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Thema: Weltausstellung Helvetia 2022 vom 18. bis 22. Mai 2022 in Lugano
Richard Am: 03.02.2021 15:30:46 Gelesen: 16265# 1 @  
Die Weltausstellung «HELVETIA 2022» in Lugano wird Realität! Vertrag mit der FIP unterzeichnet

(Hans Schwarz/pcp) Letztes Jahr haben die Schweizer Vereine dem Beitrag des Verbandes (VSPhV) an die geplante Weltausstellung «HELVETIA 2022» in Lugano (18. bis 22. Mai 2022) gross-mehrheitlich zugestimmt.

Dem zuständigen FIP-Kommissar Bernard Jimenez wurde die Kompetenz übertragen, den Vertrag zwischen der FIP und dem Schweizer Verband sowie dem OK der «HELVETIA 2022» zu unterzeichnen. Jimenez hat den Vertrag in Frankreich unterschrieben und per Post in die Schweiz geschickt. Eigentlich wollte man sich in Lugano treffen und die Unterzeichnung mit einer kleinen Zeremonie durchführen. Coronabedingt musste dieses Treffen allerdings abgesagt werden. Die Unterzeichnung des Vertrages durch die Schweizer Vertreter, OK Präsident Adriano Bergamini und Verbandspräsident Rolf Leuthard, im Beisein des Sekretärs des OK, Jean Voruz und von Jean-Pierre Senn, Geschäftsleiter der FORS AG, wurde an deren Firmensitz in Studen BE vollzogen, neben Corinphila Auktionen AG und der Axion Swiss Bank SA, Lugano, einem der Hauptsponsoren der «HELVETIA 2022». Ferner unterstützt die Stiftung zur Förderung der Philatelie die Ausstellung mit einem namhaften Betrag.

Im Organisationskommittee sitzen Persönlichkeiten, die Erfahrung haben in der Planung und Durchführung von grossen Ausstellungen, insbesondere von Weltausstellungen. Natürlich ist Lugano nicht London oder Stockholm, die Schweiz will sich aber nach bald 50 Jahren – die letzte Weltausstellung mit FIP-Anerkennung fand 1974 in Basel (INTERNABA) statt – endlich wieder einmal auf dem internationalen Parkett präsentieren.

Die Schweizer Post wird dieses Jahr im Vorfeld der Ausstellung mit einer entsprechenden Briefmarkenausgabe auf die kommende Ausstellung hinweisen und die Motivation aller Beteiligter fördern.



OK-Präsident Adriano Bergamini (rechts im Bild) und Rolf Leuthard, Zentralpräsident VSPhV (links), bei der Unterzeichnung des Vertrages mit der FIP am 27. Januar 2021. Foto: Jean Voruz
 
22028 Am: 03.02.2021 15:54:42 Gelesen: 16249# 2 @  
London 2022 (die ehemalige London 2020) wo mein Exponat angenommen wurde ist ja im Februar 2022, mal sehen ob ich mich dann für Lugano (auch) anmelde, mit Lugano habe ich gute Erfahrungen gesammelt.
 
Richard Am: 11.08.2021 09:52:10 Gelesen: 15976# 3 @  
Jugendwettbewerb Philatelie-Film bei der HELVETIA 2022

(dw-DPhJ/pcp) - Die HELVETIA2022 möchte im Rahmen der Weltbriefmarkenausstellung in Lugano einen Videowettbewerb zu den Themen Philatelie und Postgeschichte ausschreiben. Ziel des Wettbewerbs ist es, das Hobby insbesondere bei jungen Menschen zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu geben, die Themen Philatelie und Postgeschichte aus ihrer Sicht in Form eines kurzen Videos zu präsentieren.

Der Wettbewerb steht allen interessierten Jugendlichen mit Wohnsitz in einem an der HELVETIA2022 teilnehmenden Land offen. Jeder Teilnehmer kann bis zu zwei Videofilme mit einer maximalen Länge von jeweils einer Minute einreichen. Die Teilnahme ist kostenlos.

Die Einsendungen werden von einer fünfköpfigen Jury bewertet. Sie bewerten die Videos nach folgenden Kriterien: Inhalt und Dokumentation: 50 %, Originalität und Themenentwicklung: 30 %, Schnitt: 10 % und Audio: 10 %.

Der Wettbewerb ist mit attraktiven Preisen dotiert. Die Teilnehmer werden nach ihrem Wohnort in vier geografische Regionen eingeteilt: Asien und Ozeanien; Amerika; Europa und Afrika und die Schweiz. Für jede Region sind die Preise wie folgt: 1. Preis: USD 750; 2. Preis: 500 USD: 3. Preis: 250 USD.

Alle akzeptierten Videos müssen frei von Lizenzgebühren sein. Die eingereichten Werke werden nicht zurückgesandt und stehen unter Nennung des Urhebers der zur nichtkommerziellen Nutzung und Verbreitung berechtigten Organisation zur Verfügung.

Nähere Details und die Ausschreibungsbedingungen können der Seite [1] entnommen werden.



[1] https://www.helvetia2022.ch/en/philamovie
 
Richard Am: 27.09.2021 09:22:33 Gelesen: 15832# 4 @  
HELVETIA 2022 - Lugano, 18.-22. Mai 2022

(VSPhV/AIJP) - „Eine spezialisierte Weltbriefmarkenausstellung unter dem Patronat der FIP und der Anerkennung der FEPA anlässlich des 160. Jahrestages der Sitzenden Helvetia, der ersten gezähnten Schweizer Briefmarke und der ersten, die die heute noch verwendete Bezeichnung Helvetia trug. Organisiert wird die Ausstellung vom Schweizerischen Philatelistenverband in Zusammenarbeit mit der Philatelistischen Gesellschaft von Lugano.

Die Ausstellung findet im Padiglione Conza, dem Messe- und Kongresszentrum von Lugano, statt, das Platz für rund 2'000 Ausstellungsrahmen bietet. Die Wettbewerbsklassen werden sein: Briefmarkenweltmeisterschaft, Traditionell, Postgeschichte, Ganzsachen, Aerophilatelie, Thematisch, Literatur, Ein-Rahmen.
Die AIJP (Association internationale des journalistes philatéliques) und die AEP (Académie européenne de philatélie) haben ebenfalls die Schirmherrschaft für die HELVETIA 2022 übernommen. Das Organisationskomitee wird alle Anstrengungen unternehmen, um vereinfachte Zollverfahren für die Einreise der Exponate in die Schweiz zu gewährleisten.

IREX – Literaturklasse (Klasse 7) - Philatelistische Literatur

A - Philatelistische Bücher und Forschungsarbeiten (veröffentlicht nach dem 1. Januar 2017)
B - Philatelistische Zeitschriften und Periodika (Erscheinungsdatum nach dem 1. Januar 2020)
C - Kataloge (Veröffentlicht nach dem 1. Januar 2020)
Literaturaussteller werden gebeten, zusätzlich zum Anmeldeformular für die Ausstellung ein separates „Informationsformular für philatelistische Literatur“ auszufüllen.

Die ordnungsgemäß ausgefüllten elektronischen Anmeldeformulare für Ausstellungen sind zusammen mit einer Kopie der Einführungsseite in einer der offiziellen Sprachen der FIP über die nationalen Kommissare bis spätestens 30. September 2021 an den Generalkommissar zu übermitteln.

9.3 Die Teilnahmegebühr für Philatelistische Literatur (Klasse 7) beträgt CHF 100 pro Exponat.

10.7 Die Aussteller in der Klasse Philatelistische Literatur (Klasse 7A, 7B und 7C) müssen bis spätestens 31. Januar 2022 ein Exemplar jedes Titels oder Bandes einsenden, damit eine vorläufige Beurteilung stattfinden kann. Keines dieser Exemplare wird zurückgeschickt. Zeitschriften können nur als kompletter Band ausgestellt werden. Die Exponate werden vom Verband Schweizerischer Philatelistenvereine aufbewahrt."

Die AIJP teilte dazu mit:

Als die AIJP ihr Patronat vergab, war ihr die IREX noch nicht bekannt. Sonst hätten wir uns dies vielleicht überlegt. Denn zwei Punkte sind doch auffällig: Zum einen ist digitale Literatur nicht zugelassen, selbst bei der gedruckten Literatur sind nur drei traditionelle Unterklassen aufgeführt. Zum zweiten ist die Exponatgebühr mit 100 CHF hoch, die höchste überhaupt, denn die normale Gebühr für 1 Rahmen eines Mehrrahmen-Exponaten beträgt nur 80 CHF! Früher hätte dies die rote Ampel der AIJP verdient gehabt, aber in Zeiten von Corona und den bekannten Problemen der Veranstalter sah die AIJP davon ab.

Auffallend sind auch die frühen Anmeldeschluss- und Vorlagetermine. Es mag ja sein, dass im Land der Präzisions-Uhrwerke die Uhren langsamer gehen, aber damit tut sich die Veranstaltung unseres Erachtens keinen Gefallen. Man darf gespannt sein, wie viele Aussteller sich bereitfinden, Literatur auszustellen. Uns ist bereits bekannt, dass so einige ArGen angesichts solcher Bedingungen lieber verzichtet haben. Bedauerlich, es hätte besser kommen können. Gleiches gilt wohl auch für die Medienarbeit, die nach unserer Kenntnis kaum stattfindet.
 
Heinz 7 Am: 04.01.2022 20:45:22 Gelesen: 15701# 5 @  
Philatelie - Weltausstellung 2022 Lugano, Schweiz

Nach mehreren Jahrzehnten ist die Schweiz wieder einmal Gastgeberin einer Philatelie-Weltausstellung. Im Mai 2022 ist es, hoffentlich, soweit.



Am 9.9.2021 war der Ersttag eines Sonderblockes (mit Zuschlag), der für diesen Anlass herausgegeben wurde.

Heinz
 
10Parale Am: 05.01.2022 19:14:51 Gelesen: 15634# 6 @  
@ Heinz 7 [#5]

da habe ich schon mal Urlaub beantragt. Den zugehörigen Flyer (siehe Scan) habe ich ganz oben ans Schwarze Brett gehängt. Natürlich werde ich mit der SBB anreisen und vielleicht treffe ich bei der Gelegenheit den einen oder anderen Sammlerfreund*in.

Liebe Grüße

10Parale


 
22028 Am: 06.01.2022 11:20:45 Gelesen: 15566# 7 @  
Ich denke Lugano fällt für mich aus, war schon mehrmals dort und stelle mein Exponat dort auch nicht aus.
 
Richard Am: 30.03.2022 09:12:04 Gelesen: 15282# 8 @  
Ein Abend mit Hartmut Schwenn und anderen Gästen während der HELVETIA 2022 in Lugano

(AIJP/wm-pcp) - Vom 18.–22. Mai 2022 findet in unserem Nachbarland eine bedeutende Ausstellung statt. Dies ist eine spezialisierte Briefmarken-Weltausstellung unter dem Patronat der FIP und der Anerkennung durch die FEPA anlässlich des 160-jährigen Jubiläums der „Sitzenden Helvetia“, der ersten gezähnten Schweizer Briefmarke und der ersten, die die Bezeichnung Helvetia trug. Organisiert wird die Veranstaltung vom Schweizerischen Philatelistenverband in Zusammenarbeit mit der Philatelistischen Gesellschaft von Lugano.

Die Ausstellung wird im Padiglione Conza, dem Messe- und Kongresszentrum von Lugano, ausgerichtet, das Platz für rund 2.000 Ausstellungsrahmen bietet. Die AIJP (Association internationale des journalistes philatéliques) und die AEP (Académie européenne de philatélie) haben ebenfalls die Schirmherrschaft über die HELVETIA 2022 übernommen.

Nun bietet Lugano, die Stadt an einem traumhaften See, reichlich Hotels in jeder Preisklasse. Aber gerade, wenn man mit Partner oder Partnerin anreist, die vielleicht nicht so vom „philatelistischen Affen“ gebissen ist wie man selbst, gibt es auch Aufenthaltsmöglichkeiten, in denen man das Angenehme mit dem Nützlichen gut verbinden kann. Philatelie eben mit Wellness und Erholung. Eines solcher Ziele ist die luxuriöse Hotel-Oase Parco San Marco, ca. 13 km von Lugano ebenfalls direkt am Luganer See gelegen. Besitzer ist kein anderer als ein vor mehr als 50 Jahren weltbekannter Berufsphilatelist: Auktionatoren-Legende Hartmut Schwenn! Konkretere Informationen über die Anlage, das Angebot und die Preise finden Interessenten auf [1[. Vor der Anlage gibt es für Kleingeld Fahrtmöglichkeiten mit dem Bus, der einen je nach Linie in 17–36 Minuten nach Lugano bringt. Hoteltransfer per Taxis (ca. 16 Min. Fahrt) ist auch möglich.

Das Consilium Philatelicum des BDPh und die AIJP, der Weltverband der Philatelie-Autoren und -Journalisten, planen derzeit, in diesem Parco San Marco am Donnerstag, den 19. Mai 2022, von ca. 17–19 Uhr eine kleine philatelistische Präsentation mit fakultativem anschließenden Abendessen auszurichten. Günther Korn, BDPh-Kommissar und Vorsitzender des Consiliums sowie Wolfgang Maassen, Präsident der AIJP laden hierzu deutsche Aussteller, die Kommissare der benachbarten Länder und interessierte Sammler vor und während der HELVETIA ein, die einen Tag zuvor eröffnet wird. Voraussichtlich besteht die Möglichkeit, von Lugano aus mit einem Bus gemeinsam an- und zurückzureisen.

Folgendes Programm ist vorgesehen:

17.00 Uhr Eröffnung im Tagungssaal im Parco San Marco
Grußworte von Hartmut Schwenn
17.10 Uhr Präsentation der IBRA 2023
17.30 Uhr Vorstellung der AIJP
17.40 Uhr Präsentation des Global Philatelic Network (Köhler/Corinphila) –
Sponsoren der Veranstaltung und der IBRA 2023
17.50 Uhr Pause mit Einladung zu einem Glas Sekt
18.15 Uhr Von Shanahan zu Schwennahan … Ein ungewöhnliches Lebensbild.
PP-Präsentation
18.30 Uhr Diskussion mit Hartmut Schwenn und Gästen
19.30 Uhr Fakultatives Abendessen (Selbstzahlerbasis)
21.30 Uhr Bus-Rückfahrt
 

Das endgültige Programm wird im April bekannt gegeben. Voranmeldungen sind gerne erbeten an W.Maassen@philcreativ.de

[1] https://www.parco-san-marco.com/de/parco-san-marco/
 

Heinz 7 Am: 21.05.2022 00:26:48 Gelesen: 15027# 9 @  
Weltausstellung Lugano

Liebe Leser

Die erste BM-Weltausstellung seit 48 Jahren in der Schweiz neigt sich bereits dem Ende zu.

Im Tessin hat sich in den letzten Jahren eine kompetente, ambitionierte Gruppe von Philatelisten organisiert, die durchaus erfolgreich schon BM-Ausstellungen in kleinerem Rahmen durchführte. Dennoch war der Schritt zu einer "Internationalen" natürlich gross, und nicht alle Beobachter glaubten daran, dass die Ausstellung ein Erfolg werden würde.

Am 18.5. öffnete die "Helvetia 2022" die Tore, und nun sind drei Tage vergangen, die es uns erlauben, ein erstes Fazit zu ziehen.

Meines Erachtens dürfen wir sicher von einer sehr guten Ausstellung sprechen. Die Organisation hat geklappt, die Exponate werden übersichtlich und mit grosszügigen Platzverhältnissen gezeigt. Die Zone mit den Briefmarkenhändlern und -Auktionatoren ist mit wichtigen Vertretern der Branche gut gefüllt und der Besucheraufmarsch scheint mir gut. Das Niveau von vielen gezeigten Sammlungen ist sehr hoch und wir werden sicher würdige Preisträger kennen lernen. Die Spannung ist gross, morgen werden die Resultate bekannt.

Die Klassen sind leider teils etwas dünn besetzt. Traditionelle Philatelie und Postgeschichte der Schweiz sind erwartungsgemäss gut vertreten, aber beim Gebiet "Europa" ist die Auswahl erstaunlich klein. Amerika ist wie erwartet, aber auch British Empire hätte ich mir mehr gewünscht. Natürlich spielte da die Konkurrenz zu London (Februar 2022) eine wichtige Rolle als "Spielverderber". "Ganzsachen" finden wir immerhin 40 Sammlungen. Die Ein-Rahmen-Ausstellungen sind auch gut vertreten, sehr international.

Natürlich gab es neue Entdeckungen und "alte Bekannte". Bereits bei der "Nationalen" in Lugano (2018) staunten wir über die vielen Schweiz-Raritäten, die in den Sammlungen der "Titanen" aufgereiht waren; wir haben (fast) alle wiedergesehen und dazu ein paar spektakuläre mehr!

Der wertvollste Brief der Schweiz wurde erst vor kurzem verkauft (aus der Sammlung Erivan Haub), nun wurde er gezeigt!



Ich fand ihn nicht in der Sammlung, in welcher ich ihn am ehesten vermutet hatte, sondern in der Sammlung des jungen Japaners T. Yoshida, der schon vor 4 Jahren viele schöne Stücke zeigen konnte, nun aber am markantesten "zulegen" konnte. Gratulation! Dass er den Grand Prix National dennoch nicht "auf sicher" hat, liegt an der schwindelerregenden Qualität der Sammlungen seiner härtesten Konkurrenten. Wir dürfen gespannt sein!

Ich persönlich bin besonders begeistert von folgenden Exponaten:

1 - World Stamp Championship - 1-10 - Walter Britz - Uruguay
2 - Traditional - 2A-03 - Takashi Yoshida - Switzerland
und 2A-10 - J. Hackmey - Switzerland
und 2B-23 - Claes Arnrup - Stamps of the World 1840-1880 from countries that issued their first stamps up to July 1, 1852
und 2C-11 - Rolf-Dieter Jaretzky - Confederate States of America
und 2D-19 - Daniel Meyerhoff - Mauritius 1847-1897
und 2D-20 - Emerald - Imperforate Classics of the World in Green
3 - Postal History - 3A-17 - Richard Schäfer - Swiss Letter mail 1849-1854
und 3B-46 - Ion Chirescu - Postal services in Romanian Principalities 1829-1859

Alle "Nicht-Genannten" mögen mir bitte verzeihen; ich bin sicher, viele von ihnen werden von der prominent besetzten Jury hoch bewertet werden!

Alles in Allem: eine tolle Ausstellung! Wir sind den Organisatoren der Ausstellung und den vielen Helfern sehr dankbar für diese grosse Tat!

Und - Ich freue mich bereits auf Bern 2025!

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 21.05.2022 10:22:23 Gelesen: 14972# 10 @  
@ Richard [#8]

Der Abend am Donnerstag war ein schöner gesellschaftlicher Anlass. Ein grosser Bus fuhr uns zu dem imposanten Anwesen des ehemaligen Briefmarken-Auktionators und sein Kurzvortrag und die "Fragestunde" gaben uns die Möglichkeiten, etwas mehr zu der bewegten Geschichte des Auktionshauses Schwenn zu hören.



Im Rahmenprogramm wurde ein Ausblick auf die IBRA gemacht, wobei wir erfuhren, was die deutschen Veranstalter alles besser machen wollen als die Schweizer 2022.

Sehr interessant ist das 48-seitige Sonderheft zu Geschichte aus der Reihe "Chronik der deutschen Philatelie".



Das Wetter war sommerlich, und so fand das Nachtessen unter freiem Himmel statt. Ein sehr gemütlicher Abend.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 21.05.2022 18:26:26 Gelesen: 14908# 11 @  
@ Heinz 7 [#9]

Ganz egal, wer nun welchen Grand Prix holt:

Wir sahen eine tolle Ausstellung. Das Organisationskomitee, die Juroren und viele Helfer haben eine grosse Leistung erbracht. Ich finde es sympathisch, dass einige Gäste das auch zum Ausdruck bringen.



Heinz
 
Eric Scherer Am: 22.05.2022 13:33:26 Gelesen: 14790# 12 @  
Die deutschen Aussteller haben sich sehr gut geschlagen. Hier die Ergebnisse:


 
22028 Am: 22.05.2022 13:35:34 Gelesen: 14788# 13 @  
@ Eric Scherer [#12]

OK, nun besser.
 
Heinz 7 Am: 22.05.2022 22:11:06 Gelesen: 14698# 14 @  
Heute, am Abschlusstag, gab es ein weiteres Highlight der Weltausstellung.

Mehr als zwei Dutzend Teilnehmer waren an der Tagung "Public Academic Seminar", die von drei Organisationen gemeinsam durchgeführt wurde:

- Consilium Philateliae Helveticae (CPhH)
- Académie Européenne de Philatélie (AEP)
- Académie de philatélie (France)

Das Kernstück waren 5 Vorträge, die von folgenden Philatelisten geleistet wurden

- Robert Abensur
- Gerhard Blaickner
- Jerôme Castanet
- Giovanni Balimann
- Hubert Caprasse

Die Themen sind auf Seite 193 des Kataloges aufgelistet (siehe homepage der Ausstellung/Katalog).



Bild: links G. Balimann mit "The Collapse of the Latin Monetary Union in Switzerland (1920-1921)", rechts, hinten: Jean Voruz

Alles sehr interessant!

5 Tage voll mit Philatelie! Das war eine echt gute "Dosis" für ein gutes Wohlbefinden!

Herzlichen Dank an alle Verantwortlichen! In diesem Fall speziell an Jean Voruz! Er war Sekretär im Organisationskomitee, Juror und Organisator des heutigen o.g. Treffens. RundumdieUhrimEinsatz!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 22.05.2022 23:19:24 Gelesen: 14663# 15 @  
@ Heinz 7 [#9]

Am Samstagabend bei der Verkündung der Preise gab es wohl einige glückliche Gesichter und einige enttäuschte. Es ist manchmal schwer verständlich, warum ein Objekt so streng beurteilt wird, ein anderes aber seine Punkte relativ leicht und ohne Mühe erreichen kann.

Wer die Arbeit der Juroren enger verfolgt, versteht vieles vielleicht besser, anderes aber auch (trotzdem!) nicht! Das kann verschiedene Gründe haben; es lohnt sich aber, bei "Unverständnis" das Gespräch zu suchen

- mit dem Juror
- mit erfahrenen, objektiven Philatelisten, welche ihre eigene Sicht auf die offenen Fragen einbringen können.

Ich habe meine oben genannten "speziellen Favoriten" natürlich besonders interessiert geprüft auf ihr tatsächliches Ergebnis und fand, dass mehrere meiner Einschätzungen ziemlich bestätigt wurden. Gewundert haben mich eigentlich nur zwei Resultate:



Sammlung 2B-23: Claes Arnrup - Stamps of the World 1840-1880 from countries that issued their first stamps up to July 1, 1852: Erhielt nur 83 Punkte und
Sammlung 2C-11 - Rolf-Dieter Jaretzky - Confederate States of America: erhielt "nur" 90 Punkte.

Claes Arnrup hat sicher ein sehr schwieriges Exponat gewählt, aber mich begeisterte das gezeigte Material; ich hätte ihm viele Punkte gegeben. Aber vielleicht waren Fälschungen enthalten? Irgend einen schwerwiegenden Grund muss es geben, wenn eine SOLCHE hochwertige Sammlung nur 83 Punkte erhält (dazu unten noch ein Nachtrag).

Auch bei RD Jaretzky bin ich hell begeistert über die gezeigten Stücke. Schon früher einmal hörte ich, dass sein Gebiet "Confederate States of America" keine hohen Bewertungen erreichen kann; den Grund sollen die Spezialisten nennen, die diese Briefmarken als nicht "vollwertig" anerkennen. - - Aber Herr Jaretzky hat immerhin eine weitere Medaille "Gold international" errungen, das muss man sich in der Regel hart erkämpfen; jemand sagte einmal: "alles Jammern bei Exponaten mit mindestens 90 Punkten ist Jammern auf unverschämt hohem Niveau".

Brutal hoch war das Niveau bei Schweiz 1843-1865, dabei hat sogar ein ganz grosser Sammler seine Schätze ja nur "ausser Konkurrenz" gezeigt an seinem Extra-Stand "FORS" (siehe Katalog Seite 196). Das bekam auch Herr Yoshida zu spüren, der trotz hoch verdienten 96 Punkte nicht einmal in den "Final" um den Grand Prix National kam (Candidate). Aber die beiden Exponate 2A-10 und 3A-17 errangen eben gar 97 Punkte - und machten so den Sieg unter sich aus!

Joseph Hackmey wurde der Preis zuerkannt. Eine richtige Entscheidung, so meine ich, obwohl auch 2A-03 und 3A-17 ganz aussergewöhnlich gute Sammlungen sind.

Heinz
 
Lars Boettger Am: 22.05.2022 23:29:28 Gelesen: 14657# 16 @  
@ Heinz 7 [#15]

Sammlung 2B-23: Claes Arnrup - Stamps of the World 1840-1880 from countries that issued their first stamps up to July 1, 1852: Erhielt nur 83 Punkte

Hallo Heinz,

ich kenne das Exponat nicht, aber ich mag als Juror solche Themen überhaupt nicht. Fängt schon mit den Lokalausgaben USA und Schweiz an - sind die inkludiert oder nicht?

Wenn Lokalausgaben USA nein - dann fehlt was, wenn USA ja - dann kannst Du allein daraus ein ganzes Exponat stricken. Für das Publikum mag das sehr schön sein, aber für den Wettbewerb ist das m.E. nichts. Du musst das Beste vom Besten bei allen klassischen Ländern haben und kannst alles nur auf ein paar Blättern anreissen.

Beste Grüße!

Lars
 
Heinz 7 Am: 22.05.2022 23:48:34 Gelesen: 14645# 17 @  
@ Heinz 7 [#15]

Nachtrag zum obigen Beitrag

Im "Palmares" fiel mir auf Seite 3 ein Extrabericht auf:

"HELVETIA 2022 EXPERT GROUP REPORT"

Die Gruppe bestand aus drei Philatelisten, die (m.W.) i.d.R. auf Antrag der Jury besondere Marken/Briefe/Stempel näher prüften. In ihrem Bericht geben sie Rechenschaft über ihre Erkenntnisse:

63 items wurden näher betrachtet

davon

12 items - Erkenntnis: keine Aktion benötigt "no action required"
32 items - Erkenntnis: sollten zertifiziert werden "has to be certified"
17 items - Erkenntnis: sollten nicht mehr ausgestellt werden "do not exhibit again"
2 items - Erkenntnis: sollten besser beschrieben werden "improve description"



Das scheint mir sehr interessant und bemerkenswert. Bei den "17 items" läuten natürlich die Alarmglocken; sehr schade, wenn dies erst anlässlich der Ausstellung passiert. Aber gar nicht aussergewöhnlich, denn an solchen Veranstaltungen trifft meist geballte Fachkompetenz zusammen, die dann immer wieder auch "unangenehme Wahrheiten" aufdecken.

Wenn solche Dinge einem Aussteller passieren, verliert er natürlich sofort Punkte. Viele "grosse Medaillenträume" sind an internationalen Ausstellungen schon geplatzt. - Das ist in der Regel keine Schande für den Aussteller ("das kann jedem passieren" sagte kürzlich ein Juror zu einem Direktbetroffenen), aber natürlich eine grosse Enttäuschung.

Ob das Objekt 2B-23 der "HELVTIA 2022" nur 83 Punkte bekam, weil die o.g. Expert Group bei diesem Ausstellungsobjekt negative Bemerkungen anbringen musste, weiss ich nicht. - Ich suche lediglich nach möglichen Erklärungen für die meines Erachtens unerwartet tiefe Bewertung.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 22.05.2022 23:56:30 Gelesen: 14644# 18 @  
@ Lars Boettger [#16]

Danke für Deine Reaktion. Ja, diese Reaktion verstehe ich. Aber andererseits denke ich, es ist doch toll, wenn uns jemand so viele klassische Schönheiten der verschiedensten Länder zeigen kann!

Bei solchen Exponaten sollte man meines Erachtens weniger fragen: "Was fehlt?", sondern vielmehr: "Was zeigt er/sie uns auf den Ausstellungsblättern?". Und wenn dann das Ergebnis beeindruckend ist, sollte (darf) man dies auch mit einer hohen Punktzahl belohnen.

Meine Meinung.

Zum Abschluss noch ein philatelistischer Brief-Gruss



Herzliche Grüsse
Heinz
 
pritt Am: 23.05.2022 07:29:41 Gelesen: 14596# 19 @  
@ 22028 [#13]

Hier die Ergebnisse:

Wie oder wo finde ich die Gesamtergebnisse ?

danke und Gruß pritt
 
22028 Am: 23.05.2022 07:36:52 Gelesen: 14593# 20 @  
@ pritt [#19]

Das kann ich Dir auch nicht sagen, das Palmares ist noch nicht auf der Internetseite der Ausstellung und ich war nicht in Lugano, habe also keine gedruckte Ausgabe.
 
22028 Am: 23.05.2022 08:22:06 Gelesen: 14582# 21 @  
@ Heinz 7 [#15]
@ Lars Boettger [#16]

Sammlung 2B-23: Claes Arnrup - Stamps of the World 1840-1880 from countries that issued their first stamps up to July 1, 1852: Erhielt nur 83 Punkte

Das wundert mich eigentlich nicht, ist so eine Sammlung doch nur etwas teures, aber keine Forschung, aber keine Detailkenntisse des Gebietes (nötig), ähnlich wie das Exponat 2D-20 - "Emerald" Imperforate Classics of the World in Green.
Das selbe in grün, (schöner Metapher), wie hat die eigentlich abgeschnitten?

Der Aussteller, ist das nicht David Feldman ?

Und wie schnitt das Exponat 2A-09, SwissPhila - The Swiss cantonal stamps and their cancellations ab?

Tolles Material, Aufmachung wie eine einfachste Jugendsammlung.
 
HWS-NRW Am: 23.05.2022 09:00:59 Gelesen: 14562# 22 @  
Hallo,

wie schon in London bemerkt, haben auch hier wieder viele "alte" Männer (nicht eine Jurorin) überwiegend nur Exponate vor 1915 mit den erhofften Medaillenrängen G + LG ausgezeichnet.

Das macht eigentlich keinen Spaß mehr, Exponate mit Themen nach dem I. WK aufzubauen geschweige denn sie einer Riege "älterer Herren" vorzustellen.

Es gibt nicht nur Hermesköpfe, Baden-Einser und Sachsen-Dreier, bei deren Exponaten irgendwann alle von einander abgeschrieben haben oder ein Auktionshaus stellt nach einer erfolgreichen Auktion mal eben ein Buch darüber zusammen und stellt es auf der nächsten Weltausstellung aus.

Mal sehen, ob es diesmal wenigsten einen Bewertungsbogen in der Literaturklasse gibt, aus London ist da bis auf eine wirklich einfach gestrickte Urkunde und eine nette Medaille nichts gekommen.

Mit Sammlergruß
Werner
 
johanneshoffner Am: 23.05.2022 12:41:24 Gelesen: 14502# 23 @  
Diese Ausstellung war nach 2 Jahren Corona-Abstinenz ein echtes Highlight.

Die Treffen mit Sammlerinnen und Sammlern aus der Schweiz, Europa und der ganzen Welt waren wunderschön.

Beim Palmares ist mir wie HWS-NRW auch aufgefallen, dass im Jury-Team keine einzige Frau war.

Bei den über 100 G/LG Exponaten waren 3 von Frauen, davon nur eine in den "alten Klassen" (traditionell, postgeschichtlich, Ganzsachen).

Sicherlich sollten bei der Bewertung von "Bedeutung" sollten die Verbände und die FIP über die Bücher gehen.

Nicht nur klassische Sammlungen haben eine hohe Bedeutung.

Die beiden oberen Aspekte betreffen die Zukunft der Philatelie und müssen diskutiert werden in meinen Augen vor Ort in den nationalen Verbänden.

Mit Sammlergruss

Johannes
 
Eric Scherer Am: 23.05.2022 12:56:59 Gelesen: 14488# 24 @  
Insgesamt war die Helvetia sicher ein tolles Event. V.a. der klassische Ausstellungsteil war umfassend und spannend. Es gab zu jeder Zeit Besucher zwischen den Rahmen - also keine Rahmenwüsten.

Was die Bewertungen angeht, gab es schon eine gewisse Häufung von Peinlichkeiten (gibt es da einen besseren Begriff?). Die oben genannte "Emerald" wurde mit Gold bewertet. Wie das unter Anwendung der offiziellen Kriterien möglich ist, bleibt mir ein Rätsel. Was nicht heisst, dass es ein einmaliges Exponat ist.

Es zeigt aber klar: Vor einer philatelistischen Jury auf FIP-Level gilt das Gleichheitsprinzip nicht.

Das unterschwellige Thema "Alles nach 1900 ist zu modern" war auch wieder zu beobachten.
 
22028 Am: 23.05.2022 12:59:21 Gelesen: 14487# 25 @  
@ johanneshoffner [#23]

Bei den über 100 G/LG Exponaten waren 3 von Frauen, davon nur eine in den "alten Klassen" (traditionell, postgeschichtlich, Ganzsachen).

Dazu können aber die Männer nichts, Philatelie ist nun mal nicht unbedingt ein Frauenhobby und es können nur Exponate angenommen und bewertet werden die auch angemeldet sind.
 
Eric Scherer Am: 23.05.2022 14:02:28 Gelesen: 14460# 26 @  
@ 22028 [#25]

Die Frage ist ja viel eher, wie die Alterspyramide bei den Ausstellern aussieht. Gefühlt gehöre ich seit meiner ersten Ausstellungsteilnahme noch immer zu den Jüngeren.

Es gibt zwar mittlerweile eine Gruppe von deutlich jüngeren und sehr erfolgreichen Ausstellern, aber diese Gruppe hat zumindest gefühlt ihr Leben der Philatelie verschrieben. Die Frage nach der Alterspyramide kann man auch sehr gut mit der Frage nach der geografischen Herkunft der Juroren verbinden. Hier spürt man, wo Kraftzonen sind und wo eher nicht.
 
johanneshoffner Am: 23.05.2022 19:58:27 Gelesen: 14372# 27 @  
@ 22028

Bewertet werden kann nur das, was angemeldet ist.

Das ist natürlich völlig richtig. Wir müssen aber endlich das Alt-Männer Image ablegen und zeigen, dass die Philatelie viel vielfältiger ist.

@ Eric Scherer

Auch ich war mit meinen 54 Lenzen einer der Jungspunde. Wir sollten die Jüngeren motivieren mitzumachen. Es ist ja nicht so, dass sie nicht da sind. Vielleicht sind Alt-Herren Runden in der organisierten Philatelie auch nicht so attraktiv? Ich weiss es nicht.

Auf jeden Fall täte mehr Vielfalt gut.
 
Heinz 7 Am: 24.05.2022 10:49:33 Gelesen: 14271# 28 @  
@ Eric Scherer [#24]

Die "Emerald Sammlung" ist ein "Traum in Grün". Viele Raritäten sind nun einmal grün, und das nebeneinander zu sehen, macht einfach nur Spass. Die Sammlung hat knapp Gold geholt. Wenn dies mit den "offiziellen Kriterien" nicht möglich sein soll, dann sind vielleicht auch diese Kriterien falsch oder nicht zeitgemäss? - Stellen Sie sich doch bitte diese Frage. Dass die Reglemente manchmal zu Kopfschütteln oder Fragen führen, sieht man meines Erachtens auch an der Tatsache, dass wieder x Exponate "umgruppiert" wurden, von einer Klasse in die andere, und das auch bei Sammlern, die nun wirklich keine Anfänger sind!

Seit 30 Jahren, mindestens, müht man sich ab und will die Exponate attraktiver machen. Man erfindet "Offene Klasse" und "Ein-Rahmen-Shows", und anderes mehr, aber wenn ein Sammler das tut, was die Leute am meisten interessiert, dann wird er nicht belohnt ? Warum eigentlich ?

Die Menschen (der Durchschnitts-Besucher) wollen seltene Marken sehen, ohne Zweifel! Viele Exponate sind sehr unattraktiv für Ausstellungsbesucher; wenn man rahmenweise nur Briefmarken einer Ausgabe vorgesetzt bekommt, dann interessiert das fast niemanden. Wenn aber jemand Oldenburg- und Genf-Welt-Raritäten zeigt (Feldman) oder die Hawaii Missionaries (Arnrup), dann freuen sich die Besucher und fangen an zu schwärmen. Diese Exponate erhalten aber in der Regel nur wenig Punkte (Arnrup: nur 83!); es ist zu hoffen, dass die Sammler sich deswegen nicht völlig zurückziehen.

Natürlich können solche "Raritäten"- Exponate in der Regel keine Meriten holen in Sachen (neuer) Forschung. Auch zu z.B. "Mauritius klassisch" ist nun einmal alles gesagt, da kann ein Sammler wohl keine neuen Erkenntnisse liefern. - Aber: ist denn das wirklich nötig? - Wollen wir nur noch die bislang unerforschten Objekte belohnen? Ich finde: NEIN! - Ich jedenfalls freue mich, wenn ein Sammler grössere Gebiete bearbeitet und uns daraus die Rosinen zeigt.

@ 22028 [#21]

Ja, es ist David Feldman (wenn er es nicht weiterverkauft hat).

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Eric Scherer Am: 24.05.2022 11:06:44 Gelesen: 14265# 29 @  
@ Heinz 7 [#28]

Lieber Heinz. Es geht nicht darum, ob das Exponat "Emerald" ein besonders schönes oder spannendes Exponat ist. Es geht darum, dass für bestimmte Aussteller die Kriterien bei der Bewertung solange ignoriert werden, bis ein "Gold" rauskommt, während man andere Aussteller selbst dann abstraft, wenn alle Kriterien eingehalten werden.

Theoretisch ist es ein Wettbewerb, bei dem eigentlich der Gleichheitsgrundsatz gilt. Leider trifft das nicht immer zu.

Wenn Du nach Wegen suchst, Ausstellungen und Exponate in Zukunft attraktiver zu machen, ist der Weg über den Geldbeutel für mich grundsätzlich nicht der richtige Weg.
 
22028 Am: 24.05.2022 11:24:37 Gelesen: 14254# 30 @  
@ Heinz 7 [#28]

Die "Emerald Sammlung" oder wie Du es nanntest ein "Traum in Grün" ist sicher eine schöne Sammlung, aber gemäß den Ausstellungsregeln mit Sicherheit kein traditionelles Exponat, auch keines der offenen Klasse.

OK, ich oute mich nun mal als einer dem die Heldenverehrung, sprich mit offenen Mund vor teuren Weltkarten stehen, auf den Geist geht.

Mir persönlich sind Exponate die sich ein mehr oder weniger Normalo wie ich oder viele viele andere mit viel Herzblut und Arbeit, und auch oftmals finanziellen Opfern, aufbaut um Längen lieber als wen Millionäre mit viel Geld sich teures zusammenkaufen. Wo ist da die eigene Forschung? Oftmals beschränkt sich die Forschung da auf das studieren der Auktionskataloge wo und wann was passendes angeboten wird. Du schreibst " Natürlich können solche "Raritäten"- Exponate in der Regel keine Meriten holen in Sachen (neuer) Forschung." Aber, die Regeln geben nun mal Punkte für eigene Forschung, und wenn die nicht vorhanden ist darf man auch keine oder nur wenige Punkte vergeben, ergo gibt es vielleicht nur Silber oder Bronze.

In meinen Exponaten habe ich viele Stücke die um Längen seltener als die "blau und rote" Mauritius Marken sind, nur, wen interessiert es.

Regeln sind für alle da, wenn das große Geld von Juroren bevorzugt wird dann ist das der Dolchstoß des Ausstellens da die normale Aussteller desillusioniert werden.

@ Eric Scherer [#29]

Absolute Zustimung!
 
Heinz 7 Am: 24.05.2022 15:25:35 Gelesen: 14192# 31 @  
@ 22028 [#30]

Rainer

ja, du sagst es: "wen interessiert es?".

Ich denke, du solltest dich wirklich nicht beklagen. Du kriegst für deine Sammlung regelmässig viel Punkte. Und ich gönne sie dir von Herzen. Aber ich persönlich komme ins Schwärmen, wenn ich die grossen Raritäten antreffe.

Dass du das abschätzig und mit Spott kommentierst nehme ich erstaunt und enttäuscht zur Kenntnis. Ich gebe nicht mit gleicher Münze zurück, das ist nicht mein Stil.

Ich werde mich wohl hüten müssen, etwas über meine Freude an einzelnen Exponaten zu äussern, wenn ich danach angefeindet werde.

Schade.

Heinz
 
DL8AAM Am: 24.05.2022 16:20:20 Gelesen: 14168# 32 @  
@ Heinz 7 [#31]

Wobei eine philatelistische Ausstellungssammlung eben kein "Kuriositäten-Kabinett" sein sollte, egal wie selten oder finanziell wertvoll die dort enthaltenden Objekte auch sein mögen. Keine Aneinanderreihung vom Raritäten. Sowas gehört womöglich (nur) in die "Schatzkammer", womöglich sogar komplett außerhalb der Wertung.

Wobei ich natürlich auch mit "erstarrter Ehrfurcht" vor solchen philatelistischen Berühmtheiten stehe. Natürlich besucht man dafür (auch) diese Ausstellungen. Wir sind auch extra nur (ernsthaft !) für die "British Guiana 1¢ magenta" zur Weltausstellung nach New York geflogen, die wollte ich einfach mal mit eigenen Augen im Original sehen. Also nicht falsch verstehen: Wir dürfen (müssen deshalb) äußerst dankbar sein, dass "reiche Leute" sowas "retten" und dann der Öffentlichkeit zur Betrachtung auf diesen Ausstellungen zur Verfügung stellen. Aber eine philatelistische Ausstellungssammlung ist (in meinen Augen) trotzdem etwas vollkommen anderes. Man kann natürlich keine komplett neuere Forschungsarbeiten fordern ("irgendwann" weiss man ja auch alles ...) , aber eine systematische philatelistische "Aufarbeitung" des aktuellen Wissenstandes kann man erwarten, man muss erkennen, dass hier eine (eigene) philatelistische Arbeit drin steckt und nicht nur eine Shoppingtour für Superreiche abgebildet wird.

Extrem überzeichnet: Eine fundierte und breite Bearbeitung einer moderne DIALOGPOST-Sammlung ist hier vielleicht sogar erheblich "wettbewerbswürdiger" wenn auch nicht ganz so publikumsmagnetisch ;-) Die Qualität von philatelistischer Arbeit ist aber erst einmal vollkommen unabhängig vom Geldeinsatz.

Trotzdem, ich liebe diese Ausstellungen.

Nur der Wettbewerb selbst, ist - vorsichtig gesagt - oft finanziell verzerrt, d.h. sportlich betrachtet "unfair".

Beste Grüße
Thomas
 
saeckingen Am: 24.05.2022 16:26:50 Gelesen: 14166# 33 @  
Da sind sie wieder die unterschiedlichen Sichtweisen von aktiven Ausstellern und "normalen" Besuchern.

Ein Exponat wird in der Regel aufgebaut, um von Juroren möglichst hohe Punktzahlen zu bekommen. Ob es einem nicht am Wettbewerb interessierten Betrachter gefällt, spielt dabei in der Regel keine Rolle. Letzterer möchte interessante Stücke sehen - ohne von extrem spezialisierten Details erschlagen zu werden. Interessant sind dann natürlich vor allem die bekannten und in der Regel teuren Stücke.

Daher sind Wettbewerbsausstellungen - vor allem auf höherem Level - keine Werbeveranstaltungen für die Philatelie an sich, sondern sprechen bereits gestandene Philatelisten an.

Auch wenn es immer wieder offiziell dementiert wird, aber der Punkt „Seltenheit und Bedeutung“ im Reglement hat natürlich eine starke monetäre Komponente – am stärksten in der traditionellen Klasse ausgeprägt. Ein Exponat, welches nur ein paar zig-Tausend Euro wert ist, wird sicherlich keinen Grand Prix auf einer internationalen Ausstellung gewinnen! Den machen in der Regel die „Millionen-Exponate“ unter sich aus.

Jeder Besucher sollte sich die Exponate anschauen, die ihn interessieren - unabhängig von der Bewertung.

Streit darüber, was gefällt und was nicht ist Quatsch, da jeder Betrachter andere Schwerpunkte hat. Es gibt keine Regeln dafür, was jemandem gefällt und was nicht. Es gibt nur Regeln, wie ein Exponat bewertet wird. Ich habe schon viele Großgold-Exponate gesehen, die mir persönlich überhaupt nicht gefallen haben.

Grüße
Harald
 
22028 Am: 24.05.2022 17:20:00 Gelesen: 14142# 34 @  
@ Heinz 7 [#31]

Dass du das abschätzig und mit Spott kommentierst nehme ich erstaunt und enttäuscht zur Kenntnis. Ich gebe nicht mit gleicher Münze zurück, das ist nicht mein Stil.

Ich werde mich wohl hüten müssen, etwas über meine Freude an einzelnen Exponaten zu äussern, wenn ich danach angefeindet werde.


Ich habe weder abschätzig noch mit Spott kommentiert und Dich auch nicht persönlich angegriffen, wenn das so von Dir aufgenommen wurde, sorry, hast Du falsch verstanden.

Ich mag halt keine "Heldenverehrung", ich mag forschende Sammler die ihre (wie ich auch) mit viel Herzblut und Arbeit und auch oftmals finanziellen Opfern aufbaut haben.

Genauso wenig kaufe ich z.B. überteuertes Fussballtrikots oder sonstiges Merchandising nur weil ein Verein einen neuen Sponsor / Logo oder neuen Spieler hat. Das mögen andere tun, ich halt nicht.

Ich stelle im Wettbewerb aus und erhoffe (oder soll ich sagen "erwarte") dafür eine korrekte Anwendung der Regeln seitens der Juroren, mehr nicht.

Mir ist klar dass nicht wenige klassische Gebiete sicherlich oftmals übererforscht sind nur dann darf man dann solche meist sehr teuren Gebete auch keine volle Punktzahl für eigene Forschung geben.

Meines aktuelles FIP Exponat wurde bisher "nur" mit Gold, 90 Punkte bewertet, unter korrekter Auslegung der Regeln ist da aber sicher mehr drin, und das ist sicher nicht nur meine Meinung sondern die anderer Aussteller (unter der Voraussetzung dass die mir gegenüber in ihrer Meinung ehrlich sind).

Für exklusive Gebiete gibt es den Ehrenhof, da wird man eingeladen um auszustellen, Es gibt halt keine Bewertung und Preisverleihung für diese Exponate.
 
Heinz 7 Am: 24.05.2022 18:19:45 Gelesen: 14111# 35 @  
@ 22028 [#34]

Lieber Rainer, dein "sorry" ist gut angekommen - Schwamm drüber!

Noch eine Feststellung zum Thema: "Jury schaut zu sehr auf die bezahlten Preise"

Diese Aussage würde ich nicht teilen.

Beispiel: Nationale Ausstellung 2018 Lugano. Meines Wissens wurden dort 5 mega-Alt-Schweiz Sammlungen ausgestellt:

Hackmey - Göggel - Schäfer - Yoshida - Voruz; die waren damals schon gespickt mit teuren Raritäten.

Nun, 4 Jahre später, waren 3 der Ausstellungen wieder zu bewundern. Im Vergleich zu 2018 hat der Jungsammler Yoshida am meisten zugelegt. Er hat zwei "Titelseiten" von Haub-Schweiz-Auktionen eingekauft, inkl. den "Nummer-Eins-Brief Schweiz", vgl. [#9].

Dennoch hat die Jury die Sammlungen Hackmey und Schäfer höher bewertet und Yoshida war nicht einmal Kandidat für den GPN.

Ich kenne andere Beispiele, wo Sammler grosse finanzielle Opfer gebracht haben, und die Auswirkung auf die Bewertung ihrer Exponate war - NULL!

Also: allgemeingültige Aussagen sind schwierig.

Ausser vielleicht folgende:

- Es gibt viele super-Juroren! Die meisten machen ihren Job sehr gut und mit grossem Engagement. Freuen wir uns darüber (auch über die "alten Männer", wie sie heutzutage oft despektierlich genannt werden)

- Ich bin allen Käufern von Briefmarken dankbar für ihre Investitionen. Denn nur diese halten das Ganze am Laufen! All die Millionen, welche in unser Hobby fliessen (z.B. für Ausstellungen) müssen ja irgend wo herkommen! Also bitte nicht schimpfen über die "bösen Reichen", die mit viel Geld dafür sorgen, dass Briefmarkensammeln seit 182 Jahren auf hohem Niveau gepflegt wird.

Heinz
 
Richard Am: 28.05.2022 09:14:55 Gelesen: 13891# 36 @  
HELVETIA 2022 in Lugano: Sonne, See und Seltenheiten der Philatelie

(AIJP/wm-pcp) - Eigentlich bot die FIP-Weltausstellung in Lugano von allem etwas: Neben der bezaubernden Stadt am Luganer See erfreute das herrliche Sommerwetter mit bis zu 30 Grad, überraschte die Besucher in der Ausstellungshalle mit einem gut sortiertem Händlerangebot und teils exquisiten Exponaten der Briefmarkenaussteller und hatte natürlich auch kulinarisch – nicht nur am Festabend am 21. Mai 2022 viel zu bieten.

Im Vergleich zur LONDON 2022 sah man zahlreiche Besucher, selbst an den Exponatrahmen und allen war eines gemeinsam: Die Stimmung war fröhlich, locker und gelöst. Die Aufhebung der Corona-Restriktionen und Sonne statt Sturm in London machten es möglich.

Natürlich wird man auch bei dieser Ausstellung Haare in der Suppe finden. Nein, nicht beim Palmarès-Abend, denn da war das Dinner vorzüglich. Wohl aber in der Ausstellung. Man brauchte besonderes Geschick, um den Ausstellungskatalog ausfindig zu machen, denn er blieb am Eingangs-Infoschalter unter der Theke verborgen. Die sog. Leseecke für die rund 100 Wettbewerbsexponate war eine Katastrophe nie gesehenen Ausmaßes - keine Kennzeichnung in irgendwelcher Art. Nahezu jeder dachte, die ausgestellten Bücher seien zum Mitnehmen.

Folge: Von den 100 Exponaten waren am letzten Tag kaum noch welche da!

430 Exponate wurden von der vielköpfigen Jury bewertet, 31 mit Großgold und 107 mit Gold ausgezeichnet. Die Bewertungen bestätigten das hohe Niveau der Veranstaltung.

Der Handel übrigens auch, denn bereits am Eröffnungstag, dem 18. Mai, strahlte so manches Gesicht ob der guten Verkäufe. Man habe eben doch gemerkt, dass eine Weltausstellung ein anderes kaufkräftiges und interessiertes Publikum anzog als eine nationale Veranstaltung.

Also: Ende gut, alles gut. Vielleicht nicht ganz, aber in Pandemie- und Kriegszeiten ist man schon glücklich, so etwas wieder erlebt und gesehen zu haben.


 
Richard Am: 02.06.2022 09:19:20 Gelesen: 13690# 37 @  
Ein perfekter Abend mit Eva und Hartmut Schwenn im Parco San Marco bei Lugano

(AIJP/wm-pcp) 50 – das war die Traumzahl von Gästen gewesen, die sich die Organisatoren einer Veranstaltung im Parco San Marco, Günther Korn und Wolfgang Maassen, am 19. Mai 2022 nahe bei Lugano erhofft hatten. Die Zahl wurde mit 64 Teilnehmern noch deutlich übertroffen. So begrüßte Hartmut Schwenn die per gechartertem Bus oder per PKW aus Lugano nachmittags angereisten Gäste in seiner Traum-Urlaubsoase am Luganer See, nur 13 km von Lugano entfernt.

Die Gäste hatten die einmalige Gelegenheit, aus erster Hand die Geschichte des Starauktionators Schwenn zu erfahren, der in den 1960er-Jahren fünf Jahre lang das größte Philatelie-Auktionsimperium in der Welt anführte. Schwenn trug selbst Autobiografisches bei, Wolfgang Maassen vertiefte dies mit unvergesslichen Bildern damaliger Zeit und in einer Fragestunde stellte sich das Ehepaar Schwenn den Fragen der Besucher, die natürlich mehr wissen wollten, auch über die Zeit nach 1970, als Hartmut Schwenn sein Firmenkonsortium an Karl Friedrich Meyer-Beer verkauft hatte. Denn 1970/71 begannen er und seine Frau mit Immobiliengeschäften, ab 1980 auch mit einem großen Weinberg ihr Vermögen zu investieren und zu mehren.

Dank eines großzügigen Sponsorings der Firmen Corinphila/Heinrich Köhler sowie der AIJP wurde so eine Veranstaltung möglich, die alle Gäste – spätestens nach einem abendlichen Dinner am See bei traumhafter warmer Temperatur – als „Spitzenklasse“ bezeichneten. Hartmut Schwenn spendierten jedem eine biografische Sonderbroschüre, die er auch gerne selbst signierte, nach dem Dinner eine reichliche Runde Champagner. Und Corinphila/Heinrich Köhler wartete bei Abfahrt noch für jeden mit einem Buchpaket als Geschenk auf, das begeisterte Abnehmer fand. Dem Consilium Philatelicum des BDPh und der AIJP war es gelungen, mit diesem Abend alle zu verzaubern.



Foto: Wolfgang Maassen
 
Heinz 7 Am: 02.06.2022 10:48:10 Gelesen: 13657# 38 @  
@ Richard [#36]

Meine Leser wissen, dass auch ich von der Weltausstellung in Lugano sehr zufrieden heimgekehrt bin. Ich war an allen 5 Tagen an der Ausstellung, denn es gab viel zu entdecken, und seit 1974 war dies die erste "Internationale" in der Schweiz! Nochmals 48 Jahre kann ich nicht warten bis "zum nächsten Mal".

Ich wollte eigentlich nichts "Böses" schreiben über den Anlass, aber der Beitrag von Wolfgang Maasssen veranlasst mich doch, hier einzuhaken: Die Präsentation/Ausstellung der Klasse "Literatur" war wirklich eine grosse Enttäuschung. Wer weiss, mit wie viel Herzblut W. Maassen und die AIJP jeweils die Literatur-Abteilungen aufbauen und pflegen (zum Beispiel 2022 in London: dickes Lob, siehe mein Beitrag in der "Schweizer Briefmarken-Zeitung"), der versteht seinen tiefen Frust. Es zeigt sich (einmal mehr), dass Literatur noch immer vielerorts nicht wertgeschätzt wird. W. Maassen als Präsidenten der AIJP schmerzt dies natürlich.

Zum "Trost" sei auf meinen Beitrag "Literatur: zu teuer, zu billig?" von heute hingewiesen.

Es gibt noch Leute, die Literatur schätzen.

Heinz
 
Droenix Am: 13.07.2022 10:01:40 Gelesen: 12824# 39 @  
Hallo Heinz,

vielen herzlichen Dank für die ausführliche Berichterstattung. Ich muss doch mal wieder auf solche Ausstellungen gehen, wie ich nun bemerke. Was mich wundert, ist die Veranstaltung mit Herrn Schwenn, dessen unrühmliches Ende 1970 für viel Aufregung gesorgt hat. Man denke an den Verkauf des Bogens der Sachsen-Dreier, der tatsächlich nicht stattfand, sondern mit Strohmännern vorgenommen wurde, um hohe Preise zu publizieren oder die toxischen Schwenn-Briefmarken-Pakete, die von Beginn an zu teuer waren und nur wenig verkauft wurden, aber für die Käufer erhebliche Verluste eingebracht haben. Nun scheint alles Vergessen zu sein und er wird in einem nur positiven Licht dargestellt. Sonderbar!

Zu dem Thema Literatur-Ausstellung bei der Helvetia, mache ich auf den sehr guten Artikel von Herrn Korn in der aktuellen Philatelie aufmerksam. Die Bücher waren wohl nicht beaufsichtigt, so dass bis Ende der Veranstaltung sie "vergriffen" waren.

Beste Grüße

Peter
 
Heinz 7 Am: 13.07.2022 11:07:16 Gelesen: 12811# 40 @  
@ Droenix [#39]

Vielen Dank, Peter.

Ich kann den Besuch von Briefmarken-Ausstellungen wirklich nur empfehlen. Besonders von "guten" (hochklassigen) Wettbewerbsausstellungen. Der Besuch von lokalen kleinen Vereinsausstellungen ist bisweilen eher ein Grund für Nachdenklichkeit, wenn nur ein paar alte Männer versuchen, ihre ewig-gleichen Dublettenbücher zu versilbern. (Sorry, das musste nun auch einmal angemerkt werden). Ich achte die Anstrengungen der Vereine sehr; ich bin ja selber noch aktiv in der organisierten Philatelie, aber gewisse Veranstaltungen sind für jeden Besucher "netto" wohl eher eine Enttäuschung.

Die Literatur-Ausstellung in Lugano muss als "mangelhaft" bezeichnet werden, da sind sich viele Beobachter meines Wissens einig. Wolfgang Maassen als Präsident der AIJP hat in der Zeitschrift „The Philatelic Journalist“ deutliche Worte gewählt und die Missstände angeprangert.

Ich muss gestehen, auch ich bin mit etwas "gemischten Gefühlen" zu dem Abend bei Herrn Schwenn gefahren. Die von Dir genannten Ereignisse vor über 50 Jahren sind mir wohl bekannt und natürlich hätte man in der Fragestunde "nachbohren" können und hätte "unangenehme Fragen" stellen können (müssen?). Aber - ich denke, dies war NICHT das Ziel der Veranstaltung! Vielmehr war man Herrn Schwenn dankbar, dass er der grossen Schar interessierter Philatelisten die Möglichkeit gab, sich bei ihm zu einem gepflegten Anlass zu treffen und ein paar Erinnerungen hochleben zu lassen.

Der Anlass war mit Bestimmtheit kein "wissenschaftliches Seminar", sondern eher ein "Wohlfühl-Event", bei welchem es der Anstand gebot, dass man nett ist zu dem Gastgeber und den Organisatoren des Anlasses. Wichtig scheint mir, dass die Interessierten die damaligen Ereignisse anhand von sachlichen Berichten nachvollziehen können und also nicht einfach "vergessen". Ich persönlich habe "den Fall" im Buch "Geschichte der Philatelie" von Prof. Carlrichard Brühl (ca. 1985) nachgelesen.

Freundliche Grüsse
Heinz Glättli
 
Droenix Am: 13.07.2022 14:30:38 Gelesen: 12766# 41 @  
Vielen Dank für die Schilderung, Heinz!

Ich hätte Herrn Schwenn schon ein paar Fragen gestellt. Vielleicht ergibt sich die Gelegenheit noch einmal. Aus Bildern von der Helvetia Ausstellung von den großen Altschweiz-Kantonal-Sammlungen, gezeigt in anderen Foren und auf Facebook hat man den Eindruck, dass teure und seltene Stücke teilweise auf billigen und schlecht gestalteten Seiten ohne große Sachkenntnis bei den Erläuterungen ausgestellt wurden. So etwas kannte ich bisher von solchen Großveranstaltungen nicht. Nächstes Jahr werde ich die IBRA2023 besuchen, dann kann ich mir ein eigenes Bild machen.

Beste Grüße

Peter
 
Lars Boettger Am: 13.07.2022 18:20:17 Gelesen: 12709# 42 @  
@ Droenix [#41]

Aus Bildern von der Helvetia Ausstellung von den großen Altschweiz-Kantonal-Sammlungen, gezeigt in anderen Foren und auf Facebook hat man den Eindruck, dass teuere und seltene Stücke teilweise auf billigen und schlecht gestalteten Seiten ohne große Sachkenntnis bei den Erläuterungen ausgestellt wurden.

Hallo Peter,

wenn das Bilder von der Altschweiz-/Kantonal-Sammlung Hackmey waren - die Sammlung fiel schon 2015 in London auf: Fantastisches Material, aber die Beschreibung erschien verbesserungswürdig.

Beste Grüße!

Lars
 
Eric Scherer Am: 13.07.2022 22:54:27 Gelesen: 12653# 43 @  
@ Lars Boettger [#42]

Ja und deshalb hat Hackmey den Grand Prix National gewonnen. ;-)
 
HWS-NRW Am: 13.07.2022 23:31:34 Gelesen: 12644# 44 @  
die Sammlung fiel schon 2015 in London auf: Fantastisches Material, aber die Beschreibung erschien verbesserungswürdig.

Und dafür gibt es dann den Grand Prix ?

Sehr aufbauend diese Bewertung (für andere Aussteller) durch "die alten Herren" der FIP.

Wenn ich überlege, für fast 200 Euro mein Literatur-Exponat (Wert 62 Euro) dort ausgestellt und mit einer Großvermeil-Medaille "bedient" worden zu sein und mein Exponat dann auch noch von irgendeinem Besucher mitgenommen wurde, na Danke ! Da kann man sich das Ausstellen auch sparen.

mit Sammlergruß
Werner
 
Heinz 7 Am: 14.07.2022 09:13:37 Gelesen: 12592# 45 @  
@ Droenix [#41]

Deine Einschätzung

dass teure und seltene Stücke teilweise auf billigen und schlecht gestalteten Seiten ohne große Sachkenntnis bei den Erläuterungen ausgestellt wurden.

kann sich wohl kaum auf die Sammlung von Herrn Joseph Hackmey beziehen. Lars vermutet das, ich kann dem aber nicht beistimmen. Ich habe diese Sammlung schon mehrfach bestaunt, London 2015, Lugano 2018 (Nationale Ausstellung), Lugano 2022 (International), und habe keine Einwände zu den Beschreibungen. Der Sachverstand bei Herrn J. Hackmey ist unbestritten; er kennt seine Stücke auch auswendig und kann aus dem Kopf Vergleichsstücke aufzählen und die Bedeutung der Stücke sehr präzise einschätzen. Und das nicht nur zu seiner Sammlung Schweiz, sondern zu mehr als einem Dutzend seiner traumhaften Sammlungen. Herr Hackmey hat auch schon Vorträge gehalten, zum Beispiel in der Royal London (Gebiet: Frankreich) und fiel den Philatelisten durch seinen grossen Sachverstand auf; zu allem und jedem Stück konnte er präzise Auskunft geben und konnte Fragen beantworten.

Herr Hackmey ist ein Ausnahme-Philatelist mit bewundernswertem Gedächtnis und hellem Geist. Dass er übrigens viele Sprachen spricht und seine Intelligenz auch sonst ersichtlich ist, runden den Gesamteindruck ab.

Wenn Lars die Stücke "besser" beschreiben würde, hat er dazu jederzeit seine Möglichkeiten, sei es bei einer eigenen Sammlung oder bei der Würdigung der Sammlung Hackmey in einem Fachblatt. Ich weiss nicht, wie viele Punkte Herr Hackmey für die Beschreibung der Sammlung 2022 in Lugano erhalten hat; es muss beim Maximum (oder nahe daran) gewesen sein, sonst wäre er nicht Kandidat für den Grand Prix geworden.

Aber: 100 Punkte hat auch Herr Joseph Hackmey 2022 für "Schweiz" nicht erhalten. Vielleicht wegen Abzügen bei der Beschreibung?

;-)

Heinz
 
Droenix Am: 14.07.2022 09:41:40 Gelesen: 12584# 46 @  
Hier einmal ein Beispiel mit Verbesserungspotential, meiner Meinung nach.


 
Eric Scherer Am: 14.07.2022 09:50:04 Gelesen: 12573# 47 @  
@ Droenix [#46]

Uiuiui. Welche Exponat ist das?
 
Droenix Am: 14.07.2022 09:56:36 Gelesen: 12569# 48 @  
Hallo Eric,

das ist das Exponat von "SwissPhila"

Schönen Tag!
Peter
 
Eric Scherer Am: 14.07.2022 10:09:54 Gelesen: 12562# 49 @  
@ Droenix [#48]

Danke. Ein Kommentar erübrigt sich.
 
bayern klassisch Am: 14.07.2022 10:59:14 Gelesen: 12544# 50 @  
@ Eric Scherer [#49]

Sehe ich auch so - da wird ja nicht mal beschrieben, was ein 6jähriger auf Anhieb sieht. Fachinformationen gleich null. Ich hoffe für den Aussteller, dass das nur ein Ausreißer nach unten war.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Eric Scherer Am: 14.07.2022 11:36:59 Gelesen: 12526# 51 @  
@ bayern klassisch [#50]

Eigentlich sollte man in einem Exponat nicht das offensichtliche beschreiben. Das passiert die ganze Zeit und hier sind die Juroren auch sehr inkonsequent. Aber hier fehlen quasi alle Informationen ausser dem Philatelistischen Botox (Provinienzen). Wobei hier konkret eine beliebige Auktion als Provinienz zu nennen, aber nicht zielführend ist.
 
22028 Am: 14.07.2022 11:46:48 Gelesen: 12518# 52 @  
@ Droenix [#46]
@ Eric Scherer [#49]

Vor einiger Zeit hatte ich einige Bilder dieser Sammlung in enem anderen Forum gezeigt, die Sammlung, so gut das Material auch ist, ist einfach nur unterirdisch aufgemacht, trotzdem gab es eine recht gute Bewertung von 90 Punkten (Gold).

Bei dem Exponat würde mich die Detailbewertung interessieren!

Geld macht halt doch Punkte.
 
bayern klassisch Am: 14.07.2022 13:30:13 Gelesen: 12441# 53 @  
@ Eric Scherer [#51]

Hallo Eric,

das sehe ich genau so - ich würde und habe selbst auch auf alle Provenienzen verzichtet bei meinen Ausstellungssammlungen, weil das für mich immer ein "Gschmäckle" hat, wenn man sich mit großen Namen schmückt, aber das mag auch anders gesehen werden.

Mehr Wissen, statt Provenienzen, das fände ich weitaus besser. Aber wenn es fehlt, was soll man da machen?

Mit dem Ausstellen seiner Sammlung "outet" sich der Aussteller ja komplett - und wenn er nichts weiß, dann ist das sehr traurig, noch dazu, wenn viel Geld im Spiel ist, weil der Laie praktisch immer einen hohen Wert mit einem großen Wissen assoziiert; jedenfalls habe ich diesen Fehler früher oft selbst begangen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 15.07.2022 15:41:21 Gelesen: 12321# 54 @  
@ Eric Scherer [#49]
@ bayern klassisch [#50]
@ 22028 [#52]

@ Droenix [#46]

Liebe Freunde (?) der Philatelie

ich wundere mich über eure sehr harschen Kommentare zu der Anfrage von Droenix. Bildlich gesprochen werft ihr damit einen Fehde-Handschuh in den Ring und greift den Aussteller des Blattes "Zürich 4 und 6" an, der es gewagt hat, seine Schätze im Wettbewerb zu zeigen. Bevor nun der arme Gescholtene erstaunt und brüskiert von den beinahe schon feindseligen/höhnischen Kommentaren Kenntnis nimmt (und als Konsequenz daraus vielleicht die Flucht ergreift, und nie mehr ausstellt?) möchte ich "den Fehdehandschuh aufgreifen".

Ich schlage ihn nun aber nicht den "Gegnern" einzeln um die Ohren, sondern ermuntere, die Frage von Droenix sachlich zu erörtern und vielleicht gar nutzbringend und kameradschaftlich einen Meinungsaustausch anzuregen. Nur ein solcher bringt uns letztlich weiter. Zoff und Rechthaberei meide ich - nach Möglichkeit...

Droenix - Peter, bitte teile uns doch mit, was Dir an dieser Seite am meisten missfällt.

Vorab halten wir noch fest: es handelt sich NICHT um eine Seite aus der GPN-Sammlung Joseph Hackmey, wie HWS-NRW aufgrund der Vermutungen von Lars zu Unrecht folgerte (so schnell entstehen Gerüchte/Behauptungen), siehe

@ Lars Boettger [#42]
@ HWS-NRW [#44]

Eric eröffnet seine Reaktion auf die Anfrage von Peter leider mit einem abfälligen Kommentar über den Sammler Helmut Büchel [1], der hinter der Sammlung "Swiss Phila" steht. Das ist nicht zielführend und -vor allem- gar nicht freundlich. Warum das? Helmut Büchel ist ein begeisterter Händler, der auch eine Homepage betreibt und daneben seine Sammlung auch im Wettbewerb zeigt. Das finde ich SYMPATHISCH. Sich abschätzig über den Aussteller zu äussern empfinde ich (ohne Hintergrundwissen zum WARUM?) deplatziert. Die Philatelie profitiert von Sammlern, welche die Wettbewerbsausstellungen überhaupt erst ermöglichen.

Ralph - Du bist ein begnadeter Philatelist, umso mehr hätte ich mir von Dir zielführende, freundliche Hinweise an Sammlerkollege Helmut Büchel erhofft, was er denn Deiner Meinung auf die Seite schreiben soll. Und - was ein Sechsjähriger beim Betrachten der Seite auf Anhieb sieht oder denkt, darüber bestehen wohl mehrere Vermutungen.

Rainer - auch Du, wohlerfahren mit Sorgen eines Ausstellers, diffamiere doch das Sammelblatt von Kollege Büchel nicht so herablassend. "Unterirdisch" - das liest kein Beurteilter gerne. Wie würdest Du Dich fühlen?

Ich hoffe, Helmut Büchel liest diese "Schmäh-Kommentare" nicht. Falls doch, hoffe ich, er lässt sich durch die Unfreundlichkeiten nicht entmutigen. Ich gratuliere zu den 90 Punkten, das ist viel, und schwierig zu erreichen mit einem "Schweiz"-Objekt. Einen Hinweis zu den Beschriftungen möchte ich mitgeben:

Ich bin derselben Meinung wie Eric Scherer [#51]: die Angabe der Herkunft des Stückes (Provenienz) bringt im vorliegenden Fall vermutlich keinen Nutzen: die Verkaufsorte (konkret: drei Auktionshäuser und Verkaufszeitpunkte) geben kaum relevante Informationen, solche Hinweise empfehle ich nur bei wirklich alt-bekannten Stücken anzubringen (z.B. Corinphila, 41. Auktion 1953), oder natürlich bei Stücken aus gutbekannten Sammlungen (z.B. "ex Sammlung Bally").

Ich erlaube mir nun auch einen Kommentar zu der gezeigten Seite: Die drei Fragmente sind alles schöne Stücke, mit klaren Stempeln. Der Hinweis darauf, dass nur wenige Stücke der "Zürich 6" auf Brief oder Fragment aus dem Monat März 1843 existieren, ist meines Erachtens gut, das ist eine wertvolle Information. Ich gratuliere zu der schönen Seite.

Ich beschliesse meinen Beitrag zu dieser Frage mit folgendem Appell:

Philatelisten dieser Welt: seid nett zueinander!

Heinz


[Hinweis Redaktion: [1] Helmut Büchel ist unser Mitglied Swiss_Phila]
 
bayern klassisch Am: 15.07.2022 16:23:28 Gelesen: 12301# 55 @  
@ Heinz 7 [#54]

Lieber Heinz,

der Sinn von Ausstellungen ist es unter anderem Werbung zu machen für sein Sammelgebiet. Möchte man das nicht, bleibt man zu Hause, spart sich viel Zeit und Geld und sammelt privat vor sich hin, gegen das nichts spricht.

Aber wenn jemand ausstellt, hat er sich den Regularien zu stellen - und die sagen aus, dass das Gezeigte adäquat beschrieben werden soll; adäquat heißt für mich nicht, dass er bei einer Zürich 4 oder Zürich 6 schreibt "Zürich 4" oder "Zürich 6". Das meinte ich, als ich schrieb, dass das ein 6jähiger Bub sieht, weil er da das kleine Einmaleins kennt.

Die Beschreibung wird durch den Titel der Sammlung bestimmt - auf was will der Aussteller mit seiner Sammlung hinaus? Auf seltene Marken? Dann gibt man das Emmissionsdatum an, die Auflage, Restbestände, Frankaturmöglichkeiten (was konnte man mit der Nominale von 4 oder 6 Rappen frankieren?) usw. Das ist ein weites Feld. Aber davon lese ich nichts.

Oder man orientiert sich primär an den (wunderbaren!) Stempeln - waren das alte Stempel, die es lange vor den Marken gab, oder wurden diese Stempel angeschafft, um die Marken zu entwerten, welche Farben kommen wann vor, welche Gründe gab es, diese in Rot (oder einer anderen Farbe) zu verwenden. Welche Stempelkissen wurden angeschafft, wie lange waren diese Stempel im Einsatz (Briefpost, Fahrpost, Formulare im Innendienst usw.).

Auch davon ist nichts zu lesen und ich komme wieder auf den 6-jährigen zurück.

Eine Sammlung wird nicht "besser", indem teure, populäre und/oder seltene Marken und Belege gezeigt werden. Eine Sammlung ist gut, wenn sie ihren Zweck erfüllt - Schönes zeigen, Seltenes zeigen, Besonderheiten zeigen, Postgeschichte zeigen, Stempel zeigen und vor allem: Erklären, Hintergrundwissen teilen, den Betrachter fesseln, ihn im positiven Sinn süchtig machen, ihn für sein Sammelgebiet zu begeistern, ihm Hilfe zu geben durch geeignete Primär- und Sekundärquellenangaben und Beschreibungen.

Davon findet hier, sorry wenn ich negativ klinge, nichts statt. Ich sehe eher bei den losen Marken eine Null-Information und bei dem Briefstück eine ganz geringe Neigung nach Informationen; dass es, wenn es so ist, weniger als 10 Belege aus dem 1. Monat geben soll, ist doch eine so sektionale Information, dass sie praktisch keine Rolle spielt, wenn es um das Wesentliche geht. Und das Wesentliche wurde weggelassen, wie oben schon bemerkt.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Aussteller, den ich nicht kenne, damit Werbung für unser Hobby betreibt. Da wir ja leider in einem Bereich hobbymäßig unterwegs sind, bei dem die Anzahl der Liebhaber wöchentlich geringer wird, ist solch ein Blatt nicht geeignet, neue Leute an unser Hobby zu binden. Wenn ich - diese Metapher sei mir hier erlaubt - einem Hund einen alten Knochen hinwerfe, wird der ihn fressen. Einen Freund fürs Leben gewinne ich aber damit nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
22028 Am: 15.07.2022 16:25:00 Gelesen: 12300# 56 @  
@ Heinz 7 [#54]

Stimmt, ich bin Aussteller.

Aber die Aufmachung dieses Exponates ist sorry, Müll. Das macht ein Jugendlicher in der Einsteigerklasse besser.

Bei dem Exponat ist NULL Wissen drin, keine Forschung, außer wo und wann was verkauft wurde, keine Aufmachung, evtl. in der Relevanz kann man bei dem Mateiral punkten. Und der Hinweis auf seine Internetseite, ich habe da mehrere.

Wenn ein Exponat mit einfachem Material in der Art wie diese Schweiz-Sammlung gezeigt werden würde dann gäbe es mit viel Glück eine Erwähnun "unter ferner liefen".

Zum Hinweis der Redaktion dass der Mann bei den Philaseiten Mitglied ist, nun ja, hat er hier schon mal was gepostet oder ist er nur eine Karteileiche?
 
Droenix Am: 15.07.2022 18:57:17 Gelesen: 12232# 57 @  
Heinz, ich finde es gut, dass Du den Aussteller verteidigst, aber ich stimme #22028 und #bayern klassisch vollumfänglich zu.

Wenn ich philatelistische Kostbarkeiten habe und das sind die drei Marken allemal, dann erwarte ich auch eine entsprechende Präsentation. Es ist Geschmackssache, ob ich das Blatt liebevoll mit Rahmen um das Blatt und die einzelnen Marken aufwerte, damit sie besser zur Geltung kommen, aber der Aussteller gibt sich nicht zu erkennen, ob er tiefere Fachkenntnisse besitzt.

Ich hätte erwartet eine Typen-Klassifizierung der 4 Rp und bei der 6 Rp eine genaue Bogenkategorisierung. Weiterhin eine Erklärung zur Portoverwendung von 4 Rp bzw 6 Rp und eine bessere Darstellung zum Thema senkrechte Unterdrucklinie. Ich habe erst nach längeren Hinsehen erkannt, dass diese Darstellung, die wie ein Baumstamm aussieht, die Darstellung der senkrechten Unterdrucklinien verdeutlichen soll. Dafür wäre sicherlich besser gewesen eine Vergrößerung von einer der Marken zu verwenden.

Mit Ausnahme von Thematischen Exponaten, Exponaten der Ansichts- und Motivkarten sowie von Literaturexponaten wird nach dem gleichen Schema mit folgenden Höchstpunktzahlen bewertet:

Bearbeitung und Bedeutung bis 30 Punkte
Kenntnisse und Forschung bis 35 Punkte
Beschaffenheit und Seltenheit bis 30 Punkte
Gestaltung (Aufmachung) bis 5 Punkte
Summa: 100 Punkte

So eine Sammlung mit 90 Punkten zu bewerten, ist schon erstaunlich und für mich gerade bei den Kriterien "Kenntnisse und Forschung" sowie "Gestaltung", aber auch "Bearbeitung und Bedeutung" nicht nachvollziehbar. Möglicherweise hat der Aussteller diese Qualitäten; gezeigt werden sie in der Ausstellung aber nicht.

Beste Grüße

Peter
 
Heinz 7 Am: 15.07.2022 21:41:24 Gelesen: 12176# 58 @  
@ bayern klassisch [#55]

Lieber Ralph,

ich bin froh, dass Du uns zeigst, dass es auch "anders" geht. Anständig. Erklärend. Hilfreich. Danke für Deine Ausführungen, die ich weitgehend teile oder verstehe/akzeptiere. Nicht überall bin ich einverstanden mit Dir; der Hinweis darauf, dass nur wenige Stücke der "Zürich 6" auf Brief oder Fragment aus dem Monat März 1843 existieren, ist für mich eine wichtige und wertvolle Information, darum finde ich es gut, dass der Aussteller das angemerkt hat.

@ Droenix [#57]

Ich bin ja nicht der Anwalt von Herrn Helmut Büchel, der ihn vor aller Kritik bewahren will, und auch ich würde empfehlen, dass die Sammlung anders aufgemacht wird. Peter erwähnt die Rahmen um die einzelnen Marken, und - ja - das empfehle ich auch. Bei meinen Sammlungen wähle ich in der Regel auch diese "Variante", obwohl das "WIE?" bei den Rahmen sehr wichtig ist. (Viele Sammler wählen Varianten, die mir nicht gefallen! Andere bevorzugen gar keine Ränder - ein weites Feld von Möglichkeiten). Auch die Feld- oder zumindest Typen-Bezeichnung würde ich bei diesen drei Marken anfügen, auch da bin ich auch der Meinung von Peter.

Wichtig ... nein, ich korrigiere: SEHR wichtig scheint mir aber, dass wir unserem Sammler-Kollegen freundlich begegnen, ihn loben für seine Initiative, auszustellen, mit ihm die Freude teilen über die schönen Stücke, die er finden konnte und mit ihm Gedankenaustausch auf Augenhöhe führen.

All das habe ich in den Beiträgen 47-53 weitgehend vermisst. Darum habe ich versucht anzuregen, dass GUTE Philatelisten anständig mit anderen Philatelisten umgehen sollen. Die anderen sollten meines Erachtens lieber "zuhause bleiben" oder ihre Unfreundlichkeit und Kritik für sich behalten. Sonst wird die Anzahl der Philatelisten nämlich WIRKLICH wöchentlich geringer werden: wenn wir nicht anständig miteinander umgehen.

Ich wünsche allen Lesern ein friedliches Wochenende, natürlich mit möglichst "einiger" Philatelie im Programm.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Eric Scherer Am: 15.07.2022 22:43:48 Gelesen: 12147# 59 @  
Es gibt hier Aussteller, die sich viel Mühe mit ihrem Exponat geben und um jeden Punkt kämpfen. Da ist es erlaubt, solche Bewertungen - und genau darum geht es - kritisch zu hinterfragen.

Im übrigen würde den Namen eines Ausstellers nicht offenzulegen, der unter Pseudonym ausstellt.
 
HWS-NRW Am: 15.07.2022 23:17:36 Gelesen: 12134# 60 @  
@ Eric Scherer [#59]

Hallo,

nach meinem Wissen muss der Name bei der Vergabe von einer Goldmedaille offen gelegt werden, zumindest nach unserem deutschen Reglement.

mit Sammlergruß
Werner
 
bayern klassisch Am: 16.07.2022 00:07:09 Gelesen: 12115# 61 @  
Das erste, was man als Aussteller immer gefragt wurde, wenn einer unter einem Pseudonym ausgestellt hatte, war: Wem gehört denn diese Sammlung? Und nie blieb diese Frage unbeantwortet, weil es immer gut Informierte gab, die alles wußten und auch ausplauderten.

Fazit: Wer 2, 3 mal ausgestellt hat, und um dorthin zu kommen, hat man sicher häufiger seine Sammlung präsentieren dürfen, ist bekannt wie ein bunter Hund, jedenfalls unter Schweiz-Sammlern.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Eric Scherer Am: 16.07.2022 00:12:48 Gelesen: 12107# 62 @  
@ HWS-NRW [#60]

Der Name wurde definitiv nicht offengelegt. Im Palmares ist das Pseudonym geführt.
 
Richard Am: 16.07.2022 09:32:50 Gelesen: 12034# 63 @  
@ Eric Scherer [#62]

Helmut Büchel zeigt im Internet sein Exponat, sein Name ist ein sehr offenes Geheimnis [1]. [1]

Ausstellungskatalog

https://www.helvetia2022.ch/en/catalogue

Ergebnisliste / Palmares

https://www.helvetia2022.ch/files/helvetia2022-palmares-results.pdf

Grüsse aus dem Allgäu, Richard

[1] https://www.swissphila.ch
 
HWS-NRW Am: 16.07.2022 11:34:58 Gelesen: 11986# 64 @  
@ Richard [#63]

Hallo Richard,

Danke für die Info über den Aussteller.

Wenn ich mir das kleine Foto auf der "Swissphila"-Seite ansehe, die Blätter sehen aber ganz anders aus als das eine Blatt, über das wir alle diskutieren, da sollten wir alle aufpassen. Ich glaube nicht, dass dieses Blatt aus dem aktuellen Exponat vom Herrn Büchel stammt.

mit Sammlergruß
Werner
 
22028 Am: 16.07.2022 11:57:54 Gelesen: 11969# 65 @  
Hier einige Bilder die mir zu der genannten Sammlung vorliegen, da ist VIEL an der Aufmachung verbesserungswürdig und das Material das toll ist teilweise so lieblos zu zeigen ist traurig.




 
HWS-NRW Am: 16.07.2022 14:51:55 Gelesen: 11859# 66 @  
@ 22028 [#65]

Hallo Rainer,

na das sieht ja wirklich katastrophal aus und sowas bekommt dann Gold ? Na ja, es sind zwar herrliche Belege dabei, da kann man bei Besonderheiten und Seltenheiten schon volle Punktzahl geben, aber die Abteilungen Gliederung, Ausarbeitung und Aufmachung liegen einfach nur im Mittelfeld, das Exponat hätte von mir maximal 80 Punkte bekommen, mehr ist da einfach nicht drin.

Das ist halt ein Problem der FIP-Ausstellungen, viele "ältere" Männer, die nichts mehr lesen wollen und dann halt mehr für das gezeigte Material die Goldmedaille vergeben. Das ist für andere Aussteller, auch für Dich, der sich so viel Arbeit mit dem Exponat macht und auch noch das Fachwissen darstellt, schon etwas enttäuschend.

Beste Grüße und ein schönes Wochenende.
Werner
 
bayern klassisch Am: 16.07.2022 15:36:41 Gelesen: 11833# 67 @  
@ 22028 [#65]

Hallo Rainer,

erst einmal vielen Dank für das Zeigen weiterer Ausstellungsseiten - so toll das Material auch sicher ist, die Präsentation ist erschreckend.

Teils wird wenig zu den Stücken geschrieben, teils gar nichts erhellendes, teils nur Bruchstücke, die wesentliche Bereiche, in denen man fachlich glänzen könnte, nicht beleuchten.

Ich stimme ausdrücklich meinem Vorschreiber zu, dass hier 90 Punkte ein Witz sind - aber nur ein Schlechter.

Wäre ich Juror, würde ich diese Sammlung mit Vermeil wohlwollend einschätzen und ein Jurygespräch als unabdingbar ansehen. Käme diese Sammlung dann ein zweites Mal unverändert auf die Anmeldeliste, würde ich sie auszustellen ablehnen.

Aus dem gezeigten Material könnte man so viel machen - hier wird es fast kommentarlos verschwendet (nur die jeweils dem Aussteller bekannte Anzahl der Stücke wird nicht vergessen - aber von wann datiert dieses Wissen?). Vielleicht ist das auch schon 50 Jahre alt und längst überholt.

Es mag durchaus sein, dass der Aussteller sehr viel über sein Sammelgebiet weiß, das will ich mangels Wissen gar nicht in Abrede stellen, aber dann geht dieses Wissen an seiner Ausstellungssammlung spurlos vorbei.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
22028 Am: 16.07.2022 16:43:05 Gelesen: 11813# 68 @  
@ HWS-NRW [#66]
@ bayern klassisch [#67]

Absolut meine Meinung !
 
Richard Am: 16.07.2022 21:31:17 Gelesen: 11751# 69 @  
@ bayern klassisch [#67]

Hallo Ralph,

gibt es keine Bewertungsregeln, an die sich die Juroren zu halten haben ? Ich habe schon genügend Bewertungsbogen erhalten und war bisher der Meinung, die Spanne der Punktzahl sei relativ eng.

Schöne Grüsse, Richard
 
Eric Scherer Am: 16.07.2022 21:44:16 Gelesen: 11746# 70 @  
@ Richard [#69]

Es gibt klare Bewertungskriterien und auch zahlreiche offizielle und inoffizielle Wegleitungen. Dem Aussteller sind diese wahrscheinlich nicht bekannt oder - eher unwahrscheinlich - er verstösst mit Absicht gegen eine Vielzahl von Regeln. Es ist aber klar, dass das gezeigte Exponat so kaum über 80 Punkte kommen dürfte. Die 90 Punkte in Lugano sind in jedem Fall eine vergleichsweise krasse Fehlleistung der Jury. Normalerweise geht man von einer maximalen Toleranzspanne von drei Punkten aus.
 
bayern klassisch Am: 16.07.2022 22:11:59 Gelesen: 11735# 71 @  
@ Richard [#69]

Hallo Richard,

Eric hat es schon richtig beschrieben - für jeden Aussteller mit Erfahrung sind 90 Punkte nicht nachvollziehbar, wenn nach allgemein gültigen Regeln juriert wurde, oder hätte werden sollen. Theoretisch sollten die Juroren nicht wissen, welche Punktzahl ein Exponat zuvor bekommen hat; es soll also "neu" juriert werden und nicht eine bekannte Punktzahl mit in die eigenen Bewertungen einfließen, aber das ist graue Theorie. Oft wissen die Juroren, wer was ausstellt und kennen auch - zumindest grob - die vorausgegangenen Punktzahlen, was oft Auswirkungen auf die selbst vergebenen Punkte hat.

In meinen Augen ist eine neutrale Beurteilung nur dann möglich, wenn man unbeeinflußt ist; alles andere sind Gefälligkeitsbewertungen, mit denen gute Sammlungen schlechter und schlechte Sammlungen besser gestellt werden, als sie es sind. Ob der Aussteller beruflich Hamburger verkauft, oder Herzchirurg ist, ob er keinen Schulabschluß hat, oder Prof. Dr. mult. ist, ob er ein Schwippschwager eines ehemaligen Postministers ist, oder der Neffe von Hans Dampf, ob er ein hoher Funktionär beim BDPh ist, oder dort erst seit kurzem Mitglied - das darf keine Rolle spielen, wenn man das Ausstellungswesen sinnvoll aufstellen will.

Die Bewertung dieser Sammlung mit 90 Punkten ist ein Schlag ins Gesicht von Sammlern, Forschern und Kennern wie 22028, die an einem kurzen Wochenende mehr Engagement zeigen, als andere in ihrem ganzen Leben, die jahrelang geforscht haben, während andere nur aus ihren Attesten zitieren konnten und die mehr für ihr(e) Sammelgebiet(e) in der Öffentlichkeit getan haben, als nur mit dem Finger über die Zeilen der neuesten Katalogpreise zu fahren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Richard Am: 16.07.2022 22:43:07 Gelesen: 11717# 72 @  
@ Eric Scherer [#70]

Die 90 Punkte in Lugano sind in jedem Fall eine vergleichsweise krasse Fehlleistung der Jury.

@ bayern klassisch [#71]

Die Bewertung dieser Sammlung mit 90 Punkten ist ein Schlag ins Gesicht von Sammlern, Forschern und Kennern.

Also in einem Wort ein Juryskandal ?

Ich würde gerne bei den Juroren nachfragen - ist bekannt um wen es sich handelte ?

Grüsse aus dem Allgäu, Richard
 
22028 Am: 17.07.2022 08:06:57 Gelesen: 11629# 73 @  
@ Richard [#72]

Die Namen der Juroren sind im allgemeinen beim Ausstellungsleiter, dem Jury-Sekretär, evtl. dem Aussteller wenn er nachfragte, oder auch dem Landeskommissar bekannt. Die Jury wird Dritten gegenüber keine Aussage machen. Wenn dann müsste der Aussteller anfragen, das macht man aber meist nur wenn man glaubt, mit der Bewertung nicht zufrieden, sprich mehr Punkte erwartete, zu sein.

Man könnte aber versuchen "auf dem kleinen Dienstweg" was herauszubekommen.

Fehlurteil ist ein hartes Wort, es ist eher das übliche, zumindest bei FIP wo gewisse Gebiete und unter Umständen auch Namen, teilweise höher in der Gunst der Juroren sind.

Hier sind die Mitglieder des Jury-Committees, evtl. hat ja einer hier einen kurzen Draht zu denen.


 
Lars Boettger Am: 17.07.2022 15:49:41 Gelesen: 11500# 74 @  
@ alle

Jungs und Mädels - ich kann dank der Blätter von 22028 [#65] nachvollziehen, wie das Ergebnis zustanden kam. Ja, die Aufmachung und teilweise die Beschreibung kann man noch verbessern. Material scheint klasse zu sein. Kurt Kimmel war der Jury-Präsident - er hatte gegen die 90 Punkte wohl nichts einzuwenden.

Wenn jetzt die Qualität des Materials auf den anderen Seite nicht schlechter ist, hätte ich die Sammlung aus dem Bauch heraus irgendwo bei 88-91 Punkten gehabt. Bitte auch das beachten, was Heinz 7 [#58] sagt.

Rainer und Ralph - bitte entschuldigt meine Einschätzung, aber ich kann in der Postgeschichte viel mit einer guten Beschreibung kompensieren. Bei Ländersammlungen muss Dich das Material umhauen. Da ist Forschung weit weniger bedeutend.

Beste Grüße!

Lars
 
Jürgen Witkowski Am: 17.07.2022 16:27:18 Gelesen: 11475# 75 @  
@ Lars Boettger [#74]

Hallo Lars,

ich muss Dir aus tiefster Überzeugung widersprechen, wenn ich lese "Bei Ländersammlungen muss Dich das Material umhauen. Da ist Forschung weit weniger bedeutend. "

Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als die alte Fußballerweisheit "Geld schießt Tore". Es demotiviert doch die meisten ausstellungswilligen Ländersammler, wenn Sie erfahren müssen, dass Forschung weniger bedeutend ist, als ein dickes Portemonnaie. Falls das bei den zuständigen Juroren für Ländersammlungen die vorherrschende Meinung ist, kann man diese Ausstellungsklasse bald einstampfen. Die Beliebtheit, dort auszustellen hat nach meinen Beobachtungen seit einigen Jahren deutlich abgenommen, während postgeschichtliche Exponate in größerem Umfang zu sehen sind.

Wenn diese Denkweise in der Ausstellungsklasse Literatur, bei der ich mir als Rang 1-Juror einbilde mitreden zu können, vorherrschend wäre, so würde das bedeuten, dass eines der vielen Hardcover-Bilderbücher mit eingescannten Sammlungen, die mitunter große Raritäten zeigen, höher zu bewerten wäre, als ein Softcover-Buch mit viel Text, Tabellen und Abbildungen, das die Ergebnisse oft jahrzehntelanger Forschung veröffentlicht. Das ist, zumindest, wenn ich mit dabei sein darf, nicht der Fall.

Ich denke, dass viele der altgedienten Juroren, die oftmals überholten Denkweisen verhaftet sind, auf die "Ehrentribüne" verabschiedet werden sollten, damit es zu fairen und zeitgemäßen Beurteilungen der Aussteller kommt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
22028 Am: 17.07.2022 16:29:28 Gelesen: 11474# 76 @  
@ Lars Boettger [#74]

Rainer und Ralph - bitte entschuldigt meine Einschätzung, aber ich kann in der Postgeschichte viel mit einer guten Beschreibung kompensieren. Bei Ländersammlungen muss Dich das Material umhauen. Da ist Forschung weit weniger bedeutend.

Im Umkehrschluss, ich kaufe mit viel Geld was zusammen, montiere es lieb- und ahnungslos auf Blätter und bekomme Gold. Da werden die Bewertungskritierien doch ad absurdum geführt.

Warum gibt es auch bei Ländersammlungen die Kriterien Kenntnisse und Forschung wenn diese bei teurem Material einfach, grob gesagt, hoch bewertet werden, auch wenn das Exponat das nicht so wiedergibt? Geht man davon aus dass der Sammler da mehr weiß als er zeigt?

Warum werden dann bei Gebieten die auch ein Normalo mit viel Herzblut sammelt, erforscht und ausstellt, nicht auch so bewertet?

Es scheint doch zu sein dass es wie beim Fußball ist wo Geld Tore schießt und mache Gebiete in der Gunst der Jury einfach höher liegen und ergo besser bewertet wird?
 
Lars Boettger Am: 17.07.2022 19:17:55 Gelesen: 11378# 77 @  
@ Jürgen Witkowski [#75]
@ 22028 [#76]

Hallo Jürgen, hallo Rainer,

ich schliesse von bisher hier gezeigten Material der Schweiz-Sammlung "Swiss Phila". Für mich ist sie - gemäß den Kriterien für Ländersammlungen - fair bewertet. Material ist sehr gut, Präsentation ist gut, Gliederung ist auch nicht verkehrt. Er punktet bei eigener Forschung mit Seltenheitsangaben und Provenzienzen, auf so etwas legen Juroren wert.

Nicht jeder Sammler hat die gleichen Mittel. Das ist bekannt und kein Hinderungsgrund, um auszustellen. Ich kriege mit den meisten meiner postgeschichtlichen Sammlungen regional und national regelmäßig mehr Punkte, wie die Schweiz-Sammlung international. Und für meine Investition hättest Du wahrscheinlich gerade mal ein Blatt der Schweiz-Sammlung bestücken können.

Beste Grüße!

Lars
 
Jürgen Witkowski Am: 17.07.2022 19:27:08 Gelesen: 11366# 78 @  
@ Lars Boettger [#77]

Hallo Lars,

wenn die Angabe von Seltenheit und Provinienz als Forschung bezeichnet werden, verstehe ich die Welt nicht mehr. Das kann man doch beliebig aus dem Auktionskatalog abschreiben, wenn man das Stück erworben hat. Für mich zählt alleine das Ausstellungsstück und nicht welcher mehr oder weniger berechtigt hochangesehene Sammler das bereits besessen haben mag.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
22028 Am: 17.07.2022 19:44:28 Gelesen: 11352# 79 @  
@ Lars Boettger [#77]

Er punktet bei eigener Forschung mit Seltenheitsangaben und Provenzienzen, auf so etwas legen Juroren wert.

Das ist ein Schlag ins Gesicht für den wirklich forschenden Sammler der Archve, teilweise auch Vor-Ort, durchforstet, Artikel über seine eigenen Forschungsergebnisse schreibt. Seltenheitsangaben und Provenzienzen kann man den Auktionskataogen o.ä. entnehmen, aber das ist doch keine Forschung. Dan kann mach auch das durchsuchen von (Auktions)angeboten nach geeigneten Stücken fürs Exponat als Forschung ansehen.
 
Heinz 7 Am: 18.07.2022 10:34:50 Gelesen: 11188# 80 @  
@ Lars Boettger [#77]

Ich reibe mir verwundert die Augen, wenn ich lese:

«krasses Fehlurteil» / «ein Kommentar erübrigt sich»
«unterirdische Aufmachung» / «Aufmachung Müll»
Aussteller soll zu Hause bleiben
Niveau eines 6-Jährigen
«Fachinformationen gleich null»
Und ähnliches mehr.

Dann werden wilde Verdächtigungen über böse oder unfähige oder korrupte Juroren geäussert.

Was soll ich tun? Den Kopf schütteln, dass schon wieder ein paar rechthaberische Eiferer einen schönen Anlass / eine tolle, liebevolle Aussteller-Leistung schlechtreden wollen, nur weil sie eine andere Ansicht haben? Weil sie den Argumenten der «Anderen» nicht einmal zuhören? Ich habe NICHT geschwiegen, sondern an den Anstand appelliert. Wo, wenn nicht in einem Forum wie den «Philaseiten» wollen wir einen Gedankenaustausch pflegen, sollen wir unsere neugierigen Fragen stellen (danke Droenix, Beitrag [#41]), unsere Eindrücke mitteilen und freundschaftlich fachsimpeln?

Danke, Lars, wenn Du Dich auch diesem Trommelfeuer von Unfreundlichkeiten und auch Unwahrheiten entgegenstellst und ruhig Deine Meinung festhälst:

- «fair bewertet»
- «Präsentation ist gut, Gliederung ist auch nicht verkehrt»
- Sammler «punktet bei eigener Forschung mit Seltenheitsangaben»

Ich bin ganz Deiner Meinung. Peter hat in Beitrag [#57] festgehalten, wie die Punkte verteilt werden. Auch die «Bedeutung» des gezeigten Materials spielt eine wichtige Rolle. Lars hat in Beitrag [#74] korrekt auf die Unterschiede hingewiesen, welche bei der Bewertung von Postgeschichte oder bei Ländersammlungen eine Rolle spielen. Ich teile seine Meinung.

Wer damit nicht einverstanden ist, darf sich gerne als Juror betätigen und versuchen, diesen sehr schwierigen Job zu meistern. Wobei vermutlich nicht einmal das Fachliche das Schwierigste ist, sondern die Abneigung, ja der Hass, der den Juroren entgegenschlägt, wenn sie den gelegentlich sehr engstirnigen Ausstellern nicht jede Wunsch-Punktzahl «überweisen».

Ich schaue mir zur Zeit gerne Wettkämpfe an bei den Leichtathletik-WM. Wie schön ist hier die Entscheidfindung! Wenn der Schweizer im Weitsprung 8.16 Meter erreicht, und der Kubaner 8.15 Meter, dann erhält der Schweizer die Bronzemedaille, nicht der Kubaner. Ohne Diskussion. Ohne Häme. Ohne Hass. In der Philatelie ist es viel schwieriger. Bei den meisten Entscheiden/Kriterien spielt AUCH das Ermessen eine Rolle.

Wenn wir das «Ermessen» nicht mehr austarieren können, beim freundschaftlichen Gedanken-Austausch auf Augenhöhe, wenn jeder nur noch in seinem Elfenbeinturm hockt und auf die anderen herunterspuckt, dann begreife ich, warum so viele PHILATELISTEN der organisierten Philatelie den Rücken kehren und nichts mehr damit zu tun haben wollen.

Ich bitte den Aussteller Helmut Büchel, sich nicht entmutigen zu lassen. Ich danke ihm für seinen Enthusiasmus und seinen geleisteten grossen (auch finanziellen) Aufwand. Ich freue mich, dass ein paar weise «alte weisse Männer» sein tolles Exponat auch sehr hoch bewertet haben (Gold international!). Freuen Sie sich darüber.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
nitram Am: 18.07.2022 11:46:32 Gelesen: 11145# 81 @  
Hallo zusammen,

als Besucher der Helvetia 2022 war mir diese Sammlung schon vor Ort als ungewöhnlich aufgefallen und ich gebe zu, über die Bewertung verwundert gewesen zu sein.

Vielleicht würde es die Diskussion etwas sachlicher machen, wenn wir die in Posting [#65] gezeigten Exponatseiten als repräsentativ für das gesamte Exponat annehmen und gegen den offiziellen Bewertungsbogen und Jury-Arbeitsbogen des BDPh verproben:

https://www.bdph.de/fileadmin/Dateien/Downloadbereich/Fuer_Aussteller-Veranstalter/Bewertungsboegen/Bewertungsbogen_LAE_PO_GA_LU_AS_MA_FI_03-2021.pdf

https://www.bdph.de/fileadmin/Dateien/Downloadbereich/Fuer_Aussteller-Veranstalter/Jury-Arbeitsboegen/Jury-Arbeitsbogen_LAE__PO__GA__LU__AS__MA__Fi._-_auch_1-Rahmen_03-2021.pdf

Laut aktuellem Juroren-Verzeichnis des BDPh ist Lars Juror für Ländersammlungen und Postgeschichte auf regionaler Ebene und sollte er Zeit und Lust haben, dann wäre es schön zu erfahren, in welcher Kategorie er wie viele Punkte vergeben hätte.

Und vielleicht haben ja auch andere Aussteller und/oder Juroren Interesse sich zu beteiligen.

Viele Grüße
Martin
 
22028 Am: 18.07.2022 12:46:39 Gelesen: 11115# 82 @  
@ Heinz 7 [#80]

Heinz,

über die Kommentare würdest Du Dich nicht wundern wenn Du selbst Ausstellen würdest und die Kommentare zu Deinen eigenen Exponaten hören würdest welche oft nach der Tagesform der Juroren oder ja nach Juror verschieden sind. Meine Irak Eisenbahn Marken haben z.B. in Athen gerade mal 87 Punkte erhalten, in Dubai bei anderen Juroren 93 Punkte.

Einmal wird die Fontgröße als zu klein, das nächste mal als zu groß erachtet. Die Titel auf dem Blatt als unnötig, das macht man nun angeblich bei Thematik so, andere Juroren wollen es.

Selbst Lars hat mal vermerkt dass wenn man International eine Sehr gute Bewertung möchte muss man Klassik und auch da nur gewisse Gebiete zeigen, alles andere ist in der Bedeutung nicht so wichtig.

Ich habe schon mehrere Seminare auf hohem Niveau zur Blattgestaltung mitgemacht, ich denke ich weiß wovon ich spreche.

Das Exponat bzw. das Material dazu um welches es hier geht ist ein Groß Gold Exponat, dazu muss aber einiges anders gemacht werden, insbesondere das Treatment und die Gestaltung, aktuell ist das Anfängerniveau.

Und, von korrupten Juroren hat hier niemand was geschrieben, nur dass Juroren teure Exponate gerne besser bewerten.
 
StefanM Am: 18.07.2022 12:52:54 Gelesen: 11110# 83 @  
@ nitram [#81]

Danke, daran sieht man, daß die hier meist bemängelte Aufmachung maximal 5% der Bewertung ausmacht.

Insofern ist eine hohe Wertung trotz nicht so gelungener Aufmachung plausibel.
 
Zackensonne Am: 18.07.2022 13:05:40 Gelesen: 11098# 84 @  
Leider konnte ich nicht zur Weltausstellung kommen. Die Exponate die ich auf diesen Ausstellungen immer gesehen haben waren eigentlich alle mit sehr viel Geld entstanden, und zweifelsohne auch mit Sachverstand. In der Regel war ich beeindruckt, was so alles möglich ist, wenn Geld keine oder fast keine Rolle spielt. Wenn ich mir weltweit Kataloge schicken lassen kann und dann kaufe was ich will und was passt, was vielleicht nicht in der Literatur verzeichnet ist, und andere übersehen haben.

Was mich mal interessiert: Gibt es auf Weltausstellungen Sammlungen, die weniger als 5.000 Euro gekostet haben, und deren beste Stücke in der Regel nicht über (internationale) Auktionen gekauft werden? Wie viele Personen stellen dort aus, die nicht cis männlich, weiß, eher älter eher wohlhabend sind? Gibt es einen Soli Fond für Menschen, die zwar eine tolle Sammlung haben, sich aber die Teilnahme nicht leisten können? Wie viele Personen in der Jury sind nicht cis männlich, weiß, wohlhabend? Gibt es irgendwelche Strukturen im Orga Team und unter den Organisationen die zu den Ausstellungen hinleiten, die sich kritisch mit eigenen Privilegien auseinandersetzten? Zeigt die Ausstellung die Vielfalt der Welt und ihrer Sammler*innen und deren Möglichkeiten, unabhängig von z.B. finanziellen Möglichkeiten und anderen klassischen Privilegien?
 
Richard Am: 18.07.2022 14:43:59 Gelesen: 11046# 85 @  
@ Heinz 7 [#80]

Ich bitte den Aussteller Helmut Büchel, sich nicht entmutigen zu lassen. Ich danke ihm für seinen Enthusiasmus und seinen geleisteten grossen (auch finanziellen) Aufwand.

Hallo Heinz,

unser Mitglied Helmut Büchel hat bereits reagiert und seine Mitgliedschaft auf Philaseiten gestern gekündigt.
 
HWS-NRW Am: 18.07.2022 15:00:11 Gelesen: 11028# 86 @  
@ Zackensonne [#84]

Hallo,

jetzt muss ich mich doch etwas ausführlicher melden.

"die nicht cis, männlich, weiß, eher älter eher wohlhabend sind"

Solche Sätze sollte es in diesem Forum eigentlich nicht geben, sie sind diskriminierend und unpassend, egal, ob hier die Aussteller oder die Jurykollegen gemeint sind.

Um von der regionalen Ausstellung bis zur Weltausstellung zu kommen, wird immer ein gewisser Einsatz von Geld nötig sein, ob entsprechendes Material, der Aufbau eines Exponates oder die Kosten für die Teilnahme, das wird nicht mit "ein paar hundert Euro" funktionieren und das wissen auch alle Beteiligten. Und wer das nicht akzeptieren will, sollte halt nicht ausstellen.

"Gibt es einen Soli Fond für Menschen, die zwar eine tolle Sammlung haben..."

Im Bereich der Jugend wird hier vieles getan, vom Rang 3 bis zur internationalen Teilnahme!!!

Zu den "älteren Juroren" (ich nutzte den Begriff auch) soviel, sie alle waren "in jüngeren Jahren" Sammler und Aussteller, sonst wären sie nicht FIP-Juroren geworden, fast alle haben die "Durchläufe" (in Dtschld.früher von Rang 3 bis FIP) mit ihren Exponaten erfahren und kennen sich aus, also bitte mehr Fairnes.

Ich hatte an dieser Ausstellung mit einem Buch teilgenommen und war erst "etwas enttäuscht" über die 85 Punkte, Dank meines Kommissars habe ich jetzt die vergebenen Punkte vergleichen können, ich bekam für Ausarbeitung und Darstellung des Themas sowie für die Forschung sehr hohe Punktzahlen, logischerweise bei der Bedeutung (im Vergleich z.B. zu den Kantonalmarken der Schweiz oder Preußen fallen die Fisklmarken Frankreich natürlich ab) und der Präsentation des Buches (Optik, Papiersorte, Goldkante) im allgemeinen kamen nicht so viele Punkte hinzu, also bin ich im Nachhinein Realist und sehr zufrieden mit der Bewertung.

[#80] (Heinz)

Zu Deinem Vergleich zwischen phil. Ausstellungen und dem Sport im Allgemeinen noch der Hinweis, im Eiskunstlauf und z.B. im Skispringen gibt es immer 5 - 8 Preisrichter (auch Juroren genannt), die das gerade gesehene bewerten, dort wird meist die höchte und tiefte Bewertung gestrichen und ein Gesamtergebnis steht fest.

Ähnliches passiert auch in der phil. Jury, 3-4 Kollegen bewerten, jeder für sich ein Exponat und dann findet man einen fairen gemeinsamen Punktestand.

Alles auch jederzeit nachvollziehbar, man muss nur nachfragen und nicht einfach "Behauptungen" in die welt setzen, die so einfach nicht stimmen.

mit Sammlergruß
Werner
 
bayern klassisch Am: 18.07.2022 15:17:27 Gelesen: 11007# 87 @  
@ Richard [#85]

Hallo Richard,

darf ich fragen, wie lange dieser Sammler hier Mitglied war und wie viele Fachbeiträge er in dieser Zeit in diesem wunderbaren Forum veröffentlicht hat?

Darf ich weiterhin fragen, welche Fachbeiträge er unter Umständen woanders (andere Foren, Fachbücher, Fachzeitschriften, Messen, ARGE-Rundbriefen, Fachvorträge usw.) er bisher vorweisen kann? Das würde sicher nicht nur mich interessieren, nur um uns ein besseres Bild von jemanden zu machen, den wir wohl praktisch alle nicht persönlich kennen, aber durch evtl. Publikationen etwas über ihn und gerne auch von ihm kennen lernen könnten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
TeeKay Am: 18.07.2022 15:26:33 Gelesen: 10998# 88 @  
Als Nichtausteller stelle ich hier vor allem mal wieder eines fest: Streit mit dem Messer zwischen den Zähnen unter Philatelisten. Alles muss in Telefonbuchstärke maximal formalisiert geregelt sein und am Ende gibts trotzdem kein klares Ergebnis. Statt zu schauen, dass die Ausstellungen eine Werbung für die Philatelie sind, die Außenstehende zu einem interessierten Verweilen, zur Lust am Weiterbilden motivieren, geht es um Punkte, Medaillen, Ränge - und wehe ein anderer kriegt einen Punkt mehr, der laut §958 der Auslegungsverordnung zur Ausstellungsordnung von 1948 ungerechtfertigt ist.

@ bayern klassisch [#87]

Nein, darfst du nicht, da die Art deiner Fragestellung nur darauf abzielt, den Aussteller noch weiter runterzumachen. Die Zahl der Fachbeiträge im Forum oder die Zahl der geschriebenen Bücher ist völlig belanglos bei der Frage, wie über jemanden diskutiert wird. Der Mann hatte Freude an seinem Material und der Ausstellung und bereitete mindestens auch den Juroren Freude beim Anschauen. Dieser Thread jedoch bereitete ihm offensichtlich und für mich nachvollziehbar keine Freude. Und jetzt darf gern der gute Forenliebling Cantus wieder hervorkommen und euch allen erzählen, dass ich eh nur langweiligen Mist sammle und daher nicht mitreden dürfte.

Ich krieg jetzt richtig Lust auszustellen.

@ HWS-NRW [#86]

"Solche Sätze sollte es in diesem Forum eigentlich nicht geben, sie sind diskriminierend und unpassend, egal, ob hier die Aussteller oder die Jurykollegen gemeint sind."

Was ist bei der Frage nach der Diversität von Ausstellern wie Juroren diskriminierend? Ich finde sie absolut passend. Dass die Frage danach als diskriminierend gebrandmarkt wird, zeigt mir, dass der Fragesteller voll ins Schwarze getroffen haben muss.
 
bayern klassisch Am: 18.07.2022 15:56:23 Gelesen: 10964# 89 @  
@ TeeKay [#88]

Hallo TeeKay,

echt, ich darf @Richard in seinem eigenen Forum nicht fragen? Ich dachte bisher glatt, ich dürfte als gewöhnlicher User den Chef dieses Forums etwas fragen, aber da scheine ich mich wohl getäuscht zu haben, auch wenn ich kein Frageverbot in den Richtlinien habe entdecken können.

Zu deiner Unterstellung, ich würde hier jemanden, den ich zudem gar nicht kenne, vorführen wollen: Nein, will und wollte ich nicht. Aber ich habe über 20 Jahre lang ausgestellt und wurde fast immer gefragt, welche Publikationen ich vorweisen könnte, also genau das, was ich oben geschrieben habe (in meinem Fall waren das zahlreiche Vorträge, Fachbeiträge, ARGE-Rundbrief-Beiträge, Forenbeiträge, Mitwirkung an Fachbüchern, Mitwirkung an Büchern und Schriften zu IBRA usw.). Daher rührt mein Interesse, denn Aussteller ist er ja und in den Anmeldeunterlagen, die ich vielfach ausgefüllt habe, war dieser Menüpunkt immer dabei.

Wenn die Sammlung also 90 Punkte bekommen hat und man ihr, was ich noch nie erlebt habe, alle 5 Punkte für die Aufmachung vorenthalten hätte, wären nur 5 Punkte mehr drin gewesen, um an die magischen 100 Punkte zu kommen. 5 Punkte sind wenig und suggerieren, dass der Aussteller praktisch alles richtig gemacht hatte - wo die herkommen sollen, erschließt sich mir nicht und auch niemandem sonst, der ausgestellt hat.

Ehe ich es vergesse: Kurt Kimmel, Chef der Jury, ist ein ausgezeichneter Philatelist, den ich kenne und sehr schätze - unter Anderem hat er in Sifi juriert, als ich das Golden Posthorn für eine meiner Sammlungen bekommen habe. Ich kann mir nur vorstellen, dass er das Gesamtergebnis mit unterschrieben hat, weil es Gründe außerhalb des Ausstellungswesens gegeben haben mag, die ihm dies zu tun nahelegten - bei nüchterner Betrachtung ist das Ergebnis für niemanden, den ich kenne, nachvollziehbar.

Auch nicht zu vergessen: Ich bin ein großer Fan des Ausstellungswesens. Aber die Regeln müssen für alle gelten, transparent sein und nicht dem "one law for them, but another one for us" frönen. Das "quod licet Iovi non licet bovi" sollte schon lange auf dem Müllhaufen der Geschichte ruhen.

Ich habe auch den Aussteller nicht "runtergemacht", sondern mich über sein ausgestelltes Produkt gewundert, vor allem über die von ihm gewählte Beschreibung und Aufmachung bzw. das nicht erkennbare Fachwissen und die nur andeutungsweise offenbarte Forschung (die Eigene?).

Wäre es deiner Meinung nach perfekt gewesen, wir hätten diese Sammlung alle und ausnahmslos bewundert, beklatscht und ihr die allergrößte Hochachtung durch ihre epochalen Aussagen zur Forschung ausgesprochen?

Beste Grüsse von bayern klassisch
 
TeeKay Am: 18.07.2022 16:13:20 Gelesen: 10950# 90 @  
@ bayern klassisch [#89]

"Wäre es deiner Meinung nach perfekt gewesen, wir hätten diese Sammlung alle und ausnahmslos bewundert, beklatscht und ihr die allergrößte Hochachtung durch ihre epochalen Aussagen zur Forschung ausgesprochen?"

Es gibt einen den Aussteller respektierenden Mittelweg zwischen "diese Sammlung alle und ausnahmslos bewundert, beklatscht und ihr die allergrößte Hochachtung durch ihre epochalen Aussagen zur Forschung ausgesprochen?" und "da wird ja nicht mal beschrieben, was ein 6jähriger auf Anhieb sieht", was deinen Auftakt zu diesem Thread darstellte. Ein solcher Mittelweg, der sowohl dem Aussteller als auch anderen (potenziellen) Ausstellern geholfen hätte, wäre z.B.:

"Meiner Ansicht nach, als langjähriger erfolgreicher Aussteller mit Groß-Vierfach-Gold mit Bändchen, entspricht die Bewertung dieser Sammlung nicht den derzeit gültigen Bewertungskriterien für Rang "Supertolletypen" Ausstellungen. So ist der §952 der Ausstellungsordnung nur unzureichend berücksichtigt worden. Statt das für Kenner der Materie offensichtliche, "Schweiz Nr. 5", hinzuschreiben, hätte eine Beschreibung bei mir wie folgt ausgesehen: "Schweiz Nr. 5 als Einzelfrankatur auf Ortsbrief, entwertet in Zürich N55 am 18. April 1860. Diese Verwendungsform gilt als besonders selten, weil die Marke in Zürich nur drei Tage lang verkauft wurde. Zudem wurde der Stempel eigentlich nur im Innendienst verwendet, in diesem Fall aber nachweislich für 12h auch im Schalterdienst, da der Schalterstempel am Morgen herunterfiel und zerbrach. Bemerkenswert ist zudem die Verwendung auf einem Umschlag aus handgeschöpften Büttenpapier aus geklöppelter Nepalseide. Neben diesem Exemplar sind nur drei weitere bekannt, von denen jedoch keine mit Innendienststempel entwertet wurde. Ex-Sammlung Adenauer 1950, Attest Baseler Prüfstelle 1949"

Hälst du es für möglich, dass sich der Aussteller für solch eine Reaktion auf sein Exponat bedankt hätte, statt sich vom Forum abzumelden?
 
DL8AAM Am: 18.07.2022 16:28:47 Gelesen: 10926# 91 @  
@ TeeKay [#88]

Was ist bei der Frage nach der Diversität von Ausstellern wie Juroren diskriminierend? Ich finde sie absolut passend.

Genau das ist doch Diskriminierung pur! Das ist nämlich immer dann der Fall, wenn bei der Besetzung auf Quote, Proporz oder Diversität geachtet wird und nicht NUR ausschliesslich streng die Qualifikation abgefragt wird. Die Frage, ob dabei jemand cis- oder trans-weiß-männlich-alt ist oder von der Wega stammt, trisexuell und grün ist, ist hier komplett irrelevant. Alleine die Frage ist schon Diskriminierung. Nur die Frage, waren (sind?) die besetzten Personen dafür qualifiziert und waren sie auf der Besetzungscouch die besten Bewerber. Und diese Frage wage hier, mangels eigener Erfahrungen, nicht einmal ansatzweise zu beantworten. Hier halte ich mich besser raus ;-) Da rede ich erst mit, wenn ich für eine DIALOGPOST-Spezialsammlung mal international um Großgold kämpfen sollte.

Beste Grüße
Thomas

Nur soviel dazu: Wenn ich bei einem Wettkampf, im Sport oder sonstwo, teilnehme, dann gilt die "neutrale", verbindliche, für alle gültige Sportordnung. Nur diese und nichts anderes. Nur so kann fair entschieden werden. Und je eineindeutiger diese formuliert ist, desto fairer "für alle" ist diese. Und da mögen vielleicht u.U. sogar mal "958 Paragraphen" notwendig sein, auch wenn ich das keinem wünsche.
 
saeckingen Am: 18.07.2022 17:13:20 Gelesen: 10892# 92 @  
Wer in der Top Liga der traditionellen Philatelie auf FIP Weltniveau ganz oben mitspielen möchte, der muss akzeptieren, dass dort der Name des Austellers und die Preisklasse des Exponates eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Das ist schon seit Anfang der Wettbewerbsausstellungen so und das wird auch so bleiben. Natürlich steht das in keinem Regelwerk, es gibt auch kaum einer der Beteiligten gerne zu, aber es ist einfach Fakt!

Ich kenne einen Fall, wo ein finanzstarker Sammler in den USA zwei Top Raritäten für seine Sammlung sehr billig erwerben konnte. Er hat sie daraufhin durch einen Strohmann bei einem renommierten Auktionshaus einliefern lassen, einen anderen Strohmann darauf bieten lassen und sie dann selbst für jeweils $250.000 öffentlichkeitswirksam gegen seinen Strohmann ersteigert! Über diese Ergebnisse hat nicht nur die philatelistische Presse berichtet. Dann waren das plötzlich die Highlights seines Exponates, für das er schon mehrfach Großgold auf FIP Niveau erhalten hat.

Sind die Marken dadurch seltener geworden? Nein, aber sie werden plötzlich als etwas ganz besonderes wahrgenommen und auch von Jurorer entsprechend eingeschätzt.

@Eric Scherer & @22028 - Ich kenne Eure Exponate und ich weiss dass Ihr viele Top Raritäten und auch Unkikate zeigt, auch in meinen bisher ausgestellten Exponate der Fiskalphilatelie von DSWA, dito von DOA oder den Dienstmarken von Tansania ist das so. Aber es ist halt leider trotzdem so, dass die meisten Sammler davon noch nie gehört haben und daher jedes Markenheft der Eisenbahnmarken des Iraks, jede noch so ungewöhnliche Antwortkarte oder der einzig bekannte Höchstwert der Satistikmarken von DOA niemals den Stellenwert eines Bayern Einserns oder gar eines Sachsen Dreiers in der allgemeinen Aufmerksamkeit bekommen wird, auch wenn es von beiden vergleichsweise Massen gibt und selbst die blaue Mauritius um ein vielfaches häufiger ist. Das ist das Schicksal der "Exoten"!

Wenn man nur für sich und interessierte Sammler ausstellt und sich um Bewertungen nicht kümmert, wird man deutlich zufriedener!

Grüße
Harald
 
Erdinger Am: 18.07.2022 17:23:50 Gelesen: 10872# 93 @  
@ saeckingen [#92]

Wenn man nur für sich und interessierte Sammler ausstellt und sich um Bewertungen nicht kümmert, wird man deutlich zufriedener!

Besser lässt es sich nicht formulieren (außer man legte Wert auf das geschlechtsneutrale »Sammelnde« :-) ).

Wäre ein gutes Schlusswort für diese Diskussion.
 
bayern klassisch Am: 18.07.2022 17:31:23 Gelesen: 10862# 94 @  
@ Erdinger [#93]

Lieber Dietmar,

streiche "wäre", setze "ist".

Liebe Grüsse,
Ralph
 
TeeKay Am: 18.07.2022 17:39:41 Gelesen: 10852# 95 @  
@ DL8AAM [#91]

Willkommen im 18. Jahrhundert. Und herzlichen Glückwunsch dazu, sich vermutlich noch nie im Leben mit Diskriminierung sowie diskriminierenden Strukturen und Institutionen auseinandergesetzt zu haben. Lebt sich sicher einfach, wenn man postulieren kann, dass die gleichförmige Zusammensetzung ausschließlich die Folge von Kompetenz sei.

Irgendwas sagt mir, dass die Mehrheit der Frauen sich von Gezänk wie in diesem Thread auch eher abgestoßen fühlt.
 
DL8AAM Am: 18.07.2022 18:19:48 Gelesen: 10825# 96 @  
@ TeeKay [#95]

Lebt sich sicher einfach, wenn man postulieren kann, dass die gleichförmige Zusammensetzung ausschließlich die Folge von Kompetenz sei.

Wo habe ich das gesagt? Das das nicht stimmt, stimmt in vielen Bereichen immer noch, unbestritten, ja! Aber das bedeutet auch, dass man daran - und nur daran - arbeiten muss, nämlich damit man hier zukünftig fair und vollkommen unabhängig agiert (besetzt/urteilt), aber nicht, wie der Feuilletonist in einer "wichtigen" Zeitung kürzlich schrieb, per revanchediskriminierenden Diversitätszwang. Diskriminierung mit neuer Diskriminierung zu bekämpfen ist, ist wie den Teufel, mit dem Beelzebub auszutreiben. 2x Falsch ist eben noch lange nicht 1x Richtig. Und das gilt auch heute im 21. Jahrhundert. Das fördert womöglich eher sogar noch eine rückschreitende Gegenreaktion (oder eine polarisierende Spaltung).

Sorry, leider wird das jetzt langsam viel zu "off-topic", trotzdem konnte ich so ein Totschlagargument nicht unwidersprochen stehen lassen, sonst glaubt das am Ende sogar noch jemand. Sorry! Es geht aber weiterhin nicht darum, ob nur "alte, weisse Cis-Männer" in den Jurys sind, sondern ausschliesslich nur darum, ob die besetzten Personen für die Aufgabe eines neutralen Schiedrichters kompetent und qualifiziert (genug) sind, und wie fair diese, gemäß der gültigen Regelwerke, urteilen. Das kann und muss man diskutieren können. Man darf auch die Regelwerke hinterfragen. Aber der Rest sind pure Nebelkerzen (aus der Bubble der "Aktivisten").

Beste Grüße
Thomas
 
Erdinger Am: 18.07.2022 18:52:04 Gelesen: 10794# 97 @  
@ DL8AAM [#96]

Lieber Thomas,

arbeite dich doch nicht an Leuten ab, von denen alle wissen, dass sie ein Leuchtturm der Toleranz sind. Halte dir einfach vor Augen, wie viel ärmer wir doch ohne unseren lieben TeeKay wären, ohne dieses personifizierte Wohlwollen, ohne diese pointiert und dennoch mit so verführerischer Sanftheit vorgetragenen, herz- und seelenerhebenden Meinungsbeiträge.

Dies allein sollte uns doch schon ein Ansporn sein, bessere Menschen zu werden, auf dass wir hier im Forum nicht mehr unterschiedlicher, sondern nur noch einer, möglichst seiner, Meinung sein mögen.
 
22028 Am: 18.07.2022 18:58:40 Gelesen: 10790# 98 @  
@ saeckingen [#92]

@Eric Scherer & @22028 - Ich kenne Eure Exponate und ich weiss dass Ihr viele Top Raritäten und auch Unkikate zeigt, auch in meinen bisher ausgestellten Exponate der Fiskalphilatelie von DSWA, dito von DOA oder den Dienstmarken von Tansania ist das so. Aber es ist halt leider trotzdem so, dass die meisten Sammler davon noch nie gehört haben und daher jedes Markenheft der Eisenbahnmarken des Iraks, jede noch so ungewöhnliche Antwortkarte oder der einzig bekannte Höchstwert der Satistikmarken von DOA niemals den Stellenwert eines Bayern Einserns oder gar eines Sachsen Dreiers in der allgemeinen Aufmerksamkeit bekommen wird, auch wenn es von beiden vergleichsweise Massen gibt und selbst die blaue Mauritius um ein vielfaches häufiger ist. Das ist das Schicksal der "Exoten"!

Stimmt..., die Regeln sagen aber auch ncht dass man nur gewisse Gebiete ausstellen darf um entsprechende Bewertungen zu bekommen. Das ist in nicht wenigen Köpfen von Juroren noch drin die sich ggfls. schwer tun sich in neue Exponate die es früher nicht gab einzudenken, Insbesondere bei Postgeschichtlichen Exponaten. Aber es tut sich was, langsam aber sicher, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Mich stört es hakt nur etwas, (Bin halt Idealist) dass Exponate die sicherschlechter sind als meine bessere Bewertungen erhalten als meine nur weil meine Exoten sind.

Eine FIP Ausstellungsteilnahme kostet ja doch ruck-zuck, je nachdem ob man Vorort ist oder nicht, eine mittlere 3-4-stellige Summe..., und da will man schon dass die Bewertung passt.
 
Eric Scherer Am: 18.07.2022 19:12:30 Gelesen: 10774# 99 @  
Die Teilnahme an einer FIP-Ausstellung kostet je nach Ort und möglichen Zollgrenzen zwischen 1'000 und 3'000 EUR. Ein guten Teil machen die Rahmengebühren aus. Bei der Helvetia 80 CHF pro Rahmen bzw. 640 CHF für 8 Rahmen. Damit werden u.a. die Kosten für die Juroren finanziert. D.h. den Juroren werden Reise- und Übernachtungskosten gezahlt. Auch wenn die eigentliche Jurorenarbeit ehrenamtlich erfolgt, ist jede FIP-Ausstellung gleichzeitig auch eine Art Reisebüro für Juroren.

In Anbetracht dieser Tatsache kann man an FIP-Ausstellungen auch saubere und belastbare Jurorenarbeit erwarten. Dies ist leider nicht immer der Fall, wobei ich mich mit dieser Aussage nicht auf das lange besprochene Schweiz-Exponat beziehe. Bei mir jedenfalls hat sich bei einer der letzten Ausstellungen ein Juror für seine Fehler entschuldigt - immerhin. Aber mehr als ein emotionales Trostpflaster ist das nicht.
 
Lars Boettger Am: 18.07.2022 22:25:25 Gelesen: 10667# 100 @  
@ Zackensonne [#84]

Was mich mal interessiert: Gibt es auf Weltausstellungen Sammlungen, die weniger als 5.000 Euro gekostet haben, und deren beste Stücke in der Regel nicht über (internationale) Auktionen gekauft werden?

Ja, die gibt es. Meine Sammlung über den 1. Weltkrieg war im Verhältnis zu manch anderen Sammlungen vergleichsweise günstig (2015). Da kommen die 5.000 Euro hin. Aber ich habe keine Goldmedaille bekommen. Mittlerweile habe ich aber nachgelegt und komme über die 5.000 Euro. Mal sehen, wann ich die Maximumkarten auf FIP-Niveau anmelde, da wäre ich auch noch unter 5.000 Euro.

Beste Grüße!

Lars
 
Zackensonne Am: 18.07.2022 23:43:26 Gelesen: 10616# 101 @  
@Lars Boettger [#51]

Oh, interessant! Ich fand auch auch die beiden Pyramiden nebenan sehr interessant, das hat mir Mut gemacht mal eine Idee weiter zu verfolgen, aber das gehört nicht hier hin. Ich fand die Kategorie Maximumkarten sehr spannend, denn diese habe ich immer links liegen gelassen, was wohl doch zu schnell passierte. Werde sie in Zukunft mehr wertschätzen.

Was mir noch einfällt: In der Online Philatelie Szene trendet im Moment Xtreme Philately als Hashtag. Auch so eine Verbindung von Bild und Marke, vielleicht eine etwas modernere Variante von Maximumkarten, weiß aber nicht so recht ob der Vergleich passt. Allerdings muss die sammelnde Person für das Selfie in die Welt hinaus. Ich würde super gerne eine Art Ausstellung mit #xtremephilately shots sehen, aus allen Regionen der Welt.

Tansania und Ukraine hätte ich mir auch angesehen, das waren auch früher schon die Sammlungen auf Ausstellungen, die mich am meisten beeindruck und meine eigene Art zu sammeln recht stark geprägt haben. Allein schon durch die Wahl der Region in der Welt und die Perspektive auf sie. Toll, dass sich da was tut.
 
jahlert Am: 19.07.2022 05:38:45 Gelesen: 10554# 102 @  
@ bayern klassisch [#89]

Hallo Ralph,

natürlich darf man hier Fragen stellen! Man darf fast alles, sollte aber beachten, dass die Forumregeln gelten. Dort steht z.B.:

" Seid nett zueinander!

Wir möchten Sie um gegenseitige Hilfsbereitschaft, Respekt und Toleranz bitten. Vergessen Sie nicht, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt. Bleiben Sie höflich, trotz nicht immer übereinstimmender Ansicht in Diskussionen. Vorwürfe und Beleidigungen haben im Forum nichts zu suchen. Witze und Sarkasmus sind manchmal unangebracht und führen zu Missverständnissen. Achten Sie die Würde anderer Teilnehmer so, wie Sie es auch für sich selbst wünschen."


Nette Grüße, Jürgen
 
Eric Scherer Am: 19.07.2022 07:00:59 Gelesen: 10532# 103 @  
@ jahlert [#102]

Und wo hat Ralph gegen die Forumsregeln verstossen? Sonst könnte man ja jetzt auch sagen, dass jede Fälschung, die in diese, Forum gezeigt wird, oder nicht richtige Auktionslosbeschreibungen auch nicht nett sind ….
 
saeckingen Am: 19.07.2022 08:03:25 Gelesen: 10463# 104 @  
@ 22028 [#98]

Stimmt..., die Regeln sagen aber auch ncht dass man nur gewisse Gebiete ausstellen darf um entsprechende Bewertungen zu bekommen.

Das steht zuerst mit dem Punkt "Bedeutung" in den Regeln. In der "Bedeutung" spielen der Wert und die Beliebtheit des Sammelgebietes eine signifikante Rolle. Dazu kommt "Seltenheit" welche auch von vielen mit dem Wert gleichgesetzt wird - ganz einfach der Umkehrschluß von "selten = teuer" wird dann "teuer = selten".

@ Zackensonne [#84]

Was mich mal interessiert: Gibt es auf Weltausstellungen Sammlungen, die weniger als 5.000 Euro gekostet haben, und deren beste Stücke in der Regel nicht über (internationale) Auktionen gekauft werden?

Ich habe bisher noch nicht auf einer Weltaustellung ausgestellt, mich aber dafür qualifiziert und für Kapstadt im November angemeldet. Auf die Zusage, ob ich angenommen wurde warte ich noch, ist aber sehr wahrscheinlich. Ich stelle zwar nur 1 Rahmen aus, das Material hat aber trotz vieler sehr seltener Stücke noch unter den von Dir genannten € 5000 gekostet.

Hier kannst Du Dir die deutsche Version, mit der ich mich für internationalle Ausstellungen qualifiziert habe anschauen: https://www.exponate-online.de/e_exponat.asp?a=103&e=12
Die englische Version für Kapstadt hat einige Änderungen erfahren auf Grund von Rückmeldungen von Juroren und erfahrenen Sammlern.

Groß-Gold werde ich damit aber ganz sicher nicht erreichen, ist mir aber egal. Ich wollte nur mit meinen afrikanischen Sammelgebieten bei der ersten FIP Ausstellung auf dem afrikanischen Kontinent überhaupt dabei sein.

Grüße
Harald
 
Gauss Am: 19.07.2022 08:20:11 Gelesen: 10455# 105 @  
@ Eric Scherer [#103]

Versucht doch nicht weiter zu eskalieren, wäre schade, wenn der Ton hier dauerhaft schlechter würde. Dazu gehört auch, dass man präzise bleibt. Aus dem Beitrag des Kollegen jahlert folgt NICHT, dass es nicht nett sei, auf Fälschungen hinzuweisen. Es ist aber ein gewaltiger Unterschied, ob ich schreibe "Das ist leider eine Fälschung, Du erkennst es am zweiten Punkt im dritten Ornament in der vierten Ecke." oder "Ich verstehe nicht, wie ein erwachsener Mensch auf eine solche Deppen-Kinderpost-Fälschung reinfallen kann". Etwas in der Art meinte er.
 
Eric Scherer Am: 19.07.2022 08:23:05 Gelesen: 10453# 106 @  
@ Gauss [#105]

Das hat hier keiner geschrieben!
 
Gauss Am: 19.07.2022 08:40:56 Gelesen: 10437# 107 @  
@ Eric Scherer [#106]

Ich wollte ein neutrales Beispiel machen, wie ein und derselbe Sachverhalt unterschiedlich dargestellt werden kann, und gerade kein konkretes Beispiel aufgreifen, damit es nicht persönlich wird. Und damit die Bitte des Kollegen unterstützen, auf den Ton zu achten. Er hat ja auch nicht geschrieben, dass nicht auf Fälschungen hingewiesen werden soll, dennoch wurde dahingehend eskaliert. Also bitte: prüft wohlwollend, was geschrieben und offensichtlich gemeint war, und versucht eher, die Temperatur tiefer als höher zu schrauben.
 
bayern klassisch Am: 19.07.2022 09:26:34 Gelesen: 10393# 108 @  
@ jahlert [#102]

Hallo Jürgen,

ganz konkret: Wo habe ich gegen Forenregeln verstoßen? Über wen habe ich "Witze" gemacht?

Ich habe meine Texte hier durchgesehen und nichts dergleichen gefunden, also bitte: Wo habe ich mich daneben benommen?

Beste Grüsse,
Ralph
 
Regis Am: 19.07.2022 10:33:45 Gelesen: 10360# 109 @  
An all jene, die diese Ausstellung besucht haben

Den 108 Beiträgen entnehme ich, dass es ein Buch gab, dessen Autor dieses nicht ausreichend gewürdigt sah. Dazu eine Sammlung Alt-Schweiz - von Juroren hochgelobt - von Nicht-Juroren missachtet wurde. Gab.es noch weitere Exponate, so wurden diese nicht erwähnt - also alles uninteressant.

Keiner hat etwas bemerkenswertes entdeckt und beschrieben. So trostlos sind auch die Berichte über Ausstellungen in der Zeitschrift Philatelie. Von philatelistisch interessanten Stücken kein Wort. Solche Ausstellungen sind überflüssig.

Gruß Regis
 
22028 Am: 19.07.2022 10:52:00 Gelesen: 10343# 110 @  
@ Regis [#109]

Nur weil Dich Ausstellungen nicht interessieren sind sie nicht überflüssig....

Weiter oben wurde der Link zum Palmares der Helvetia geposted..., diskutiert kann und wird alles was man dazu möchte..., wenn Dich andere Exponate interessieren bzw. was dazu schreiben willst, nur zu. Nur kann man halt auch ber etwas schreiben was man auch gesehen hat.

Übrigens, der Kommentar des Ausstellers des Buches hat seine Meinung zur Bewertung mittlerweile auch relativiert..., ergo, nicht einfach was posten sondern erst lesen, dann schreiben.
 
Richard Am: 19.07.2022 11:27:50 Gelesen: 10312# 111 @  
Die Diskussionen haben mit der Ausstellung in Lugano immer weniger zu tun.

Das Thema ist zunächst bis zur Teilung in 2-3 oder mehr neue Themen geschlossen.

Richard (Redaktion)
 
Heinz 7 Am: 06.06.2023 15:43:00 Gelesen: 4326# 112 @  
@ Heinz 7 [#15]

Vor etwas mehr als einem Jahr wunderte ich mich über die tiefe Bewertung des Exponates von Herrn Rolf-Dieter Jaretzky, der in Lugano nur 90 Punkte erhielt für seine Weltklasse-Sammlung Confedarate States of America. In Essen wurde die Sammlung wieder ausgestellt, und... nun wurde sie auch hoch bewertet!

Slg 2C.2, Rahmen 584-591:
Confederate States of America

Die Sammlung erhielt nun 95 Punkte und Grossgold!

Zwischen den zwei Bewertungen liegen natürlich "Welten". Ich bin froh, dass ich mit meinem Urteil 2022 offenbar doch nicht alleine dastand, und dass seine Sammlung nun doch hoch bewertet wurde.

Ich habe - das habe ich schon x-fach gesagt - in der Regel höchsten Respekt vor den Leistungen der Juroren. Darum sind Gespräche mit ihnen immer dann besonders wertvoll, wenn vielleicht die Bewertung tiefer ausfiel, als objektiv erwartet werden kann. Die meisten Juroren helfen in der Regel bei Anfragen gerne. Schwieriger ist es, wenn ein Aussenstehender Fragen zu einer Bewertung hat. Sie im öffentlichen Raum zu diskutieren, kann böses Blut verursachen und ich rate heutzutage davon ab.

Darum verbleiben bei vermeintlich zu tief bewerteten Exponaten die Fragen vielmals ungelöst. Manchmal richtet dies einen nachhaltigen Schaden an. Das ist zu bedauern. Ob es "Erfahrungsaustausch-Seminare" gibt, wo kritische Bewertungen vertrauensvoll und konstruktiv zur Sprache kommen, weiss ich nicht.

Heinz
 
22028 Am: 06.06.2023 16:26:52 Gelesen: 4305# 113 @  
@ Heinz 7 [#112]

Ausreiser nach oben und unten wird es immer geben, massive von 5 Punkten in beiden Richtungen aber nicht. Die Juroren wissen wie das Exponat bei früheren Ausstellungen bewertet wurde und bei massiven Unterschieden sollte das Exponat von den Juroren und dem Juryvorsitzenden nochmal angesehen werden.

In Essen gab es teilweise ja auch lange Gesichter.

Andererseits, bei diesen bekannten Gebieten mit bekannten Stücken wundert mich halt wie man zu so hoher Bewertung kommt da das Thema eigene Forschung bei diesen Gebieten ja praktisch nicht existent ist.

Aber das ist ein anderes Thema.
 
HWS-NRW Am: 06.06.2023 17:31:39 Gelesen: 4285# 114 @  
@ 22028 [#113]

Hallo Rainer,

zum Thema "Eigene Forschung" habe ich mal im Reglement nachgesehen, da steht halt auch drin, dass man bei inzwischen "ausgeforschten" Themen den Aussteller bitte nicht benachteiligen sollte, wenn er ein neues Exponat dazu aufbaut und die bisherige Forschung (anderer) entsprechend in seinem Exponat dokumentiert.

Ist halt so, da muss man mit leben.

Mit Sammlergruß
Werner
 
22028 Am: 06.06.2023 17:39:03 Gelesen: 4282# 115 @  
@ HWS-NRW [#114]

Stimmt schon, aber warum werden dann andere Sammler die Gebiete die nicht auf ausgeforscht sind und dafür Grundlagenforschung betreiben dann aber mit weniger Punkten benachteiligt?

Ich weiss es, musst nicht antworten.
 
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