazu.

Viele Grüße Jürgen
 
prinzlodi Am: 04.11.2023 17:41:03 Gelesen: 15952# 114 @  
@ Journalist [#113]

könnte etwas länglich werden, aber versuchen wir es mal:

- Schritt 1 findet erstmal in ciphers.me statt:

Dort müsste es (wenn man eingeloggt ist) zum Anwählen ein "mit dem Sammeln beginnen" bzw. "Marke hinzufügen" geben. Wenn man das anklickt, wird man aufgefordert, die Public-ID aus dem Heftchen einzugeben, oder den QR-Code direkt daneben zu scannen. Wenn man das macht, dann ist die Marke schon mal auf ciphers.me in der Sammlung [entweder hier oder in einem der unteren Schritte kann es sein, dass man die PIN freirubbeln muss, um weiterzumachen]

-> Die Marke ist dann "claimed"

Was dann noch fehlt, ist die Erzeugung des NFT für diese Marke (also des digitalen Abbildes) und das Hinterlegen in der polygon-Blockchain. Dafür braucht es die metamask-Wallet:

- Schritt 2:

Wenn man metamask eingerichtet hat (ich habe sie auf meinem Smartphone eingerichtet - Im Rahmen des Einrichtungsprozesses muss man sich 12 zufällige Wörter in der Richtigen reihenfolge notieren, welche als Wiederherstellungscode dienen), dann kann man im Account die Network-Einstellung vom Default-Network "Etherum Main Network" auf "Polygon Mainnet" ändern (in meiner App steht dieser änderbare Networkname in der Kopfzeile)

- Schritt 3:

Als nächstes muss ciphers.me mit metamask verbunden werden. Hier geht man erstmal auf ciphers.me und sucht dort irgendeine Funktion namens
"mit Web3 Wallet verbinden" (kann es leider nicht mehr genau sagen, da ich ja schon verbunden habe - ciphers.me sagt in seiner hilfe:

"Gehe auf die Detailseite deiner gesammelten Marke in deinem Benutzerkonto und klicke auf Meine Metamask-Wallet verbinden. Klicke dann auf das Metamask-Symbol und folge den Metamask-Anmeldeanweisungen, um deine Wallet zu verbinden und mit dem Aufbau deiner NFT-Sammlung zu beginnen!"

Bei mir hat dann ciphers.me einen QR-Code angezeigt, den ich dann mit der metamask-app auf meinem Smartphone gescannt habe, indem ich bei metamask rechts oben auf den Scan-Button drückte. Nach Scann war dann metamask mit ciphers.me verbunden.

- Schritt 4: NFT erzeugen:

Irgendwo auf ciphers.me bei den Markeneigenschaften muss es ein Knöpfchen geben, wo man das NFT erzeugen kann. Hat man das gemacht, ist die Marke nicht nur "claimed", sondern auch "minted".

- Schritt 5: Polygon-Blockchain ansehen:

die Polygon-Blockchain ansehen kann man unter diesem Link:

https://polygonscan.com/token/0xae27B1F16b790811D7484506e0f4765742090aF5

Hat man erfolgreich geminted, sollte dort auch ein Eintrag für die eigene Marke zu sehen sein.

- Schritt 6: Import der geminteten Marken in die metamask-Wallet:

Hat man obige Schritte gemacht, sieht man zwar alles ganz toll in ciphers.me, aber die Metamask-Wallet auf der App scheint leer zu sein. Es gibt aber einen Weg, die NFTs auch zur Anzeige im Metamask-Wallet zu importieren. Das kann ich ein anderes mal erläutern...
 
Jürgen Häsler Am: 04.11.2023 19:37:43 Gelesen: 15882# 115 @  
@ Journalist [#106]
@ prinzlodi [#109]

Hallo Jürgen, hallo Tobias,

ich habe am morgen des 14. Oktober meine Kryptomarken online bestellt und wie Tobias in [#109] am 01.11.2023, allerdings bereits um 03.0 3 Uhr, eine Versandbenachrichtigung bekommen.

Natürlich war am 01.11.2023 in Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Nordrhein-Westfalen Feiertag. Also ging in Weiden erst am 02.11.2023 die Post ab.

Am Freitag, 03.11.2023 kamen bei mir lediglich die am 31. Oktober 2023 online bestellten 10 Stück der nassklebenden 160er Brandenburger Tor (Mi-Nr. 3796) an. Von den Kryptomarken fehlt bis heute jede Spur, auch am 04.11.2023 kam nichts an.

Das ist aber völlig normal, hier in Freiburg hat die Deutsche Post schon mal vorausschauend die B-Post (E+5) eingeführt. Vermutlich bekomme ich die Kryptos am Montag oder Dienstag.

Auf der Regionaltagung Südbaden hatte heute noch NIEMAND die Kryptomarken. In Lörrach wurden sie am 03.11.2023 ausgeliefert, der Sammlerfreund von dort war leider verhindert. Dafür hat es aber offenbar eine der 100 Gold-Editionen nach Südbaden geschafft.

Viele Grüße
Jürgen
 
Jürgen Häsler Am: 04.11.2023 19:58:51 Gelesen: 15862# 116 @  
Liebe Sammlerfreunde,

hier ist ein Scan meines Zehnerbogens der 160er Brandenburger Tor in nassklebend.



Die Marken haben folgende laufende Nummern:

96882 96892
96884 96894
96886 96896
96888 96898
96890 96900

Ist es bei Euren 10er-Bogen auch so, dass da immer eine laufende Nummer "übersprungen" wird und sich die 10 Marken so über einen Nummernkreis von "20" verteilen ?

Gibt es also einen korrespondierenden 10er-Bogen mit der Nummernkombi wie folgt ?

96881 96891
96883 96893
96885 96895
96887 96897
96889 96899

Für einen Hinweis dazu wäre ich sehr dankbar.
 
prinzlodi Am: 04.11.2023 21:51:54 Gelesen: 15793# 117 @  
@ Jürgen Häsler [#116]

Wegen der Bogennumerierung:

Ja, das ist eine (von mehreren) gängigen Nummerierungsmethoden von Enschede. Nach diesem Schema nummeriert gibt es Bögen mit geraden Nummern (niedrigste Zahl mit Endziffer 2) und Bögen mit ungeraden Nummern (niedrigste Zahl mit Endziffer 1), wo die Abstände zur nächsten ID jeweils 2 sind.

Vermutlich gibt es somit auch einen Bogen, der mit 96881 startet. Diesen zu finden, wäre aber Zufall und Glückssache.
 
chrap Am: 04.11.2023 23:04:08 Gelesen: 15740# 118 @  
Meine am 20.10. bestellten Kryptomarken waren schon gestern (3.11.) im Briefkasten.
 
Journalist Am: 05.11.2023 08:59:34 Gelesen: 15644# 119 @  
@ prinzlodi [#114]

Hallo prinzlodi,

vielen Dank für die vielen hilfreichen Schritte, damit habe ich es nun nach einigen Suchen in besagten Teilen dann die passenden Schaltflächen gefunden, um meine erste Marke nicht nur als "claimed" sondern auch als "minted" registiert zu haben.

Ohne deine Hilfe nur mit den allgemeinen Infos der entsprechenden Webseiten bzw. Apps hätte ich das ehrlich gesagt nicht geschafft oder hätte viele Stunden benötigt und vermutlich auch die Telefonhotline gequält.

Besonders interessant finde ich aber die Gesamtübersicht der hier schon erfassten NFT, speziell die auf der ersten Seite:



Speziell wenn man sich hier die Frankier-ID anschaut, hier wurden alleine 6 Marken aus der Goldedition erfasst, die laut bisherigen Aussagen hier auf philaseiten ja noch gar nicht ausgeliefert worden sind.

Es handelt sich hier also um Insidergeschäfte von Postangestellten, die gezielt einige Goldedtionen scheinbar schon vor dem Verkauf für sich abgezweigt haben und die auch in der Lage waren diese hier zu registieren !

Es handelt sich hier um die Goldeditionen mit den Nummern 7, 9, 10, 24, 27 und 29 !!!


Kann hier jemand mal über die entsprechende Basissendungsverfolgung prüfen ob diejenigen auch schon zu diesem Zeitpunkt die Marken auf einer Sendung haben laufen lassen ?

Ich möchte nicht wissen, wie viele weitere Postmitarbeiter aus dem Bereich der Versandstelle hier ohne Registierung ihres NFT bei der Goldedition zugegriffen haben, um danach ihre Kunden, die Sammler mit viel Geld zu schröpfen ?

Ich finde, diese Sache stinkt gewaltig vom Kopfe her oder ?

Soweit für heute in Kürze viele Grüße Jürgen
 
22028 Am: 05.11.2023 09:15:29 Gelesen: 15633# 120 @  
@ Journalist [#119]

Es handelt sich hier also um Insidergeschäfte von Postangestellten, die gezielt einige Goldeditionen scheinbar schon vor dem Verkauf für sich abgezweigt haben und die auch in der Lage waren diese hier zu registieren !

Ich denke es handelt sich hier weniger um Insidergeschäfte als eher um Briefmarken die sicher als Muster oder als Geschenke auch bei der offiziellen Vorstellung der Marke vom Ministerium/Post verteilt wurden.
 
Richard Am: 05.11.2023 12:25:36 Gelesen: 15518# 121 @  
@ 22028 [#120]

Ich denke es handelt sich hier weniger um Insidergeschäfte als eher um Briefmarken die sicher als Muster oder als Geschenke auch bei der offiziellen Vorstellung der Marke vom Ministerium/Post verteilt wurden.

Wenn hier Geschenke im Wert von 1.000 Euro und mehr an einen kleinen Personenkreis verschenkt werden, kann dies nach meiner Meinung in strafbarer Tatbestand sein. Ich denke unter anderem an Bestechung.

Definition: Börsengeschäft, das jemand tätigt, der aufgrund seiner beruflichen Stellung (z. B. als Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglied) für die Entwicklung der Kurse (4) relevante Nachrichten (z. B. Änderung der Dividende, Gewinnentwicklung o. Ä.) vor deren Veröffentlichung erhält und diesen Informationsvorsprung zum Nachteil der nicht informierten Kapitalanleger ausnutzt

Wann ist Insiderhandel strafbar?: Von Insiderhandel sei dann die Rede, wenn Personen Kenntnis von einer Insiderinformation haben und aufgrund dieses Wissens Papiere des betroffenen Unternehmens kauften oder verkauften, um sich so einen wirtschaftlichen Vorteil zu verschaffen. Verboten sei auch, Dritten unbefugt eine Insiderinformation weiterzugeben.

Vielleicht meldet sich noch ein Jurist dazu.

Schönen Sonntag an alle, Richard
 
bovi11 Am: 05.11.2023 12:50:02 Gelesen: 15495# 122 @  
@ Richard [#121]

Soweit von „Geschenken“ die Rede ist, kann man diese ebenso als „Belegexemplare“ ansehen.
 
Ilves2020 Am: 05.11.2023 15:53:07 Gelesen: 15397# 123 @  
Da haben wir ja endlich einen handfesten und empörenden Skandal, der die ganz große Enthüllungsstory à la Carl Bernstein und Bob Woodward erfordert.

Oder ist es einfach nur Neid? Der ist ja in Deutschland schließlich die höchste Form der Anerkennung, wie schon Arthur Schopenhauer gesagt hat.
 
Jürgen Häsler Am: 05.11.2023 18:23:30 Gelesen: 15309# 124 @  
@ Journalist [#119]

Speziell wenn man sich hier die Frankier-ID anschaut, hier wurden alleine 6 Marken aus der Goldedition erfasst, die laut bisherigen Aussagen hier auf philaseiten ja noch gar nicht ausgeliefert worden sind.

Hallo Jürgen,

so ist das nicht ganz richtig. Wir hatten gestern bei der Regionaltagung die Kryptomarke der Deutschen Post AG als zentrales Thema. Zwar hatten wir dort leider keine einzige Kryptomarke vorliegen, die von einem Teilnehmer am 02.11.2023 bestellte Goldedition hingegen war ihm bereits am 03.11.2023 ausgeliefert worden. Er hätte das Phygital/NFT also bereits am 03.11.2023 "claimen" (engl. claim/dt. beanspruchen) und "minten" (engl. mint/dt. prägen) können.

Natürlich kannst und darfst Du das ganze Prozedere des Verkaufs und der Auslieferung der Kryptomarke kritisch hinterfragen.

Die Deutsche Post AG hätte sich nun wirklich keinen ungeeigneteren Ersttag als den 02.11.2023 aussuchen können. Warum hat man nicht Donnerstag, den 26. Oktober 2023, als Ersttag gewählt ?

Der Messeeröffnungstag in Ulm wäre mit dem Erstverkaufstag von Kryptomarke und dem wunderschönen Loriot-Block (BUND Block 92) gekrönt worden.

Stattdessen schafft man es nicht, die bereits fast 3 Wochen zuvor (am 14. Oktober) bestellten Kryptomarken pünktlich am 02.11.2023 zum Kunden zu schaffen.

Die Deutsche Post will der führende Logistiker Deutschlands sein ? Ernsthaft ?

Ich weiß aber ja inzwischen, dass in der Gold-Edition neben einem "tinknormalen" Kryptomarken-Booklet Mi-Nr. 3801 mit einer ID-Nummer von 001 bis 100 lediglich die ID-Nummerngleiche Mi-Nr. 3796 als nassklebende Variante enthalten ist. Das Phygital/NFT ist "das Gleiche" (natürlich nicht "Dasselbe") wie bei allen anderen 249.900 Stück der Kryptomarke.

Also lassen wir hier die Kirche bitte im Dorf.

Nein, das ist nun wirklich kein neuer Verkehrsausstellungsblock 1953 München auf handgeschöpftem Büttenpapier (Mi-Nr. S 167-170), der in einer Auflage von 100 Stück bei der Ausstellungseröffnung an "höhergestellte Personen" (VIPs) abgegeben wurde.

Zum Glück bin ich beim Verkauf der Goldedition nicht zum Zug gekommen. Sorry, die "Goldedition" ist keine EUR 99,90 wert.

Und wer dafür mehr als EUR 99,90 zahlen will, der soll das gerne tun. Ich jedenfalls werde das sicherlich nicht machen, denn der Inhalt ist aus meiner Sicht jetzt ausreichend "erforscht".

Bei jeder neuen Briefmarkenausgabe mit Matrixcode gibt es 100 Marken mit ID 001 bis 100. Warum sollten diese 100 Marken mehr "wert" sein als x-beliebige andere ?

Beim Loriot-Block (BUND Block 92) hat die im Block enthaltene Mi-Nr. 3795 (rechte Marke Loriot) eine ID, die offenbar grundsätzlich um 9 kleiner ist als die ID der Mi-Nr. 3794 (Vicco von Bülow auf dem grünen Biedermeier-Sofa).



ID 1087002 / ID 1086993 (Die Differenz aus beiden Werten ist offenbar grundsätzlich 9)

Es mag spannend sein, die Nummerierungstechniken von Royal Joh. Enschedé zu erforschen. Preisunterschiede rechtfertigen diese "Laufenden Nummern" aus meiner Sicht aber nicht, weder bei der Kryptomarke, die letzten Endes nur eine völlig "normale" selbstklebende Parallelausgabe zu einer nassklebenden Sondermarke ist, noch bei anderen Briefmarkenausgaben.

Und der "Kryptoteil" des postfrischen Krypto-Booklets könnte sich in der Neujahrsnacht vom 31.12.2027 auf den 01.01.2028 in "Heiße Luft" auflösen, wenn das in [#193] und [#68] Gesagte richtig ist.

Wenn es dann nichts mehr zu "claimen" und zu "minten" gibt, was bleibt davon dann noch übrig ?

Richtig. Eine selbstklebende Sondermarke im Wert von EUR 1,60. Nicht mehr und nicht weniger. Die Auflage von 250.000 Stück mag vergleichsweise gering sein, aber sie dürfte für alle an der Marke "Interessierten" ausreichen.
 
Journalist Am: 05.11.2023 18:36:12 Gelesen: 15285# 125 @  
@ 22028 [#120]
@ bovi11 [#122]
@ Ilves2020 [#123]

Hallo an alle,

es geht hier nicht um eventuellen Neid oder Geschenke - seit etlichen Jahren gibt es hier vor allem für Aktiengesellschaften strenge sogenannte Compliance-Richtlinen und Vorgaben, was noch als Geschenk erlaubt ist oder nicht und ab wann dies sogar steuerrechtlich relevant ist.

Früher hatte ich beispielsweise als Journalist nach der einen oder anderen Pressekonferenz noch teils nicht gerade billige Geschenke zum Mitnehmen erhalten, beispielsweise einen DHL Truck ferngesteuert circa 100 Zentimeter lang. Aber schon einige Jahre später zur Zeit des Postbusses, wurden hier Fahrtgutscheine mit geringen Wert nur unter dem strengen Hinweis vereinzelt abgegeben, das die keine Bestechung und kein Verstoß gegen diese Compliance-Regeln wäre.

Laut den heutigen Gesetzen darf ein Geschenk ja nur maximal einen Wert von 35 Euro haben, danach wird alles auch steuerlich relavant und die "Gold-Edition" als Geschenk oder Belegexemplar mit ihren 99,90 Euro fällt dann natürlich auf alle Fälle bei dieser Regel schon durch.

Meine Erfahrung ist, das sich hier die Deutsche Post sehr gründlich an diese Vorgaben und Regeln hält. Daher sind die Aussagen, das es sich hier um ein Geschenk handeln dürfte, nicht sehr praxisbezogen.

Interessant ist bei der von mir im Beitrag @ Journalist [#119] gezeigten Tabelle, das die Nummern (Frankier-ID) des jeweiligen Booklets und der jeweiligen Goldedtion extrem nahe beieinander liegen und das hier mindestens 3 Leute (siehe entsprechende Accountnummern) jeweils je Variante nachweisbar mindestens einmal "bedient" haben.

Bei allen anderen Acountnummern sind die jeweiligen Bookletnummern in einem ganz anderen Nummernbereich, soweit eine weitere Teilanalyse dieser Daten. Vor allem handelt es sich bei den Bookletnummern um Nummern über der angeblichen Gesamtauflage von 250.000 Stück, den die dort registierten Zahlen sind höher - daher auch die Frage wieviele Booklets wurden mehr als die angebliche Gesamtauflage von 250.000 Stück hergestellt ?

> Es bleibt also zu diesem Teil festzuhalten, es bleibt spannend, was hier schrittweise alles noch herausgefunden wird.

2. Heute hat mir außerdem ein Sammler von einer philatelistischen Veranstaltung aus Gailsheim berichtet, daß dass dortige Event-Team auch Booklets abgegeben hat und das scheinbar einige (mindestens mehr als 10 Stück) vorhanden gewesen sein sollen.

Die passende Quittung dazu liegt mir vor und soll hier noch gezeigt werden.

Soweit für jetzt einige ergänzende Infos - viele Grüße Jürgen
 
prinzlodi Am: 05.11.2023 20:37:19 Gelesen: 15212# 126 @  
@ Jürgen Häsler [#124]

Zustimmung zu dieser Einschätzung zur Gold-Marke und ob sie wirklich 99 EUR Wert sei.

Eigentlich ist diese Gold-Edition nur was für Leute, die:

- mal eine Marke mit niedriger ID haben möchten (das könnte man aber auch bei "geschickter" Bestellung von Briefmarken Individuell bekommen)

- Zahlenfetischsten sind, und mal von einem Motiv die nassklebende und selbstklebende Marke mit gleicher ID haben möchten

- darauf spekulieren, dass das genrierte NFT bei den Gold-Marken ein ganz besonderes ist.

-> der dritte dieser Punkte ist noch ein wenig offen.

Wie sieht denn das NFT-Bild einer Goldmarke aus? Das kann uns eigentlich nur jemand zeigen, der eine Gold-Marke hat.
 
prinzlodi Am: 05.11.2023 20:44:41 Gelesen: 15203# 127 @  
@ Ilves2020 [#123]
@ Journalist [#125]

Ja, Bernstein und Woodward sind schon an der Sache dran.

Ein wenig rumwühlen in der Blockchain wirft halt schon ein paar Fragen auf.

In diesem Zusammenhang würde mich bei den Krypto-Marken auch etwas am real-postalischen interessieren:

Hat schon jemand eine der selbstklebenden Krypto-Marken zum Versenden benutzt?
Und wenn ja:

Was zeigt die DHL-App für diese Marken bei der Basis-Sendungsverfolgenung an?
[hierzu muss man natürlich vor Versand den DataMatrix-Code gescannt haben - sollte das vergessen worden sein, hilft auch die ID, welche im Booklet direkt unter der Marke steht]

Für Antworten wäre ich sehr dankbar (Ich habe da so einen Verdacht...)
 
Jürgen Häsler Am: 05.11.2023 21:29:16 Gelesen: 15167# 128 @  
@ prinzlodi [#126]

- Zahlenfetischsten sind, und mal von einem Motiv die nassklebende und selbstklebende Marke mit gleicher ID haben möchten

- darauf spekulieren, dass das genrierte NFT bei den Gold-Marken ein ganz besonderes ist.

-> der dritte dieser Punkte ist noch ein wenig offen.

Wie sieht denn das NFT-Bild einer Goldmarke aus? Das kann uns eigentlich nur jemand zeigen, der eine Gold-Marke hat.


Ich stimme Dir in allem zu. Und was die Goldedition anbetrifft: Der Sammlerfreund, der sie bereits geliefert bekommen hat, sagte mir dazu, dass diese graue Hardcover-Box "zugeklebt" sei und er sie deswegen nicht öffnen wollte. Ich bleibe da auf jeden Fall "dran", aber eben nicht "um jeden Preis".

Sobald meine Kryptos da sind, produziere ich 3 Belege:

1) Großbrief zu EUR 1,60 (Einzelfrankatur)
2) Standardbrief-Einwurfeinschreiben zu EUR 3,20 (EUR 0,85+EUR 2,35) als Zweifachfrankatur der Kryptomarke Mi-Nr. 3801
3) Standardbrief-Einwurfeinschreiben zu EUR 3,20 (EUR 0,85+EUR 2,35) als Mischfrankatur der Kryptomarke Mi-Nr. 3801 und der nassklebenden Mi-Nr. 3796

Kostenpunkt EUR 41,20

Und ich scanne alles vor dem Abschicken. Marken und die beiden Einschreibelabels.

Ich will auch unbedingt wissen, wie die Zahlen jenseits von 250.000 auf der Website der Polygon-Blockchain zustande kommen.

Falls ich zu blöd sein sollte, die 4 NFTs meiner Kryptomarken zu claimen und zu minten, werde ich Dich um Hilfe bitten, denn auch ich will nicht dem Crypto-Wahnsinn anheimfallen.
 
TeeKay Am: 05.11.2023 23:40:26 Gelesen: 15085# 129 @  
@ prinzlodi [#126]

Wie sieht denn das NFT-Bild einer Goldmarke aus? Das kann uns eigentlich nur jemand zeigen, der eine Gold-Marke hat.

Die NFTs sind als Bilddatei in der Blockchain abgelegt und damit prinzipbedingt für jeden bis in alle Ewigkeit einseh- und kopierbar.
 
Jürgen Häsler Am: 06.11.2023 00:22:03 Gelesen: 15065# 130 @  
@ TeeKay [#82]

Welchen Nutzen haben Blockchains denn bei Kryptowährungen bewiesen? Kryptowährungen haben keinen nennenswerten realwirtschaftlichen Nutzen über Geldwäsche hinaus. Die Zahl der pro Sekunde technisch durchführbaren Transaktionen ist lächerlich klein und der technische Aufwand dafür absurd hoch.

Auch wenn das Thema "Kryptomarke der Deutschen Post AG" nur über das gemeinsame Merkmal der Nutzung einer Distributed-Ledger-Technologie (DLT) (wie der Blockchain) mit dem Thema "Kryptowährungen" und "Digitaler Euro" zu tun hat, so bleibt festzustellen, dass die Schweizer Zentralbank SNB bereits ab 01. Dezember 2023 nach eigener Aussage „erstmals echtes Wholesale CBDC (Digitales Zentralbankgeld für Finanzinstitute) in Schweizer Franken auf einer Finanzmarktinfrastruktur ausgibt, die auf der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) basiert. [1]

Gerade weil Kryptowährungen wie der Bitcoin für kriminelle Geschäfte und Geldwäsche missbraucht werden, wird auch die Europäische Zentralbank mit der Einführung des Digitalen Euros der "Entstaatlichung" des Geldes entgegentreten und den "privaten" Kryptowährungen (wie Bitcoin und Ether) wird dadurch die Existenzgrundlage entzogen.

Die Behauptung, die Blockchain-Technologie hätte keinen Nutzen bewiesen, ist aus meiner Sicht schlichtweg falsch.

[1] https://finanzmarktwelt.de/schweiz-startet-im-dezember-digitales-zentralbankgeld-289763/
 
prinzlodi Am: 06.11.2023 05:41:45 Gelesen: 15037# 131 @  
@ TeeKay [#129]

Soweit ich bei den Marken-NFTs gesehen habe, kann man das NFT sich nur ansehen, wenn man entweder im Besitz der Marke ist, oder den Public-Key der Marke kennt (das ist die Zeichenfolge, welche im Booklet als "Public-ID" steht).

Oder gibt es auch ohne Kenntnis der Public-ID eine Möglichkeit, sich NFTs anzusehen?
 
Journalist Am: 06.11.2023 09:31:09 Gelesen: 14946# 132 @  
@ Jürgen Häsler [#124]

Hallo Jürgen,

du schreibst in diesem Beitrag, das ein Sammler bei euren Treffen gesagt hätte, das er am 2.11. eine Goldedition bestellt hätte und das er diese schon am 3.11. zugeschickt bekommen hat.

Hierzu würde mich interessieren, hat der Sammler telefonisch bestellt oder hat er per Internet zu welcher ungefähren Uhrzeit bestellt ?

Nun an alle dazu:

Laut den hier vorliegenden Infos, war das Bestellfenster für die Gold-Edition ja nur am 2.11. vormittags bis circa mittags offen, danach scheint alles ausverkauft gewesen zu sein.

Wer von den hier lesenden und eventuell teils schreibenden Mitgliedern bei philaseiten hat den so eine Gold-Edition bestellt und so wie Jürgen es beschreibt, schon am nächsten Tag im Briefkasten gehabt ? Wer sich hier nicht öffentlich outen will, kann mir über meine hier hinterlegten Kontaktdaten diese Dinge vertraulich nach dem deutschen Presserecht mitteilen - danke.

Die Fragen dienen dazu festzustellen, ob alles tatsächlich auch gleich am selben Tag ausgeliefert wurde, denn laut einem anderen Beitrag weiter oben, wäre ja die voraussichtliche Lieferzeit so circa Mitte dieses Monats (?) - irgendwie passt das daher für mich bisher nicht ganz zusammen.

@ Journalist [#119]

Auch hier an alle,

nach oben schon erwähnter erfolgreicher Anmeldung mit Hilfe der tollen Tips von Prinzlodi habe ich nun vorhin versucht meine zweite Marke zu erfassen, von einem Brief den ich schon am 3.11.2023 auf einer Briefsendung verklebt hatte.

Dazu habe ich das "Kochrezept" auf dem Booklet versucht nachzuverfolgen:

1. Scann der Publik-ID vom Booklet

> es erfolgte der Hinweis zu Ciphers.me zu gehen und sich dort anzumelden

2. Anmelden mit meinen Daten bei Ciphers.me

> hier erfolgte die Frage, ob ich etwas hinzufügen will

3. Dies habe ich bestätigt

> dann wurde ich aufgefordert, die Pin freizurubbeln

4. Nach Freirubbeln und Eingabe der Pin war meine Marke erfasst

5. Nun konnte ich noch über einen Button die NFT erzeugen

> soweit so gut -

nun meine Frage an die Fachleute, geht dieser Anmelde- und Erfassungsprozeß nur durch das Freirubbeln der Pin oder gibt es hier Alternativen und wenn ja welche ?

> was kann ich denn nun tatsächlich sehen als Bild ?


- ich habe hier einmal geklickt und habe das Bild der Marke mit der eingeblendeten laufenden Nummer (der Frankier-ID bzw. der Nummer die auf dem Booklet unter der Marke gedruckt ist, gesehen. Ist das alles ?

- Hier könnte man doch durch Bildbearbeitung jede beliebige fortlaufende Nummer selbst erzeugen und einblenden, wenn man sich gut ausgekennt, oder ?

Bei der Basissendungsverfolgung wird übrigens das selbe angezeigt wie bei den anderen Marken mit Matrixcode - hier kann ich keinen Unterschied feststellen.

Nur wenn man auf die Anzeige für Infos zur Briefmarke geht, steht hier oben "Brandenburger Tor Krypto-Briefmarke", die ID, die laufende Nummer, die man ja auch im Booklet sehen kann, die Druckerei - Royal Joh. Enschede, die Größe, den angeblichen Erstausgabetag 2.11.2023, der ja nur der Ausliefertag ist., die Nominale und die angebliche Auflage von 250.000 selbstklebende Briefmarken in einem Booklet + NFT-Option. Dann folgen die weiteren Angaben.

Nun noch eine Verständnisfrage zu dem NFT:

Ist das das Bild der Marke mit der laufenden Nummer und sonst nichts ?

Soweit eine weitere Ergänzung von mir für heute - viele Grüße Jürgen
 
prinzlodi Am: 06.11.2023 12:54:44 Gelesen: 14807# 133 @  
@ TeeKay [#129]
@ prinzlodi [#131]
@ Journalist [#132]
@c Eric_Scherer [#87]

Ersteinmal muss ich Teekay recht geben: Man kommt auch, ohne dass einem der Besitzer die Public ID genannt hat, an das NFT in der Blockchain ran.
Ich habe dies erfolgreich versucht für die erste Marke in der Blockchain, die mit der Nummer #24.
Der Weg war ein wenig kompliziert, aber keineswegs illegal (kann ich demnächst erläutern), und die Marke ist dann über diesen Link erreichbar:
https://ciphers.me/de/de/range/UQAQABTK-I4UAAAAY

Was bedeutet das?
1. Beim NFT der Gold-Edition sind keine besonderen Merkmale erkennbar (ich hätte für den Preis von 99 EUR mindestens ein animiertes Bild von Einhörnern, die ums Brandenburger Tor tanzen erwartet)
2. Die aufgeführte Gold-Marke hat als Angabe für den Ausgabetag den 1.November!
(meine Nicht-Gold-Marke hat auf dieser Info-Seite den 2.November, vermutlich wie alle "normalen" Marken?)
Scannt man eine Gold-Marke mit der App (ich nahm das Bild aus [#87]), wird dort aber immer noch der 2.11. angezeigt!

Die Frage ist, ob Ausgabetag 1. November ausschliesslich bei (allen?) Gold-Marken online angegeben ist, oder ob es auch bei den Normalen Marken "Frühstarter" gibt,
(evtl. die anderen bereits am 2.11. registrierten Marken?)

Das mit der Fälschbarkeit (fälschen nicht nötig, weil man kommt ja an die NFTs auch so rran) und Nachweisbarbarkeit des Besitzes ist ein eigenes Thema
(zumnidest ist klar, dass die #24 dem User 0xaa649e16c635465f0df320e91ff76df8133c7410 gehört - Wenn ich jetzt behaupte, dass ich dieser User wäre, wie kann ich das nachweisen bzw.
wie kann mir jemand widerlegen dass ich nicht dieser Benutzer bin?)

Und generell bin ich auch der Meinng, dass der 2.11. in Kombination mit dem 1.11. als Feiertag in Bayern einer der schlechtestmöglichen Ausgabetage für sowas war,
da es ein Glücksspiel wurde, wer rechtzeitig beliefert wurde (vermutluch auch regional abhängig), und da es das nicht in der Filiale gab
- Hier sollte auch der BdPh mal ein ernstes Wörtchen mit der Post reden!
 
prinzlodi Am: 06.11.2023 13:45:51 Gelesen: 14756# 134 @  
@ Journalist [#132]

nun meine Frage an die Fachleute, geht dieser Anmelde- und Erfassungsprozeß nur durch das Freirubbeln der Pin oder gibt es hier Alternativen und wenn ja welche ?

Will man die Marke online zum allerersten mal in Besitz nehmen ("claimen"), dann benötigt man diese Rubbel-PIN. Einen anderen Weg wüsste ich nicht.

Ist die Marke einmal von jemanden in Besitz genommen, ist diese PIN glaube ich nutzlos: Er kann den Besitz des NFT ohne PIN an einen beliebigen anderen Nutzer übertragen.
 
APOAE09096 Am: 06.11.2023 16:26:53 Gelesen: 14663# 135 @  
Einwurf-Einschreiben mit zwei Krypto-Marken, Poststempel 55437 Ober-Hilbersheim vom 03.11.2023:


 
prinzlodi Am: 06.11.2023 17:17:21 Gelesen: 14614# 136 @  
@ APOAE09096 [#135]

Danke für das Zeigen des schönene Belegs, wo man auch die Basis-Sendungsverfolgung gut nachvollziehen kann.

Man kann hier auch ein Merkmal finden, welches anscheinend neuestens für die Sendungsverfolgung aller Datamatrix-Code-Marken zutreffend ist.

Ich werde das gleich im Datamatrix-Code-Thread erläutern.
 
prinzlodi Am: 06.11.2023 17:34:56 Gelesen: 14597# 137 @  
@ prinzlodi [#133]

Interessant!

Auch die erste nicht-goldene Marke in der Blockchain - eine mit Nummer über 250000 (warum auch immer), hat auch einen Ausgabetag 1. November 2023, wenn man diesem Link folgt [1].

Was es mit dieser dubiosen Frühstarter-Gruppe auf sicht hat - wer weiss.

[1] https://ciphers.me/de/range/UQAQABTK-L3AAHWCW
 
TeeKay Am: 06.11.2023 17:37:15 Gelesen: 14596# 138 @  
Das Prinzip einer Blockchain ist ja gerade, dass die Transaktionen dauerhaft gespeichert und dezentralisiert verifiziert werden können. Dazu muss die Blockchain, also die verketteten Transaktionen, zwingend ebenso dezentralisiert gespeichert werden. Zwar könnte auch ein zentraler Akteur eine Blockchain betreiben und nicht öffentlich machen. Dann bräuchte es aber keine Blockchain, sondern nur eine simple, energiesparend zu betreibende Datenbank.

Die von Ciphers.me genutzte Blockchain ist aber quelloffen, vollständig dezentralisiert und öffentlich. Somit müssen die NFTs zwingend öffentlich sein.

Wir haben hier [1] alle das Brandenburger Tor Token betreffenden Transaktionen einsehen.



Unten können wir eine Transaktion auswählen, womit die eindeutige Token ID gezeigt wird - im Beispiel 145070.



Klicken wir auch darauf, können wir uns den hinterlegten Kontrakt anschauen.



Und wir können nun mit Hilfe der Token ID unter "Read Contract" die URL anzeigen lassen, unter der die Bilddatei gespeichert wird. Dazu geben wir im Feld tokenURI die Token ID ein. Beim Klick auf Query erscheint eine URL des verteilten Datensharingnetzwerk IPFS.




Mit z.B. dem Browser Brave [2] können wir die dort hinterlegte Datei abrufen. In dieser Datei steht die URL des Bildes, die wir ebenfalls im Brave Browser aus dem IPFS Netzwerk abrufen.



Und voila, ich hab eine exakte Kopie des teuer bezahlten NFTs auf meinem Computer.



Dank öffentlicher Blockchain wissen wir auch, dass bislang nur 684 Wallets mindestens eines der NFTs besitzen und insgesamt nur 1081 Transaktionen mit den Brandenburger Tor NFTs stattfanden. Also ein "voller" Erfolg der Ausgabe, es sind bisher nur 0,4 % der NFTs überhaupt abgerufen worden.

[1] https://polygonscan.com/token/0xae27b1f16b790811d7484506e0f4765742090af5
[2] https://brave.com/de/
 
Winni451 Am: 06.11.2023 20:57:28 Gelesen: 14450# 139 @  
Hallo zusammen,

also ich bin kein Experte, aber ich bin auf diesem Stand:

natürlich ist das Bild für alle zugänglich und es kann mindestens per Bildschirmprint beliebig vervielfältigt werden. Das ist aber gar nicht der Punkt bei einer BlockChain.

Der Punkt ist, dass der Besitz eindeutig auf einen Wallet oder eine Person oder so verweist, und da das ganze dezentral angelegt ist, kann ich das auch nicht "klauen", da ich nicht alle dezentralen Datenbanken hacken und gleichzeitig identisch ändern kann (also zumindest ich nicht).

Und wer das Passwort des Wallet kennt, der ist wohl der Besitzer und kann den Besitz an einen anderen Wallet übertragen.

Also: dass das Bild / die JPG oder PNG oder was auch immer beliebig kopierbar ist, ist nicht das Ding, sondern ob Du nachweisen kannst, dass diese Bitreihenfolge genau Dir und niemandem anderen gehört.

Ich verstehe nicht warum man auf der Kopierbarkeit der Ansammlung von Nullen und Einsen rumreitet. Spanender scheint mir die Frage, ob die Besitzverhältnisse wirklich so sicher und Nachhaltig darstellbar sind, und wen das interessiert.

Grüße
Winfried
 
TeeKay Am: 06.11.2023 21:06:53 Gelesen: 14441# 140 @  
Ja eben, das interessiert keinen Menschen. Weil

1. jeder das Bild kopieren kann und dann ein unverfälschtes Original im Besitz hat und

2. es auch noch 250.000 identische Exemplare der in der Blockchain abgelegten Exemplare gibt, deren Eigentum die Besitzer dank Blockchain nachweisen können,

was aber wegen 1. und 2. wieder keinen interessiert.
 
DL8AAM Am: 06.11.2023 21:29:37 Gelesen: 14419# 141 @  
@ TeeKay [#140]

Korrekt. Interessant ist das alles nur, falls es nachhaltig immer mehr Interessenten (als NFTs) gibt, die unbedingt einen virtuellen Eintrag in ihrer virtuellen Wallet haben wollen. Ansonsten ist das System "sinnlos". Bei Briefmarken-NFTs, insbesondere bei denen mit hoher Auflage, ist das derzeit ziemlich sicher eher nur ein "Neuigkeits-Hype", der sich sicherlich bald abnutzen wird. So wie wir es bereits im Kunstmarkt gesehen haben. Ein paar "notorische Sammler" unter uns werden sicherlich 'auf vollständige Serie' weitermachen, solange das Preis-Leistungs-(Spass-)Verhältnis für den Sammler noch passt. Why not? Im Prinzip wiederholen "wir" hier derzeit aber nur diese schon lange geplatze Kunstmarkt-NFT-Blase. "Wir" Briefmarkensammler sind halt ein wenig "rückständiger", als der Rest der digitalisierten Welt. ;-)

Beste Grüße
Thomas
 
prinzlodi Am: 06.11.2023 21:58:38 Gelesen: 14399# 142 @  
@ DL8AAM [#141]

Zustimmung, bei mir ist es eher die Neugierde auf etwas Neues, da mal mit zumachen.

Obwohl ich aus der IT-Branche bin, habe ich mich noch nicht gross mit Blockchains beschäftigt, finde es aber gut, mittels Briefmarken dieses Thema spielerisch zu erkunden.

Vor allem, weil ich hier nicht als 500.000ster in einer schon vollgerotzten Blockchain starte, sondern hier auch beobachten kann, wie sich die Blockchain allmählich aufbaut, den Anfang sehen kann, und es von Tag zu Tag mehr werden. Ob ich das nächste mal mitmache, hängt vom Motiv ab, und davon, ob der Ausgabetag und die Ausgabemodalitäten wieder so suboptimal sind oder nicht.
 
DL8AAM Am: 07.11.2023 07:27:34 Gelesen: 14220# 143 @  
@ prinzlodi [#142]

Deshalb überlege ich auch, ob ich mir hier per "einmaligen Kauf", einsteige. Das Prinzip Blockchain/etc. (unabhängig von den gehypten Spekulations-Blasenmärkten) wird sich in der einen oder anderen Art "einbürgern" [nicht als eine Parallelwelt-Kryptowährung für Mafia und Spekulanten] und da bietet sich hier für "uns" eine billige, risikofreie Möglichkeit sich damit tiefer zu beschäftigen (denn ohne eigene Anwendung, keine echte "Einarbeitung"). Kostet viel weniger als eine Pizza vom Bringdienst und bietet etwas, das ein paar Stunden länger hält. ;-) Aber eben auch nicht mehr und ich habe immer noch eine frankaturgültige Briefmarke für einen Großbrief.

Aber für eine echte virtuelle, externe Blockchain-Briefmarken-Abbild-NFT-Sammlung für den sechsfachen "Zuschlag" reicht das aber auf keinen Fall. Ein NFT-Abbild bekäme ich ja kostenlos aus dem Netz. Bliebe also nur noch ein Besitz an einem virtuellen "Buchstaben", als echtes "Meine-Sammlung"-Thema ... mit der absoluten Garantie auf einen Wert- und Nachfrage-Verlauf, wie für ETBs ;-) Für Spass, ok, why not? finanziell ein sicheres Grab.

Beste Grüße
Thomas
 
Journalist Am: 07.11.2023 09:42:48 Gelesen: 14141# 144 @  
@ prinzlodi [#137]

Hallo pinzlodi und an alle,

ich habe heute beim Srollen der registierten NFT neue Höchstwerte gefunden:

1 x 257489 und sogar auch 1 x 258064

Wenn ich das richtig verstehe, wären also nachweisbar derzeit mindestens 8064 Booklet mehr hergestellt worden, als behauptet wird ?

Bei Ebay versuchen übrigens einige den schnellen Gewinn zu machen mit den normalen Booklets und bieten diese bis zum doppelten Postpreis von 9,90 Euro je Stück an. Die Nachfrage dazu ist aber wie zu erwarten mangelhaft, da die Booklets ja bei der Post immer noch lieferbar sind. :-)

Beim Verkauf über das Event-Team hatte sich bei mir ein falscher Name der Veranstaltung eingeschlichen, den ich nicht mehr korrigieren konnte, da schon ein weiterer Beitrag geschrieben war - der richtige Ort lautet natürlich: Gaildorf.

Soweit eine kleine Anmerkung - viele Grüße Jürgen
 
Philipp Harder Am: 07.11.2023 10:35:36 Gelesen: 14097# 145 @  
Ich vermisse hier noch einen Hinweis, dass das NFT der Deutschen Post auch auf "Opensea" angekommen ist. Opensea ist der weltweite Marktplatz für NFTs. Auf Opensea sieht man mit einem Blick, wie viele verschiedene "Unterarten" (Farben) des jeweiligen NFTs es gibt (in diesem Fall nur eine) und zu welchem Preis es Angebote gibt:

Die Deutsche Post:

https://opensea.io/collection/deutsche-post-brandenburger-tor

Die Österreichischen "Crypto Stamps" auf Opensea:

https://opensea.io/collection/crypto-stamp-edition-1
https://opensea.io/collection/crypto-stamp-edition-2
https://opensea.io/collection/crypto-stamp-edition-3
https://opensea.io/collection/crypto-stamp-edition-4

Die Schweizer "Crypto Stamps" auf Opensea:

https://opensea.io/collection/swiss-crypto-stamp
https://opensea.io/collection/swiss-crypto-stamp-2
https://opensea.io/collection/swlss-crypto-stamp-3-0-by-swisspost
 
Vernian Am: 07.11.2023 10:37:26 Gelesen: 14097# 146 @  
Hallo,

es ist ja weiterhin der Grundsatz, dass jeder sammelt, was er möchte. Wer also digitale Codes bestimmter Zuordnung sammeln möchte - seine Sache.

Was mir auffällt bzw. aufstößt, das ist dieser "sechsfache" Betrag, der dafür verlangt wird. Nun ist es zwar durchaus so, dass es schon immer durch die Postanstalten vertriebene Objekte gab und gibt, die einem keinen postalisch nutzbaren Gegenwert mehr geben: ETB's FDC's, Gedenkblätter mit eingeklebten und abgestempelten Marken, gestempelte Marken an sich. Hier ist jeder Pfennig oder Cent, den das Produkt kostet, postalisch (als Frankatur bspw.) nicht zu nutzen.

Dann gibt es "Mischprodukte", in denen bspw. sowohl gestempelte als auch postfrische Marken enthalten sind - in denen also zumindest ein Teil noch zur Frankatur verwendet werden kann. Bspw. bestimmte Gedenk-Karton-Faltblätter zu einer bestimmten Ausgabe, wie bspw. Neuseelands "Presentation Packs"). Hier liegt der Verkaufspreis meist etwas über dem Nennwert der enthaltenen Marken - sozusagen die Bezahlung der besonders gestalteten Elemente, Material - unter Abzug gestempelt enthaltener Marken liegt aber der noch nutzbare Frankaturbetrag des Inhalts meist nur mit einem Faktor 3-4fach unter dem Verkaufspreis.

Und dann gibt es eben Produkte, die nur zur Frankatur verwendbare Marken enthalten, bspw. Jahrbücher, die dann 2-3fach teurer als der enthaltene Frankaturwert sind, dafür ja aber auch durch entsprechende Ausführung (bspw. Buchbindung) und Inhalte (bildlich wie textlich) dem Interessenten eine gewisse Gegenleistung bringen.

Bei der NFT-Marke ist das Faltblättchen weder bildlich noch textlich sonderlich wertig gestaltet, der Gegen- oder Mehrwert basiert rein in dem Umstand, dass man sich damit einen digitalen Besitzercode zulegen kann. Welcher, wie hier vielfach ausgeführt, derzeit (noch) von einer extrem zweifelhaften Wertigkeit ist oder möglicherweise gar keinen Wert hat. Dass hierfür der mehr als sechsfache Preis verlangt wird, statt wie bei sonstigen ähnlichen Produkten üblich nur das zwei- bis vierfache, dies sehe ich als zu kritisieren an. Gut, wer für diese Spielerei zahlen möchte, seine Sache.

Dass aber damit eine "normale" Markenausgabe verknüpft ist, die nur und ausschließlich in dieser Form verkauft wird und die zumindest jeder Sammler, der seine Sammlung "vollständig" haben möchte, entsprechend bezahlen muss (ohne den Gegenwert als Frankatur zu erhalten), das ist bei uns (Deutsche Post) mit diesem Multiplikationsfaktor eine neue Qualität der "Abzocke". Ich bin froh, dass ich meinen Vollständigkeitswunsch im Sammelgebiet Deutschland (BRD) schon seit vielen Jahren aufgegeben habe.

Best

V.
 
Journalist Am: 07.11.2023 12:06:09 Gelesen: 14028# 147 @  
Hallo an alle,

Hier wurde ja nun schon einiges zum registrieren und erfassen einer Kryptomarke berichtet.

Nun aber Mal eine erste Verständnisfrage zu einem Tausch oder Verkauf so einer erfassten Kryptomarke ?

Wie funktioniert den dies dann hier?

Tausche ich dann nur den NFT ? oder ?

und wenn ja kostet das etwas oder nicht und wenn ja wer bekommt dann hier Geld für diese Transaktion?

Vielleicht kann ja hierzu auch jemand Mal erste Infos geben, das wäre toll - schon jetzt danke dafür.

Viele Grüße Jürgen
 
Philipp Harder Am: 07.11.2023 13:07:54 Gelesen: 13980# 148 @  
@ Journalist [#147]

Nun aber Mal eine erste Verständnisfrage zu einem Tausch oder Verkauf so einer erfassten Kryptomarke ? Wie funktioniert den dies dann hier ?

Das NFT der Deutschen Post "lebt" auf der Polygon Blockchain. Die meisten benutzen zur Verwaltung ihrer NFTs auf unterschiedlichen Blockchains die App "Metamask Wallet". Deshalb bezieht sich folgendes auch nur auf Metamask. Metamask selbst ist komplett gratis.

Jedes Metamask Wallet hat eine individuelle öffentliche Adresse. Die Adresse ändert sich nicht, wenn man auf verschiedenen Blockchains unterwegs ist (dafür sorgt Metamask).

In Metamask gibt die Funktion: "transferiere das NFT von meiner Wallet in die Wallet von jemand anderem". Metamask sagt Dir, was das kostet. Auf der Polygon Blockchain heisst die Währung "MATIC" und solche "MATIC" musst Du Dir erst für den Wallet kaufen; z.B. bei coinbase.com. So kannst Du das NFT an jemand schicken, dessen öffentliche Adresse Du kennst.

99 % des Handels mit NFT laufen über Opensea, eine Art ebay.com für NFTs. Opensea hat als Hauswährung "Wrapped Ether" (WETH) und auch WETH kannst Du natürlich per Kreditkarte bei coinbase.com kaufen.

Tausche ich dann nur den NFT? oder

Ja.
 
Journalist Am: 07.11.2023 15:16:01 Gelesen: 13869# 149 @  
@ Philipp Harder [#148]

Hallo Philipp Harder,

zuerst danke für diese informativen Aussagen zu meinen Fragen, sicherheitshalber dazu aber noch einige ergänzende Fragen, damit ich alles auch richtig verstehe:

1. Verkauf oder Tausch über Metamask Wallet:

a) Hier entstehen Kosten bei Metamask, die ich mit der Währung "MATIC" bezahlen muss, dazu muss ich mich aber erst einmal bei coinbase.com registieren und anmelden, nehme ich an.

b) Wenn ich dann Metamask bezahlt habe für seine Transaktion, wird dieser an die Wallet desjenigen geschickt, der diesen NFT bekommen sollte ?

c) Was der Käufer dann mir zu zahlen hätte, müsste ich dann unabhängig mit ihm ausmachen oder ?

2. Verkauf oder Tausch über Opensea

a) hier muss ich mich scheinbar erst einmal bei Opensea registieren ?

b) weiter muss ich mich dann natürlich auch noch bei Coinbase.com registieren, damit ich dort die Kosten für die Transaktion mit der Hauswährung "Wrapped Ether" (WETH) begleichen kann.

c) Was der Käufer dann mir wie zu zahlen hätte, müsste ich dann wohl unabhängig mit ihm ausmachen oder ?

In beiden Fällen hätte ich dann scheinbar aber nur den NFT (also die elektronische Besitzurkunde) getauscht oder verkauft ?

Das klingt alles interessant, aber nicht gerade einfach für einen Anfänger wie mich.

Schon jetzt vielen Dank im voraus für eventuelle ergänzende Anmerkungen zu diesem Beitrag.

Wie teuer diese Transaktionskosten umgerechnet in realen Euros wären, würde mich natürlich auch interessieren ? Kann den hier auch jemand weiterhelfen ?

Viele Grüße Jürgen
 
prinzlodi Am: 07.11.2023 15:19:25 Gelesen: 13865# 150 @  
@ Journalist [#144]

Zur Frage nach den hohen IDs:

Auch bei den normalen Matrixcode-Marken kann man beobachten, dass manchmal IDs auftauchen, deren Wert oberhalb der publizierten Auflagenhöhe liegt.

Ich glaube, das kommt sogar ziemlich häufig vor und könnte daran liegen, dass manche Bögen Ausschuss sind.

Das kann man ja in der Blockchain beobachten, ob sich da in Zukunft Lücken bei manchen Nummernbereichen auftun.

Von den erwähnten IDs - mittlerweile ist 259879 die höchste - kommen mir nur die vier IDs mit 251xxx "verdächtig" vor, die schon am 2.11. geloggt wurden.

Was mir noch beim Thema Untersuchung, über welchen Vertriebskanal wann beliefert wurde:

Diesmal gibt es ja auch den Kooperationspartner deinebriefmarke.de, sowohl für Versand ins Inland, als auch ins Ausland.

Ich weiss nicht, wo die ihr Versandzentrum haben - aber falls dies nicht in einem katholischen Bundesland wäre, könnte dort die Bestellung pünktlich gelaufen sein.

Insbesondere könnte es bei Versand in das Ausland sein, dass die schon vor den Feiertagen verschickt haben (um die längere Laufzeit zu kompensieren), aber Leute im nahen, nicht-katholischen Ausland dann doch ihre Ware überpünktlich bekamen?
 
Philipp Harder Am: 07.11.2023 15:50:25 Gelesen: 13830# 151 @  
@ Journalist [#149]

1. Verkauf oder Tausch über Metamask Wallet:

a) hier entstehen Kosten bei Metamask, die ich mit der Währung "MATIC" bezahlen muss, dazu muss ich mich aber erst einmal bei coinbase.com registieren und anmelden, nehme ich an

Am Ende des ganzen soll ein auf der Polygon Blockchain für alle Welt dokumentierter Transfer eines NFTs von Dir an mich stehen. Dafür fallen Kosten in "MATIC" an. Die übernimmt der "Abgeber".

b) wenn ich dann Metamask bezahlt habe für seine Transaktion, wird dieser an die Wallet desjenigen geschickt, der diesen NFT bekommen sollte ?

Ja. Metamask erledigt für Dich den Transfer Deines NFT und regelt die damit verbundene Bezahlung der Transaktionskosten in MATIC.

c) Was der Käufer dann mir zu zahlen hätte, müsste ich dann unabhängig mit ihm ausmachen oder ?

Ja und Nein. Ziel des ganzen Blockchain - Gedöns sollte sein, dass Du mit derselben Transaktion im Gegenzug vom dem Käufer die Bezahlung in Form eines anderen NFTs oder Kryptowährung bekommst. Stichwort "Smart Contract". Speziell für NFTs hat sich hier aber meines Wissens bisher nichts als Standard durchsetzen können. Das liegt u.a. daran, dass NFTs praktisch nie "von Person zu Person", sondern nur über Opensea ihren Besitzer wechseln.

2. Verkauf oder Tausch über Opensea:

a) hier muss ich mich scheinbar erst einmal bei Opensea registieren ?

Ja. Um "Geldwäsche" zu verhindern, geht leider nichts [mehr] ohne Registrierung.

b) weiter muss ich mich dann natürlich auch noch bei Coinbase.com registieren, damit ich dort die Kosten für die Transaktion mit der Hauswährung "Wrapped Ether" (WETH) begleichen kann.

Korrekt. Auch Coinbase unterliegt den Regulierungen zur "Geldwäschevermeidung".

c) Was der Käufer dann mir wie zu zahlen hätte, müsste ich dann wohl unabhängig mit ihm ausmachen oder ?

Nein. Opensea ist wie Ebay + Paypal. Die erledigen die "Umschreibung" des NFTs auf der Polygon-Chain und die Bezahlung in einem Schritt.

Wie teuer diese Transaktionskosten umgerechnet in realen Euros wären, würde mich natürlich auch interessieren ? Kann den hier auch jemand weiterhelfen ?

Ich bin nicht up to date, was Transaktionskosten angeht. In der Vergangenheit war es so, dass die Transaktionskosten auf der Ethereum Blockchain für die Masse von NFTs zu teuer wurden. Deshalb werden heute die meisten NFTs auf der Polygon Blockchain "geminted". Opensea bekommt 2.5 % Gebühren zzgl. Transaktionskosten.
 
prinzlodi Am: 07.11.2023 22:47:36 Gelesen: 13608# 152 @  
@ APOAE09096 [#135]

Hier nun noch ein Nachweis eines einfachen Grossbriefs mit allen Features, den die Marke so bietet:

- Der gelaufene Brief mit Sendungsverfolgung der realen Marke

Ursprünglich plante ich, einen Beleg zu einem historischen Datum - z.B. 9.11. - zu produzieren, entschied mich aber dann, die Innovation der 1980-er in Korrespondenz zur Innovation unserer 2020-er in Szene zu setzen.



- und hier der digitale Zwilling - bereits vor Versand gemintet am 4.11.23:



Die beiden Zwillinge (die reale Marke und die digitale Marke) führen halt - sobald sie einmal getrennt wurden - ein komplettes Eigenleben.

Der digitale bekommt nichts vom Postversand mit und die reale Marke interessiert sich nicht dafür, in welches Wallet die digitale wandert.
 
TeeKay Am: 08.11.2023 00:12:10 Gelesen: 13566# 153 @  
@ Philipp Harder [#151]

Speziell für NFTs hat sich hier aber meines Wissens bisher nichts als Standard durchsetzen können. Das liegt u.a. daran, dass NFTs praktisch nie "von Person zu Person", sondern nur über Opensea ihren Besitzer wechseln.

Was wieder die Sinnlosigkeit des ganzen Kryptoscams beweist: Mit enormen Aufwand wird ein dezentrales Netzwerk zur Transaktionsbestätigung erschaffen, das auf zentralisierten Marktplätzen abgewickelte Transaktionen bestätigen soll.
 
Journalist Am: 08.11.2023 11:31:35 Gelesen: 13420# 154 @  
@ Philipp Harder [#151]

Hallo Philipp Harder,

zuerst einmal vielen Dank für die ergänzenden Anmerkungen, super :-)

Nun noch einmal einige ergänzende Nachfragen dazu:

Zuerst zu 1. Verkauf oder Tausch über Metamask Wallet:

> es ist theoretisch möglich, hier eher ein quasi Tausch eines NFT (Stichwort "Smart Contract") durchzuführen, es ist aber extrem selten, das so etwas gemacht wird, da praktisch nie "von Person zu Person" sondern nur über ein vor mir mal als "Krypto-Ebay" (Opensea) getauscht oder verkauft wird.

>>> Ich frage mich dann, was der ganze "Zinnober" soll ?

Nun zu 2. Verkauf oder Tausch über "Opensea:

> um hier einen Verkauf oder Tausch abzuwickeln, muss man oder sollte man scheinbar seinen "NFT" nicht auf ciphers.me "geminted" registieren, sondern auf der Polygon Blockchain ?
> habe ich das richtig verstanden, wenn ja nehme ich an das man sich hier auch erst einmal registieren muss, um dann gegen entsprechende Kosten ein "geminted" zu erreichen. Natürlich stellt sich dann auch die Frage, kann ich die selbe Kryptomarke überhaupt bei verschiedenen "Dienstleistern" gleichzeit als "geminted" erfassen?

Ich habe nun bisher nicht durchgezählt wieviele verschiedene Dienstleister ich hier benötige oder wo ich mich registieren müsste, und auch noch entsprechende Unkosten hätte, um dann letztendlich doch eine Transaktion durchzuführen.

Für mich macht das alles nur den Eindruck, das hier viele verschiedene Dienstleister Geld verdienen wollen und das die Deutsche Post die eventuellen Sammler in die Fänge dieser Dienstleister treibt, damit sowohl die Deutsche Post als auch diese Dienstleister entsprechende Einnahmen haben, denn umsonst wird hier keiner was machen oder ????

Weiter hätte ich dann ja nur den sogenannten "NFT" getauscht oder verkauft, die Marke müsste dann gegebenenfalls ja auch noch klassisch mit der Post an den neuen Käufer verschickt werden, damit er das "Orginal" und kein "elektronisches Bild" hat oder ?

Ehrlich gesagt erschließt sich mir in keinster Weise der tatsächliche Nutzen und Vorteil für den Sammler, sondern ich fühle mich nur gemolken.

Viele Grüße Jürgen
 
Vernian Am: 08.11.2023 12:23:12 Gelesen: 13387# 155 @  
@ Journalist [#154]

Richtig. Das Ganze ist nur eine kommerzielle Melkmaschine, ohne tatsächlichen Nutzen. Es verdient die Post durch ihren 6fachen Verkaufspreis, und es verdienen die Online-Portalanbieter für ihre "Dienstleistung" ...

Deshalb sollte der "konventionelle" Sammler sich von dieser Gelddruckmasche auch nicht verleiten lassen mitzumachen ... Dass das Ganze überhaupt funktioniert, liegt an all den idiotischen Spekulanten, die hoffen, damit Einnahmen zu generieren für nix und wieder nix ...

Wer der "Vollständigkeit halber" die selbstklebende Marke unbedingt haben will, der mag den Preis zahlen, aber die dahinterstehende FNT-Geschichte ist nur Zeitaufwand ohne Nutzen ...

und mal ganz ehrlich: wenn - bspw. durch Russlands (digitale-) Kriegs-Agitationen - das WWW zusammenbricht und all dieser Kram verloren geht, dann ist er weg ... Was aber auch danach ggf. noch bleibt, ist die reale Marke, nicht aber dieser "Cryptowahnsinn" ... von zumindest mutmaßlich verbleibender Wertigkeit ist also nur das real haptisch greifbar existierende Produkt (die selbstklebende Variante der Markenausgabe), nicht aber seine digitale Komponente ...
 
Richard Am: 08.11.2023 12:35:29 Gelesen: 13377# 156 @  
Michel Katalogisierungen

Mi. 3796 im Kleinbogen

** 3.20 / o 3.20 / FDC 4.20 / ETM 3.50 / Kleinbogen ** 32.- / o 32.-

Mi. 3801 nur als Einzelmarke, selbstlebend, gestanzt, nur als Einzelmarke, nur als online Bestellung, nicht im Abonnement, mit digitalem Abbild, Verkaufspreis 9.90

** 20.- / o 20.- / FDC 22.-

---

Die gesamte Garnitur, um vollständig alles in die Sammlung zu stecken, steht damit im Michel mit 140,10 Euro.

Schöne Grüsse, Richard
 
drmoeller_neuss Am: 08.11.2023 13:33:58 Gelesen: 13308# 157 @  
@ Richard [#156]

Wie üblich, hat die Michel-Redaktion den Postpreis einfach mal zwei genommen, um auf die Katalognotierung zu kommen.

Ersttagsbriefe von der 3801 dürften selten sein, da die meisten Besteller die Kryptomarken nicht pünktlich zum Ersttag am 2. November geliefert bekommen hatten.

Auf der anderen Seite drehen die meisten "Zumwinkelchen" für gute Kunden den Stempel auch einmal zurück, insofern dürfte nur ein Einwurfeinschreiben einen unverfänglichen Ersttagsbeleg darstellen.
 
prinzlodi Am: 08.11.2023 14:49:56 Gelesen: 13270# 158 @  
@ drmoeller_neuss [#157]

Bezüglich dieser "Zumwinkelchen":

Hier gibt es ja nun "leider" seit ein paar Jahren den Datamatrix-Code, mit dem man den Sendungsstatus nachvollziehen kann. Dadurch könnte man aktuell sehen, was wirklich am 2.11. verschickt wurde.

Vermutlich wird sich hier gleich Journalist mit einem "Fundstück" hierzu melden. ;-)
 
Journalist Am: 08.11.2023 16:03:13 Gelesen: 13218# 159 @  
@ prinzlodi [#158]
@ drmoeller_neuss [#157]

Hallo an alle,

wie drmoeller_neuss vermutet hatte und prinzlodi vorhin auch schon angedeutet hat, habe ich bei Ebay den ersten Betrüger gesichtet, der mit einem rückdatierten Stempel versucht hier mit Kryptomarken dick Kohle zu machen. Der Anbieter hat zwei unterschiedliche Accounts bei Ebay.

Beim ersten bietet er einen DIN langformatigen Brief frankiert mit einer selbstklebenden Kryptomarke für 99 Euro an, derzeit allerdings mit 10 % Rabatt für 89 Euro mit dem angeblichen Ersttag mit Datum 2.11.2023.



Viel Ahnung von moderner Philatelie hat er aber nicht, den sein Betrug lässt sich leicht mehrfach nachweisen.



Der Brief dürfte deutlich überfrankiert sein, denn das der Inhalt mehr als 50 Gramm betrug ist nicht so wahrscheinlich, aber über die Basissendungsverfolgung lässt sich dieser Brief genau prüfen.

Danke hier an prinzlodi der die Daten für mich ausgelesen hat, da mein Smartphone diesbezüglich derzeit eine Macke hat. Die Bildschirmkopie zur Auslesung liegt mir aber auch vor.

Dort findet man die Angabe "Ihre Sendung wurde am 6.11.2023 in unseren Logistikzentrum Düsseldorf bearbeitet und geht am 7.11.2023 in die Zustellung, ja Pech gehabt mit diesem nachweisbaren Betrug. Der Stempel wurde dort in der Poststelle 42499 Hückeswagen eindeutig rückdatiert. Daher Vorsicht vor diesem falschen Angebot!

Vermutlich der selbe Täter hat unter einem zweiten Account auch gleich noch ein ganzes Booklet angeblich auch gestempelt am 2.11.2023 vom selben Ort im Angebot:



Zwar gibt es hier keine Basissendungsverfolgungsdaten, aber da es sich um den selben Stempel wie im ersten Fall handelt dürfte alles wohl mit extrem großer Wahrscheinlichkeit genauso verlaufen sein. Falls der Täter 5 Stück bestellt hatte, dürften hier also noch 3 weitere solche merkwürdigen angeblichen Ersttagsexemplare auftauchen.

Soweit für heute zum angeblichen Ersttag für die normalen Booklets.

Weitere Infos Ersttag normales Booklet:

Nach mir bisher vorliegenden Infos wurden diese ab dem 2.11. verschickt und waren frühestens am nächsten Tag, den 3.11. beim Kunden wie bei mir - das ist der tatsächliche Ersttag. Die zweite online bestellte Lieferung erreichte mich erst am Samstag Nachmittag, hier konnte man also eventuell noch durch die Sonntagsleerung ein Stempeldatum 5.11 erreichen oder erst am Montag den 6.11. diese Marken stempeln oder laufen lassen. Einige Bekannte bekamen die Lieferung aber auch erst am Dienstag, da sie weder am Samstag noch am Montag Post erhielten.

Erste Infos Auslieferung Gold-Edition:

Hier hat mir heute ein Sammler gemeldet, das er heute tatsächlich die telefonisch am 16.10 bestellte Goldedition heute am 8.11. erhalten hat. Bilder dazu sollen noch folgen.

Daher hier noch mal meine Frage zu dem Beitrag von Jürgen Häsler:

@ Jürgen Häsler [#124]

Dort wird ja gemeldet, das ein Kunde angeblich schon am 3.11 eine Goldedition erhalten hätte ? - ich bitte hier noch einmal um korrekte Nachfrage, ob es tatsächlich die Goldedition war, oder doch nur die normalen Booklets und das dies der Sammler verwechselt hat ?

Wer kann hier weitere Angaben zur Auslieferung einer der 100 Goldeditionen machen, gerne auch vertraulich an meine Kontaktdaten nach dem deutschen Presserecht - danke.

Soweit zum Ersttag dieser Kryptomarke für heute.

Viele Grüße Jürgen
 
DL8AAM Am: 08.11.2023 17:39:41 Gelesen: 13161# 160 @  
@ Journalist [#159]

Das Problem ist aber, dass wenn das Angebot erst 3-4 Wochen nach dem Versand angeboten wird, die Daten mit der "Post App" nicht mehr ausgeworfen werden. Und es dürfte keiner erwarten, dass zukünftig zu jedem Angebot mit einer DMC-Briefmarke grundsätzlich immer ein Screenshot aus der DHL mitangeboten wird. Man kann also nur jedem raten, falls man doch einen wirklich echten FDC haben sollte, möglichst schnell ein Beweisfoto aus der Post App zu machen.

Der gezeigte FDC ist nun "bekannt", d.h. verbrannt, andere, spätere Angebote werden deshalb aber "unprüfbar" sein.

Beste Grüße
Thomas
 
Kalmimaxiss Am: 08.11.2023 17:57:39 Gelesen: 13143# 161 @  
@ Journalist [#159]

Dort findet man die Angabe "Ihre Sendung wurde am 6.11.2023 in unseren Logistikzentrum Düsseldorf bearbeitet und geht am 7.11.2023 in die Zustellung, ja Pech gehabt mit diesem nachweisbaren Betrug. Der Stempel wurde dort in der Poststelle 42499 Hückeswagen eindeutig rückdatiert. Daher Vorsicht vor diesem falschen Angebot!

ist kein eindeutiger Beweis:

Ich habe auf der Briefmarkenmesse Ulm am 27.10.2023 mehrere Sendungen aufgegeben, die mit dem Sonderstempel am 27.10. abgestempelt wurden, aber die Sendungsverfolgung zeigt an, dass die Sendungen angeblich erst am 06.11.2023 eingeliefert und am folgenden Tag ausgeliefert wurden (via verschiedene BZ !). Und das scheint in letzter Zeit kein Einzelfall bei der Post zu sein, Laufzeiten von bis zu 8 Tagen häufen sich, auch bei der normalen Tagespost!
 
Journalist Am: 08.11.2023 18:14:58 Gelesen: 13129# 162 @  
@ Kalmimaxiss [#161]

Hallo Kalmimaxiss und an alle,

wenn echt laufende Belege über ein Eventteam eingeliefert werden, gibt es immer diese Verzögerungen, da die Brief aus Ulm beispielsweise erst mit zum Hauptsitz des Eventteam mitgenommen werden , dann einige Tage später erst der Versandstelle zugeschickt werden, die diese dann einige Tage später tatsächlich erst einem Briefzentrum übergibt. Erst jetzt beginnt die tatsächliche Reise des Briefes, dies zeigt natürlich dann auch die App.

Man kann diese beiden Fälle also nicht vergleichen!!!

Viele Grüße Jürgen
 
Philipp Harder Am: 08.11.2023 19:37:56 Gelesen: 13066# 163 @  
@ Journalist [#154]

Hallo Jürgen,

ich finde es gut, dass Du der NFT-Geschichte mal auf den Grund gehst. Es fehlt bisher an einer für Briefmarkensammler verständlichen Information, was das ganze mit den NFTs eigentlich darstellen soll.

Zu dieser Information sollte gehören, dass weit über 90% der als "Krypto-Briefmarken" verkauften Stücke im Originalzustand belassen werden. Ohne Beschädigung der Rubbelfläche bleibt das ganze eine Briefmarke, die mit Blockchain nichts zu tun hat. Nur ein einstelliger Prozentsatz wird "aufgerubbelt" und auf der Blockchain in Besitz genommen.

Zu jedem NFT findet man in der Blockchain den Besitzer (genauer: dessen Metamask Wallet-Adresse). Ausserdem sieht man zu jeder Adresse, was sie sonst noch an NFTs besitzt. "Grosse Sammler" haben auch "Follower", die über jede ihrer Transaktionen informiert werden wollen. Es gibt Hitlisten der grössten / wichtigsten NFT-Sammler; z.B. https://crowdcreate.us/top-nft-collectors-in-2022/ .

Dass ein NFT ohne Qualitätsverlust von jedem kopiert werden kann, spielt für den überzeugten NFT-Sammler keine Rolle. Wir als Briefmarkensammler sollten dafür m.E. Verständnis haben. Zwischen dem Original Baden-Fehldruck und dessen hoch aufgelöstem Scan gibt es ja auch kaum einen Unterschied. Aber nur der Besitz des Originals macht jemanden zum VIP, für den man sich interessiert.

Die NFTs der Postverwaltungen animierten meines Wissens bisher niemanden zum NFT-Sammeln. Ich finde ein paar reine NFT-Sammler, die sich auch mal ein NFT der Postverwaltungen gekauft haben. Z.B. https://opensea.io/UNO-REVERSE_CARD Briefmarkensammler, die ihre Marke "freirubbeln", wollen nur mal schauen, was man damit machen kann. Und finden dann, dass man mit NFTs rein gar nichts machen kann.

RE: Ehrlich gesagt erschließt sich mir in keinster Weise der tatsächliche Nutzen und Vorteil für den Sammler, sondern ich fühle mich nur gemolken.

Jein. Der Briefmarkensammler hat keinerlei Nutzen vom "NFT-Rubbelfeld". So wie umgekehrt der NFT-Sammler nichts mit der physikalischen Briefmarke anfangen kann. Die Kombination von Briefmarke und NFT bringt für beide keinen Vorteil. Das ganze erinnert mich an den "Numisbrief". In dem Punkt sind wir uns einig.

RE: um hier einen Verkauf oder Tausch abzuwickeln, muss man oder sollte man scheinbar seinen "NFT" nicht auf ciphers.me "geminted" registieren, sondern auf der Polygon Blockchain ?

Ciphers.me mintet Dein eigenes NFT auf der Blockchain. Warum die Deutsche Post das so wollte, weiss ich auch nicht. Da ciphers.me für das Minten nichts verlangt, sollte es uns egal sein. Bei allen anderen Postverwaltungen waren die NFT bereits geminted und auf die Postverwaltung registriert bevor man die Rubbelfelder gedruckt hat. Immerhin hat es den Vorteil, dass wir so die genaue Anzahl der "aufgerubbelten Marken" kennen. "Minten" heisst: ein Bild mit einer Nummer wird generiert und Du auf der Blockchain als dessen Eigentümer registriert.

RE: Für mich macht das alles nur den Eindruck, das hier viele verschiedene Dienstleister Geld verdienen wollen und das die Deutsche Post die eventuellen Sammler in die Fänge dieser Dienstleister treibt, damit sowohl die Deutsche Post als auch diese Dienstleister entsprechende Einnahmen haben, denn umsonst wird hier keiner was machen oder ????

Ich glaube nicht, dass die Deutsche Post den Blockchain-Dienstleistern wie Polygon oder Opensea absichtlich neue Kunden verschafft. Auf anderen Wegen (ohne das Rubbelfeld zu zerstören) könnte die Post viel mehr Sammler auf die Blockchain bringen.
 
TeeKay Am: 08.11.2023 20:25:07 Gelesen: 13029# 164 @  
@ DL8AAM [#160]

Wie viele Screenshots mit Datum 02.11.2023 soll ich dir erstellen? Ich kann dir die Screenshots auch voll automatisiert mit Indesign durchnummeriert von 1 bis 250.000 erstellen.
 
TeeKay Am: 08.11.2023 20:29:54 Gelesen: 13023# 165 @  
@ Philipp Harder [#163]

Dass ein NFT ohne Qualitätsverlust von jedem kopiert werden kann, spielt für den überzeugten NFT-Sammler keine Rolle. Wir als Briefmarkensammler sollten dafür m.E. Verständnis haben. Zwischen dem Original Baden-Fehldruck und dessen hoch aufgelöstem Scan gibt es ja auch kaum einen Unterschied. Aber nur der Besitz des Originals macht jemanden zum VIP, für den man sich interessiert.

Du hast es auch noch nicht verstanden. Ich besitze das Original, wenn ich es mir aus der Blockchain herunterlade. Es ist das gleiche JPG/GIF/PNG whatever, das der in der Blockchain verzeichnete NFT-Besitzer besitzt. Es ist bitgenau, absolut exakt das gleiche. Es gibt keinen Unterschied. Du kannst die Dateien jedem vereidigten Computerforensiker vorlegen und er wird dir schriftlich bestätigen, dass es sich um unveränderte, exakt gleiche Daten handelt.
 
DL8AAM Am: 08.11.2023 21:05:53 Gelesen: 12984# 166 @  
@ TeeKay [#164]

Wie willst Du für nicht versendete und im BZ erfasste DMC-Briefmarken eine Sendungs"geschichte" in der Post App, mit "Ihre Sendung wurde am 02.11.2023 ... bearbeitet", generieren? Außer Du fälscht einen Screenshot. Denn nach den obigen Aussagen kann ja nur sowas die Echtheit eines FDC vom Erstverwendungstag 02.11.2023 belegen und so ausschliessen, dass es sich nicht um eine Rückdatierung in der "Bäckerei meines Vertrauens" handelt. Genau darum ging es. FDCs mit der Sebstklebenden, mit echtem Tagestempel vom 02.11.2023, dürften wohl eine neue moderne Rarität darstellen - zumindest wenn sich bestätigen sollte, dass die Belieferungen (zumindest die Mehrzahl) erst nach dem 02.11.2023 erfolgten.

Nur stellt sich mir dann die Frage: Falls die Auslieferung (grundsätzlich) erst nach dem 02.11. erfolgte, ist der 02.11. denn dann überhaupt der "echte" Ersttag? War die SK überhaupt irgendwo "regulär" für Kunden bereits am 02.11. verfügbar (sprich verwendbar)?

@ TeeKay [#165]

Darum, dass das/diese Abbild/er absolut, zu 100,1% identisch ist/sind, geht es doch nicht. Es geht um den Beweis des Besitzes ("an einem Besitz-Code") - es geht nur um diesen eineindeutigen, unfäschbaren Besitznachweis (in/aus/über die Blockchain). Nicht um irgendein (virtuelles) Bild irgendwo.

Äpel-mit-Birnen-vergleichbar (ich weiss, ein schlechter Vergleich) mit: "Die Menschheit" weiss [akzeptiert], dass die Mona Lisa im Louvre hängt und wenn der Louve sie mal medial öffentlich sichtbar an das Metropolitan Museum of Art nach New York verkaufen sollte, dann weiss das dann auch das menschliche Schwarmwissen (aka Blockchain), nämlich die Menschhait weiss dann, dass sie nun dem MoA gehört. Dieses Wissen wird durch die Blockchain garantiert. Kein anderer, als das MoA könnte sie nun weiterverkaufen. Das Menschhaitswissen (Mona Lisa = MoA) ist der "Besitznachnachweis". Wie gesagt, ein schlechter, stark hinkender Vergleich.

Beste Grüße
Thomas
 
chris63 Am: 08.11.2023 21:32:21 Gelesen: 12966# 167 @  
@ TeeKay [#165]

die Verknüpfung von Begriffen aus der realen Welt wie Original mit NFT führt bestenfalls zu Missverständnissen.

Beispiel: Ich kaufe mir die Krypto-Marke, rubbel das Feld frei, melde mich an und lade hoch; dann ess ich die Briefmarke auf, verbrenn das Booklet und lösch das Bild der Briefmarke.

das NFT gibt es immer noch, denn das NFT ist nur eine Nummer mit einer Verbindung zu einer Person o.ä. Natürlich kann das NFT mit irgendwas digitalem (oder Rechten) verknüpft sein muss aber nicht.

Irgendjemand kam auf die schlaue Idee, beliebige Zahlenfolgen zu verkaufen z.B.: 1234. Mist kauft keiner, also mach ein Foto von meiner Katze, digitalisiere das und verkaufe es dann mit 1234 zusammen. Läuft wie geschnitten Brot, also die Datei mit dem Foto meiner Katze weiter verkaufen mit 1235, 1236, 1237 usw. Die Post hätte vor ein paar Jahren mit Krypto-Marken viel Geld verdienen können.

Ist der Wahnsinn erst mal groß genug, wird er unsichtbar.

grüsse Christof
 
prinzlodi Am: 09.11.2023 12:47:50 Gelesen: 12749# 168 @  
@ Journalist [#159]

Noch eine Anmerkung zu den zwei obigen Belegen mit angeblickem Ersttagsstempel und diesem Satz:

Falls der Täter 5 Stück bestellt hatte, dürften hier also noch 3 weitere solche merkwürdigen angeblichen Ersttagsexemplare auftauchen.

Die IDs der zwei gezeigten Belege haben zwar den Abstand 4, es ist aber nicht davon auszugehen, dass die Person auch die drei Heftchen mit den IDs dazwischen hat. Denn bei den meisten Bestellungen (auch bei meiner) mit mehreren Heftchen war der ID-Abstand 4.

Wenn hier noch ein solcher Stempel auftaucht, dann wäre eher von einer ID, die um 4 darüber oder darunter liegt, auszugehen.

Abstand 4 beim ausgelieferten könnte sich so ergeben:
- In der Druckerei passten 4 Heftchen auf einen Bogen
- wenn nun die geschnittenen Bögen aufeinander zum liegen kommen, dann haben aufeinanderliegende Heftchen den Abstand 4
- Da aus diesen aufeinanderliegenden Heftchen Stapel gebildet werden, aus der sich dann die Versandstelle bedient, resultieren dann die Abstände vohn 4 in jeder Lieferung.
 
Sammler Am: 09.11.2023 14:21:20 Gelesen: 12704# 169 @  
@ Journalist [#159]

Ich gehe auch davon aus, dass der Poststempel rückdatiert wurde. Aber mit Tracking über den QR-Code der Briefmarke kann man das nicht sicher belegen. Ich hatte in den letzten Wochen genügend Fälle wo Briefkästen mehrfach bis zu 4 Tage nicht geleert worden sind. Und schon erscheint das Start-Briefzentrum mit 4 Tagen Verzug im Tracking. Demnach kann es auch sein, dass dieser Brief 4 Tage lang nicht bei der Filiale abgeholt worden ist. Mit Einschreiben kann man das besser belegen, dann wäre auch die Abgabe des Briefs dokumentiert.
 
Journalist Am: 09.11.2023 16:17:22 Gelesen: 12637# 170 @  
@ Journalist [#159]

Hallo an alle,

zuerst noch einmal danke für die verschiedenen Anmerkungen zu der Rückdatierung des Stempels auf den 2.11.2023

Ersttag normales Booklet:

Da es hier keine weiteren Anmerkungen oder anderen Aussagen gibt, scheint eindeutig festzustehen, das die Booklets frühestens am 2.11. verschickt wurden und dann ab dem Freitag den 3.11 schrittweise bis circa Dienstag je nach Region bei den Kunden eingetroffen sind.

Damit ist der richtige Ersttag der selbstklebenden Marke (Booklet) der 3.11.2023

Ersttag "Gold-Edition"

Hier liegt mir ja eine eindeutige Aussage von einem mir bekannten Sammler vor, das er die Edition am Mittwoch den 8.11. erhalten hat. Sein Rechnungsdatum stammt vom Tag vorher.

>>> Hier wäre es aber gut, wenn man hier nachweisbar mindestens eine zweite oder sogar dritte qualifizierte Antwort bekommen könnte, wann diese "Gold-Edition" verschickt wurde. Ich bitte hier doch noch einmal um Meldungen direkt oder indirekt über meine hinterlegten Kontaktdaten. Diese Angaben werden selbstverständlich vertraulich nach dem deutschen Presserecht behandelt - schon jetzt danke für weitere Meldungen dieser Art, damit man hier noch zeitnah diese Daten festhalten kann, bevor sie entgültig in Vergessenheit geraten.

Viele Grüße Jürgen
 
Jürgen Häsler Am: 12.11.2023 19:54:50 Gelesen: 12032# 171 @  
@ Journalist [#159]

Nach mir bisher vorliegenden Infos wurden diese ab dem 2.11. verschickt und waren frühestens am nächsten Tag, den 3.11. beim Kunden wie bei mir - das ist der tatsächliche Ersttag. Die zweite online bestellte Lieferung erreichte mich erst am Samstag Nachmittag, hier konnte man also eventuell noch durch die Sonntagsleerung ein Stempeldatum 5.11 erreichen oder erst am Montag den 6.11. diese Marken stempeln oder laufen lassen. Einige Bekannte bekamen die Lieferung aber auch erst am Dienstag, da sie weder am Samstag noch am Montag Post erhielten.

Am Dienstag, 07. November 2023 sind endlich auch in Freiburg die bestellten Kryptomarken eingetroffen. Ich weiß von insgesamt 5 Lieferungen zu jeweils 5 Marken.

Es ist aus meiner Sicht mehr als ärgerlich, dass wir in Freiburg erst so spät "bedient" wurden. Einen echten "Ersttag" hat die Mi-Nr. 3801 aus meiner Sicht überhaupt nicht. Der 02. November 2023 ist lediglich "ein" in der Post & DHL-App genanntes Erstausgabe-Datum.

Der 03. November 2023 darf als "Erstverwendungstag" betrachtet werden. Zum Glück haben mich FDCs noch nie wirklich interessiert.

Dort wird ja gemeldet, das ein Kunde angeblich schon am 3.11 eine Goldedition erhalten hätte ? - ich bitte hier noch einmal um korrekte Nachfrage, ob es tatsächlich die Goldedition war, oder doch nur die normalen Booklets und das dies der Sammler verwechselt hat ?

So war zumindest die Aussage des Sammlers. Du kannst sicher ein, dass ich da nochmals "nachhaken" werde. Aufgefallen ist uns das Ganze auf der Regionaltagung an der Frage, wie hoch das Aufgeld der Kryptomarke ist (EUR 8,30) und wieviel Umsatzsteuer darauf entfällt (EUR 1,33 gerundet). Der Frankaturwert der Kryptomarke (EUR 1,60) ist umsatzsteuerfrei. Bei 5 Kryptomarken (anfangs die maximale Bestellmenge) sind das EUR 6,63.

Bei der Goldedition hingegen sind EUR 3,20 Frankaturwert vorhanden und der Umsatzsteueranteil des "Aufgeldes" von EUR 96,70 auf der Rechnung sollte EUR 15,44 betragen.

Ich habe am 02. November 2023 meine gesamte Frühstückspause mit der "Online-Jagd" nach der Gold-Edition verbracht. Ohne Erfolg, weil eine "Fehlermeldung" nach der anderen. Am Ende war das Angebot auf der Website (ironischerweise unter "Services" und "Sonderangebote") verschwunden.

Am Ende meiner Mittagspause war das Angebot "Goldedition" plötzlich wieder "lieferbar". Also bestellt und diesmal erfolgreich ! bezahlt. Doch anstatt einer Bestellbestätigung habe ich wieder eine Fehlermeldung bekommen.

Ich denke, Du kannst nachvollziehen, dass ich "stinksauer" bin.

Auch wenn die "Goldedition" die EUR 99,90 gar nicht wert ist, da das NFT genauso aussieht wie bei den anderen 249.900 Stück und (wie prinzlodi schreibt) keine goldenen Einhörner um das Brandenburger Tor tanzen und auch kein zusätzliches "Goodie" wie eine "vergoldete" Quadriga auf dem Dach des Brandenburger Tores zu sehen ist.

Bei den IDs auf der Polygon-Blockchain sind wir inzwischen bei fast 260.000 angekommen. Wie passt das zusammen?
 
ohei2 Am: 13.11.2023 19:21:58 Gelesen: 11809# 172 @  
Aus gut unterrichteten Kreisen habe ich heute erfahren, dass das Booklet mit der Krypto-Marke von Michel als Markenheftchen 127 katalogisiert wird.

Gruß Oliver
 
Journalist Am: 14.11.2023 10:13:54 Gelesen: 11599# 173 @  
@ Jürgen Häsler [#171]

Hallo Jürgen Häsler,

zuerst danke für die Ergänzungen zu meinen Anmerkungen bzw. Nachfragen.

@ Journalist [#159]

Nun auch noch an alle,

der obige Gauner bei Ebay, der mittels Rückdatierung einen Brief laufen lies, hat diesen in der Zwischenzeit scheinbar an einen ahnungslosen schlecht informierten Sammler verkaufen können. Das Booklet mit angeblichen Ersttagssstempel scheint derzeit noch nicht verkauft zu sein.

Soweit eine kurze Ergänzung von meiner Seite - viele Grüße Jürgen
 
drmoeller_neuss Am: 15.11.2023 17:54:44 Gelesen: 11230# 174 @  
@ Journalist [#173]

Ich halte es etwas gewagt, hier gleich von "Gauner" zu sprechen.

Die Post stellt sich hier selbst ein Bein, die Abläufe sind leider nicht mehr so zuverlässig wie vor 20 Jahren. Aus E+1 wird auch schon einmal E+5. Nehmen wir einmal an, der Absender ist am 2. November um 17:30 Uhr auf die Post in Hückeswagen gegangen. Dann geht der Brief regulär erst am nächsten Tag heraus, da die Post auf den kleinen Zumwinkelchen bis 17:00 Uhr abgeholt wird.

Möglicherweise wurde der Brief nicht in die normale Kiste mit der ungestempelten Post gelegt, und der bzw. die Angestellte wusste nicht, was man mit Sammlersendungen machen soll. Kein Problem, dann frage ich am nächsten Tag meine Kollegen, die Post geht heute sowieso nicht mehr heraus. Und am nächsten Tag ist der Brief schon vergessen und liegt irgendwo in der Ecke in unserem Zumwinkelchen. Auch in den Briefzentren herrscht nicht Friede, Freude, Eierkuchen. Personalmangel und Schlendrian verzögern die Post. Und dass es am Montag in vielen Bezirken de facto keine Zustellung mehr gibt, ist ein offenes Geheimnis.

@ Journalist

Vielleicht kannst Du bei Herrn Schlegel anfragen, ob solche "Ersttagsbriefe" ohne weitere Nachweise überhaupt noch geprüft werden. Die Stempel in den kleinen privaten Partnerfilialen sind nicht mehr unter besonderem Verschluss und Manipulationen sind immer möglich. Schliesslich ist das Prüfbüro Schlegel sehr streng, was ältere Stempel im Privatbesitz anbelangt; die werden nicht geprüft, selbst wenn eine echte Verwendung im Postausgang nachweisbar ist.

Zum Brief selbst: 160 Cent Porto sind für einen C6-Langbrief nicht zu beanstanden. Solche Briefe habe ich genügend aus der Tagespost. Wer seine Nebenkostenabrechnung für seine Mieter korrekt macht, kommt auf 10 DIN-A4 Seiten, und der Brief ist schwerer als 50 Gramm. Wenn es die Ampel-Koalition so weiter treibt, wird auch die übliche Stromrechnung zum Porto eines Großbriefes kommen. Ich habe gerade eine Telefonrechnung von vor 40 Jahren gefunden. Die hätte eigentlich als Postkarte verschickt werden können. Heute geht es nur noch als Kompaktbrief zu 100 Cent.

Für die Sammler bleibt nur, echt gelaufene Ersttagsbriefe mit Zusatzdienstleistungen, z.B. Einwurfeinschreiben freizumachen. Auf dem Einlieferungsschein gehen eindeutig Datum und Uhrzeit hervor, die die Filiale vor Ort nicht manipulieren kann. Oder man freut sich über die ansonsten verhasste Doppelabstempelung im Briefzentrum, die auch nicht manipulierbar ist.
 
Holo-Gert Am: 20.11.2023 08:42:00 Gelesen: 10761# 175 @  
Grundsätzlich kann bei dem Begriff Krypto-Briefmarke wohl endlos darüber diskutiert werden, was so eine Marke mit Krypto-Währungen zu tun hat. Streng genommen ist eine Krypto-Briefmarke erst dann eine solche, wenn ihr "digitaler Zwilling" in eine wallet eingelesen ist und damit dieser NFT mit einer Krypto-Währung gehandelt werden kann. Dazu Beispiele:

Die crypto stamp 1.0 Einhorn der AT Post hat direkt etwas mit Kryptowährung zu tun. Auf jeder Marke liegt ein Guthaben von 0,0046 Ether. Das waren damals die "Gaskosten", d.h. die Kosten um eine Marke von der wallet einer Person in die wallet einer anderen Person zu transferieren.

Je ein Zwanzigstel der kroatischen Krypto-Briefmarken V1 bis V5 konnte nur mit Krypo-Währung gekauft werden. Damit unterschieden sich diese Marken im Vertriebsweg. Die physische Marke bekam der Käufer zugeschickt, der digitale Zwilling wurde direkt in die wallet des Käufers übertragen. Bei den mit der nationalen Währung gekauften Marken erhielt der Käufer die physische Marke und konnte selbst entscheiden, ob er seine Marke in eine wallet einliest oder nicht.

Katastrophal die deutsche Ausgabe Brandenburger Tor Kryptomarke Gold-Edition. Ich habe sie sehr frühzeitig korrekt schriftlich in Weiden bestellt. Am 16.11. bekam ich ein Schreiben, dass sie ausverkauft sei und ich nicht beliefert werden könnte. Höchstwahrscheinlich gibt es aber einen Sammler, der sie telefonisch bestellt hatte und der sie bekam. Angeblich war sie aber nur im online shop erhältlich. Ich war seit 8 Uhr damals im shop angemeldet. Ab 8.34 Uhr konnte man den Folder bestellen. Mir gelang es ca 15 mal einen Folder in den Warenkorb zu legen, ich kam aber immer nur bis zur Zahlung, dann scheiterte das Vorhaben. Also ging ich leer aus.

Übel ist aber, was sich jetzt auf "kleinanzeigen" abspielt. Da ebay den Begriff "krypto" ja aus rechtlichen Gründen untersagt hat, spielt sich das ganze Gezocke und das Spekulantentum auf kleinanzeigen ab. Hier werden angeblch Folder für 2.400 € bis 5.100 € verkauft. Als ich drei Verkäufer sachlich angeschrieben habe, wurde ich beleidigt (Hochstapler, schräger Vogel, Depp, ... ).

Jetzt ist abzuwarten, wie Michel reagiert. Ich befürchte aber auch da, dass sie "einknicken" werden. Rein sachlich gesehen müsste m.E. das Markenheftchen (sprich: der Folder) mit ca 35 € bewertet werden: 20 € die selbstklebende Kryptomarke, 3,20 € die nassklebende Marke und einige € eben das Heftchen. Seit fast 2 Jahren haben alle deutsche Marken einen Matrixcode. Bei keiner dieser Marken sind die daraus abzulesenden Nr. 1 bis Nr. 100 besonders bewertet. Warum also sollte das bei dieser Kryptobriefmarke anders sein? Dass die beiden Marken im Folder die selbe Nummer haben, was soll's? Der Sinn einer Kryptomarke wäre doch eigentlich sowieso, sie in eine wallet einzulesen. Das passiert aber nicht, sonst würden die 2 Marken ja jeweils ein Eigenleben führen und die Gleichartigkeit der Nummern wäre völlig für die Katz!

In diesem Gold-Edition-Folder sind auch die Ersttagsstempel abgebildet. Das sind selbstverständlich die Stempel der nassklebenden Marke. Hier zeigt sich schon das Dilemma dieses Folders, denn die Krypto-Briefmarke könnte ja nur mit einem Erstverwendungsstempel abgestempelt werden.

Weiterhin ergeben sich interessante Fragen. Jede physische Krypto-Briefmarke ist natürlich frei verkäuflich: Es muss dann immer eindeutig feststellbar sein, ob sie bereits in eine wallet eingelesen wurde oder nicht. Sollte sie eingelesen sein, verbleibt der digitale Zwilling zuerst einmal im Besitz dieses ersten Käufers oder der zweite Käufer muss sich gleichzeitig auch den entsprechenden NFT in seine wallet transferieren lassen um die "gesamte" Krypto-Briefmarke zu besitzen.

Mein Fazit ist, dass sich jetzt auch die Deutsche Post AG den Totengräbern der Philatelie angeschlossen hat. Als Sammler echt gelaufener Belege kann man die "normale" Krypto-Briefmarke ja noch auf einem Großbrief, wenn auch zu völlig überzogenen Kosten verwenden. Wer aber diese Krypto-Briefmarke aus der Gold-Edition dafür verwenden würde, wäre ja völlig gaga. d.h., diese Krypto-Briefmarken mit den Nummern 1 bis 100 sind nicht philatelistisch, sondern nur im Folder ein Produkt für geldgierige Spekulanten und Glücksritter.
 
Philipp Harder Am: 20.11.2023 10:03:01 Gelesen: 10733# 176 @  
Auf ciphers.me findet man einen Link zu deren Discord-Auftritt. "Discord" ist eine Art private Chatgruppe. Wenn man den Link anklickt und die Discord-App installiert, kann man sich direkt mit Patrick Terranea, dem "Erfinder" der Deutschen Krypto-Briefmarke austauschen.

In der Discord-Gruppe wurde unter "announcements" für den 27.11., 14 h ein Webmeeting mit dem CTO von Concordium (Frau Niebras Stiebar-Bang), dem CEO von ProxID (Marius Kreuze) sowie Patrick Terranea (Doppelfunktion als Produktmanager bei ciphers.me und Webstratege bei ProxID) angekündigt. Dieser Link sollte direkt zum Webmeeting führen (ungeprüft): [1]

Die Veranstaltung ist auf Englisch; die o.a. Personen haben Holländisch als Muttersprache.

Sie sieht das Symbol für "Discord" aus:



Ciphers.me wendet sich an Postverwaltungen, die mit NFT-Sammlern viel Geld verdienen wollen. Die erste Edition "Brandenburger Tor" wurde überhastet in den Markt gedrückt, weil die technischen Partner (ProxID und Concordium) mit ihrer eigenen Plattform in Verzug sind. Mittelfristig sollen "Metamask Wallet" und "Polygon Blockchain" durch proprietäre Lösungen von ProxID und Concordium ersetzt werden. Vorteil aus Sicht der Postverwaltung ist, dass sie dann alle Besitzer ihrer Crypto Stamps namentlich kennen und punktgenaue Werbung platzieren können. Nachteil wird sein, dass es Deutsche Crypto Stamps dann z.B. nicht mehr für US-Amerikaner geben wird, weil der Verkauf an US-Kunden gegen irgendwelche Gesetze verstossen könnte.

[1] https://bit.ly/40LlIM0

---

Der Widerspruch zwischen Realität (seit 2.11. wurden auf dem weltweiten Marktplatz Opensea gerade 3 NFTs verkauft; aktuell liegt das günstigste Angebot bei weniger als 2 USD) und dem Gequatsche von ciphers.me ("fantastische neue Funktionen und Vorteile für Sammler") ist schon kurios.
 
Philipp Harder Am: 20.11.2023 11:26:47 Gelesen: 10688# 177 @  
@ Holo-Gert [#175]

Es geht beim "goldenen Heftchen" nicht um die Zählnummer 1 bis 100, sondern um das Wort "Goldedition" auf der Heftchen-Vorderseite. Wenn MICHEL im Spezialkatalog dafür eine eigene Unternummer vergibt, ist das m.E. nicht "inkonsequent", sondern in einer Linie mit seiner bisherigen Praxis bei Markenheftchen mit unterschiedlicher Deckelwerbung.
 
Holo-Gert Am: 20.11.2023 17:10:40 Gelesen: 10601# 178 @  
Hallo Philipp,

zuerst einmal müsste ja die normale Edition der Krypto-Briefmarke als Heftchen im Michel notiert werden. Bisher ist meines Wissens ja nur die selbstklebende Marke aus diesem Folder/ Heftchen mit der Michel-Nummer 3801 notiert.

Das Heftchen der Gold-Edition als Unternummer zu vergeben, stelle ich mir kritisch vor. In diesem Heftchen befindet sich ja nicht nur die selbstklebende Marke (mit einer Nummer aus 1 bis 100), sondern auch die nassklebende Marke (mit derselben Nummer aus 1 bis 100), dazu sind die 2 Ersttagssonderstempel der nassklebenden Marke dargestellt.

Im Shop der Deutschen Post AG war dieses "Heftchen" unter Services - Sonderangebote - Alle Angebote - ....Booklet zu finden. Ich glaube nicht, dass "booklets", wie z.B. das Booklet "philacultura" - 225. Geburtstag Heinrich Heine, mit 2 gestempelten Sondermarken und 11 weiteren Marken im Michel katalogisiert werden. Das "Booklet" BT Krypto-Briefmarke Gold-Edition enthält also eine nassklebende Marke, die schon eine Michel-Nummer hat und eine SK Marke, die bereits eine Michel-Nummer hat. Was also muss da noch katalogisiert werden?

Aber die Wege der Michel-Redaktion sind manchmal etwas verschlungen und nicht immer konsequent.

An alle Interessierte:

Natürlich gibt es "Ersttagsbriefe" mit der SK-Marke Brandenburger Tor, wenn man in Weiden oder Bonn Briefe für den Erstverwendungsstempel der Deutschen Post Philatelie eingereicht hat.

Die werten bei Michel eben mit 22 € statt mit 20 € für postfrisch. Wer es also mag?
 
Philipp Harder Am: 20.11.2023 18:52:45 Gelesen: 10547# 179 @  
@ Holo-Gert [#178]

zuerst einmal müsste ja die normale Edition der Krypto-Briefmarke als Heftchen im Michel notiert werden.

Da hast Du Recht. Ich hielt das für selbstverständlich. Aber laut DBR wird "das Book­let wird nicht extra katalogisiert."

https://www.deutsche-briefmarken-revue.de/_dbr/1-krypto-briefmarke-nicht-im-abonnement-2/
 
prinzlodi Am: 20.11.2023 19:12:15 Gelesen: 10529# 180 @  
Ich habe mir erlaubt, einen Abgleich zwischen den in der Blockchain registrierten Krypto-Marken und den Sendungsverfolgungsdaten der DHL-App zu machen.

(Die Methode dazu hatten ich einmal in einem Rundbrief der Arge Briefpostautomation skizziert. Mittlerweile habe ich ein python-Skript geschrieben, welches diesen Job halbautomatisch erledigt)

Ich habe mich dabei beschränkt auf die Marken, welche vom 02.11.23 (sic!) bis 06.11.23 in die Blockchain eingetragen wurden.

Das waren 1140 unterschiedliche Marken und ein Abgleich mit der DHL-Sendungsverfolgung hat ergeben, dass zum jetzigen Zeitpunkt 11 davon auch zum Postversand verwendet wurden. Die Schnittmenge zwischen Krypto-Nerds und Philatelisten ist also relativ klein!

Die Menge kann natürlich noch zunehmen. Jedoch habe ich genau heute die Auswertung gemacht, da ja nach 3 Wochen die Daten in der DHL-App nicht mehr zur Verfügung stehen uns mich insbesondere interessierte, wer zeitnah seine Marken verwendet.

Details dieser 11 Marken in dieser Tabelle:



Was noch auffällt:

- Mutmasslich sind die meisten Versender Sammler, die einen Brief an sich selbst schickten. Denn nur drei Sendungen wechselten das Briefzentrum

- Jemand, der bereits am 02.11.23 (sic!) Zugriff auf Marken hatte, war so mutig, auch eine davon zum Versand zu nutzen (-> Region Bonn)

- Nur drei Marken wurden bis zum Datum 06.11.23 sowohl in die Blockchain gestellt, als auch zum Versand genutzt: Ich meine, alle Personen die hinter diesen drei Marken stehen, zu kennen. ;-)

Ich werde demnächst noch weitere Sachen skriptbasiert auswerten, aber dies erstmal für heute.
 
DL8AAM Am: 20.11.2023 20:40:16 Gelesen: 10490# 181 @  
@ prinzlodi [#180]

Besten Dank für diese interessanten Hintergrundinfos, aber:

Das waren 1140 unterschiedliche Marken und ein Abgleich mit der DHL-Sendungsverfolgung hat ergeben, dass zum jetzigen Zeitpunkt 11 davon auch zum Postversand verwendet wurden. Die Schnittmenge zwischen Krypto-Nerds und Philatelisten ist also relativ klein!

Ich glaube diesen Umkehrschluss kann man so nicht ziehen. Sicherlich heben auch viele, wenn nicht sogar sehr viele, Philatelisten postfrische Briefmarken auf, sei es zur Dokumentation, zum Sammeln, aus "Angst vor dem Verlust" oder "Sicher ist Sicher, ich behalte die erst einmal in der kompletten Originalform auf, man weiss ja nie...".

Beste Grüße
Thomas
 
Ron Alexander Am: 21.11.2023 20:13:23 Gelesen: 10354# 182 @  
Heute habe ich eine Krypto Stamp in die Digitale Sammlung aufgenommen. Benutzerfreundlichkeit bei der Anlage des Ganzen ist wirklich schlecht. Ich selbst musste mir doch kurz die Anleitung der Post anschauen, intuitiv war nicht wirklich etwas.

Eine Spielerei, nicht mehr und nicht weniger. Nachdem ich es jetzt ausgiebig getestet habe, so möchte ich sicherlich nicht sammeln.

Grüße,
Ron
 
Vernian Am: 24.11.2023 10:30:37 Gelesen: 10080# 183 @  
Crypto-stamps allgemein

Hallo,

wenn man sich die Beiträge ansieht, so lässt sich zusammenfassend wohl sagen, dass der überwiegende Teil traditioneller Briefmarkensammler oder gar Philatelisten nur den "realen", den haptisch greifbaren und zur Frankatur verwendbaren Teil dieser Ausgabeform als sammelwürdig erachtet, den digitalen Teil hingegen nicht. Interessehalber befassen sich zwar etliche auch mit diesem Aspekt, aber eher mehr um eine Vorstellung zu haben, was da massiv von post-kommerzieller Seite versucht wird, potenziellen Kunden schmackhaft zu machen, als dies tatsächlich in die eigene Sammelleidenschaft als Neuerung zu integrieren. Umgekehrt besteht zumindest die Annahme, dass die offenbar eher wenigen Interessenten an der Crypto-Sammelform nur ein eher marginales Interesse an den realen "Postwertzeichen", die damit verknüpft sind, haben.

Wenn diese Darstellung so richtig ist, bedeutet das, dass der Postkommerz hier versucht, zwei eigentlich vollkommen unterschiedliche Sammel- und Interessengebiete "auf Kraft" miteinander zu verknüpfen - immer mit dem Ziel möglichst viel Geld zu erzielen für eher wenig Gegenleistung.

Interessant wäre nun nicht nur, wie lange diese derartige "Vermarktung" rentabel fortgesetzt werden wird, sondern vor allem eine Statistik bzw. zumindest halbwegs realistische Einschätzung, in welchem Umfang (weltweit) dies sich tatsächlich auswirkt.

Also:

a) Wie viele bisherigen Briefmarkensammler erweitern ihre Sammelleidenschaft auch auf den Crypto-Bereich?

b) Wie viele Crypto-Sammler beginnen nun auch Briefmarken an sich zu sammeln?

c) Wie viele Crypto-Sammler beginnen nun auch neben den digitalen Cryptomarken zumindest auch die zugehören "realen" Marken zu sammeln?

d) Wie ist das Verhältnis zwischen verkaufter / gebrauchter Auflage der "realen" Komponente und der Anzahl digital registrierter Komponenten? (Etwas, das vermutlich erst nach Abverkauf der jeweiligen Ausgaben erfassbar ist).

Darüber hinaus bewegt mich die Frage:

Bei "realen" Briefmarken gibt es im Vergleich zur Auflage immer einen "Realverlust" an Marken, weil (oftmals) der Großteil an verwendeten Marken einer Auflage in den Müll entsorgt wird, nachdem er seine Aufgabe erfüllt hat, und ansonsten fallen durch die Zeit (Entsorgung von vererbten Sammlungen in dem Müll; durch Feuer-, Wasser- und sonstige Katastrophenverluste) weitere Verluste an.

Gibt es einen ähnlich vergleichbaren Verlust auch im digitalen Bereich? In der Form einer "schleichenden" Anzahl-Abnahme vermutlich nicht, denke ich mal. Nur weil jemand die Zugangsdaten zum Abrufen seines Crypto-Objektes verliert / vergisst / ... ist dieses ja damit noch nicht weg, sondern nur eben für (fast) niemanden mehr zugreifbar. Digital gesehen dürften registrierte Crypto-Marken ja erst dann "verloren" sein, wenn der / die Speicherorte, in denen eine Cryptomarke eingetragen ist, soweit ins digitale Nirvana abgeglitten sind, dass eigentlich niemand bzw. nichts sie mehr finden oder reaktivieren kann. Ist mein Verständnis von der Sache hier richtig?

Auch wenn vielleicht an anderer Stelle erwähnt: Ich selber sehe die Cypto-Komponente für mich als vollkommen uninteressant an, und überteuerte Briefmarken, die damit verknüpft sind, lasse ich auch "links liegen". Und wenn eines der wenigen Sammelgebiete, in denen ich noch Neuheiten vollständig sammle, eine deutlich überteuert verkaufte Cryptomarke herausgeben sollte, dann ist das für mich die Beendigung dieses Sammelgebietes.

Beste Grüße

Vernian
 
Holo-Gert Am: 24.11.2023 15:39:35 Gelesen: 10002# 184 @  
Zu Krypto-Briefmarken allgemein:

Ich sammle seit 2018 crypto stamps/ Blockchain-Ausgaben, NFT gestützte Ausgaben u.ä. Ich möchte mich inzwischen als ein Experte auf diesem Gebiet bezeichneen, zumal ich eine sehr umfangreiche Sammlung aller dieser Ausgaben habe.

Vernian hat einige sehr interessante Fragen aufgeworfen, die allerdings nur in einer mehrseitigen Zusammenfassung zu beantworten wären. Das Grundproblem ist nämlich, dass Krypto-Briefmarke nicht gleich Krypto-Briefmarke ist. Viele Postverwaltungen gehen ihre eigenen Wege.

Insbesondere ist die AT Post eine treibende Kraft für "Innovationen".

Besonderes gilt aber z.B. auch für Gibraltar.

Die thailändische Ausgabe ist für Europäer problematisch.

Die Portugal-Ausgabe ist nur sinnvoll, wenn man die codes wirklich einliest.

Sehr originell die Ausgabe der Färöer.

Wieder etwas anderes ist die französische Ausgabe.

Das ist aber nur das Hauptproblem und das schon würde wohl fast alle Leser total überfordern.

Dazu kommen weitere Probleme: Wer hat überhaupt Ahnung vom virtuellen Marktgeschehen mit NFTs? Im Kunstbereich läuft z.B. ein Handel mit NFTs, der nie richtig Fahrt aufnehmen konnte.

Wer hat eine wallet, z.B. in Metamask? Wer kennt Atomic Hub, "the leading high scale NFT platform for creating, trading and buying / selling NFTs that is used by millions around the world." [1]

Wer beobachtet das Marktgeschehen, wie auf einer realen physischen Briefmarke basierende NFTs z.B. auf OpenSea gehandelt werden?

Zentral die wohl unbeantwortbare Frage, wie viele Käufer ihre Briefmarke tatsächlich in ihre wallet einlesen. Meines Erachtens dürften das sehr wenige, deutlich unter 10 % sein.

Auch der Kauf oder Verkauf einer Kryptomarke ist "zweischneidig": erwirbt man nur das physische Produkt oder kauft man den NFT auch mit, wenn dieser bereits vom Verkäufer eingelesen wurde. So besitze ich z.B. einen echt gelaufenen Brief mit einer kroatischen Kryptomarke des Typs II als Frankatur, wobei ich gleichzeitig den NFT auf meine wallet transferiert bekommen habe. Aber wie viele Sammler machen das wohl?

So ist wohl eher anzunehmen, dass fast nur "postfrische" Kryptomarken gehandelt werden.

Letzten Endes bleibt der Aspekt des "Gewinnspiels", der Zockerei. Dies begann mit der crypto stamp 1.0 Einhorn der AT Post. Von der großen Auflage dieser Marke waren nur 1 % virtuell rot. Die virtuelle Farbe war natürlich beim Kauf nicht zu sehen, sondern erschien erst beim Einlesen des QR codes. Der hype begann und die virtuell rote stamp wurde anfangs mit 1200 bis 1500 € gehandelt.

Der hype ist inzwischen deutlich im Abklingen, zumal einige Postverwaltungen total überzogen haben: Österreich, Schweiz mit ihrer ersten Ausgabe und die Liechtensteinische Post AG.

Die Liechtensteinische Post macht es ja clever: sie bringt Briefmarken "hoheitlich" mit der Aufschrift "Fürstentum Liechtenstein" heraus, auch teils teure Blockchain-Ausgaben und gleichzeitig gibt sie mit der Aufschrift "Liechtenstein Post" eine Serie von Kryptomarken heraus. Dabei stieg die Auflage der ersten Ausgabe von 3000 Stück auf 6500 bei der aktuell 5. Ausgabe. Eines aber blieb immer gleich; von der virtuell regenbogenfarbenen Marke existieren nur 50 Stück. Das sagt allein schon alles, um was es wirklich geht.


[1] "die führende NFT-Plattform für die Erstellung, den Handel und den Kauf/Verkauf von NFTs, die von Millionen Menschen auf der ganzen Welt genutzt wird." (DeepL)
 
DL8AAM Am: 24.11.2023 19:20:30 Gelesen: 9935# 185 @  
Das bzw. das wichtigste Kernproblem für die Philatelie ist das (die aller meisten) Kryptobriefmarken einfach nicht mehr den Zweck "Postwertzeichen" erfüllen oder gar erfüllen können, wie in Österreich mit einer (vermeindlich) postgültigen Nominale von 500 €. Solange NFTs, was ja eine nette idee ist, im Rahmen der Karton-Philatelie verausgabt werden, ist alles OK. Wer Spass daran hat, kauft sich den "Karton" und erfreut sich daran - und daran ist erst einmal auch absolut nichts verwerfliches. Zum Problem wird es für die Philatelie erst, postgültige Postwertzeichen hinter der Krypto-Pay-Wall versteckt werden bzw. die Höhe der Wall in keinem seriösen Verhältnis mehr stehen.

@ Holo-Gert [#184]

zumal einige Postverwaltungen total überzogen haben: Österreich

Die österreichische Post ja hat bereits vor vielen Jahren den Boden der Seriösität komplett verlassen, spätestens seit dem sie sogenannte Postwertzeichen verausgaben, die eben die Aufgabe eines "einzulösenden Postwertzeichens" physikalisch, zumindest aber technisch überhaupt nicht mehr sinnvoll erfüllen können. So etwas dann auch noch als Innovation zu verkaufen, wird gelinde gesagt, noch nicht einmal mehr in Ansätzen dem Wort "Unseriösität" gerecht. Vielleicht als "Innovation im Über-dem-Tisch-ziehen" (der letzten "Ländersammler").

Auf die Spitze hat es die AT Post dann aber mit dem (Krypto-) "Postwertzeichen" mit postgültiger Nominale zu 500 € getrieben, zumal es in AT wohl absolut keine Möglichkeit gibt, den erworbenen Gutschein gegen irgendwelche Postdienstleistungen über 500 € einzulösen. Da wäre man ja schon fast mal versucht, hier von Betrug zu sprechen. Ich verkaufe Gutscheine, nenne bzw. bewerbe und verkaufe sie auch als solches, wissend dass ich eine Einlösung durch den Inhaber dieses Inhaberpapiers aber (bewusst) unmöglich mache. Ich also bereits beim Verkauf weiss, dass ich nie eine Gegenleistung zu erbingen habe.

[Hierzu eine Hintergrundfrage: Gibt es in AT die Möglichkeit (z.B. unbrauchbar gewordene, aber noch nicht "eingelöste" Briefmarken, wie in D) bei der Post gegen neue Briefmarken einzutauschen? Wenn ja, gibt es dann nur einen 1:1 Tausch? Falls ein 1:1 Tausch aber nicht mehr möglich sein sollte, vielleicht gegen "kleine Werte"? Oder kann man eine Postdienstleistung bei der Post, statt mit Bargeld, "am Schalter" mit einer Briefmarke bezahlen? Zum Beispiel, ich liefere 1000 Massenwerbesendungen zum Gesamtporto über 500 € ein und zahle mit der 500 €-Briefmarke?]

Im Prinzip haben diese Postdienstleister durch die Ausgestaltung Ihrer Krypto-Ausgaben diese (eigentlich interessante) Idee selbst torpediert bzw. mit der Ausgabe bereits den Ast tief angesägt. Sowas hätte man auch seriös (im Rahmen von interessanten bzw. innovativen "Zusatzprodukten" der Karton-Philatelie) gestalten können, aber so sieht man bereits an der Ausgestaltung der Produkte, dass es hier nur um das Schnelle Geld "im Jetzt" geht. Möglichst schnell noch den NFT-Hype der (sehr) späten Anfangsjahre versuchen auszunutzen, bevor die Blase endgültig platzt (verstärkt eben auch auf Grund des eigenen Verhaltens). "Leider" sind die Posten ja auch erst viel zu spät aufgesprungen, der Hype ist (in der zivilen Normalwelt) bereits fast schon verflogen.

Ich rede nicht von Krypto- bzw. digitalen Geld, zumindest letzteres dürfte kommen und sich, spätestens mit dem offiziellen "digitalen Euro" [der EZB] wohl auch durchsetzen - und ich rede hier auch nicht von NFTs als "Eigentums- bzw. Echtheitsbeweis" von echten Dokumenten o.ä., hier könnten NFTs irgendwann einmal einen echten Sinn haben.

BTW, "unsere" DPAG hat ihre Krypto-Briefmarkenausgabe ja fast auch noch seriös gestaltet, zumindest im Vergleich zu anderen Posten, insbesondere der österreichischen. Der "Krypto-Zuschlag" befände sich hier bei den DPAG-Kryptos eher wirklich im seriösen Bereich der Karton-Philatelie, alles eigentlich erst einmal alles 'gut', wenn nicht das Problem der eigenen Hauptnummer bestände. Nur ist das ein Problem, dass wir, mit der Art der Katalogisierung, selbst geschaffen haben. Gut, dass es die selbstklebende Ausgabe eines Postwertzeichens ausschließlich nur mit einem erheblichen Zuschlag für "Gewinnzwecke" - mit einem Karton - zu erwerben gibt, ist schon etwas "unglücklich". Und die Post hat sicherlich bewusst auch "unsere" Katalogisierungsproblematik voll ausgenutzt ;-)

Es gilt immer noch, Briefmarken sind Postwertzeichen und Postwertzeichen sind nichts anderes als "Gutscheine", die man einlösen kann bzw. können muss (zumindest theoretisch). Ohne Einlösungsmöglichkeit, kein Gutschein, d.h. kein Postwertzeichen, sprich keine Briefmarke - egal wie der Verkäufer das Ding auch nennen mag. Vielleicht sollte die AT-Post 10 Tonnen Müll in einen handlichen Würfel pressen, mit recycelten Platik ummanteln und da "Österreich" sowie "1000 Euro" draufdrucken - im Zweifelsfall noch einen virtuellen NFT damit verküpfen. Da das jetzt ja offiziell eine "Briefmarke" und kein Müll mehr ist, entfiele auch das Problem eines teuren (und womöglich sogar illegalen) Müllexports. Eine echt innovative Lösung, "Briefmarkenalbum" statt CO2-freisetzende Verbrennung, ;-)

Da waren die Golfscheichtümer und Agenturausgabe-Länder ja noch superdupermegagiga-seriös, mit fast schon als äußerst moderat zu bezeichnenden Zuschlägen, um nicht zu sagem "fast verschenkt". Und da konnte man im Zweifelsfall die Briefmarken immer noch einlösen, falls man da mal kurz hingejettet ist. Und trotzdem wurde so etwas vom Weltbriefsammlerverband gebrandmarkt ... und was passiert heute? Nichts. Noch nichts? Aber Österreich klingt - als Land - vielleicht halt noch etwas seriöser als Ras-Al-Khaimahs ihm seine Dependancen, noch ... Ach, Stop, ich vergass, das ist ja jetzt nicht grenzwertig unseriös, sondern hoch innovativ ... Sorry!

Aber ja, ich weiß, ich bin nur ein alter, rückwärtsgewandter weißer Mann. ;-)

Beste Grüße
Thomas
 
Holo-Gert Am: 24.11.2023 20:10:44 Gelesen: 9894# 186 @  
@ DL8AAM [#185]

Insgesamt völlig richtig, u.a. liege ich mit der AT Post auch seit über einem Jahr "über Kreuz".

Aber die AT Post gibt nicht klein bei. Ganz im Gegenteil. Wie bereits in einem anderen Forumbeitrag geschildert, hat sie zuletzt ihre crypto stamp 5.0 und 5.1 herausgebracht. Parallel dazu erschienen die crypto stamps "Safe 5.o und 5.1" je in 3 Ausführungen: Schnuller, Fläschchen und Regenbogen. Von den 65.500 bzw 25.000 Stück der Safes waren die "Regenbogen" nur 1%, also nur 655 bzw nur 250 Stück. Händler-Spekulanten verlangen für diese Regenbogen-Ausgabe ca 750 €. Mehr muss dazu nicht gesagt werden!
 
Holo-Gert Am: 26.11.2023 14:05:54 Gelesen: 9604# 187 @  
Hallo,

wer aber unbedingt Krypto-Briefmarken sammeln will, der kann es auch mit Spaß ohne große Erwartungen auf Gewinn tun.

Sehr originell finde ich z.B. die 4 Krypto-Marken der Färöer-Inseln. Sie zeigen die 4 Jahreszeiten.

Liest man den jeweiligen QR code ein, dann kann man entscheiden, ob man die Marke aktivieren will. Man wird dann tatsächlich aktuell mit der Wetterstation auf den Färöern verbunden.

Je nachdem, wie dort die aktuellen Wetterbedingungen sind, kann die Marke von level 1 bis level 5 aktiviert werden:

Marke Frühling, Windstärke
Marke Sommer, Temperatur
Marke Herbst, Luftfeuchtigkeit
Marke Winter Regenmenge.

Hier greift kein Gewinnspiel, denn von allen aktivierten Marken weiß ja niemand, wie viele es von dem jeweiligen level gibt.

Hier mein echt gelaufener Herbst-Brief.


 
Philipp Harder Am: 26.11.2023 17:01:29 Gelesen: 9542# 188 @  
@ Holo-Gert [#187]

Hier greift kein Gewinnspiel, denn von allen aktivierten Marken weiß ja niemand, wie viele es von dem jeweiligen level gibt.

In dem Punkt möchte ich widersprechen. Natürlich weiss man bei einer Blockchain, wie viele es von dem jeweiligen Level gibt.

Von den 7'500 Marken "Winter" z.B. wurden bisher 19 Stück "aktiviert" und davon sind
- 10 Stück "Regen Level 1" (kein Regen)
- 0 Stück "Regen Level 2"
- 3 Stück "Regen Level 3"
- 1 Stück "Regen Level 4"
- 3 Stück "Regen Level 5" (ganz viel Regen)
 

Quelle: https://opensea.io/collection/stampsofmaybe

In der Blockchain steht der Regen auf 2 Nachkommastellen genau. Diese zwei NFTs wurden zum Beispiel bei exakt "2.33mm" gemintet:

https://opensea.io/collection/stampsofmaybe?search[stringTraits][0][name]=Rain&search[stringTraits][0][values][0]=2.33mm

Warum man Regen, Wind, Feuchtigkeit und Temperatur in 5 Levels aufteilt, soll vermutlich den Sammlertrieb wecken: erst mit "allen 5 Levels" ist man komplett!
 

Vernian Am: 26.11.2023 17:10:00 Gelesen: 9536# 189 @  
Also ich weiß ja nicht, soll man den Ideenreichtum der Crypto-Vermarkter bewundern oder laut schreiend sich Luft verschaffen vor solcherlei Maß an Irrsinn? Und vor allem: Was hat das alles bitte mit dem Sammeln von Briefmarken zu tun ?
 
bovi11 Am: 26.11.2023 17:58:00 Gelesen: 9509# 190 @  
@ Vernian [#189]

Das sehe ich ebenso und frage auch:

"Was hat das alles bitte mit dem Sammeln von Briefmarken zu tun?"

Nach meinem bescheidenen Wissen wurde die Briefmarke 1840 erfunden, um einfach dokumentieren zu können, dass man die Dienstleistung "Transport eines Briefes" bereits bezahlt hat.
 
Philipp Harder Am: 26.11.2023 19:31:52 Gelesen: 9453# 191 @  
@ Vernian [#189]

Also ich weiß ja nicht, soll man den Ideenreichtum der Crypto-Vermarkter bewundern oder laut schreiend sich Luft verschaffen vor solcherlei Maß an Irrsinn? Und vor allem: Was hat das alles bitte mit dem Sammeln von Briefmarken zu tun ?

Wir sollten etwas Geduld haben. Die Aktion der Post mit ciphers.me war überhastet. Ich wette, dass man in 5 Jahren Briefmarken "onchain" kaufen und selbst auf den Brief drucken wird. Weil diese Briefmarken als NFT "auf einer Blockchain sind", kann man ungenutzte Frankaturware dann auch fälschungssicher weiter verkaufen oder vertauschen. Ich war 2019 bei den ersten österreichischen Krypto-Marken dabei. Zum NFT-Sammler bin ich nicht geworden, aber wegen den Marken habe ich mir eine Wallet installiert. Das "Krypto-Wechselgeld" von damals ist heute einen vierstelligen Euro-Betrag wert.

Durch die erste deutsche NFT bin ich auf die Polygon-Blockchain aufmerksam geworden. Im Gegensatz zur Ether-Blockchain sind die Transaktionsgebühren auf Polygon "praktisch Null". Das kann man als Briefmarkensammler vielleicht auch mal nutzen, um kleinere Beträge "gebührenfrei" in alle Welt zu verschicken.
 
Vernian Am: 26.11.2023 20:11:05 Gelesen: 9432# 192 @  
@ Philipp Harder [#191]

und selbst auf den Brief drucken wird.

Damit wird daraus aber keine Briefmarke, sondern bestenfalls eine Internetmarke, wie es sie jetzt auch schon weit weniger umständlich gibt. Auch wenn dies andere anders sehen, derartiges sind für mich "Freimachbelegformen" und eine besondere Form der Frankatur, aber keine Briefmarken.

Das "Krypto-Wechselgeld" von damals ist heute einen vierstelligen Euro-Betrag wert.

Ich freue mich für Deinen Optimismus. Ich mutmaße eher, in 5 Jahren ist das ganze so ziemlich gar nichts mehr wert und verschwindet wieder aus dem Bewusstsein und ob ungenutzte Frankaturware dann auch fälschungssicher weiter verkaufen oder vertauschen eintritt - ich mutmaße hier mal, auch dafür wird kein signifikanter Markt entstehen, mangels Interesse oder Bedarf. Da ich meistens falsch liege mit solcherlei Prognosen, dürfte ich jetzt das Gegenteil bewirkt haben. :-D

Trotzdem glaube ich nicht, dass sich daraus eine wirklich nennenswerte Sammlergemeinschaft bildet, oder dass sich eine solche Form von "Frankaturware" (wenn es denn mal in diese Richtung gehen sollte) tatsächlich durchsetzen würde. Wer digital-online frankieren will, der nutzt inzwischen bestehende und problemlose Formen der Internetfrankatur, oder das sog. Handy-Porto u.ä., und dürfte kaum Interesse haben, dafür auch noch die teuren Farbpatronen seines Druckers zu bemühen um solcherlei Frankaturformen zu nutzen, aber das ist nun meine Meinung bzw. Glaskugelseherei, lassen wir uns überraschen.
 
Richard Am: 27.11.2023 09:42:17 Gelesen: 9321# 193 @  
Milliarden-Blase geplatzt: Digitale Kunst - fast alle NFTs sind wertlos

22.09.2023 (n-tv) - Sie wurden als Revolution der Kunstwelt gefeiert: NFTs. Doch von dem Hype ist nichts geblieben. Die meisten von ihnen haben nur noch ideellen Wert.

Es ist gar nicht lange her, da wurden für NFT-Kunstwerke Millionen Dollar bezahlt. Um NFTs, also die Echtheitszertifikate für digitale Güter, war 2021 und 2022 ein Hype entstanden, am Höhepunkt lag das monatliche Handelsvolumen dem "Business Insider" zufolge bei satten 2,8 Milliarden Dollar.

Mittlerweile hat sich der Großteil des einstigen Werts in Luft aufgelöst. Dappgambl, eine Firma, die auf Wetten auf Krypto-Währungen spezialisiert ist, hat sich mehr als 73.000 NFT-Kunstsammlungen angesehen. Mehr als 95 Prozent davon haben demnach einen Wert von null Ether.

[Quelle und ausführlich weiterlesen und weiterhören: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Digitale-Kunst-fast-alle-NFTs-sind-wertlos-article24415805.html ]
 
Holo-Gert Am: 27.11.2023 14:58:06 Gelesen: 9232# 194 @  
@ Philipp Harder [#188]

Selbstverständlich hast du Recht. Mit "niemand" meinte ich eher, dass es kaum Anbieter geben wird, die mit diesem Wissen eine Kryptobriefmarke mit Level X als extrem selten anbieten werden.

Im Gegensatz z.B. zu den österreichischen crypto stamps wird die "Seltenheit" auch nicht im Katalog stehen. Bei Österreich nennt der Michel-Katalog immerhin die Menge der Briefmarken in den virtuellen Farben: Beispiel, MiNr. 3470 sind 5 virtuelle Farben in unterschiedlicher Häufigkeit zugeordnet, die mit Hilfe des Buchstaben-/Nummern-Codes auf dem Zierfeld eruierbar sind: Schwarz (78.500), Grün (40.000), Blau (20.000), Gelb (10.000) und Rot (1.500 Stück). Die angegebenen Preise beziehen sich auf die billigste (schwarze) Variante.

Bei den Färöer Marken wird dies nicht passieren, zumal ja jederzeit ein Sammler seine gekauften Marken noch einlesen kann, so dass die aktuelle Menge jedes levels sich jederzeit ändern kann.

Ich besitze postfrisch zwei komplette Sätze und meine 8 Marken sind alle eingelesen. Auch meine Marke auf dem Brief ist eingelesen.

Vom "Winter" sind bisher nur 17 Marken "aktiviert" worden. Schon daran sieht man aber, wie wenig Sammler dies überhaupt tun. Darum denke ich nicht, dass das Ziel ist, alle 5 levels in seiner Sammlung zu haben. Ich habe jetzt auch nicht nachgesehen, wie die Vergleichszahlen von Frühling, Sommer, Herbst und Winter sind. Ich glaube aber, dass ich so ziemlich alleine bin in meinem Bemühen, alle 4 Marken auf dasselbe level einzulesen. Sprich, ich habe tatsächlich 3 Tage lang den Wetterbericht von den Faröern verfolgt, um meine Marken zu völlig verschiedenen Zeitpunkten auf dasselbe Level einzulesen.

Das ist aber für mich "Spielerei", auch etwas spannend, aber damit verbinde ich keinerlei "kommerzielle" Erwartungen.
 
Holo-Gert Am: 27.11.2023 15:25:46 Gelesen: 9221# 195 @  
Nur zum Vergleich: Jede Färöer Kryptomarke hat 7500 Auflage und kostet ca 13,40 €. Wie mein Brief zeigt, sind die 100 Kronen auch prinzipiell 100 Kronen Porto wert (auch wenn ich überfrankieren musste).

Die deutsche Kryptomarke BT hat 250.000 Auflage und kostet 9,90 €. Ihr tatsächlicher Portowert ist 1,60 €.

Die Deutsche Post AG ist einfach dem Geschehen hinterher, egal, ob man den Kryptomarken-hype gut findet oder nicht.

Und die deutsche Gold-Edition ist ein völlig sinnfreier Schnellschuss, wo man nicht so richtig auf den Geldmacherei-Zug aufspringen wollte (Erlös für die Post ja nur 10.000 €), man aber doch irgendwie etwas "Besonderes" bieten wollte.
 
Bautenfünfer Am: 28.11.2023 01:19:45 Gelesen: 9012# 196 @  
Das hat doch alles nicht mehr mit sammeln zu tun, sondern nur noch um Geld, Geld und nochmals Geld. Da kann ich ja gleich Geld sammeln - geht einfacher.
 
Eric Scherer Am: 28.11.2023 10:06:47 Gelesen: 8899# 197 @  
@ Bautenfünfer [#196]

Leider muss ich da wiedersprechen: Es geht hier auch um die Zukunft der Philatelie. Die Philateliebereiche innerhalb der verschiedenen Postanstalten müssen sich immer wieder rechtfertigen und zeigen, dass sie noch eine Existenzberechtigung haben. Philatelie hat auch immer etwas mit Innovation zu tun. Ob sich eine Innovation durchsetzt, entscheidet die Zukunft. Für mich das beste Beispiel sind die Briefmarkenblocks. Als vor 100 Jahren der erste Briefmarkenblock in Luxemburg erschien, waren viele Philatelisten überhaupt nicht begeistert und haben gerufen "Es geht ja nur ums Geld machen!". Heute sind Blocks noch immer sehr beliebt und ein schöner Brief mit einem Block frankiert erfreut jeden Philatelisten!

Ich selbst verwende Kryptobriefmarken zur Frankatur und jeder, der solche Post erhalten hat, hat sich immer gefreut.

Wir als Philatelisten sollten bedenken: Die Postanstalten lesen in unseren Foren mit und die häufig hier vorgetragene negative Stimmung bleibt dort nicht verborgen. Wir sollten uns daher fragen: Ist das motivierend? Oder wollen wir haben, dass die Post in Deutschland, Österreich oder der Schweiz dem Vorbild von Island folgt und die Ausgabe von Briefmarken komplett einstellt ?

Mein persönliches Credo: ich sammle, was mir gefällt, und ich lasse andere sammeln, was denen gefällt. Einer meiner Facebook-Freunde sammelt Weltraumpost. Er ist ein begeisterter Experte. Ich freue mich an seinen Posts und den Fotos. Selber sammeln tue ich es nicht und ich enthalte mich auch aller blöden Kommentare. Ich denke, dass ist ein Grundsatz für jeden anständigen Philatelisten: Jeder darf sammeln, was er will, und ich äussere mich nicht abfällig über die Sammelgebiete anderer.

Die Kryptomarken sind ein Versuch, die Briefmarke in die Zukunft zu bringen. Sie ist ein Beitrag zur Vielfalt in der Philatelie.
 
Frankenjogger Am: 28.11.2023 10:37:32 Gelesen: 8869# 198 @  
@ Eric Scherer [#197]

"Es geht hier auch um die Zukunft der Philatelie."


Das stimmt nicht, da widerspreche ich deutlich!

Es geht hier um pseudo-philatelistische Produkte, mit denen Postanstalten Geld verdienen können, aber nicht wirklich um Philatelie.

Mit Krypto-Marken wird die Zukunft der Philatelie meiner Meinung nach nicht positiv beeinflusst. Negativ wird es, wenn dadurch wieder ein deutlicher Wertverlust einhergeht. Dann ist das ein weiteres Teil für den Grabstein der modernen Philatelie. Einen großen Anteil des Imageverlustes der Philatelie in Deutschland hatte der Wertverlust bei der Euro-Umstellung, das sollte man nicht vergessen.

Die Philatelie braucht meiner Meinung nach solche Produkte nicht. Es gibt so viele Briefmarken und Belege welche die Philatelie zu einem spannenden Hobby machen.

Das sind auch keine "blöden" Kommentare, sondern Meinungen, die man schon äußern (dürfen) sollte.

Wo ich dir Recht gebe, jede/r/s darf und sollte sammeln, was er/sie/es möchte.

Ich brauche Kryptomarken nicht,
Klemens
 
drmoeller_neuss Am: 28.11.2023 10:48:48 Gelesen: 8856# 199 @  
@ Eric Scherer [#197]

Es geht hier auch um die Zukunft der Philatelie. Die Philateliebereiche innerhalb der verschiedenen Postanstalten müssen sich immer wieder rechtfertigen und zeigen, dass sie noch eine Existenzberechtigung haben.

Man muss zwischen Philatelie und Briefmarken unterscheiden. Briefmarken sind bunt bedruckte Zettelchen, die man mit oder ohne aufgedruckten Stempel in das Album stecken kann. Philatelie beschäftigt sich mit dem Postwesen um die Briefmarke. Briefmarken sind nur ein Teil der Philatelie. Philatelisten brauchen keine Briefmarkenversandstellen. Und es gibt Philatelisten, die noch nicht einmal Briefmarken brauchen. Ich denke nur an die Freistempelsammler.

Oder wollen wir haben, dass die Post in Deutschland, Österreich oder der Schweiz dem Vorbild von Island folgt und die Ausgabe von Briefmarken komplett einstellt?

Ich hätte nichts dagegen, wenn pro Jahr nur ein paar selbstklebende Marken für den tatsächlichen Bedarf erscheinen würden. Umgekehrt stört mich die Neuheitenflut nicht. Ich muss kein Abonnement bei der Versandstelle abschliessen. Wenn die Post damit noch Geld verdienen kann, ist es eben Marktwirtschaft. Dann soll die Post aber auch nicht über die zusätzliche Arbeit jammern, die die Sammler verursachen, die ihre bunten Klebezettelchen kaufen.

Man muss sich nur mit der Klassik beschäftigen. Die Briefmarke ist hier nur Nebensache. Von den Motiven sind Gebiete wie Thurn und Taxis und Bergedorf ausgesprochen langweilig, und Neuheiten gibt es schon seit 150 Jahren nicht mehr. :)

Es fehlt hier das Argument, dass die Postverwaltungen die philatelistischen Verbände unterstützen. Hier gilt das gleiche Argument: wenn die Sammler die Verbände brauchen, und Verbände sinnvoll sind, dann sollten sich Verbände ohne Probleme von ihren Mitgliedern finanzieren lassen, ohne auf die Almosen Dritter angewiesen zu sein.

Als vor 100 Jahren der erste Briefmarkenblock in Luxemburg erschien, waren viele Philatelisten überhaupt nicht begeistert und haben gerufen "Es geht ja nur ums Geld machen!".

Das sollte man klarstellen. Die Postverwaltung Luxemburgs hatte gar nicht die Absicht, der "Erfinder" des Blocks zu werden. Um das Geld machen ging es damals auch nicht. Die Luxemburger Block-Ausgabe sollte in einem normalen Schalterbogen erscheinen. Leider hatte die Druckerei nur ein Klischee geliefert, und man entschloss sich in der Not, einen Bogen mit nur einer Marke zu drucken. Die Sammler waren von der Neuheit begeistert und es blieb nicht bei diesem Block!
 
Vernian Am: 28.11.2023 12:22:22 Gelesen: 8800# 200 @  
@ drmoeller_neuss [#199]

Immer wieder wohltuend, Deine Kommentare! Weiter so!
 
Journalist Am: 28.11.2023 17:49:51 Gelesen: 8647# 201 @  
@ Eric Scherer [#197]

Hallo Eric Scherer,

du schreibst unter anderem "Philatelie hat auch immer was mit Innovation zu tun" - ja das sehe ich auch so, allerdings sollte diese Innovation auch der Post und oder den Kunden weitere Vorteile und Nutzen bringen. Dies ist bei einer der größten Innovationen der letzten Jahre aus meiner Sicht auf alle Fälle der "Datamatrixcode". Dieser nützt dem Kunden und der Post.

Bei der Kryptomarke hingegen kann ich keine sinnvolle Innovation für die Post sehen. Es ist keine Rationalisierung für die Post oder die Kunden erkennbar. Dies ist beispielsweise bei den neuen Poststationen anders. Hier geht es um ein mehr oder weniger "vollautomatisches Postamt" aus Rationalisierungsgründen und aus Servicegründen für längere Nutzungszeiten für die Kunden.

Wenn ich mir weiter die letzten circa 30 Jahre der Softwareentwicklung ansehe, dann sehe ich und vermutlich auch alle anderen, das diese extrem schnell geht. Niemand kann heute mehr die Daten auf einer 5 1/4 Floppy auslesen. Vielleicht noch mit viel Aufwand ein Spezialmuseum, sonst aber niemand.

Ich frage mich daher auch, wenn ich mal 50 oder 100 Jahre in dieser Technik vorausschaue, wer kann dann überhaupt noch die heutigen "NFT" lesen oder vertauschen. Die IT-Technik ist ja bisher nicht abwärtskompatibel, sondern es gibt regelmäßig Bruchkanten.

Daher würde es mich mal aus Deiner Sicht interessieren, wer uns denn garantieren kann, das diese "NFT" auch noch in 50 Jahren mit der dann vorhandenen IT-Technik lesbar sind ?

Dagegen ist eine klassische Briefmarke auf gedruckten Papier auch noch in 50 Jahren vorhanden und gut und eindeutig erkennbar, sofern sie nicht vorher vernichtet oder verbrannt wurde.

Viele Grüße Jürgen
 
Eric Scherer Am: 28.11.2023 20:10:07 Gelesen: 8569# 202 @  
@ Journalist [#201]

Lieber Jürgen.

Ob und wie NFTs in 10, 20 oder 100 Jahren gelesen werden können, steht in den Sternen. Aber das gilt für das gesamte "digitale Vermächtnis", dass wir aufgebaut haben.

In der Philatelie gab es immer schon mehrere Dimensionen von Innovationen: Aspekte rund um den Postverkehr, wie jüngst der Matrixcode, oder früher der Wechsel von schwarzen Briefmarken auf rot und blau, oder die Einführung der Zähnung oder der Maschinenstempel. Die Liste ist lang.

Dann gab es auch Innovationen für Sammler. Die Seebeck-Ausgaben und die ersten Sondermarken, neue Druckmethoden (nichts anderes sind NFTs) oder eben Blockausgaben.

Auch hier gilt: Die Vielfalt der Philatelie ist riesig und jeder soll Sammeln, was er will, und jeder soll das motzen seinlassen. In den USA gibt es Leute, die Sammeln mit Begeisterung die verschiedenen Cachets auf FDC-Umschlägen. Wir halten das hier in Deutschland für schräg. In den USA gibt es dafür eine eigene Ausstellungsklasse und an Börsen sind die Stände der lokalen Cachet-Künstler (die wirklich tolle Sachen machen!) umringt. Mir macht es Freude, wenn andere Freude haben. Und es gibt so einige, die an den Kryptomarken Freude haben.
 
Holo-Gert Am: 28.11.2023 20:40:37 Gelesen: 8543# 203 @  
Ich sammle jetzt seit 55 Jahren Briefmarken und habe einige Änderungen und Entwicklungen mitgemacht.

Einerseits bin ich sehr traditionell, da ich am liebsten echt gelaufen sammle. Andererseits sammle ich sehr intensiv mit dem Gebiet "Hologramme" seit 1988 und mit dem Gebiet "Kryptp-Marken" seit 2018 auch die "modernsten" Gebiete.

Ebenfalls war ich ein Automatenmarkensammler und habe auch das ganze Drama mit der deutschen ATM 10 und der folgenden Testausgabe mitgemacht. In diese Neuerung wurde wirklich sehr viel investiert, bis dann Michel endgültig entschied, dass es sich dabei nicht um die ATM 11 handeln solle, sondern es keine ATM sei. Der Handel hatte hier aber schon viel Material abgesetzt, das jetzt in einigen Alben vor sich hin schlummert.

Immer wieder geht es dabei um die selben Fragen:

- Wie viel Innovation braucht die Philatelie? Ist die Philatelie tatsächlich unaufhaltsam auf dem absteigenden Ast?

- Wie stellt sich die (abnehmende) Sammlerschaft zu der jeweiligen Ausgabe? Können überhaupt neue Sammler gewonnen werden?

- Wie verhält sich a) der traditionelle Briefmarkenhandel? b) der online Briefmarkenhandel? und c) der neue Markt z.B. bei willhaben.at oder kleinanzeigen?

Bei stetig sinkender Nachfrage, aber stetig steigendem Angebot: ist das Sammeln von philatelistischen Produkten rein kommerziell gesehen überhaupt noch sinnvoll oder ist die "Sammelfreude" nur noch ein riesiges Verlustgeschäft?

Als Beispiel braucht man sich nur die völlig überzogenen Preise der Kryptomarken z.B. bei "Sieger" ansehen. Aber die Preisgestaltung eines solchen Unternehmens muss wohl marktwirtschaftlich so sein.

Und vor allem: Wie handeln die schon lange privatisierten, also nicht mehr staatlichen Postverwaltungen, da sie im Sinne der Marktwirtschaft Gewinne erzielen wollen?

Ist die Sammlerschaft in diesem Sinne wirklich nur noch eine strategisch genau austarierte "Melkkuh"?

Ich habe schon einige marktwirtschaftliche Einbrüche hinter mir: das Platzen der Spekulationsblase bei den Europa-Marken, den totalen Niedergang der Telefonkarte, der enorme Werteverlust bei einigen "Motiv"-Sammlungen, der Preisverfall bei anderen spekulativ gehorteten Marken, z.B. der ATM 1- 4 der Schweizer Post oder den Zusammenbruch des Händlers "Philswiss" mit der Überschwemmung des Marktes durch Material zu "Spottpreisen".

Interessant auch ein Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen. Seit Jahren steigt die Teilnahme an Glücksspielen, viele Menschen sind dabei direkt süchtig. Der Sportwetten-Markt wächst und selbst die "Sportschau" macht Werbung für Sportwetten. Die Aussicht auf hohe Gewinne scheint manches Hirn zu vernebeln.

Heute bekam ich auf Grund meiner heftigen Proteste einen 5-€-Gutschein von der Deutschen Post AG, weil ich bei dem versuchten online-Kauf der Brandenburger Tor Krypto-Briefmarke Gold-Edition leer ausgegangen war, da technische Schwierigkeiten aufgetreten seien. Seltsam, hätte sich das der Anbieter nicht denken können, dass es problematisch wird, wenn gleichzeitig tausende Sammler oder Spekulanten ein Produkt haben wollen, das es nur 100 mal gibt? Die gleichen technischen Probleme gab es übrigens auch schon zweimal online beim Verkauf österreichischer Krypto-Marken (z.B. beim Goldenen "Einhorn" oder beim ersten "Safe"-Regenbogen). Allein schon das zufällige Auswerten eines Computerprogramms, wer gerade in der richtigen Sekunde durchkommt, ist für mich ein "Glücksspiel".

Summa summarum kommen also bei der modernen Philatelie so viele Aspekte zusammen, dass eine Gesamtbeurteilung sehr schwer ist.

Klar ist jedem, dass jeder das sammeln solle, was er will und was ihm gefällt.
Doch spielen hierbei leider einige Akteure mit, die vielleicht völlig andere Ziele haben:

Wie kann ich z.B. von einem Sonderblock der Australischen Post mit Hologramm einen echt gelaufenen Brief bekommen, wenn der Sonderblock zwar genau das Porto eines Briefes von Australien nach Deutschland besitzt, die australische Post diesen Block aber nur im Inland zur Freimachung zulässt?

Als erstes muss man sich von dem Gedanken lösen, eine Sammlung traditionell "vollständig" haben zu wollen.

Als zweites muss sich jeder (ältere) Sammler gut überlegen, dass er seinen "Sammelspaß" oder seine "Sammelleidenschaft" später vielleicht teuer bezahlen muss.

Drittens verschafft zwar manchmal auch "Schimpfen" Luft und manche Ideen der Postverwaltungen müssen wirklich kritisch hinterfragt werden, aber letzten Endes muss in dieser immer komplizierter werdenden Welt auch ein bisschen Optimismus bleiben.

Das gilt auch für die Philatelie!
 
Vernian Am: 29.11.2023 02:08:47 Gelesen: 8468# 204 @  
@ Eric Scherer [#202]

neue Druckmethoden (nichts anderes sind NFTs)

Sorry, aber der Aussage muss eindeutig widersprochen werden: NFTs sind keine Druckerzeugnisse, sondern digitales Material. Wenn Du damit die mit einer FNT verknüpften Markenausgabe meinst, dann ist das etwas anderes. Und da werden bislang vor allem die Preisgestaltung und Formen der Vermarktung kritisiert - zu Recht meiner Ansicht nach.
 
DL8AAM Am: 29.11.2023 05:39:35 Gelesen: 8420# 205 @  
@ Eric Scherer [#202]

Auch hier gilt: Die Vielfalt der Philatelie ist riesig und jeder soll Sammeln, was er will, und jeder soll das motzen seinlassen. In den USA gibt es Leute, die Sammeln mit Begeisterung die verschiedenen Cachets auf FDC-Umschlägen. Wir halten das hier in Deutschland für schräg. In den USA gibt es dafür eine eigene Ausstellungsklasse und an Börsen sind die Stände der lokalen Cachet-Künstler (die wirklich tolle Sachen machen!) umringt. Mir macht es Freude, wenn andere Freude haben. Und es gibt so einige, die an den Kryptomarken Freude haben.

Du verwechselst hier fortlaufend Äpfel mit Birnen. Die angesprochen Cachets stammen aus dem Bereich der "flankierenden" Kartonphiliatelie. Die Krypto-Briefmarken werden aber von den postalischen Herausgebern, als vollwertige Postwertzeichen bezeichnet und als solche verkauft. Entweder mit schon als wahnwitzigen zu bezeichnenden Nennwerten oder mit unverhältnismäßigen Zuschlägen zum "brauchbaren" Frankierwert. 8 Euro für Produkte der Kartonphilatelie wäre ja auch nicht zu kritisieren, aber ein 8 €-Zuschlag.

Kartonphilatelie gab und gibt es von jast jeder Postverwaltung (und auch von vielen kommerziellen "Veredlern"). So etwas will und kann ich nicht negativ beurteilen. Das ist etwas, dass der Kunde kauft, wenn dieser einen zusätzlichen Spass bzw. Mehrwert für sich sieht. Gerne. Hier darf und soll natürlich jeder Sammeln was er will, das wird ja auch von keiner Seite bestritten - auch wenn das den Kritikern gerne als Totschlagargument untergeschoben wird. Wenn die Posten die Kryptoschiene im Rahmen der Kartonphilatelie begangen hätten, wäre ja alles vollkommen OK gewesen. Angebot und Nachfrage. Aber über den Weg von separaten "echten Freimarken" zu gehen, die entweder postalisch sinnlos sind oder übermäßig hohe Zuschläge abfordern, die man aber trotzdem "haben muss", um weiterhin komplett zu sein, ist eine ganz andere Hausnummer.

Und es geht hier auch nicht um Deine vielbeschworenen "innovativen" Blocks, denn diese können eine sinnvolle postalische Aufgabe übernehmen. Und eventuelle Aufschläge zum Frankaturwert sind/waren üblicherweise im Bereich des Verhältnismäßigen bzw. "übermäßige" Zuschläge waren zumeist karitativen (o.ä.) Zwecken geschuldet. Hier arbeiten die Posten jetzt aber rein mit FOMO und Lootboxen.

Bei (fast) allen Kryptoausgaben haben die Traditionssammler "Komplett - nach Nummern" ein echtes Problem. Ich gehe davon aus, dass es von dieser Spezies immer noch viele, viele Tausend geben dürfte (z.B. die mit "Post-Abo"), auch wenn diese hier im Forum vielleicht zahlenmäßig etwas unterrepräsentiert sind. Für diese Gruppe ist diese sogenannte Innovation aber das faktische Ende ihres Hobbys, zumindest so wie es seit vielen Jahrzehnten betrieben haben. Diese reinen Sammler sind aber die Basis der Philatelie. Die wenigsten Bisher-Immer-Noch-Komplett-Sammler werden mit den entstandenen Lücken trotzdem Neuheiten weitersammeln. Auch werden die wenigsten "sammelnden Philatelisten" deshalb nun zu "wissenschaftlichen Philatelisten", vielmehr geht diese Basis unserem Hobby verloren.

Und dem was Jürgen zum Thema Innovation & Post geschrieben, ist im Kern nichts mehr hinzuzufügen. Innovation im Postwesen sind beispielsweise ETOS Schaltergeräte, Datenmatrixcodes, Internetmarken, Handyporto, Poststationen und die neuen "Digital-ATM" o.ä. Aber sicherlich beschreiben Krypro-Briefmarken bzw. NFTs keine postalische Innovation. Welche postalische Aufgabe übernehmen denn NFTs oder 500 € Briefmarken mit im Zierfeld aufgeklebtem Goldbarren [im Wert zu 50 €] ? Und solange diese Ausgaben keine sinnvollen postalischen Aufgaben erfüllen können, können diese auch keine postalische Innovation darstellen. So einfach ist es. Es geht ja nicht um "Innovation nur der Innovation halber", sondern um Innovation, die postalische Prozesse verbessern und an die jeweils aktuellen Realitäten anpassen - dieses ist gut, richtig und notwendig (und dieses muss natürlich von der Philatelie entsprechend begleitet werden). Die einzige hier erkennbare Innovation, ist eine Innovation, um höhere Gewinne zu generieren.

NFTs auf Produkten der Kartonphilatelie könnten wirklich eine Innovation im Bereich der "Karton-Philatelie" darstellen, hier hättest Du sogar vollkommen Recht. Ein NFT ist ja wirklich nur eine andere bzw. neue und innovative Darreichnungsform eines "alten" Kartons oder auch eine innovative Zugabe zu einem Karton. Aber ein Karton ist eben kein Postwertzeichen.

Beste Grüße
Thomas

FOMO: https://de.wikipedia.org/wiki/Fear_of_missing_out
Lootbox: https://de.wikipedia.org/wiki/Lootbox
 
Jürgen Häsler Am: 29.11.2023 20:23:39 Gelesen: 8095# 206 @  
@ Journalist [#159]

Dort wird ja gemeldet, das ein Kunde angeblich schon am 3.11 eine Goldedition erhalten hätte ? - ich bitte hier noch einmal um korrekte Nachfrage, ob es tatsächlich die Goldedition war, oder doch nur die normalen Booklets und das dies der Sammler verwechselt hat ?

Hallo Jürgen,

der Fall ist inzwischen geklärt. Du hattest Recht mit Deiner Vermutung.

Der Sammler hat am 03. November 2023 "nur" normale Kryptomarken (Booklets) erhalten (keine Goldedition !) und dies verwechselt.

Nur in Freiburg musste man auf die Lieferung der Kryptomarken bis zum 07. November 2023 warten, in weiten Teilen Südbadens wurden die Booklets hingegen nach meiner Recherche bereits am 03. November 2023 ausgeliefert.

Die Art und Weise, wie die Postphilatelie die Gold-Edition der Kryptomarke "Brandenburger Tor" verkauft hat, ist aus meiner Sicht nicht "korrekt" gewesen im Sinne der gebotenen Gleichbehandlung aller Kunden. Dem ganzen Vergabe-Verfahren fehlte die Transparenz, die ich als notwendige Voraussetzung für ein "faires" Verfahren betrachte.
 
Journalist Am: 30.11.2023 11:17:58 Gelesen: 7892# 207 @  
@ Jürgen Häsler [#206]

Hallo Jürgen,

vielen Dank für die gezielte Nachfrage und die eindeutige Erkenntnis, das die Goldedtion erst einige Tage später verschickt wurde.

Bezüglich der Art und Weise, wie die Postphilatelie die Gold-Edition verkauft hat, kann man sich nur wundern, den hier wurden nicht alle Kunden gleich behandelt, einige waren gleicher oder waren direkt an der Quelle in der Versandstelle.

Beim Aktienhandel würde man hier von Insiderhandel sprechen.

Viele Grüße Jürgen
 
Philipp Harder Am: 04.12.2023 15:49:07 Gelesen: 6897# 208 @  
@ Richard [#193]

Milliarden-Blase geplatzt: Digitale Kunst - fast alle NFTs sind wertlos

Hallo Richard,

dass "fast alle wertlos sind", kann man auch über Briefmarken sagen. Weil es sowohl bei den Briefmarken wie bei den NFTs Ausnahmen gibt, möchte ich den von Dir zitierten Artikel nicht unkommentiert lassen.

a) Die ältesten NFTs aus dem Jahr 2017 wurden an Interessenten verschenkt. Von den 10'000 "Cryptopunks" sind die meisten in festen Händen. Der durchschnittliche Sammler besitzt 3 Stück. Auch am Tiefpunkt vom Juni 23 war ein "Cryptopunk" nicht unter 50'000 USD zu haben.

https://www.coingecko.com/en/nft/cryptopunks (1.3 Mrd USD - Stand heute 4.12.23)

b) Die 10'000 "Pudgy Pinguins" gehören zu den ersten "mit Gewinnabsicht" entworfenen NFTs. "Puristen" lehnen so etwas ab. Aber Dank "Nostalgie" entwickeln sie sich trotzdem zum Klassiker. Auch hier besitzt der durchschnittliche Sammler 3 Stück.

https://www.coingecko.com/en/nft/pudgy-penguins (200 Mio USD - Stand heute 4.12.23)

c) Die "Bored Apes" sind die wohl bekanntesten NFTs. Sie sind relativ jung und wurden so intensiv wie kein anderes NFT vermarktet. Die 10'000 NFTs verteilen sich auf 5'500 Besitzer, die immer wieder vom Schöpfer der NFTs zu "VIP Events" eingeladen werden.

https://www.coingecko.com/en/nft/bored-ape-yacht-club (680 Mio USD - Stand heute 4.12.23)

Es ist bei den NFTs also nicht anders wie bei den Briefmarken: "Klassik" und "kommerziell unbeeinflusst" stützen den Preis.
 
funnystamp Am: 14.12.2023 13:33:21 Gelesen: 6230# 209 @  
Einen interessanten Aspekt zum Jahresabschluss:

Üblicherweise erhält man als Abonnent von Ersttagblättern zusätzlich ein bis zwei Extra-Blätter "mit allen in diesem Jahr erschienenen selbstklebenden Postwertzeichen".

Das wären also, rechnet man die Ausgabe Brandenburger Tor mit ein, sechzehn Ausgaben im Jahr 2023.

Weiter heißt es im Begleitschreiben zu diesem Jahr: "Insgesamt finden Sie auf den zwei Zusatzblättern 15 selbstklebende Postwertzeichen. Damit besitzen Sie eine Sammlung mit dem kompletten Ausgabeprogramm aller Postwertzeichen des Jahres 2023."

Somit wird also die selbstklebende Ausgabe "Brandenburger Tor" nicht in das reguläre Ausgabeprogramm eingerechnet.

Worum handelt es sich nun bei dieser entsprechenden Marke? Es ist wohl müßig dies zu diskutieren!

Mit besten Grüßen
Hermann
 
Ron Alexander Am: 17.12.2023 17:27:01 Gelesen: 5884# 210 @  
Schönen guten Abend,

ich habe meine Physikalische Marke jetzt auch mal versandt, laufende Nummer: 102177

Interessanterweise, ich habe an diesem Tag 4 Briefe versandt, davon wurden die 3 Nicht Krypto Stamp Briefe (Einer in die Niederlande, zwei in Nachbargemeinden) über das Briefzentrum Reutlingen abgearbeitet (Dies ist auch unser Standard Briefzentrum, normal läuft unsere Post immer über das Briefzentrum da es auch am nächsten liegt). Der Beleg mit der Krypto Stamp wurde im Briefzentrum Stuttgart bearbeitet.

Das hat mich jetzt doch etwas stutzig gemacht. Ich habe alle Briefe zusammen am Postschalter abgegeben und sie landeten alle im gleichen Behälter. Habe auch keine besondere Behandlung der Postsendungen angefordert. Da die Belege aber Briefmarken enthielten hatte ich sie einfach direkt bei der Post abgegeben da ich nicht wollte das sie im Briefkasten ggf. nass werden bzw. Feuchtigkeit ziehen.

Was mich auch wundert, obwohl am gleichen Tag aufgegeben an verschiedenen Tagen bearbeitet.



Oder einfach nur Zufall. Mal schauen wann der Brief dann schlussendlich ankommt.

Grüße,
Ron
 
Journalist Am: 18.12.2023 12:16:19 Gelesen: 5737# 211 @  
@ Ron Alexander [#210]

Hallo Ron,

aus welchen nicht nachvollziehbaren Gründen auch immer, wurde der Brief der über das BZ 70 (Stuttgart) lief wegen des Wochenendverkehrs dann statt ihn in Reutlingen zu bearbeiten nach Stuttgart umgeleitet.

Dies dürfte an der Weihnachtszeit und dem großen derzeitigen Postaufkommen liegen.

Man kann hier derzeit bei Überprüfung der Basissendungsverfolgung immer mal wieder solche scheinbaren Merkwürdigkeiten feststellen.

Viele Grüße Jürgen
 
Ron Alexander Am: 18.12.2023 15:13:47 Gelesen: 5685# 212 @  
@ Journalist [#211]

Hallo Jürgen,

es hat mich halt gewundert, 3/4 laufen über Reutlingen wie sonst auch und 1/4 wird nach Stuttgart geschickt und alle Briefe landeten in der gleichen Schütte bei der Post. Na mal schauen wann er ankommt, am Montag wird eh keine Post mehr ausgetragen bei uns, ich denke Dienstag sollte er dann da sein.

Grüße,
Ron
 
prinzlodi Am: 19.12.2023 08:03:58 Gelesen: 5485# 213 @  
@ Ron Alexander [#212]

Ich würde es jetzt nicht an der Krypto-Marke festmachen wollen, aber aktuelle Postlaufzeiten sind stark von Willkür geprägt:

- Letzte Woche etwas (ein Kompaktbrief) am Samstag morgen in einem Zumwinkelchen abgegeben - und es war erst Montag abend im Briefzentrum

- Diese Woche einen Grossbrief mit Kryptomarke am Samstag morgen in einem anderen Zumwinkelchen abgegeben - und es war erst Montag abend im Briefzentrum

Dass bei gleichzeitiger Briefabgabe bei dir die Briefe unterschiedliche Laufwege nehmen, ist schon seltsam:

Denn irgendjemand muss dann wohl die Briefe BEVOR sie in die Briefzentren gebracht werden, manuell umsortiert haben.

Vielleicht wurden die Standard- und Kompaktbriefe (der Brief nach NL muss (Kasparow-Marke) vom Porto her ein Standardbrief sein) in einer Kiste sortiert und kamen nach Reutlingen - Und die Grossbriefe in eine andere Kiste, die nicht nach Reutlingen kam (wegen mutmasslicher Überlastung ?), sondern nach Stuttgart?

Mir ist aufgefallen, dass insbesondere bei Überlastzeiten auch manchmal Briefe von/zu mir nicht in "mein" Briefzentrum kommen (Freising), sondern in ein anderes. Dasselbe gilt auch in Schwachlastzeiten (Wochenenden ausserhalb der Weihnachtszeit), wo dann mutmasslich ein BZ die Aufgaben eines anderen übernimmt.

Anscheinend macht hier die Post eine Art "Load-Balancing". Dass sie das aber so feinfranular macht, und anscheinend manuell vorsortiert wird, finde ich erstaunlich.
 
Ron Alexander Am: 19.12.2023 09:25:24 Gelesen: 5458# 214 @  
Schönen guten Morgen,

so, zuerst nach Stuttgart und jetzt wieder nach Reutlingen. Ich muss schon schmunzeln wenn ich das so sehe. :D



Grüße,
Ron
 
prinzlodi Am: 19.12.2023 17:54:25 Gelesen: 5366# 215 @  
@ Ron Alexander [#214]

Danke fürs zeigen der Sendungsverfolgung und nun mein Erfahrungsbericht mit Sendungsverfolgung zu einer heute empfangenen Krypto-Stamp:

Wie gesagt, am Samstag in einer Filiale abgegeben, bis Montag dann keinerlei Eintrag in der Sendungsverfolgung (ich hätte einen Eintrag Sonntag abend oder spätestens Montag abend erwartet) und heute dann um 1:09 der Status-Update, dass der Brief letzte Nacht bearbeitet wurde und heute ankommt.



(Ja, die Marke steht in meiner App doppelt - Das hat aber nichts mit der Kryptomarke zu tun, sondern mit einem Bug in der App, zu dem ich im DataMatrixcode-Thread schon etwas schrieb, und der mutmasslich dann auftritt, wenn man zwischenzeitlich offline geht bzw. sich aus- und einloggt)

Der Brief kam auch heute an, auf dem Brief war aber keinerlei Stempel und auch kein oranger Zielcode, obwohl ein gewöhnlicher A4-Umschlag verwendet wurde, sogar mit maschinenlesbarem Adressaten.

Werden so Krypto-Marken evtl. doch ausgephast (aus dem normalen Standardprozess) bzw. nur in darauf spezialisierten Briefzentren bearbeitet?

Zugegebenermassen, die Art, wie ich die Marke auf dem Umschlag angebracht hatte, war etwas extravagant (mehr möchte ich dazu derzeit nicht sagen), aber eine Maschine sollte sich an dieser Extravaganz nicht stören.

Ein Brief, den ich im November verschickte wurde hingegen "normal" behandelt (Stempel und Zielcode).
 
Journalist Am: 19.12.2023 18:45:29 Gelesen: 5348# 216 @  
@ prinzlodi [#215]

Hallo prinzlodi und an alle,

wenn man einen Großbrief mit einer selbstklenden Kryptomarke verschickt, wird diese normalerweise mit einem Handrollstempel oder einer Tintenstrahlentwertung gestempelt. Das die Marke überhaupt nicht gestempelt wurde, ist halt Künstlerpech, liegt aber eventuell an der Weihnachtszeit, wo aus Zeitgründen die Briefe auch in einem der zwei Einzugsschächte der GSA ohne Stempelmodul eingeschoben werden. Dann werden sie zwar sortiert und bearbeitet, aber erhalten natürlich keine Stempelung.

Hier schon mal im Vorgriff auf meinen in einigen Tagen erscheinenden Artikel in der philatelie "Kryptomarke Deutschland: Die Praxis" eine Abbildung wo es keine Probleme gab:



Hier wurde auf einem A4-formatigen Umschlag das komplette Innenteil des Booklets verklebt, die 4. Seite wurde an der Kante exakt auf die Rückseite geklebt, die hier nicht zu sehen ist. Die GSA hat zielsicher die selbstklebende Marke gefunden und mittels Tintenstrahlentwertung am 6.11.2023 im BZ 65 entwertet.

Viele Grüße Jürgen
 
Ron Alexander Am: 20.12.2023 12:04:58 Gelesen: 5238# 217 @  
Anbei mein Brief den ich zurückerhalten habe, hatte ihn an mich selbst geschickt, im inneren zur Stabilisierung extra noch eine Pappe.

So etwas sollte man wohl besser nicht in der Weihnachtszeit machen.



Grüße,
Ron
 
prinzlodi Am: 20.12.2023 21:15:57 Gelesen: 5136# 218 @  
@ Ron Alexander [#217]
@ Journalist [#216]

Ja, so ging es auch meinem Beleg in der Vorweihnachtszeit.

Aber mal einen Blick auf das Ausgabeprogramm 2024 geworfen, welches unter [1] mittlerweile konkretisiert wurde:

Hier gibt es im Oktober wieder eine "Historische Bauwerke"-Marke mit Nennwert 275 cent, welche - da auch der gleichen Serie - mutmasslich eine Kryptomarke werden könnte.

Mal ins Blaue spekuliert wäre dann spannend, wieviel die Post hier wohl verlangen wird:

Portowert ist 1,15 EUR höher als dieses Jahr. Also dürfte dann der Preis fürs Heftchen maximal bei 11,05 EUR liegen.

Oder wird es aufgrund des "grossen Publikumsinteresses" - oder irgendeiner anderen beliebigen Ausrede - mehr kosten?

Wir werden sehen.

[1] https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/sonderpostwertzeichen-jahresprogramm-2024.pdf
 
funnystamp Am: 20.12.2023 22:17:35 Gelesen: 5111# 219 @  
Auf der gleichen Seite wird zudem bereits auf das Jahresprogramm 2025 verwiesen. Dort werden bei der Serie "Historische Bauwerke" sogar zwei Kryptomarken genannt.

Die Serie geht wohl auf jeden Fall weiter.
 
Ron Alexander Am: 21.12.2023 08:19:31 Gelesen: 5043# 220 @  
Schönen guten Morgen,

dass die Serie weiter geht war ja klar, darauf wird ja auch beim anlegen der Accounts etc. hingewiesen das diese dann auch für zukünftige NFT Stamps weiter verwendet werden können.

Grüße,
Ron
 
prinzlodi Am: 27.12.2023 16:04:05 Gelesen: 4741# 221 @  
@ Journalist [#216]

Zum 22.Dezember, dem 34. Jahrestag zur Öffnung des Brandenburger Tors, habe ich einen thematischen Umschlag, der zu diesem Anlass passt, gestaltet und mit den drei Seiten aus dem Kryptomarken-Booklet beklebt (vierte Seite klebt auf Rückseite).

Und diesmal hat es mit der Stempelung im Briefzentrum geklappt!

Anlässlich dieses Historischen Jahrestages wollte ich Euch diesen Beleg nicht vorenthalten:


 
Philipp Harder Am: 29.12.2023 13:14:26 Gelesen: 4601# 222 @  
Am 28./29.11.23 gab es einen von der World Association for the Development of Philately (WADP) organisierten Workshop zu Crypto stamps und NFTs in Bangkok. Die Präsentationen (pdfs) sind inzwischen online abrufbar.

Für die Sammler der deutschen Crypto stamps interessant fand ich den Vortrag von Herrn Leibbrandt. Auf Folio 14 zeigt er die zwei "Versuchsheftchen", die der ersten deutschen Cryptomarke voraus gingen.

Seiner Behauptung "best user experience" (Deutsch: "benutzerfreundlichste NFTs") möchte ich widersprechen. Das Zusammenspiel von MetaMask und Polygon Blockchain funktioniert nicht so wie es sollte. Meine Problemlösung war der Wechsel von MetaMask zur Coinbase Wallet Extension. Letztere zeigt mir alle meine NFTs auf der Polygon Blockchain an, ohne jedes Nacharbeiten.

https://www.upu.int/en/universal-postal-union/activities/philately-ircs/world-association-for-the-development-of-philately-wadp/forum-and-workshops-2023

Die Wartezeit bis zur zweiten deutschen Crypto stamp hat man bei ciphers.me jetzt durch zwei Dennis Bergkamp - "Phantasiegeldscheine" überbrückt. Wer möchte kann diese hier bestellen:

https://theglobalnote.com/

und anschliessend den dazugehörigen NFT "minten":

https://opensea.io/collection/the-global-note-dennis-bergkamp-series

Ebenfalls interessant scheint mir der Vortrag von der Bundesdruckerei. Auch dort macht man sich über NFTs Gedanken und sieht die Zukunft in "Community-driven NFT collaborations".

Ganz in diesem Sinne habe ich die ersten Fredersdorf NFTs kreiert:

https://opensea.io/collection/fredersdorf-bei-berlin
 
Jürgen Häsler Am: 29.12.2023 17:02:40 Gelesen: 4526# 223 @  
@ Jürgen Häsler [#89]

Ich habe noch eine kurze Frage zur Berichterstattung über die Krypto-Marke der Deutschen Post AG im BRIEFMARKENSPIEGEL 11/2023.

Harald Kuhl schreibt auf Seite 8 im Artikel "Neue Dimension ?" über die nassklebende Variante Mi-Nr. 3796:

Wie die Pressestelle der Deutschen Post AG auf Nachfrage bestätigte, ist auch das nassklebende "Brandenburger Tor" nur über deren Online-Shop sowie beim Sammler-Service in Weiden zu beziehen.

Denn wenn eine nassklebende 160-er (bildgleich mit der Kryptomarke, ohne den "Kryptozuschlag" von EUR 8,30) tatsächlich an die Schalter käme, wäre sie ruckzuck ausverkauft. 800.000 Auflage reichen dann nämlich nicht aus.


Nun war der nassklebende, mit der Kryptomarke Brandenburger Tor (BUND Mi-Nr. 3801) motivgleiche Zehnerbogen der Mi-Nr. 3796 meines Wissens tatsächlich nie am Schalter, sondern nur in Weiden zu haben.

Die Postphilatelie meldet jetzt den Ausverkauf. 800.000 Stück (80.000 Zehnerbogen) für eine gängige Wertstufe zum Postpreis scheinen ein besseres "Spekulationsobjekt" darzustellen als 250.000 überteuerte Kryptomarken.



Während die EUR 9,90 teure Kryptomarke sich zum "Ladenhüter" zu entwickeln scheint und auf der Polygon-Website (Stand heute) bisher nicht einmal 3.300 der insgesamt 250.000 NFTs der Kryptomarke "geminted" wurden, kann die nassklebende Variante zum Postpreis von EUR 1,60 aktuell nur noch als Einzelstück z.B. in der Steckkarte "Briefmarken-Kollektion 3/2023" oder als Bestandteil anderer Produkte wie dem "IV. Quartal 2023" bezogen werden.
 
prinzlodi Am: 29.12.2023 22:13:45 Gelesen: 4450# 224 @  
@ Philipp Harder [#222]

Danke für die Informationen von dieser Konferenz!

Nach meinen Recherchen gab es sogar vor diesen beiden von RJE offiziell gezeigten Parrot-Versuchsheften, welche kurz vor dem Start der Post-Kryptomarken herausgegeben wurden, noch eine weitere, vermutlich für interne Tests verwendete, Parrot-Serie, welche sich ebenso bei polygonscan finden lässt. Ferner hat, ebenso auf polygonscan findbar, RJE seine Season Greetings 2024 zum Teil mittels eigens generierter NFT, auf der gleichen Technologie basierend, verschickt.

Ich persönlich hatte keine grossen Probleme mit der Kopplung von metamask mit ciphers.me. Es gab nur zwei Knackpunkte:

Zum einen musste man in metamask etwas von Ethereum auf polygon umstellen. Zum anderen muss ein funktionierens IPFS-Gateway eingestellt sein.

Hier hatte ich mal das Problem, dass Metamask mir nach einem Update das anscheinend verstellt hat, aber nach einen Wechsel auf das mir zuverlässig erscheinende gateway.ipfs.io/ipfs/ ging der Import von NFTs bei mir wieder.

Lustig auch dieser Dennis Bergkamp-Geldschein:

- Pure Spielerei, da mit keiner echten Währung verknüpft
- 25 Euro dafür ist schon ein stolzer Preis
- Aber anscheinend gibt es in den Niederlanden dafür einen Markt

Vermutlich haben die Niederländer eine andere Fussballmentalität als wir: Da schiesst jemand in einem Turnier, wo am Ende nur der undankbare 4. Platz belegt wurde [in Deutschland gäbe es dann Enttäuschung statt Euphorie, da hier nur Erfolge zählen], ein Traumtor und der Reporter eskaliert total [in Deutschland so undenkbar] - Wer das Tor, welches (nebst Reporterjubel) Grundlage für den Schein war, sehen will, hier:

https://www.youtube.com/watch?v=XsZkCFoqSBs
(ciphers.me verlinkt in seinem Newsletter auch darauf)
 
Richard Am: 17.02.2024 09:53:13 Gelesen: 2980# 225 @  
Um die Cryptomarke "Brandenburger Tor" ist es etwas stiller geworden.

Auf der Internetseite der http://www.deutsche-briefmarken-revue.de fand ich folgende Meldung, die aus der Michel-Redaktion kommt:

Germering (26.01.2024) - Die MICHEL-Redaktion teilte den Fachredaktionen am 29. Sep­tember 2023 mit, dass die erste Kryp­tomarke „nur als Einzelmarke“ katalogisiert werde (MiNr. 3801). Der MICHEL-Rundschau 12/23 konnte man entnehmen, dass nun auch das Set, in dem sich die Kryptomarke befindet, erfasst wird. „Die Entscheidung, die Verkaufs­einheit als MH 127 zu listen, konnte erst getroffen werden, nachdem uns das Original tatsächlich vorgelegen hatte“, teilte uns MICHEL-Redakteurin Alexandra Baumann auf Nachfrage mit. „Die Listung als MH 127 geschah aufgrund der Tatsache, dass MiNr. 3801 nicht der Verpackung beigelegt ist, wie wir ursprünglich annahmen, son­dern de facto wie bei einem Fo­lienblatt auf der Trägerfolie klebt. Eine gefaltete oder zur Faltung vorgesehene Träger­folie ist nach den MICHEL-Katalo­gi­sie­rungskriterien ein Marken­heftchen.“

Viele Grüsse, Richard
 
prinzlodi Am: 03.04.2024 17:45:39 Gelesen: 2375# 226 @  
Am 6. Juni geht es mit der nächsten Marke weiter (Motiv Kölner Dom), wie ich heute erfuhr.

Doch das WIE wird viele Sammler, inklusive mir nicht erfreuen:

Motiv wirkt zwar gefällig, und es wurde die Gesamtauflage auf angemessene 100.000 Stück reduziert.

Doch beim Rest hat die Post den Irrweg eingeschlagen, den zuvor schon Österreich, Liechtenstein und die Schweiz gingen:

Folienblätter in unterschiedlichen Farben/Typen mit unterschiedlichen Auflagen. Seht selbst:



Das ist ein Grund für mich, dieses Sammelgebiet nicht mehr weiter zu pflegen!

Ich bin gespannt, ob es auch bei den Digitalen Zwillingen Typunterschiede geben wird.

Zumal es dann auch noch so Umschlagfetischten geben wird, die bewerten, wie stark der C6-Schutzumschlag, der die Farbe verbirgt, beim Öffnen beschädigt wurde.

Meiner Ansicht nach sollte man rechtlich oder durch eine parlamentarische anfrage) prüfen, ob die Deutsche Post für den Vertrieb dieses Produkt eine Lotterielizenz benötigt.
 
TeeKay Am: 04.04.2024 00:16:42 Gelesen: 2259# 227 @  
§ 312 g sieht keine Ausnahme vom Widerrufsrecht für versiegelte Briefmarken vor. Die Ausnahme für Wett- und Lotteriedienstleistungen könnte greifen, wenn die Post den Briefmarkenverkauf als Wett- und Lotteriedienstleistung definieren kann.
 
Journalist Am: 04.04.2024 08:42:02 Gelesen: 2181# 228 @  
@ prinzlodi [#226]

Hallo an alle,

da die deutsche Post ihre erste Kryptomarke immer noch nicht verkauft hat, hat man nun bei der zweiten produzierten Marke an weiteren Spekulationsschrauben gedreht, um den Absatz anzukurbeln.

1. Die Gesamtauflage wurde von vorher 250.000 Stück auf 100.000 Stück reduziert.

2. Damit die Spekulation noch weiter angeheizt wird, hat man zusätzlich noch 4 unterschiedliche Farben in stark unterschiedlichen Stückzahlen eingeführt.


> gelbe Heftchen - 63 % der Gesamtauflage
> lila Heftchen - 25 % der Gesamtauflage
> blaue Heftchen - 10 % der Gesamtauflage

> pinke Heftchen - 2 % der Gesamtauflage (also 2000 Stück) -> aber:

davon werden vorher zum einen noch 500 Stück für eine komplette Farbedition abgezweigt, und zum anderen
weitere 250 Heftchen für eine erneute "Goldeditionsnachfolge" B]abgezweigt.

>> die Konsequenz dieser Massnahmen ist, das tatsächlich nur 1250 Heftchen in der "pinken" Edition für den normalen Käufer übrig bleiben.

Verpackt sind diese Heftchen nun in angeblich nicht durchsichtigen verschlossenen Umschlägen - wie diese aber gemischt wurden ?

Denn bei der Produktion kann ich nicht so einfach gleich schon das genannte Mischungsverhältnis einstellen.

Als Trost bietet die Post nun an, das man zukünftig diese Kryptomarken auch separat im Abo kaufen könnte, sogar rückwirkend bei Neuabschluss mit dem ersten Kryptoheftchen "Brandenburger Tor".

Michel hatte hier ja der Kryptomarke eine extra Katalognummer vergeben. Dies dürfte dann auch hier passieren.

Weiter hatte Michel ja die Kryptomarke "Brandenburger Tor" als Markenheftchen laut den Katalogkriterien erfasst.

Es dürfte hier dann wegen der 4 unterschiedlichen Farben eine weitere Nummer mit 4 Untervarianten geben.

Ob mit solchen Massnahmen neue Sammler gewonnen werden, kann ich mir in keinster Weise vorstellen - denn hier geht es wohl eher um Spekulation als um Sammeln !

Wesentlich sinnvoller wäre es von der Deutschen Post, endlich die Doppelausgaben in Form jeweils einer nassklebenden und einer selbstklebenden Marke abzuschaffen und beispielsweise das eine Motiv nur noch nassklebend, das andere nur noch selbstklebend herauszugeben !!

Soweit die neuesten erschreckenden Perspektiven für Sammler.

Viele Grüße Jürgen
 
TeeKay Am: 04.04.2024 15:53:09 Gelesen: 2077# 229 @  
Sammelspaß ohne Ende für unzählige Neusammler, da bin ich mir sicher.
 
Koban Am: 04.04.2024 16:26:39 Gelesen: 2055# 230 @  
Wurde überhaupt schon mal ein Brandenburger-Tor-NFT gehandelt? Falls ja, zu welchem Preis?

Gruß,
Koban
 
Peter Blum Am: 04.04.2024 18:34:30 Gelesen: 1971# 231 @  
@ Journalist [#228]

Ob mit solchen Massnahmen neue Sammler gewonnen werden, kann ich mir in keinster Weise vorstellen - denn hier geht es wohl eher um Spekulation als um Sammeln !

Auch wenn ich grundsätzliche die Kritik an den Krypto-Marken und deren Farb-Segmentierung verstehe und auch teile, so muss man doch auch Folgendes sehen:

Diese Woche ist der Verkauf der Sammelsticker für die Fußball-EM gestartet (die jahrzehntelang von Panini waren, jetzt aber von einer anderen Firma stammen) und dies wird absehbar wieder ein großer Erfolg werden, sowohl finanziell, als auch, was den Sammelspaß bei den Käufern angeht. Die Werbung läuft auf Hochtouren, die ersten Tauschtreffen - zu denen auch viele Jugendliche kommen - sind organisiert.

Und bei diesen Sammelstickern gibt es auch in verschlossenen Tütchen Sticker mit verschiedenen Randfarben in grün, blau, lila und sonstwas (die alle unterschiedlich häufig vorkommen), spezielle goldene Sticker, Glitzersticker und noch mehr. Aber bei diesen Sammelgebiet finden anscheinend die meisten Sammler das gar nicht verwerflich oder problematisch, sondern haben offenbar eher die Einstellung "das steigert noch mehr die Sammelfreude" (siehe etwa [1]).

Insofern muss man wohl keine Angst haben, dass durch vier verschiedenfarbige Krypto-Markenheftchen generell die Mitgliederwerbung zunichte gemacht wird; vielmehr muss man sich fragen, warum diese Fußballsticker-Leute (die auch relativ viel investieren) nicht zum Briefmarkensammeln zu bewegen sind, Spaß am Sammeln haben sie ja offensichtlich.

Beste Grüße
Peter Blum

[1] https://www.youtube.com/watch?v=Uma8rG_dfFg
 
Ilves2020 Am: 04.04.2024 19:46:48 Gelesen: 1925# 232 @  
@ Peter Blum [#231]

Hallo Peter,

ich sammele neben Briefmarken auch Eishockey-Playercards, habe mich dort aber zum einen auf einen Spieler (Bobby Orr) spezialisiert und versuche zum anderen, zwei ältere Serien aus den 1990-ern komplett zu bekommen. Und zwar mit allem, was dazu gehört.

Und das sind Parallel-Serien (meist mehrere, in unterschiedlichen Limitierungen, Inserts (Sonderserien, deren Karten in einem bestimmten Mischungsverhältnis über alle Boxen und Packs verteilt sind), dazu Jerseycards (wie die im Bild, auch wenn das nicht Bobby Orr ist) oder Signature Cards. Und man kann sich bei den Boxen darauf verlassen, dass die Karten im angegebenen Verhältnis zu finden sind. Ich habe genügend Boxen aufgemacht.



Wenn man eine der neueren Serien (so ab ca. 2005) wirklich komplett haben will, dann geht das fürchterlich ins Geld wegen viel zu vieler limitierter Karten, aber das macht auch eigentlich kaum jemand. Dazu kommen von Upper Deck und Topps ganz einfach zu viele Serien im Jahr heraus. Aber es macht einen Riesenspaß, eine Box zu kaufen, mit der man die Normalserie meistens schon fast komplett bekommt, und sich an den teilweise sehr tollen Inserts zu erfreuen.

Ich hatte von ca. 2000 bis 2010 einen Onlineversand für Eishockey-Playercards und ein paar Jahre auch einen Verkaufsstand in einem Eisstadion. Der Unterschied zu den doch meist recht bürgerlich und ernsthaft daherkommenden Philatelisten ist, dass Hockeyfans, egal welchen Alters, ziemlich coole, spontane, meist sehr entspannte und gut gelaunte Menschen sind. Meine Kunden gingen damals altersmäßig von den jüngsten Schulkindern bis hin zu Rentnern (da, wo der durchschnittliche Briefmarkensammler erst anfängt...).

Und bei den DEL-Vereinen und den DEL-Karten ist es eben so, dass man die Karten der Spieler sammelt, die man Woche für Woche auf dem Eis sieht. Bei den NHL-Karten beschäftigt man sich mit den besten Spielern des Planeten und mit den Superstars und lernt unheimlich viel über die Spieler aufgrund der Texte auf den Rückseiten der Karten. Das ist das Geheimnis, warum Playcards cool sind und Briefmarken nicht.

Und das alles bietet so viel Freude, wie es das Briefmarkensammeln niemals vermitteln wird.

Ich liebe Briefmarken, keine Frage. Aber Playercards zu sammeln ist einfach eine viel lebendigere Angelegenheit. Mal sehen, wie das bei mir weitergeht.

Bei den Fußball-Stickern (Sind die eigentlich auch von Topps mittlerweile? Ich kann Fußball nicht ausstehen und beschäftige mich damit nicht.) ist es auf jeden Fall genauso, dass die Leute Spass haben, die Karten der Spieler zu sammeln, die sie im Stadion/TV/Internet/sonst wo sehen. Im Gegensatz dazu sind Briefmarken ganz einfach tote Materie. Ich kann nur für das Eishockey sprechen, aber wer Hockeycards sammelt, hat Spaß an Power Forwards, Masked Men (Torhüter) oder Rookies und nicht an Hausauftragsnummern, durchgezähnten Bogenrändern oder ähnlichem. Vom Playercardsammler zum Briefmarkensammler? Wird nicht so oft funktionieren. Andersherum schon eher.

Viele Grüße
Thomas
 
Koban Am: 04.04.2024 21:09:45 Gelesen: 1882# 233 @  
@ Peter Blum [#231]
@ Ilves2020 [#232]

Vergleiche mit Krypto-Fußballstickern bzw. Krypto-Eishockecards ok, aber so scheint mir das Thema doch etwas verfehlt worden zu sein.

Gruß,
Koban
 
Peter Blum Am: 05.04.2024 00:13:48 Gelesen: 1813# 234 @  
Hallo,

"Thema verfehlt" kann man schon so sehen, wenn man sagt "Philatelie ist Philatelie und alles andere interessiert nicht". Wenn man aber etwas über den Tellerrand hinausschaut, ist es ein interessantes Phänomen, dass die Konzepte, die hinter der Krypto-Briefmarke mit den verschiedenen Ausgaben stehen, in anderen Sammelgebieten - wie eben den Sportbildern - sehr gut angenommen werden, während sie in der Philatelie "verteufelt" werden.

Und wenn man dann sieht, dass diese Sammelgebiete bei Jugendlichen sehr gut ankommen, dass dort gut besuchte Tauschtreffen stattfinden und dass die Sammelleidenschaft dort ein "cooles" Image hat, kann man schon mal ins Grübeln kommen, warum das in der Philatelie eigentlich so extrem anders ist.

@ Ilves2020: Danke für Deinen "Insider"-Bericht und ja, es ist Topps.

Beste Grüße
Peter Blum
 
DL8AAM Am: 05.04.2024 03:55:19 Gelesen: 1792# 235 @  
@ Koban [#233]

mir das Thema doch etwas verfehlt worden zu sein.

Thema verfehlt würde ich nicht sagen, denn es ging ja primär um die Frage,

von Peter Blum [#231] muss man sich fragen, warum diese Fußballsticker-Leute (die auch relativ viel investieren) nicht zum Briefmarkensammeln zu bewegen sind, Spaß am Sammeln haben sie ja offensichtlich.

Diese Frage ist zwar interessant, aber sehr einfach zu beantworten, weil das gesammelte Thema aktuell cool, hipp und angesagt ist. Sammeln ist menschlich und sammeln tut fast jeder, aber der Sammler muss einen für sich persönlichen Zugang haben und wenn das Thema dann in der Öffentlichkeit (und im Freundeskreis) eben "angesagt" ist, dann kann man die Person erreichen.

Unsere Schwierigkeit ist, dass wir einfach "nur" ein Imageproblem haben. ;-)

Es gibt ja weltweit genug Motivbriefmarken mit Eishockey-, Fußball- oder sonstigen Sportlern, trotzdem sammelt jetzt nicht die Masse der Kartensammler auf einmal auch diese Briefmarken, geschweige denn diese werden "allgemeine Briefmarkensammler".

Und das ist eben auch das Problem mit den Cryptobriefmarken. Die werden der Post zu gefühlt 99% ja auch nur aus unseren eigenen Reihen abgenommen. Digitale Kryptojünger "aus der Zivilgesellschaft" finden deshalb, wie auch Eishockeyfans, damit sicherlich nicht (in einer nennswerten Anzahl) zum Briefmarkensammlen. Eher das Gegenteil, sie verschrecken viele "allgemeine Bestandssammler", viel mehr, als cryptische Neukunden nachrücken. Die Frage dabei ist nur, ob Weiden damit vielleicht sogar mehr Umsatz generiert, als über ihre (warum auch immer) ausgefallenden Bestandskunden.

Ilves2020 [#232] Im Gegensatz dazu sind Briefmarken ganz einfach tote Materie. wer Hockeycards sammelt, hat Spaß an Power Forwards, Masked Men (Torhüter) oder Rookies und nicht an Hausauftragsnummern, durchgezähnten Bogenrändern oder ähnlichem.

Naja, dann schau mal in die (immer noch) stark boomenden Szene der Pokémonkarten-Sammler, da gehts u.a. auch um kleine "Druckvermerke" am Kartenrand, Auflagenkennungen und sogar auch Fehldrucke, die viele triggern und die den Wert ausmachen.

Es ist, hier wie da, eine Frage der "Coolness" bzw. "was meine Community macht", ob die Leute mitsammeln. Ab einer gewissen kritischen Größe und "Angesagtheit" der Community, ist das ein Selbstläufer. Wir bieten kein "hippes Gemeinschaftsgefühl" mehr, wir sind einfach nicht cool genug.

Und auch durch "Eishockey"-Motivbriefmarken werden wir nicht wieder hipper, auch nicht durch Cryptos.

Beste Grüße
Thomas
 
TeeKay Am: 05.04.2024 14:41:51 Gelesen: 1692# 236 @  
Wie ist das bei den Sammelkarten und Aufklebern? Da kamen doch zuerst ganz normale Karten/Aufkleber für wenige Cent heraus. Über teils Jahrzehnte bildete sich eine Sammelkultur heraus. Und dann wurden irgendwann mal den Tütchen zufällig seltene limited Editions beigefügt, die aber immer noch für wenige Euro vom Emittenten verkauft wurden. Der potenzielle Wertzuwachs wurde also nicht vom Emittenten abgeschöpft. Wenn das so war, dann unterscheidet sich das fundamental von den Kryptomarken.

Hier gab es zwar einen über Jahrzehnte etablierten Sammeltrend. Der Trend war aber, postalisch verwendete und verwendbare Marken zu sammeln. Die Masse der Sammler war Komplettsammler und gerade nicht spezialisiert auf wenige bestimmte Ausgaben. Bei den Kryptomarken schlägt der Emittent nun bereits einen saftigen Aufpreis auf den Normalpreis der Marken auf und verkauft sie gerade nicht zum gleichen Preis wie die Normalmarken. Darauf aufbauend werden dann nochmal seltenere und noch teurere Special Editions aufgelegt, bei denen der Emittent den potenziellen Wertzuwachs durch Seltenheit abschöpft. Einen postalischen Bedarf gibt es nicht. Teilweise können die Marken nicht einmal verwendet werden, weil es keine Produkte gibt, die man mit den Marken frankieren könnte. Oder man hat das Problem, dass sich ein Goldbarren schlecht auf einem Brief befestigen lässt.

Die sehr niedrigen Auflagen zeigen auch bereits, dass es dem Emittenten nicht darum geht, den Sammelbedarf der Komplettsammler zu decken - denn es werden von vornherein weniger gedruckt, als es Komplettsammler gibt. Man erschafft also mutwillig maximal unzufriedene Stammkunden. Die niedrigen Auflagen sollen Spekulanten anlocken, die teils hunderte Euro pro Marke bezahlen in der Hoffnung, dass der Preis aufgrund der geringen Auflage noch weiter steigen wird. Gleichzeitig wenden sich aber die Menschen, die die Marken tatsächlich sammeln, angewidert ab. Ein Markt, der nur von Menschen bevölkert wird, die darauf hoffen, morgen einen Deppen zu finden, der noch mehr zahlt als sie selbst, funktioniert jedoch nicht. Am Ende sind sie alle weg: Die teils jahrzehntelangen Sammler, die aufhörten, weil sie sich abgezockt fühlen und nicht mehr komplett sammeln können. Die Spekulanten, die auf höhere Preise hofften. Der Handel, der sich aufgrund der hohen Preise nichts mehr auf Lager legt. Und am Ende auch die Post selbst, weil den Scheiss niemand mehr kauft.

Die Deutsche Post ist zusammen mit dem Schwaneberger Verlag sogar so dumm, gleich zwei Sammelgebiete schleichend zu killen: Markenheftchen und die Briefmarken selbst. Bis zur Kryptomarke konnte man sich als Sammler noch sagen, dass die Heftchen und Folienblätter dem echten postalischen Bedarf entspringen, da sie wirklich in teils enormer Stückzahl von normalen Postkunden erworben und verbraucht wurden.

Es ist die Endphase eines Produkts, das zwar aufgrund sinkender Sammlerzahlen unter Druck geriet, aber durchaus noch funktionierte.
 
Dobe Am: 05.04.2024 16:22:16 Gelesen: 1652# 237 @  
@ TeeKay [#236]

Lieber TeeKay,

auch nach deiner Erläuterung bleiben bei mir nur Fragezeichen. Ich habe eine zeitlang Magic-Karten gesammelt - und da war es Teil der Firmen-Strategie, eben von vornherein extra seltene Karten zu generieren. Im Luxus-Segment ist das sogar oberste Maxime, etwas herzustellen, was garantiert zu selten ist und von Vornherein auch als Spekulationsobjekt gedacht ist. Da regt sich doch auch keiner drüber auf. Lustigerweise gibt es da jetzt eine Klage gegen Hermes, weil eine Kundin eine Tasche nicht kaufen durfte ;-).

Und natürlich dürften Krypto-Marken auch als Spekulationsobjekt gedacht sein, na und? Das gilt bei Uhren, bestimmten Pokemon-Karten und weiß was ich noch aber auch - Porsche hat mit dieser Strategie sogar einen einzigartigen Ruf hergestellt. Ich entnehme deinem Beitrag, dass du die Entwicklung bei Briefmarken nicht gut findest - das ist ja völlig OK. Aber warum muss denn deine Meinung die einzige sein, die zählt? Dein Beitrag ist extrem absolut geschrieben, eine andere Meinung wird erst gar nicht zugelassen.

Die Logik deiner Herleitung kann ich nicht nachvollziehen und in den mir bekannten Nicht-Philatelie-Sammelgebieten läuft es anders als von dir dargestellt. Zu den begehrtesten Objekten gehören auch die, welche von Vornherein in viel zu geringer Stückzahl produziert wurden.

Und ich finde das völlig OK so. Wenn es keiner kauft, wird es nicht mehr produziert. Der Markt regelt das. Das ist aber nur meine persönliche Meinung :-) und das kann ja jeder auch anders finden.

Viele Grüße

Michael
 
TeeKay Am: 05.04.2024 19:22:00 Gelesen: 1593# 238 @  
@ Dobe [#237]

Ilves2020 schreibt in [#232], dass kaum ein Sammelkartensammler auf Komplettheit hin sammelt. Bei Briefmarken ist es so. Es werden also extrem limitierte, sehr teure Produkte in einen Markt hinein platziert, der bislang anders funktionierte. In der Hoffnung, dass die Komplettsammler zähneknirschend kaufen, bis so viele überteuerte Crypto-Scam-Marken erscheinen, dass sie finanziell ausgezehrt aufgeben. Ein kleiner Teil der Marken mag auch von Spekulanten gekauft werden, die angesichts der geringen Auflage auf Wertzuwachs hoffen.

Dass die Cryptomarken gerade nicht auf einen enthusiastisch darauf wartenden Sammlermarkt treffen, sehen wir schon daran, dass die Post die ohnehin vergleichsweise kleine Auflage binnen weniger Monate um 60 % eindampfte und gleichzeitig noch eine massive künstliche Verknappung durch unterschiedliche Farben einführen musste, um ihren Schund absetzen zu können.

Sammelkartenpäckchen kosten immer gleich viel. Ja, da kann mal eine seltene Karte drin sein. Aber alle Päckchen kosten das gleiche. Die Kryptomarken kosten bereits einen immensen Aufpreis - und sind dann on top noch ein Glücksspiel.

" Aber warum muss denn deine Meinung die einzige sein, die zählt?"

Weil es der x-hunderste Scam-Versuch ist. Eine künstlich erzeugte Preisblase, die totsicher platzen wird wie alle anderen Preisblasen zuvor auch. Eine platzende Blase, die viele Menschen viel Geld kosten wird. Es wird mehr Verlierer als Gewinner geben. Und die wenigen Gewinner werden nicht die kleinen Sammler und Spekulanten sein, die du denkst hier zu verteidigen, sondern börsennotierte Aktiengesellschaften und Auktionshäuser.

" Die Logik deiner Herleitung kann ich nicht nachvollziehen und in den mir bekannten Nicht-Philatelie-Sammelgebieten läuft es anders als von dir dargestellt."

Die Retro-Game-Blase ist gerade geplatzt mit Verlusten von 90-95% für die armen Irren, die vor 18 Monaten kauften. Die Münzblase platzte. Die Cept-Marken-Blase platzte. Die Cryptoblase platzte schon mehrfach (die Shitcoin-Blasen platzen teils binnen Tagen). Die Stonk-Blase platzte. Die Uhren-Blase platzte. Die NFT-Blase platzte. Die Telefonkartenblase platzte. Alle Blasen, bei denen die Preise nicht durch intrinsisches Sammelinteresse steigen, sondern weil Glücksritter darauf hoffen, morgen jemanden zu finden, der mehr zahlt als sie selbst, platzen.

Irgendwann wird es wahrscheinlich auch die Sammelkarten treffen - dann, wenn die Anbieter es durch immer mehr Limited-Sonder-Specialeditionen soweit übertrieben haben, dass mehr Menschen das Sammeln aufgeben als beginnen.

Also wir können jetzt gern alle noch ein paar Jahre so tun, als wären die Cryptomarken genau das, was die Philatelie benötige. Als brächten sie neue Sammlergenerationen an den Start. Als wäre es Sammelspaß pur, total normal, eine freie Entscheidung des Marktes und das beste, was uns in seit der Cept-Blase passieren konnte. Doch das wird nichts daran ändern, dass es für die Philatelie absolut schädliche Geschäftspraktiken sind, die am Ende zu Leid und Verlust führen bei vielen und zu Gewinnen bei wenigen führen werden.
 
Koban Am: 05.04.2024 20:32:13 Gelesen: 1554# 239 @  
Das entscheidende in diesem Thema ist die Kryptokomponente, die von einigen Diskutanten hartnäckig ignoriert wird. Nahezu alle hier vorgebrachten Argumente zu sonstigen Sammelgebieten würden sich bei Beachtung in Luft auflösen. Aspekte von Farben und deren Seltenheiten sind der Kryptokomponente nachgeordnet.

Das vergleichen von z.Bsp. Sammelkarten ohne Krypto mit Kryptomarken ist sinnfrei und geht am Thema vorbei.

Wobei, wohin blinde Marktgläubigkeit führen kann, lässt sich aktuell am EM-Stickeralbum beobachten. Spoiler, Oliver Kahn ist Torhüter der deutschen Nationalmannschaft.

Gruß,
Koban
 
DL8AAM Am: 06.04.2024 02:38:41 Gelesen: 1472# 240 @  
@ Koban [#239]

Hallo,

Ihr wisst schon, dass es sich bei "unserem Hobby" um Briefmarken, d.h. um Postwertzeichen handelt, die im Kern eigentlich NUR einen im Vorfeld erworbenen Gutschein für eine später abzurufende postalische Dienstleistung darstellen? ;-) Das ist unser Hobby. Briefmarken sind eben keine künstlich generierten Sammelkarten "ohne versprochenen postalischen Gegenwert". Wir, als Briefmarkensammler, sammeln Postwertzeichen, keine Sammelkarten. Sammelkartensammer sammeln Sammelkarten, keine Postwertzeichen. Die mögliche Schnittmenge liegt vielleicht bei maximal 0,01%.

Cryptoaspekt hin oder her, zumindest solange die Cryprokomponente keinen postwertzeichen- oder postalischtechnischen Aspekt hat. Mit postalischtechnischen Aspekt mag das dann zumindest für den modernen Postgeschichter interessant werden, so wie Belege mit Handyporto. Aber dieser Aspekt fehl vollkommen, außer vielleicht, das die Post das verkauft.

So wie Kronkorken-, Bierdosen- oder Bierdeckelsammeler keine Oldtimer sammeln, nur weil sie eine Lackierung mit einer Brauereiwerbung auf der Tür tragen, zumindest zu 99,999.999% ;-)
 
Holo-Gert Am: 19.04.2024 16:12:23 Gelesen: 557# 241 @  
@ Journalist [#228]

Alle deine Angaben sind natürlich korrekt. Aber ich lege die Angaben der Post etwas anders aus. Ich denke, dass zu den 2000 virtuell pinkenen Marken noch die 500 für das Komplettset dazu kommen und ebenso die 250 für die Gold-Edition. Dann wird die Auflage eben nicht 100.000 Stück sein, sondern 100.000 + 4 X 500 + 250 = 102.250 Stück. Letztlich spielt diese Überlegung aber eine untergeordnete Rolle.

Interessant finde ich die Tatsache, dass Kunden der Weidener Stelle mit einer vorgegebenen Bestellnummer sowohl das Heftchen für 9,90 €, als auch das Gesamtset für 79,90 €, als auch die Gold-Edition für 99,90 € bestellen können. Diese angegebenen Bestellnummern funktionieren aber online im Shop der Deutschen Post unter > Direktbestellung nicht! Vermutlich wird man also das rare Gesamtset und die Gold-Edition wieder nur mit Glück online bekommen können. Dann wird es den schriftlichen Bestellern wohl so ergehen wie mir beim Brandenburger Tor, dass sie nach ca 20 Tagen eine Nachricht bekommen, ihre Bestellung könne nicht ausgeführt werden, denn die Gold-Edition sei schon ausverkauft - was damals online zwischen 8.34 und 8.38 Uhr passierte.
 
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